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Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 24. Januar 1929.

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Donnerstag, den 24. Januar "AZ am Abend" Nr. 20 Seite 3


Der Sonnenburger Zuchthausprozeß
Es beginnt der Aufmarsch der Mörder

Gefangene widerrufen zum Teil ihre belastenden Aussagen * Was die Berliner Kriminalbeamten erlebten

[Spaltenumbruch]

Vor Beginn der gestrigen
Verhandlung im Sonnenburger Zuchthausprozeß
wurde bekannt, daß der als Belastungszeuge nach
Sonnenburg transportierte Schwerverbrecher, der
Mörder Alex Hoffmann, in der Nacht in einem
Wutanfall seine Bettstelle demoliert habe.

Jm weiteren Verlauf der Verhandlungen kam
es zu einem Zwischenfall. Der Vertreter der An-
klage beantragte, die angeklagten Beamten dar-
auf hinzuweisen, daß sie sich
auch wegen bandenmäßigen Diebstahls und
wegen gewerbsmäßiger Hehlerei

zu verantworten hätten. Darauf erklärte Rechts-
anwalt Themal sehr erregt, daß, wenn die
Staatsanwaltschaft erst jetzt auf diesen Gedanken
komme, der Prozeß sofort vertagt werden müsse,
denn dann würde den Angeklagten nicht mehr
Vergehen, sondern Verbrechen vorgeworfen.
Dieser neue Gesichtspunkt blieb vorläufig uner-
ledigt.

Der Strafgefangene Matz, der eine elfjährige
Zuchthausstrafe wegen schweren Einbruchdieb-
stahls verbüßt, war als Schneider im Altver-
wertungsbetrieb der Anstalt beschäftigt. Er wollte
zunächst seine Aussage verweigern, entschloß sich
aber schließlich, Rede und Antwort zu stehen,
wobei er sofort betonte, daß seine letzte belastende
Aussage falsch sei. Alle seine Einwürfe seien von
Staatsanwaltschaftsrat Knobloch nicht beachtet
worden, und Dr. Knobloch habe ihm erklärt,
wenn er seine entlastenden Aussagen nicht
fallen lasse, dann würde sein Gnadengesuch
nicht befördert werden.

Schließlich hätten er und Paasch sich entschlossen,
nur Belastendes auszusagen, später aber diese
Aussagen wieder zurückzunehmen.

Rechtsanwalt Themal: "Benahm sich Dr. Knob-
loch darauf anders zu Ihnen, war er liebens-
würdiger?"

Zeuge Matz: "Aber selbstverständlich."

Rechtsanwalt Themal lehnte hierauf erneut
Staatsanwaltschaftsrat Knobloch als Sachver-
ständigen ab. Staatsanwaltschaftsrat Knobloch
betonte demgegenüber, daß der Zeuge Matz ein
völlig unzuverlässiger Mensch sei, seine Darstellung
sei völlig unzutreffend. Er habe ständig geleugnet
und erst auf Vorhalt der polizeilichen Ermitt-
lungsergebnisse und besonders, nachdem seine
Angehörigen den Empfang von Paketen mit
Kleidungsstücken bestätigt hätten, ein Geständnis
abgelegt. Auch der wieder vorgeführte Gefangene
Paasch bestritt die Darstellung seines Mit-
gefangenen Matz und blieb dabei, daß er mit der
Belastung der Beamten die Wahrheit gesagt
hätte. Der Zeuge Matz blieb demgegenüber bei
seiner Darstellung und erklärte:

[Spaltenumbruch]

"Ich habe jetzt noch Angst vor dem Druck,
den das Ministerium auf mich ausübt."

Die Berliner Kriminalbeamten, die zur Auf-
deckung der Schiebungen nach Sonnenburg ent-
sandt worden waren, schilderten im weiteren
Verlauf der Verhandlungen sehr anschaulich die
Verhältnisse, die sie dort vorfanden.

Auf der Kleinbahn in Sonnenburg gaben
die Gefangenen Kollis bis zu einem Gewicht
von einem Zentner an ihre Angehörigen auf,

wobei als Absender Decknamen benutzt wurden.
Unerklärlich ist es bis heute geblieben, wie diese
Kollis aus der Anstalt ungehindert herans-
gebracht werden konten. Insgesamt fehlten später
von den 280 000 Kilogramm Heeresgut, die
nach Sonnenburg geliefert waren, rund
14 000 Kilogramm.

Dann begann der
Aufmarsch der Mörder.
[Spaltenumbruch] Unter allgemeiner Spannung wurde u. a. der
erst 24jährige Mörder Steinbock vorgeführt,
der im Jahre 1924 die Tante eines Freundes er-
mordet hat, und nun auch lebenslänglich sitzt.
Als er über Wachtmeister Bär befragt wurde,
erklärte er trotzig: "Ich verweigere meine Aus-
sage."

Vorsitzender: "Sie haben kein Recht dazu, aber
wir besitzen keine Machtmittel, Sie zur Aussage
zu zwingen. Wollen Sie nicht doch lieber aus-
sagen?"

Zeuge Steinbock: "Nein, es sind Umstände ein-
getreten, die mich zur Verweigerung zwingen.
Ich habe meine Gründe."

Als er darauf abgeführt werden sollte, drehte
sich Steinbock zuerst noch einmal in aller Ruhe
nach allen Seiten um, musterte die Prozeß-
beteiligten und die Zuhörer lächelnd und ver-
schwand dann, von den Beamten eskortiert, durch
die Tür.

[Abbildung]

In der Kirche des Sonnenburger Zuchthauses begann der Prozeß gegen 21 Beamte dieser
Strafanstalt, die des Diebstahls, der Unterschlagung. Hehlerei und der Verleitung zum
Meineid angeklagt sind.



VON DEN BÜHNEN
Perlenkomödie

Erstaufführung im Residenztheater

Eben recht -- sage ich -- eben recht kommt
dieser wienerisch-scharmante Perlendieb, um die
Frau zu übernehmen, deren Mann seine Perlen
über die andere streut. Man kann seine echten
Perlen eben nur über einen Frauennacken wer-
fen -- wenn wirklich mehrere -- geht's nicht
ohne Imitation -- und dann -- -- --

Dieser Perlen-Symbolismus ist, bei Gott, wahr
-- und nur so eine Komödie, wenn seit drei
Jahren schon der Nachfolger in De- und Edelmut
bereit steht -- sozusagen mit den Rosen, um mit
dem Universalheftpflaster der großen Liebe kaum
empfundene Wunden zu schließen.

Denn dieser Perlendieb raubt diese Perlen, ob-
wohl, oder eben deshalb, weil er weiß, daß sie
falsch sind und die echten sich um den Hals der
Freundin des Mannes schmiegen -- vertauscht
die falschen mit den echten, ahnt den Wutanfall
dieser Freundin, die nun die falschen dankend
an die legitime Nebenbuhlerin zurückschickt. --
Zwei Ketten! -- Wahrheit dämmert nur -- dem
[verlorenes Material - Zeichen fehlt]en zuliebe will sie nicht fragen -- der Alte
zieht ab, beide Ketten in der Tasche -- mit Kuß
und Herz belohnter Edelmut, beharrliche Liebe
kommt endlich vor den Fall -- Moral: Man soll
gleichzeitig nie zwei Frauen Perlen um den
Nacken werfen -- nur hintereinander -- sonst
geht's nicht ohne Imitation -- und die sieht --
und fühlt man. Also!

Gewandte, bühnensichere Abwandlung dieser
Liebenswürdigkeit durch den routinierten Bruno
Frank fand die unbedingte Unterstützung einer
ersten Besetzung.

Gustl Waldau, dieser wienerische Mensch,
warm -- menschlicher Bohemien, salopper Edel-
import, als Perlendieb. Sein erstes Auftreten
nach seinen Wiener Erfolgen, die so stark waren,
daß wir ihn beinahe verloren -- ach, nein Gustl
Waldau, wir lieben dich länger, viel länger
als du die Wera Siethoff -- und wir wissen von
deinem Künstlerherzen -- überhaupt von deinem
Herzen, von dem wir glauben, daß es etwas
München verbunden ist, wie München ihm.

Hilde Herterich mit aller Innerlichkeit einer
Frau, die nichts als Frau sein will, sensitiv, be-
herrscht, unkonstriert. Ihre Gegenspielerin, Ger-
trud Donath, modern, nervös, bewußter und
richtig erfaßter Gegensatz. Otto Wernicke, der
kleine Casanova in Nöten, heilfroh, noch so aus
der Affäre zu kommen, glatte, entsprechende
Leistung, noch Hermann Pöschko vorzüglich in
verdruckter Komik als Detektiv.

Alfons Pape, der Regisseur, fand mit gutem
Geschmack die Note des heiteren Spiels unbe-
lastet und so obenhin. Geschmackvolles Kunst-
gewerbe die Bühnenbilder von Adolf Linne-
bach.

Mit den Darstellern konnte sich auch der Autor
vor einem freudig gestimmten Publikum ver-
neigen. Für graziöse Unterhaltung gab es herz-
lichen Beifall.

[Spaltenumbruch]
Der fröhliche Weinberg

Neueinstudierung
in den Kammerspielen

Die Wirkung dieses fröhlichen, gutgelaunten
Ulks war in der neuen Einstudierung und Regie
von Gellner fast noch durchschlagender als bei der
früheren Darstellung. Es wurde mit Schmiß und
Temperament gespielt und die Raufßenen der
wein- und krakeellustigen Rheinhessen in der
Wirtsstube waren von derbster Realistik. Einige
der dickdrastischsten Stellen, die früher hier und
da Anstoß und Widerspruch erregt hatten, waren
schmerzlos entfernt worden, und es ist ein gutes
Zeugnis für den Wert des lustigen Stückes, daß
es dadurch nur gewonnen hat.

Die Besetzung zeigte ein paar nicht un-
wesentliche Aenderungen. Knuzius, Klärchens
Verlobter, der schönredende, mitgiftangelnde
Kommentfatzke, den früher Kurt Horwitz spielte,
wurde diesmal von Kurt Reiß mit einer
geradezu erschütternd komischen, blonden Hohlheit
und Nichtigkeit ausgestattet, die von unwider-
stehlicher Wirkung bei jedem Wort und jedem
Schritt war. Den verliebten, hitzköpfigen Schiffer
Jochen gab Will Dohm mit aller handgreif-
lichen Derbheit. Heinz Rühmann war vom
Weinhändler der ersten Besetzung zum wirk-
sameren jüdischen Weinreisenden geworden, ein
echter Kumpan des urgelungenen, unnachahmlich
drolligen Eichheim. Sonst wären von Neu-
besetzungen noch der Landskronenwirt von Walter
Lantzsch zu nennen der seinem Vorgänger
Katsch an heiterer, massiger Langsamkeit im
Reden und Denken nichts nachgab, ferner die
Schwester des Schiffers Most, Maria Herbot,
die Weinhändler von Seger und Rücker, das
kecke Babettche von Edith Schulze-Westrum,
Maria Byk und Frau Höcker-Behrens
als Gänschen Stenz und Frau Rindsfuß, Adolf
Grell als Standesbeamter.

Der Beifall war groß und diesmal unbestritten.

[Spaltenumbruch]
Der französische
Sachlieferungsschwindel

Einer neuen Unternehmung auf die
Spur gekommen


In der Angelegenheit
des Sachlieferungsschwindels steht nunmehr
fest, daß außer der Lieferung von 9000
Tonnen Zucker an die Societe Fermiere
eine weitere Lieferung auf Sach-
lieferungskonto von 30000 Ton-
nen Zucker an die Französisch-
Marokkanische Schiffahrts- und
Handelsgesellschaft
erfolgt ist. Die
beiden Verträge sind von den deutschen Lie-
feranten in völlig einwandfreier Form ab-
geschlossen und ausgeführt worden. Eine
Schädigung deutscher Stellen ist nicht fest-
zustellen. Wenn eine Schädigung in Frank-
reich vorliegt, dann nur für den französischen
Staat. Die Untersuchung wird eifrig fort-
geführt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß
weitere Anklagen gegen die Perso-
nen, die bei der Kreditgewährung und Ver-
schiebung des Zuckers nach England mitge-
wirkt haben, erhoben werden.

Der wegen Beteiligung an dem Zucker-
reparationslieferungsschwindel verhaftete
Professor Polier hat gegen den in Eng-
land befindlichen Mitangeklagten Nentsky
Anzeige wegen Betrugs erstattet, weil er
durch betrügerische Manöver durch ihn das
Geld aus dem 30 000-Tonnen-Zucker-Ge-
schäft in verschiedene Unternehmungen habe
einlegen lassen.



Fünf Skifahrer durch Lawine verschüttet

Erfolgreiche Rettungsarbeiten -- trotzdem zwei Tote

[Spaltenumbruch]

Nördlich
der Kriegeralpe im Gemeindebezirk Lech
ging gestern mittag eine Lawine nieder, die
fünf Skifahrer verschüttete. Eine Rettungs-
expedition ist sofort abgegangen.

Das Lawinenunglück spielte sich auf der
Sulzenfluh unterhalb der Mohnenfluh ab.
Eine Gesellschaft von acht Reichsdeutschen
und einer Holländerin bestieg unter Füh-
rung des Skilehrers Jochum einen Hang,
als eine Lawine in einer Breite von
50 Meter und einer Länge von
70 Meter
abbrach. Die Lawine verschüt-
[Spaltenumbruch] tete fünf Personen, drei Damen und zwei
Herren. Unter Leitung des Skilehrers, den
die Lawine nur ein Stück mitgerissen hatte,
begann sofort die Rettungsarbeit und es
gelang, zwei Damen und einen Herrn
lebend aus den Schneemassen zu bergen.
Bei einem Herrn und einer Dame blieben
die Wiederbelebungsversuche erfolglos. Ihre
Namen sind Dr. Lutz-Seibusch-Frank-
furt a. M. und Frau Ninni Rößler,
geb. 1878, Arztensgattin aus Frankfurt
am Main. Ihr Mann befand sich auch bei
der Partie.

[Spaltenumbruch]
Brand
in den Albatroswerken

4 Personen durch Stichflammen verletzt


Gestern nachmittag
brach in einer Versuchsbaracke der Albatros-
flugzeugwerke in Adlershof Feuer aus, das
in kurzer Zeit auch auf die angrenzenden
Büroräume übersprang. Bevor die Feuer-
wehr dort eintraf, hatten bereits mehrere
Angestellte versucht, den Brand zu löschen.
Dabei wurden vier Personen durch
Stichflammen erheblich verletzt.

Zwei von ihnen trugen schwere Brand-
wunden an den Händen und im Gesicht da-
von und mußten nach Anlegung von Not-
verbänden nach dem Krankenhaus gebracht
werden. Das Büro und die Unterdruck-
kammer brannten vollständig nieder. Erst
nach mehrstündiger Arbeit gelang es der
Feuerwehr, die Gefahr zu beseitigen. Das
Feuer ist wahrscheinlich durch Kurzschluß
entstanden.



Beleidigungsprozeß
gegen Reichsgerichtsräte

Leopold Schwarzschild und "Fall
Jakubowski"


Gestern begann vor
dem Amtsgericht Berlin-Schöneberg ein
Privatklageverfahren, das der Herausgeber
des "Tagebuch", Leopold Schwarzschild,
gegen den Senatspräsidenten beim Reichs-
gericht, Reichert, und den Reichsgerichts-
rat J. R. Bewer angestrengt hatte. Die
beiden Angeklagten waren vom persönlichen
Erscheinen entbunden und wurden durch
ihren Verteidiger vertreten. Die Beleidi-
gung soll in einem Artikel der "Deutschen
Richterzeitung" vom 15. März enthalten
sein, der den Titel trug "Der Fall Jaku-
bowski -- ein leeres Gerede". Verfasser des
Artikels war Bewer. Reichert ist verantwort-
licher Redakteur der "Deutschen Richter-
zeitung." Der Artikel war eine Antwort auf
einen Aufsatz des Privatklägers Schwarz-
schild "Der fahrlässige Richter".

Schwarzschild fühlte sich durch Ausdrücke
wie "abscheuliche Fahrlässigkeit", "bewußte
Unwahrhaftigkeit", "rechtsbeugende Litera-
ten" beleidigt.



[irrelevantes Material]


Deutsche Militär-
instrukteure in China

Eine Antwort Chamberlains


In Erwiderung auf
eine Anfrage erklärte Sir Austen Cham-
berlain im Unterhaus, er habe Berichte über
die Ankunft deutscher Militärinstrukteure in
verschiedenen Teilen Chinas erhalten, sei
aber nicht in der Lage, Näheres dazu mit-
zuteilen.

Die Frage, ob dieser Gegenstand vom
Völkerbund erörtert worden sei, wurde von
Chamberlain verneint.



Schutz den Radfahrern

Einführung von Rückstrahlern
in Preußen


Um im Interesse der
Verkehrssicherheit Radfahrer bei Dunkel-
heit dem Führer eines nachfolgenden Kraft-
fahrzeuges rechtzeitig kenntlich zu machen,
ordnet, wie der Amtliche Preußische Presse-
dienst mitteilt, ein gemeinsamer Runderlaß
der Minister des Innern, für Landwirtschaft,
Domänen und Forsten und für Handel und
Gewerbe an die nachgeordneten Behörden
an, daß die von dem Oberpräsidenten er-
lassenen Straßenverkehrsordnungen sofort
dahin zu ergänzen sind, daß Fahrräder auch
mit einem Rückstrahler, der einfallende
Lichtstrahlen in gelbroten Farben deutlich
zurückwirft, zu versehen sind. Um einerseits
der Rückstrahler herstellenden Industrie
anderseits den Radfahrern eine Uebergangs-
zeit für die Durchführung der Verordnung
zuzubilligen, wird angeordnet, daß diese
Verordnungen erst am 1. April dieses
Jahres in Kraft zu setzen
sind.
Ungeeignete Rückstrahler sind aus dem Ver-
kehr zu ziehen.

Donnerstag, den 24. Januar „AZ am Abend“ Nr. 20 Seite 3


Der Sonnenburger Zuchthausprozeß
Es beginnt der Aufmarſch der Mörder

Gefangene widerrufen zum Teil ihre belaſtenden Ausſagen * Was die Berliner Kriminalbeamten erlebten

[Spaltenumbruch]

Vor Beginn der geſtrigen
Verhandlung im Sonnenburger Zuchthausprozeß
wurde bekannt, daß der als Belaſtungszeuge nach
Sonnenburg transportierte Schwerverbrecher, der
Mörder Alex Hoffmann, in der Nacht in einem
Wutanfall ſeine Bettſtelle demoliert habe.

Jm weiteren Verlauf der Verhandlungen kam
es zu einem Zwiſchenfall. Der Vertreter der An-
klage beantragte, die angeklagten Beamten dar-
auf hinzuweiſen, daß ſie ſich
auch wegen bandenmäßigen Diebſtahls und
wegen gewerbsmäßiger Hehlerei

zu verantworten hätten. Darauf erklärte Rechts-
anwalt Themal ſehr erregt, daß, wenn die
Staatsanwaltſchaft erſt jetzt auf dieſen Gedanken
komme, der Prozeß ſofort vertagt werden müſſe,
denn dann würde den Angeklagten nicht mehr
Vergehen, ſondern Verbrechen vorgeworfen.
Dieſer neue Geſichtspunkt blieb vorläufig uner-
ledigt.

Der Strafgefangene Matz, der eine elfjährige
Zuchthausſtrafe wegen ſchweren Einbruchdieb-
ſtahls verbüßt, war als Schneider im Altver-
wertungsbetrieb der Anſtalt beſchäftigt. Er wollte
zunächſt ſeine Ausſage verweigern, entſchloß ſich
aber ſchließlich, Rede und Antwort zu ſtehen,
wobei er ſofort betonte, daß ſeine letzte belaſtende
Ausſage falſch ſei. Alle ſeine Einwürfe ſeien von
Staatsanwaltſchaftsrat Knobloch nicht beachtet
worden, und Dr. Knobloch habe ihm erklärt,
wenn er ſeine entlaſtenden Ausſagen nicht
fallen laſſe, dann würde ſein Gnadengeſuch
nicht befördert werden.

Schließlich hätten er und Paaſch ſich entſchloſſen,
nur Belaſtendes auszuſagen, ſpäter aber dieſe
Ausſagen wieder zurückzunehmen.

Rechtsanwalt Themal: „Benahm ſich Dr. Knob-
loch darauf anders zu Ihnen, war er liebens-
würdiger?“

Zeuge Matz: „Aber ſelbſtverſtändlich.“

Rechtsanwalt Themal lehnte hierauf erneut
Staatsanwaltſchaftsrat Knobloch als Sachver-
ſtändigen ab. Staatsanwaltſchaftsrat Knobloch
betonte demgegenüber, daß der Zeuge Matz ein
völlig unzuverläſſiger Menſch ſei, ſeine Darſtellung
ſei völlig unzutreffend. Er habe ſtändig geleugnet
und erſt auf Vorhalt der polizeilichen Ermitt-
lungsergebniſſe und beſonders, nachdem ſeine
Angehörigen den Empfang von Paketen mit
Kleidungsſtücken beſtätigt hätten, ein Geſtändnis
abgelegt. Auch der wieder vorgeführte Gefangene
Paaſch beſtritt die Darſtellung ſeines Mit-
gefangenen Matz und blieb dabei, daß er mit der
Belaſtung der Beamten die Wahrheit geſagt
hätte. Der Zeuge Matz blieb demgegenüber bei
ſeiner Darſtellung und erklärte:

[Spaltenumbruch]

„Ich habe jetzt noch Angſt vor dem Druck,
den das Miniſterium auf mich ausübt.“

Die Berliner Kriminalbeamten, die zur Auf-
deckung der Schiebungen nach Sonnenburg ent-
ſandt worden waren, ſchilderten im weiteren
Verlauf der Verhandlungen ſehr anſchaulich die
Verhältniſſe, die ſie dort vorfanden.

Auf der Kleinbahn in Sonnenburg gaben
die Gefangenen Kollis bis zu einem Gewicht
von einem Zentner an ihre Angehörigen auf,

wobei als Abſender Decknamen benutzt wurden.
Unerklärlich iſt es bis heute geblieben, wie dieſe
Kollis aus der Anſtalt ungehindert herans-
gebracht werden konten. Insgeſamt fehlten ſpäter
von den 280 000 Kilogramm Heeresgut, die
nach Sonnenburg geliefert waren, rund
14 000 Kilogramm.

Dann begann der
Aufmarſch der Mörder.
[Spaltenumbruch] Unter allgemeiner Spannung wurde u. a. der
erſt 24jährige Mörder Steinbock vorgeführt,
der im Jahre 1924 die Tante eines Freundes er-
mordet hat, und nun auch lebenslänglich ſitzt.
Als er über Wachtmeiſter Bär befragt wurde,
erklärte er trotzig: „Ich verweigere meine Aus-
ſage.“

Vorſitzender: „Sie haben kein Recht dazu, aber
wir beſitzen keine Machtmittel, Sie zur Ausſage
zu zwingen. Wollen Sie nicht doch lieber aus-
ſagen?“

Zeuge Steinbock: „Nein, es ſind Umſtände ein-
getreten, die mich zur Verweigerung zwingen.
Ich habe meine Gründe.“

Als er darauf abgeführt werden ſollte, drehte
ſich Steinbock zuerſt noch einmal in aller Ruhe
nach allen Seiten um, muſterte die Prozeß-
beteiligten und die Zuhörer lächelnd und ver-
ſchwand dann, von den Beamten eskortiert, durch
die Tür.

[Abbildung]

In der Kirche des Sonnenburger Zuchthauſes begann der Prozeß gegen 21 Beamte dieſer
Strafanſtalt, die des Diebſtahls, der Unterſchlagung. Hehlerei und der Verleitung zum
Meineid angeklagt ſind.



VON DEN BÜHNEN
Perlenkomödie

Erſtaufführung im Reſidenztheater

Eben recht — ſage ich — eben recht kommt
dieſer wieneriſch-ſcharmante Perlendieb, um die
Frau zu übernehmen, deren Mann ſeine Perlen
über die andere ſtreut. Man kann ſeine echten
Perlen eben nur über einen Frauennacken wer-
fen — wenn wirklich mehrere — geht’s nicht
ohne Imitation — und dann — — —

Dieſer Perlen-Symbolismus iſt, bei Gott, wahr
— und nur ſo eine Komödie, wenn ſeit drei
Jahren ſchon der Nachfolger in De- und Edelmut
bereit ſteht — ſozuſagen mit den Roſen, um mit
dem Univerſalheftpflaſter der großen Liebe kaum
empfundene Wunden zu ſchließen.

Denn dieſer Perlendieb raubt dieſe Perlen, ob-
wohl, oder eben deshalb, weil er weiß, daß ſie
falſch ſind und die echten ſich um den Hals der
Freundin des Mannes ſchmiegen — vertauſcht
die falſchen mit den echten, ahnt den Wutanfall
dieſer Freundin, die nun die falſchen dankend
an die legitime Nebenbuhlerin zurückſchickt. —
Zwei Ketten! — Wahrheit dämmert nur — dem
[verlorenes Material – Zeichen fehlt]en zuliebe will ſie nicht fragen — der Alte
zieht ab, beide Ketten in der Taſche — mit Kuß
und Herz belohnter Edelmut, beharrliche Liebe
kommt endlich vor den Fall — Moral: Man ſoll
gleichzeitig nie zwei Frauen Perlen um den
Nacken werfen — nur hintereinander — ſonſt
geht’s nicht ohne Imitation — und die ſieht —
und fühlt man. Alſo!

Gewandte, bühnenſichere Abwandlung dieſer
Liebenswürdigkeit durch den routinierten Bruno
Frank fand die unbedingte Unterſtützung einer
erſten Beſetzung.

Guſtl Waldau, dieſer wieneriſche Menſch,
warm — menſchlicher Bohemien, ſalopper Edel-
import, als Perlendieb. Sein erſtes Auftreten
nach ſeinen Wiener Erfolgen, die ſo ſtark waren,
daß wir ihn beinahe verloren — ach, nein Guſtl
Waldau, wir lieben dich länger, viel länger
als du die Wera Siethoff — und wir wiſſen von
deinem Künſtlerherzen — überhaupt von deinem
Herzen, von dem wir glauben, daß es etwas
München verbunden iſt, wie München ihm.

Hilde Herterich mit aller Innerlichkeit einer
Frau, die nichts als Frau ſein will, ſenſitiv, be-
herrſcht, unkonſtriert. Ihre Gegenſpielerin, Ger-
trud Donath, modern, nervös, bewußter und
richtig erfaßter Gegenſatz. Otto Wernicke, der
kleine Caſanova in Nöten, heilfroh, noch ſo aus
der Affäre zu kommen, glatte, entſprechende
Leiſtung, noch Hermann Pöſchko vorzüglich in
verdruckter Komik als Detektiv.

Alfons Pape, der Regiſſeur, fand mit gutem
Geſchmack die Note des heiteren Spiels unbe-
laſtet und ſo obenhin. Geſchmackvolles Kunſt-
gewerbe die Bühnenbilder von Adolf Linne-
bach.

Mit den Darſtellern konnte ſich auch der Autor
vor einem freudig geſtimmten Publikum ver-
neigen. Für graziöſe Unterhaltung gab es herz-
lichen Beifall.

[Spaltenumbruch]
Der fröhliche Weinberg

Neueinſtudierung
in den Kammerſpielen

Die Wirkung dieſes fröhlichen, gutgelaunten
Ulks war in der neuen Einſtudierung und Regie
von Gellner faſt noch durchſchlagender als bei der
früheren Darſtellung. Es wurde mit Schmiß und
Temperament geſpielt und die Raufſzenen der
wein- und krakeelluſtigen Rheinheſſen in der
Wirtsſtube waren von derbſter Realiſtik. Einige
der dickdraſtiſchſten Stellen, die früher hier und
da Anſtoß und Widerſpruch erregt hatten, waren
ſchmerzlos entfernt worden, und es iſt ein gutes
Zeugnis für den Wert des luſtigen Stückes, daß
es dadurch nur gewonnen hat.

Die Beſetzung zeigte ein paar nicht un-
weſentliche Aenderungen. Knuzius, Klärchens
Verlobter, der ſchönredende, mitgiftangelnde
Kommentfatzke, den früher Kurt Horwitz ſpielte,
wurde diesmal von Kurt Reiß mit einer
geradezu erſchütternd komiſchen, blonden Hohlheit
und Nichtigkeit ausgeſtattet, die von unwider-
ſtehlicher Wirkung bei jedem Wort und jedem
Schritt war. Den verliebten, hitzköpfigen Schiffer
Jochen gab Will Dohm mit aller handgreif-
lichen Derbheit. Heinz Rühmann war vom
Weinhändler der erſten Beſetzung zum wirk-
ſameren jüdiſchen Weinreiſenden geworden, ein
echter Kumpan des urgelungenen, unnachahmlich
drolligen Eichheim. Sonſt wären von Neu-
beſetzungen noch der Landskronenwirt von Walter
Lantzſch zu nennen der ſeinem Vorgänger
Katſch an heiterer, maſſiger Langſamkeit im
Reden und Denken nichts nachgab, ferner die
Schweſter des Schiffers Moſt, Maria Herbot,
die Weinhändler von Seger und Rücker, das
kecke Babettche von Edith Schulze-Weſtrum,
Maria Byk und Frau Höcker-Behrens
als Gänschen Stenz und Frau Rindsfuß, Adolf
Grell als Standesbeamter.

Der Beifall war groß und diesmal unbeſtritten.

[Spaltenumbruch]
Der franzöſiſche
Sachlieferungsſchwindel

Einer neuen Unternehmung auf die
Spur gekommen


In der Angelegenheit
des Sachlieferungsſchwindels ſteht nunmehr
feſt, daß außer der Lieferung von 9000
Tonnen Zucker an die Societé Fermiere
eine weitere Lieferung auf Sach-
lieferungskonto von 30000 Ton-
nen Zucker an die Franzöſiſch-
Marokkaniſche Schiffahrts- und
Handelsgeſellſchaft
erfolgt iſt. Die
beiden Verträge ſind von den deutſchen Lie-
feranten in völlig einwandfreier Form ab-
geſchloſſen und ausgeführt worden. Eine
Schädigung deutſcher Stellen iſt nicht feſt-
zuſtellen. Wenn eine Schädigung in Frank-
reich vorliegt, dann nur für den franzöſiſchen
Staat. Die Unterſuchung wird eifrig fort-
geführt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß
weitere Anklagen gegen die Perſo-
nen, die bei der Kreditgewährung und Ver-
ſchiebung des Zuckers nach England mitge-
wirkt haben, erhoben werden.

Der wegen Beteiligung an dem Zucker-
reparationslieferungsſchwindel verhaftete
Profeſſor Polier hat gegen den in Eng-
land befindlichen Mitangeklagten Nentſky
Anzeige wegen Betrugs erſtattet, weil er
durch betrügeriſche Manöver durch ihn das
Geld aus dem 30 000-Tonnen-Zucker-Ge-
ſchäft in verſchiedene Unternehmungen habe
einlegen laſſen.



Fünf Skifahrer durch Lawine verſchüttet

Erfolgreiche Rettungsarbeiten — trotzdem zwei Tote

[Spaltenumbruch]

Nördlich
der Kriegeralpe im Gemeindebezirk Lech
ging geſtern mittag eine Lawine nieder, die
fünf Skifahrer verſchüttete. Eine Rettungs-
expedition iſt ſofort abgegangen.

Das Lawinenunglück ſpielte ſich auf der
Sulzenfluh unterhalb der Mohnenfluh ab.
Eine Geſellſchaft von acht Reichsdeutſchen
und einer Holländerin beſtieg unter Füh-
rung des Skilehrers Jochum einen Hang,
als eine Lawine in einer Breite von
50 Meter und einer Länge von
70 Meter
abbrach. Die Lawine verſchüt-
[Spaltenumbruch] tete fünf Perſonen, drei Damen und zwei
Herren. Unter Leitung des Skilehrers, den
die Lawine nur ein Stück mitgeriſſen hatte,
begann ſofort die Rettungsarbeit und es
gelang, zwei Damen und einen Herrn
lebend aus den Schneemaſſen zu bergen.
Bei einem Herrn und einer Dame blieben
die Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Ihre
Namen ſind Dr. Lutz-Seibuſch-Frank-
furt a. M. und Frau Ninni Rößler,
geb. 1878, Arztensgattin aus Frankfurt
am Main. Ihr Mann befand ſich auch bei
der Partie.

[Spaltenumbruch]
Brand
in den Albatroswerken

4 Perſonen durch Stichflammen verletzt


Geſtern nachmittag
brach in einer Verſuchsbaracke der Albatros-
flugzeugwerke in Adlershof Feuer aus, das
in kurzer Zeit auch auf die angrenzenden
Büroräume überſprang. Bevor die Feuer-
wehr dort eintraf, hatten bereits mehrere
Angeſtellte verſucht, den Brand zu löſchen.
Dabei wurden vier Perſonen durch
Stichflammen erheblich verletzt.

Zwei von ihnen trugen ſchwere Brand-
wunden an den Händen und im Geſicht da-
von und mußten nach Anlegung von Not-
verbänden nach dem Krankenhaus gebracht
werden. Das Büro und die Unterdruck-
kammer brannten vollſtändig nieder. Erſt
nach mehrſtündiger Arbeit gelang es der
Feuerwehr, die Gefahr zu beſeitigen. Das
Feuer iſt wahrſcheinlich durch Kurzſchluß
entſtanden.



Beleidigungsprozeß
gegen Reichsgerichtsräte

Leopold Schwarzſchild und „Fall
Jakubowſki“


Geſtern begann vor
dem Amtsgericht Berlin-Schöneberg ein
Privatklageverfahren, das der Herausgeber
des „Tagebuch“, Leopold Schwarzſchild,
gegen den Senatspräſidenten beim Reichs-
gericht, Reichert, und den Reichsgerichts-
rat J. R. Bewer angeſtrengt hatte. Die
beiden Angeklagten waren vom perſönlichen
Erſcheinen entbunden und wurden durch
ihren Verteidiger vertreten. Die Beleidi-
gung ſoll in einem Artikel der „Deutſchen
Richterzeitung“ vom 15. März enthalten
ſein, der den Titel trug „Der Fall Jaku-
bowſki — ein leeres Gerede“. Verfaſſer des
Artikels war Bewer. Reichert iſt verantwort-
licher Redakteur der „Deutſchen Richter-
zeitung.“ Der Artikel war eine Antwort auf
einen Aufſatz des Privatklägers Schwarz-
ſchild „Der fahrläſſige Richter“.

Schwarzſchild fühlte ſich durch Ausdrücke
wie „abſcheuliche Fahrläſſigkeit“, „bewußte
Unwahrhaftigkeit“, „rechtsbeugende Litera-
ten“ beleidigt.



[irrelevantes Material]


Deutſche Militär-
inſtrukteure in China

Eine Antwort Chamberlains


In Erwiderung auf
eine Anfrage erklärte Sir Auſten Cham-
berlain im Unterhaus, er habe Berichte über
die Ankunft deutſcher Militärinſtrukteure in
verſchiedenen Teilen Chinas erhalten, ſei
aber nicht in der Lage, Näheres dazu mit-
zuteilen.

Die Frage, ob dieſer Gegenſtand vom
Völkerbund erörtert worden ſei, wurde von
Chamberlain verneint.



Schutz den Radfahrern

Einführung von Rückſtrahlern
in Preußen


Um im Intereſſe der
Verkehrsſicherheit Radfahrer bei Dunkel-
heit dem Führer eines nachfolgenden Kraft-
fahrzeuges rechtzeitig kenntlich zu machen,
ordnet, wie der Amtliche Preußiſche Preſſe-
dienſt mitteilt, ein gemeinſamer Runderlaß
der Miniſter des Innern, für Landwirtſchaft,
Domänen und Forſten und für Handel und
Gewerbe an die nachgeordneten Behörden
an, daß die von dem Oberpräſidenten er-
laſſenen Straßenverkehrsordnungen ſofort
dahin zu ergänzen ſind, daß Fahrräder auch
mit einem Rückſtrahler, der einfallende
Lichtſtrahlen in gelbroten Farben deutlich
zurückwirft, zu verſehen ſind. Um einerſeits
der Rückſtrahler herſtellenden Induſtrie
anderſeits den Radfahrern eine Uebergangs-
zeit für die Durchführung der Verordnung
zuzubilligen, wird angeordnet, daß dieſe
Verordnungen erſt am 1. April dieſes
Jahres in Kraft zu ſetzen
ſind.
Ungeeignete Rückſtrahler ſind aus dem Ver-
kehr zu ziehen.

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[Seite 3[3]/0003] Donnerstag, den 24. Januar „AZ am Abend“ Nr. 20 Seite 3 Der Sonnenburger Zuchthausprozeß Es beginnt der Aufmarſch der Mörder Gefangene widerrufen zum Teil ihre belaſtenden Ausſagen * Was die Berliner Kriminalbeamten erlebten Sonnenburg, 24. Jan. Vor Beginn der geſtrigen Verhandlung im Sonnenburger Zuchthausprozeß wurde bekannt, daß der als Belaſtungszeuge nach Sonnenburg transportierte Schwerverbrecher, der Mörder Alex Hoffmann, in der Nacht in einem Wutanfall ſeine Bettſtelle demoliert habe. Jm weiteren Verlauf der Verhandlungen kam es zu einem Zwiſchenfall. Der Vertreter der An- klage beantragte, die angeklagten Beamten dar- auf hinzuweiſen, daß ſie ſich auch wegen bandenmäßigen Diebſtahls und wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu verantworten hätten. Darauf erklärte Rechts- anwalt Themal ſehr erregt, daß, wenn die Staatsanwaltſchaft erſt jetzt auf dieſen Gedanken komme, der Prozeß ſofort vertagt werden müſſe, denn dann würde den Angeklagten nicht mehr Vergehen, ſondern Verbrechen vorgeworfen. Dieſer neue Geſichtspunkt blieb vorläufig uner- ledigt. Der Strafgefangene Matz, der eine elfjährige Zuchthausſtrafe wegen ſchweren Einbruchdieb- ſtahls verbüßt, war als Schneider im Altver- wertungsbetrieb der Anſtalt beſchäftigt. Er wollte zunächſt ſeine Ausſage verweigern, entſchloß ſich aber ſchließlich, Rede und Antwort zu ſtehen, wobei er ſofort betonte, daß ſeine letzte belaſtende Ausſage falſch ſei. Alle ſeine Einwürfe ſeien von Staatsanwaltſchaftsrat Knobloch nicht beachtet worden, und Dr. Knobloch habe ihm erklärt, wenn er ſeine entlaſtenden Ausſagen nicht fallen laſſe, dann würde ſein Gnadengeſuch nicht befördert werden. Schließlich hätten er und Paaſch ſich entſchloſſen, nur Belaſtendes auszuſagen, ſpäter aber dieſe Ausſagen wieder zurückzunehmen. Rechtsanwalt Themal: „Benahm ſich Dr. Knob- loch darauf anders zu Ihnen, war er liebens- würdiger?“ Zeuge Matz: „Aber ſelbſtverſtändlich.“ Rechtsanwalt Themal lehnte hierauf erneut Staatsanwaltſchaftsrat Knobloch als Sachver- ſtändigen ab. Staatsanwaltſchaftsrat Knobloch betonte demgegenüber, daß der Zeuge Matz ein völlig unzuverläſſiger Menſch ſei, ſeine Darſtellung ſei völlig unzutreffend. Er habe ſtändig geleugnet und erſt auf Vorhalt der polizeilichen Ermitt- lungsergebniſſe und beſonders, nachdem ſeine Angehörigen den Empfang von Paketen mit Kleidungsſtücken beſtätigt hätten, ein Geſtändnis abgelegt. Auch der wieder vorgeführte Gefangene Paaſch beſtritt die Darſtellung ſeines Mit- gefangenen Matz und blieb dabei, daß er mit der Belaſtung der Beamten die Wahrheit geſagt hätte. Der Zeuge Matz blieb demgegenüber bei ſeiner Darſtellung und erklärte: „Ich habe jetzt noch Angſt vor dem Druck, den das Miniſterium auf mich ausübt.“ Die Berliner Kriminalbeamten, die zur Auf- deckung der Schiebungen nach Sonnenburg ent- ſandt worden waren, ſchilderten im weiteren Verlauf der Verhandlungen ſehr anſchaulich die Verhältniſſe, die ſie dort vorfanden. Auf der Kleinbahn in Sonnenburg gaben die Gefangenen Kollis bis zu einem Gewicht von einem Zentner an ihre Angehörigen auf, wobei als Abſender Decknamen benutzt wurden. Unerklärlich iſt es bis heute geblieben, wie dieſe Kollis aus der Anſtalt ungehindert herans- gebracht werden konten. Insgeſamt fehlten ſpäter von den 280 000 Kilogramm Heeresgut, die nach Sonnenburg geliefert waren, rund 14 000 Kilogramm. Dann begann der Aufmarſch der Mörder. Unter allgemeiner Spannung wurde u. a. der erſt 24jährige Mörder Steinbock vorgeführt, der im Jahre 1924 die Tante eines Freundes er- mordet hat, und nun auch lebenslänglich ſitzt. Als er über Wachtmeiſter Bär befragt wurde, erklärte er trotzig: „Ich verweigere meine Aus- ſage.“ Vorſitzender: „Sie haben kein Recht dazu, aber wir beſitzen keine Machtmittel, Sie zur Ausſage zu zwingen. Wollen Sie nicht doch lieber aus- ſagen?“ Zeuge Steinbock: „Nein, es ſind Umſtände ein- getreten, die mich zur Verweigerung zwingen. Ich habe meine Gründe.“ Als er darauf abgeführt werden ſollte, drehte ſich Steinbock zuerſt noch einmal in aller Ruhe nach allen Seiten um, muſterte die Prozeß- beteiligten und die Zuhörer lächelnd und ver- ſchwand dann, von den Beamten eskortiert, durch die Tür. [Abbildung In der Kirche des Sonnenburger Zuchthauſes begann der Prozeß gegen 21 Beamte dieſer Strafanſtalt, die des Diebſtahls, der Unterſchlagung. Hehlerei und der Verleitung zum Meineid angeklagt ſind.] VON DEN BÜHNEN Perlenkomödie Erſtaufführung im Reſidenztheater Eben recht — ſage ich — eben recht kommt dieſer wieneriſch-ſcharmante Perlendieb, um die Frau zu übernehmen, deren Mann ſeine Perlen über die andere ſtreut. Man kann ſeine echten Perlen eben nur über einen Frauennacken wer- fen — wenn wirklich mehrere — geht’s nicht ohne Imitation — und dann — — — Dieſer Perlen-Symbolismus iſt, bei Gott, wahr — und nur ſo eine Komödie, wenn ſeit drei Jahren ſchon der Nachfolger in De- und Edelmut bereit ſteht — ſozuſagen mit den Roſen, um mit dem Univerſalheftpflaſter der großen Liebe kaum empfundene Wunden zu ſchließen. Denn dieſer Perlendieb raubt dieſe Perlen, ob- wohl, oder eben deshalb, weil er weiß, daß ſie falſch ſind und die echten ſich um den Hals der Freundin des Mannes ſchmiegen — vertauſcht die falſchen mit den echten, ahnt den Wutanfall dieſer Freundin, die nun die falſchen dankend an die legitime Nebenbuhlerin zurückſchickt. — Zwei Ketten! — Wahrheit dämmert nur — dem _ en zuliebe will ſie nicht fragen — der Alte zieht ab, beide Ketten in der Taſche — mit Kuß und Herz belohnter Edelmut, beharrliche Liebe kommt endlich vor den Fall — Moral: Man ſoll gleichzeitig nie zwei Frauen Perlen um den Nacken werfen — nur hintereinander — ſonſt geht’s nicht ohne Imitation — und die ſieht — und fühlt man. Alſo! Gewandte, bühnenſichere Abwandlung dieſer Liebenswürdigkeit durch den routinierten Bruno Frank fand die unbedingte Unterſtützung einer erſten Beſetzung. Guſtl Waldau, dieſer wieneriſche Menſch, warm — menſchlicher Bohemien, ſalopper Edel- import, als Perlendieb. Sein erſtes Auftreten nach ſeinen Wiener Erfolgen, die ſo ſtark waren, daß wir ihn beinahe verloren — ach, nein Guſtl Waldau, wir lieben dich länger, viel länger als du die Wera Siethoff — und wir wiſſen von deinem Künſtlerherzen — überhaupt von deinem Herzen, von dem wir glauben, daß es etwas München verbunden iſt, wie München ihm. Hilde Herterich mit aller Innerlichkeit einer Frau, die nichts als Frau ſein will, ſenſitiv, be- herrſcht, unkonſtriert. Ihre Gegenſpielerin, Ger- trud Donath, modern, nervös, bewußter und richtig erfaßter Gegenſatz. Otto Wernicke, der kleine Caſanova in Nöten, heilfroh, noch ſo aus der Affäre zu kommen, glatte, entſprechende Leiſtung, noch Hermann Pöſchko vorzüglich in verdruckter Komik als Detektiv. Alfons Pape, der Regiſſeur, fand mit gutem Geſchmack die Note des heiteren Spiels unbe- laſtet und ſo obenhin. Geſchmackvolles Kunſt- gewerbe die Bühnenbilder von Adolf Linne- bach. Mit den Darſtellern konnte ſich auch der Autor vor einem freudig geſtimmten Publikum ver- neigen. Für graziöſe Unterhaltung gab es herz- lichen Beifall. Rolf Flügel. Der fröhliche Weinberg Neueinſtudierung in den Kammerſpielen Die Wirkung dieſes fröhlichen, gutgelaunten Ulks war in der neuen Einſtudierung und Regie von Gellner faſt noch durchſchlagender als bei der früheren Darſtellung. Es wurde mit Schmiß und Temperament geſpielt und die Raufſzenen der wein- und krakeelluſtigen Rheinheſſen in der Wirtsſtube waren von derbſter Realiſtik. Einige der dickdraſtiſchſten Stellen, die früher hier und da Anſtoß und Widerſpruch erregt hatten, waren ſchmerzlos entfernt worden, und es iſt ein gutes Zeugnis für den Wert des luſtigen Stückes, daß es dadurch nur gewonnen hat. Die Beſetzung zeigte ein paar nicht un- weſentliche Aenderungen. Knuzius, Klärchens Verlobter, der ſchönredende, mitgiftangelnde Kommentfatzke, den früher Kurt Horwitz ſpielte, wurde diesmal von Kurt Reiß mit einer geradezu erſchütternd komiſchen, blonden Hohlheit und Nichtigkeit ausgeſtattet, die von unwider- ſtehlicher Wirkung bei jedem Wort und jedem Schritt war. Den verliebten, hitzköpfigen Schiffer Jochen gab Will Dohm mit aller handgreif- lichen Derbheit. Heinz Rühmann war vom Weinhändler der erſten Beſetzung zum wirk- ſameren jüdiſchen Weinreiſenden geworden, ein echter Kumpan des urgelungenen, unnachahmlich drolligen Eichheim. Sonſt wären von Neu- beſetzungen noch der Landskronenwirt von Walter Lantzſch zu nennen der ſeinem Vorgänger Katſch an heiterer, maſſiger Langſamkeit im Reden und Denken nichts nachgab, ferner die Schweſter des Schiffers Moſt, Maria Herbot, die Weinhändler von Seger und Rücker, das kecke Babettche von Edith Schulze-Weſtrum, Maria Byk und Frau Höcker-Behrens als Gänschen Stenz und Frau Rindsfuß, Adolf Grell als Standesbeamter. Der Beifall war groß und diesmal unbeſtritten. H. Der franzöſiſche Sachlieferungsſchwindel Einer neuen Unternehmung auf die Spur gekommen Paris, 23. Januar. In der Angelegenheit des Sachlieferungsſchwindels ſteht nunmehr feſt, daß außer der Lieferung von 9000 Tonnen Zucker an die Societé Fermiere eine weitere Lieferung auf Sach- lieferungskonto von 30000 Ton- nen Zucker an die Franzöſiſch- Marokkaniſche Schiffahrts- und Handelsgeſellſchaft erfolgt iſt. Die beiden Verträge ſind von den deutſchen Lie- feranten in völlig einwandfreier Form ab- geſchloſſen und ausgeführt worden. Eine Schädigung deutſcher Stellen iſt nicht feſt- zuſtellen. Wenn eine Schädigung in Frank- reich vorliegt, dann nur für den franzöſiſchen Staat. Die Unterſuchung wird eifrig fort- geführt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß weitere Anklagen gegen die Perſo- nen, die bei der Kreditgewährung und Ver- ſchiebung des Zuckers nach England mitge- wirkt haben, erhoben werden. Der wegen Beteiligung an dem Zucker- reparationslieferungsſchwindel verhaftete Profeſſor Polier hat gegen den in Eng- land befindlichen Mitangeklagten Nentſky Anzeige wegen Betrugs erſtattet, weil er durch betrügeriſche Manöver durch ihn das Geld aus dem 30 000-Tonnen-Zucker-Ge- ſchäft in verſchiedene Unternehmungen habe einlegen laſſen. Fünf Skifahrer durch Lawine verſchüttet Erfolgreiche Rettungsarbeiten — trotzdem zwei Tote Lech (Vorarlberg), 24. Januar. Nördlich der Kriegeralpe im Gemeindebezirk Lech ging geſtern mittag eine Lawine nieder, die fünf Skifahrer verſchüttete. Eine Rettungs- expedition iſt ſofort abgegangen. Das Lawinenunglück ſpielte ſich auf der Sulzenfluh unterhalb der Mohnenfluh ab. Eine Geſellſchaft von acht Reichsdeutſchen und einer Holländerin beſtieg unter Füh- rung des Skilehrers Jochum einen Hang, als eine Lawine in einer Breite von 50 Meter und einer Länge von 70 Meter abbrach. Die Lawine verſchüt- tete fünf Perſonen, drei Damen und zwei Herren. Unter Leitung des Skilehrers, den die Lawine nur ein Stück mitgeriſſen hatte, begann ſofort die Rettungsarbeit und es gelang, zwei Damen und einen Herrn lebend aus den Schneemaſſen zu bergen. Bei einem Herrn und einer Dame blieben die Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Ihre Namen ſind Dr. Lutz-Seibuſch-Frank- furt a. M. und Frau Ninni Rößler, geb. 1878, Arztensgattin aus Frankfurt am Main. Ihr Mann befand ſich auch bei der Partie. Brand in den Albatroswerken 4 Perſonen durch Stichflammen verletzt Berlin, 24. Januar. Geſtern nachmittag brach in einer Verſuchsbaracke der Albatros- flugzeugwerke in Adlershof Feuer aus, das in kurzer Zeit auch auf die angrenzenden Büroräume überſprang. Bevor die Feuer- wehr dort eintraf, hatten bereits mehrere Angeſtellte verſucht, den Brand zu löſchen. Dabei wurden vier Perſonen durch Stichflammen erheblich verletzt. Zwei von ihnen trugen ſchwere Brand- wunden an den Händen und im Geſicht da- von und mußten nach Anlegung von Not- verbänden nach dem Krankenhaus gebracht werden. Das Büro und die Unterdruck- kammer brannten vollſtändig nieder. Erſt nach mehrſtündiger Arbeit gelang es der Feuerwehr, die Gefahr zu beſeitigen. Das Feuer iſt wahrſcheinlich durch Kurzſchluß entſtanden. Beleidigungsprozeß gegen Reichsgerichtsräte Leopold Schwarzſchild und „Fall Jakubowſki“ Berlin, 24. Januar.. Geſtern begann vor dem Amtsgericht Berlin-Schöneberg ein Privatklageverfahren, das der Herausgeber des „Tagebuch“, Leopold Schwarzſchild, gegen den Senatspräſidenten beim Reichs- gericht, Reichert, und den Reichsgerichts- rat J. R. Bewer angeſtrengt hatte. Die beiden Angeklagten waren vom perſönlichen Erſcheinen entbunden und wurden durch ihren Verteidiger vertreten. Die Beleidi- gung ſoll in einem Artikel der „Deutſchen Richterzeitung“ vom 15. März enthalten ſein, der den Titel trug „Der Fall Jaku- bowſki — ein leeres Gerede“. Verfaſſer des Artikels war Bewer. Reichert iſt verantwort- licher Redakteur der „Deutſchen Richter- zeitung.“ Der Artikel war eine Antwort auf einen Aufſatz des Privatklägers Schwarz- ſchild „Der fahrläſſige Richter“. Schwarzſchild fühlte ſich durch Ausdrücke wie „abſcheuliche Fahrläſſigkeit“, „bewußte Unwahrhaftigkeit“, „rechtsbeugende Litera- ten“ beleidigt. _ Deutſche Militär- inſtrukteure in China Eine Antwort Chamberlains London, 24. Januar. In Erwiderung auf eine Anfrage erklärte Sir Auſten Cham- berlain im Unterhaus, er habe Berichte über die Ankunft deutſcher Militärinſtrukteure in verſchiedenen Teilen Chinas erhalten, ſei aber nicht in der Lage, Näheres dazu mit- zuteilen. Die Frage, ob dieſer Gegenſtand vom Völkerbund erörtert worden ſei, wurde von Chamberlain verneint. Schutz den Radfahrern Einführung von Rückſtrahlern in Preußen Berlin, 24. Januar. Um im Intereſſe der Verkehrsſicherheit Radfahrer bei Dunkel- heit dem Führer eines nachfolgenden Kraft- fahrzeuges rechtzeitig kenntlich zu machen, ordnet, wie der Amtliche Preußiſche Preſſe- dienſt mitteilt, ein gemeinſamer Runderlaß der Miniſter des Innern, für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten und für Handel und Gewerbe an die nachgeordneten Behörden an, daß die von dem Oberpräſidenten er- laſſenen Straßenverkehrsordnungen ſofort dahin zu ergänzen ſind, daß Fahrräder auch mit einem Rückſtrahler, der einfallende Lichtſtrahlen in gelbroten Farben deutlich zurückwirft, zu verſehen ſind. Um einerſeits der Rückſtrahler herſtellenden Induſtrie anderſeits den Radfahrern eine Uebergangs- zeit für die Durchführung der Verordnung zuzubilligen, wird angeordnet, daß dieſe Verordnungen erſt am 1. April dieſes Jahres in Kraft zu ſetzen ſind. Ungeeignete Rückſtrahler ſind aus dem Ver- kehr zu ziehen.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-01-02T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 24. Januar 1929, S. Seite 3[3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine20_1929/3>, abgerufen am 21.11.2024.