[N. N.]: Unsere moderne Bildung im Bunde mit der Anarchie. Stuttgart, 1852.müther zum Besseren, welcher nicht ausbleiben kann, deut- Jhr klaget jetzt nicht selten über die Lauheit der Kon- müther zum Beſſeren, welcher nicht ausbleiben kann, deut- Jhr klaget jetzt nicht ſelten über die Lauheit der Kon- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0122" n="116"/> müther zum Beſſeren, welcher nicht ausbleiben kann, deut-<lb/> licher hervortreten, ſich in weiteren Kreiſen Bahn brechen,<lb/> und der Sache der Ordnung neue Kräfte zuführen werde.<lb/> Aber ſelbſt zur Löſung dieſer beſcheideneren Aufgabe gibt es<lb/> durchaus kein anderes Mittel, als die <hi rendition="#g">rechte Verwendung</hi><lb/> der auch jetzt noch unter uns vorhandenen <hi rendition="#g">ſittlichen Kräfte.</hi><lb/> Denn gleichwie man den Teufel nicht durch Beelzebub aus-<lb/> treibt, ebenſo werden wir nimmermehr die Anarchie mit Er-<lb/> folg bekämpfen durch die Kraft des ſouveränen Verſtandes<lb/> und durch eine die Form vergötternde Geſinnungsloſigkeit.</p><lb/> <p>Jhr klaget jetzt nicht ſelten über die <hi rendition="#g">Lauheit der Kon-<lb/> ſervativen,</hi> welche die Hände in den Schooß legen, ſtatt<lb/> an der Erhaltung des Staates mit Hingebung mitzuwirken.<lb/> An dieſer Lauheit mag allerdings oft genug der Mangel an<lb/> der rechten Geſinnung ſchuld ſein. Aber eben ſo oft kömmt<lb/> dieſe Unthätigkeit wohl nur daher, weil euer Aufruf gar<lb/> nicht an die rechte Geſinnung gerichtet iſt, ſondern an eine<lb/> ſittlich indifferente Kraft, welche ihr zum Dienſte einer ſittlich<lb/> indifferenten Form aufbieten wollt. Da iſt es dann kein Wunder,<lb/> wenn die ſittliche Ueberzeugung ſich mit Gleichgültigkeit ab-<lb/> wendet, eingedenk der Vorſchrift: „<hi rendition="#g">Laſſet die Todten<lb/> ihre Todten begraben!</hi>“</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [116/0122]
müther zum Beſſeren, welcher nicht ausbleiben kann, deut-
licher hervortreten, ſich in weiteren Kreiſen Bahn brechen,
und der Sache der Ordnung neue Kräfte zuführen werde.
Aber ſelbſt zur Löſung dieſer beſcheideneren Aufgabe gibt es
durchaus kein anderes Mittel, als die rechte Verwendung
der auch jetzt noch unter uns vorhandenen ſittlichen Kräfte.
Denn gleichwie man den Teufel nicht durch Beelzebub aus-
treibt, ebenſo werden wir nimmermehr die Anarchie mit Er-
folg bekämpfen durch die Kraft des ſouveränen Verſtandes
und durch eine die Form vergötternde Geſinnungsloſigkeit.
Jhr klaget jetzt nicht ſelten über die Lauheit der Kon-
ſervativen, welche die Hände in den Schooß legen, ſtatt
an der Erhaltung des Staates mit Hingebung mitzuwirken.
An dieſer Lauheit mag allerdings oft genug der Mangel an
der rechten Geſinnung ſchuld ſein. Aber eben ſo oft kömmt
dieſe Unthätigkeit wohl nur daher, weil euer Aufruf gar
nicht an die rechte Geſinnung gerichtet iſt, ſondern an eine
ſittlich indifferente Kraft, welche ihr zum Dienſte einer ſittlich
indifferenten Form aufbieten wollt. Da iſt es dann kein Wunder,
wenn die ſittliche Ueberzeugung ſich mit Gleichgültigkeit ab-
wendet, eingedenk der Vorſchrift: „Laſſet die Todten
ihre Todten begraben!“
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