Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Altonaischer Mercurius. Nr. 26, Altona, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite

die daselbst stehende 3000. M. nach Pohlen gehen/ auch die im
Oldenburgischen stehende Churländische Battaillon zu ihnen
stossen und gleichfals dahin marchiren solle. Indessen conferi-
ret man mit den jüngst angekommenen Königl. Polnischen
Envoye fleißig/ und wird gesaget/ daß noch woll mehr Troup-
pen nach Sachsen gehen werden. Es wird versichert/ daß
Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Würtenberg in Poh-
len ein a part Leib-Corpo zu des Königs Diensten von Teut-
schen Trouppen/ insonderheit diejenigen/ so von dieser Krone
überlassen werden/ commandiren/ und freye Disposition darü-
ber haben werde. Ih. Hochfürstl. Durchl. haben einen vor-
nehmen Bedienten nach Holland gesandt/ dero Engagement
in Pohlen zu notificiren/ und zu vermelden/ daß sie vor dieses
mahl nicht dahin kommen könten/ wie dann dero dortige Ba-
gage zu Wasser nach Dantzig geführet werden soll. Ihron
Excell. der Hr. von Pleß wird aus Holland numehro stündlich
erwartet/ da man denn von der Alliance etwas hören dürffte.

Mit    Schwedischen
Briefen hat man wenig Veränderliches; Es sind zwar nach
Carlscrona einige vornehme Bediente auf der Flotte gereiset/
und ob gleich ein Spargement gehet/ ob solle eine Esquadre
Kriegs-Schiffe ausgerüstet werden/ so hat man doch den ge-
ringsten Grund nicht davon.

   

In
Pommern
werden Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Holstein
stündlich erwartet/ über Uestet nach Schweden zu gehen/ sie
werden aber keine Festung berühren. Indessen sind die Com-
missarien wegen des Müntzwesens sehr beschäfftigt/ und schon
einige von den Hochteutschen Mauschels bey den Köpffen ge-
nommen.

   

Von    Hamburg
waren den 29sten Martii Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog
von Holstein nach Schweden aufgebrochen/ und haben in sol-
cher Gesellschafft Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von
Schwerin sich auch wieder nach dero Lande erhoben. Von
Wolffenbüttel hat man/ daß dortiger Hof mit Ihr. Königl.
Majest. von Pohlen accordiret/ zu dero Diensten ein sehr star-
ckes Dragonner Regiment/ welches itzo recroutiret wird/ zu
senden; Es soll im May complet seyn/ und so fort nach den
Schlesischen Gräntzen marchiren/ der Obrister davon ist der

die daselbst stehende 3000. M. nach Pohlen gehen/ auch die im
Oldenburgischen stehende Churländische Battaillon zu ihnen
stossen und gleichfals dahin marchiren solle. Indessen conferi-
ret man mit den jüngst angekommenen Königl. Polnischen
Envoye fleißig/ und wird gesaget/ daß noch woll mehr Troup-
pen nach Sachsen gehen werden. Es wird versichert/ daß
Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Würtenberg in Poh-
len ein a part Leib-Corpo zu des Königs Diensten von Teut-
schen Trouppen/ insonderheit diejenigen/ so von dieser Krone
überlassen werden/ commandiren/ und freye Disposition darü-
ber haben werde. Ih. Hochfürstl. Durchl. haben einen vor-
nehmen Bedienten nach Holland gesandt/ dero Engagement
in Pohlen zu notificiren/ und zu vermelden/ daß sie vor dieses
mahl nicht dahin kommen könten/ wie dann dero dortige Ba-
gage zu Wasser nach Dantzig geführet werden soll. Ihrõ
Excell. der Hr. von Pleß wird aus Holland numehro stündlich
erwartet/ da man denn von der Alliance etwas hören dürffte.

Mit    Schwedischen
Briefen hat man wenig Veränderliches; Es sind zwar nach
Carlscrona einige vornehme Bediente auf der Flotte gereiset/
und ob gleich ein Spargement gehet/ ob solle eine Esquadre
Kriegs-Schiffe ausgerüstet werden/ so hat man doch den ge-
ringsten Grund nicht davon.

   

In
Pommern
werden Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Holstein
stündlich erwartet/ über Uestet nach Schweden zu gehen/ sie
werden aber keine Festung berühren. Indessen sind die Com-
missarien wegen des Müntzwesens sehr beschäfftigt/ und schon
einige von den Hochteutschen Mauschels bey den Köpffen ge-
nommen.

   

Von    Hamburg
waren den 29sten Martii Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog
von Holstein nach Schweden aufgebrochen/ und haben in sol-
cher Gesellschafft Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von
Schwerin sich auch wieder nach dero Lande erhoben. Von
Wolffenbüttel hat man/ daß dortiger Hof mit Ihr. Königl.
Majest. von Pohlen accordiret/ zu dero Diensten ein sehr star-
ckes Dragonner Regiment/ welches itzo recroutiret wird/ zu
senden; Es soll im May complet seyn/ und so fort nach den
Schlesischen Gräntzen marchiren/ der Obrister davon ist der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
die daselbst stehende 3000. M. nach Pohlen gehen/ auch die im<lb/>
Oldenburgischen stehende Churländische Battaillon zu ihnen<lb/>
stossen und gleichfals dahin marchiren solle. Indessen conferi-<lb/>
ret man mit den jüngst angekommenen Königl. Polnischen<lb/>
Envoye fleißig/ und wird gesaget/ daß noch woll mehr Troup-<lb/>
pen nach Sachsen gehen werden. Es wird versichert/ daß<lb/>
Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Würtenberg in Poh-<lb/>
len ein a part Leib-Corpo zu des Königs Diensten von Teut-<lb/>
schen Trouppen/ insonderheit diejenigen/ so von dieser Krone<lb/>
überlassen werden/ commandiren/ und freye Disposition darü-<lb/>
ber haben werde. Ih. Hochfürstl. Durchl. haben einen vor-<lb/>
nehmen Bedienten nach Holland gesandt/ dero Engagement<lb/>
in Pohlen zu notificiren/ und zu vermelden/ daß sie vor dieses<lb/>
mahl nicht dahin kommen könten/ wie dann dero dortige Ba-<lb/>
gage zu Wasser nach Dantzig geführet werden soll. Ihro&#x0303;<lb/>
Excell. der Hr. von Pleß wird aus Holland numehro stündlich<lb/>
erwartet/ da man denn von der Alliance etwas hören dürffte.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p>Mit<space dim="horizontal"/> Schwedischen<lb/>
Briefen hat man wenig Veränderliches; Es sind zwar nach<lb/>
Carlscrona einige vornehme Bediente auf der Flotte gereiset/<lb/>
und ob gleich ein Spargement gehet/ ob solle eine Esquadre<lb/>
Kriegs-Schiffe ausgerüstet werden/ so hat man doch den ge-<lb/>
ringsten Grund nicht davon.</p>
      </div>
      <space dim="horizontal"/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p>In<lb/><hi rendition="#c">Pommern</hi><lb/>
werden Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Holstein<lb/>
stündlich erwartet/ über Uestet nach Schweden zu gehen/ sie<lb/>
werden aber keine Festung berühren. Indessen sind die Com-<lb/>
missarien wegen des Müntzwesens sehr beschäfftigt/ und schon<lb/>
einige von den Hochteutschen Mauschels bey den Köpffen ge-<lb/>
nommen.</p>
      </div>
      <space dim="horizontal"/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p>Von<space dim="horizontal"/> Hamburg<lb/>
waren den 29sten Martii Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog<lb/>
von Holstein nach Schweden aufgebrochen/ und haben in sol-<lb/>
cher Gesellschafft Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von<lb/>
Schwerin sich auch wieder nach dero Lande erhoben. Von<lb/>
Wolffenbüttel hat man/ daß dortiger Hof mit Ihr. Königl.<lb/>
Majest. von Pohlen accordiret/ zu dero Diensten ein sehr star-<lb/>
ckes Dragonner Regiment/ welches itzo recroutiret wird/ zu<lb/>
senden; Es soll im May complet seyn/ und so fort nach den<lb/>
Schlesischen Gräntzen marchiren/ der Obrister davon ist der<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] die daselbst stehende 3000. M. nach Pohlen gehen/ auch die im Oldenburgischen stehende Churländische Battaillon zu ihnen stossen und gleichfals dahin marchiren solle. Indessen conferi- ret man mit den jüngst angekommenen Königl. Polnischen Envoye fleißig/ und wird gesaget/ daß noch woll mehr Troup- pen nach Sachsen gehen werden. Es wird versichert/ daß Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Würtenberg in Poh- len ein a part Leib-Corpo zu des Königs Diensten von Teut- schen Trouppen/ insonderheit diejenigen/ so von dieser Krone überlassen werden/ commandiren/ und freye Disposition darü- ber haben werde. Ih. Hochfürstl. Durchl. haben einen vor- nehmen Bedienten nach Holland gesandt/ dero Engagement in Pohlen zu notificiren/ und zu vermelden/ daß sie vor dieses mahl nicht dahin kommen könten/ wie dann dero dortige Ba- gage zu Wasser nach Dantzig geführet werden soll. Ihrõ Excell. der Hr. von Pleß wird aus Holland numehro stündlich erwartet/ da man denn von der Alliance etwas hören dürffte. Mit Schwedischen Briefen hat man wenig Veränderliches; Es sind zwar nach Carlscrona einige vornehme Bediente auf der Flotte gereiset/ und ob gleich ein Spargement gehet/ ob solle eine Esquadre Kriegs-Schiffe ausgerüstet werden/ so hat man doch den ge- ringsten Grund nicht davon. In Pommern werden Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Holstein stündlich erwartet/ über Uestet nach Schweden zu gehen/ sie werden aber keine Festung berühren. Indessen sind die Com- missarien wegen des Müntzwesens sehr beschäfftigt/ und schon einige von den Hochteutschen Mauschels bey den Köpffen ge- nommen. Von Hamburg waren den 29sten Martii Ih. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Holstein nach Schweden aufgebrochen/ und haben in sol- cher Gesellschafft Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Hertzog von Schwerin sich auch wieder nach dero Lande erhoben. Von Wolffenbüttel hat man/ daß dortiger Hof mit Ihr. Königl. Majest. von Pohlen accordiret/ zu dero Diensten ein sehr star- ckes Dragonner Regiment/ welches itzo recroutiret wird/ zu senden; Es soll im May complet seyn/ und so fort nach den Schlesischen Gräntzen marchiren/ der Obrister davon ist der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Altona und der Verlag Christi… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-09-10T18:51:12Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-09-10T18:51:12Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0026_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0026_1698/2
Zitationshilfe: Altonaischer Mercurius. Nr. 26, Altona, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0026_1698/2>, abgerufen am 27.11.2024.