Altonaischer Mercurius. Nr. 16, Altona, 1698.Von der Retour Ihro Excellence des Herrn von Plessen aus Aus dem Zu Zu Jüngst Briefe von Von der Retour Ihro Excellence des Herrn von Plessen aus Aus dem Zu Zu Jüngst Briefe von <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Von der Retour Ihro Excellence des Herrn von Plessen aus<lb/> dem Haag höret man noch nichts gewisses.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Aus dem<lb/><hi rendition="#c">Oldenburgischen</hi><lb/> hat man/ daß die 3. Regimenter zu Pferde noch einige Tage all-<lb/> dort sich werde aufhalten müssen/ massen das Eyß vor kurtze<lb/> Zeit die zwischen der Alt- und Neustadt Bremen gewesene We-<lb/> ser-Brücke weggenommen/ woran itzo wieder gearbeitet wird/<lb/> über dem auch/ daß zwischen Delmenhorst und besagter Stadt<lb/> Bremen hoch aufgelauffene Wasser/ vornehmlich bey diesen<lb/> Frost-Wetter den Weg fast impassabel gemachet./ Indessen<lb/> hat der Landtmann bey diesem strengen Winter grosse Mühe<lb/> gehabt/ das Rauh-Futter und Haber zu liefern/ wie dann<lb/> wochentlich vor solcher Cavallerie 2000. Himpen Haber ha-<lb/> ben müssen herbey geschaffet werden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<lb/><hi rendition="#c">Hamburg</hi><lb/> hatte sich neulich der Königl. Frantzös. Resident Hr. Bidal<lb/> wieder eingefunden/ seines Königs Affairen zu observiren. Man<lb/> vermuthet ehesten die Königl. Dänische Cavallerie aus dem<lb/> Oldenburgischen in den 4. Landen/ dahero wieder einige Völ-<lb/> cker dahin commandiret werden sollen/ eines und das andere<lb/> zu observiren. Mit Frantzösis. Briefen ist jüngsthin nichts<lb/> veränderliches gekommen/ ohne daß in und um Paris viele<lb/> Mordthaten begangen werden/ auch unterschiedliche schon er-<lb/> tappet worden/ welche ehisten zur harter Straffe sollen gezogen<lb/> werden. Es sind nur lautere falsche Spargamenta gewesen/<lb/> ob wäre der Frantzös. Ambassadeur in seinem Hause gleichsam<lb/> arrestiret gewesen/ und mit seiner Familie übel verfahren wor-<lb/> den/ denn man mit Pariser Briefen versichert wird/ daß der<lb/> Groß Sultan dem Ambassadeur wegen des Friedens habe gra-<lb/> tuliren lassen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<lb/><hi rendition="#c">Dresden</hi><lb/> hat man den 17. zu Nachts ein grosses Feuer der Gegend Pirna<lb/> gesehen/ der Ort aber/ wo es gebrandt hat/ ist noch nicht bekant.<lb/> Vergangenen Dienstag ist des seel. Hrn. General Major Born-<lb/> stets Gedächtniß-Predigt zu Dresden gehalten/ und des Tages<lb/> darauf die Leiche unter Begleitung vieler Carossen abgeführet<lb/> worden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Jüngst Briefe von<lb/><hi rendition="#c">Warschau</hi><lb/> enthalten vom 22. Febr. folgendes: Daß Ihro Königl. Maj.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Von der Retour Ihro Excellence des Herrn von Plessen aus
dem Haag höret man noch nichts gewisses.
Aus dem
Oldenburgischen
hat man/ daß die 3. Regimenter zu Pferde noch einige Tage all-
dort sich werde aufhalten müssen/ massen das Eyß vor kurtze
Zeit die zwischen der Alt- und Neustadt Bremen gewesene We-
ser-Brücke weggenommen/ woran itzo wieder gearbeitet wird/
über dem auch/ daß zwischen Delmenhorst und besagter Stadt
Bremen hoch aufgelauffene Wasser/ vornehmlich bey diesen
Frost-Wetter den Weg fast impassabel gemachet./ Indessen
hat der Landtmann bey diesem strengen Winter grosse Mühe
gehabt/ das Rauh-Futter und Haber zu liefern/ wie dann
wochentlich vor solcher Cavallerie 2000. Himpen Haber ha-
ben müssen herbey geschaffet werden.
Zu
Hamburg
hatte sich neulich der Königl. Frantzös. Resident Hr. Bidal
wieder eingefunden/ seines Königs Affairen zu observiren. Man
vermuthet ehesten die Königl. Dänische Cavallerie aus dem
Oldenburgischen in den 4. Landen/ dahero wieder einige Völ-
cker dahin commandiret werden sollen/ eines und das andere
zu observiren. Mit Frantzösis. Briefen ist jüngsthin nichts
veränderliches gekommen/ ohne daß in und um Paris viele
Mordthaten begangen werden/ auch unterschiedliche schon er-
tappet worden/ welche ehisten zur harter Straffe sollen gezogen
werden. Es sind nur lautere falsche Spargamenta gewesen/
ob wäre der Frantzös. Ambassadeur in seinem Hause gleichsam
arrestiret gewesen/ und mit seiner Familie übel verfahren wor-
den/ denn man mit Pariser Briefen versichert wird/ daß der
Groß Sultan dem Ambassadeur wegen des Friedens habe gra-
tuliren lassen.
Zu
Dresden
hat man den 17. zu Nachts ein grosses Feuer der Gegend Pirna
gesehen/ der Ort aber/ wo es gebrandt hat/ ist noch nicht bekant.
Vergangenen Dienstag ist des seel. Hrn. General Major Born-
stets Gedächtniß-Predigt zu Dresden gehalten/ und des Tages
darauf die Leiche unter Begleitung vieler Carossen abgeführet
worden.
Jüngst Briefe von
Warschau
enthalten vom 22. Febr. folgendes: Daß Ihro Königl. Maj.
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(2019-09-10T18:51:12Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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