Allgemeine Zeitung, Nr. 85, 28. März 1900.Nr. 85. München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 28. März 1900. [Spaltenumbruch]
der Silberpreise ihr Silber in peruanischer Landesmünzeausprägen lassen konnten; als aber Peru vor zwei Jahren zur Goldwährung auf dem Fuß von 24 Pence per Sol überging und die Silberausmünzung sistirte, ließ der Berg- bau auf das weiße Metall keine Rechnung mehr und die meisten Betriebe wurden eingestellt. Wer die Minenregion von Cerro de Pasco studirt hat, ist aber überzeugt, daß sie in der Zukunft noch gewaltiger Ausdehnung fähig ist. Je tiefer die Schächte getrieben worden sind, auf desto reichere Erze ist man gestoßen, und der einzige Feind, der zu be- kämpfen war, aber nicht bewältigt werden kann, ist das Wasser. Ende der 70er Jahre wurde von dem an der West- küste so bekannten Unternehmer Meiggs ein Entwässerungs- stollen unter den Minen eingetrieben. Als der Stollen 1000' Länge erreicht hatte, starb Meiggs, und das große Werk blieb unvollendet. Dessen Weiterführung wäre aber ein Unternehmen von höchster Bedeutung, da der Erbauer das gesetzliche Anrecht auf 25 Proz. der Ausbeutung aller durch den Stollen entwässerten Minen hat. In allen Minen von Cerro de Pasco sticht man im Ver- 1897 unternahm es, zum erstenmal in der Geschichte des Die dringendste Aufgabe wäre nun die Verlängerung In England ist eine dauernde Umschau nach allen Seiten, Es lohnt sich, einen Blick auf die Ursachen zurückzu- Die Verantwortung für das Scheitern dieses allen Par- (Schluß folgt.) * Eisenwerk München, A.-G., vorm. Kießling- C. Moradelli, München. Dem uns verspätet zuge- * Preußische Boden-Credit-Aktien-Bank. Die * Central-Hypotheken-Bank ungarischer Spar- kassen, Budapest. Der Reingewinn in 1899 beträgt Fondsbörsen vom 27. März. .. München. Abendverkehr. Wir notiren: Kredit- Frankfurt a. M., 6 Uhr 30 Min. Tel. Der Abend- Kreditaktien 234.80--235.00 (234.10--234.30 per März), Gotthard-Bahn 141.95, Schweiz. Zentralbahn 144.95, 5 proz. Italiener 94.55, 41/2 proz. Portugiesen 40.10, Bochumer 282.00, Gelsenkirchener 216.70, Harpener 234.80, Höchster 379.50, Schuckert 232.00, Albert 173.35, Elektrizi- * Hamburg, 27 März. Tel. Privatverkehr. Kreditaktien * Paris, 3 Uhr nachm. Tel. Schlußkurse. [Tabelle] Banque de Paris 1161.00. Platzdisconto --. Huanchaca 134.00. S. Paris, 27. März. Tel. Von der erneuten starken t. London, 27. März, 4 Uhr 30 Min. Tel Schlußkurse. [Tabelle] * Lissabon, 27. März. Tel. Goldagio 44.00. * Rio de Janeiro, 27. März. Tel. Wechsel auf London 8. . Wien, 27. März. Tel. Das Subkomitee der Produktenbörsen und Märkte. i Hamburg, 27. März, 3 Uhr -- Min. Tel. Heutige Preise von k Hamburg, 27. März, 3 Uhr -- Min. Tel. Heutige Preise von h Hamburg, 27. März, 3 Uhr -- Min. Tel. Heutige Preise von * Bremen, 27. März, 2 Uhr 36 Min. nachm. Tel. Petroleum- G. Mannheim, 24. März. (Getreidewochenbericht.) * Paris, 27. März. Tel Rüböl per März 63.75, per April * Antwerpen, 27. März, 8 Uhr 20 Min. nachm. Tel. Petro- y London, 27. März, 2 Uhr Tel Metall-Borse. Kupfer * London, 27. März. Tel. Javazucker 96[1/2] 121/4. h. Liverpool, 27. März. Tel. Abgegangen 11 Uhr 52 Min. nachm. h. New-York, 26. März. Tel. Banmwolle. Futures Schluß Nr. 85. München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 28. März 1900. [Spaltenumbruch]
der Silberpreiſe ihr Silber in peruaniſcher Landesmünzeausprägen laſſen konnten; als aber Peru vor zwei Jahren zur Goldwährung auf dem Fuß von 24 Pence per Sol überging und die Silberausmünzung ſiſtirte, ließ der Berg- bau auf das weiße Metall keine Rechnung mehr und die meiſten Betriebe wurden eingeſtellt. Wer die Minenregion von Cerro de Pasco ſtudirt hat, iſt aber überzeugt, daß ſie in der Zukunft noch gewaltiger Ausdehnung fähig iſt. Je tiefer die Schächte getrieben worden ſind, auf deſto reichere Erze iſt man geſtoßen, und der einzige Feind, der zu be- kämpfen war, aber nicht bewältigt werden kann, iſt das Waſſer. Ende der 70er Jahre wurde von dem an der Weſt- küſte ſo bekannten Unternehmer Meiggs ein Entwäſſerungs- ſtollen unter den Minen eingetrieben. Als der Stollen 1000’ Länge erreicht hatte, ſtarb Meiggs, und das große Werk blieb unvollendet. Deſſen Weiterführung wäre aber ein Unternehmen von höchſter Bedeutung, da der Erbauer das geſetzliche Anrecht auf 25 Proz. der Ausbeutung aller durch den Stollen entwäſſerten Minen hat. In allen Minen von Cerro de Pasco ſticht man im Ver- 1897 unternahm es, zum erſtenmal in der Geſchichte des Die dringendſte Aufgabe wäre nun die Verlängerung In England iſt eine dauernde Umſchau nach allen Seiten, Es lohnt ſich, einen Blick auf die Urſachen zurückzu- Die Verantwortung für das Scheitern dieſes allen Par- (Schluß folgt.) * Eiſenwerk München, A.-G., vorm. Kießling- C. Moradelli, München. Dem uns verſpätet zuge- * Preußiſche Boden-Credit-Aktien-Bank. Die * Central-Hypotheken-Bank ungariſcher Spar- kaſſen, Budapeſt. Der Reingewinn in 1899 beträgt Fondsbörſen vom 27. März. .. München. Abendverkehr. Wir notiren: Kredit- ∑ Frankfurt a. M., 6 Uhr 30 Min. Tel. Der Abend- Kreditaktien 234.80—235.00 (234.10—234.30 per März), Gotthard-Bahn 141.95, Schweiz. Zentralbahn 144.95, 5 proz. Italiener 94.55, 4½ proz. Portugieſen 40.10, Bochumer 282.00, Gelſenkirchener 216.70, Harpener 234.80, Höchſter 379.50, Schuckert 232.00, Albert 173.35, Elektrizi- * Hamburg, 27 März. Tel. Privatverkehr. Kreditaktien * Paris, 3 Uhr nachm. Tel. Schlußkurſe. [Tabelle] Banque de Paris 1161.00. Platzdisconto —. Huanchaca 134.00. S. Paris, 27. März. Tel. Von der erneuten ſtarken t. London, 27. März, 4 Uhr 30 Min. Tel Schlußkurſe. [Tabelle] * Liſſabon, 27. März. Tel. Goldagio 44.00. * Rio de Janeiro, 27. März. Tel. Wechſel auf London 8. ﻝ. Wien, 27. März. Tel. Das Subkomitee der Produktenbörſen und Märkte. i Hamburg, 27. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von k Hamburg, 27. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von h Hamburg, 27. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von * Bremen, 27. März, 2 Uhr 36 Min. nachm. Tel. Petroleum- G. Mannheim, 24. März. (Getreidewochenbericht.) * Paris, 27. März. Tel Rüböl per März 63.75, per April * Antwerpen, 27. März, 8 Uhr 20 Min. nachm. Tel. Petro- y London, 27. März, 2 Uhr Tel Metall-Borſe. Kupfer * London, 27. März. Tel. Javazucker 96[½] 12¼. h. Liverpool, 27. März. Tel. Abgegangen 11 Uhr 52 Min. nachm. h. New-York, 26. März. Tel. Banmwolle. Futures Schluß <TEI> <text> <body> <div type="jAnnouncements" n="1"> <floatingText> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jComment" n="2"> <p><pb facs="#f0007" n="7"/><fw place="top" type="header">Nr. 85. <hi rendition="#b">München, Mittwoch Allgemeine Zeitung</hi> 28. März 1900.</fw><lb/><cb/> der Silberpreiſe ihr Silber in peruaniſcher Landesmünze<lb/> ausprägen laſſen konnten; als aber Peru vor zwei Jahren<lb/> zur Goldwährung auf dem Fuß von 24 Pence per Sol<lb/> überging und die Silberausmünzung ſiſtirte, ließ der Berg-<lb/> bau auf das weiße Metall keine Rechnung mehr und die<lb/> meiſten Betriebe wurden eingeſtellt. Wer die Minenregion<lb/> von Cerro de Pasco ſtudirt hat, iſt aber überzeugt, daß ſie<lb/> in der Zukunft noch gewaltiger Ausdehnung fähig iſt. Je<lb/> tiefer die Schächte getrieben worden ſind, auf deſto reichere<lb/> Erze iſt man geſtoßen, und der einzige Feind, der zu be-<lb/> kämpfen war, aber nicht bewältigt werden kann, iſt das<lb/> Waſſer. Ende der 70er Jahre wurde von dem an der Weſt-<lb/> küſte ſo bekannten Unternehmer Meiggs ein Entwäſſerungs-<lb/> ſtollen unter den Minen eingetrieben. Als der Stollen<lb/> 1000’ Länge erreicht hatte, ſtarb Meiggs, und das große<lb/> Werk blieb unvollendet. Deſſen Weiterführung wäre aber<lb/> ein Unternehmen von höchſter Bedeutung, da der Erbauer<lb/> das geſetzliche Anrecht auf 25 Proz. der Ausbeutung aller<lb/> durch den Stollen entwäſſerten Minen hat.</p><lb/> <p>In allen Minen von Cerro de Pasco ſticht man im Ver-<lb/> laufe ihrer Ausbeutung auf mächtige Ablagerungen von<lb/> Kupfererzen und ſah dies ſtets als ein großes Unglück an,<lb/> da man ſich mit großen Koſten und Zeitverluſt durch dieſes<lb/> zähe und harte Erz hindurcharbeiten mußte, um wieder die<lb/> Silberader zu treffen. Man verfuhr damit wie mit taubem<lb/> Geſtein, das man als werthlos auf die Halde wirft und auf-<lb/> ſchichtet, und man behauptet, daß derart etwa fünf bis ſechs<lb/> Millionen Tonnen in den Minen ſchlafen.</p><lb/> <p>1897 unternahm es, zum erſtenmal in der Geſchichte des<lb/> Cerro de Pasco, einer der Bergwerkbeſitzer, die ihre Minen<lb/> geſchloſſen hatten, Kupfererz zum Verſuch nach England zu<lb/> verſchicken zur Zeit, als die Kupferbarren 52 Pfd. St. per<lb/> Tonne notirt waren. Die Verkaufsrechnungen fielen ſo zu-<lb/> friedenſtellend aus, daß er eine große Zahl Arbeiter einſtellte,<lb/> um dieſes Geſchäft ernſtlich zu betreiben. Sein Beiſpiel wirkte<lb/> anregend, und ſchon benten 50—60 Minenbeſitzer Kupfer aus.<lb/> Man fördert gegenwärtig ca. 3000 Tonnen im Monat, wo-<lb/> von zwei Drittel in Cerro de Pasco aufgeſtapelt bleiben, da<lb/> aus Mangel an Laſtthieren kaum 1000 Tonnen monatlich<lb/> zur Station von Oroya ſpedirt werden können. Die Fracht<lb/> hiefür beläuft ſich auf 8 Pfd. St. per Tonne. Von Oroya<lb/> nach Callao per Eiſenbahn auf Pfd. St. 1.10 und von dort<lb/> nach Liverpool oder Swanſee mit ſonſtigen Speſen auf<lb/> 3 Pfd. St. Nur die reichen Erze mit einem Gehalt von 35 bis<lb/> 40 Proz. werden verſandt und in Liverpool mit 25 Pfd. St.<lb/> per Tonne bezahlt. In der Umgegend von Cerro de Pasco<lb/> befinden ſich auch Steinkohlenlager, deren Erſchließung man<lb/> jetzt betreibt, über deren Qualität aber noch nähere Nach-<lb/> richten fehlen.</p><lb/> <p>Die dringendſte Aufgabe wäre nun die Verlängerung<lb/> der Zentralbahn um die etwa 80 engliſche Meilen lange<lb/> Strecke von Oroya nach Cerro de Pasco, um ſowohl die<lb/> Silberminen wieder konkurrenzfähig zu machen, als die Kupfer-<lb/> ausbeute zu ſteigern und die Einſtandskoſten der letzteren von<lb/> 14 Pfd. St. (inkluſive der Förderung) auf 7 Pfd. St. herab-<lb/> zumindern. Demzufolge hat im vorigen Jahr ein Engländer,<lb/> Mr. Thorndyke, von der peruaniſchen Regierung die Kon-<lb/> zeſſion für den Bau dieſer Bahnſtrecke auf unbeſchränkte Zeit<lb/> und mit dem Privileg eines abſoluten Verkehrsmonopols mit<lb/> dem Cerro de Pasco während 25 Jahren erhalten. Das<lb/> hiefür nöthige Baukapital iſt auf 700,000 Pfd. St. ange-<lb/> ſchlagen und der Unternehmer rechnet aus, monatlich 6000<lb/> Tonnen Kupfererz zu 2 Pfd. St. per Tonne bis Oroya ver-<lb/> frachten zu können, während die Fracht mit Laſtthieren gegen-<lb/> wärtig 8 Pfd. St. einſteht. Er ſcheint aber das nöthige<lb/> Kapital nicht gefunden zu haben und es dürfte wohl infolge-<lb/> deſſen die Konzeſſion erloſchen ſein.</p><lb/> <p>In England iſt eine dauernde Umſchau nach allen Seiten,<lb/> wo für die nationalen Intereſſen günſtige Konjunkturen ſich<lb/> bilden könnten — eine Sache, die ſich von ſelbſt verſteht —, und<lb/> ſo iſt es nicht zum verwundern, wenn es ſelbſt nicht die<lb/> „Times“ verſchmäht hat, noch kürzlich dieſe Frage der Cerro<lb/> de Pasco-Bahn zu beſprechen, deren Bau, wie ſie meint,<lb/> natürlich Sache der Peruvian Corporation wäre, da dieſe ja<lb/> den ganzen Verkehr dieſer neuen Linie ſo wie ſo durch die<lb/> von ihr verwaltete Zentralbahn aufzunehmen habe. Leider<lb/> ſteht die Peruvian Corporation auf ſehr ſchlechtem Fuß mit<lb/> der peruaniſchen Regierung — die „Times“ nennt das eine<lb/> Politik des Selbſtmords —, was nur hindernd ſowohl auf<lb/> ein ſolches Projekt, als auch auf den Bau anderer Verkehrs-<lb/> wege und die Ausführung anderer Unternehmungen, die ſie<lb/> ihren urſprünglichen Verpflichtungen gemäß in die Hand<lb/> nehmen ſoll, einwirken kann. Die Peruvian Corporation iſt<lb/> in Peru eine Macht, wenn man in Betracht zieht, daß ſie<lb/> die großen Staatsbahnen dieſes Landes: die Südbahn 448<lb/> engliſche Meilen, die Zentralbahn 160 Meilen, die Trujillo-<lb/> Bahn 63½ Meilen, die Pacasmayo-Bahn 56½ Meilen, die<lb/> Paita-Piura-Bahn 60½ Meilen und die Titicaca-Dampfer-<lb/> linie unter ihrer Verwaltung und Nutznießung hat, aber<lb/> über ihr Direktorium herrſcht nicht nur in Peru, ſondern<lb/> auch in England nur eine Stimme der Verurtheilung, und<lb/> der <hi rendition="#g">mildeſte</hi> Vorwurf, welchen ihm die Peruaner, aber<lb/> auch die Aktionäre und Obligationäre der Geſellſchaft machen,<lb/> iſt der der Unfähigkeit.</p><lb/> <p>Es lohnt ſich, einen Blick auf die Urſachen zurückzu-<lb/> werfen, die zu der Gründung dieſer mißratheuen und miß-<lb/> leiteten Schöpfung, die ſich Peruvian Corporation nennt,<lb/> führten. Peru ſchuldete ſeinen Gläubigern 58,000,000 Pfd. St.<lb/> und ſiſtirte im Jahre 1875 den Dienſt dieſer Schuld. Im<lb/> Jahre 1878 brach der von Chile provozirte berüchtigte<lb/> Salpeterkrieg aus. Zwei Jahre ſpäter, 1880, verſuchten die<lb/> Vereinigten Staaten zwiſchen den beiden Gegnern (Bolivia<lb/> wurde bei dieſen Verhandlungen als <hi rendition="#aq">quantité négligeable</hi><lb/> angeſehen) Frieden zu ſtiften auf der Baſis eines von Peru<lb/> mit der Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> G<hi rendition="#aq">é</hi>n<hi rendition="#aq">é</hi>ral du Cr<hi rendition="#aq">é</hi>dit Induſtriel et Commercial<lb/> in Paris am 7. Januar 1880 abgeſchloſſenen Kontrakts,<lb/> welcher auch die Gläubiger Peru’s befriedigen konnte und von<lb/> dem Staatsſekretär Evarts in Waſhington warm befürwortet<lb/> wurde. Dieſer Kontrakt lautete: Die Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> G<hi rendition="#aq">é</hi>n<hi rendition="#aq">é</hi>rale wird<lb/> Chile und Peru beiderſeitig je 550,000 Pfd. St. jährlich <hi rendition="#g">für<lb/> eine zu ſtipulirende Zahl von Jahren</hi> bezahlen.<lb/> Dies wird eine Anleihe rechtfertigen, die genügend iſt, <hi rendition="#g">um<lb/> die von Chile verlangte Kriegsentſchädigung von</hi><lb/> 4,000,000 <hi rendition="#g">Pfd. St.</hi> zu decken und beide Länder in Stand<lb/> zu ſetzen, ihren legitimen nationalen Verpflichtungen nachzu-<lb/> kommen. Die Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> G<hi rendition="#aq">é</hi>n<hi rendition="#aq">é</hi>rale wird zugleich mit den<lb/> Gläubigern Peru’s ein Arrangement über die ihnen von<lb/> Peru geſchuldeten 45,000,000 Pfd. St. Kapital und Intereſſen<lb/> (in 1880) treffen, ohne daß ſie ſich weiter mit dieſem Land<lb/> zu verſtändigen hätten. Die Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> G<hi rendition="#aq">é</hi>n<hi rendition="#aq">é</hi>rale wird der<lb/> American Cable Cy. zwiſchen Panama und Lima einen jähr-<lb/> lichen Zuſchuß von 60,000 Pfd. St. bezahlen; ſie wird in<lb/> Chile oder Peru eine Bank mit einem Kapital von 13,000,000<lb/><cb/> Francs gründen behufs Ausführung ihrer Operationen und<lb/> außerdem an Peru eine Abgabe von 2 Pfd. St. per Tonne<lb/> auf alle Verſchiffungen von Guano und Salpeter entrichten,<lb/> und als <hi rendition="#g">Gegenleiſtung</hi> verlangt ſie, daß Chile alle den<lb/> Peruanern entriſſenen Territorien wieder an Peru zurückgebe<lb/> unter dem Protektorat der Vereinigten Staaten, welche der<lb/> Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> G<hi rendition="#aq">é</hi>n<hi rendition="#aq">é</hi>rale die freie und ungehinderte Verſchiffung der<lb/> aus jenen Territorien zu fördernden Guano- und Salpeteraus-<lb/> bente <hi rendition="#g">für die gleiche Zahl von Jahren</hi> garantiren<lb/> würden. — Die Regierung in Waſhington ſchrieb ihrem Ge-<lb/> ſandten Chriſtiancy über dieſen Vorſchlag: „Unſrer Anſicht<lb/> nach umfaßt das Obige die wohlverſtandenen finanziellen<lb/> Intereſſen der beiden Republiken, und die Ausführung dieſes<lb/> Projekts, wie es von der Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> G<hi rendition="#aq">é</hi>n<hi rendition="#aq">é</hi>rale vorgeſchlagen iſt,<lb/> wird eine ſichere Garantie der Erhaltung des Friedens ſein,<lb/> da zwiſchen den beiden Republiken eine Intereſſengemeinſchaft<lb/> entſtehen wird, wenn ſie eine ſo große Quelle des Wohl-<lb/> ſtands unter die Verwaltung eines Inſtituts ſtellen, das in<lb/> der ganzen Welt ſo hohes Anſehen genießt.“</p><lb/> <p>Die Verantwortung für das Scheitern dieſes allen Par-<lb/> teien ſo gerecht werdenden Vertrags, der nicht nur den<lb/> Schrecken des Krieges ein Ende bereitet und die Ausbeutung<lb/> jener Wohlſtandsquellen auf eine dauerhafte Baſis gebracht<lb/> hätte, ſondern gewiß auch den heutigen Antagonismus zwiſchen<lb/> Chile und Argentinien nie zum Ausbruch hätte kommen laſſen,<lb/> trägt die engliſche Finanz, welche der franzöſiſchen eine ſo<lb/> koloſſale Operation nicht gönnte. Der Krieg nahm alſo ſeinen<lb/> Fortgang und das zuſammengebrochene Peru mußte die<lb/> reichſte Sektion ſeines Territoriums endgültig an Chile ab-<lb/> treten. Schließlich mußte Peru indeß auch zu einer Verſtän-<lb/> digung mit ſeinen Gläubigern kommen und daraus entſprang<lb/> die berüchtigte Kombination des nordamerikaniſchen Finanziers<lb/> Michael Grace (Grace-Aranibar-Kontrakt), in welcher Lord<lb/> Donoughmore die wenig beneidenswerthe Rolle des Ver-<lb/> treters der Gläubiger Peru’s ſpielte. Aus dieſer Kombi-<lb/> nation entſtand die eine traurige Berühmtheit erlangende<lb/> Peruvian Corporation, ein Beiſpiel, wie hoch menſchliche<lb/> Leichtgläubigkeit durch die Adepten der feinen Kunſt, Aktien-<lb/> geſellſchaften zu gründen, getrieben werden kann.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">(Schluß folgt.)</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>* <hi rendition="#b">Eiſenwerk München, A.-G., vorm. Kießling-<lb/> C. Moradelli, München.</hi></head> <p>Dem uns verſpätet zuge-<lb/> gangenen Rechenſchaftsbericht entnehmen wir, daß das Jahr<lb/> 1899, welches 13 Monate umfaßte und das zugleich das erſte<lb/> der Geſellſchaft war, die gehegten Erwartungen befriedigte.<lb/> Trotz vieler Schwierigkeiten, die beſonders durch den Betrieb<lb/> in zwei getrennten Werkſtätten entſtanden, wurde ein be-<lb/> friedigendes Ergebniß erzielt. Mit der Ende des Berichts-<lb/> jahres vorgenommenen Verlegung des Betriebs in das neu-<lb/> erbaute Werk am Sendlinger Oberfeld fallen dieſe Schwierig-<lb/> keiten fort. Die neu aufgenommene Abtheilung Krahnen-<lb/> und Aufzugbau weiſe ſchon jetzt eine ſchöne Anzahl von Auf-<lb/> trägen aus, auch die für Acetylenapparatebau werde, wie<lb/> ſich ſchon jetzt erkennen laſſe, bald einen nicht zu unter-<lb/> ſchätzenden Theil zu dem Umſatz beitragen. Die Abtheilung<lb/> für Zentralheizung und Stalleinrichtung entwickle ſich ſtetig<lb/> und liefere wohlbefriedigende Reſultate. Bei alledem bleibe<lb/> aber die Abtheilung für Brücken- und Eiſenhochbau die<lb/> führende. Ein nach der Gründung von der Firma Ludwig<lb/> Kießling u. Co erworbenes Anweſen wurde inzwiſchen vor-<lb/> theilhaft veräußert, neu erworben in der Nähe des Werks<lb/> ein Terrain, hauptſächlich zwecks Errichtung von Beamten-<lb/> und Arbeiterwohnungen. Für etwa erforderlich werdende<lb/> Vergrößerungen des Werks ſei durch Sicherung eines günſtigen<lb/> Vorkaufsrechts auf nebenauliegende Terrains Vorſorge ge-<lb/> troffen. Der Geſammtumſatz beträgt 1.85 Mill. M., der<lb/> Fabrikationsgewinn 613,017 M. Nach Deckung der Unkoſten<lb/> und 35,264 M. Abſchreibungen (davon 4023 M. auf Kurs-<lb/> verluſt) bleiben 221,813 M. <hi rendition="#g">Reingewinn,</hi> woraus 9½<lb/> Prozent <hi rendition="#g">Dividende,</hi> d. i. 8 <formula notation="TeX">\frac{10}{13}</formula> Proz. <hi rendition="#aq">p. a.</hi> vertheilt werden.<lb/> Weiter erhält die ordentliche Reſerve 11,091 M., die Spezial-<lb/> reſerve 30,000 M., das Delkrederekonto 5000 M. Die Bilanz<lb/> führt auf: 391,689 M. Liegenſchaften, 537,832 M. Neubau-<lb/> konto, 105,046 M. Maſchinen (Zugang 44,960 M.), 202,651<lb/> Mark Betriebseinrichtung und Verkäufe (Zugang 102,758 M.),<lb/> 570,208 M. Vorräthe ꝛc., 157,901 M. in Baar, Bankgut-<lb/> haben und Effekten, 92,106 M. in Hypotheken (Reſtguthaben<lb/> aus dem Grundſtückverkauf) und 451,742 M. Debitoren, wo-<lb/> gegen neben 340,676 M. Hypothekenſchulden 166,393 M.<lb/> Reſtſchuld auf Bauarbeiten ꝛc. und dem auszuſchüttenden<lb/> Gewinn Kreditoren 304,933 M. zu fordern hatten. Der Be-<lb/> richt bemerkt noch, daß mit Rückſicht auf Wünſche der Kund-<lb/> ſchaft nunmehr auch der Handel mit Trägern aufgenommen<lb/> werden ſoll. Bel einem Mitte März vorliegenden Auftrags-<lb/> beſtand von 1.20 Mill. M. werden die Ausſichten des laufen-<lb/> den Geſchäftsjahres als günſtig bezeichnet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>* <hi rendition="#b">Preußiſche Boden-Credit-Aktien-Bank.</hi></head> <p>Die<lb/> Geſellſchaft gibt bekannt, daß deren neue Emiſſion von 30 Mill.<lb/> Mark 4 proz. <hi rendition="#g">Pfandbriefe,</hi> bei denen eine Rückzahlung bis<lb/> zum Jahre 1910 ausgeſchloſſen iſt, an der <hi rendition="#g">Berliner</hi> Börſe<lb/> zum Handel und zur Notiz zugelaſſen wurden. Die Pfand-<lb/> briefe werden von der Reichsbank in Klaſſe <hi rendition="#aq">I</hi> mit drei Viertel<lb/> des Kurswerthes beliehen. Das <hi rendition="#g">Aktienkapital</hi> der Geſell-<lb/> ſchaft betrug Ende 1899 30 Mill. M.: die Reſerven bezifferten<lb/> ſich auf 6.5 Mill. M. Der Hypothekenſtand erreichte die<lb/> Summe von 246.86 Mill. M., während 216.1 Mill. M.<lb/> Pfandbriefe in Umlauf waren. Die <hi rendition="#g">Dividenden</hi> der Bank<lb/> betrugen ſeit dem Jahre 1891 7 Proz. Auf die im Reichs-<lb/> hypothekengeſetz eingeräumte <hi rendition="#g">Befugniß,</hi> Hypotheken an Bau-<lb/> plätzen, ſowie an noch nicht fertiggeſtellten Neubauten bis zu<lb/> einem Betrag von 15 Mill. M. zur Unterlage von Pfand-<lb/> briefen zu verwenden, hat die Bank <hi rendition="#g">Verzicht geleiſtet.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>* <hi rendition="#b">Central-Hypotheken-Bank ungariſcher Spar-<lb/> kaſſen, Budapeſt.</hi></head> <p>Der Reingewinn in 1899 beträgt<lb/> 356,528 Kronen (i. V. 385,446 Kronen) zuzüglich 10,310<lb/> Kronen (11,218 Kronen) Vortrag. Daraus ſollen, wie ge-<lb/> meldet, 6 Proz. (i. V. 5½ Proz.) <hi rendition="#g">Dividende</hi> vertheilt,<lb/> 20,000 Kronen (wie im Vorjahr) der Reſerve, 15,000 Kronen<lb/> (10,000 Kronen) dem Penſionsfonds überwieſen und 10,604<lb/> Kronen (10,310 Kronen) vorgetragen werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fondsbörſen vom 27. März.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>.. <hi rendition="#b">München.</hi></dateline> <p><hi rendition="#g">Abendverkehr.</hi> Wir notiren: Kredit-<lb/> aktien 234.75, Disconto-Kommandit-Antheile 197.75.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>∑ <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 6 Uhr 30 Min.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der <hi rendition="#g">Abend-<lb/> verkehr</hi> zeigte feſte Tendenz; Montanwerthe waren theilweiſe<lb/> höher, Schiffahrtsaktien beliebt, Portugieſen und Spanier auf<lb/> Paris gefragt. <hi rendition="#g">April-Kurſe:</hi></p><lb/> <p>Kreditaktien 234.80—235.00 (234.10—234.30 per März),<lb/> Disconto-Kommandit-Antheile 198.40—198.60, Deutſche Bank<lb/><cb/> 214.10, Berliner Handelsgeſellſchaft 172.80, Darmſtädter 143.90,<lb/> Effektenbank 128.40, Breslauer Discontobank 118.20, Bayer.<lb/> Bank 104.70.</p><lb/> <p>Gotthard-Bahn 141.95, Schweiz. Zentralbahn 144.95,<lb/> Schweiz. Nordoſtbahn 91.35, Schweiz. Jura-Simplon-Bahn<lb/> 89.55, Schweizer Unionbahn 79.95, Norddeutſcher Lloyd 126.50,<lb/> Paketfahrt 131.40—131.70, Northern 77.10—78.40.</p><lb/> <p>5 proz. Italiener 94.55, 4½ proz. Portugieſen 40.10,<lb/> Spanier 72.50.</p><lb/> <p>Bochumer 282.00, Gelſenkirchener 216.70, Harpener 234.80,<lb/> Laurahütte 279.50, Hibernia 251.80, Concordia 341.50, Eſch-<lb/> weiler 282.50, Caro 192.50.</p><lb/> <p>Höchſter 379.50, Schuckert 232.00, Albert 173.35, Elektrizi-<lb/> täts-Geſellſchaft 105.70, Ediſon 254.50.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Hamburg,</hi> 27 März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel. Privatverkehr.</hi> Kreditaktien<lb/> 234.15. Paketfahrt 131.20, Norddeutſcher Lloyd 127.00, Dortmunder<lb/> Union 138.50, Gelſenkirchener 216.10, Harpener 234.50. Tendenz:<lb/> Ruhig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Paris,</hi> 3 Uhr nachm.</dateline> <p> <hi rendition="#g">Tel. Schlußkurſe.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Banque de Paris 1161.00. Platzdisconto —. Huanchaca 134.00.<lb/> Tendenz: Ruhig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">S.</hi><hi rendition="#b">Paris,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Von der erneuten ſtarken<lb/> Hauſſe in ſpaniſchen Exterieurs und den übrigen ſpaniſchen<lb/> Werthen ging eine durchweg günſtige Strömung aus. In<lb/> Portugieſen fanden anſehnliche Meinungskäufe ſtatt bei kräftig<lb/> geſteigerten Kurſen, der hervorgerufen wurde durch erneute<lb/> Gerüchte in der Delagoa-Bai-Angelegenheit. Die Geſammt-<lb/> tendenz war überhaupt günſtig auf Erleichterung des Geld-<lb/> ſtandes. Kurſe mäßig anziehend, nur Minenaktien theilweiſe<lb/> ſchwächer.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">t.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 27. März, 4 Uhr 30 Min.</dateline> <p> <hi rendition="#g">Tel Schlußkurſe.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Liſſabon,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Goldagio 44.00.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Rio de Janeiro,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Wechſel auf London 8<formula notation="TeX">\frac{3}{16}</formula>.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>ﻝ. <hi rendition="#b">Wien,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Das Subkomitee der<lb/><hi rendition="#g">Börſenkammer</hi> beſchloß <hi rendition="#g">die Aufhebung der pro-<lb/> zentuellen Notirung.</hi> Die Aktien werden wieder<lb/> in Stücken und zwar in Kronenwährung notirt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Produktenbörſen und Märkte.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">i</hi><hi rendition="#b">Hamburg,</hi> 27. März, 3 Uhr — Min.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Heutige Preiſe von<lb/> „Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert <hi rendition="#g">Kaiſer,</hi><lb/> München. <hi rendition="#g">Zucker</hi> per März 10.20, per April 10.27½, per Mai 10.40,<lb/> per Juni 10.47½, per Juli 10.57½, per Auguſt 10.50, per September<lb/> 10.55. Tendenz: Stetig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#b">Hamburg,</hi> 27. März, 3 Uhr — Min.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Heutige Preiſe von<lb/> „Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert <hi rendition="#g">Kaiſer,</hi><lb/> München. <hi rendition="#g">Baumwolle</hi> per März 51¼, per April 51.00, per Mai<lb/> 50¾, per Juni 50½, per Juli 50.00, per Auguſt 49⅝, per September<lb/> 49½. Tendenz: Stetig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">h</hi><hi rendition="#b">Hamburg,</hi> 27. März, 3 Uhr — Min.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Heutige Preiſe von<lb/> „Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert <hi rendition="#g">Kaiſer,</hi><lb/> München. <hi rendition="#g">Chile-Salpeter</hi> per März 8.55.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Bremen,</hi> 27. März, 2 Uhr 36 Min. nachm.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel. Petroleum-<lb/> bericht.</hi> Standard white loco 8.05 G. Tendenz: Still.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">G.</hi><hi rendition="#b">Mannheim,</hi> 24. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">(Getreidewochenbericht.)</hi><lb/> Während der abgelaufenen Woche war das Geſchäft ruhig und die<lb/> Preiſe von Weizen haben eher eine kleine Abſchwächung erfahren.<lb/> Argentinien war immer noch mit Offerten reichlich am Markt,<lb/> während das Angebot von Nordamerika nicht dringend war.<lb/> Nußland war zu ziemlich unveränderten Preiſen am Markt.<lb/> Roggen: bei ſchwachem Verkehr waren die Preiſe unverändert<lb/> Gerſte: ruhig, ſowohl in Brau- als Futterwaare. Hafer: bei<lb/> etwas beſſerer Frage ziemlich unverändert. Mais: anhaltend gut<lb/> gefragt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Paris,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel</hi> Rüböl per März 63.75, per April<lb/> 64.25, per Mai-Auguſt 64.75, per September-Dezember 62.50. Tendenz:<lb/> Behauptet. — Spiritus per März 37.75, per September-Dez. 36.75.<lb/> Tendenz: Matt. — Zucker per März 30.60, per Oktober-Januar 28.30.<lb/> Tendenz: Behauptet. — Mehl per März 26.40, per April 26.50, per März-<lb/> Juni 27.00, per Mai-Auguſt 27.30. Tendenz: Matt. — Weizen per<lb/> März 20.20, per April 20.10, per Mai-Juni 20.60, per Mai-Auguſt<lb/> 20.90. Tendenz: Matt. — Roggen per März 14.10, per April 14.00,<lb/> per Mai-Juni 14.10, per Mai-Auguſt 14.20. Tendenz: Behauptet. —<lb/> Wetter: Bedeckt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Antwerpen,</hi> 27. März, 8 Uhr 20 Min. nachm.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel. Petro-<lb/> leummarkt.</hi> (Schlußbericht.) Raffinirtes Type weiß loco 22¼ bez.<lb/> n. Br., per März 22¼ Br., per April 22¼ Br., per Mai 22½ Br.<lb/> Tendenz: Ruhig. — <hi rendition="#g">Getreidemarkt.</hi> Weizen behauptet, Roggen<lb/> behauptet, Hafer behauptet, Gerſte ſteigend.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">y</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 27. März, 2 Uhr</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel Metall-Borſe.</hi> Kupfer<lb/> Chili-Bars Caſh 78⅜, do. 3 Monate 76⅝. Zinn Straits Caſh 135½,<lb/> do. 3 Monate 132.00. Blei, ſpaniſch 16⅝, do. engliſch 16¾. Zink,<lb/> Ordinary Brands 21¼, do. Special Brands 21¾.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Javazucker 96<supplied cert="low">½</supplied> 12¼.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">h.</hi><hi rendition="#b">Liverpool,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Abgegangen 11 Uhr 52 Min. nachm.<lb/><hi rendition="#g">Baumwolle.</hi> Umſatz 7000 Ballen. Tendenz: Stetig. Middling Or-<lb/> leans 5½ <hi rendition="#aq">d,</hi> Middling Uplands 5½ <hi rendition="#aq">d,</hi> Good fair Omra 4<formula notation="TeX">\frac{9}{46}</formula> <hi rendition="#aq">d.</hi><lb/> Amerikan. Baſis Middling Lieferung per März 5<formula notation="TeX">\frac{23}{64}</formula> <hi rendition="#aq">d,</hi> per Mai-Juni<lb/> 5<formula notation="TeX">\frac{15}{64}</formula> <hi rendition="#aq">d,</hi> per September-Oktober 4<formula notation="TeX">\frac{43}{64}</formula> <hi rendition="#aq">d.</hi> Tendenz: Ruhig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">h.</hi><hi rendition="#b">New-York,</hi> 26. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel. Banmwolle.</hi> Futures Schluß<lb/> 7 Punkte niedriger. Receipts in den amerikan. Häfen — Ballen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [7/0007]
Nr. 85. München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 28. März 1900.
der Silberpreiſe ihr Silber in peruaniſcher Landesmünze
ausprägen laſſen konnten; als aber Peru vor zwei Jahren
zur Goldwährung auf dem Fuß von 24 Pence per Sol
überging und die Silberausmünzung ſiſtirte, ließ der Berg-
bau auf das weiße Metall keine Rechnung mehr und die
meiſten Betriebe wurden eingeſtellt. Wer die Minenregion
von Cerro de Pasco ſtudirt hat, iſt aber überzeugt, daß ſie
in der Zukunft noch gewaltiger Ausdehnung fähig iſt. Je
tiefer die Schächte getrieben worden ſind, auf deſto reichere
Erze iſt man geſtoßen, und der einzige Feind, der zu be-
kämpfen war, aber nicht bewältigt werden kann, iſt das
Waſſer. Ende der 70er Jahre wurde von dem an der Weſt-
küſte ſo bekannten Unternehmer Meiggs ein Entwäſſerungs-
ſtollen unter den Minen eingetrieben. Als der Stollen
1000’ Länge erreicht hatte, ſtarb Meiggs, und das große
Werk blieb unvollendet. Deſſen Weiterführung wäre aber
ein Unternehmen von höchſter Bedeutung, da der Erbauer
das geſetzliche Anrecht auf 25 Proz. der Ausbeutung aller
durch den Stollen entwäſſerten Minen hat.
In allen Minen von Cerro de Pasco ſticht man im Ver-
laufe ihrer Ausbeutung auf mächtige Ablagerungen von
Kupfererzen und ſah dies ſtets als ein großes Unglück an,
da man ſich mit großen Koſten und Zeitverluſt durch dieſes
zähe und harte Erz hindurcharbeiten mußte, um wieder die
Silberader zu treffen. Man verfuhr damit wie mit taubem
Geſtein, das man als werthlos auf die Halde wirft und auf-
ſchichtet, und man behauptet, daß derart etwa fünf bis ſechs
Millionen Tonnen in den Minen ſchlafen.
1897 unternahm es, zum erſtenmal in der Geſchichte des
Cerro de Pasco, einer der Bergwerkbeſitzer, die ihre Minen
geſchloſſen hatten, Kupfererz zum Verſuch nach England zu
verſchicken zur Zeit, als die Kupferbarren 52 Pfd. St. per
Tonne notirt waren. Die Verkaufsrechnungen fielen ſo zu-
friedenſtellend aus, daß er eine große Zahl Arbeiter einſtellte,
um dieſes Geſchäft ernſtlich zu betreiben. Sein Beiſpiel wirkte
anregend, und ſchon benten 50—60 Minenbeſitzer Kupfer aus.
Man fördert gegenwärtig ca. 3000 Tonnen im Monat, wo-
von zwei Drittel in Cerro de Pasco aufgeſtapelt bleiben, da
aus Mangel an Laſtthieren kaum 1000 Tonnen monatlich
zur Station von Oroya ſpedirt werden können. Die Fracht
hiefür beläuft ſich auf 8 Pfd. St. per Tonne. Von Oroya
nach Callao per Eiſenbahn auf Pfd. St. 1.10 und von dort
nach Liverpool oder Swanſee mit ſonſtigen Speſen auf
3 Pfd. St. Nur die reichen Erze mit einem Gehalt von 35 bis
40 Proz. werden verſandt und in Liverpool mit 25 Pfd. St.
per Tonne bezahlt. In der Umgegend von Cerro de Pasco
befinden ſich auch Steinkohlenlager, deren Erſchließung man
jetzt betreibt, über deren Qualität aber noch nähere Nach-
richten fehlen.
Die dringendſte Aufgabe wäre nun die Verlängerung
der Zentralbahn um die etwa 80 engliſche Meilen lange
Strecke von Oroya nach Cerro de Pasco, um ſowohl die
Silberminen wieder konkurrenzfähig zu machen, als die Kupfer-
ausbeute zu ſteigern und die Einſtandskoſten der letzteren von
14 Pfd. St. (inkluſive der Förderung) auf 7 Pfd. St. herab-
zumindern. Demzufolge hat im vorigen Jahr ein Engländer,
Mr. Thorndyke, von der peruaniſchen Regierung die Kon-
zeſſion für den Bau dieſer Bahnſtrecke auf unbeſchränkte Zeit
und mit dem Privileg eines abſoluten Verkehrsmonopols mit
dem Cerro de Pasco während 25 Jahren erhalten. Das
hiefür nöthige Baukapital iſt auf 700,000 Pfd. St. ange-
ſchlagen und der Unternehmer rechnet aus, monatlich 6000
Tonnen Kupfererz zu 2 Pfd. St. per Tonne bis Oroya ver-
frachten zu können, während die Fracht mit Laſtthieren gegen-
wärtig 8 Pfd. St. einſteht. Er ſcheint aber das nöthige
Kapital nicht gefunden zu haben und es dürfte wohl infolge-
deſſen die Konzeſſion erloſchen ſein.
In England iſt eine dauernde Umſchau nach allen Seiten,
wo für die nationalen Intereſſen günſtige Konjunkturen ſich
bilden könnten — eine Sache, die ſich von ſelbſt verſteht —, und
ſo iſt es nicht zum verwundern, wenn es ſelbſt nicht die
„Times“ verſchmäht hat, noch kürzlich dieſe Frage der Cerro
de Pasco-Bahn zu beſprechen, deren Bau, wie ſie meint,
natürlich Sache der Peruvian Corporation wäre, da dieſe ja
den ganzen Verkehr dieſer neuen Linie ſo wie ſo durch die
von ihr verwaltete Zentralbahn aufzunehmen habe. Leider
ſteht die Peruvian Corporation auf ſehr ſchlechtem Fuß mit
der peruaniſchen Regierung — die „Times“ nennt das eine
Politik des Selbſtmords —, was nur hindernd ſowohl auf
ein ſolches Projekt, als auch auf den Bau anderer Verkehrs-
wege und die Ausführung anderer Unternehmungen, die ſie
ihren urſprünglichen Verpflichtungen gemäß in die Hand
nehmen ſoll, einwirken kann. Die Peruvian Corporation iſt
in Peru eine Macht, wenn man in Betracht zieht, daß ſie
die großen Staatsbahnen dieſes Landes: die Südbahn 448
engliſche Meilen, die Zentralbahn 160 Meilen, die Trujillo-
Bahn 63½ Meilen, die Pacasmayo-Bahn 56½ Meilen, die
Paita-Piura-Bahn 60½ Meilen und die Titicaca-Dampfer-
linie unter ihrer Verwaltung und Nutznießung hat, aber
über ihr Direktorium herrſcht nicht nur in Peru, ſondern
auch in England nur eine Stimme der Verurtheilung, und
der mildeſte Vorwurf, welchen ihm die Peruaner, aber
auch die Aktionäre und Obligationäre der Geſellſchaft machen,
iſt der der Unfähigkeit.
Es lohnt ſich, einen Blick auf die Urſachen zurückzu-
werfen, die zu der Gründung dieſer mißratheuen und miß-
leiteten Schöpfung, die ſich Peruvian Corporation nennt,
führten. Peru ſchuldete ſeinen Gläubigern 58,000,000 Pfd. St.
und ſiſtirte im Jahre 1875 den Dienſt dieſer Schuld. Im
Jahre 1878 brach der von Chile provozirte berüchtigte
Salpeterkrieg aus. Zwei Jahre ſpäter, 1880, verſuchten die
Vereinigten Staaten zwiſchen den beiden Gegnern (Bolivia
wurde bei dieſen Verhandlungen als quantité négligeable
angeſehen) Frieden zu ſtiften auf der Baſis eines von Peru
mit der Société Général du Crédit Induſtriel et Commercial
in Paris am 7. Januar 1880 abgeſchloſſenen Kontrakts,
welcher auch die Gläubiger Peru’s befriedigen konnte und von
dem Staatsſekretär Evarts in Waſhington warm befürwortet
wurde. Dieſer Kontrakt lautete: Die Société Générale wird
Chile und Peru beiderſeitig je 550,000 Pfd. St. jährlich für
eine zu ſtipulirende Zahl von Jahren bezahlen.
Dies wird eine Anleihe rechtfertigen, die genügend iſt, um
die von Chile verlangte Kriegsentſchädigung von
4,000,000 Pfd. St. zu decken und beide Länder in Stand
zu ſetzen, ihren legitimen nationalen Verpflichtungen nachzu-
kommen. Die Société Générale wird zugleich mit den
Gläubigern Peru’s ein Arrangement über die ihnen von
Peru geſchuldeten 45,000,000 Pfd. St. Kapital und Intereſſen
(in 1880) treffen, ohne daß ſie ſich weiter mit dieſem Land
zu verſtändigen hätten. Die Société Générale wird der
American Cable Cy. zwiſchen Panama und Lima einen jähr-
lichen Zuſchuß von 60,000 Pfd. St. bezahlen; ſie wird in
Chile oder Peru eine Bank mit einem Kapital von 13,000,000
Francs gründen behufs Ausführung ihrer Operationen und
außerdem an Peru eine Abgabe von 2 Pfd. St. per Tonne
auf alle Verſchiffungen von Guano und Salpeter entrichten,
und als Gegenleiſtung verlangt ſie, daß Chile alle den
Peruanern entriſſenen Territorien wieder an Peru zurückgebe
unter dem Protektorat der Vereinigten Staaten, welche der
Société Générale die freie und ungehinderte Verſchiffung der
aus jenen Territorien zu fördernden Guano- und Salpeteraus-
bente für die gleiche Zahl von Jahren garantiren
würden. — Die Regierung in Waſhington ſchrieb ihrem Ge-
ſandten Chriſtiancy über dieſen Vorſchlag: „Unſrer Anſicht
nach umfaßt das Obige die wohlverſtandenen finanziellen
Intereſſen der beiden Republiken, und die Ausführung dieſes
Projekts, wie es von der Société Générale vorgeſchlagen iſt,
wird eine ſichere Garantie der Erhaltung des Friedens ſein,
da zwiſchen den beiden Republiken eine Intereſſengemeinſchaft
entſtehen wird, wenn ſie eine ſo große Quelle des Wohl-
ſtands unter die Verwaltung eines Inſtituts ſtellen, das in
der ganzen Welt ſo hohes Anſehen genießt.“
Die Verantwortung für das Scheitern dieſes allen Par-
teien ſo gerecht werdenden Vertrags, der nicht nur den
Schrecken des Krieges ein Ende bereitet und die Ausbeutung
jener Wohlſtandsquellen auf eine dauerhafte Baſis gebracht
hätte, ſondern gewiß auch den heutigen Antagonismus zwiſchen
Chile und Argentinien nie zum Ausbruch hätte kommen laſſen,
trägt die engliſche Finanz, welche der franzöſiſchen eine ſo
koloſſale Operation nicht gönnte. Der Krieg nahm alſo ſeinen
Fortgang und das zuſammengebrochene Peru mußte die
reichſte Sektion ſeines Territoriums endgültig an Chile ab-
treten. Schließlich mußte Peru indeß auch zu einer Verſtän-
digung mit ſeinen Gläubigern kommen und daraus entſprang
die berüchtigte Kombination des nordamerikaniſchen Finanziers
Michael Grace (Grace-Aranibar-Kontrakt), in welcher Lord
Donoughmore die wenig beneidenswerthe Rolle des Ver-
treters der Gläubiger Peru’s ſpielte. Aus dieſer Kombi-
nation entſtand die eine traurige Berühmtheit erlangende
Peruvian Corporation, ein Beiſpiel, wie hoch menſchliche
Leichtgläubigkeit durch die Adepten der feinen Kunſt, Aktien-
geſellſchaften zu gründen, getrieben werden kann.
(Schluß folgt.)
* Eiſenwerk München, A.-G., vorm. Kießling-
C. Moradelli, München.Dem uns verſpätet zuge-
gangenen Rechenſchaftsbericht entnehmen wir, daß das Jahr
1899, welches 13 Monate umfaßte und das zugleich das erſte
der Geſellſchaft war, die gehegten Erwartungen befriedigte.
Trotz vieler Schwierigkeiten, die beſonders durch den Betrieb
in zwei getrennten Werkſtätten entſtanden, wurde ein be-
friedigendes Ergebniß erzielt. Mit der Ende des Berichts-
jahres vorgenommenen Verlegung des Betriebs in das neu-
erbaute Werk am Sendlinger Oberfeld fallen dieſe Schwierig-
keiten fort. Die neu aufgenommene Abtheilung Krahnen-
und Aufzugbau weiſe ſchon jetzt eine ſchöne Anzahl von Auf-
trägen aus, auch die für Acetylenapparatebau werde, wie
ſich ſchon jetzt erkennen laſſe, bald einen nicht zu unter-
ſchätzenden Theil zu dem Umſatz beitragen. Die Abtheilung
für Zentralheizung und Stalleinrichtung entwickle ſich ſtetig
und liefere wohlbefriedigende Reſultate. Bei alledem bleibe
aber die Abtheilung für Brücken- und Eiſenhochbau die
führende. Ein nach der Gründung von der Firma Ludwig
Kießling u. Co erworbenes Anweſen wurde inzwiſchen vor-
theilhaft veräußert, neu erworben in der Nähe des Werks
ein Terrain, hauptſächlich zwecks Errichtung von Beamten-
und Arbeiterwohnungen. Für etwa erforderlich werdende
Vergrößerungen des Werks ſei durch Sicherung eines günſtigen
Vorkaufsrechts auf nebenauliegende Terrains Vorſorge ge-
troffen. Der Geſammtumſatz beträgt 1.85 Mill. M., der
Fabrikationsgewinn 613,017 M. Nach Deckung der Unkoſten
und 35,264 M. Abſchreibungen (davon 4023 M. auf Kurs-
verluſt) bleiben 221,813 M. Reingewinn, woraus 9½
Prozent Dividende, d. i. 8 [FORMEL] Proz. p. a. vertheilt werden.
Weiter erhält die ordentliche Reſerve 11,091 M., die Spezial-
reſerve 30,000 M., das Delkrederekonto 5000 M. Die Bilanz
führt auf: 391,689 M. Liegenſchaften, 537,832 M. Neubau-
konto, 105,046 M. Maſchinen (Zugang 44,960 M.), 202,651
Mark Betriebseinrichtung und Verkäufe (Zugang 102,758 M.),
570,208 M. Vorräthe ꝛc., 157,901 M. in Baar, Bankgut-
haben und Effekten, 92,106 M. in Hypotheken (Reſtguthaben
aus dem Grundſtückverkauf) und 451,742 M. Debitoren, wo-
gegen neben 340,676 M. Hypothekenſchulden 166,393 M.
Reſtſchuld auf Bauarbeiten ꝛc. und dem auszuſchüttenden
Gewinn Kreditoren 304,933 M. zu fordern hatten. Der Be-
richt bemerkt noch, daß mit Rückſicht auf Wünſche der Kund-
ſchaft nunmehr auch der Handel mit Trägern aufgenommen
werden ſoll. Bel einem Mitte März vorliegenden Auftrags-
beſtand von 1.20 Mill. M. werden die Ausſichten des laufen-
den Geſchäftsjahres als günſtig bezeichnet.
* Preußiſche Boden-Credit-Aktien-Bank. Die
Geſellſchaft gibt bekannt, daß deren neue Emiſſion von 30 Mill.
Mark 4 proz. Pfandbriefe, bei denen eine Rückzahlung bis
zum Jahre 1910 ausgeſchloſſen iſt, an der Berliner Börſe
zum Handel und zur Notiz zugelaſſen wurden. Die Pfand-
briefe werden von der Reichsbank in Klaſſe I mit drei Viertel
des Kurswerthes beliehen. Das Aktienkapital der Geſell-
ſchaft betrug Ende 1899 30 Mill. M.: die Reſerven bezifferten
ſich auf 6.5 Mill. M. Der Hypothekenſtand erreichte die
Summe von 246.86 Mill. M., während 216.1 Mill. M.
Pfandbriefe in Umlauf waren. Die Dividenden der Bank
betrugen ſeit dem Jahre 1891 7 Proz. Auf die im Reichs-
hypothekengeſetz eingeräumte Befugniß, Hypotheken an Bau-
plätzen, ſowie an noch nicht fertiggeſtellten Neubauten bis zu
einem Betrag von 15 Mill. M. zur Unterlage von Pfand-
briefen zu verwenden, hat die Bank Verzicht geleiſtet.
* Central-Hypotheken-Bank ungariſcher Spar-
kaſſen, Budapeſt. Der Reingewinn in 1899 beträgt
356,528 Kronen (i. V. 385,446 Kronen) zuzüglich 10,310
Kronen (11,218 Kronen) Vortrag. Daraus ſollen, wie ge-
meldet, 6 Proz. (i. V. 5½ Proz.) Dividende vertheilt,
20,000 Kronen (wie im Vorjahr) der Reſerve, 15,000 Kronen
(10,000 Kronen) dem Penſionsfonds überwieſen und 10,604
Kronen (10,310 Kronen) vorgetragen werden.
Fondsbörſen vom 27. März.
.. München. Abendverkehr. Wir notiren: Kredit-
aktien 234.75, Disconto-Kommandit-Antheile 197.75.
∑ Frankfurt a. M., 6 Uhr 30 Min. Tel. Der Abend-
verkehr zeigte feſte Tendenz; Montanwerthe waren theilweiſe
höher, Schiffahrtsaktien beliebt, Portugieſen und Spanier auf
Paris gefragt. April-Kurſe:
Kreditaktien 234.80—235.00 (234.10—234.30 per März),
Disconto-Kommandit-Antheile 198.40—198.60, Deutſche Bank
214.10, Berliner Handelsgeſellſchaft 172.80, Darmſtädter 143.90,
Effektenbank 128.40, Breslauer Discontobank 118.20, Bayer.
Bank 104.70.
Gotthard-Bahn 141.95, Schweiz. Zentralbahn 144.95,
Schweiz. Nordoſtbahn 91.35, Schweiz. Jura-Simplon-Bahn
89.55, Schweizer Unionbahn 79.95, Norddeutſcher Lloyd 126.50,
Paketfahrt 131.40—131.70, Northern 77.10—78.40.
5 proz. Italiener 94.55, 4½ proz. Portugieſen 40.10,
Spanier 72.50.
Bochumer 282.00, Gelſenkirchener 216.70, Harpener 234.80,
Laurahütte 279.50, Hibernia 251.80, Concordia 341.50, Eſch-
weiler 282.50, Caro 192.50.
Höchſter 379.50, Schuckert 232.00, Albert 173.35, Elektrizi-
täts-Geſellſchaft 105.70, Ediſon 254.50.
* Hamburg, 27 März. Tel. Privatverkehr. Kreditaktien
234.15. Paketfahrt 131.20, Norddeutſcher Lloyd 127.00, Dortmunder
Union 138.50, Gelſenkirchener 216.10, Harpener 234.50. Tendenz:
Ruhig.
* Paris, 3 Uhr nachm. Tel. Schlußkurſe.
Banque de Paris 1161.00. Platzdisconto —. Huanchaca 134.00.
Tendenz: Ruhig.
S. Paris, 27. März. Tel. Von der erneuten ſtarken
Hauſſe in ſpaniſchen Exterieurs und den übrigen ſpaniſchen
Werthen ging eine durchweg günſtige Strömung aus. In
Portugieſen fanden anſehnliche Meinungskäufe ſtatt bei kräftig
geſteigerten Kurſen, der hervorgerufen wurde durch erneute
Gerüchte in der Delagoa-Bai-Angelegenheit. Die Geſammt-
tendenz war überhaupt günſtig auf Erleichterung des Geld-
ſtandes. Kurſe mäßig anziehend, nur Minenaktien theilweiſe
ſchwächer.
t. London, 27. März, 4 Uhr 30 Min. Tel Schlußkurſe.
* Liſſabon, 27. März. Tel. Goldagio 44.00.
* Rio de Janeiro, 27. März. Tel. Wechſel auf London 8[FORMEL].
ﻝ. Wien, 27. März. Tel. Das Subkomitee der
Börſenkammer beſchloß die Aufhebung der pro-
zentuellen Notirung. Die Aktien werden wieder
in Stücken und zwar in Kronenwährung notirt.
Produktenbörſen und Märkte.
i Hamburg, 27. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von
„Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiſer,
München. Zucker per März 10.20, per April 10.27½, per Mai 10.40,
per Juni 10.47½, per Juli 10.57½, per Auguſt 10.50, per September
10.55. Tendenz: Stetig.
k Hamburg, 27. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von
„Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiſer,
München. Baumwolle per März 51¼, per April 51.00, per Mai
50¾, per Juni 50½, per Juli 50.00, per Auguſt 49⅝, per September
49½. Tendenz: Stetig.
h Hamburg, 27. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von
„Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiſer,
München. Chile-Salpeter per März 8.55.
* Bremen, 27. März, 2 Uhr 36 Min. nachm. Tel. Petroleum-
bericht. Standard white loco 8.05 G. Tendenz: Still.
G. Mannheim, 24. März. (Getreidewochenbericht.)
Während der abgelaufenen Woche war das Geſchäft ruhig und die
Preiſe von Weizen haben eher eine kleine Abſchwächung erfahren.
Argentinien war immer noch mit Offerten reichlich am Markt,
während das Angebot von Nordamerika nicht dringend war.
Nußland war zu ziemlich unveränderten Preiſen am Markt.
Roggen: bei ſchwachem Verkehr waren die Preiſe unverändert
Gerſte: ruhig, ſowohl in Brau- als Futterwaare. Hafer: bei
etwas beſſerer Frage ziemlich unverändert. Mais: anhaltend gut
gefragt.
* Paris, 27. März. Tel Rüböl per März 63.75, per April
64.25, per Mai-Auguſt 64.75, per September-Dezember 62.50. Tendenz:
Behauptet. — Spiritus per März 37.75, per September-Dez. 36.75.
Tendenz: Matt. — Zucker per März 30.60, per Oktober-Januar 28.30.
Tendenz: Behauptet. — Mehl per März 26.40, per April 26.50, per März-
Juni 27.00, per Mai-Auguſt 27.30. Tendenz: Matt. — Weizen per
März 20.20, per April 20.10, per Mai-Juni 20.60, per Mai-Auguſt
20.90. Tendenz: Matt. — Roggen per März 14.10, per April 14.00,
per Mai-Juni 14.10, per Mai-Auguſt 14.20. Tendenz: Behauptet. —
Wetter: Bedeckt.
* Antwerpen, 27. März, 8 Uhr 20 Min. nachm. Tel. Petro-
leummarkt. (Schlußbericht.) Raffinirtes Type weiß loco 22¼ bez.
n. Br., per März 22¼ Br., per April 22¼ Br., per Mai 22½ Br.
Tendenz: Ruhig. — Getreidemarkt. Weizen behauptet, Roggen
behauptet, Hafer behauptet, Gerſte ſteigend.
y London, 27. März, 2 Uhr Tel Metall-Borſe. Kupfer
Chili-Bars Caſh 78⅜, do. 3 Monate 76⅝. Zinn Straits Caſh 135½,
do. 3 Monate 132.00. Blei, ſpaniſch 16⅝, do. engliſch 16¾. Zink,
Ordinary Brands 21¼, do. Special Brands 21¾.
* London, 27. März. Tel. Javazucker 96½ 12¼.
h. Liverpool, 27. März. Tel. Abgegangen 11 Uhr 52 Min. nachm.
Baumwolle. Umſatz 7000 Ballen. Tendenz: Stetig. Middling Or-
leans 5½ d, Middling Uplands 5½ d, Good fair Omra 4[FORMEL] d.
Amerikan. Baſis Middling Lieferung per März 5[FORMEL] d, per Mai-Juni
5[FORMEL] d, per September-Oktober 4[FORMEL] d. Tendenz: Ruhig.
h. New-York, 26. März. Tel. Banmwolle. Futures Schluß
7 Punkte niedriger. Receipts in den amerikan. Häfen — Ballen.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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