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Allgemeine Zeitung, Nr. 18, 22. Januar 1929.

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"AZ" - Neuigkeiten aus München


Liebe AZ!

Der Zug auf der Strecke Garmisch--München
ist Sonntag abend zweimal auf der Strecke ab-
gerissen, so daß der vordere Teil weiterfuhr und
das Zugende stehen blieb. Schaden ist nicht ent-
standen.



Geldboten seid vorsichtig!

Die Polizeidirektion München gibt bekannt,
daß in den letzten Tagen in verschiedenen Städten
Deutschlands wieder Geldboten erheblich geschä-
digt wurden, weil sie sich mit unbekannten Män-
nern auf der Straße in Geldwechselgeschäfte ein-
gelassen haben. Die Täter beobachten an Post-
scheckämtern oder sonstigen Zahlstellen die Leute
und verfolgen sie auf der Straße, sprechen sie an
und wollen ihr Geld in eine andere Geldsorte
umgewechselt haben. Bei dem Wechselgeschäfte
stehlen die Gauner dann einen Teil des Wechsel-
geldes.



Autounfall

Prinz Thurn und Taxis fuhr mit seinem
Personenauto, von Weilheim kommend, nach
Starnberg. Der Prinz der den Wagen selbst
mit einer 80-Kilometer-Stundengeschwindigkeit
steuerte, verlor 2 Kilometer vor Starnberg die
Führung, überrannte fünf Randsteine der linken
Straßenseite. Mit dem vierten Randstein stürzte
das Auto die vier Meter hohe Böschung hinab.
Weder Führer noch die zwei Insassen wurden
verletzt. Das Auto wurde teilweise beschädigt.



Andreas Hofer
im Circus Krone!

Mit allgemeiner Spannung hat man Krones
neue "große Sache" erwartet, die er geheimnis-
voll ankündigte; nun ist es heraus: morgen
Mittwoch, punkt 8 Uhr abends, findet die Pre-
miere für "Andreas Hofer" statt. Als grandioses
Manegen-Schaustück, das in der Hauptsache die
Kämpfe des Tiroler Freiheitshelden zum Gegen-
stand zirzensischer Kunstdemonstrationen hat, wird
es den zweiten Abschnitt des diesjährigen Krone-
Gastspiels wirkungsvoll einleiten. Und man muß
sagen: die Direktion hat mit der Wahl dieses
Themas einen recht glücklichen Griff getan.
Wenn Krone in diesem Jahre ganz besonders
das Manegen-Schaustück bevorzugt, so ist ihm
das zu danken als der durchaus gelungene Ver-
such, uns zirzensische Kunst einmal in einer an-
deren als der üblichen Form zu ver-
mitteln.

In "Andreas Hofer" hat Alfred Delbosg, der
Verfasser und international bekannte Regie-Spe-
zialist, als Krones Gast nur diejenigen Episoden
aus dem Leben des Tiroler Freiheitshelden
herausgegriffen, die ihm Handhabe boten für
zirzensische Bearbeitung. Mit einem Aufgebot von
500 Menschen wird man die Erstürmung der
Bollwerke der Tiroler sehen, Reiterkavalkaden mit
mehr als 100 Pferden werden in halsbrecherischen
Evolutionen Gefechte und Reiterßenen darstellen,
Kavallerie-, Infanterie- und Artillerie-Kämpfe
werden durch die Manege toben und Massen-
ßenen dem Ganzen ein Leben und ein Tempo
geben, das man sonst nur in den Wiedergaben
unserer Großfilme zu sehen bekommt.

Solches kann eben nur der Circus zeigen, der
sich damit zwangsläufig aber treffsicher dem ver-
änderten Zeitgeschmack anzupassen vermochte. Und
wir dürfen sicher sein, daß "Andreas Hofer" bei
Krone eine Darstellung erfahren wird, die jedem
Freund bester zirzensischer Kunst in vornehmster
Weise gerecht wird.



Deutsches Theater

Von Vereinen, Körperschaften und in vielen
privaten Zuschriften wurde die Herstellung und
Wiederaufrichtung der hochkünstlerischen Dekora-
tion von M. M. Oswald gewünscht. Dieselbe
wird in dieser Woche für fünf Tage unter Lei-
tung des Künstlers wieder errichtet.



Beerdigungen am 23. Januar 1929
Ostfriedhof:

(Feuerbestattung): Luz Any, Bank-
oberinspektorsgattin 72 J., 111/2 Uhr; Hübner He-
lene, Fabrikantenswe. 66 J., 11 Uhr; von Ranke
Friedrich, Oberstleutn. u. Gutsbes. 66 J., 10 Uhr:
Mannas Franz, Reichsbahn-Oberinspektor 59 J.,
91/2 Uhr; Gaßner Margarete, Masch-Arbeiterswe.
45 J., 9 Uhr; Hertlein Gustav, Oberstleutnant
a. D. 77 J., 12 Uhr. (Erdbestattung): Biro Georg,
pens. Lagerwart 73 J., 23/4 Uhr: Krämer Marie,
ehem. Dienstmädchen 47 J., 2 Uhr; Beiß Hein-
rich, Maurer 25 J., 21/4 Uhr; Bamberg Therese,
Tapezierersg. 58 J., 81/4 Uhr; Mühlbauer Jlse,
Hilfsarbeiterskind 6 Tg. 21/2 Uhr; Salcher Jakob,
Hilfsarbeiter 44 J., 3 Uhr; Hupfauer Ludwig,
Bankbeamter a. D. 62 J., 3 Uhr.

Weskl. Friedhof:

Rabl Kreßenz, Magaziners-
gattin 50 J., 21/4 Uhr; Glöggler Ignaz, Schrei-
ner 58 J., 3 Uhr; Pichler Therese, Bäckermeisters-
witwe 53 J., 21/2 Uhr.

Südl. Friedhof:

Leipold Luise, Drogeriebeswe.,
49 J., 111/4 Uhr; Knorr Ferdinand Dr. jur.
Privatgelehrter 71 J., 111/2 Uhr: Hamperl Franz,
Schubmacherskind 1 J., 11 Uhr.

Sendling:

Ailer Elisabeth Hausbesitzerstochter,
35 J., 111/4 Uhr.

Schwabing:

(Neuer nördl. Friedhof): Winters-
berger Albert, Zahntechniker. 421/2 J., 21/2 Uhr;
Oesele Karplina, Wagenfabrikantenswitwe, 85 J.,
2 Uhr; Lorenz Peter, Maschinenführerskind,
1 Mt., 11/2 Uhr.

Waldfriedhof:

Barmaneter Josef. st. Verw.-
Obersekretär 55 J., 31/2 Uhr; Pretz Maria (M.
Pontika), barmh. Schwester 26 J., 2 Uhr; Hierl
Kreßenz, Bahngehilfensg., 61 J., 21/2 Uhr; Nied-
mayr Johanna, Kutscherswe. 73 J., 3 Uhr; Eich-
hauer Luise, Handelsschülerin 16 J., 4 Uhr

[Spaltenumbruch]
Wettbewerb für Lichtreklame
Veranstaltet vom Münchener Bund

Der Münchner Bund schreibt, wie wir bereits
gestern mitteilten, einen Wettbewerb aus zur
Erlangung von Ideen einer künstlerisch und pro-
pagandistisch wirksamen Gestaltung der Licht-
reklame am Bahnhofplatz, in der Bayer-,
Schützen-, Prielmayer- und Arnulfstraße.

Zweck des Wettbewerbs ist die Gewinnung von
Ideen für die Ausführung von Lichtreklamen, be-
leuchteten Firmenschildern usw. für die einzelnen
Geschäftsarten unter möglichster Berücksichtigung
der Charakteristik des Platzes bzw. des Straßen-
zuges. Gleichzeitig sollen womöglich aus dem
Ergebnis des Wettbewerbs Leitsätze und Richt-
linien für die Durchführung von Lichtreklame ge-
wonnen werden, damit
das Licht als künstlerisches Mittel
für eine wirkungsvolle Gestaltung des nächtlichen
Stadtbildes Verwendung findet.

Die Entwürfe sollen erkennen lassen, daß bei
größter Freiheit im einzelnen (die augenblicklich
geltenden Bestimmungen sind nicht bindend) doch
eine Zusammenfassung nach einheitlichen Ge-
sichtspunkten möglich ist, welche im Interesse der
Gesamtwirkung liegt.

Gerade der Eindruck am Bahnhofplatz und
beim Einkritt in die Stadt

durch die im Wettbewerb zu behandelnden Stra-
[Spaltenumbruch] ßenzüge soll einer beachtlichen Lösung zugeführt
werden.

An dem Wettbewerb kann sich jeder Münchner
Künstler beteiligen. (München und Vororte.) Die
Unterlagen werden bei der Geschäftsstelle des
Münchner Bundes, Max Josephstraße 2, abge-
geben. Sie werden auch gegen Nachnahme oder
Portoeinreichung von 2.50 Mark zugesandt. Der
Betrag wird nicht zurückvergütet.

Die Wirkung bei Nacht muß ebenso kenntlich
gemacht werden, wie die Eingliederung in die
gegebenen Verhältnisse bei Tag. Form und Kom-
position der jeweiligen Lichtreklameort muß in-
soweit kenntlich gemacht sein, daß räumliche und
plastische Erscheinung klar wird. Auch bei Teil-
ausführungen der Reklamen muß eine gute Ge-
samtwirkung gesichert sein. Angabe der Farben
ist notwendig. Die Einreichung von Modellen ist
gestattet.

Die Entwürfe sind einzureichen bis zum 28. Fe-
bruar im Glaspalast.

Dieser großzügige Plan ist in Münchens Inter-
esse lebhaft zu begrüßen; es steht aber auch zu
wünschen, daß die Ausführung der zu erwarten-
den wertvollen künstlerischen Ideen nicht am
Paragraphengatter hängen bleibt oder durch
Stümpertum an Großzügigkeit verliere.



Tagung der Vereinigung
Deutscher Reisebüros
In München vom 21.--24. Januar 1929

Die Vereinigung Deutscher Reisebüros mit
dem Sitz in Berlin veranstaltet in der Zeit vom
21. bis 24. Januar eine Tagung in München.

Diese wichtigen Förderer des Fremdenverkehrs
neben den Verkehrsverbänden sind gerade in
unserer Stadt als einem bevorzugten Ziel aus-
wärtiger Gäste besonders willkommen.

Neben verschiedenen internen Sitzungen hat
[Spaltenumbruch] auch der gesellschaftliche Teil der Tagung seinen
Anfang genommen. Um 9 Uhr fand heute eine
Rundfahrt durch die Stadt statt. Mittags um
1 Uhr hatten die Handelskammer München und
der Verkehrsverband München und Südbayern
zu einem Frühstück in das Restaurant Neue
Börse geladen.

Für den Nachmittag steht eine Besichtigung des
Deutschen Museums auf dem Programm. R.



Im Zeichen des Verkehrs
Der ADAC-Ball im Deutschen Theater

Nach schneidiger Fahrt (für 20 Pfennig "Grad-
aus") im elektrischen Schienenauto mit Vierrad-
bremse vor Deutschem Theater gestoppt -- noch-
mals Gashebel leise getippt -- hierauf über die
Treppen und Verkehrsschutzmann im Tanzparkett
beinahe -- also um ein Haar -- wie vorgestern
am Stachus -- armer, kleiner Ve-Po!

Dieser war in aller grotesken Starre von Pro-
fessor Kunstmaler Glaß entworfen und zu
Ehren des Gaues Südbayern der ADAC. und
seines zweiten Kostümballes in blinkende Uniform
gehüllt. Thronend wie ein indischer Gott, mit
starker Hand Schirmherr über den Verkehr in
aller Künstlerlaune an Balkonbrüstung gezeichnet
und geschnitten -- und über den Verkehr, den
wirbelnden Verkehr um ihn am Tanzparkett.
Sein Auge blitzte über faschingsmäßig entfesselte
Ordnung der lieben Masken und Maskinnen,
der Smoking- und sonstigen Würdenträger. Und
sein Blick war: Daß mir niemand verkehrt ver-
kehrt!

Nun ja, auch der gewissenhafteste Beamte tut
höchstens mehr als er kann, und das reicht nicht
[Spaltenumbruch] immer. -- Nicht, als ob gerade Verkehrschaos,
aber immerhin -- so ein kleines, liebes, bißl
Durcheinander.

Dekoration von Glaß war nicht von Pappe,
das heißt -- aber sie war von freudeatmender
Geschlossenheit künstlerischen Formungswillens.

Und Ette, was soll man man sagen -- Ette
ist Ette und einmalig und ein Temperamentler,
ein Synkopler, ach, was red' ich, tanzen möchte
man, spricht man nur seinen Namen.

Das Ballett in aller reizenden Offenbarung ge-
drillten Beinexerzierens, Tanzpaare in wirbeln-
dem Furioso -- Peter Kreuders populärer
ADAC.-Marsch -- Prinz Karnevals Einzug,
schon volkstümlich gewordene Majestät. --

Ach, auf der Tanzfläche war ein Verkehr --
direkt großstädtisch, direkt münchnerisch -- und
die Schlußlichter, diesmal in den Augen vieler
schönen Frauen, leuchteten auch auf Parkplätzen
(lies Logen und Vierstüberl) eine Nacht lang
voller Faschingsseligkeit.

Im Zeichen des Verkehrs -- ein Sieg also.
f.



Städtische Wanderbücherei

Städtische Wanderbücherei. Die wegen Repara-
tur und Ordnungsarbeiten seit acht Tagen ge-
schlossene Wanderbücherei nimmt ihren regelmä-
ßigen Dienst wieder Dienstag, 22. Januar, auf.
Die Ausleihstellen und -zeiten sind: Alpenplatz:
Montags 16--19 Uhr, Ruffinistraße: Dienstag
17--19 Uhr, Ostbahnhof: Mittwoch 15--19 Uhr,
Baldeplatz: Donnerstag 16--19 Uhr, Hofmann-
straße: Freitag 16--19 Uhr, Matthias-Pschorr-
Ring: Samstag 16--19 Uhr.



Der Konsumverein Sendling-München

hat für das erste Halbjahr seines 43. Geschäfts-
jahres (1. Juli 1928 mit 31. Dezember 1928) ein
außerordentlich günstiges Ergebnis aufzuweisen.
Der Umsatz erreichte in diesen sechs Monaten
den Betrag von 10 412 840 Mark gegenüber im
Vorjahre von 9 003 217 Mark, mithin eine Umsatz-
steigerung von 1 409 623 Mark = 15.65 Prozent.
An neuen Mitgliedern sind beigetreten 4828, so
daß der Mitgliederstand die Zahl von
50 429 erreicht hat. Die Zahl der Verteilungs-
stellen haben sich um sechs vermehrt. Das neue
Kaufhaus im Rosental hat bezüglich Umsatz
alle Erwartungen übertroffen und wird weiter
ausgebaut werden.

Der Konsumverein Sendling-München steht in
Mitgliedschaft und Umsatz an siebenter Stelle in
Deutschland. Besonders stark kommt das in seiner
Sparkassenabteilung zum Ausdruck. Der
Einlagebestand betrug am 31. Dezember 1928
8 524 275 Mark.

Diese Verbrauchergenossenschaft bietet nach allen
Seiten hin ein erfreuliches Bild gesunder Entwick-
lung.

In den Kammerlichtspielen:
Hinter Haremsmauern

Endlich wieder einmal ein Film ohne süßes
happy-end. Der Scheik Fazil, grausam und
leidenschaftlich, lernt in Europa eine Pariserin
kennen, die wie er ehelustig war. Hindernisse
und Helfer. Die beiden heiraten, aber ... Frei-
heit will die Französin, Besitz des Mannes --
denkt der Scheik -- ist die Frau. Leidenschaft
zwingt sie zusammen, Weltanschauungen trennen
sie.

Schließlich wird Fazil durch einen unvor-
sichtigen Schuß verwundet. Sterbend zieht er
ihr einen vergifteten Ring auf den Finger. Im
Tode wollen sie das Glück erreichen, das ihnen
das Leben versagt.

Das Thema ist nicht neu, aber im Film wieder
einmal neu, zudem ist das Stück in Regie, Spiel
und Photographie gut. Als Hauptdarsteller er-
scheinen Charles Farrell und Greta Nissen, beide
auch gute Typen. Die Regie besorgte Howard
Hawks. r.




Eine Farbentagung findet in München am 18.
und 19. Februar statt, veranstaltet vom Polytech-
nischen Verein in Bayern, dem Fachausschuß für
Anstrichtechnik im Verein deutscher Ingenieure,
der Deutschen Gesellschaft für rationelle Malver-
fahren, der Fachgruppe für Chemie der Körper-
farben und Anstrichstoffe im Verein deutscher
Chemiker und dem Reichsbund des deutschen
Maler- und Lackiererhandwerks e. V. Behandelt
wird das ganze Problem des Farbenwesens und
der Farbentechnik. Teilnehmerkarten werden un-
entgeltlich abgegeben von der Geschäftsstelle des
Polytechnischen Vereins in Bayern, München,
Briennerstraße 8/2 (4. Aufgang).

[irrelevantes Material]
Was ist los?
Vollständige Liste der Faschings-
Veranstaltungen.
Heute

Deutsches Theater: Armenball. Bür-
gerbräukeller:
Bayer. Traberball (großer
Saal), Pfälzer Waldverein (Altmünchner Saal).
Schwabinger Brauerei: Künstlerzunft
Nateswara Löwenbräukeller: Deutsch-
Oesterr. Volksbund. Wagnersaal: Flieger-
Vereinigung. Kolosseum: Hausfrauenball.
Krankenkassen d. Schweinemetzger. Bayer.
Hof:
Korps Guestfalia. Park Hotel: Kar-
nevalistischer Stimmungsabend. Tabarin
Luitpold:
Tabarin-Maskenball. Cafe
Luitpold:
Ein Abend ja der Residenz d. off.
Prinzen Karneval. Odeon-Kasino: Fa-
schingsfest Simplizissimus: Faschings-
treiben vor 20 Jahren. Gasthaus Blüte:
Künstlergesellschaft 1927. Reigen: Künstler-
ball. Cafe Arkadia: Wiener Praterleben.
Annast: Festabend in der Hochburg des Ex-
prinzen Karneral. Hotel Germania: Haus-
ball.

Morgen

Deutsches Theater: Bal pare m. intern.
Welt-Miramundum-Kostümfest. Schwabinger
Brauerei:
Ball der Freiwill. Feuerwehr,
Abt. 4. Regina-Palast-Hotel: Die
Zaubergärten der Regina. Vier Jahreszei-
ten:
Deutsche Adelsgenossenschaft, Gesellschafts-
ball. Bürgerbräukeller: Redoute. Wag-
ner Saal:
Redoute. Hackerbräukeller:
Ball. Kolosseum: Redoute. Park-Hotel:
Karnevalist. Stimmungsabend. Bayerischer
Hof:
Korps Bavaria Odeon-Kasino
Faschingsfest. Taberin Luitpold: Wander-
zirkus. Apollotheater: Kindermaskenball
mit Prämiierung. Hotel Reichsadler: Re-
doute. Mathäserbräu: Redoute. Cafe
Luitpold:
Ein Abend in der off. Residenz d.
Prinzen Karneval. Simplizissimus: Fa-
schingstreiben vor 20 Jahren. Malkasten:
Malkastenfest. Reigen: Redoute. Blüte: Mo-
torradfahrer-Klub. Cafe Fischer: Faschings-
treiben mit Tanz. Cafe-Rest. Ungerer:
Faschingsunterhaltung mit Tanz Cafe Deist-
ler:
Großes Faschingstreiben mit Tanz. Allee-
Cafe:
Wiederholung des Hausballs. Winter-
garten:
Redoute. Annast: Festabend in der
Hochburg des Exprinzen Karneval.

Wir bitten Vereine und Gesellschaften, ihre Veranstal-
tungen zur Veröffentlichung in dieser Rubrik rechtzeitig zu über-
mitteln.
Fliegerball 1929

Heute findet in den von Peter Rochelsberg ge-
schmückten Räumen des Hotels Wagner der von
der Fliegervereinigung München
veranstaltete Fliegerball 1929 statt. Beginn
8 Uhr. Um 1/29 Uhr begrüßt Prinz Karneval das
Raketen-Luftschiff. 9 Uhr Aufführung eines gro-
ßen Festballetts. In den Nebenräumen weitere
Kapellen. Ab 2 Uhr früh in Wien in München
Fortsetzung.

Freiw. Feuerwehr München, Abteilung 4

Mittwoch, 23. Januar, in sämtlichen Räumen
der Schwabinger Brauerei Oberländlerball. An-
ständige Masken erwünscht. Saaleröffnung 7 Uhr,
Beginn 8 Uhr. Eintritt 1,50 M einschl. Steuer.

Was war
Zaubergärten der Regina

Irgendwo zwischen Klein- und Groß-Asien hat
es vor Jahrtausenden jene sagenhaften "hängen-
den Gärten der Semiramis gegeben, deren Auf-
erstehung wir jetzt in der Faschingszeit erleben:
in den märchenhaften prangenden Zaubergärten
der Regina"

Im Regina-Palast, in dieser großen Karawan-
[serei] des mondänen Europas, hat M. M. Os-
wald
einen überwältigenden Einklang geschaffen
zwischen abendländischer Technik und morgen-
ländischer Mystik. Eine sinnverwirrende Sympho-
nie aus Farben und Figurinen stellt die große
Halle dar, die benachbarten Räume präsentieren
sich im intimen Licht einer phantastischen Deko-
ration

Der Eröffnungsabend am Samstag einte die
besten Kreise der Münchner Gesellschaft zu den
temperamentvollen Klängen der Kapelle Ro-
manoff. Küche und Keller trugen dazu bei, den
Abend zu einem glanz- und stimmungsvollen
Höhepunkt des heurigen Faschings zu gestalten. S



Togal.

Mit diesem Präparat konnten laut den
zahlreichen ärztlichen Berichten recht beachtens-
werte Erfolge bei Rheumatismus, Ischias und
Hexenschuß erzielt werden. Es wirkte stets
prompt und rief absolut keine unangenehmen
Nebenerscheinungen hervor, was nicht hoch genug
eingeschätzt werden kann und was sicherlich einen
großen Vorzug anderen ähnlichen Mitteln gegen-
über bedeutet.

„AZ“ - Neuigkeiten aus München


Liebe AZ!

Der Zug auf der Strecke Garmiſch—München
iſt Sonntag abend zweimal auf der Strecke ab-
geriſſen, ſo daß der vordere Teil weiterfuhr und
das Zugende ſtehen blieb. Schaden iſt nicht ent-
ſtanden.



Geldboten ſeid vorſichtig!

Die Polizeidirektion München gibt bekannt,
daß in den letzten Tagen in verſchiedenen Städten
Deutſchlands wieder Geldboten erheblich geſchä-
digt wurden, weil ſie ſich mit unbekannten Män-
nern auf der Straße in Geldwechſelgeſchäfte ein-
gelaſſen haben. Die Täter beobachten an Poſt-
ſcheckämtern oder ſonſtigen Zahlſtellen die Leute
und verfolgen ſie auf der Straße, ſprechen ſie an
und wollen ihr Geld in eine andere Geldſorte
umgewechſelt haben. Bei dem Wechſelgeſchäfte
ſtehlen die Gauner dann einen Teil des Wechſel-
geldes.



Autounfall

Prinz Thurn und Taxis fuhr mit ſeinem
Perſonenauto, von Weilheim kommend, nach
Starnberg. Der Prinz der den Wagen ſelbſt
mit einer 80-Kilometer-Stundengeſchwindigkeit
ſteuerte, verlor 2 Kilometer vor Starnberg die
Führung, überrannte fünf Randſteine der linken
Straßenſeite. Mit dem vierten Randſtein ſtürzte
das Auto die vier Meter hohe Böſchung hinab.
Weder Führer noch die zwei Inſaſſen wurden
verletzt. Das Auto wurde teilweiſe beſchädigt.



Andreas Hofer
im Circus Krone!

Mit allgemeiner Spannung hat man Krones
neue „große Sache“ erwartet, die er geheimnis-
voll ankündigte; nun iſt es heraus: morgen
Mittwoch, punkt 8 Uhr abends, findet die Pre-
miere für „Andreas Hofer“ ſtatt. Als grandioſes
Manegen-Schauſtück, das in der Hauptſache die
Kämpfe des Tiroler Freiheitshelden zum Gegen-
ſtand zirzenſiſcher Kunſtdemonſtrationen hat, wird
es den zweiten Abſchnitt des diesjährigen Krone-
Gaſtſpiels wirkungsvoll einleiten. Und man muß
ſagen: die Direktion hat mit der Wahl dieſes
Themas einen recht glücklichen Griff getan.
Wenn Krone in dieſem Jahre ganz beſonders
das Manegen-Schauſtück bevorzugt, ſo iſt ihm
das zu danken als der durchaus gelungene Ver-
ſuch, uns zirzenſiſche Kunſt einmal in einer an-
deren als der üblichen Form zu ver-
mitteln.

In „Andreas Hofer“ hat Alfred Delboſg, der
Verfaſſer und international bekannte Regie-Spe-
zialiſt, als Krones Gaſt nur diejenigen Epiſoden
aus dem Leben des Tiroler Freiheitshelden
herausgegriffen, die ihm Handhabe boten für
zirzenſiſche Bearbeitung. Mit einem Aufgebot von
500 Menſchen wird man die Erſtürmung der
Bollwerke der Tiroler ſehen, Reiterkavalkaden mit
mehr als 100 Pferden werden in halsbrecheriſchen
Evolutionen Gefechte und Reiterſzenen darſtellen,
Kavallerie-, Infanterie- und Artillerie-Kämpfe
werden durch die Manege toben und Maſſen-
ſzenen dem Ganzen ein Leben und ein Tempo
geben, das man ſonſt nur in den Wiedergaben
unſerer Großfilme zu ſehen bekommt.

Solches kann eben nur der Circus zeigen, der
ſich damit zwangsläufig aber treffſicher dem ver-
änderten Zeitgeſchmack anzupaſſen vermochte. Und
wir dürfen ſicher ſein, daß „Andreas Hofer“ bei
Krone eine Darſtellung erfahren wird, die jedem
Freund beſter zirzenſiſcher Kunſt in vornehmſter
Weiſe gerecht wird.



Deutſches Theater

Von Vereinen, Körperſchaften und in vielen
privaten Zuſchriften wurde die Herſtellung und
Wiederaufrichtung der hochkünſtleriſchen Dekora-
tion von M. M. Oswald gewünſcht. Dieſelbe
wird in dieſer Woche für fünf Tage unter Lei-
tung des Künſtlers wieder errichtet.



Beerdigungen am 23. Januar 1929
Oſtfriedhof:

(Feuerbeſtattung): Luz Any, Bank-
oberinſpektorsgattin 72 J., 11½ Uhr; Hübner He-
lene, Fabrikantenswe. 66 J., 11 Uhr; von Ranke
Friedrich, Oberſtleutn. u. Gutsbeſ. 66 J., 10 Uhr:
Mannas Franz, Reichsbahn-Oberinſpektor 59 J.,
9½ Uhr; Gaßner Margarete, Maſch-Arbeiterswe.
45 J., 9 Uhr; Hertlein Guſtav, Oberſtleutnant
a. D. 77 J., 12 Uhr. (Erdbeſtattung): Biro Georg,
penſ. Lagerwart 73 J., 2¾ Uhr: Krämer Marie,
ehem. Dienſtmädchen 47 J., 2 Uhr; Beiß Hein-
rich, Maurer 25 J., 2¼ Uhr; Bamberg Thereſe,
Tapezierersg. 58 J., 8¼ Uhr; Mühlbauer Jlſe,
Hilfsarbeiterskind 6 Tg. 2½ Uhr; Salcher Jakob,
Hilfsarbeiter 44 J., 3 Uhr; Hupfauer Ludwig,
Bankbeamter a. D. 62 J., 3 Uhr.

Weſkl. Friedhof:

Rabl Kreſzenz, Magaziners-
gattin 50 J., 2¼ Uhr; Glöggler Ignaz, Schrei-
ner 58 J., 3 Uhr; Pichler Thereſe, Bäckermeiſters-
witwe 53 J., 2½ Uhr.

Südl. Friedhof:

Leipold Luiſe, Drogeriebeſwe.,
49 J., 11¼ Uhr; Knorr Ferdinand Dr. jur.
Privatgelehrter 71 J., 11½ Uhr: Hamperl Franz,
Schubmacherskind 1 J., 11 Uhr.

Sendling:

Ailer Eliſabeth Hausbeſitzerstochter,
35 J., 11¼ Uhr.

Schwabing:

(Neuer nördl. Friedhof): Winters-
berger Albert, Zahntechniker. 42½ J., 2½ Uhr;
Oeſele Karplina, Wagenfabrikantenswitwe, 85 J.,
2 Uhr; Lorenz Peter, Maſchinenführerskind,
1 Mt., 1½ Uhr.

Waldfriedhof:

Barmaneter Joſef. ſt. Verw.-
Oberſekretär 55 J., 3½ Uhr; Pretz Maria (M.
Pontika), barmh. Schweſter 26 J., 2 Uhr; Hierl
Kreſzenz, Bahngehilfensg., 61 J., 2½ Uhr; Nied-
mayr Johanna, Kutſcherswe. 73 J., 3 Uhr; Eich-
hauer Luiſe, Handelsſchülerin 16 J., 4 Uhr

[Spaltenumbruch]
Wettbewerb für Lichtreklame
Veranſtaltet vom Münchener Bund

Der Münchner Bund ſchreibt, wie wir bereits
geſtern mitteilten, einen Wettbewerb aus zur
Erlangung von Ideen einer künſtleriſch und pro-
pagandiſtiſch wirkſamen Geſtaltung der Licht-
reklame am Bahnhofplatz, in der Bayer-,
Schützen-, Prielmayer- und Arnulfſtraße.

Zweck des Wettbewerbs iſt die Gewinnung von
Ideen für die Ausführung von Lichtreklamen, be-
leuchteten Firmenſchildern uſw. für die einzelnen
Geſchäftsarten unter möglichſter Berückſichtigung
der Charakteriſtik des Platzes bzw. des Straßen-
zuges. Gleichzeitig ſollen womöglich aus dem
Ergebnis des Wettbewerbs Leitſätze und Richt-
linien für die Durchführung von Lichtreklame ge-
wonnen werden, damit
das Licht als künſtleriſches Mittel
für eine wirkungsvolle Geſtaltung des nächtlichen
Stadtbildes Verwendung findet.

Die Entwürfe ſollen erkennen laſſen, daß bei
größter Freiheit im einzelnen (die augenblicklich
geltenden Beſtimmungen ſind nicht bindend) doch
eine Zuſammenfaſſung nach einheitlichen Ge-
ſichtspunkten möglich iſt, welche im Intereſſe der
Geſamtwirkung liegt.

Gerade der Eindruck am Bahnhofplatz und
beim Einkritt in die Stadt

durch die im Wettbewerb zu behandelnden Stra-
[Spaltenumbruch] ßenzüge ſoll einer beachtlichen Löſung zugeführt
werden.

An dem Wettbewerb kann ſich jeder Münchner
Künſtler beteiligen. (München und Vororte.) Die
Unterlagen werden bei der Geſchäftsſtelle des
Münchner Bundes, Max Joſephſtraße 2, abge-
geben. Sie werden auch gegen Nachnahme oder
Portoeinreichung von 2.50 Mark zugeſandt. Der
Betrag wird nicht zurückvergütet.

Die Wirkung bei Nacht muß ebenſo kenntlich
gemacht werden, wie die Eingliederung in die
gegebenen Verhältniſſe bei Tag. Form und Kom-
poſition der jeweiligen Lichtreklameort muß in-
ſoweit kenntlich gemacht ſein, daß räumliche und
plaſtiſche Erſcheinung klar wird. Auch bei Teil-
ausführungen der Reklamen muß eine gute Ge-
ſamtwirkung geſichert ſein. Angabe der Farben
iſt notwendig. Die Einreichung von Modellen iſt
geſtattet.

Die Entwürfe ſind einzureichen bis zum 28. Fe-
bruar im Glaspalaſt.

Dieſer großzügige Plan iſt in Münchens Inter-
eſſe lebhaft zu begrüßen; es ſteht aber auch zu
wünſchen, daß die Ausführung der zu erwarten-
den wertvollen künſtleriſchen Ideen nicht am
Paragraphengatter hängen bleibt oder durch
Stümpertum an Großzügigkeit verliere.



Tagung der Vereinigung
Deutſcher Reiſebüros
In München vom 21.—24. Januar 1929

Die Vereinigung Deutſcher Reiſebüros mit
dem Sitz in Berlin veranſtaltet in der Zeit vom
21. bis 24. Januar eine Tagung in München.

Dieſe wichtigen Förderer des Fremdenverkehrs
neben den Verkehrsverbänden ſind gerade in
unſerer Stadt als einem bevorzugten Ziel aus-
wärtiger Gäſte beſonders willkommen.

Neben verſchiedenen internen Sitzungen hat
[Spaltenumbruch] auch der geſellſchaftliche Teil der Tagung ſeinen
Anfang genommen. Um 9 Uhr fand heute eine
Rundfahrt durch die Stadt ſtatt. Mittags um
1 Uhr hatten die Handelskammer München und
der Verkehrsverband München und Südbayern
zu einem Frühſtück in das Reſtaurant Neue
Börſe geladen.

Für den Nachmittag ſteht eine Beſichtigung des
Deutſchen Muſeums auf dem Programm. R.



Im Zeichen des Verkehrs
Der ADAC-Ball im Deutſchen Theater

Nach ſchneidiger Fahrt (für 20 Pfennig „Grad-
aus“) im elektriſchen Schienenauto mit Vierrad-
bremſe vor Deutſchem Theater geſtoppt — noch-
mals Gashebel leiſe getippt — hierauf über die
Treppen und Verkehrsſchutzmann im Tanzparkett
beinahe — alſo um ein Haar — wie vorgeſtern
am Stachus — armer, kleiner Ve-Po!

Dieſer war in aller grotesken Starre von Pro-
feſſor Kunſtmaler Glaß entworfen und zu
Ehren des Gaues Südbayern der ADAC. und
ſeines zweiten Koſtümballes in blinkende Uniform
gehüllt. Thronend wie ein indiſcher Gott, mit
ſtarker Hand Schirmherr über den Verkehr in
aller Künſtlerlaune an Balkonbrüſtung gezeichnet
und geſchnitten — und über den Verkehr, den
wirbelnden Verkehr um ihn am Tanzparkett.
Sein Auge blitzte über faſchingsmäßig entfeſſelte
Ordnung der lieben Masken und Maskinnen,
der Smoking- und ſonſtigen Würdenträger. Und
ſein Blick war: Daß mir niemand verkehrt ver-
kehrt!

Nun ja, auch der gewiſſenhafteſte Beamte tut
höchſtens mehr als er kann, und das reicht nicht
[Spaltenumbruch] immer. — Nicht, als ob gerade Verkehrschaos,
aber immerhin — ſo ein kleines, liebes, bißl
Durcheinander.

Dekoration von Glaß war nicht von Pappe,
das heißt — aber ſie war von freudeatmender
Geſchloſſenheit künſtleriſchen Formungswillens.

Und Etté, was ſoll man man ſagen — Etté
iſt Etté und einmalig und ein Temperamentler,
ein Synkopler, ach, was red’ ich, tanzen möchte
man, ſpricht man nur ſeinen Namen.

Das Ballett in aller reizenden Offenbarung ge-
drillten Beinexerzierens, Tanzpaare in wirbeln-
dem Furioſo — Peter Kreuders populärer
ADAC.-Marſch — Prinz Karnevals Einzug,
ſchon volkstümlich gewordene Majeſtät. —

Ach, auf der Tanzfläche war ein Verkehr —
direkt großſtädtiſch, direkt münchneriſch — und
die Schlußlichter, diesmal in den Augen vieler
ſchönen Frauen, leuchteten auch auf Parkplätzen
(lies Logen und Vierſtüberl) eine Nacht lang
voller Faſchingsſeligkeit.

Im Zeichen des Verkehrs — ein Sieg alſo.
f.



Städtiſche Wanderbücherei

Städtiſche Wanderbücherei. Die wegen Repara-
tur und Ordnungsarbeiten ſeit acht Tagen ge-
ſchloſſene Wanderbücherei nimmt ihren regelmä-
ßigen Dienſt wieder Dienstag, 22. Januar, auf.
Die Ausleihſtellen und -zeiten ſind: Alpenplatz:
Montags 16—19 Uhr, Ruffiniſtraße: Dienstag
17—19 Uhr, Oſtbahnhof: Mittwoch 15—19 Uhr,
Baldeplatz: Donnerstag 16—19 Uhr, Hofmann-
ſtraße: Freitag 16—19 Uhr, Matthias-Pſchorr-
Ring: Samstag 16—19 Uhr.



Der Konſumverein Sendling-München

hat für das erſte Halbjahr ſeines 43. Geſchäfts-
jahres (1. Juli 1928 mit 31. Dezember 1928) ein
außerordentlich günſtiges Ergebnis aufzuweiſen.
Der Umſatz erreichte in dieſen ſechs Monaten
den Betrag von 10 412 840 Mark gegenüber im
Vorjahre von 9 003 217 Mark, mithin eine Umſatz-
ſteigerung von 1 409 623 Mark = 15.65 Prozent.
An neuen Mitgliedern ſind beigetreten 4828, ſo
daß der Mitgliederſtand die Zahl von
50 429 erreicht hat. Die Zahl der Verteilungs-
ſtellen haben ſich um ſechs vermehrt. Das neue
Kaufhaus im Roſental hat bezüglich Umſatz
alle Erwartungen übertroffen und wird weiter
ausgebaut werden.

Der Konſumverein Sendling-München ſteht in
Mitgliedſchaft und Umſatz an ſiebenter Stelle in
Deutſchland. Beſonders ſtark kommt das in ſeiner
Sparkaſſenabteilung zum Ausdruck. Der
Einlagebeſtand betrug am 31. Dezember 1928
8 524 275 Mark.

Dieſe Verbrauchergenoſſenſchaft bietet nach allen
Seiten hin ein erfreuliches Bild geſunder Entwick-
lung.

In den Kammerlichtſpielen:
Hinter Haremsmauern

Endlich wieder einmal ein Film ohne ſüßes
happy-end. Der Scheik Fazil, grauſam und
leidenſchaftlich, lernt in Europa eine Pariſerin
kennen, die wie er eheluſtig war. Hinderniſſe
und Helfer. Die beiden heiraten, aber ... Frei-
heit will die Franzöſin, Beſitz des Mannes —
denkt der Scheik — iſt die Frau. Leidenſchaft
zwingt ſie zuſammen, Weltanſchauungen trennen
ſie.

Schließlich wird Fazil durch einen unvor-
ſichtigen Schuß verwundet. Sterbend zieht er
ihr einen vergifteten Ring auf den Finger. Im
Tode wollen ſie das Glück erreichen, das ihnen
das Leben verſagt.

Das Thema iſt nicht neu, aber im Film wieder
einmal neu, zudem iſt das Stück in Regie, Spiel
und Photographie gut. Als Hauptdarſteller er-
ſcheinen Charles Farrell und Greta Niſſen, beide
auch gute Typen. Die Regie beſorgte Howard
Hawks. r.




Eine Farbentagung findet in München am 18.
und 19. Februar ſtatt, veranſtaltet vom Polytech-
niſchen Verein in Bayern, dem Fachausſchuß für
Anſtrichtechnik im Verein deutſcher Ingenieure,
der Deutſchen Geſellſchaft für rationelle Malver-
fahren, der Fachgruppe für Chemie der Körper-
farben und Anſtrichſtoffe im Verein deutſcher
Chemiker und dem Reichsbund des deutſchen
Maler- und Lackiererhandwerks e. V. Behandelt
wird das ganze Problem des Farbenweſens und
der Farbentechnik. Teilnehmerkarten werden un-
entgeltlich abgegeben von der Geſchäftsſtelle des
Polytechniſchen Vereins in Bayern, München,
Briennerſtraße 8/2 (4. Aufgang).

[irrelevantes Material]
Was iſt los?
Vollſtändige Liſte der Faſchings-
Veranſtaltungen.
Heute

Deutſches Theater: Armenball. Bür-
gerbräukeller:
Bayer. Traberball (großer
Saal), Pfälzer Waldverein (Altmünchner Saal).
Schwabinger Brauerei: Künſtlerzunft
Nateswara Löwenbräukeller: Deutſch-
Oeſterr. Volksbund. Wagnerſaal: Flieger-
Vereinigung. Koloſſeum: Hausfrauenball.
Krankenkaſſen d. Schweinemetzger. Bayer.
Hof:
Korps Gueſtfalia. Park Hotel: Kar-
nevaliſtiſcher Stimmungsabend. Tabarin
Luitpold:
Tabarin-Maskenball. Café
Luitpold:
Ein Abend ja der Reſidenz d. off.
Prinzen Karneval. Odeon-Kaſino: Fa-
ſchingsfeſt Simpliziſſimus: Faſchings-
treiben vor 20 Jahren. Gaſthaus Blüte:
Künſtlergeſellſchaft 1927. Reigen: Künſtler-
ball. Café Arkadia: Wiener Praterleben.
Annaſt: Feſtabend in der Hochburg des Ex-
prinzen Karneral. Hotel Germania: Haus-
ball.

Morgen

Deutſches Theater: Bal paré m. intern.
Welt-Miramundum-Koſtümfeſt. Schwabinger
Brauerei:
Ball der Freiwill. Feuerwehr,
Abt. 4. Regina-Palaſt-Hotel: Die
Zaubergärten der Regina. Vier Jahreszei-
ten:
Deutſche Adelsgenoſſenſchaft, Geſellſchafts-
ball. Bürgerbräukeller: Redoute. Wag-
ner Saal:
Redoute. Hackerbräukeller:
Ball. Koloſſeum: Redoute. Park-Hotel:
Karnevaliſt. Stimmungsabend. Bayeriſcher
Hof:
Korps Bavaria Odeon-Kaſino
Faſchingsfeſt. Taberin Luitpold: Wander-
zirkus. Apollotheater: Kindermaskenball
mit Prämiierung. Hotel Reichsadler: Re-
doute. Mathäſerbräu: Redoute. Café
Luitpold:
Ein Abend in der off. Reſidenz d.
Prinzen Karneval. Simpliziſſimus: Fa-
ſchingstreiben vor 20 Jahren. Malkaſten:
Malkaſtenfeſt. Reigen: Redoute. Blüte: Mo-
torradfahrer-Klub. Café Fiſcher: Faſchings-
treiben mit Tanz. Café-Reſt. Ungerer:
Faſchingsunterhaltung mit Tanz Café Deiſt-
ler:
Großes Faſchingstreiben mit Tanz. Allee-
Café:
Wiederholung des Hausballs. Winter-
garten:
Redoute. Annaſt: Feſtabend in der
Hochburg des Exprinzen Karneval.

Wir bitten Vereine und Geſellſchaften, ihre Veranſtal-
tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rubrik rechtzeitig zu über-
mitteln.
Fliegerball 1929

Heute findet in den von Peter Rochelsberg ge-
ſchmückten Räumen des Hotels Wagner der von
der Fliegervereinigung München
veranſtaltete Fliegerball 1929 ſtatt. Beginn
8 Uhr. Um ½9 Uhr begrüßt Prinz Karneval das
Raketen-Luftſchiff. 9 Uhr Aufführung eines gro-
ßen Feſtballetts. In den Nebenräumen weitere
Kapellen. Ab 2 Uhr früh in Wien in München
Fortſetzung.

Freiw. Feuerwehr München, Abteilung 4

Mittwoch, 23. Januar, in ſämtlichen Räumen
der Schwabinger Brauerei Oberländlerball. An-
ſtändige Masken erwünſcht. Saaleröffnung 7 Uhr,
Beginn 8 Uhr. Eintritt 1,50 M einſchl. Steuer.

Was war
Zaubergärten der Regina

Irgendwo zwiſchen Klein- und Groß-Aſien hat
es vor Jahrtauſenden jene ſagenhaften „hängen-
den Gärten der Semiramis gegeben, deren Auf-
erſtehung wir jetzt in der Faſchingszeit erleben:
in den märchenhaften prangenden Zaubergärten
der Regina“

Im Regina-Palaſt, in dieſer großen Karawan-
[ſerei] des mondänen Europas, hat M. M. Os-
wald
einen überwältigenden Einklang geſchaffen
zwiſchen abendländiſcher Technik und morgen-
ländiſcher Myſtik. Eine ſinnverwirrende Sympho-
nie aus Farben und Figurinen ſtellt die große
Halle dar, die benachbarten Räume präſentieren
ſich im intimen Licht einer phantaſtiſchen Deko-
ration

Der Eröffnungsabend am Samstag einte die
beſten Kreiſe der Münchner Geſellſchaft zu den
temperamentvollen Klängen der Kapelle Ro-
manoff. Küche und Keller trugen dazu bei, den
Abend zu einem glanz- und ſtimmungsvollen
Höhepunkt des heurigen Faſchings zu geſtalten. S



Togal.

Mit dieſem Präparat konnten laut den
zahlreichen ärztlichen Berichten recht beachtens-
werte Erfolge bei Rheumatismus, Iſchias und
Hexenſchuß erzielt werden. Es wirkte ſtets
prompt und rief abſolut keine unangenehmen
Nebenerſcheinungen hervor, was nicht hoch genug
eingeſchätzt werden kann und was ſicherlich einen
großen Vorzug anderen ähnlichen Mitteln gegen-
über bedeutet.

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[0004] „AZ“ - Neuigkeiten aus München Liebe AZ! Der Zug auf der Strecke Garmiſch—München iſt Sonntag abend zweimal auf der Strecke ab- geriſſen, ſo daß der vordere Teil weiterfuhr und das Zugende ſtehen blieb. Schaden iſt nicht ent- ſtanden. Geldboten ſeid vorſichtig! Die Polizeidirektion München gibt bekannt, daß in den letzten Tagen in verſchiedenen Städten Deutſchlands wieder Geldboten erheblich geſchä- digt wurden, weil ſie ſich mit unbekannten Män- nern auf der Straße in Geldwechſelgeſchäfte ein- gelaſſen haben. Die Täter beobachten an Poſt- ſcheckämtern oder ſonſtigen Zahlſtellen die Leute und verfolgen ſie auf der Straße, ſprechen ſie an und wollen ihr Geld in eine andere Geldſorte umgewechſelt haben. Bei dem Wechſelgeſchäfte ſtehlen die Gauner dann einen Teil des Wechſel- geldes. Autounfall Prinz Thurn und Taxis fuhr mit ſeinem Perſonenauto, von Weilheim kommend, nach Starnberg. Der Prinz der den Wagen ſelbſt mit einer 80-Kilometer-Stundengeſchwindigkeit ſteuerte, verlor 2 Kilometer vor Starnberg die Führung, überrannte fünf Randſteine der linken Straßenſeite. Mit dem vierten Randſtein ſtürzte das Auto die vier Meter hohe Böſchung hinab. Weder Führer noch die zwei Inſaſſen wurden verletzt. Das Auto wurde teilweiſe beſchädigt. Andreas Hofer im Circus Krone! Mit allgemeiner Spannung hat man Krones neue „große Sache“ erwartet, die er geheimnis- voll ankündigte; nun iſt es heraus: morgen Mittwoch, punkt 8 Uhr abends, findet die Pre- miere für „Andreas Hofer“ ſtatt. Als grandioſes Manegen-Schauſtück, das in der Hauptſache die Kämpfe des Tiroler Freiheitshelden zum Gegen- ſtand zirzenſiſcher Kunſtdemonſtrationen hat, wird es den zweiten Abſchnitt des diesjährigen Krone- Gaſtſpiels wirkungsvoll einleiten. Und man muß ſagen: die Direktion hat mit der Wahl dieſes Themas einen recht glücklichen Griff getan. Wenn Krone in dieſem Jahre ganz beſonders das Manegen-Schauſtück bevorzugt, ſo iſt ihm das zu danken als der durchaus gelungene Ver- ſuch, uns zirzenſiſche Kunſt einmal in einer an- deren als der üblichen Form zu ver- mitteln. In „Andreas Hofer“ hat Alfred Delboſg, der Verfaſſer und international bekannte Regie-Spe- zialiſt, als Krones Gaſt nur diejenigen Epiſoden aus dem Leben des Tiroler Freiheitshelden herausgegriffen, die ihm Handhabe boten für zirzenſiſche Bearbeitung. Mit einem Aufgebot von 500 Menſchen wird man die Erſtürmung der Bollwerke der Tiroler ſehen, Reiterkavalkaden mit mehr als 100 Pferden werden in halsbrecheriſchen Evolutionen Gefechte und Reiterſzenen darſtellen, Kavallerie-, Infanterie- und Artillerie-Kämpfe werden durch die Manege toben und Maſſen- ſzenen dem Ganzen ein Leben und ein Tempo geben, das man ſonſt nur in den Wiedergaben unſerer Großfilme zu ſehen bekommt. Solches kann eben nur der Circus zeigen, der ſich damit zwangsläufig aber treffſicher dem ver- änderten Zeitgeſchmack anzupaſſen vermochte. Und wir dürfen ſicher ſein, daß „Andreas Hofer“ bei Krone eine Darſtellung erfahren wird, die jedem Freund beſter zirzenſiſcher Kunſt in vornehmſter Weiſe gerecht wird. Deutſches Theater Von Vereinen, Körperſchaften und in vielen privaten Zuſchriften wurde die Herſtellung und Wiederaufrichtung der hochkünſtleriſchen Dekora- tion von M. M. Oswald gewünſcht. Dieſelbe wird in dieſer Woche für fünf Tage unter Lei- tung des Künſtlers wieder errichtet. Beerdigungen am 23. Januar 1929 Oſtfriedhof: (Feuerbeſtattung): Luz Any, Bank- oberinſpektorsgattin 72 J., 11½ Uhr; Hübner He- lene, Fabrikantenswe. 66 J., 11 Uhr; von Ranke Friedrich, Oberſtleutn. u. Gutsbeſ. 66 J., 10 Uhr: Mannas Franz, Reichsbahn-Oberinſpektor 59 J., 9½ Uhr; Gaßner Margarete, Maſch-Arbeiterswe. 45 J., 9 Uhr; Hertlein Guſtav, Oberſtleutnant a. D. 77 J., 12 Uhr. (Erdbeſtattung): Biro Georg, penſ. Lagerwart 73 J., 2¾ Uhr: Krämer Marie, ehem. Dienſtmädchen 47 J., 2 Uhr; Beiß Hein- rich, Maurer 25 J., 2¼ Uhr; Bamberg Thereſe, Tapezierersg. 58 J., 8¼ Uhr; Mühlbauer Jlſe, Hilfsarbeiterskind 6 Tg. 2½ Uhr; Salcher Jakob, Hilfsarbeiter 44 J., 3 Uhr; Hupfauer Ludwig, Bankbeamter a. D. 62 J., 3 Uhr. Weſkl. Friedhof: Rabl Kreſzenz, Magaziners- gattin 50 J., 2¼ Uhr; Glöggler Ignaz, Schrei- ner 58 J., 3 Uhr; Pichler Thereſe, Bäckermeiſters- witwe 53 J., 2½ Uhr. Südl. Friedhof: Leipold Luiſe, Drogeriebeſwe., 49 J., 11¼ Uhr; Knorr Ferdinand Dr. jur. Privatgelehrter 71 J., 11½ Uhr: Hamperl Franz, Schubmacherskind 1 J., 11 Uhr. Sendling: Ailer Eliſabeth Hausbeſitzerstochter, 35 J., 11¼ Uhr. Schwabing: (Neuer nördl. Friedhof): Winters- berger Albert, Zahntechniker. 42½ J., 2½ Uhr; Oeſele Karplina, Wagenfabrikantenswitwe, 85 J., 2 Uhr; Lorenz Peter, Maſchinenführerskind, 1 Mt., 1½ Uhr. Waldfriedhof: Barmaneter Joſef. ſt. Verw.- Oberſekretär 55 J., 3½ Uhr; Pretz Maria (M. Pontika), barmh. Schweſter 26 J., 2 Uhr; Hierl Kreſzenz, Bahngehilfensg., 61 J., 2½ Uhr; Nied- mayr Johanna, Kutſcherswe. 73 J., 3 Uhr; Eich- hauer Luiſe, Handelsſchülerin 16 J., 4 Uhr Wettbewerb für Lichtreklame Veranſtaltet vom Münchener Bund Der Münchner Bund ſchreibt, wie wir bereits geſtern mitteilten, einen Wettbewerb aus zur Erlangung von Ideen einer künſtleriſch und pro- pagandiſtiſch wirkſamen Geſtaltung der Licht- reklame am Bahnhofplatz, in der Bayer-, Schützen-, Prielmayer- und Arnulfſtraße. Zweck des Wettbewerbs iſt die Gewinnung von Ideen für die Ausführung von Lichtreklamen, be- leuchteten Firmenſchildern uſw. für die einzelnen Geſchäftsarten unter möglichſter Berückſichtigung der Charakteriſtik des Platzes bzw. des Straßen- zuges. Gleichzeitig ſollen womöglich aus dem Ergebnis des Wettbewerbs Leitſätze und Richt- linien für die Durchführung von Lichtreklame ge- wonnen werden, damit das Licht als künſtleriſches Mittel für eine wirkungsvolle Geſtaltung des nächtlichen Stadtbildes Verwendung findet. Die Entwürfe ſollen erkennen laſſen, daß bei größter Freiheit im einzelnen (die augenblicklich geltenden Beſtimmungen ſind nicht bindend) doch eine Zuſammenfaſſung nach einheitlichen Ge- ſichtspunkten möglich iſt, welche im Intereſſe der Geſamtwirkung liegt. Gerade der Eindruck am Bahnhofplatz und beim Einkritt in die Stadt durch die im Wettbewerb zu behandelnden Stra- ßenzüge ſoll einer beachtlichen Löſung zugeführt werden. An dem Wettbewerb kann ſich jeder Münchner Künſtler beteiligen. (München und Vororte.) Die Unterlagen werden bei der Geſchäftsſtelle des Münchner Bundes, Max Joſephſtraße 2, abge- geben. Sie werden auch gegen Nachnahme oder Portoeinreichung von 2.50 Mark zugeſandt. Der Betrag wird nicht zurückvergütet. Die Wirkung bei Nacht muß ebenſo kenntlich gemacht werden, wie die Eingliederung in die gegebenen Verhältniſſe bei Tag. Form und Kom- poſition der jeweiligen Lichtreklameort muß in- ſoweit kenntlich gemacht ſein, daß räumliche und plaſtiſche Erſcheinung klar wird. Auch bei Teil- ausführungen der Reklamen muß eine gute Ge- ſamtwirkung geſichert ſein. Angabe der Farben iſt notwendig. Die Einreichung von Modellen iſt geſtattet. Die Entwürfe ſind einzureichen bis zum 28. Fe- bruar im Glaspalaſt. Dieſer großzügige Plan iſt in Münchens Inter- eſſe lebhaft zu begrüßen; es ſteht aber auch zu wünſchen, daß die Ausführung der zu erwarten- den wertvollen künſtleriſchen Ideen nicht am Paragraphengatter hängen bleibt oder durch Stümpertum an Großzügigkeit verliere. Tagung der Vereinigung Deutſcher Reiſebüros In München vom 21.—24. Januar 1929 Die Vereinigung Deutſcher Reiſebüros mit dem Sitz in Berlin veranſtaltet in der Zeit vom 21. bis 24. Januar eine Tagung in München. Dieſe wichtigen Förderer des Fremdenverkehrs neben den Verkehrsverbänden ſind gerade in unſerer Stadt als einem bevorzugten Ziel aus- wärtiger Gäſte beſonders willkommen. Neben verſchiedenen internen Sitzungen hat auch der geſellſchaftliche Teil der Tagung ſeinen Anfang genommen. Um 9 Uhr fand heute eine Rundfahrt durch die Stadt ſtatt. Mittags um 1 Uhr hatten die Handelskammer München und der Verkehrsverband München und Südbayern zu einem Frühſtück in das Reſtaurant Neue Börſe geladen. Für den Nachmittag ſteht eine Beſichtigung des Deutſchen Muſeums auf dem Programm. R. Im Zeichen des Verkehrs Der ADAC-Ball im Deutſchen Theater Nach ſchneidiger Fahrt (für 20 Pfennig „Grad- aus“) im elektriſchen Schienenauto mit Vierrad- bremſe vor Deutſchem Theater geſtoppt — noch- mals Gashebel leiſe getippt — hierauf über die Treppen und Verkehrsſchutzmann im Tanzparkett beinahe — alſo um ein Haar — wie vorgeſtern am Stachus — armer, kleiner Ve-Po! Dieſer war in aller grotesken Starre von Pro- feſſor Kunſtmaler Glaß entworfen und zu Ehren des Gaues Südbayern der ADAC. und ſeines zweiten Koſtümballes in blinkende Uniform gehüllt. Thronend wie ein indiſcher Gott, mit ſtarker Hand Schirmherr über den Verkehr in aller Künſtlerlaune an Balkonbrüſtung gezeichnet und geſchnitten — und über den Verkehr, den wirbelnden Verkehr um ihn am Tanzparkett. Sein Auge blitzte über faſchingsmäßig entfeſſelte Ordnung der lieben Masken und Maskinnen, der Smoking- und ſonſtigen Würdenträger. Und ſein Blick war: Daß mir niemand verkehrt ver- kehrt! Nun ja, auch der gewiſſenhafteſte Beamte tut höchſtens mehr als er kann, und das reicht nicht immer. — Nicht, als ob gerade Verkehrschaos, aber immerhin — ſo ein kleines, liebes, bißl Durcheinander. Dekoration von Glaß war nicht von Pappe, das heißt — aber ſie war von freudeatmender Geſchloſſenheit künſtleriſchen Formungswillens. Und Etté, was ſoll man man ſagen — Etté iſt Etté und einmalig und ein Temperamentler, ein Synkopler, ach, was red’ ich, tanzen möchte man, ſpricht man nur ſeinen Namen. Das Ballett in aller reizenden Offenbarung ge- drillten Beinexerzierens, Tanzpaare in wirbeln- dem Furioſo — Peter Kreuders populärer ADAC.-Marſch — Prinz Karnevals Einzug, ſchon volkstümlich gewordene Majeſtät. — Ach, auf der Tanzfläche war ein Verkehr — direkt großſtädtiſch, direkt münchneriſch — und die Schlußlichter, diesmal in den Augen vieler ſchönen Frauen, leuchteten auch auf Parkplätzen (lies Logen und Vierſtüberl) eine Nacht lang voller Faſchingsſeligkeit. Im Zeichen des Verkehrs — ein Sieg alſo. f. Städtiſche Wanderbücherei Städtiſche Wanderbücherei. Die wegen Repara- tur und Ordnungsarbeiten ſeit acht Tagen ge- ſchloſſene Wanderbücherei nimmt ihren regelmä- ßigen Dienſt wieder Dienstag, 22. Januar, auf. Die Ausleihſtellen und -zeiten ſind: Alpenplatz: Montags 16—19 Uhr, Ruffiniſtraße: Dienstag 17—19 Uhr, Oſtbahnhof: Mittwoch 15—19 Uhr, Baldeplatz: Donnerstag 16—19 Uhr, Hofmann- ſtraße: Freitag 16—19 Uhr, Matthias-Pſchorr- Ring: Samstag 16—19 Uhr. Der Konſumverein Sendling-München hat für das erſte Halbjahr ſeines 43. Geſchäfts- jahres (1. Juli 1928 mit 31. Dezember 1928) ein außerordentlich günſtiges Ergebnis aufzuweiſen. Der Umſatz erreichte in dieſen ſechs Monaten den Betrag von 10 412 840 Mark gegenüber im Vorjahre von 9 003 217 Mark, mithin eine Umſatz- ſteigerung von 1 409 623 Mark = 15.65 Prozent. An neuen Mitgliedern ſind beigetreten 4828, ſo daß der Mitgliederſtand die Zahl von 50 429 erreicht hat. Die Zahl der Verteilungs- ſtellen haben ſich um ſechs vermehrt. Das neue Kaufhaus im Roſental hat bezüglich Umſatz alle Erwartungen übertroffen und wird weiter ausgebaut werden. Der Konſumverein Sendling-München ſteht in Mitgliedſchaft und Umſatz an ſiebenter Stelle in Deutſchland. Beſonders ſtark kommt das in ſeiner Sparkaſſenabteilung zum Ausdruck. Der Einlagebeſtand betrug am 31. Dezember 1928 8 524 275 Mark. Dieſe Verbrauchergenoſſenſchaft bietet nach allen Seiten hin ein erfreuliches Bild geſunder Entwick- lung. In den Kammerlichtſpielen: Hinter Haremsmauern Endlich wieder einmal ein Film ohne ſüßes happy-end. Der Scheik Fazil, grauſam und leidenſchaftlich, lernt in Europa eine Pariſerin kennen, die wie er eheluſtig war. Hinderniſſe und Helfer. Die beiden heiraten, aber ... Frei- heit will die Franzöſin, Beſitz des Mannes — denkt der Scheik — iſt die Frau. Leidenſchaft zwingt ſie zuſammen, Weltanſchauungen trennen ſie. Schließlich wird Fazil durch einen unvor- ſichtigen Schuß verwundet. Sterbend zieht er ihr einen vergifteten Ring auf den Finger. Im Tode wollen ſie das Glück erreichen, das ihnen das Leben verſagt. Das Thema iſt nicht neu, aber im Film wieder einmal neu, zudem iſt das Stück in Regie, Spiel und Photographie gut. Als Hauptdarſteller er- ſcheinen Charles Farrell und Greta Niſſen, beide auch gute Typen. Die Regie beſorgte Howard Hawks. r. Eine Farbentagung findet in München am 18. und 19. Februar ſtatt, veranſtaltet vom Polytech- niſchen Verein in Bayern, dem Fachausſchuß für Anſtrichtechnik im Verein deutſcher Ingenieure, der Deutſchen Geſellſchaft für rationelle Malver- fahren, der Fachgruppe für Chemie der Körper- farben und Anſtrichſtoffe im Verein deutſcher Chemiker und dem Reichsbund des deutſchen Maler- und Lackiererhandwerks e. V. Behandelt wird das ganze Problem des Farbenweſens und der Farbentechnik. Teilnehmerkarten werden un- entgeltlich abgegeben von der Geſchäftsſtelle des Polytechniſchen Vereins in Bayern, München, Briennerſtraße 8/2 (4. Aufgang). _ Was iſt los? Vollſtändige Liſte der Faſchings- Veranſtaltungen. Heute Deutſches Theater: Armenball. Bür- gerbräukeller: Bayer. Traberball (großer Saal), Pfälzer Waldverein (Altmünchner Saal). Schwabinger Brauerei: Künſtlerzunft Nateswara Löwenbräukeller: Deutſch- Oeſterr. Volksbund. Wagnerſaal: Flieger- Vereinigung. Koloſſeum: Hausfrauenball. Krankenkaſſen d. Schweinemetzger. Bayer. Hof: Korps Gueſtfalia. Park Hotel: Kar- nevaliſtiſcher Stimmungsabend. Tabarin Luitpold: Tabarin-Maskenball. Café Luitpold: Ein Abend ja der Reſidenz d. off. Prinzen Karneval. Odeon-Kaſino: Fa- ſchingsfeſt Simpliziſſimus: Faſchings- treiben vor 20 Jahren. Gaſthaus Blüte: Künſtlergeſellſchaft 1927. Reigen: Künſtler- ball. Café Arkadia: Wiener Praterleben. Annaſt: Feſtabend in der Hochburg des Ex- prinzen Karneral. Hotel Germania: Haus- ball. Morgen Deutſches Theater: Bal paré m. intern. Welt-Miramundum-Koſtümfeſt. Schwabinger Brauerei: Ball der Freiwill. Feuerwehr, Abt. 4. Regina-Palaſt-Hotel: Die Zaubergärten der Regina. Vier Jahreszei- ten: Deutſche Adelsgenoſſenſchaft, Geſellſchafts- ball. Bürgerbräukeller: Redoute. Wag- ner Saal: Redoute. Hackerbräukeller: Ball. Koloſſeum: Redoute. Park-Hotel: Karnevaliſt. Stimmungsabend. Bayeriſcher Hof: Korps Bavaria Odeon-Kaſino Faſchingsfeſt. Taberin Luitpold: Wander- zirkus. Apollotheater: Kindermaskenball mit Prämiierung. Hotel Reichsadler: Re- doute. Mathäſerbräu: Redoute. Café Luitpold: Ein Abend in der off. Reſidenz d. Prinzen Karneval. Simpliziſſimus: Fa- ſchingstreiben vor 20 Jahren. Malkaſten: Malkaſtenfeſt. Reigen: Redoute. Blüte: Mo- torradfahrer-Klub. Café Fiſcher: Faſchings- treiben mit Tanz. Café-Reſt. Ungerer: Faſchingsunterhaltung mit Tanz Café Deiſt- ler: Großes Faſchingstreiben mit Tanz. Allee- Café: Wiederholung des Hausballs. Winter- garten: Redoute. Annaſt: Feſtabend in der Hochburg des Exprinzen Karneval. Wir bitten Vereine und Geſellſchaften, ihre Veranſtal- tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rubrik rechtzeitig zu über- mitteln. Fliegerball 1929 Heute findet in den von Peter Rochelsberg ge- ſchmückten Räumen des Hotels Wagner der von der Fliegervereinigung München veranſtaltete Fliegerball 1929 ſtatt. Beginn 8 Uhr. Um ½9 Uhr begrüßt Prinz Karneval das Raketen-Luftſchiff. 9 Uhr Aufführung eines gro- ßen Feſtballetts. In den Nebenräumen weitere Kapellen. Ab 2 Uhr früh in Wien in München Fortſetzung. Freiw. Feuerwehr München, Abteilung 4 Mittwoch, 23. Januar, in ſämtlichen Räumen der Schwabinger Brauerei Oberländlerball. An- ſtändige Masken erwünſcht. Saaleröffnung 7 Uhr, Beginn 8 Uhr. Eintritt 1,50 M einſchl. Steuer. Was war Zaubergärten der Regina Irgendwo zwiſchen Klein- und Groß-Aſien hat es vor Jahrtauſenden jene ſagenhaften „hängen- den Gärten der Semiramis gegeben, deren Auf- erſtehung wir jetzt in der Faſchingszeit erleben: in den märchenhaften prangenden Zaubergärten der Regina“ Im Regina-Palaſt, in dieſer großen Karawan- ſerei des mondänen Europas, hat M. M. Os- wald einen überwältigenden Einklang geſchaffen zwiſchen abendländiſcher Technik und morgen- ländiſcher Myſtik. Eine ſinnverwirrende Sympho- nie aus Farben und Figurinen ſtellt die große Halle dar, die benachbarten Räume präſentieren ſich im intimen Licht einer phantaſtiſchen Deko- ration Der Eröffnungsabend am Samstag einte die beſten Kreiſe der Münchner Geſellſchaft zu den temperamentvollen Klängen der Kapelle Ro- manoff. Küche und Keller trugen dazu bei, den Abend zu einem glanz- und ſtimmungsvollen Höhepunkt des heurigen Faſchings zu geſtalten. S Togal. Mit dieſem Präparat konnten laut den zahlreichen ärztlichen Berichten recht beachtens- werte Erfolge bei Rheumatismus, Iſchias und Hexenſchuß erzielt werden. Es wirkte ſtets prompt und rief abſolut keine unangenehmen Nebenerſcheinungen hervor, was nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann und was ſicherlich einen großen Vorzug anderen ähnlichen Mitteln gegen- über bedeutet.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-01-02T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 18, 22. Januar 1929, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine18_1929/4>, abgerufen am 24.11.2024.