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Altonaischer Mercurius. Nr. 16, Altona, 1698.

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landischen Commissarien avanciret noch zur Zeit wenig.

   

Zu
Bern
vernimmet man/ daß der älteste Sohn des gewesenen Bran-
denburgischen Premier-Ministers incognito Zürrich vorbey
passiret sey/ und seinen Weg nach Genf genommen habe/ Pos-
session von seiner Herrligkeit Prangien zu nehmen. Wie man
vernimmet/ so hat der Schwäbische Creyß durch die meisten
Stimmen/ alle die durch passirende Wahren vom neuen Ta-
riff entlediget/ worzu des Käysers Resolution täglich erwar-
tet wird. Der Hertzog von Savoyen machet durch seine Be-
wegung viele Ombrage. Die Italiänischen Fürsten sind be-
kümmert/ daß in Italien wol ein Anfang neuer Unkosten möch-
te gemachet werden/ fals der Hertzog von Mantua/ so sehr
kranck ist/ mit Todt abgehen solte/ indem der Käyser/ Franck-
reich und Venedig wol auf dessen Land etwas möchten zu prä-
tendiren haben. Von Toulon schreibet man/ daß die equip-
pirte Schiffe viele Schauffeln und Piecken/ auch viele Kriegs-
Munition einnehmen/ und man dahero schliesset/ sie möch-
ten Vorhabens seyn/ eine Landung zu thun.

   

Zu
Franckfurth
sind den 26. Ih. Durchl. der Hr. Landrat von Hessen Darm-
stadt von Giessen nach Darmstadt paßiret/ werden aber daselbst
sich nicht lange aufhalten/ sondern bald wieder nach Giessen zu-
rücke kehren/ in Ostern aber werden sie sich wieder zu Darmstadt
einfinden/ und als denn daselbst beständig residiren. Die Fran-
tzosen haben Philippsburg noch nicht evacuiret; Es wird
schwer daher gehen/ die grosse Artollerie in Philippsburg anzu-
schaffen/ weil die Frantzosen nur etliche wenige und fast un-
brauchbahre Stücken darinnen lassen. Mit den letzten Brie-
fen von Cassel hat man Nachricht/ daß Ih. Durchl. der Erb-
Printz zu Cassel so an den Kinderblattern gefährlich kranck ge-
legen/ nun wieder besser sey.

   

Zu
Cölln
ist einer in Käyserl. Diensten stehender Obrister Wachtmeister
angelanget/ welcher mit offenen Trommelschlag die Werbung
vor des Hrn. Rheingrafen Regiment zu Fusse ehister Tagen
anstellen wird. Man hat dieser Tagen zwischen Mittwoch
und Donnerstag Nachts gegen 10. Uhr ein Erdbeben verspüh-
ret.

   

Zu

landischen Commissarien avanciret noch zur Zeit wenig.

   

Zu
Bern
vernimmet man/ daß der älteste Sohn des gewesenen Bran-
denburgischen Premier-Ministers incognito Zürrich vorbey
passiret sey/ und seinen Weg nach Genf genommen habe/ Pos-
session von seiner Herrligkeit Prangien zu nehmen. Wie man
vernimmet/ so hat der Schwäbische Creyß durch die meisten
Stimmen/ alle die durch passirende Wahren vom neuen Ta-
riff entlediget/ worzu des Käysers Resolution täglich erwar-
tet wird. Der Hertzog von Savoyen machet durch seine Be-
wegung viele Ombrage. Die Italiänischen Fürsten sind be-
kümmert/ daß in Italien wol ein Anfang neuer Unkosten möch-
te gemachet werden/ fals der Hertzog von Mantua/ so sehr
kranck ist/ mit Todt abgehen solte/ indem der Käyser/ Franck-
reich und Venedig wol auf dessen Land etwas möchten zu prä-
tendiren haben. Von Toulon schreibet man/ daß die equip-
pirte Schiffe viele Schauffeln und Piecken/ auch viele Kriegs-
Munition einnehmen/ und man dahero schliesset/ sie möch-
ten Vorhabens seyn/ eine Landung zu thun.

   

Zu
Franckfurth
sind den 26. Ih. Durchl. der Hr. Landrat von Hessen Darm-
stadt von Giessen nach Darmstadt paßiret/ werden aber daselbst
sich nicht lange aufhalten/ sondern bald wieder nach Giessen zu-
rücke kehren/ in Ostern aber werden sie sich wieder zu Darmstadt
einfinden/ und als denn daselbst beständig residiren. Die Fran-
tzosen haben Philippsburg noch nicht evacuiret; Es wird
schwer daher gehen/ die grosse Artollerie in Philippsburg anzu-
schaffen/ weil die Frantzosen nur etliche wenige und fast un-
brauchbahre Stücken darinnen lassen. Mit den letzten Brie-
fen von Cassel hat man Nachricht/ daß Ih. Durchl. der Erb-
Printz zu Cassel so an den Kinderblattern gefährlich kranck ge-
legen/ nun wieder besser sey.

   

Zu
Cölln
ist einer in Käyserl. Diensten stehender Obrister Wachtmeister
angelanget/ welcher mit offenen Trommelschlag die Werbung
vor des Hrn. Rheingrafen Regiment zu Fusse ehister Tagen
anstellen wird. Man hat dieser Tagen zwischen Mittwoch
und Donnerstag Nachts gegen 10. Uhr ein Erdbeben verspüh-
ret.

   

Zu

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[[7]/0007] landischen Commissarien avanciret noch zur Zeit wenig. Zu Bern vernimmet man/ daß der älteste Sohn des gewesenen Bran- denburgischen Premier-Ministers incognito Zürrich vorbey passiret sey/ und seinen Weg nach Genf genommen habe/ Pos- session von seiner Herrligkeit Prangien zu nehmen. Wie man vernimmet/ so hat der Schwäbische Creyß durch die meisten Stimmen/ alle die durch passirende Wahren vom neuen Ta- riff entlediget/ worzu des Käysers Resolution täglich erwar- tet wird. Der Hertzog von Savoyen machet durch seine Be- wegung viele Ombrage. Die Italiänischen Fürsten sind be- kümmert/ daß in Italien wol ein Anfang neuer Unkosten möch- te gemachet werden/ fals der Hertzog von Mantua/ so sehr kranck ist/ mit Todt abgehen solte/ indem der Käyser/ Franck- reich und Venedig wol auf dessen Land etwas möchten zu prä- tendiren haben. Von Toulon schreibet man/ daß die equip- pirte Schiffe viele Schauffeln und Piecken/ auch viele Kriegs- Munition einnehmen/ und man dahero schliesset/ sie möch- ten Vorhabens seyn/ eine Landung zu thun. Zu Franckfurth sind den 26. Ih. Durchl. der Hr. Landrat von Hessen Darm- stadt von Giessen nach Darmstadt paßiret/ werden aber daselbst sich nicht lange aufhalten/ sondern bald wieder nach Giessen zu- rücke kehren/ in Ostern aber werden sie sich wieder zu Darmstadt einfinden/ und als denn daselbst beständig residiren. Die Fran- tzosen haben Philippsburg noch nicht evacuiret; Es wird schwer daher gehen/ die grosse Artollerie in Philippsburg anzu- schaffen/ weil die Frantzosen nur etliche wenige und fast un- brauchbahre Stücken darinnen lassen. Mit den letzten Brie- fen von Cassel hat man Nachricht/ daß Ih. Durchl. der Erb- Printz zu Cassel so an den Kinderblattern gefährlich kranck ge- legen/ nun wieder besser sey. Zu Cölln ist einer in Käyserl. Diensten stehender Obrister Wachtmeister angelanget/ welcher mit offenen Trommelschlag die Werbung vor des Hrn. Rheingrafen Regiment zu Fusse ehister Tagen anstellen wird. Man hat dieser Tagen zwischen Mittwoch und Donnerstag Nachts gegen 10. Uhr ein Erdbeben verspüh- ret. Zu

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Zitationshilfe: Altonaischer Mercurius. Nr. 16, Altona, 1698, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0016_1698/7>, abgerufen am 05.12.2024.