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Allgemeine Zeitung, Nr. 87, 30. März 1900.

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Freitag,
Zweites Morgenblatt Nr. 87 der Allgemeinen Zeitung.
30. März 1900.
[Spaltenumbruch]
Die Eröffnung des Künstlerhauses.

Grüne Laubgewinde schwingen
sich an den Facaden entlang, hohe Cypressenpyramiden ragen
an dem Eingang von der Herzog Maxburgstraße empor, im
Wind, der die Schneeflocken im dichten Gestöber durcheinander
wirbelt, flattert vom Eckpavillon des Künstlerheims, das die
Weihe erhalten soll, die Standarte mit den Streifen in
Schwarz und Gelb, den Farben der Münchener Stadt, und
aus der einen Fahnenecke grüßt auf blauem Grund das Ehren-
zeichen der Künstlergilde, die drei silbernen Schilde, herab.
An der Kapellenstraße spannt sich ein Baldachin über den
Eingang, hier halten die Wagen. In der Vorhalle herrscht
wenige Miunten nach 101/2 Uhr schon ein lebhaftes Ge-
dränge, das sich von Minute zu Minute steigert. Unter der
kleinen Loggia rechts drüben sind Fanfarenbläser in alt-
deutschem Kostüm postirt, am Haupteingang vom Treppen-
haus halten Schüler der Akademie in gelben Sammetwämsern
die Ehrenwache. Nun beginnen sich die Träger der Ordens-
sterne und -kreuze zu mehren, farbige Bänder, an denen sie
befestigt sind, bringen Leben in das feierliche Schwarz der
Fracks und Salonröcke, auch die bunten Toiletten der Damen
thun das Gleiche, soweit die hereinwirbelnden Schneeflocken
nur ein Zurückschieben der Mäntel und Capes gestatten.

Nun schmettern die Trompeten, auf die Minute pünktlich,
ist Se. kgl. Hoh. der Prinz-Regent angefahren. Von einem
lebhaften Hoch der Versammelten begrüßt, durchschreitet er den
Vorraum gegen die Halle des Hauptbaues hin. Ein hübscher
Männerchor von Karl v. Perfall empfängt ihn hier, dann
schreiten weißgekleidete Mädchen unter Gesang vorauf die
Treppen empor zum Festsaal. Ungeachtet des echt winter-
lichen Wetters draußen liegt etwas wie Maienfrühlingszauber
über dieser Scene. Der glänzende Cortege folgt und nun
entsteht unter den auf den Stufen der Vorhalle Stehenden
für einen Moment ein Schieben, das jedoch durch wenige
Worte der Ordner gehemmt wird, bis die Passage freigegeben
werden kann.

Auf der mit rothem Tuch belegten Estrade hinter dem
schönen Triumphbogen im Festsaal hat sich mittlerweile im
großen Halbkreis die gesammte offizielle Welt um den Regenten
geschaart, der hochaufgerichtet in der Mitte vor seinem Sessel
steht. Akademiedirektor F. v. Miller als Vorsitzender der
Künstlerhausbaukommission richtet an ihn folgende Ansprache:

"Allerdurchlauchtigster Prinz und Regent!
Königliche Hoheiten!
Hohe Festversammlung!

Sieben Jahre sind vorüber, seit Euer kgl. Hoheit die
Gnade hatten, hinunter zu steigen in den alten Stadtgraben
der Herzog Max-Burg einstiger Schutzwehr, um den Grund-
stein zu dem Hause zu legen, dessen Prachträume Euer
kgl. Hoheit nun heute zum erstenmale betreten haben.

Damals sendete als gutes Zeichen die Sonne ihre
Strahlen auf das Stückchen Erde, das wir der Gnade
Euer kgl. Hoheit, dem Opfersinn der Stadt und der Stifter,
wie auch dem wohlwollenden Entgegenkommen der höchsten
Behörden, besonders auch Sr. Excellenz dem kgl. Staats-
minister Frhrn. v. Riedel verdanken.

Von den Wünschen, die Euer kgl. Hoheit ausge-
sprochen haben, als an jenem Festtage die Urkunde in den
Grundstein des Hauses gelegt wurde, ist der erste nun in
Erfüllung gegangen.

Dank dem Opfersinn der edlen Stifter, Dank all den
Künstlern, die ihre Kraft und ihr Können dem Hause
gewidmet haben, aber vor Allem Dank unserm genialen
Architekten Prof. Gabriel Seidl und dem für alles Schöne
begeisterten Meister Lenbach, ist es gelungen, ein Schmuck-
kästchen zu schaffen den Künstlern zu Nutz, der Stadt zur
Ehr, wie wohl kein zweites an Geschmack und innerer
Pracht irgendwo zu finden sein dürfte, ein kostbares, präch-
tiges Juwel, um das München reicher geworden ist.

Möge sich auch der zweite Theil der so edlen Worte
Euer kgl Hoheit erfüllen, die lauteten:

"Möge Frohsinn und Eintracht in dem Hause herr-
schen. Durch die Eintracht der Künstler wird auch die
Kunst gedeihen und blühen; das walte Gott."

Wenn auch, wie bei den meisten Dingen auf der Welt,
die Wünsche Aller, wie sie sich die Gestaltung des Künstler-
hauses dachten, nicht in Erfüllung gegangen sind, so wird
doch wohl Niemand bestreiten können, daß dasselbe gleich-
sam ein Träger des Verbandes der Künstler, ein äußeres
vornehmes Zeichen der Zusammengehörigkeit geworden ist,
daß es dazu beitragen wird, das Standesgefühl der Künstler
nach außen und innen zu heben und zu erhalten!

Das waren die Motive, die den Künstlerhaus-
Bauausschuß bestimmten, treu zusammenzuhalten, bis das
Werk vollendet.

Heute nun geht die Thätigkeit desselben zu Ende und
ich wende mich an Sie, hochverehrter Präsident der Mün-
chener Künstler-Genossenschaft.

Im Namen des Gesammtausschusses bitte ich den
Schöpfer des Baues, Ihnen den Schlüssel des neuen, voll-
endeten Hauses zu übergeben.

Mögen all die Wünsche der treuen Freunde der
Künstler für dieses Haus in Erfüllung gehen; mögen aber
auch die Freunde den Künstlern erhalten bleiben, denselben
immer zur Seite stehen und treu zu ihnen halten in Leid
und Freud!

Und zum Schlusse noch eines: Möge in späteren
Jahren die Künstlerschaft nie vergessen, welche Mühe und
Sorge, welche Opferwilligkeit treuer Freunde an dem Hause
hängen und in Wohlwollen derer gedenken, die das Beste
gewollt."


Nach der formellen Uebergabe des Schlüssels des Hauses
von Seite des bauführenden Architekten G. Seidel an Prof.
v. Lenbach hielt Letzterer seine bereits im Wortlaut mit-
getheilte kurze Festrede, worauf Se. kgl. Hoh. der Prinz-
Regent
mit markiger Stimme folgendes erwiderte:

"Nachdem Ich vor Jahren der Grundsteinlegung bei-
wohnte, freue Ich Mich, auch heute bei der Einweihung des
Künstlerhauses anwesend sein zu können. Nach einer langen
Reihe von Mühen ist das Künstlerhaus, würdig der Kunst-
stadt München, erstanden. Ich spreche dem Präsidenten
v. Lenbach und dem geistreichen Architekten Professor Seidel
Meine besondere Anerkennung aus. Ich freue Mich, daß
die Künstlerschaft ein so schönes Heim gefunden hat. Möge
dieses Heim in langer Zukunft noch sämmtliche Künstler
Münchens in Friede und Freude vereinigen; dies ist Mein
Herzenswunsch."

[Spaltenumbruch]

Die Hochrufe der Anwesenden auf Se. kgl. Hoheit über-
dröhnten den Paukenwirbel und die Trompetenfanfaren, ja
sogar noch die ersten Takte der von einem auf der Galerie
postirten Damenchor mit Harfen- und Musikbegleitung ge-
sungenen Hymne von Richard Strauß. Nach uralter Sitte
kredenzte Architekt G. Seidel dem Regenten mit einem poeti-
schen Spruche den Ehrentrunk und mit herzlichen Worten auf
das Wohlergehen seiner "lieben Münchener Künstler" that
Se. kgl. Hoheit Bescheid. Dann durchschritt der hohe Herr,
begleitet von seinem Gefolge, die Spalier bildende, dicht ge-
drängte Menge an der Seite J. kgl. Hoh. Prinzessin Ludwig,
bald diese, bald jene ihm bekannte Persönlichkeit in seiner
herzgewinnenden Liebenswürdigkeit mit einer Ansprache be-
ehrend und erfreuend.

Ein Rundgang der höchsten Herrschaften beendete den
Haupttheil der Feier, und erst nachdem sich der Saal einiger-
maßen geleert hatte, fand man Muße, sich darin umzusehen.
Aller weitere dekorative Schmuck war zum Glück vermieden
worden, nur in der Mitte der Rückwand des Saales stand
unter einem Lorberbogen die Büste des Regeuten, flankirt
von saftigem Grün, und Lorbergewinde schlangen sich auch
um die Kronleuchter. Dadurch wirkte die Schönheit des
Raumes nur um so intensiver. Unter Fanfarenklängen ver-
ließ der Regent das Haus, das nun ein Wanderziel gar
Vieler werden wird, die ein warmes Empfinden für die
Kunst und ihre Jünger haben.

Es ist nicht möglich all die illustren Persönlichkeiten
aufzuzählen, die diesen Ehrentag der Münchener Künstler-
genossenschaft durch ihre Anwesenheit verherrlichten. Vom
königlichen Hause erschienen die Prinzen Ludwig, Leopold,
Arnulf
und Ludwig Ferdinand mit ihren Gemahlinnen,
dann die Prinzen Rupprecht, Karl Georg, Alfons
und die Prinzessinnen Therese, Mathilde und Hilde-
gard,
die Herzogin Karl Theodor mit ihren Töchtern
Ferner wohnten dem Festakte an sämmtliche Staatsminister,
die Mitglieder des diplomatischen Korps, darunter der Nuntius
Sambucetti, der Rektor der Universität, Professoren beider
Hochschulen, die hervorragenden Münchener Künstler mit
ihren Damen, Regierungs- und Polizeidirektor Meixuer, die
beiden Bürgermeister v. Borscht und v. Brunner u. A. m.

Nach der Verabschiedung von den höchsten Herrschaften
durchfluthete die Menge die übrigen Räume des Hauses und
manch beifälliges Wort war zu hören über deren Schönheit,
nicht Wenige auch suchten das kleine gemüthliche Künstler-
kneipzimmer oder die Restauration auf. Draußen in der
kleinen Bogenhalle des Hofes aber spielte die Kapelle des
Infanterie-Leib-Regiments flotte Weisen und die Schneeflocken
tanzten dazu ihren lustigen Reigen.

Der im Auschluß an die Eröffnungsfeierlichkeiten ab-
gehaltene Festabend wird den Theilnehmern ebenso für
immer in Erinnerung bleiben wie der feierliche Akt der Ein-
weihung in den Vormittagsstunden. Der prächtige weite
Raum, der sich in der wahrhaft splendiden Beleuchtung noch
festlich heiterer ausnimmt als in der Tagesbeleuchtung, war
dicht gefüllt. Die Estrade hinter dem Bogen war durch ein-
geschobene conlissenförmige Wände, die mit frischem Grün ver-
kleidet waren, in eine Bühne verwandelt. Das Festspiel von
Benno Becker mit der Musik von Max Schillings nimmt
seinen Anfang. Das Festspiel ist ebenso sinnig erdacht, wie
es gut durchgeführt ist. Die ältere Kunst, die Kunst der
Vergangenheit, von der wir trotz allem und allem lernen
müssen und nicht loskommen können, bietet der modernen
strebenden die Hand, indem sie meint, daß beide doch selbst
im scheinbaren Zwiespalt ein gemeinsames Band verbinde:
das Streben nach Schönheit. Deßhalb enthüllt die alte
Kunst vor dem modernen Skeptiker das uralte Ideal aller
Zeiten, die Grazien. In antiker Gewandung erscheinen sie,
und ihre Sprecherin erinnert daran, daß ewig neu in der
Kunst wie in der Natur der Frühling wieder erblühe. Der
Vertreter der älteren Kunst ladet nun Alle, die zu ihr ge-
hören oder sich nach ihr sehnen, ein, sich inmitten des Ge-
triebes der Welt und ihrer Kämpfe in das Heim, das ihr
allda erstanden, zu flüchten, und die Last der Sorgen in
diesen Räumen für Stunden zu vergessen. -- Das Festspiel,
von großer poetischer Schönheit, wurde wirkungsvoll dar-
gestellt und erntete reichen Beifall. Die treffliche Akustik des
Saales erwiesen sodann die folgenden Konzertpiecen:
Andantino und Presto für Blasinstgrumente von L. van Beet-
hoven, exekutirt von den HH. Reichenbächer, Hille, Walch,
Kuirsch, Hoyer, Busch, Abendroth und Koch, die noch eine
Zugabe leisten mußten. Ebenso trefflich wurde die Serenade
für Streichquartett von J. Haydn und das Scherzo von
A. Dvorak von den beiden HH. Walter, Vollnhals und Bennat
zu Gehör gebracht. Hr. Hofkapellmeister Fischer gab sodann
in trefflichem Klaviervortrage Scenen aus den "Meister-
singern" und als Dirigent des kgl. Hoforchesters das "Sieg-
fried-Idyll" in vorzüglicher Durchführung. "Der Roßdieb
von Fünsing," dieser tolle Schwank von Meister Hans Sachs
von seiner Aufführung in der "Tenier Kneipe" des "Müncheuer
Künstler-Sängervereins" her rühmlichst bekannt, machte den
Schluß des Abends, und versetzte die überaus zahlreichen
Gäste, die sich auch von dem wirklich schmählichen Wetter
nicht vom Erscheinen hatten abhalten lassen, in die heiterste
Stinunung.



Bayerische Chronik.

* Hof- und Personalnachrichten.

Bei Sr. kgl. Hoh.
dem Prinz-Regenten waren heute zur Tafel geladen:
Irene Freifrau v. Godin, kgl. Kämmerers- und Generals-
wittwe; Max Frhr. v. Schacky auf Schönfeld, General-
major z. D., mit Gemahlin; Karl Frhr. v. Freyberg, Haupt-
mann und Kompagniechef im Inf.-Leib-Regt.; Ralf Bresse-
lan von Bressensdorf,
Oberleutnant im 1. Schw. Reiter-
Regt. -- Prinz Friedrich August von Sachsen traf
heute Nachmittag 5 Uhr 6 Min. von Meran hier ein, soupirte
im Wartesaal 1 Kl. und setzte um 6 Uhr 10 Min. seine Reise
nach Dresden fort. Der sächsische Gesandte Frhr. v. Friesen
und die Herren der sächsischen Gesandtschaft, sowie der sächsische
Generalkonsul Kommerzienrath v. Wilmersdörffer waren zum
Empfang am Zentralbahnhof erschienen. -- Der Obersthof-
meister des Kaisers von Rußland, Graf Lamsdorf, traf
aus St. Petersburg hier ein und nahm im Hotel Continental
Absteigquartier. -- Graf Bylandt ist aus Hannover hier
angekommen und im Hotel Rheinischer Hof abgestiegen.

* Todesfall.

Der frühere Chef der bayerischen Forst-
verwaltung, Geheimer Rath August Ritter v. Ganghofer,
der Vater des Schriftstellers Dr. Ganghofer, ist deute Nach-
mittag 5 Uhr hier im Alter von 73 Jahren gestorben.

[Spaltenumbruch]
* Reues Nationalmuseum.

Wie aus den heutigen
Verhandlungen des Finanzausschusses der Abgeordnetenkammer
hervorgeht, wird das neue Nationalmuseum an der Prinz-
Regentenstraße nicht vor Ende September eröffnet
werden können, also gerade zur Zeit des diesjährigen Oktober-
festes.

* Bismarck-Kommers.

Wir machen noch einmal auf
den morgen, Freitag, Abend stattfindenden Bismarck-Kommers
(8 Uhr im Mathildensaale) aufmerksam. Die Musik stellt die
vollständige Peuppus-Kapelle.

Die Parteilose Vereinigung München-Ost,
über deren jüngst im Volkskeller abgehaltene Versammlung
wir seinerzeit Bericht brachten, hat nun dem Gemeindekolle-
gium ihre damals gefaßte Resolution zugestellt, worin sie
an die Stadtverwaltung das Ersuchen stellt, es möchte zur
Errichtung eines humanistischen (sechsten) Gym-
nasiums
im Osten der Stadt ein geeigneter Platz sowie ein
Zuschuß zur Verfügung gestellt werden. Die Eingabe besagt,
es sei im Osten der Stadt das Bedürfniß nach Errichtung
eines Gymnasiums vorhanden, ebenso stünden hiefür sehr
passende Gemeindegründe zur Verfügung. Die gleiche Ein-
gabe wurde von der oben genannten Parteilosen Bürger-
Vereinigung auch an das Magistratskollegium gerichtet, weß-
halb das Gemeindekollegium beschloß, abzuwarten, was für
Schritte der Magistrat in dieser Angelegenheit zu thun be-
schließt.

Gemeindliche Reisekommission in Sachen
Errichtung eines Waldfriedhofs.

Der Magistrat hat
beschlossen, eine aus den HH. Grässel, Ansprenger und
Heiler bestehende Kommission in die norddeutschen Städte
Hamburg, Kiel, Bremen, Köln und Düsseldorf zu
entsenden, um Erfahrungen darüber zu sammeln, wie man
bei Anlage des für München-Südwest geplanten Waldfried-
hofs am vortheilhaftesten verfahren, insbesondere ob man
sämmtliche Bäume zu belassen habe oder nicht. Dem Gemeinde-
kollegium hat nun der Magistrat Kenntniß von seinem obigen
Beschluß zugehen lassen und zugleich beim Gemeindekollegium
angefragt, ob es sich nicht empfehlen würde, auch einige Mit-
glieder dieses Kollegiums an dieser Besichtigungs- und
Studienreise theilnehmen zu lassen. Der Banausschuß hat
diese Frage bejaht und die HH. Glöckle (als Vorsitzenden
des Bauausschusses), sowie Buchner vorgeschlagen. Dieser
Antrag wurde einstimmig angenommen.

* Die Frühjahrsausstellung der Luitpold-Gruppe bleibt
Samstag, den 31. März, wegen Neuaufstellung von Kunstwerken
für den allgemeinen Besuch geschlossen.

* Theater am Gärtnerplatz.

Wegen Erkrankung des Frl.
Louise Fleuron müssen auch die für Freitag und Samstag ange-
kündigten Vorstellungen des Schwankes "Die Dame von
Maxim"
vom Repertoire abgesetzt werden. An beiden Tagen
gelangt dafür Messagers Operette "Die kleinen Michus" zur Auf-
führung.



Im Laufe der nächstfolgen-
den Woche beabsichtigen Fürst Albert von Thurn und
Taxis
nebst Gemahlin, sowie das Brautpaar Prinz
Karl Theodor von Thurn und Taxis
und die Prin-
zessin Maria Theresia von Braganza
sich auf einige
Tage nach Paris zu begeben, um dort Einkäufe für die be-
vorstehende Hochzeitsfeier zu besorgen.

In der Angelegenheit des
Prell'schen Hauses hat das Magistratskollegium gestern
ein Augebot von 54,000 M. beschlossen; das Gemeinde-
kollegium hat laut "Fränk. Kurier" mit Stimmenmehrheit
diesen Beschluß abgelehnt und mit 15 gegen 11 Stimmen
beschlossen, ausschließlich und unabänderlich nicht mehr als
15,000 M. aufzuwenden. -- Als Berather und Bauleiter für
das zu errichtende städtische Elektrizitätswerk wurde
unter 24 Bewerbern ein Münchener Elektro-Ingenieur aus-
gewählt, mit dem zur Zeit noch Unterhandlungen im
Gange sind



Der Krieg in Südafrika.

Tel Der "Morning Post" wird
aus Bloemfontein gemeldet, daß der Vorstoß der briti-
schen Truppen von Bloemfontein nach dem Norden

am 25. d. M. begonnen habe. Eine Infanterie-Brigade, eine
Kavallerie-Brigade und zwei Gardebataillone Gordon-Hoch-
länder haben bereits ein Lager bei Glencoe unweit vom
Modder-Fluß bezogen. Die Division Gatacres wird in Bloem-
fontein erwartet.

Tel. Lord Roberts tele-
graphirt aus Bloemfontein: General Clement fand bei
der Besetzung von Fauresmith in einem Grubenschacht einen
Neunpfünder und ein Martini-Maximgeschütz, sowie eine
große Menge von Munition. Roberts fügt hinzu, die Ab-
lieferung der Wassen durch die Buren schreitet allmählich fort.

Tel. Beim heutigen Früh-
stück der liberalen Delegirten
hielt Herbert Gladstone
eine Rede, in der er sagte, es seien nahezu alle Liberalen
darin einig, daß es Pflicht der Regierung sei, eine
Wiederholung des Krieges unmöglich zu machen.

Es sei wichtig, der Welt zu zeigen, daß die britische Macht
die vorherrschende in Südafrika sei. Die britische Flagge müsse
über ganz Südafrika wehen.

Tel. Gestern fand bei
Warrenton, wo die Buren in großer Stärke standen, den
ganzen Tag ein heftiges Feuer statt. Ein englischer Soldat
wurde verwundet, aber zahlreiche Pferde und viel Vieh
wurden getödtet.

Tel. Premierminister Schreiner
erklärte einer an ihn entsandten Abordnung, er habe der
englischen Regierung eindringliche Vorstellungen gemacht, die
gefangenen Buren nicht nach St. Helena zu senden,

jedoch erfolglos.

Tel. "Diggers
News" melden aus Pretoria vom 26. März: Der Feld-
kornet in Marais empfing ein Telegramm, wonach die ganze
6000 Mann starke Freistaat-Burenmacht gestern wohlbehalten
in Smaldeel angekommen ist.

Tel. Die "World" meldet
aus Pretoria, Präsident Krüger sagte in einer Unter-
redung mit dem Berichterstatter des Blattes am 7. Februar:
So sicher, wie es einen Gott der Gerechtigkeit gebe, so
sicher werden die Bürger Transvaals sieg-
reich sein.
Dies könne einen Monat und drei Jahre
dauern, aber ein anderer Ausgang sei unmöglich. Der
Präsident fügte hinzu, Transvaal werde kein Eigenthum
verletzen. Die Minen seien so sicher, wie in den Händen

Freitag,
Zweites Morgenblatt Nr. 87 der Allgemeinen Zeitung.
30. März 1900.
[Spaltenumbruch]
Die Eröffnung des Künſtlerhauſes.

Grüne Laubgewinde ſchwingen
ſich an den Façaden entlang, hohe Cypreſſenpyramiden ragen
an dem Eingang von der Herzog Maxburgſtraße empor, im
Wind, der die Schneeflocken im dichten Geſtöber durcheinander
wirbelt, flattert vom Eckpavillon des Künſtlerheims, das die
Weihe erhalten ſoll, die Standarte mit den Streifen in
Schwarz und Gelb, den Farben der Münchener Stadt, und
aus der einen Fahnenecke grüßt auf blauem Grund das Ehren-
zeichen der Künſtlergilde, die drei ſilbernen Schilde, herab.
An der Kapellenſtraße ſpannt ſich ein Baldachin über den
Eingang, hier halten die Wagen. In der Vorhalle herrſcht
wenige Miunten nach 10½ Uhr ſchon ein lebhaftes Ge-
dränge, das ſich von Minute zu Minute ſteigert. Unter der
kleinen Loggia rechts drüben ſind Fanfarenbläſer in alt-
deutſchem Koſtüm poſtirt, am Haupteingang vom Treppen-
haus halten Schüler der Akademie in gelben Sammetwämſern
die Ehrenwache. Nun beginnen ſich die Träger der Ordens-
ſterne und -kreuze zu mehren, farbige Bänder, an denen ſie
befeſtigt ſind, bringen Leben in das feierliche Schwarz der
Fracks und Salonröcke, auch die bunten Toiletten der Damen
thun das Gleiche, ſoweit die hereinwirbelnden Schneeflocken
nur ein Zurückſchieben der Mäntel und Capes geſtatten.

Nun ſchmettern die Trompeten, auf die Minute pünktlich,
iſt Se. kgl. Hoh. der Prinz-Regent angefahren. Von einem
lebhaften Hoch der Verſammelten begrüßt, durchſchreitet er den
Vorraum gegen die Halle des Hauptbaues hin. Ein hübſcher
Männerchor von Karl v. Perfall empfängt ihn hier, dann
ſchreiten weißgekleidete Mädchen unter Geſang vorauf die
Treppen empor zum Feſtſaal. Ungeachtet des echt winter-
lichen Wetters draußen liegt etwas wie Maienfrühlingszauber
über dieſer Scene. Der glänzende Cortege folgt und nun
entſteht unter den auf den Stufen der Vorhalle Stehenden
für einen Moment ein Schieben, das jedoch durch wenige
Worte der Ordner gehemmt wird, bis die Paſſage freigegeben
werden kann.

Auf der mit rothem Tuch belegten Eſtrade hinter dem
ſchönen Triumphbogen im Feſtſaal hat ſich mittlerweile im
großen Halbkreis die geſammte offizielle Welt um den Regenten
geſchaart, der hochaufgerichtet in der Mitte vor ſeinem Seſſel
ſteht. Akademiedirektor F. v. Miller als Vorſitzender der
Künſtlerhausbaukommiſſion richtet an ihn folgende Anſprache:

„Allerdurchlauchtigſter Prinz und Regent!
Königliche Hoheiten!
Hohe Feſtverſammlung!

Sieben Jahre ſind vorüber, ſeit Euer kgl. Hoheit die
Gnade hatten, hinunter zu ſteigen in den alten Stadtgraben
der Herzog Max-Burg einſtiger Schutzwehr, um den Grund-
ſtein zu dem Hauſe zu legen, deſſen Prachträume Euer
kgl. Hoheit nun heute zum erſtenmale betreten haben.

Damals ſendete als gutes Zeichen die Sonne ihre
Strahlen auf das Stückchen Erde, das wir der Gnade
Euer kgl. Hoheit, dem Opferſinn der Stadt und der Stifter,
wie auch dem wohlwollenden Entgegenkommen der höchſten
Behörden, beſonders auch Sr. Excellenz dem kgl. Staats-
miniſter Frhrn. v. Riedel verdanken.

Von den Wünſchen, die Euer kgl. Hoheit ausge-
ſprochen haben, als an jenem Feſttage die Urkunde in den
Grundſtein des Hauſes gelegt wurde, iſt der erſte nun in
Erfüllung gegangen.

Dank dem Opferſinn der edlen Stifter, Dank all den
Künſtlern, die ihre Kraft und ihr Können dem Hauſe
gewidmet haben, aber vor Allem Dank unſerm genialen
Architekten Prof. Gabriel Seidl und dem für alles Schöne
begeiſterten Meiſter Lenbach, iſt es gelungen, ein Schmuck-
käſtchen zu ſchaffen den Künſtlern zu Nutz, der Stadt zur
Ehr, wie wohl kein zweites an Geſchmack und innerer
Pracht irgendwo zu finden ſein dürfte, ein koſtbares, präch-
tiges Juwel, um das München reicher geworden iſt.

Möge ſich auch der zweite Theil der ſo edlen Worte
Euer kgl Hoheit erfüllen, die lauteten:

„Möge Frohſinn und Eintracht in dem Hauſe herr-
ſchen. Durch die Eintracht der Künſtler wird auch die
Kunſt gedeihen und blühen; das walte Gott.“

Wenn auch, wie bei den meiſten Dingen auf der Welt,
die Wünſche Aller, wie ſie ſich die Geſtaltung des Künſtler-
hauſes dachten, nicht in Erfüllung gegangen ſind, ſo wird
doch wohl Niemand beſtreiten können, daß dasſelbe gleich-
ſam ein Träger des Verbandes der Künſtler, ein äußeres
vornehmes Zeichen der Zuſammengehörigkeit geworden iſt,
daß es dazu beitragen wird, das Standesgefühl der Künſtler
nach außen und innen zu heben und zu erhalten!

Das waren die Motive, die den Künſtlerhaus-
Bauausſchuß beſtimmten, treu zuſammenzuhalten, bis das
Werk vollendet.

Heute nun geht die Thätigkeit desſelben zu Ende und
ich wende mich an Sie, hochverehrter Präſident der Mün-
chener Künſtler-Genoſſenſchaft.

Im Namen des Geſammtausſchuſſes bitte ich den
Schöpfer des Baues, Ihnen den Schlüſſel des neuen, voll-
endeten Hauſes zu übergeben.

Mögen all die Wünſche der treuen Freunde der
Künſtler für dieſes Haus in Erfüllung gehen; mögen aber
auch die Freunde den Künſtlern erhalten bleiben, denſelben
immer zur Seite ſtehen und treu zu ihnen halten in Leid
und Freud!

Und zum Schluſſe noch eines: Möge in ſpäteren
Jahren die Künſtlerſchaft nie vergeſſen, welche Mühe und
Sorge, welche Opferwilligkeit treuer Freunde an dem Hauſe
hängen und in Wohlwollen derer gedenken, die das Beſte
gewollt.“


Nach der formellen Uebergabe des Schlüſſels des Hauſes
von Seite des bauführenden Architekten G. Seidel an Prof.
v. Lenbach hielt Letzterer ſeine bereits im Wortlaut mit-
getheilte kurze Feſtrede, worauf Se. kgl. Hoh. der Prinz-
Regent
mit markiger Stimme folgendes erwiderte:

„Nachdem Ich vor Jahren der Grundſteinlegung bei-
wohnte, freue Ich Mich, auch heute bei der Einweihung des
Künſtlerhauſes anweſend ſein zu können. Nach einer langen
Reihe von Mühen iſt das Künſtlerhaus, würdig der Kunſt-
ſtadt München, erſtanden. Ich ſpreche dem Präſidenten
v. Lenbach und dem geiſtreichen Architekten Profeſſor Seidel
Meine beſondere Anerkennung aus. Ich freue Mich, daß
die Künſtlerſchaft ein ſo ſchönes Heim gefunden hat. Möge
dieſes Heim in langer Zukunft noch ſämmtliche Künſtler
Münchens in Friede und Freude vereinigen; dies iſt Mein
Herzenswunſch.“

[Spaltenumbruch]

Die Hochrufe der Anweſenden auf Se. kgl. Hoheit über-
dröhnten den Paukenwirbel und die Trompetenfanfaren, ja
ſogar noch die erſten Takte der von einem auf der Galerie
poſtirten Damenchor mit Harfen- und Muſikbegleitung ge-
ſungenen Hymne von Richard Strauß. Nach uralter Sitte
kredenzte Architekt G. Seidel dem Regenten mit einem poeti-
ſchen Spruche den Ehrentrunk und mit herzlichen Worten auf
das Wohlergehen ſeiner „lieben Münchener Künſtler“ that
Se. kgl. Hoheit Beſcheid. Dann durchſchritt der hohe Herr,
begleitet von ſeinem Gefolge, die Spalier bildende, dicht ge-
drängte Menge an der Seite J. kgl. Hoh. Prinzeſſin Ludwig,
bald dieſe, bald jene ihm bekannte Perſönlichkeit in ſeiner
herzgewinnenden Liebenswürdigkeit mit einer Anſprache be-
ehrend und erfreuend.

Ein Rundgang der höchſten Herrſchaften beendete den
Haupttheil der Feier, und erſt nachdem ſich der Saal einiger-
maßen geleert hatte, fand man Muße, ſich darin umzuſehen.
Aller weitere dekorative Schmuck war zum Glück vermieden
worden, nur in der Mitte der Rückwand des Saales ſtand
unter einem Lorberbogen die Büſte des Regeuten, flankirt
von ſaftigem Grün, und Lorbergewinde ſchlangen ſich auch
um die Kronleuchter. Dadurch wirkte die Schönheit des
Raumes nur um ſo intenſiver. Unter Fanfarenklängen ver-
ließ der Regent das Haus, das nun ein Wanderziel gar
Vieler werden wird, die ein warmes Empfinden für die
Kunſt und ihre Jünger haben.

Es iſt nicht möglich all die illuſtren Perſönlichkeiten
aufzuzählen, die dieſen Ehrentag der Münchener Künſtler-
genoſſenſchaft durch ihre Anweſenheit verherrlichten. Vom
königlichen Hauſe erſchienen die Prinzen Ludwig, Leopold,
Arnulf
und Ludwig Ferdinand mit ihren Gemahlinnen,
dann die Prinzen Rupprecht, Karl Georg, Alfons
und die Prinzeſſinnen Thereſe, Mathilde und Hilde-
gard,
die Herzogin Karl Theodor mit ihren Töchtern
Ferner wohnten dem Feſtakte an ſämmtliche Staatsminiſter,
die Mitglieder des diplomatiſchen Korps, darunter der Nuntius
Sambucetti, der Rektor der Univerſität, Profeſſoren beider
Hochſchulen, die hervorragenden Münchener Künſtler mit
ihren Damen, Regierungs- und Polizeidirektor Meixuer, die
beiden Bürgermeiſter v. Borſcht und v. Brunner u. A. m.

Nach der Verabſchiedung von den höchſten Herrſchaften
durchfluthete die Menge die übrigen Räume des Hauſes und
manch beifälliges Wort war zu hören über deren Schönheit,
nicht Wenige auch ſuchten das kleine gemüthliche Künſtler-
kneipzimmer oder die Reſtauration auf. Draußen in der
kleinen Bogenhalle des Hofes aber ſpielte die Kapelle des
Infanterie-Leib-Regiments flotte Weiſen und die Schneeflocken
tanzten dazu ihren luſtigen Reigen.

Der im Auſchluß an die Eröffnungsfeierlichkeiten ab-
gehaltene Feſtabend wird den Theilnehmern ebenſo für
immer in Erinnerung bleiben wie der feierliche Akt der Ein-
weihung in den Vormittagsſtunden. Der prächtige weite
Raum, der ſich in der wahrhaft ſplendiden Beleuchtung noch
feſtlich heiterer ausnimmt als in der Tagesbeleuchtung, war
dicht gefüllt. Die Eſtrade hinter dem Bogen war durch ein-
geſchobene conliſſenförmige Wände, die mit friſchem Grün ver-
kleidet waren, in eine Bühne verwandelt. Das Feſtſpiel von
Benno Becker mit der Muſik von Max Schillings nimmt
ſeinen Anfang. Das Feſtſpiel iſt ebenſo ſinnig erdacht, wie
es gut durchgeführt iſt. Die ältere Kunſt, die Kunſt der
Vergangenheit, von der wir trotz allem und allem lernen
müſſen und nicht loskommen können, bietet der modernen
ſtrebenden die Hand, indem ſie meint, daß beide doch ſelbſt
im ſcheinbaren Zwieſpalt ein gemeinſames Band verbinde:
das Streben nach Schönheit. Deßhalb enthüllt die alte
Kunſt vor dem modernen Skeptiker das uralte Ideal aller
Zeiten, die Grazien. In antiker Gewandung erſcheinen ſie,
und ihre Sprecherin erinnert daran, daß ewig neu in der
Kunſt wie in der Natur der Frühling wieder erblühe. Der
Vertreter der älteren Kunſt ladet nun Alle, die zu ihr ge-
hören oder ſich nach ihr ſehnen, ein, ſich inmitten des Ge-
triebes der Welt und ihrer Kämpfe in das Heim, das ihr
allda erſtanden, zu flüchten, und die Laſt der Sorgen in
dieſen Räumen für Stunden zu vergeſſen. — Das Feſtſpiel,
von großer poetiſcher Schönheit, wurde wirkungsvoll dar-
geſtellt und erntete reichen Beifall. Die treffliche Akuſtik des
Saales erwieſen ſodann die folgenden Konzertpiecen:
Andantino und Preſto für Blasinſtgrumente von L. van Beet-
hoven, exekutirt von den HH. Reichenbächer, Hille, Walch,
Kuirſch, Hoyer, Buſch, Abendroth und Koch, die noch eine
Zugabe leiſten mußten. Ebenſo trefflich wurde die Serenade
für Streichquartett von J. Haydn und das Scherzo von
A. Dvorak von den beiden HH. Walter, Vollnhals und Bennat
zu Gehör gebracht. Hr. Hofkapellmeiſter Fiſcher gab ſodann
in trefflichem Klaviervortrage Scenen aus den „Meiſter-
ſingern“ und als Dirigent des kgl. Hoforcheſters das „Sieg-
fried-Idyll“ in vorzüglicher Durchführung. „Der Roßdieb
von Fünſing,“ dieſer tolle Schwank von Meiſter Hans Sachs
von ſeiner Aufführung in der „Tenier Kneipe“ des „Müncheuer
Künſtler-Sängervereins“ her rühmlichſt bekannt, machte den
Schluß des Abends, und verſetzte die überaus zahlreichen
Gäſte, die ſich auch von dem wirklich ſchmählichen Wetter
nicht vom Erſcheinen hatten abhalten laſſen, in die heiterſte
Stinunung.



Bayeriſche Chronik.

* Hof- und Perſonalnachrichten.

Bei Sr. kgl. Hoh.
dem Prinz-Regenten waren heute zur Tafel geladen:
Irene Freifrau v. Godin, kgl. Kämmerers- und Generals-
wittwe; Max Frhr. v. Schacky auf Schönfeld, General-
major z. D., mit Gemahlin; Karl Frhr. v. Freyberg, Haupt-
mann und Kompagniechef im Inf.-Leib-Regt.; Ralf Breſſe-
lan von Breſſensdorf,
Oberleutnant im 1. Schw. Reiter-
Regt. — Prinz Friedrich Auguſt von Sachſen traf
heute Nachmittag 5 Uhr 6 Min. von Meran hier ein, ſoupirte
im Warteſaal 1 Kl. und ſetzte um 6 Uhr 10 Min. ſeine Reiſe
nach Dresden fort. Der ſächſiſche Geſandte Frhr. v. Frieſen
und die Herren der ſächſiſchen Geſandtſchaft, ſowie der ſächſiſche
Generalkonſul Kommerzienrath v. Wilmersdörffer waren zum
Empfang am Zentralbahnhof erſchienen. — Der Oberſthof-
meiſter des Kaiſers von Rußland, Graf Lamsdorf, traf
aus St. Petersburg hier ein und nahm im Hotel Continental
Abſteigquartier. — Graf Bylandt iſt aus Hannover hier
angekommen und im Hotel Rheiniſcher Hof abgeſtiegen.

Todesfall.

Der frühere Chef der bayeriſchen Forſt-
verwaltung, Geheimer Rath Auguſt Ritter v. Ganghofer,
der Vater des Schriftſtellers Dr. Ganghofer, iſt deute Nach-
mittag 5 Uhr hier im Alter von 73 Jahren geſtorben.

[Spaltenumbruch]
* Reues Nationalmuſeum.

Wie aus den heutigen
Verhandlungen des Finanzausſchuſſes der Abgeordnetenkammer
hervorgeht, wird das neue Nationalmuſeum an der Prinz-
Regentenſtraße nicht vor Ende September eröffnet
werden können, alſo gerade zur Zeit des diesjährigen Oktober-
feſtes.

* Bismarck-Kommers.

Wir machen noch einmal auf
den morgen, Freitag, Abend ſtattfindenden Bismarck-Kommers
(8 Uhr im Mathildenſaale) aufmerkſam. Die Muſik ſtellt die
vollſtändige Peuppus-Kapelle.

♎ Die Parteiloſe Vereinigung München-Oſt,
über deren jüngſt im Volkskeller abgehaltene Verſammlung
wir ſeinerzeit Bericht brachten, hat nun dem Gemeindekolle-
gium ihre damals gefaßte Reſolution zugeſtellt, worin ſie
an die Stadtverwaltung das Erſuchen ſtellt, es möchte zur
Errichtung eines humaniſtiſchen (ſechsten) Gym-
naſiums
im Oſten der Stadt ein geeigneter Platz ſowie ein
Zuſchuß zur Verfügung geſtellt werden. Die Eingabe beſagt,
es ſei im Oſten der Stadt das Bedürfniß nach Errichtung
eines Gymnaſiums vorhanden, ebenſo ſtünden hiefür ſehr
paſſende Gemeindegründe zur Verfügung. Die gleiche Ein-
gabe wurde von der oben genannten Parteiloſen Bürger-
Vereinigung auch an das Magiſtratskollegium gerichtet, weß-
halb das Gemeindekollegium beſchloß, abzuwarten, was für
Schritte der Magiſtrat in dieſer Angelegenheit zu thun be-
ſchließt.

Gemeindliche Reiſekommiſſion in Sachen
Errichtung eines Waldfriedhofs.

Der Magiſtrat hat
beſchloſſen, eine aus den HH. Gräſſel, Anſprenger und
Heiler beſtehende Kommiſſion in die norddeutſchen Städte
Hamburg, Kiel, Bremen, Köln und Düſſeldorf zu
entſenden, um Erfahrungen darüber zu ſammeln, wie man
bei Anlage des für München-Südweſt geplanten Waldfried-
hofs am vortheilhafteſten verfahren, insbeſondere ob man
ſämmtliche Bäume zu belaſſen habe oder nicht. Dem Gemeinde-
kollegium hat nun der Magiſtrat Kenntniß von ſeinem obigen
Beſchluß zugehen laſſen und zugleich beim Gemeindekollegium
angefragt, ob es ſich nicht empfehlen würde, auch einige Mit-
glieder dieſes Kollegiums an dieſer Beſichtigungs- und
Studienreiſe theilnehmen zu laſſen. Der Banausſchuß hat
dieſe Frage bejaht und die HH. Glöckle (als Vorſitzenden
des Bauausſchuſſes), ſowie Buchner vorgeſchlagen. Dieſer
Antrag wurde einſtimmig angenommen.

* Die Frühjahrsausſtellung der Luitpold-Gruppe bleibt
Samſtag, den 31. März, wegen Neuaufſtellung von Kunſtwerken
für den allgemeinen Beſuch geſchloſſen.

* Theater am Gärtnerplatz.

Wegen Erkrankung des Frl.
Louiſe Fleuron müſſen auch die für Freitag und Samſtag ange-
kündigten Vorſtellungen des Schwankes „Die Dame von
Maxim“
vom Repertoire abgeſetzt werden. An beiden Tagen
gelangt dafür Meſſagers Operette „Die kleinen Michus“ zur Auf-
führung.



Im Laufe der nächſtfolgen-
den Woche beabſichtigen Fürſt Albert von Thurn und
Taxis
nebſt Gemahlin, ſowie das Brautpaar Prinz
Karl Theodor von Thurn und Taxis
und die Prin-
zeſſin Maria Thereſia von Braganza
ſich auf einige
Tage nach Paris zu begeben, um dort Einkäufe für die be-
vorſtehende Hochzeitsfeier zu beſorgen.

In der Angelegenheit des
Prell’ſchen Hauſes hat das Magiſtratskollegium geſtern
ein Augebot von 54,000 M. beſchloſſen; das Gemeinde-
kollegium hat laut „Fränk. Kurier“ mit Stimmenmehrheit
dieſen Beſchluß abgelehnt und mit 15 gegen 11 Stimmen
beſchloſſen, ausſchließlich und unabänderlich nicht mehr als
15,000 M. aufzuwenden. — Als Berather und Bauleiter für
das zu errichtende ſtädtiſche Elektrizitätswerk wurde
unter 24 Bewerbern ein Münchener Elektro-Ingenieur aus-
gewählt, mit dem zur Zeit noch Unterhandlungen im
Gange ſind



Der Krieg in Südafrika.

Tel Der „Morning Poſt“ wird
aus Bloemfontein gemeldet, daß der Vorſtoß der briti-
ſchen Truppen von Bloemfontein nach dem Norden

am 25. d. M. begonnen habe. Eine Infanterie-Brigade, eine
Kavallerie-Brigade und zwei Gardebataillone Gordon-Hoch-
länder haben bereits ein Lager bei Glencoe unweit vom
Modder-Fluß bezogen. Die Diviſion Gatacres wird in Bloem-
fontein erwartet.

Tel. Lord Roberts tele-
graphirt aus Bloemfontein: General Clement fand bei
der Beſetzung von Faureſmith in einem Grubenſchacht einen
Neunpfünder und ein Martini-Maximgeſchütz, ſowie eine
große Menge von Munition. Roberts fügt hinzu, die Ab-
lieferung der Waſſen durch die Buren ſchreitet allmählich fort.

Tel. Beim heutigen Früh-
ſtück der liberalen Delegirten
hielt Herbert Gladſtone
eine Rede, in der er ſagte, es ſeien nahezu alle Liberalen
darin einig, daß es Pflicht der Regierung ſei, eine
Wiederholung des Krieges unmöglich zu machen.

Es ſei wichtig, der Welt zu zeigen, daß die britiſche Macht
die vorherrſchende in Südafrika ſei. Die britiſche Flagge müſſe
über ganz Südafrika wehen.

Tel. Geſtern fand bei
Warrenton, wo die Buren in großer Stärke ſtanden, den
ganzen Tag ein heftiges Feuer ſtatt. Ein engliſcher Soldat
wurde verwundet, aber zahlreiche Pferde und viel Vieh
wurden getödtet.

Tel. Premierminiſter Schreiner
erklärte einer an ihn entſandten Abordnung, er habe der
engliſchen Regierung eindringliche Vorſtellungen gemacht, die
gefangenen Buren nicht nach St. Helena zu ſenden,

jedoch erfolglos.

Tel. „Diggers
News“ melden aus Pretoria vom 26. März: Der Feld-
kornet in Marais empfing ein Telegramm, wonach die ganze
6000 Mann ſtarke Freiſtaat-Burenmacht geſtern wohlbehalten
in Smaldeel angekommen iſt.

Tel. Die „World“ meldet
aus Pretoria, Präſident Krüger ſagte in einer Unter-
redung mit dem Berichterſtatter des Blattes am 7. Februar:
So ſicher, wie es einen Gott der Gerechtigkeit gebe, ſo
ſicher werden die Bürger Transvaals ſieg-
reich ſein.
Dies könne einen Monat und drei Jahre
dauern, aber ein anderer Ausgang ſei unmöglich. Der
Präſident fügte hinzu, Transvaal werde kein Eigenthum
verletzen. Die Minen ſeien ſo ſicher, wie in den Händen

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[0005] Freitag, Zweites Morgenblatt Nr. 87 der Allgemeinen Zeitung. 30. März 1900. Die Eröffnung des Künſtlerhauſes. &#x1D4EC; München, 29. März.Grüne Laubgewinde ſchwingen ſich an den Façaden entlang, hohe Cypreſſenpyramiden ragen an dem Eingang von der Herzog Maxburgſtraße empor, im Wind, der die Schneeflocken im dichten Geſtöber durcheinander wirbelt, flattert vom Eckpavillon des Künſtlerheims, das die Weihe erhalten ſoll, die Standarte mit den Streifen in Schwarz und Gelb, den Farben der Münchener Stadt, und aus der einen Fahnenecke grüßt auf blauem Grund das Ehren- zeichen der Künſtlergilde, die drei ſilbernen Schilde, herab. An der Kapellenſtraße ſpannt ſich ein Baldachin über den Eingang, hier halten die Wagen. In der Vorhalle herrſcht wenige Miunten nach 10½ Uhr ſchon ein lebhaftes Ge- dränge, das ſich von Minute zu Minute ſteigert. Unter der kleinen Loggia rechts drüben ſind Fanfarenbläſer in alt- deutſchem Koſtüm poſtirt, am Haupteingang vom Treppen- haus halten Schüler der Akademie in gelben Sammetwämſern die Ehrenwache. Nun beginnen ſich die Träger der Ordens- ſterne und -kreuze zu mehren, farbige Bänder, an denen ſie befeſtigt ſind, bringen Leben in das feierliche Schwarz der Fracks und Salonröcke, auch die bunten Toiletten der Damen thun das Gleiche, ſoweit die hereinwirbelnden Schneeflocken nur ein Zurückſchieben der Mäntel und Capes geſtatten. Nun ſchmettern die Trompeten, auf die Minute pünktlich, iſt Se. kgl. Hoh. der Prinz-Regent angefahren. Von einem lebhaften Hoch der Verſammelten begrüßt, durchſchreitet er den Vorraum gegen die Halle des Hauptbaues hin. Ein hübſcher Männerchor von Karl v. Perfall empfängt ihn hier, dann ſchreiten weißgekleidete Mädchen unter Geſang vorauf die Treppen empor zum Feſtſaal. Ungeachtet des echt winter- lichen Wetters draußen liegt etwas wie Maienfrühlingszauber über dieſer Scene. Der glänzende Cortege folgt und nun entſteht unter den auf den Stufen der Vorhalle Stehenden für einen Moment ein Schieben, das jedoch durch wenige Worte der Ordner gehemmt wird, bis die Paſſage freigegeben werden kann. Auf der mit rothem Tuch belegten Eſtrade hinter dem ſchönen Triumphbogen im Feſtſaal hat ſich mittlerweile im großen Halbkreis die geſammte offizielle Welt um den Regenten geſchaart, der hochaufgerichtet in der Mitte vor ſeinem Seſſel ſteht. Akademiedirektor F. v. Miller als Vorſitzender der Künſtlerhausbaukommiſſion richtet an ihn folgende Anſprache: „Allerdurchlauchtigſter Prinz und Regent! Königliche Hoheiten! Hohe Feſtverſammlung! Sieben Jahre ſind vorüber, ſeit Euer kgl. Hoheit die Gnade hatten, hinunter zu ſteigen in den alten Stadtgraben der Herzog Max-Burg einſtiger Schutzwehr, um den Grund- ſtein zu dem Hauſe zu legen, deſſen Prachträume Euer kgl. Hoheit nun heute zum erſtenmale betreten haben. Damals ſendete als gutes Zeichen die Sonne ihre Strahlen auf das Stückchen Erde, das wir der Gnade Euer kgl. Hoheit, dem Opferſinn der Stadt und der Stifter, wie auch dem wohlwollenden Entgegenkommen der höchſten Behörden, beſonders auch Sr. Excellenz dem kgl. Staats- miniſter Frhrn. v. Riedel verdanken. Von den Wünſchen, die Euer kgl. Hoheit ausge- ſprochen haben, als an jenem Feſttage die Urkunde in den Grundſtein des Hauſes gelegt wurde, iſt der erſte nun in Erfüllung gegangen. Dank dem Opferſinn der edlen Stifter, Dank all den Künſtlern, die ihre Kraft und ihr Können dem Hauſe gewidmet haben, aber vor Allem Dank unſerm genialen Architekten Prof. Gabriel Seidl und dem für alles Schöne begeiſterten Meiſter Lenbach, iſt es gelungen, ein Schmuck- käſtchen zu ſchaffen den Künſtlern zu Nutz, der Stadt zur Ehr, wie wohl kein zweites an Geſchmack und innerer Pracht irgendwo zu finden ſein dürfte, ein koſtbares, präch- tiges Juwel, um das München reicher geworden iſt. Möge ſich auch der zweite Theil der ſo edlen Worte Euer kgl Hoheit erfüllen, die lauteten: „Möge Frohſinn und Eintracht in dem Hauſe herr- ſchen. Durch die Eintracht der Künſtler wird auch die Kunſt gedeihen und blühen; das walte Gott.“ Wenn auch, wie bei den meiſten Dingen auf der Welt, die Wünſche Aller, wie ſie ſich die Geſtaltung des Künſtler- hauſes dachten, nicht in Erfüllung gegangen ſind, ſo wird doch wohl Niemand beſtreiten können, daß dasſelbe gleich- ſam ein Träger des Verbandes der Künſtler, ein äußeres vornehmes Zeichen der Zuſammengehörigkeit geworden iſt, daß es dazu beitragen wird, das Standesgefühl der Künſtler nach außen und innen zu heben und zu erhalten! Das waren die Motive, die den Künſtlerhaus- Bauausſchuß beſtimmten, treu zuſammenzuhalten, bis das Werk vollendet. Heute nun geht die Thätigkeit desſelben zu Ende und ich wende mich an Sie, hochverehrter Präſident der Mün- chener Künſtler-Genoſſenſchaft. Im Namen des Geſammtausſchuſſes bitte ich den Schöpfer des Baues, Ihnen den Schlüſſel des neuen, voll- endeten Hauſes zu übergeben. Mögen all die Wünſche der treuen Freunde der Künſtler für dieſes Haus in Erfüllung gehen; mögen aber auch die Freunde den Künſtlern erhalten bleiben, denſelben immer zur Seite ſtehen und treu zu ihnen halten in Leid und Freud! Und zum Schluſſe noch eines: Möge in ſpäteren Jahren die Künſtlerſchaft nie vergeſſen, welche Mühe und Sorge, welche Opferwilligkeit treuer Freunde an dem Hauſe hängen und in Wohlwollen derer gedenken, die das Beſte gewollt.“ Nach der formellen Uebergabe des Schlüſſels des Hauſes von Seite des bauführenden Architekten G. Seidel an Prof. v. Lenbach hielt Letzterer ſeine bereits im Wortlaut mit- getheilte kurze Feſtrede, worauf Se. kgl. Hoh. der Prinz- Regent mit markiger Stimme folgendes erwiderte: „Nachdem Ich vor Jahren der Grundſteinlegung bei- wohnte, freue Ich Mich, auch heute bei der Einweihung des Künſtlerhauſes anweſend ſein zu können. Nach einer langen Reihe von Mühen iſt das Künſtlerhaus, würdig der Kunſt- ſtadt München, erſtanden. Ich ſpreche dem Präſidenten v. Lenbach und dem geiſtreichen Architekten Profeſſor Seidel Meine beſondere Anerkennung aus. Ich freue Mich, daß die Künſtlerſchaft ein ſo ſchönes Heim gefunden hat. Möge dieſes Heim in langer Zukunft noch ſämmtliche Künſtler Münchens in Friede und Freude vereinigen; dies iſt Mein Herzenswunſch.“ Die Hochrufe der Anweſenden auf Se. kgl. Hoheit über- dröhnten den Paukenwirbel und die Trompetenfanfaren, ja ſogar noch die erſten Takte der von einem auf der Galerie poſtirten Damenchor mit Harfen- und Muſikbegleitung ge- ſungenen Hymne von Richard Strauß. Nach uralter Sitte kredenzte Architekt G. Seidel dem Regenten mit einem poeti- ſchen Spruche den Ehrentrunk und mit herzlichen Worten auf das Wohlergehen ſeiner „lieben Münchener Künſtler“ that Se. kgl. Hoheit Beſcheid. Dann durchſchritt der hohe Herr, begleitet von ſeinem Gefolge, die Spalier bildende, dicht ge- drängte Menge an der Seite J. kgl. Hoh. Prinzeſſin Ludwig, bald dieſe, bald jene ihm bekannte Perſönlichkeit in ſeiner herzgewinnenden Liebenswürdigkeit mit einer Anſprache be- ehrend und erfreuend. Ein Rundgang der höchſten Herrſchaften beendete den Haupttheil der Feier, und erſt nachdem ſich der Saal einiger- maßen geleert hatte, fand man Muße, ſich darin umzuſehen. Aller weitere dekorative Schmuck war zum Glück vermieden worden, nur in der Mitte der Rückwand des Saales ſtand unter einem Lorberbogen die Büſte des Regeuten, flankirt von ſaftigem Grün, und Lorbergewinde ſchlangen ſich auch um die Kronleuchter. Dadurch wirkte die Schönheit des Raumes nur um ſo intenſiver. Unter Fanfarenklängen ver- ließ der Regent das Haus, das nun ein Wanderziel gar Vieler werden wird, die ein warmes Empfinden für die Kunſt und ihre Jünger haben. Es iſt nicht möglich all die illuſtren Perſönlichkeiten aufzuzählen, die dieſen Ehrentag der Münchener Künſtler- genoſſenſchaft durch ihre Anweſenheit verherrlichten. Vom königlichen Hauſe erſchienen die Prinzen Ludwig, Leopold, Arnulf und Ludwig Ferdinand mit ihren Gemahlinnen, dann die Prinzen Rupprecht, Karl Georg, Alfons und die Prinzeſſinnen Thereſe, Mathilde und Hilde- gard, die Herzogin Karl Theodor mit ihren Töchtern Ferner wohnten dem Feſtakte an ſämmtliche Staatsminiſter, die Mitglieder des diplomatiſchen Korps, darunter der Nuntius Sambucetti, der Rektor der Univerſität, Profeſſoren beider Hochſchulen, die hervorragenden Münchener Künſtler mit ihren Damen, Regierungs- und Polizeidirektor Meixuer, die beiden Bürgermeiſter v. Borſcht und v. Brunner u. A. m. Nach der Verabſchiedung von den höchſten Herrſchaften durchfluthete die Menge die übrigen Räume des Hauſes und manch beifälliges Wort war zu hören über deren Schönheit, nicht Wenige auch ſuchten das kleine gemüthliche Künſtler- kneipzimmer oder die Reſtauration auf. Draußen in der kleinen Bogenhalle des Hofes aber ſpielte die Kapelle des Infanterie-Leib-Regiments flotte Weiſen und die Schneeflocken tanzten dazu ihren luſtigen Reigen. Der im Auſchluß an die Eröffnungsfeierlichkeiten ab- gehaltene Feſtabend wird den Theilnehmern ebenſo für immer in Erinnerung bleiben wie der feierliche Akt der Ein- weihung in den Vormittagsſtunden. Der prächtige weite Raum, der ſich in der wahrhaft ſplendiden Beleuchtung noch feſtlich heiterer ausnimmt als in der Tagesbeleuchtung, war dicht gefüllt. Die Eſtrade hinter dem Bogen war durch ein- geſchobene conliſſenförmige Wände, die mit friſchem Grün ver- kleidet waren, in eine Bühne verwandelt. Das Feſtſpiel von Benno Becker mit der Muſik von Max Schillings nimmt ſeinen Anfang. Das Feſtſpiel iſt ebenſo ſinnig erdacht, wie es gut durchgeführt iſt. Die ältere Kunſt, die Kunſt der Vergangenheit, von der wir trotz allem und allem lernen müſſen und nicht loskommen können, bietet der modernen ſtrebenden die Hand, indem ſie meint, daß beide doch ſelbſt im ſcheinbaren Zwieſpalt ein gemeinſames Band verbinde: das Streben nach Schönheit. Deßhalb enthüllt die alte Kunſt vor dem modernen Skeptiker das uralte Ideal aller Zeiten, die Grazien. In antiker Gewandung erſcheinen ſie, und ihre Sprecherin erinnert daran, daß ewig neu in der Kunſt wie in der Natur der Frühling wieder erblühe. Der Vertreter der älteren Kunſt ladet nun Alle, die zu ihr ge- hören oder ſich nach ihr ſehnen, ein, ſich inmitten des Ge- triebes der Welt und ihrer Kämpfe in das Heim, das ihr allda erſtanden, zu flüchten, und die Laſt der Sorgen in dieſen Räumen für Stunden zu vergeſſen. — Das Feſtſpiel, von großer poetiſcher Schönheit, wurde wirkungsvoll dar- geſtellt und erntete reichen Beifall. Die treffliche Akuſtik des Saales erwieſen ſodann die folgenden Konzertpiecen: Andantino und Preſto für Blasinſtgrumente von L. van Beet- hoven, exekutirt von den HH. Reichenbächer, Hille, Walch, Kuirſch, Hoyer, Buſch, Abendroth und Koch, die noch eine Zugabe leiſten mußten. Ebenſo trefflich wurde die Serenade für Streichquartett von J. Haydn und das Scherzo von A. Dvorak von den beiden HH. Walter, Vollnhals und Bennat zu Gehör gebracht. Hr. Hofkapellmeiſter Fiſcher gab ſodann in trefflichem Klaviervortrage Scenen aus den „Meiſter- ſingern“ und als Dirigent des kgl. Hoforcheſters das „Sieg- fried-Idyll“ in vorzüglicher Durchführung. „Der Roßdieb von Fünſing,“ dieſer tolle Schwank von Meiſter Hans Sachs von ſeiner Aufführung in der „Tenier Kneipe“ des „Müncheuer Künſtler-Sängervereins“ her rühmlichſt bekannt, machte den Schluß des Abends, und verſetzte die überaus zahlreichen Gäſte, die ſich auch von dem wirklich ſchmählichen Wetter nicht vom Erſcheinen hatten abhalten laſſen, in die heiterſte Stinunung. Bayeriſche Chronik. München, 29. März. * Hof- und Perſonalnachrichten.Bei Sr. kgl. Hoh. dem Prinz-Regenten waren heute zur Tafel geladen: Irene Freifrau v. Godin, kgl. Kämmerers- und Generals- wittwe; Max Frhr. v. Schacky auf Schönfeld, General- major z. D., mit Gemahlin; Karl Frhr. v. Freyberg, Haupt- mann und Kompagniechef im Inf.-Leib-Regt.; Ralf Breſſe- lan von Breſſensdorf, Oberleutnant im 1. Schw. Reiter- Regt. — Prinz Friedrich Auguſt von Sachſen traf heute Nachmittag 5 Uhr 6 Min. von Meran hier ein, ſoupirte im Warteſaal 1 Kl. und ſetzte um 6 Uhr 10 Min. ſeine Reiſe nach Dresden fort. Der ſächſiſche Geſandte Frhr. v. Frieſen und die Herren der ſächſiſchen Geſandtſchaft, ſowie der ſächſiſche Generalkonſul Kommerzienrath v. Wilmersdörffer waren zum Empfang am Zentralbahnhof erſchienen. — Der Oberſthof- meiſter des Kaiſers von Rußland, Graf Lamsdorf, traf aus St. Petersburg hier ein und nahm im Hotel Continental Abſteigquartier. — Graf Bylandt iſt aus Hannover hier angekommen und im Hotel Rheiniſcher Hof abgeſtiegen. ○ Todesfall.Der frühere Chef der bayeriſchen Forſt- verwaltung, Geheimer Rath Auguſt Ritter v. Ganghofer, der Vater des Schriftſtellers Dr. Ganghofer, iſt deute Nach- mittag 5 Uhr hier im Alter von 73 Jahren geſtorben. * Reues Nationalmuſeum.Wie aus den heutigen Verhandlungen des Finanzausſchuſſes der Abgeordnetenkammer hervorgeht, wird das neue Nationalmuſeum an der Prinz- Regentenſtraße nicht vor Ende September eröffnet werden können, alſo gerade zur Zeit des diesjährigen Oktober- feſtes. * Bismarck-Kommers.Wir machen noch einmal auf den morgen, Freitag, Abend ſtattfindenden Bismarck-Kommers (8 Uhr im Mathildenſaale) aufmerkſam. Die Muſik ſtellt die vollſtändige Peuppus-Kapelle. ♎ Die Parteiloſe Vereinigung München-Oſt, über deren jüngſt im Volkskeller abgehaltene Verſammlung wir ſeinerzeit Bericht brachten, hat nun dem Gemeindekolle- gium ihre damals gefaßte Reſolution zugeſtellt, worin ſie an die Stadtverwaltung das Erſuchen ſtellt, es möchte zur Errichtung eines humaniſtiſchen (ſechsten) Gym- naſiums im Oſten der Stadt ein geeigneter Platz ſowie ein Zuſchuß zur Verfügung geſtellt werden. Die Eingabe beſagt, es ſei im Oſten der Stadt das Bedürfniß nach Errichtung eines Gymnaſiums vorhanden, ebenſo ſtünden hiefür ſehr paſſende Gemeindegründe zur Verfügung. Die gleiche Ein- gabe wurde von der oben genannten Parteiloſen Bürger- Vereinigung auch an das Magiſtratskollegium gerichtet, weß- halb das Gemeindekollegium beſchloß, abzuwarten, was für Schritte der Magiſtrat in dieſer Angelegenheit zu thun be- ſchließt. ♎ Gemeindliche Reiſekommiſſion in Sachen Errichtung eines Waldfriedhofs.Der Magiſtrat hat beſchloſſen, eine aus den HH. Gräſſel, Anſprenger und Heiler beſtehende Kommiſſion in die norddeutſchen Städte Hamburg, Kiel, Bremen, Köln und Düſſeldorf zu entſenden, um Erfahrungen darüber zu ſammeln, wie man bei Anlage des für München-Südweſt geplanten Waldfried- hofs am vortheilhafteſten verfahren, insbeſondere ob man ſämmtliche Bäume zu belaſſen habe oder nicht. Dem Gemeinde- kollegium hat nun der Magiſtrat Kenntniß von ſeinem obigen Beſchluß zugehen laſſen und zugleich beim Gemeindekollegium angefragt, ob es ſich nicht empfehlen würde, auch einige Mit- glieder dieſes Kollegiums an dieſer Beſichtigungs- und Studienreiſe theilnehmen zu laſſen. Der Banausſchuß hat dieſe Frage bejaht und die HH. Glöckle (als Vorſitzenden des Bauausſchuſſes), ſowie Buchner vorgeſchlagen. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. * Die Frühjahrsausſtellung der Luitpold-Gruppe bleibt Samſtag, den 31. März, wegen Neuaufſtellung von Kunſtwerken für den allgemeinen Beſuch geſchloſſen. * Theater am Gärtnerplatz.Wegen Erkrankung des Frl. Louiſe Fleuron müſſen auch die für Freitag und Samſtag ange- kündigten Vorſtellungen des Schwankes „Die Dame von Maxim“ vom Repertoire abgeſetzt werden. An beiden Tagen gelangt dafür Meſſagers Operette „Die kleinen Michus“ zur Auf- führung. * Regensburg, 28. März.Im Laufe der nächſtfolgen- den Woche beabſichtigen Fürſt Albert von Thurn und Taxis nebſt Gemahlin, ſowie das Brautpaar Prinz Karl Theodor von Thurn und Taxis und die Prin- zeſſin Maria Thereſia von Braganza ſich auf einige Tage nach Paris zu begeben, um dort Einkäufe für die be- vorſtehende Hochzeitsfeier zu beſorgen. * Bamberg, 26. März.In der Angelegenheit des Prell’ſchen Hauſes hat das Magiſtratskollegium geſtern ein Augebot von 54,000 M. beſchloſſen; das Gemeinde- kollegium hat laut „Fränk. Kurier“ mit Stimmenmehrheit dieſen Beſchluß abgelehnt und mit 15 gegen 11 Stimmen beſchloſſen, ausſchließlich und unabänderlich nicht mehr als 15,000 M. aufzuwenden. — Als Berather und Bauleiter für das zu errichtende ſtädtiſche Elektrizitätswerk wurde unter 24 Bewerbern ein Münchener Elektro-Ingenieur aus- gewählt, mit dem zur Zeit noch Unterhandlungen im Gange ſind Der Krieg in Südafrika. d. London, 29. März.Tel Der „Morning Poſt“ wird aus Bloemfontein gemeldet, daß der Vorſtoß der briti- ſchen Truppen von Bloemfontein nach dem Norden am 25. d. M. begonnen habe. Eine Infanterie-Brigade, eine Kavallerie-Brigade und zwei Gardebataillone Gordon-Hoch- länder haben bereits ein Lager bei Glencoe unweit vom Modder-Fluß bezogen. Die Diviſion Gatacres wird in Bloem- fontein erwartet. * London, 29. März.Tel. Lord Roberts tele- graphirt aus Bloemfontein: General Clement fand bei der Beſetzung von Faureſmith in einem Grubenſchacht einen Neunpfünder und ein Martini-Maximgeſchütz, ſowie eine große Menge von Munition. Roberts fügt hinzu, die Ab- lieferung der Waſſen durch die Buren ſchreitet allmählich fort. * Nottingham, 29. März.Tel. Beim heutigen Früh- ſtück der liberalen Delegirten hielt Herbert Gladſtone eine Rede, in der er ſagte, es ſeien nahezu alle Liberalen darin einig, daß es Pflicht der Regierung ſei, eine Wiederholung des Krieges unmöglich zu machen. Es ſei wichtig, der Welt zu zeigen, daß die britiſche Macht die vorherrſchende in Südafrika ſei. Die britiſche Flagge müſſe über ganz Südafrika wehen. * Kimberley, 28. März.Tel. Geſtern fand bei Warrenton, wo die Buren in großer Stärke ſtanden, den ganzen Tag ein heftiges Feuer ſtatt. Ein engliſcher Soldat wurde verwundet, aber zahlreiche Pferde und viel Vieh wurden getödtet. * Kapſtadt, 29. März.Tel. Premierminiſter Schreiner erklärte einer an ihn entſandten Abordnung, er habe der engliſchen Regierung eindringliche Vorſtellungen gemacht, die gefangenen Buren nicht nach St. Helena zu ſenden, jedoch erfolglos. * Lourenço Marques, 29 März.Tel. „Diggers News“ melden aus Pretoria vom 26. März: Der Feld- kornet in Marais empfing ein Telegramm, wonach die ganze 6000 Mann ſtarke Freiſtaat-Burenmacht geſtern wohlbehalten in Smaldeel angekommen iſt. * New-York, 29. März.Tel. Die „World“ meldet aus Pretoria, Präſident Krüger ſagte in einer Unter- redung mit dem Berichterſtatter des Blattes am 7. Februar: So ſicher, wie es einen Gott der Gerechtigkeit gebe, ſo ſicher werden die Bürger Transvaals ſieg- reich ſein. Dies könne einen Monat und drei Jahre dauern, aber ein anderer Ausgang ſei unmöglich. Der Präſident fügte hinzu, Transvaal werde kein Eigenthum verletzen. Die Minen ſeien ſo ſicher, wie in den Händen

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 87, 30. März 1900, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine87_1900/5>, abgerufen am 16.07.2024.