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Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 15. Mai 1915.

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15. Mai 1915. Allgemeine Zeitung
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Chemische Fabrik Griesheim-Elertron
in Frankfurt a. M.

In Ergänzung der in voriger Nummer mitgeteilten Abschluß-
ziffern entnehmen wir dem Bericht des Vorstandes über das Jahr
1914 noch folgendes: Der Anfang August erfolgte Ausbruch des
Krieges führte zu einer jähen Unterbrechung des bis dahin regel-
mäßig verlaufenen Geschäftsganges und hatte für die folgenden
Monate das fast gänzliche Aussetzen des Güteraustausches zur
Folge. Erst im Herbst begann sich der Verkehr langsam wieder
zu heben und zeigte gegen Ende des Jahres eine unverkennbare
Belebung. Trotz der teilweise ungenügenden Zufuhr von Roh-
materialien, der erschwerten Verfrachtung und der durch die Ein-
berufung von Beamten und Arbeitern hervorgerufenen Störungen
ist es dem Vorstand möglich gewesen, die Betriebe mit wenigen
Ausnahmen weiter zu führen.

Die sich nach und nach wieder im Inlande einstellende stärkere
Nachfrage ermöglichte einen unter Berücksichtigung der Verhält-
nisse zufriedenstellenden Absatz in den Fabrikaten der Gesellschaft.
Auch die Ausfuhr nach neutralen Ländern und besonders nach den
Vereinigten Staaten konnte in den für dieses Gebiet hauptsächlich
in Frage kommenden Produkten aufrecht erhalten werden. Die
Einfuhr der unerläßlichen Rohstoffe fand mit Kriegsbeginn ihr
Ende. Die naturgemäße Folge war eine gewaltige Wertsteigerung
der noch vorhandenen Vorräte.

Der gegenwärtigen Unterbindung des überseeischen Ausfuhr-
geschäftes stehen neben dem Gewinn aus Regierungsaufträgen teil-
weise höhere Erlöse in Deutschland und den neutralen Absatz-
gebieten gegenüber, während auf der anderen Seite die Ver-
teuerung der oft schwierig zu beschaffenden Rohstoffe ununter-
brochen weitere Fortschritte macht und die allgemeinen Betriebs-
kosten, namentlich Löhne, wesentlich gestiegen sind. In den seit-
herigen militärischen Erfolgen Deutschlands erblickt der Vorstand
die Bürgschaft für die Größe und die Zukunft unseres Vaterlandes
und für eine aussichtsreiche Neugestaltung des wirtschaftlichen
Lebens nach Friedensschluß. Es sei daher zu hoffen, daß auch das
neue Geschäftsjahr mit einem in Anbetracht der Umstände be-
friedigenden Ergebnis abschließen wird.



Magdeburger Lebensversicherungs-Gesellschaft.

Der Rechen-
schaftsbericht führt aus, daß die Entwicklung des Versicherungs-
bestandes in der ersten Hälfte des Jahres 1914 unter denselben
gedrückten Verhältnissen litt wie im Vorjahre. Mit Beginn des
Krieges hörte der Zugang zunächst fast gänzlich auf und erholte
sich auch in der Folge nur sehr langsam. Dagegen stieg der Ab-
gang durch Kriegssterbefälle und infolge Zahlungsunfähigkeit ins-
besondere der im Versicherungsbestande stark vertretenen Hand-
werker und Kleinindustriellen derart, daß er den Zugang übertraf
und der Versicherungsbestand sich verminderte. Die Kriegssterbe-
fälle belasteten die Gesellschaft erheblich, andrerseits wurde wieder
an Verwaltungskosten, namentlich im Außendienst gespart, und die
Prämienreserven vermehrten sich weniger stark wegen des großen
Verfalls von Versicherungen, so daß das schließliche finanzielle Er-
gebnis nur um einen geringen Betrag hinter dem des Vorjahres
zurückblieb, aber höher war als das aller früheren Jahre.

Es wurden in der Lebensversicherung ausgefertigt
4256 Versicherungen über 20,562,046 M (gegen 6624 Ver-
sicherungen über 30,252,268 M im Jahre 1913) und der gesamte
Versicherungsbestand verminderte sich um 1932 Versicherungen
über 4,028,447 M Kapital auf 95,126 Versicherungen über
363,238,248 M. Durch Sterbefälle wurde ein erheblich höherer
Betrag fällig, nämlich durch Kriegssterbefälle 1,340,243 M und
durch sonstige Sterbefälle 4,350,631 M, zusammen 5,691,074 M
(gegen 3,809,345 M), der Sterblichkeitsgewinn verminderte sich in-
folgedessen von 1,433,010 M im Jahre 1913 auf 469,839 M.
Prämienreserve und Prämienüberträge sind um die immerhin noch
bedeutende Summe von 4,747,089 M (gegen 6,052,475 M) ange-
wachsen, so daß die beiden Fonds Ende 1914 zusammen 110,549,019
Mark betrugen. Die Einnahme an Prämien hat sich um 226,144 M
auf 15,757,978 M gehoben. Der Zinsfuß für Hypotheken, in
welchen der größte Teil des Gesellschaftsvermögens angelegt ist
(Ende 1914 120,377,142 M), stellt sich auf durchschnittlich 4.25 Pro-
zent (gegen 4.22 Prozent im Vorjahre). Die Einnahme an Zinsen
und Mieterträgen hat sich um 387,042 M vergrößert (gegen
384,979 M) und belief sich zusammen auf 5,629,778 M.

In der Unfall- und Haftpflichtversicherung hat
sich die Prämieneinnahme infolge des Krieges etwas vermindert,
sie betrug 1,523,688 M, der Zinsertrag erhöhte sich auf 153,194 M
und die Prämien- und Rentenreserve nebst Prämienüberträgen auf
2,705,753 M. Für die zu Beginn des Jahres noch nicht erledigten
Versicherungsfälle aus den Vorjahren und für die Versicherungs-
fälle aus dem Rechnungsjahre, einschließlich der Vergütungen für

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in Rückdeckung übernommene Versicherungen, war insgesamt zu
zahlen und zurückzustellen der Betrag von 1,246,764 M.

Die Bilanz- und Jahresrechnung ergibt einen
Ueberschuß von 4,335,666.97 M (wovon 196,575 M zu Rücklagen
verwendet werden, darunter 40,000 M zur Beamten-Pensionskasse,
während 288,000 M = 24 Prozent der geleisteten Einzahlung, also
72 M pro Aktie als Gewinnanteil an die Aktionäre, und
3,723,111.93 M als Gewinnanteil an die Versicherten entfallen.



Redaktions-Schluß 14. Mai.
Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menst,
für den Inseratenteil: Hugo Waßmann, beide in München.
Verlag: Verlag der "Allgemeinen Zeitung", G. m. b. H., München.
Druck: Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, G. m. b. H., München.
Nachdruck unserer Artikel, deren gesamtes Verlagsrecht wir von den Ver-
fassern erwerben, ist nur auszugsweise und nur bei genauer Quellenangabe
Wachenschrist "Allgemeine Zeitung" (München) gestattet. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte und Bücher wird keine Gewähr geleistet.
Vermischtes.
Schauspielhaus.

Als nächste Neuheit des Gastspiels Frd. Kayßler
und Helene Fehdmer befindet sich Strindbergs "Nach Damas-
kus"
in Vorbereitung. Zu den Aufführungen des Werkes hat Ferd. Götz
die neuen Dekorationen entworfen. Die bühnentechnischen Vorbereitungen
für die 13 Bilder gehen ihrer Fertigstellung entgegen und die Proben sind
in vollem Gange.



Dichterfürsorge.

Zum Besten deutscher Dichter und ihrer Familien, die
durch den Krieg in Not geraten sind, veranstaltet der Schutzverband
Deutscher Schriftsteller,
Ortsgruppe München, der in dieser Zeit
die Kriegshilfe für Dichter und Schriftsteller als seine Hauptaufgabe betrachtet,
am 21. Mai eine Wohltätigkeits-Vorstellung. Die Königl.
General-Intendanz hat in dankenswerter Weise das Hoftbeater zur Verfügung
gestellt. Das Programm des Abends wird ein musikalisch-dramatisches und
diesmal besonders reich an Abwechslung sein. Außer der Uraufführung eines
neuen Einakters von Ludwig Thoma und einer Wiederholung der
"Schönen Galathea" finden Rezitationen, Gesangsvorträge und Tänze statt,
zu denen u. a. Frau Hermine Bosetti, Dr. Felix v. Kraus, Ernst
v. Possart und Frl. Grete Wiesenthal ihre Mitwirkung freundlichst
zugesagt haben. Die Leitung des musikalischen Teiles liegt in den Händen
des Generalmusikdirektors Bruno Walter.




Die Sammlung für den Verein Zoologischer Garten ist nun bereits zu
einer Höhe von 26,000 M emporgestiegen. Der freudige Eifer, mit dem sich
unsere Münchener Bürgerschaft an den Spenden beteiligt, ist überaus an-
erkennenswert. Es sind die Spender, die tausend Mark zeichneten, keines-
wegs vereinzelt geblieben. Zu mehreren Gaben in dieser Höhe hat neuerdings
eine Tierfreundin, die nicht genannt sein will, dem Verein 1000 M gestiftet,
nachdem vor kurzem schon ein ungenannter Tierfreund 500 M übersandte.
Während sich die Mehrzahl der Spenden zwischen 500 und 100 M bewegt,
sind natürlich auch kleinere Beträge, die ebenso willkommen sind, gezeichnet
worden. Wie lebhaft das Interesse für unseren schönen Tierpark ist, dafür
gibt rübrenden Beweis, daß sogar aus dem Felde von Freunden der Tier-
welt dem Verein namhafte Beträge zu seiner Sammlung übermittelt worden
sind.

Die kriegerischen Ereignisse zu Wasser und zu Lande veranlassen den
aufmerksamen Zeitungsleser, die verschiedenen Kriegskarten tagtäglich aufzu-
schlagen. Solches ist aber meist bei der Zahl der Karten, die notwendig
sind, recht schwierig, und somit dürfte der soeben fertiggestellte "Kriegskarten-
Atlas" unseren Freunden willkommen sein. Der Atlas bringt eine Zusam-
menstellung von Karten sämtlicher Kriegsschauplätze und wird in seiner neuen
Auflage durch eine Karte der Europäischen Türkei (Dardanellen-Straße,
Marmara-Meer, Bosporus) ergänzt. Die Karten sind in großen Maßstäben
gehalten und gestatteten somit eine reiche Beschriftung. Der außergewöhn-
lich billige Preis von 1.50 M (erkl. Porto) läßt eine weite Verbreitung des
Atlas nicht nur im Deutschen Reiche, sondern auch bei unseren im Felde
stehenden Braven wünschen. Wir verweisen auf das Inserat in unserer heu-
tigen Nummer.



Unser deutsches Heer steht gegen eine Welt von Feinden im Kriege. Wir
wissen, daß ihre Ausbildung und ihr Mut, ihr Können und ihre Tapferkeit
jedem Feind das Gewicht halten wird. Aber wir wissen auch, daß die Schrecken
des Krieges nicht nur den Tod bedeuten und nach sich ziehen, sondern auch
viele Krankheiten, die entstehen müssen, wenn ein Millionenheer in ständiger
Berührung mit fremden Völkern ist, die nicht besonders auf körperliche Rein-
lichkeit achten, wie es z. B. bei den Russen der Fall ist. Jeder ausziehende
Soldat, besonders aber jede Mutter, jede Frau und jede Braut soll als erstes
Geschenk für den Ausziehenden ein Stückchen gute und dauernde Steckenpferd-
Teerschwefel-Seife in Betracht ziehen, die vermöge ihrer desinfizierenden
Eigenschaft einen wirksamen Schutz bietet und gleichzeitig auch besonders nach
großen Strapazen erfrischt und erquickt.



Liebesgaben.

Zigarren sind als Liebesgaben das dankbarste Ge-
sch'enk. Lieber verzichtet unser braver Feldsoldat auf alles andere, wenn
er nur eine Zigarre erhalten kann. Leider wird nun auch dieses Kraut eine
wesentliche Verteuerung erfahren, da durch den enormen Konsum die Lager
bald erschöpft und unsere Feinde durch Absperrung dafür sorgen, daß Zu-
fuhren aus dem Auslande -- und wir sind nun einmal auf das Ausland
ganz angewiesen -- nicht zu uns gelangen können. Jeder, der Liebhaber
einer guten Zigarre ist, versäume nicht, sich noch ein Quantum Zigarren hin-
zulegen. Vorläufig gibt die Firma Bruno Büttner, Zigarrenfabrik,
Gießen, nicht allein zum alten Preise, sondern noch für kurze Zeit den bet
ihr zur Pfingstzeit üblich gewordenen Extra-Rabatt von 8 Prozent bei Nach-
nahme oder 5 Prozent bei Bestellungen auf Ziel.



Münchener Volkstheater.

Samstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Neu einstudiert:
Traumulus*) Sonntag, 16. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu ermäßigten Preisen):
Sein ganzes Glück, abends 8 Uhr: Traumulus*). Montag, 17. Mai, abends 8 Uhr:
Traumulus*). Dienstag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Traumulus*). Mittwoch, 19. Mai,
abends 8 Uhr: Die Journalisten**). Donnerstag, 20. Mai, abends 8 Uhr: Die Jour-
nalisten**). Freitag, 21. Mai, abends 71/2 Uhr (zu volkstümlichen Preisen): Kabale
und Liebe. Samstag, 22. Mai, abends 8 Uhr: Uraufführung: Die rätselhafte Frau***).
Lustspiel in 3 Akten von Rob. Reiner. Sonntag. 23. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu
ermäßigten Preisen): Pension Schöller, abends 8 Uhr: Die rätselhafte Frau***).
Montag. 24. Mai, nachm. 4 Uhr (zu ermäßigten Preisen): Husarenfieber, abends
8 Uhr: Die rätselhafte Frau***).

*) Gastspiel Rud. Schildkraut.
*) Gastspiel Rud. Schildkraut.
*) Gastspiel Rud. Schildkraut.
*) Gastspiel Rud. Schildkraut.
**) Gastspiel Emil Birron.
**) Gastspiel Emil Birron.
***) Gastspiel Centa Bre.
***) Gastspiel Centa Bre.
***) Gastspiel Centa Bre.
15. Mai 1915. Allgemeine Zeitung
[Spaltenumbruch]
Chemiſche Fabrik Griesheim-Elertron
in Frankfurt a. M.

In Ergänzung der in voriger Nummer mitgeteilten Abſchluß-
ziffern entnehmen wir dem Bericht des Vorſtandes über das Jahr
1914 noch folgendes: Der Anfang Auguſt erfolgte Ausbruch des
Krieges führte zu einer jähen Unterbrechung des bis dahin regel-
mäßig verlaufenen Geſchäftsganges und hatte für die folgenden
Monate das faſt gänzliche Ausſetzen des Güteraustauſches zur
Folge. Erſt im Herbſt begann ſich der Verkehr langſam wieder
zu heben und zeigte gegen Ende des Jahres eine unverkennbare
Belebung. Trotz der teilweiſe ungenügenden Zufuhr von Roh-
materialien, der erſchwerten Verfrachtung und der durch die Ein-
berufung von Beamten und Arbeitern hervorgerufenen Störungen
iſt es dem Vorſtand möglich geweſen, die Betriebe mit wenigen
Ausnahmen weiter zu führen.

Die ſich nach und nach wieder im Inlande einſtellende ſtärkere
Nachfrage ermöglichte einen unter Berückſichtigung der Verhält-
niſſe zufriedenſtellenden Abſatz in den Fabrikaten der Geſellſchaft.
Auch die Ausfuhr nach neutralen Ländern und beſonders nach den
Vereinigten Staaten konnte in den für dieſes Gebiet hauptſächlich
in Frage kommenden Produkten aufrecht erhalten werden. Die
Einfuhr der unerläßlichen Rohſtoffe fand mit Kriegsbeginn ihr
Ende. Die naturgemäße Folge war eine gewaltige Wertſteigerung
der noch vorhandenen Vorräte.

Der gegenwärtigen Unterbindung des überſeeiſchen Ausfuhr-
geſchäftes ſtehen neben dem Gewinn aus Regierungsaufträgen teil-
weiſe höhere Erlöſe in Deutſchland und den neutralen Abſatz-
gebieten gegenüber, während auf der anderen Seite die Ver-
teuerung der oft ſchwierig zu beſchaffenden Rohſtoffe ununter-
brochen weitere Fortſchritte macht und die allgemeinen Betriebs-
koſten, namentlich Löhne, weſentlich geſtiegen ſind. In den ſeit-
herigen militäriſchen Erfolgen Deutſchlands erblickt der Vorſtand
die Bürgſchaft für die Größe und die Zukunft unſeres Vaterlandes
und für eine ausſichtsreiche Neugeſtaltung des wirtſchaftlichen
Lebens nach Friedensſchluß. Es ſei daher zu hoffen, daß auch das
neue Geſchäftsjahr mit einem in Anbetracht der Umſtände be-
friedigenden Ergebnis abſchließen wird.



Magdeburger Lebensverſicherungs-Geſellſchaft.

Der Rechen-
ſchaftsbericht führt aus, daß die Entwicklung des Verſicherungs-
beſtandes in der erſten Hälfte des Jahres 1914 unter denſelben
gedrückten Verhältniſſen litt wie im Vorjahre. Mit Beginn des
Krieges hörte der Zugang zunächſt faſt gänzlich auf und erholte
ſich auch in der Folge nur ſehr langſam. Dagegen ſtieg der Ab-
gang durch Kriegsſterbefälle und infolge Zahlungsunfähigkeit ins-
beſondere der im Verſicherungsbeſtande ſtark vertretenen Hand-
werker und Kleininduſtriellen derart, daß er den Zugang übertraf
und der Verſicherungsbeſtand ſich verminderte. Die Kriegsſterbe-
fälle belaſteten die Geſellſchaft erheblich, andrerſeits wurde wieder
an Verwaltungskoſten, namentlich im Außendienſt geſpart, und die
Prämienreſerven vermehrten ſich weniger ſtark wegen des großen
Verfalls von Verſicherungen, ſo daß das ſchließliche finanzielle Er-
gebnis nur um einen geringen Betrag hinter dem des Vorjahres
zurückblieb, aber höher war als das aller früheren Jahre.

Es wurden in der Lebensverſicherung ausgefertigt
4256 Verſicherungen über 20,562,046 M (gegen 6624 Ver-
ſicherungen über 30,252,268 M im Jahre 1913) und der geſamte
Verſicherungsbeſtand verminderte ſich um 1932 Verſicherungen
über 4,028,447 M Kapital auf 95,126 Verſicherungen über
363,238,248 M. Durch Sterbefälle wurde ein erheblich höherer
Betrag fällig, nämlich durch Kriegsſterbefälle 1,340,243 M und
durch ſonſtige Sterbefälle 4,350,631 M, zuſammen 5,691,074 M
(gegen 3,809,345 M), der Sterblichkeitsgewinn verminderte ſich in-
folgedeſſen von 1,433,010 M im Jahre 1913 auf 469,839 M.
Prämienreſerve und Prämienüberträge ſind um die immerhin noch
bedeutende Summe von 4,747,089 M (gegen 6,052,475 M) ange-
wachſen, ſo daß die beiden Fonds Ende 1914 zuſammen 110,549,019
Mark betrugen. Die Einnahme an Prämien hat ſich um 226,144 M
auf 15,757,978 M gehoben. Der Zinsfuß für Hypotheken, in
welchen der größte Teil des Geſellſchaftsvermögens angelegt iſt
(Ende 1914 120,377,142 M), ſtellt ſich auf durchſchnittlich 4.25 Pro-
zent (gegen 4.22 Prozent im Vorjahre). Die Einnahme an Zinſen
und Mieterträgen hat ſich um 387,042 M vergrößert (gegen
384,979 M) und belief ſich zuſammen auf 5,629,778 M.

In der Unfall- und Haftpflichtverſicherung hat
ſich die Prämieneinnahme infolge des Krieges etwas vermindert,
ſie betrug 1,523,688 M, der Zinsertrag erhöhte ſich auf 153,194 M
und die Prämien- und Rentenreſerve nebſt Prämienüberträgen auf
2,705,753 M. Für die zu Beginn des Jahres noch nicht erledigten
Verſicherungsfälle aus den Vorjahren und für die Verſicherungs-
fälle aus dem Rechnungsjahre, einſchließlich der Vergütungen für

[Spaltenumbruch]

in Rückdeckung übernommene Verſicherungen, war insgeſamt zu
zahlen und zurückzuſtellen der Betrag von 1,246,764 M.

Die Bilanz- und Jahresrechnung ergibt einen
Ueberſchuß von 4,335,666.97 M (wovon 196,575 M zu Rücklagen
verwendet werden, darunter 40,000 M zur Beamten-Penſionskaſſe,
während 288,000 M = 24 Prozent der geleiſteten Einzahlung, alſo
72 M pro Aktie als Gewinnanteil an die Aktionäre, und
3,723,111.93 M als Gewinnanteil an die Verſicherten entfallen.



Redaktions-Schluß 14. Mai.
Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſt,
für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München.
Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München.
Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München.
Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver-
faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe
Wachenſchriſt „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt
eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet.
Vermiſchtes.
Schauſpielhaus.

Als nächſte Neuheit des Gaſtſpiels Frd. Kayßler
und Helene Fehdmer befindet ſich Strindbergs „Nach Damas-
kus“
in Vorbereitung. Zu den Aufführungen des Werkes hat Ferd. Götz
die neuen Dekorationen entworfen. Die bühnentechniſchen Vorbereitungen
für die 13 Bilder gehen ihrer Fertigſtellung entgegen und die Proben ſind
in vollem Gange.



Dichterfürſorge.

Zum Beſten deutſcher Dichter und ihrer Familien, die
durch den Krieg in Not geraten ſind, veranſtaltet der Schutzverband
Deutſcher Schriftſteller,
Ortsgruppe München, der in dieſer Zeit
die Kriegshilfe für Dichter und Schriftſteller als ſeine Hauptaufgabe betrachtet,
am 21. Mai eine Wohltätigkeits-Vorſtellung. Die Königl.
General-Intendanz hat in dankenswerter Weiſe das Hoftbeater zur Verfügung
geſtellt. Das Programm des Abends wird ein muſikaliſch-dramatiſches und
diesmal beſonders reich an Abwechslung ſein. Außer der Uraufführung eines
neuen Einakters von Ludwig Thoma und einer Wiederholung der
„Schönen Galathea“ finden Rezitationen, Geſangsvorträge und Tänze ſtatt,
zu denen u. a. Frau Hermine Boſetti, Dr. Felix v. Kraus, Ernſt
v. Poſſart und Frl. Grete Wieſenthal ihre Mitwirkung freundlichſt
zugeſagt haben. Die Leitung des muſikaliſchen Teiles liegt in den Händen
des Generalmuſikdirektors Bruno Walter.




Die Sammlung für den Verein Zoologiſcher Garten iſt nun bereits zu
einer Höhe von 26,000 M emporgeſtiegen. Der freudige Eifer, mit dem ſich
unſere Münchener Bürgerſchaft an den Spenden beteiligt, iſt überaus an-
erkennenswert. Es ſind die Spender, die tauſend Mark zeichneten, keines-
wegs vereinzelt geblieben. Zu mehreren Gaben in dieſer Höhe hat neuerdings
eine Tierfreundin, die nicht genannt ſein will, dem Verein 1000 M geſtiftet,
nachdem vor kurzem ſchon ein ungenannter Tierfreund 500 M überſandte.
Während ſich die Mehrzahl der Spenden zwiſchen 500 und 100 M bewegt,
ſind natürlich auch kleinere Beträge, die ebenſo willkommen ſind, gezeichnet
worden. Wie lebhaft das Intereſſe für unſeren ſchönen Tierpark iſt, dafür
gibt rübrenden Beweis, daß ſogar aus dem Felde von Freunden der Tier-
welt dem Verein namhafte Beträge zu ſeiner Sammlung übermittelt worden
ſind.

Die kriegeriſchen Ereigniſſe zu Waſſer und zu Lande veranlaſſen den
aufmerkſamen Zeitungsleſer, die verſchiedenen Kriegskarten tagtäglich aufzu-
ſchlagen. Solches iſt aber meiſt bei der Zahl der Karten, die notwendig
ſind, recht ſchwierig, und ſomit dürfte der ſoeben fertiggeſtellte „Kriegskarten-
Atlas“ unſeren Freunden willkommen ſein. Der Atlas bringt eine Zuſam-
menſtellung von Karten ſämtlicher Kriegsſchauplätze und wird in ſeiner neuen
Auflage durch eine Karte der Europäiſchen Türkei (Dardanellen-Straße,
Marmara-Meer, Bosporus) ergänzt. Die Karten ſind in großen Maßſtäben
gehalten und geſtatteten ſomit eine reiche Beſchriftung. Der außergewöhn-
lich billige Preis von 1.50 M (erkl. Porto) läßt eine weite Verbreitung des
Atlas nicht nur im Deutſchen Reiche, ſondern auch bei unſeren im Felde
ſtehenden Braven wünſchen. Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heu-
tigen Nummer.



Unſer deutſches Heer ſteht gegen eine Welt von Feinden im Kriege. Wir
wiſſen, daß ihre Ausbildung und ihr Mut, ihr Können und ihre Tapferkeit
jedem Feind das Gewicht halten wird. Aber wir wiſſen auch, daß die Schrecken
des Krieges nicht nur den Tod bedeuten und nach ſich ziehen, ſondern auch
viele Krankheiten, die entſtehen müſſen, wenn ein Millionenheer in ſtändiger
Berührung mit fremden Völkern iſt, die nicht beſonders auf körperliche Rein-
lichkeit achten, wie es z. B. bei den Ruſſen der Fall iſt. Jeder ausziehende
Soldat, beſonders aber jede Mutter, jede Frau und jede Braut ſoll als erſtes
Geſchenk für den Ausziehenden ein Stückchen gute und dauernde Steckenpferd-
Teerſchwefel-Seife in Betracht ziehen, die vermöge ihrer desinfizierenden
Eigenſchaft einen wirkſamen Schutz bietet und gleichzeitig auch beſonders nach
großen Strapazen erfriſcht und erquickt.



Liebesgaben.

Zigarren ſind als Liebesgaben das dankbarſte Ge-
ſch’enk. Lieber verzichtet unſer braver Feldſoldat auf alles andere, wenn
er nur eine Zigarre erhalten kann. Leider wird nun auch dieſes Kraut eine
weſentliche Verteuerung erfahren, da durch den enormen Konſum die Lager
bald erſchöpft und unſere Feinde durch Abſperrung dafür ſorgen, daß Zu-
fuhren aus dem Auslande — und wir ſind nun einmal auf das Ausland
ganz angewieſen — nicht zu uns gelangen können. Jeder, der Liebhaber
einer guten Zigarre iſt, verſäume nicht, ſich noch ein Quantum Zigarren hin-
zulegen. Vorläufig gibt die Firma Bruno Büttner, Zigarrenfabrik,
Gießen, nicht allein zum alten Preiſe, ſondern noch für kurze Zeit den bet
ihr zur Pfingſtzeit üblich gewordenen Extra-Rabatt von 8 Prozent bei Nach-
nahme oder 5 Prozent bei Beſtellungen auf Ziel.



Münchener Volkstheater.

Samstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Neu einſtudiert:
Traumulus*) Sonntag, 16. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen):
Sein ganzes Glück, abends 8 Uhr: Traumulus*). Montag, 17. Mai, abends 8 Uhr:
Traumulus*). Dienstag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Traumulus*). Mittwoch, 19. Mai,
abends 8 Uhr: Die Journaliſten**). Donnerstag, 20. Mai, abends 8 Uhr: Die Jour-
naliſten**). Freitag, 21. Mai, abends 7½ Uhr (zu volkstümlichen Preiſen): Kabale
und Liebe. Samstag, 22. Mai, abends 8 Uhr: Uraufführung: Die rätſelhafte Frau***).
Luſtſpiel in 3 Akten von Rob. Reiner. Sonntag. 23. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu
ermäßigten Preiſen): Penſion Schöller, abends 8 Uhr: Die rätſelhafte Frau***).
Montag. 24. Mai, nachm. 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen): Huſarenfieber, abends
8 Uhr: Die rätſelhafte Frau***).

*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
**) Gaſtſpiel Emil Birron.
**) Gaſtſpiel Emil Birron.
***) Gaſtſpiel Centa Bré.
***) Gaſtſpiel Centa Bré.
***) Gaſtſpiel Centa Bré.
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        <head>Verlag: Verlag der &#x201E;Allgemeinen Zeitung&#x201C;, G. m. b. H., München.<lb/>
Druck: Bayeri&#x017F;che Druckerei &amp; Verlagsan&#x017F;talt, G. m. b. H., München.</head>
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[III/0015] 15. Mai 1915. Allgemeine Zeitung Chemiſche Fabrik Griesheim-Elertron in Frankfurt a. M. In Ergänzung der in voriger Nummer mitgeteilten Abſchluß- ziffern entnehmen wir dem Bericht des Vorſtandes über das Jahr 1914 noch folgendes: Der Anfang Auguſt erfolgte Ausbruch des Krieges führte zu einer jähen Unterbrechung des bis dahin regel- mäßig verlaufenen Geſchäftsganges und hatte für die folgenden Monate das faſt gänzliche Ausſetzen des Güteraustauſches zur Folge. Erſt im Herbſt begann ſich der Verkehr langſam wieder zu heben und zeigte gegen Ende des Jahres eine unverkennbare Belebung. Trotz der teilweiſe ungenügenden Zufuhr von Roh- materialien, der erſchwerten Verfrachtung und der durch die Ein- berufung von Beamten und Arbeitern hervorgerufenen Störungen iſt es dem Vorſtand möglich geweſen, die Betriebe mit wenigen Ausnahmen weiter zu führen. Die ſich nach und nach wieder im Inlande einſtellende ſtärkere Nachfrage ermöglichte einen unter Berückſichtigung der Verhält- niſſe zufriedenſtellenden Abſatz in den Fabrikaten der Geſellſchaft. Auch die Ausfuhr nach neutralen Ländern und beſonders nach den Vereinigten Staaten konnte in den für dieſes Gebiet hauptſächlich in Frage kommenden Produkten aufrecht erhalten werden. Die Einfuhr der unerläßlichen Rohſtoffe fand mit Kriegsbeginn ihr Ende. Die naturgemäße Folge war eine gewaltige Wertſteigerung der noch vorhandenen Vorräte. Der gegenwärtigen Unterbindung des überſeeiſchen Ausfuhr- geſchäftes ſtehen neben dem Gewinn aus Regierungsaufträgen teil- weiſe höhere Erlöſe in Deutſchland und den neutralen Abſatz- gebieten gegenüber, während auf der anderen Seite die Ver- teuerung der oft ſchwierig zu beſchaffenden Rohſtoffe ununter- brochen weitere Fortſchritte macht und die allgemeinen Betriebs- koſten, namentlich Löhne, weſentlich geſtiegen ſind. In den ſeit- herigen militäriſchen Erfolgen Deutſchlands erblickt der Vorſtand die Bürgſchaft für die Größe und die Zukunft unſeres Vaterlandes und für eine ausſichtsreiche Neugeſtaltung des wirtſchaftlichen Lebens nach Friedensſchluß. Es ſei daher zu hoffen, daß auch das neue Geſchäftsjahr mit einem in Anbetracht der Umſtände be- friedigenden Ergebnis abſchließen wird. Magdeburger Lebensverſicherungs-Geſellſchaft. Der Rechen- ſchaftsbericht führt aus, daß die Entwicklung des Verſicherungs- beſtandes in der erſten Hälfte des Jahres 1914 unter denſelben gedrückten Verhältniſſen litt wie im Vorjahre. Mit Beginn des Krieges hörte der Zugang zunächſt faſt gänzlich auf und erholte ſich auch in der Folge nur ſehr langſam. Dagegen ſtieg der Ab- gang durch Kriegsſterbefälle und infolge Zahlungsunfähigkeit ins- beſondere der im Verſicherungsbeſtande ſtark vertretenen Hand- werker und Kleininduſtriellen derart, daß er den Zugang übertraf und der Verſicherungsbeſtand ſich verminderte. Die Kriegsſterbe- fälle belaſteten die Geſellſchaft erheblich, andrerſeits wurde wieder an Verwaltungskoſten, namentlich im Außendienſt geſpart, und die Prämienreſerven vermehrten ſich weniger ſtark wegen des großen Verfalls von Verſicherungen, ſo daß das ſchließliche finanzielle Er- gebnis nur um einen geringen Betrag hinter dem des Vorjahres zurückblieb, aber höher war als das aller früheren Jahre. Es wurden in der Lebensverſicherung ausgefertigt 4256 Verſicherungen über 20,562,046 M (gegen 6624 Ver- ſicherungen über 30,252,268 M im Jahre 1913) und der geſamte Verſicherungsbeſtand verminderte ſich um 1932 Verſicherungen über 4,028,447 M Kapital auf 95,126 Verſicherungen über 363,238,248 M. Durch Sterbefälle wurde ein erheblich höherer Betrag fällig, nämlich durch Kriegsſterbefälle 1,340,243 M und durch ſonſtige Sterbefälle 4,350,631 M, zuſammen 5,691,074 M (gegen 3,809,345 M), der Sterblichkeitsgewinn verminderte ſich in- folgedeſſen von 1,433,010 M im Jahre 1913 auf 469,839 M. Prämienreſerve und Prämienüberträge ſind um die immerhin noch bedeutende Summe von 4,747,089 M (gegen 6,052,475 M) ange- wachſen, ſo daß die beiden Fonds Ende 1914 zuſammen 110,549,019 Mark betrugen. Die Einnahme an Prämien hat ſich um 226,144 M auf 15,757,978 M gehoben. Der Zinsfuß für Hypotheken, in welchen der größte Teil des Geſellſchaftsvermögens angelegt iſt (Ende 1914 120,377,142 M), ſtellt ſich auf durchſchnittlich 4.25 Pro- zent (gegen 4.22 Prozent im Vorjahre). Die Einnahme an Zinſen und Mieterträgen hat ſich um 387,042 M vergrößert (gegen 384,979 M) und belief ſich zuſammen auf 5,629,778 M. In der Unfall- und Haftpflichtverſicherung hat ſich die Prämieneinnahme infolge des Krieges etwas vermindert, ſie betrug 1,523,688 M, der Zinsertrag erhöhte ſich auf 153,194 M und die Prämien- und Rentenreſerve nebſt Prämienüberträgen auf 2,705,753 M. Für die zu Beginn des Jahres noch nicht erledigten Verſicherungsfälle aus den Vorjahren und für die Verſicherungs- fälle aus dem Rechnungsjahre, einſchließlich der Vergütungen für in Rückdeckung übernommene Verſicherungen, war insgeſamt zu zahlen und zurückzuſtellen der Betrag von 1,246,764 M. Die Bilanz- und Jahresrechnung ergibt einen Ueberſchuß von 4,335,666.97 M (wovon 196,575 M zu Rücklagen verwendet werden, darunter 40,000 M zur Beamten-Penſionskaſſe, während 288,000 M = 24 Prozent der geleiſteten Einzahlung, alſo 72 M pro Aktie als Gewinnanteil an die Aktionäre, und 3,723,111.93 M als Gewinnanteil an die Verſicherten entfallen. Redaktions-Schluß 14. Mai. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſt, für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München. Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München. Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver- faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe Wachenſchriſt „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet. Vermiſchtes. Schauſpielhaus. Als nächſte Neuheit des Gaſtſpiels Frd. Kayßler und Helene Fehdmer befindet ſich Strindbergs „Nach Damas- kus“ in Vorbereitung. Zu den Aufführungen des Werkes hat Ferd. Götz die neuen Dekorationen entworfen. Die bühnentechniſchen Vorbereitungen für die 13 Bilder gehen ihrer Fertigſtellung entgegen und die Proben ſind in vollem Gange. Dichterfürſorge. Zum Beſten deutſcher Dichter und ihrer Familien, die durch den Krieg in Not geraten ſind, veranſtaltet der Schutzverband Deutſcher Schriftſteller, Ortsgruppe München, der in dieſer Zeit die Kriegshilfe für Dichter und Schriftſteller als ſeine Hauptaufgabe betrachtet, am 21. Mai eine Wohltätigkeits-Vorſtellung. Die Königl. General-Intendanz hat in dankenswerter Weiſe das Hoftbeater zur Verfügung geſtellt. Das Programm des Abends wird ein muſikaliſch-dramatiſches und diesmal beſonders reich an Abwechslung ſein. Außer der Uraufführung eines neuen Einakters von Ludwig Thoma und einer Wiederholung der „Schönen Galathea“ finden Rezitationen, Geſangsvorträge und Tänze ſtatt, zu denen u. a. Frau Hermine Boſetti, Dr. Felix v. Kraus, Ernſt v. Poſſart und Frl. Grete Wieſenthal ihre Mitwirkung freundlichſt zugeſagt haben. Die Leitung des muſikaliſchen Teiles liegt in den Händen des Generalmuſikdirektors Bruno Walter. Die Sammlung für den Verein Zoologiſcher Garten iſt nun bereits zu einer Höhe von 26,000 M emporgeſtiegen. Der freudige Eifer, mit dem ſich unſere Münchener Bürgerſchaft an den Spenden beteiligt, iſt überaus an- erkennenswert. Es ſind die Spender, die tauſend Mark zeichneten, keines- wegs vereinzelt geblieben. Zu mehreren Gaben in dieſer Höhe hat neuerdings eine Tierfreundin, die nicht genannt ſein will, dem Verein 1000 M geſtiftet, nachdem vor kurzem ſchon ein ungenannter Tierfreund 500 M überſandte. Während ſich die Mehrzahl der Spenden zwiſchen 500 und 100 M bewegt, ſind natürlich auch kleinere Beträge, die ebenſo willkommen ſind, gezeichnet worden. Wie lebhaft das Intereſſe für unſeren ſchönen Tierpark iſt, dafür gibt rübrenden Beweis, daß ſogar aus dem Felde von Freunden der Tier- welt dem Verein namhafte Beträge zu ſeiner Sammlung übermittelt worden ſind. Die kriegeriſchen Ereigniſſe zu Waſſer und zu Lande veranlaſſen den aufmerkſamen Zeitungsleſer, die verſchiedenen Kriegskarten tagtäglich aufzu- ſchlagen. Solches iſt aber meiſt bei der Zahl der Karten, die notwendig ſind, recht ſchwierig, und ſomit dürfte der ſoeben fertiggeſtellte „Kriegskarten- Atlas“ unſeren Freunden willkommen ſein. Der Atlas bringt eine Zuſam- menſtellung von Karten ſämtlicher Kriegsſchauplätze und wird in ſeiner neuen Auflage durch eine Karte der Europäiſchen Türkei (Dardanellen-Straße, Marmara-Meer, Bosporus) ergänzt. Die Karten ſind in großen Maßſtäben gehalten und geſtatteten ſomit eine reiche Beſchriftung. Der außergewöhn- lich billige Preis von 1.50 M (erkl. Porto) läßt eine weite Verbreitung des Atlas nicht nur im Deutſchen Reiche, ſondern auch bei unſeren im Felde ſtehenden Braven wünſchen. Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heu- tigen Nummer. Unſer deutſches Heer ſteht gegen eine Welt von Feinden im Kriege. Wir wiſſen, daß ihre Ausbildung und ihr Mut, ihr Können und ihre Tapferkeit jedem Feind das Gewicht halten wird. Aber wir wiſſen auch, daß die Schrecken des Krieges nicht nur den Tod bedeuten und nach ſich ziehen, ſondern auch viele Krankheiten, die entſtehen müſſen, wenn ein Millionenheer in ſtändiger Berührung mit fremden Völkern iſt, die nicht beſonders auf körperliche Rein- lichkeit achten, wie es z. B. bei den Ruſſen der Fall iſt. Jeder ausziehende Soldat, beſonders aber jede Mutter, jede Frau und jede Braut ſoll als erſtes Geſchenk für den Ausziehenden ein Stückchen gute und dauernde Steckenpferd- Teerſchwefel-Seife in Betracht ziehen, die vermöge ihrer desinfizierenden Eigenſchaft einen wirkſamen Schutz bietet und gleichzeitig auch beſonders nach großen Strapazen erfriſcht und erquickt. Liebesgaben. Zigarren ſind als Liebesgaben das dankbarſte Ge- ſch’enk. Lieber verzichtet unſer braver Feldſoldat auf alles andere, wenn er nur eine Zigarre erhalten kann. Leider wird nun auch dieſes Kraut eine weſentliche Verteuerung erfahren, da durch den enormen Konſum die Lager bald erſchöpft und unſere Feinde durch Abſperrung dafür ſorgen, daß Zu- fuhren aus dem Auslande — und wir ſind nun einmal auf das Ausland ganz angewieſen — nicht zu uns gelangen können. Jeder, der Liebhaber einer guten Zigarre iſt, verſäume nicht, ſich noch ein Quantum Zigarren hin- zulegen. Vorläufig gibt die Firma Bruno Büttner, Zigarrenfabrik, Gießen, nicht allein zum alten Preiſe, ſondern noch für kurze Zeit den bet ihr zur Pfingſtzeit üblich gewordenen Extra-Rabatt von 8 Prozent bei Nach- nahme oder 5 Prozent bei Beſtellungen auf Ziel. Münchener Volkstheater. Samstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Neu einſtudiert: Traumulus *) Sonntag, 16. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen): Sein ganzes Glück, abends 8 Uhr: Traumulus *). Montag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Traumulus *). Dienstag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Traumulus *). Mittwoch, 19. Mai, abends 8 Uhr: Die Journaliſten **). Donnerstag, 20. Mai, abends 8 Uhr: Die Jour- naliſten **). Freitag, 21. Mai, abends 7½ Uhr (zu volkstümlichen Preiſen): Kabale und Liebe. Samstag, 22. Mai, abends 8 Uhr: Uraufführung: Die rätſelhafte Frau ***). Luſtſpiel in 3 Akten von Rob. Reiner. Sonntag. 23. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen): Penſion Schöller, abends 8 Uhr: Die rätſelhafte Frau ***). Montag. 24. Mai, nachm. 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen): Huſarenfieber, abends 8 Uhr: Die rätſelhafte Frau ***). *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. **) Gaſtſpiel Emil Birron. **) Gaſtſpiel Emil Birron. ***) Gaſtſpiel Centa Bré. ***) Gaſtſpiel Centa Bré. ***) Gaſtſpiel Centa Bré.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-04-24T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 15. Mai 1915, S. III. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine20_1915/15>, abgerufen am 24.11.2024.