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Allgemeine Zeitung, Nr. 98, 8. April 1849.

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[Spaltenumbruch] dieß ein endlicher, vielfach in Frage gestellter, schwankender Principien-
steg; dort der Horizont durch Blitz und Schlag geklärt -- hier das schwüle
Gefühl nur halb gelöster Verwickelung. Kann man sich wundern wenn
das politische Togesbedürfniß lieber die metallene Gegenwart, als eine
papierne Zukunft betrachtet? -- In Leipzig hat die Kaiserwahl aller-
dings größere Sensation gemacht: ob wegen jener höhern Stufe der
politischen Gesammtbildung, die wir der Schwesterstadt zugestehen müssen,
oder wegen der bedentenden, materiellen Interessen, durch welche die Leip-
ziger Bourgeoisie für eine preußische Hegemonie eingenommen seyn kann,
mag hier unerörtert bleiben. Doch haben dort ebensowenig wie hier die
politischen Parteien, wie sie in den verschiedenen Vereinen ihren Ausdruck
finden, sich irgendwie über das Neukaiserthum ausgesprochen. Ein län-
geres Anhalten solchen Schweigens würde den Erbkaiserlichen eben kein
Trost für ihre Majorität von vier Stimmen seyn. -- Ein neuliches
Gerücht hier über den Beginn der Feindseligkeiten mit sächsischen Truppen
in den Herzogthümern hat sich nicht bestätigt, wohl aber steht ein Theil
unseres Contingents Alsen gegenüber, auf Sundewitt ziemlich erponirt,
wenn nicht der Notenwechsel zwischen London und Kopenhagen den
Reichsfrieden inmittelst wiederherstellt.


Unter den Erbkaiserlichen par excellence
hat man, wie ich höre, Aergerniß daran genommen daß die Berliner bei
der Ankunft der Frankfurter Deputation nicht genug Begeisterung gezeigt
hätten. Ich muß aber gestehen daß der Empfang der Deputirten auf
dem Potsdamer Bahnhof lebhafter war als ich es erwartet hatte. Von
den untern Volksklassen hatten sich wenige dort eingefunden, weil Vor-
mittags nicht recht bekannt geworden war zu welcher Stunde der Zug an-
langen werde, und die Arbeiter aufs ungewisse hin nicht Feiertag machen
wollten. Man sah nun dort meist Beamte, Künstler, Militärs, Depu-
tirte, wohlhäbige Bürger mit Frauen und Töchtern. Auf den Gesichtern
war Neugierde und frohe Erwartung zu lesen. Als der Zug anlangte
und die Deputirten aus dem Wagen traten, erscholl von den Nahestehen-
den ein dreimaliges Hurrah, welches den auf dem ersten Hofe befindlichen
die Ankunft anzeigte. Alles drängte sich an den Platz, wo nach erfolgter
Begrüßung durch die Stadtbehörden und Deputirten im zweiten Hofe die
Wagen passtren mußten. Als diese erschienen, wurden bei jedem einzelnen
die Hüte geschwenkt und Hoch gerufen. Von einem Rausch der Freude,
von jubelnder Begeisterung war allerdings nichts zu sehen: man hielt sich
in den Gränzen vergnügter Theilnahme und Aufmerksamkeit. Aber die
Deputirten schienen damit zufrieden zu seyn; Dahlmann, Soiron, Arndt
sahen heitererregt aus. In den Straßen durch welche die Wagen fuhren,
zeigte sich weniger Theilnahme. Die Volksmenge sah die Deputirten ruhig
an; nur ein paarmal wurde ein dünnes Hoch gerufen. Schwarzrothgol-
dene Fahnen hingen nicht aus den Fenstern, nur hier und da wehte ein wei-
ßes Tuch. Allein deutsche Fahnen auszuhängen war von Wrangel verbo-
ten worden; jede Demonstration war untersagt -- die Bevölkerung war in
der Stimmung des Belagerungszustandes. Nimmt man dazu daß es sich
hier nicht um eine entschiedene Sache handelte, sondern um eine noch
schwebende, und daß man über etwas das erst noch entschieden werden
und die schwerste Probe erst noch bestehen soll, nicht schon begeisterte
Freude an den Tag legen kann, wie sehr man auch guten Ausgang hoffen
mag, so wird man den Verlinern wegen ihres gemäßigten Verhaltens
nicht Herzlosigkeit und Mangel an deutschem Sinn vorwerfen wollen.
Wie man sagt, hatte Wrangel auch den Stadtbehörden nicht erlaubt zu
Ehren der Deputirten eine Nachtmusik zu veranstalten. Diese erhielten
aber doch noch ein schönes Ständchen. Franz Mücke, der Dirigent der
Gesangchöre hiesiger Handwerkervereine, hatte bei Kroll zu einem wohl-
thätigen Zweck ein Concert veranstaltet. Als dieses zu Ende war, bega-
ben die wackern Handwerker sich in den Hof des Hotel de Russte und san-
gen deutsche Lieder. Mücke brachte dem alten Arndt und dem Prästdenten
Simson ein freudiges Lebehoch, und beide hielten Dankreden, die mit
größtem Beifall aufgenommen wurden. Arndt schilderte, wie jetzt der
schönste Gedanke seines Lebens in Erfüllung gehe, und gedachte in aner-
kennendster Weise des Königs von Preußen. Simson sprach über Schein-
freiheit und gesetzliche Freiheit, welche letztere allein das Heil des Volkes
sicher könnne. Man trennte sich spät in froher Aufregung.


Gestern war die Frankfurter Deputation
hier eingetroffen, bei ihrer Ankunft am Bahnhof begrüßt von einer Volks-
menge die vorwiegend aus Personen der höhern und besonders der mittlern
Clafsen bestand. Heute war ihr Empfang bei dem König. Da man
wußte daß dieser im Rittersaal des Schlosses stattfinden werde, so fand sich
schon früh Morgens vor dem Schloß eine zahlreiche Menschenmenge ein.
Gegen 111/2 Uhr erschienen die Equipagen der Reichsabgeordneten, welche
letztere hofmäßig, in schwarze Fräcke und weiße Halsbinden gekleidet
waren. Bei ihrer Ankunft bildete das Publicum Spalier, und grüßte die
[Spaltenumbruch] durchfahrenden schweigend aber achtungsvoll. Mit entblößtem Haupt
stand die Menge da. Dazwischen erschienen die Equipagen der königlichen
Prinzen, welche sämmtlich Gallauniform trugen. Im Innern des Schlosses
hatte die Garde du Corps und die Krongarde in Paradekleidung Spalier
gebildet, durch welches die Abgeordneten nach dem Rittersaal geführt
wurden. Hier empfing der König die Deputation von sämmtlichen Prin-
zen, Ministern und einer glänzenden Suite umgeben. Der äußere Ein-
druck schien sehr auf die Sinne berechnet und soll pompös gewesen seyn,
wie die Allg. Ztg. Corresp. sich ausdrückt. Eingeführt wurde die
Deputation durch den Prästdenten des Staatsministeriums, Grafen v. Bran-
denburg, und der Präsident der deutschen Nationalversammlung, Simson,
hielt folgende Anrede an den König: "Die verfassunggebende deutsche Na-
tionalversammlung, im Frühling des vergangenen Jahrs durch den über-
einstimmenden Willen der Fürsten und Volksstämme Deutschlands be-
rufen das Werk der deutschen Verfassung zu Stande zu bringen, hat am
Mittwoch den 28 März des Jahrs 1849, nach Verkündigung der in zwei-
maliger Lesung beschlossenen deutschen Reichsverfassung, die in derselben
begründete erbliche Kaiserwürde auf Se. k. Maj. von Preußen übertragen.
Sie hat dabei das feste Vertrauen ausgesprochen daß die Fürsten und
Volksstämme Deutschlands großherzig und patriotisch in Uebereinstim-
mung mit der Nationalversammlung die Verwirklichung dieser von ihr
gefaßten Beschlüsse mit aller Kraft fördern werden. Sie hat endlich den
Beschluß gefaßt, den erwählten Kaiser durch eine Deputation aus ihrer
Mitte ehrfurchtsvoll einzuladen die auf Ihn gefallene Wahl auf Grund
der Verfassung annehmen zu wollen. In der Vollziehung dieses Auf-
trags stehen vor Ew. Maj. der Prästdent der Reichsversammlung und
32 ihrer Mitglieder in der ehrfurchtsvollen Zuversicht daß Ew. Maj. ge-
ruhen werden die begeisterten Erwartungen des Vaterlands welches Ew.
Maj. als den Schirm und Schutz seiner Einheit, Freiheit und Macht zum
Oberhaupt erkoren hat, durch einen gesegneten Entschluß zu glücklicher
Erfüllung zu führen." Darauf antwortete der König die bekannten Worte,
ließ sich nachher die einzelnen Mitglieder der Deputation vorstellen, und
sprach mit ihnen, bis nach Verlauf etwa einer Stunde der ganze Act vor-
über war.


Der Entschluß der von Friedrich Wil-
helm IV gefordert ward, war ein großer. Wer konnte sich das abläug-
nen der den Verhältnissen hier näher ins Auge geblickt hatte? Ihn konnte
der Glanz der Krone nicht blenden, die gewöhnliche Eitelkeit herrschsüchti-
ger Fürsten war ihm fremd. Das ist kein Ruhm und kein Tadel; es war
seine innerste Natur, durch die Erziehung, durch lange Anschauung der
Dinge genährt, und die erschütternden Weltereignisse des letzten Jahres
waren am wenigsten geeignet ihn von der Verehrung vor traditioneller
Hoheit zu bekehren. Hadert mit der Natur daß sie keinen heroischen Geist
in seine Seele hauchte, der für die edlen Phantasten, für die sie erglüht, nur
reden, weinen, handeln, opfern kann, allenfalls sich selbst opfern, aber
nicht ablassen von der heiligen Scheu vor dem was ihm in der Ammen-
stube als heilig und unverletzlich hingehalten ward! Alles das wußte man
in Frankfurt als man ihn wählte; man wählte ihn trotzdem; warum
fordert man jetzt mehr von ihm als er kann? Er rief heute Mittag in
der feierlichsten Stunde seines Lebens (furchtbarere, schreckenvollere hat
er freilich erlebt) den König der Könige an daß man nicht von ihm for-
dern solle etwas zu nehmen, ohne die Zustimmung derer die geheiligte
Rechte daran haben. Da hätte man ihm freilich antworten können daß
vor diesem König der Könige, wenn er den Sturm seines Zornes losläßt,
die Kronen der Fürsten wie Spreu im Winde fliegen, und daß er mit sei-
ner Allmacht nicht die am meisten schützte welche mit uraltem Oel gesalbt
waren, sondern die am kühnsten die Krone auf ihr Haupt drückten und
sie fest hielten gegen den Sturm. Man hat es ihm nicht geantwortet,
auch würde er so wenig darauf gehört haben als die welche das sociale Uto-
pien durch Blut und Revolution zu ermöglichen glauben. Dem Wahn ist
nun einmal nicht durch Ueberredungskraft beizukommen. Aber man konnte,
man mußte auch das in Frankfurt wissen, und doch wählte man ihn, weil
man keinen andern, bessern, edlern, heroischern Fürsten kannte, und man
vertraute auf eine seiner Eigenschaften, die eine Wahrheit ist, und von der
man hoffte daß sie in solcher schwern Krists den Ausschlag geben, und über
Furcht und Rücksichten den Sieg davon tragen werde: seine aufrichtige Lie-
be zumeinen deutschen Vaterlande. -- Als gestern die Kaiserboten aus Frank-
furt hier einzogen, waren sie so froh. Noch auf der Straße drückte mich
einer derselben ans Herz, denn über Deutschland ging ja eine Sonne auf
so hell und warm als die welche gestern am schönen Frühlingstage strahlte.
Schon in Potsdam hatten sie die Worte gehört die Graf Brandenburg
in der Kammer gesprochen, und die ihnen eine volle Bürgschaft für die
Vollendung ihrer Misston dünkten. Solcher vollen Freude gegenüber
kam es mir fast grausam vor ihm meine trüberen Ahnungen mitzutheilen,
und doch war es etwas mehr als Ahnung. Alle waren so froh, von dem

[Spaltenumbruch] dieß ein endlicher, vielfach in Frage geſtellter, ſchwankender Principien-
ſteg; dort der Horizont durch Blitz und Schlag geklärt — hier das ſchwüle
Gefühl nur halb gelöster Verwickelung. Kann man ſich wundern wenn
das politiſche Togesbedürfniß lieber die metallene Gegenwart, als eine
papierne Zukunft betrachtet? — In Leipzig hat die Kaiſerwahl aller-
dings größere Senſation gemacht: ob wegen jener höhern Stufe der
politiſchen Geſammtbildung, die wir der Schweſterſtadt zugeſtehen müſſen,
oder wegen der bedentenden, materiellen Intereſſen, durch welche die Leip-
ziger Bourgeoiſie für eine preußiſche Hegemonie eingenommen ſeyn kann,
mag hier unerörtert bleiben. Doch haben dort ebenſowenig wie hier die
politiſchen Parteien, wie ſie in den verſchiedenen Vereinen ihren Ausdruck
finden, ſich irgendwie über das Neukaiſerthum ausgeſprochen. Ein län-
geres Anhalten ſolchen Schweigens würde den Erbkaiſerlichen eben kein
Troſt für ihre Majorität von vier Stimmen ſeyn. — Ein neuliches
Gerücht hier über den Beginn der Feindſeligkeiten mit ſächſiſchen Truppen
in den Herzogthümern hat ſich nicht beſtätigt, wohl aber ſteht ein Theil
unſeres Contingents Alſen gegenüber, auf Sundewitt ziemlich erponirt,
wenn nicht der Notenwechſel zwiſchen London und Kopenhagen den
Reichsfrieden inmittelſt wiederherſtellt.


Unter den Erbkaiſerlichen par excellence
hat man, wie ich höre, Aergerniß daran genommen daß die Berliner bei
der Ankunft der Frankfurter Deputation nicht genug Begeiſterung gezeigt
hätten. Ich muß aber geſtehen daß der Empfang der Deputirten auf
dem Potsdamer Bahnhof lebhafter war als ich es erwartet hatte. Von
den untern Volksklaſſen hatten ſich wenige dort eingefunden, weil Vor-
mittags nicht recht bekannt geworden war zu welcher Stunde der Zug an-
langen werde, und die Arbeiter aufs ungewiſſe hin nicht Feiertag machen
wollten. Man ſah nun dort meiſt Beamte, Künſtler, Militärs, Depu-
tirte, wohlhäbige Bürger mit Frauen und Töchtern. Auf den Geſichtern
war Neugierde und frohe Erwartung zu leſen. Als der Zug anlangte
und die Deputirten aus dem Wagen traten, erſcholl von den Naheſtehen-
den ein dreimaliges Hurrah, welches den auf dem erſten Hofe befindlichen
die Ankunft anzeigte. Alles drängte ſich an den Platz, wo nach erfolgter
Begrüßung durch die Stadtbehörden und Deputirten im zweiten Hofe die
Wagen paſſtren mußten. Als dieſe erſchienen, wurden bei jedem einzelnen
die Hüte geſchwenkt und Hoch gerufen. Von einem Rauſch der Freude,
von jubelnder Begeiſterung war allerdings nichts zu ſehen: man hielt ſich
in den Gränzen vergnügter Theilnahme und Aufmerkſamkeit. Aber die
Deputirten ſchienen damit zufrieden zu ſeyn; Dahlmann, Soiron, Arndt
ſahen heitererregt aus. In den Straßen durch welche die Wagen fuhren,
zeigte ſich weniger Theilnahme. Die Volksmenge ſah die Deputirten ruhig
an; nur ein paarmal wurde ein dünnes Hoch gerufen. Schwarzrothgol-
dene Fahnen hingen nicht aus den Fenſtern, nur hier und da wehte ein wei-
ßes Tuch. Allein deutſche Fahnen auszuhängen war von Wrangel verbo-
ten worden; jede Demonſtration war unterſagt — die Bevölkerung war in
der Stimmung des Belagerungszuſtandes. Nimmt man dazu daß es ſich
hier nicht um eine entſchiedene Sache handelte, ſondern um eine noch
ſchwebende, und daß man über etwas das erſt noch entſchieden werden
und die ſchwerſte Probe erſt noch beſtehen ſoll, nicht ſchon begeiſterte
Freude an den Tag legen kann, wie ſehr man auch guten Ausgang hoffen
mag, ſo wird man den Verlinern wegen ihres gemäßigten Verhaltens
nicht Herzloſigkeit und Mangel an deutſchem Sinn vorwerfen wollen.
Wie man ſagt, hatte Wrangel auch den Stadtbehörden nicht erlaubt zu
Ehren der Deputirten eine Nachtmuſik zu veranſtalten. Dieſe erhielten
aber doch noch ein ſchönes Ständchen. Franz Mücke, der Dirigent der
Geſangchöre hieſiger Handwerkervereine, hatte bei Kroll zu einem wohl-
thätigen Zweck ein Concert veranſtaltet. Als dieſes zu Ende war, bega-
ben die wackern Handwerker ſich in den Hof des Hotel de Ruſſte und ſan-
gen deutſche Lieder. Mücke brachte dem alten Arndt und dem Präſtdenten
Simſon ein freudiges Lebehoch, und beide hielten Dankreden, die mit
größtem Beifall aufgenommen wurden. Arndt ſchilderte, wie jetzt der
ſchönſte Gedanke ſeines Lebens in Erfüllung gehe, und gedachte in aner-
kennendſter Weiſe des Königs von Preußen. Simſon ſprach über Schein-
freiheit und geſetzliche Freiheit, welche letztere allein das Heil des Volkes
ſicher könnne. Man trennte ſich ſpät in froher Aufregung.


Geſtern war die Frankfurter Deputation
hier eingetroffen, bei ihrer Ankunft am Bahnhof begrüßt von einer Volks-
menge die vorwiegend aus Perſonen der höhern und beſonders der mittlern
Clafſen beſtand. Heute war ihr Empfang bei dem König. Da man
wußte daß dieſer im Ritterſaal des Schloſſes ſtattfinden werde, ſo fand ſich
ſchon früh Morgens vor dem Schloß eine zahlreiche Menſchenmenge ein.
Gegen 11½ Uhr erſchienen die Equipagen der Reichsabgeordneten, welche
letztere hofmäßig, in ſchwarze Fräcke und weiße Halsbinden gekleidet
waren. Bei ihrer Ankunft bildete das Publicum Spalier, und grüßte die
[Spaltenumbruch] durchfahrenden ſchweigend aber achtungsvoll. Mit entblößtem Haupt
ſtand die Menge da. Dazwiſchen erſchienen die Equipagen der königlichen
Prinzen, welche ſämmtlich Gallauniform trugen. Im Innern des Schloſſes
hatte die Garde du Corps und die Krongarde in Paradekleidung Spalier
gebildet, durch welches die Abgeordneten nach dem Ritterſaal geführt
wurden. Hier empfing der König die Deputation von ſämmtlichen Prin-
zen, Miniſtern und einer glänzenden Suite umgeben. Der äußere Ein-
druck ſchien ſehr auf die Sinne berechnet und ſoll pompös geweſen ſeyn,
wie die Allg. Ztg. Correſp. ſich ausdrückt. Eingeführt wurde die
Deputation durch den Präſtdenten des Staatsminiſteriums, Grafen v. Bran-
denburg, und der Präſident der deutſchen Nationalverſammlung, Simſon,
hielt folgende Anrede an den König: „Die verfaſſunggebende deutſche Na-
tionalverſammlung, im Frühling des vergangenen Jahrs durch den über-
einſtimmenden Willen der Fürſten und Volksſtämme Deutſchlands be-
rufen das Werk der deutſchen Verfaſſung zu Stande zu bringen, hat am
Mittwoch den 28 März des Jahrs 1849, nach Verkündigung der in zwei-
maliger Leſung beſchloſſenen deutſchen Reichsverfaſſung, die in derſelben
begründete erbliche Kaiſerwürde auf Se. k. Maj. von Preußen übertragen.
Sie hat dabei das feſte Vertrauen ausgeſprochen daß die Fürſten und
Volksſtämme Deutſchlands großherzig und patriotiſch in Uebereinſtim-
mung mit der Nationalverſammlung die Verwirklichung dieſer von ihr
gefaßten Beſchlüſſe mit aller Kraft fördern werden. Sie hat endlich den
Beſchluß gefaßt, den erwählten Kaiſer durch eine Deputation aus ihrer
Mitte ehrfurchtsvoll einzuladen die auf Ihn gefallene Wahl auf Grund
der Verfaſſung annehmen zu wollen. In der Vollziehung dieſes Auf-
trags ſtehen vor Ew. Maj. der Präſtdent der Reichsverſammlung und
32 ihrer Mitglieder in der ehrfurchtsvollen Zuverſicht daß Ew. Maj. ge-
ruhen werden die begeiſterten Erwartungen des Vaterlands welches Ew.
Maj. als den Schirm und Schutz ſeiner Einheit, Freiheit und Macht zum
Oberhaupt erkoren hat, durch einen geſegneten Entſchluß zu glücklicher
Erfüllung zu führen.“ Darauf antwortete der König die bekannten Worte,
ließ ſich nachher die einzelnen Mitglieder der Deputation vorſtellen, und
ſprach mit ihnen, bis nach Verlauf etwa einer Stunde der ganze Act vor-
über war.


Der Entſchluß der von Friedrich Wil-
helm IV gefordert ward, war ein großer. Wer konnte ſich das abläug-
nen der den Verhältniſſen hier näher ins Auge geblickt hatte? Ihn konnte
der Glanz der Krone nicht blenden, die gewöhnliche Eitelkeit herrſchſüchti-
ger Fürſten war ihm fremd. Das iſt kein Ruhm und kein Tadel; es war
ſeine innerſte Natur, durch die Erziehung, durch lange Anſchauung der
Dinge genährt, und die erſchütternden Weltereigniſſe des letzten Jahres
waren am wenigſten geeignet ihn von der Verehrung vor traditioneller
Hoheit zu bekehren. Hadert mit der Natur daß ſie keinen heroiſchen Geiſt
in ſeine Seele hauchte, der für die edlen Phantaſten, für die ſie erglüht, nur
reden, weinen, handeln, opfern kann, allenfalls ſich ſelbſt opfern, aber
nicht ablaſſen von der heiligen Scheu vor dem was ihm in der Ammen-
ſtube als heilig und unverletzlich hingehalten ward! Alles das wußte man
in Frankfurt als man ihn wählte; man wählte ihn trotzdem; warum
fordert man jetzt mehr von ihm als er kann? Er rief heute Mittag in
der feierlichſten Stunde ſeines Lebens (furchtbarere, ſchreckenvollere hat
er freilich erlebt) den König der Könige an daß man nicht von ihm for-
dern ſolle etwas zu nehmen, ohne die Zuſtimmung derer die geheiligte
Rechte daran haben. Da hätte man ihm freilich antworten können daß
vor dieſem König der Könige, wenn er den Sturm ſeines Zornes losläßt,
die Kronen der Fürſten wie Spreu im Winde fliegen, und daß er mit ſei-
ner Allmacht nicht die am meiſten ſchützte welche mit uraltem Oel geſalbt
waren, ſondern die am kühnſten die Krone auf ihr Haupt drückten und
ſie feſt hielten gegen den Sturm. Man hat es ihm nicht geantwortet,
auch würde er ſo wenig darauf gehört haben als die welche das ſociale Uto-
pien durch Blut und Revolution zu ermöglichen glauben. Dem Wahn iſt
nun einmal nicht durch Ueberredungskraft beizukommen. Aber man konnte,
man mußte auch das in Frankfurt wiſſen, und doch wählte man ihn, weil
man keinen andern, beſſern, edlern, heroiſchern Fürſten kannte, und man
vertraute auf eine ſeiner Eigenſchaften, die eine Wahrheit iſt, und von der
man hoffte daß ſie in ſolcher ſchwern Kriſts den Ausſchlag geben, und über
Furcht und Rückſichten den Sieg davon tragen werde: ſeine aufrichtige Lie-
be zumeinen deutſchen Vaterlande. — Als geſtern die Kaiſerboten aus Frank-
furt hier einzogen, waren ſie ſo froh. Noch auf der Straße drückte mich
einer derſelben ans Herz, denn über Deutſchland ging ja eine Sonne auf
ſo hell und warm als die welche geſtern am ſchönen Frühlingstage ſtrahlte.
Schon in Potsdam hatten ſie die Worte gehört die Graf Brandenburg
in der Kammer geſprochen, und die ihnen eine volle Bürgſchaft für die
Vollendung ihrer Miſſton dünkten. Solcher vollen Freude gegenüber
kam es mir faſt grauſam vor ihm meine trüberen Ahnungen mitzutheilen,
und doch war es etwas mehr als Ahnung. Alle waren ſo froh, von dem

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[1499/0003] dieß ein endlicher, vielfach in Frage geſtellter, ſchwankender Principien- ſteg; dort der Horizont durch Blitz und Schlag geklärt — hier das ſchwüle Gefühl nur halb gelöster Verwickelung. Kann man ſich wundern wenn das politiſche Togesbedürfniß lieber die metallene Gegenwart, als eine papierne Zukunft betrachtet? — In Leipzig hat die Kaiſerwahl aller- dings größere Senſation gemacht: ob wegen jener höhern Stufe der politiſchen Geſammtbildung, die wir der Schweſterſtadt zugeſtehen müſſen, oder wegen der bedentenden, materiellen Intereſſen, durch welche die Leip- ziger Bourgeoiſie für eine preußiſche Hegemonie eingenommen ſeyn kann, mag hier unerörtert bleiben. Doch haben dort ebenſowenig wie hier die politiſchen Parteien, wie ſie in den verſchiedenen Vereinen ihren Ausdruck finden, ſich irgendwie über das Neukaiſerthum ausgeſprochen. Ein län- geres Anhalten ſolchen Schweigens würde den Erbkaiſerlichen eben kein Troſt für ihre Majorität von vier Stimmen ſeyn. — Ein neuliches Gerücht hier über den Beginn der Feindſeligkeiten mit ſächſiſchen Truppen in den Herzogthümern hat ſich nicht beſtätigt, wohl aber ſteht ein Theil unſeres Contingents Alſen gegenüber, auf Sundewitt ziemlich erponirt, wenn nicht der Notenwechſel zwiſchen London und Kopenhagen den Reichsfrieden inmittelſt wiederherſtellt. ♃ Berlin, 3 April. Unter den Erbkaiſerlichen par excellence hat man, wie ich höre, Aergerniß daran genommen daß die Berliner bei der Ankunft der Frankfurter Deputation nicht genug Begeiſterung gezeigt hätten. Ich muß aber geſtehen daß der Empfang der Deputirten auf dem Potsdamer Bahnhof lebhafter war als ich es erwartet hatte. Von den untern Volksklaſſen hatten ſich wenige dort eingefunden, weil Vor- mittags nicht recht bekannt geworden war zu welcher Stunde der Zug an- langen werde, und die Arbeiter aufs ungewiſſe hin nicht Feiertag machen wollten. Man ſah nun dort meiſt Beamte, Künſtler, Militärs, Depu- tirte, wohlhäbige Bürger mit Frauen und Töchtern. Auf den Geſichtern war Neugierde und frohe Erwartung zu leſen. Als der Zug anlangte und die Deputirten aus dem Wagen traten, erſcholl von den Naheſtehen- den ein dreimaliges Hurrah, welches den auf dem erſten Hofe befindlichen die Ankunft anzeigte. Alles drängte ſich an den Platz, wo nach erfolgter Begrüßung durch die Stadtbehörden und Deputirten im zweiten Hofe die Wagen paſſtren mußten. Als dieſe erſchienen, wurden bei jedem einzelnen die Hüte geſchwenkt und Hoch gerufen. Von einem Rauſch der Freude, von jubelnder Begeiſterung war allerdings nichts zu ſehen: man hielt ſich in den Gränzen vergnügter Theilnahme und Aufmerkſamkeit. Aber die Deputirten ſchienen damit zufrieden zu ſeyn; Dahlmann, Soiron, Arndt ſahen heitererregt aus. In den Straßen durch welche die Wagen fuhren, zeigte ſich weniger Theilnahme. Die Volksmenge ſah die Deputirten ruhig an; nur ein paarmal wurde ein dünnes Hoch gerufen. Schwarzrothgol- dene Fahnen hingen nicht aus den Fenſtern, nur hier und da wehte ein wei- ßes Tuch. Allein deutſche Fahnen auszuhängen war von Wrangel verbo- ten worden; jede Demonſtration war unterſagt — die Bevölkerung war in der Stimmung des Belagerungszuſtandes. Nimmt man dazu daß es ſich hier nicht um eine entſchiedene Sache handelte, ſondern um eine noch ſchwebende, und daß man über etwas das erſt noch entſchieden werden und die ſchwerſte Probe erſt noch beſtehen ſoll, nicht ſchon begeiſterte Freude an den Tag legen kann, wie ſehr man auch guten Ausgang hoffen mag, ſo wird man den Verlinern wegen ihres gemäßigten Verhaltens nicht Herzloſigkeit und Mangel an deutſchem Sinn vorwerfen wollen. Wie man ſagt, hatte Wrangel auch den Stadtbehörden nicht erlaubt zu Ehren der Deputirten eine Nachtmuſik zu veranſtalten. Dieſe erhielten aber doch noch ein ſchönes Ständchen. Franz Mücke, der Dirigent der Geſangchöre hieſiger Handwerkervereine, hatte bei Kroll zu einem wohl- thätigen Zweck ein Concert veranſtaltet. Als dieſes zu Ende war, bega- ben die wackern Handwerker ſich in den Hof des Hotel de Ruſſte und ſan- gen deutſche Lieder. Mücke brachte dem alten Arndt und dem Präſtdenten Simſon ein freudiges Lebehoch, und beide hielten Dankreden, die mit größtem Beifall aufgenommen wurden. Arndt ſchilderte, wie jetzt der ſchönſte Gedanke ſeines Lebens in Erfüllung gehe, und gedachte in aner- kennendſter Weiſe des Königs von Preußen. Simſon ſprach über Schein- freiheit und geſetzliche Freiheit, welche letztere allein das Heil des Volkes ſicher könnne. Man trennte ſich ſpät in froher Aufregung. Berlin, 3 April. Geſtern war die Frankfurter Deputation hier eingetroffen, bei ihrer Ankunft am Bahnhof begrüßt von einer Volks- menge die vorwiegend aus Perſonen der höhern und beſonders der mittlern Clafſen beſtand. Heute war ihr Empfang bei dem König. Da man wußte daß dieſer im Ritterſaal des Schloſſes ſtattfinden werde, ſo fand ſich ſchon früh Morgens vor dem Schloß eine zahlreiche Menſchenmenge ein. Gegen 11½ Uhr erſchienen die Equipagen der Reichsabgeordneten, welche letztere hofmäßig, in ſchwarze Fräcke und weiße Halsbinden gekleidet waren. Bei ihrer Ankunft bildete das Publicum Spalier, und grüßte die durchfahrenden ſchweigend aber achtungsvoll. Mit entblößtem Haupt ſtand die Menge da. Dazwiſchen erſchienen die Equipagen der königlichen Prinzen, welche ſämmtlich Gallauniform trugen. Im Innern des Schloſſes hatte die Garde du Corps und die Krongarde in Paradekleidung Spalier gebildet, durch welches die Abgeordneten nach dem Ritterſaal geführt wurden. Hier empfing der König die Deputation von ſämmtlichen Prin- zen, Miniſtern und einer glänzenden Suite umgeben. Der äußere Ein- druck ſchien ſehr auf die Sinne berechnet und ſoll pompös geweſen ſeyn, wie die Allg. Ztg. Correſp. ſich ausdrückt. Eingeführt wurde die Deputation durch den Präſtdenten des Staatsminiſteriums, Grafen v. Bran- denburg, und der Präſident der deutſchen Nationalverſammlung, Simſon, hielt folgende Anrede an den König: „Die verfaſſunggebende deutſche Na- tionalverſammlung, im Frühling des vergangenen Jahrs durch den über- einſtimmenden Willen der Fürſten und Volksſtämme Deutſchlands be- rufen das Werk der deutſchen Verfaſſung zu Stande zu bringen, hat am Mittwoch den 28 März des Jahrs 1849, nach Verkündigung der in zwei- maliger Leſung beſchloſſenen deutſchen Reichsverfaſſung, die in derſelben begründete erbliche Kaiſerwürde auf Se. k. Maj. von Preußen übertragen. Sie hat dabei das feſte Vertrauen ausgeſprochen daß die Fürſten und Volksſtämme Deutſchlands großherzig und patriotiſch in Uebereinſtim- mung mit der Nationalverſammlung die Verwirklichung dieſer von ihr gefaßten Beſchlüſſe mit aller Kraft fördern werden. Sie hat endlich den Beſchluß gefaßt, den erwählten Kaiſer durch eine Deputation aus ihrer Mitte ehrfurchtsvoll einzuladen die auf Ihn gefallene Wahl auf Grund der Verfaſſung annehmen zu wollen. In der Vollziehung dieſes Auf- trags ſtehen vor Ew. Maj. der Präſtdent der Reichsverſammlung und 32 ihrer Mitglieder in der ehrfurchtsvollen Zuverſicht daß Ew. Maj. ge- ruhen werden die begeiſterten Erwartungen des Vaterlands welches Ew. Maj. als den Schirm und Schutz ſeiner Einheit, Freiheit und Macht zum Oberhaupt erkoren hat, durch einen geſegneten Entſchluß zu glücklicher Erfüllung zu führen.“ Darauf antwortete der König die bekannten Worte, ließ ſich nachher die einzelnen Mitglieder der Deputation vorſtellen, und ſprach mit ihnen, bis nach Verlauf etwa einer Stunde der ganze Act vor- über war. ∸ Berlin, 3 April. Der Entſchluß der von Friedrich Wil- helm IV gefordert ward, war ein großer. Wer konnte ſich das abläug- nen der den Verhältniſſen hier näher ins Auge geblickt hatte? Ihn konnte der Glanz der Krone nicht blenden, die gewöhnliche Eitelkeit herrſchſüchti- ger Fürſten war ihm fremd. Das iſt kein Ruhm und kein Tadel; es war ſeine innerſte Natur, durch die Erziehung, durch lange Anſchauung der Dinge genährt, und die erſchütternden Weltereigniſſe des letzten Jahres waren am wenigſten geeignet ihn von der Verehrung vor traditioneller Hoheit zu bekehren. Hadert mit der Natur daß ſie keinen heroiſchen Geiſt in ſeine Seele hauchte, der für die edlen Phantaſten, für die ſie erglüht, nur reden, weinen, handeln, opfern kann, allenfalls ſich ſelbſt opfern, aber nicht ablaſſen von der heiligen Scheu vor dem was ihm in der Ammen- ſtube als heilig und unverletzlich hingehalten ward! Alles das wußte man in Frankfurt als man ihn wählte; man wählte ihn trotzdem; warum fordert man jetzt mehr von ihm als er kann? Er rief heute Mittag in der feierlichſten Stunde ſeines Lebens (furchtbarere, ſchreckenvollere hat er freilich erlebt) den König der Könige an daß man nicht von ihm for- dern ſolle etwas zu nehmen, ohne die Zuſtimmung derer die geheiligte Rechte daran haben. Da hätte man ihm freilich antworten können daß vor dieſem König der Könige, wenn er den Sturm ſeines Zornes losläßt, die Kronen der Fürſten wie Spreu im Winde fliegen, und daß er mit ſei- ner Allmacht nicht die am meiſten ſchützte welche mit uraltem Oel geſalbt waren, ſondern die am kühnſten die Krone auf ihr Haupt drückten und ſie feſt hielten gegen den Sturm. Man hat es ihm nicht geantwortet, auch würde er ſo wenig darauf gehört haben als die welche das ſociale Uto- pien durch Blut und Revolution zu ermöglichen glauben. Dem Wahn iſt nun einmal nicht durch Ueberredungskraft beizukommen. Aber man konnte, man mußte auch das in Frankfurt wiſſen, und doch wählte man ihn, weil man keinen andern, beſſern, edlern, heroiſchern Fürſten kannte, und man vertraute auf eine ſeiner Eigenſchaften, die eine Wahrheit iſt, und von der man hoffte daß ſie in ſolcher ſchwern Kriſts den Ausſchlag geben, und über Furcht und Rückſichten den Sieg davon tragen werde: ſeine aufrichtige Lie- be zumeinen deutſchen Vaterlande. — Als geſtern die Kaiſerboten aus Frank- furt hier einzogen, waren ſie ſo froh. Noch auf der Straße drückte mich einer derſelben ans Herz, denn über Deutſchland ging ja eine Sonne auf ſo hell und warm als die welche geſtern am ſchönen Frühlingstage ſtrahlte. Schon in Potsdam hatten ſie die Worte gehört die Graf Brandenburg in der Kammer geſprochen, und die ihnen eine volle Bürgſchaft für die Vollendung ihrer Miſſton dünkten. Solcher vollen Freude gegenüber kam es mir faſt grauſam vor ihm meine trüberen Ahnungen mitzutheilen, und doch war es etwas mehr als Ahnung. Alle waren ſo froh, von dem

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-09T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 98, 8. April 1849, S. 1499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine98_1849/3>, abgerufen am 24.11.2024.