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Allgemeine Zeitung, Nr. 16, 19. Januar 1929.

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Seite 14 "AZ am Abend" Nr. 16 Samstag, den 19., und Sonntag, den 20. Jan.


Mit Auto, Schi und Rodel
Eine kombinierte Fahrt
mit dem Verkehrsdirektor

Ganz bestimmt, ich bin kein Stümper im
Reisen.

Ich weiß, wo es schön ist, und wie man's
macht, um mit Genuß zu reisen. Reisen ist näm-
lich eine Kunst.

Mit dem Rüstzeug des Kenners trat ich also
eine Fahrt an, zu der mich der Verkehrsdirektor,
exakt der Direktor des Verkehrsverbandes Mün-
chen und Südbayern, Major a. D. Dr. Schwink
eingeladen hatte.

Das erste Sympathische war, daß wohl die An-
nehmlichkeiten, die der erwartete Gast ge-
nießt, gesichert waren, daß aber geplant war, frei
von allem Zwang sich vom Schicksal treiben zu
lassen.

Die Reisegesellschaft berrate ich nicht; nur daß
eine hübsche, junge Dame mit im Auto saß, läßt
sich nicht gänzlich verschweigen. Mit dem Auto
ging's von München los. Offener Sportswagen,
die Schier ragten über die Rückwand des Autos
hinaus.

Ein kalter Tag. Aber gut eingewamst friert
man nicht. Was das für einen Sinn habe?
Bahnfahrt? Hab ich mir auch gedacht. Erst.

Aber heute! Rauhreif auf den tiefverschneiten
Bäumen. Azur am Himmel. Freier Ausblick
ringsum. Keine unverständigen Menschen da-
zwischen.

Ein Flug durch ein wundersames Märchenland.

Kein Mensch pappelt dazwischen, zerstört die
Illusion. -- Man könnte Stunden und Stunden
so fahren, fliegen, schweben, hinfegen über die
lautverschlingende Schneedecke.

Wie im Schneewittchen das Stolpern der
Zwerge -- auf vereister Bahn ein ruckendes Ent-
gleisen des Gefährtes. So am Gmundener Berg.

Tegernsee. Davon erzählen die Prospekte das
Sachliche. Das interessierte uns nicht. Ich hätte
nicht nach dem Namen fragen mögen. Schön-
weißchenauge hieß er in meinem Märchen. Berg-
elfenspiegel das Eis des anderen über dem Berge.

Immer tiefer ins Tal. Berge nahmen uns in
die Arme, bis wir an ihre frostgepanzerte Brust
kamen.

Nacht sank nieder, die Benzinrösser kamen in
den Stall und wir schritten unter den Sternen
zum -- da muß ich wohl den Namen sagen --
Sudelfeld.

Es gibt Träumer und Dichter und Maler, die
eine unfaßbare Seele in solch eine Stunde hinein-
geheimnissen -- -- -- und die anderen lassen sich
von den Kunstwerken berauschen und glauben
nicht daran. Man kann ihnen nicht helfen.

Vielleicht -- -- mit diesem Gang durch die
winterliche Sternennacht.

Aber die Dichter und die Maler .... doch
darüber lächelt ihr armen anderen nur ....
Reichtum können nur die dort oben sammeln, die
eure Reichtümer nicht sammeln können...

Wald wird licht. Lichter winken. Ein Berg-
hotel inmitten unvergleichlicher Schihänge. St. Mo-
ritz in Bayern? Nein, Gott sei Dank nicht. Auch
kein Berghotel, trotzdem man's so nennt, trotz all
der Annehmlichkeiten! Dazu ist's doch viel zu
gemütlich, warm, behaglich.

Dazu sind Maaßens, Jup und Aennchen und
ihre Mutter, viel zu wenig steif und offiziell
freundlich. Mir ist es auch völlig egal, was dieses
Haus am Berge ist. Ich habe -- das ist sicher --
zwei herrliche Tage auf diesen Stützpunkt auf-
gebaut.

Schisäugling, du gehst hundert Schritte nach
links, da kannst du den Friedensvertrag mit dei-
nen Brettln anbahnen. Wir Alpinen, hinauf zu
Waldkopf -- Vogelsang oder Wendelstein. Wer
dies Bilderbuch des Meisters vom Schneeschuh
sturzfrei durchblättert, der darf sich einmal vor
dem Spiegel in die Brust werfen: "Ha, ich!"

Schön, wunderschön, aber -- unkt einer --
teuer. Auch nicht. Dreieinhalb Märker und du
schläfft in geheiztem Zimmer im Bett. Oder
billiger auf einer Matratze.

Also dahin führte mich der Verkehrsdirektor.

Musik -- Tanz -- ein Schispitzeldoktor.

Da muß von seiner Kunst geredet werden.
Unser Pfadfinder setzte zu einer Abfahrt an.
Plötzlich ein Knacken. Ein Schi mit Stiefel und
einem halbleeren Strumpf fuhr allein zu Tal.
Und an seinem Start erklang erschütterndes --
Lachen. Ein Bein war gebrochen, aber nur ein
hölzernes, die Prothese.

Ob das auch Programm war, tragikomische
Nummer. Dieser Regie ist alles zuzutrauen, alles
für die Freude und das Vergnügen der Fremden.

Bergwacht kam mit dem Schischlitten und --
der Schispitzeldoktor Wastl flickte das Bein kunst-
gerecht zusammen.

Sonnensiesta auf dem Balkon. Unser Cicerone,
ein Genießer von Format, hat es uns vorgemacht.

Sonntagsbetrieb begreiflicherweise stark, aber
auf dem Balkon trotzdem so still in dieser so un-
endlich weißen Landschaft mit den beweglichen
Pünktchen auf den fernen Hängen.

Da ging auch die sorgenlos beschauliche Zeit
um. Es mußte geschieden sein, trotzdem gerade
die Werktagsruhe dort oben in dem verschneiten
Hause so verlockend ist.

Heimfahrt, aber was für eine Heimfahrt.

Die Schibahn durch ausgehauenen Wald ist noch
Projekt. Aber eine famose Rodelbahn geht talab.
Erfolgreich lag die "AZ" im Rennen.

Und dann wieder die Heimfahrt im Auto. Und
wenn sie noch nicht heimgekommen sind, fahren
sie immer noch; denn dieses Märchen ist ja so
schön. Tito.



[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
Selbstmord eines Münchners in Berlin

Seine Wirtschafterin folgte ihm in den Tod * Finanzielle Sorgen
das Motiv der Tat

[Spaltenumbruch]

In nächster Nähe des Alexanderplatzes in
Berlin, direkt gegenüber dem Polizeipräsi-
dium wurde Donnerstag eine furchtbare
Tragödie aufgedeckt. Im Hause Alexander-
straße 35 fand man den 61 Jahre alten
Kaufmann Jakob Pallmann, den In-
haber eines Wachslaboratoriums,
erschossen am Boden liegend
auf. Von geschäftlichen Sorgen zermürbt,
hatte er durch einen Revolverschuß in die
Schläfe seinem Leben ein Ende gemacht.
Die 36 Jahre alte Stenotypistin Anni
Mayer, die als Wirtschafterin bei Pall-
mann lebte, und ihn bei der Rückkehr vom
Einholen als Leiche vorfand, konnte den
Schmerz über den Verlust nicht überwinden
und ist ihm
in den Tod gefolgt.
Man fand sie in dem mit Gas gefüllten
Zimmer zu seinen Füßen liegend ebenfalls
als Leiche auf.

Der Kaufmann Pallmann, der
lange Zeit in München gelebl hat,
und dort auch verheiratet gewesen sein soll,
kam etwa vor einem Jahre nach Berlin. Er
hatte im Hause Alexanderstraße 35 im ober-
sten, mansardenartig gebauten Stockwerk
des Quergebäudes mehrere Wohn- und
Lagerräume inne.

Die Geschäfre Pallmanns mit Bohner-
wachs und ähnlichen Produkten gingen seit
einiger Zeit ziemlich schlecht. Er hat wohl
verschiedentlich größere Posten Waren nach
München verkauft, wohin er noch Beziehun-
gen unterhielt, in Berlin fand er jedoch
keinen rechten Absatz. Infolgedessen hatte er
schon seit längerer Zeit schwere
finanzielle Sorgen.
Vor kurzer Zeit unternahm er noch eine
Reise nach München, wo er vermutlich auch
[Spaltenumbruch] seine Frau, die krank darniederliegen soll,
besucht hat. Mit dieser Reise waren wahr-
scheinlich auch Geschäfte verbunden. Ob die
Ergebnisse dieser Münchner Reise ihn wie-
derum nicht zufrieden stellten, ist noch nicht
geklärt. Bereits bei seiner Rückkehr am letz-
ten Dienstag soll er wiederholt Selbstmord-
gedanken geäußert haben.

Die Tat muß sich bereits Donners-
tag in den frühen Morgenstunden ab-
gespielt haben. Als gegen 11 Uhr ein in Pan-
kow lebender Freund des Kaufmanns Pall-
mann ihn in seinem Laboratorium aufsuchen
wollte, fand er die Tür verschlossen. Auch
auf mehrmaligen Anruf bei Pallmann
erhielt er keine Antwort Als er dann
wieder keinen Einlaß fand, holte er
den Hauswart hinzu, und beide drangen
schließlich in die Räume ein. Man befürch-
tete bereits das Schlimmste, konnte aber
nicht bis in das ganz hinten gelegene Zim-
mer gelangen, da
sämtliche Räume mit Gas angefüllt
waren. Infolgedessen wurde die Feuerwehr
gerufen, die dann Pallmann in dem hinter-
sten als Wohnküche dienenden Zimmer blut-
überströmt auffand. Neben ihm lag seine
Wirtschafterin, die kurz nach der Tat von
Einkäufen nach Hause gekommen sein muß,
denn auf dem Tisch befand sich noch eine
Einholtasche. Da der Tod auch bei ihr schon
seit vielen Stunden eingetreten sein muß,
war jeder Belebungsversuch ergebnislos. Die
Leichen wurden polizeilich beschlagnahmt und
vorläufig in der Wohnung belassen.

Die Kriminalpolizei, deren Ermittlungen,
ob es sich nicht vielleicht um einen Mord
und Selbstmord handeln könne, noch nicht
völlig abgeschlossen sind, fand auf dem Tisch
zwei Abschiedsbriefe, wonach Pallmann sich
das Leben nahm, weil er von der Konkur-
renz betrogen und ruiniert sei.



Ein genialer Abenteurer
Oberst Lawrences rätselhafte Rolle

Ueber den "ungekrönten König von
Arabien", Oberst Lawrence, dem es
vom Sommer 1917 ab in kurzer Zeit ge-
lang, den arabischen Aufstand gegen die
Türkei zu einem kriegswichtigen Faktor zu
machen, und der über diese Tätigkeit eines
der schönsten Bücher der gesamten Kriegs-
geschichte geschrieben hat, sind in der letzten
Zeit widersprechende
Sensationsmeldungen
durch die Presse gegangen. Nach der einen
Version soll er den König Amanullah gegen
die Aufständischen beraten haben, während
diese unter der Leitung des berüchtigten
Hochstaplers Trebitsch Lincoln gestanden
hätten. Nach der anderen soll er die Auf-
ständischen selbst unterstützt haben. Die eng-
lische Regierung, der seine Tätigkeit so oder
so nicht genehm gewesen zu sein scheint, habe
ihn auf dem schnellsten Wege in die Heimat
zurückbeordert. Zuverlässiges ist vorerst
über alles das kaum zu erfahren.

Auch über sein Leben seit dem Kriege
gehen die sonderbarsten Gerüchte um. Er
soll aus Protest gegen die englische Politik
in Arabien unter falschem Namen bei der
indischen Fliegertruppe eingetreten sein, als
gemeiner Soldat oder als Offizier. Fest steht
zunächst nur, daß er das Buch "Aufstand in
der Wüste" geschrieben hat (in trefflicher
deutscher Uebersetzung bei Paul List in
Leipzig erschienen). Dieses Buch selbst hat
schon eine
abenteuerliche Geschichte.
Bei seiner Rückkehr nach England zur Zeit
des Waffenstillstandes brachte Lawrence ein
dickes Manuskript, Tagebücher und Notizen
mit, das ihm bei einer Eisenbahnfahrt in
England abhanden kam und nicht wieder
aufzufinden war. Es wird behauptet, daß die
englische Regierung ein Interesse an dem
Verschwinden dieser Aufzeichnungen gehabt
habe. Jedenfalls schrieb Lawrence unge-
achtet dieses Verlustes dann in Oxford ein
zweibändiges Memoirenwerk über den Auf-
stand unter dem echt orientalischen Titel
"Sieben Pfeiler der Weisheit" (Seven
Pillars of Wisdom). Dieses Werk ließ er
in einer beschränkten Anzahl von Exem-
plaren auf eigene Kosten drucken und ver-
schenkte es an seine Freunde. Das Buch
ist heute
eine Karität
und wird außerordentlich hoch bezahlt. Um
[Spaltenumbruch] sich der durch die Druckkosten entstandenen
Schulden zu entledigen, ließ er dann das
einbändige Werk in der Oeffentlichkeit er-
scheinen. Sobald dieses Werk so viel gebracht
hatte, daß er seine Schulden bezahlen konnte,
zog er es wieder aus dem Buchhandel zu-
rück, so daß zurzeit die deutsche Uebersetzung
der einzige der Oeffentlichkeit zugängliche
Text ist. Diese dritte Form der Niederschrift
macht durchaus den Eindruck, daß sie nach
den genauesten Tagebuchaufzeichnungen ge-
schrieben ist. Entweder also hat dieser Mann
ein unwahrscheinliches Gedächtnis, oder die
Geschichte von dem Verlust seiner Aufzeich-
nungen ist eine "story". Man versteht, daß
sich um eine solche Gestalt alsbald die
Legende rankt. Bernard Shaw hat sich mit
der ganzen Wucht seines Weltnamens für
ihn eingesetzt. Gesetzt, dies alles wäre ab-
gefeimte Reklame, so müßte man gestehen,
daß diese Reklame genial gemacht wäre.

Aber es genügt, wenn man sich an das
Buch selbst hält. Es stehen darin schon ver-
schiedene Stellen, aus denen das Bewußtsein
der
tragischen Zwiespältigkeit
seiner Rolle spricht. Er liebt die Araber und
ihr Land leidenschaftlich und fühlt sich zu-
gleich als ein Werkzeug des kalten englischen
Imperialismus. Begreiflich, daß ihn ein
Ekel an diesem Europa gepackt hat. Für
einen bloßen Romantiker ist er aber ein zu
heller Beobachter und ein viel zu
nüchterner Tatmensch,
ein Fanatiker der kühnen und wohlberech-
tigten Tat. Dann wieder versteht man aber
auch nicht, wie er vor der Aufgabe, aus
einem unmenschlichen Europa ein mensch-
liches zu machen, einfach ausreißen kann,
statt die Gewalt seines Talentes und seiner
Vitalität an irgendeiner wirksamen Stelle
einzusetzen. (Frankf. Ztg.)



BUECHER UND SCHRIFTEN

Vom Geschmack von W. van Bloten. Del-
phin-Verlag München. Ein amüsant geschriebenes
wertvolles Buch über den viel abgewandelten
Begriff: Geschmack. Der Verfasser hat eine gra-
ziöse Art über das Thema zu sprechen, das jeden
Menschen interessiert. Warum ist dies geschmack-
voll, jenes geschmacklos; man ist so schnell bei
der Hand mit dieser und jener Feststellung --
und trotzdem ist kaum sonstwo eine solche Be-
griffsverwirrung. Das Buch ist ein ganz unlehr-
hafter, menschlich empfindender Führer. go.

[Spaltenumbruch]
Deutsche Stunde in Bayern
Sonntag, den 20. Januar 1929
10.00 Katholische Morgenfeier.
11.00 Glockenspiel vom Münchener Rathaus.
11.10 Uebertragung der Funkbildwetterkarte der
Bayer. Landeswetterwarte.
11.25 Zeitangabe -- Wetterbericht.
11.30 Konzert des Rundfunkorchesters. Leitung
Hans A. Winter. Solisten Margot Leander
(Sopran) -- Rudolf Hindemith (Violon-
cello) -- Gabriele von Lottner (Cembalo).
13.05 Zeitangabe -- Wetterbericht -- Programm-
durchsage.
15.15 Ein Tanznachmittag. Schallplatten.
16.15 Schmid-Carlo: Publikumsschutz im Ballsaal.
16.30 Teekonzert des Rundfunktrios.
18.00 Das Erlebnis. Ferdinand Emmerich: Bei
Menschenfressern in Neu-Guinea.

18.30 Konzertstunde. Rosl Baumann (Sopran)
-- Udo Dammert (Klavier).
19.30 Der Funkspiegel.
19.45 Wetterbericht -- Lokale Sportmeldungen.
20.00 Münchner Bilderbogen. Das Rundfunk-
orchester unter Leitung von Kurt Pastor
-- Der Rundfunkchor unter Leitung von
Prof. Eduard Zengerle -- Gustav Schödel
(Harmonium) -- Maria Kiefl (Sopran) --
Josef Schweiger (Tenor) -- Am Flügel
Richard Staab -- Elise Aulinger, Theodor
Auzinger, Rudolf Hoch, Albert Spenger,
Otto Willner (Rezitationen). Leitung Joa-
chim von Delbrück.
21.35 Uebertragung fremder Sender.
22.20 Abendmeldungen.
22.45--24.00 Tanzmusik: Kapelle Heinrich Frick
(Uebertragung aus der Galerie Arkadia,
München)
Montag, den 21. Januar 1929
6.45 Morgengymnastik.
12.05 Landwirtschaftlicher Wochenbericht der
Bayer. Landesbauernkammer.
12.55 Mittagskonzert. Ausgeführt mit Schall-
platten vom Musikhaus Wolfgang Krieger,
München, Schwanthalerstraße 7.
16.00 Lefestunde.
16.30 Unterhaltungskonzert des Kammerquartetts
Anny Rosenberger.

17.40 Das Leben der Arbeit. Eine Vortragsreihe.
1. Lebenserinnerungen von Landtagsabge-
ordneten Johannes Timm.
18.10 Für unsere Landwirtschaft.
19.00 Die europäische Kunft im 19. Jahrhundert.
Eine Vortragsreihe von Dr. Kurt Pfister
4. Die Impressionisten.
19.30 Hörkurs: Französisch.
20.05--22.15 Nürnberger Sendung:
20.05 Liederstunde des Doppelquartetts des Leh-
rergesangvereins Nürnberg.

20.35 Kindstauf' in Franken.
21.45 Konzert der Zithergesellschaft Münchner
Kindl.

22.20 Abendmeldungen.
22.45 Schachfunk.


[irrelevantes Material]
Seite 14 „AZ am Abend“ Nr. 16 Samstag, den 19., und Sonntag, den 20. Jan.


Mit Auto, Schi und Rodel
Eine kombinierte Fahrt
mit dem Verkehrsdirektor

Ganz beſtimmt, ich bin kein Stümper im
Reiſen.

Ich weiß, wo es ſchön iſt, und wie man’s
macht, um mit Genuß zu reiſen. Reiſen iſt näm-
lich eine Kunſt.

Mit dem Rüſtzeug des Kenners trat ich alſo
eine Fahrt an, zu der mich der Verkehrsdirektor,
exakt der Direktor des Verkehrsverbandes Mün-
chen und Südbayern, Major a. D. Dr. Schwink
eingeladen hatte.

Das erſte Sympathiſche war, daß wohl die An-
nehmlichkeiten, die der erwartete Gaſt ge-
nießt, geſichert waren, daß aber geplant war, frei
von allem Zwang ſich vom Schickſal treiben zu
laſſen.

Die Reiſegeſellſchaft berrate ich nicht; nur daß
eine hübſche, junge Dame mit im Auto ſaß, läßt
ſich nicht gänzlich verſchweigen. Mit dem Auto
ging’s von München los. Offener Sportswagen,
die Schier ragten über die Rückwand des Autos
hinaus.

Ein kalter Tag. Aber gut eingewamſt friert
man nicht. Was das für einen Sinn habe?
Bahnfahrt? Hab ich mir auch gedacht. Erſt.

Aber heute! Rauhreif auf den tiefverſchneiten
Bäumen. Azur am Himmel. Freier Ausblick
ringsum. Keine unverſtändigen Menſchen da-
zwiſchen.

Ein Flug durch ein wunderſames Märchenland.

Kein Menſch pappelt dazwiſchen, zerſtört die
Illuſion. — Man könnte Stunden und Stunden
ſo fahren, fliegen, ſchweben, hinfegen über die
lautverſchlingende Schneedecke.

Wie im Schneewittchen das Stolpern der
Zwerge — auf vereiſter Bahn ein ruckendes Ent-
gleiſen des Gefährtes. So am Gmundener Berg.

Tegernſee. Davon erzählen die Proſpekte das
Sachliche. Das intereſſierte uns nicht. Ich hätte
nicht nach dem Namen fragen mögen. Schön-
weißchenauge hieß er in meinem Märchen. Berg-
elfenſpiegel das Eis des anderen über dem Berge.

Immer tiefer ins Tal. Berge nahmen uns in
die Arme, bis wir an ihre froſtgepanzerte Bruſt
kamen.

Nacht ſank nieder, die Benzinröſſer kamen in
den Stall und wir ſchritten unter den Sternen
zum — da muß ich wohl den Namen ſagen —
Sudelfeld.

Es gibt Träumer und Dichter und Maler, die
eine unfaßbare Seele in ſolch eine Stunde hinein-
geheimniſſen — — — und die anderen laſſen ſich
von den Kunſtwerken berauſchen und glauben
nicht daran. Man kann ihnen nicht helfen.

Vielleicht — — mit dieſem Gang durch die
winterliche Sternennacht.

Aber die Dichter und die Maler .... doch
darüber lächelt ihr armen anderen nur ....
Reichtum können nur die dort oben ſammeln, die
eure Reichtümer nicht ſammeln können...

Wald wird licht. Lichter winken. Ein Berg-
hotel inmitten unvergleichlicher Schihänge. St. Mo-
ritz in Bayern? Nein, Gott ſei Dank nicht. Auch
kein Berghotel, trotzdem man’s ſo nennt, trotz all
der Annehmlichkeiten! Dazu iſt’s doch viel zu
gemütlich, warm, behaglich.

Dazu ſind Maaßens, Jup und Aennchen und
ihre Mutter, viel zu wenig ſteif und offiziell
freundlich. Mir iſt es auch völlig egal, was dieſes
Haus am Berge iſt. Ich habe — das iſt ſicher —
zwei herrliche Tage auf dieſen Stützpunkt auf-
gebaut.

Schiſäugling, du gehſt hundert Schritte nach
links, da kannſt du den Friedensvertrag mit dei-
nen Brettln anbahnen. Wir Alpinen, hinauf zu
Waldkopf — Vogelſang oder Wendelſtein. Wer
dies Bilderbuch des Meiſters vom Schneeſchuh
ſturzfrei durchblättert, der darf ſich einmal vor
dem Spiegel in die Bruſt werfen: „Ha, ich!“

Schön, wunderſchön, aber — unkt einer —
teuer. Auch nicht. Dreieinhalb Märker und du
ſchläfft in geheiztem Zimmer im Bett. Oder
billiger auf einer Matratze.

Alſo dahin führte mich der Verkehrsdirektor.

Muſik — Tanz — ein Schiſpitzeldoktor.

Da muß von ſeiner Kunſt geredet werden.
Unſer Pfadfinder ſetzte zu einer Abfahrt an.
Plötzlich ein Knacken. Ein Schi mit Stiefel und
einem halbleeren Strumpf fuhr allein zu Tal.
Und an ſeinem Start erklang erſchütterndes —
Lachen. Ein Bein war gebrochen, aber nur ein
hölzernes, die Protheſe.

Ob das auch Programm war, tragikomiſche
Nummer. Dieſer Regie iſt alles zuzutrauen, alles
für die Freude und das Vergnügen der Fremden.

Bergwacht kam mit dem Schiſchlitten und —
der Schiſpitzeldoktor Waſtl flickte das Bein kunſt-
gerecht zuſammen.

Sonnenſieſta auf dem Balkon. Unſer Cicerone,
ein Genießer von Format, hat es uns vorgemacht.

Sonntagsbetrieb begreiflicherweiſe ſtark, aber
auf dem Balkon trotzdem ſo ſtill in dieſer ſo un-
endlich weißen Landſchaft mit den beweglichen
Pünktchen auf den fernen Hängen.

Da ging auch die ſorgenlos beſchauliche Zeit
um. Es mußte geſchieden ſein, trotzdem gerade
die Werktagsruhe dort oben in dem verſchneiten
Hauſe ſo verlockend iſt.

Heimfahrt, aber was für eine Heimfahrt.

Die Schibahn durch ausgehauenen Wald iſt noch
Projekt. Aber eine famoſe Rodelbahn geht talab.
Erfolgreich lag die „AZ“ im Rennen.

Und dann wieder die Heimfahrt im Auto. Und
wenn ſie noch nicht heimgekommen ſind, fahren
ſie immer noch; denn dieſes Märchen iſt ja ſo
ſchön. Tito.



[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
Selbſtmord eines Münchners in Berlin

Seine Wirtſchafterin folgte ihm in den Tod * Finanzielle Sorgen
das Motiv der Tat

[Spaltenumbruch]

In nächſter Nähe des Alexanderplatzes in
Berlin, direkt gegenüber dem Polizeipräſi-
dium wurde Donnerstag eine furchtbare
Tragödie aufgedeckt. Im Hauſe Alexander-
ſtraße 35 fand man den 61 Jahre alten
Kaufmann Jakob Pallmann, den In-
haber eines Wachslaboratoriums,
erſchoſſen am Boden liegend
auf. Von geſchäftlichen Sorgen zermürbt,
hatte er durch einen Revolverſchuß in die
Schläfe ſeinem Leben ein Ende gemacht.
Die 36 Jahre alte Stenotypiſtin Anni
Mayer, die als Wirtſchafterin bei Pall-
mann lebte, und ihn bei der Rückkehr vom
Einholen als Leiche vorfand, konnte den
Schmerz über den Verluſt nicht überwinden
und iſt ihm
in den Tod gefolgt.
Man fand ſie in dem mit Gas gefüllten
Zimmer zu ſeinen Füßen liegend ebenfalls
als Leiche auf.

Der Kaufmann Pallmann, der
lange Zeit in München gelebl hat,
und dort auch verheiratet geweſen ſein ſoll,
kam etwa vor einem Jahre nach Berlin. Er
hatte im Hauſe Alexanderſtraße 35 im ober-
ſten, manſardenartig gebauten Stockwerk
des Quergebäudes mehrere Wohn- und
Lagerräume inne.

Die Geſchäfre Pallmanns mit Bohner-
wachs und ähnlichen Produkten gingen ſeit
einiger Zeit ziemlich ſchlecht. Er hat wohl
verſchiedentlich größere Poſten Waren nach
München verkauft, wohin er noch Beziehun-
gen unterhielt, in Berlin fand er jedoch
keinen rechten Abſatz. Infolgedeſſen hatte er
ſchon ſeit längerer Zeit ſchwere
finanzielle Sorgen.
Vor kurzer Zeit unternahm er noch eine
Reiſe nach München, wo er vermutlich auch
[Spaltenumbruch] ſeine Frau, die krank darniederliegen ſoll,
beſucht hat. Mit dieſer Reiſe waren wahr-
ſcheinlich auch Geſchäfte verbunden. Ob die
Ergebniſſe dieſer Münchner Reiſe ihn wie-
derum nicht zufrieden ſtellten, iſt noch nicht
geklärt. Bereits bei ſeiner Rückkehr am letz-
ten Dienstag ſoll er wiederholt Selbſtmord-
gedanken geäußert haben.

Die Tat muß ſich bereits Donners-
tag in den frühen Morgenſtunden ab-
geſpielt haben. Als gegen 11 Uhr ein in Pan-
kow lebender Freund des Kaufmanns Pall-
mann ihn in ſeinem Laboratorium aufſuchen
wollte, fand er die Tür verſchloſſen. Auch
auf mehrmaligen Anruf bei Pallmann
erhielt er keine Antwort Als er dann
wieder keinen Einlaß fand, holte er
den Hauswart hinzu, und beide drangen
ſchließlich in die Räume ein. Man befürch-
tete bereits das Schlimmſte, konnte aber
nicht bis in das ganz hinten gelegene Zim-
mer gelangen, da
ſämtliche Räume mit Gas angefüllt
waren. Infolgedeſſen wurde die Feuerwehr
gerufen, die dann Pallmann in dem hinter-
ſten als Wohnküche dienenden Zimmer blut-
überſtrömt auffand. Neben ihm lag ſeine
Wirtſchafterin, die kurz nach der Tat von
Einkäufen nach Hauſe gekommen ſein muß,
denn auf dem Tiſch befand ſich noch eine
Einholtaſche. Da der Tod auch bei ihr ſchon
ſeit vielen Stunden eingetreten ſein muß,
war jeder Belebungsverſuch ergebnislos. Die
Leichen wurden polizeilich beſchlagnahmt und
vorläufig in der Wohnung belaſſen.

Die Kriminalpolizei, deren Ermittlungen,
ob es ſich nicht vielleicht um einen Mord
und Selbſtmord handeln könne, noch nicht
völlig abgeſchloſſen ſind, fand auf dem Tiſch
zwei Abſchiedsbriefe, wonach Pallmann ſich
das Leben nahm, weil er von der Konkur-
renz betrogen und ruiniert ſei.



Ein genialer Abenteurer
Oberſt Lawrences rätſelhafte Rolle

Ueber den „ungekrönten König von
Arabien“, Oberſt Lawrence, dem es
vom Sommer 1917 ab in kurzer Zeit ge-
lang, den arabiſchen Aufſtand gegen die
Türkei zu einem kriegswichtigen Faktor zu
machen, und der über dieſe Tätigkeit eines
der ſchönſten Bücher der geſamten Kriegs-
geſchichte geſchrieben hat, ſind in der letzten
Zeit widerſprechende
Senſationsmeldungen
durch die Preſſe gegangen. Nach der einen
Verſion ſoll er den König Amanullah gegen
die Aufſtändiſchen beraten haben, während
dieſe unter der Leitung des berüchtigten
Hochſtaplers Trebitſch Lincoln geſtanden
hätten. Nach der anderen ſoll er die Auf-
ſtändiſchen ſelbſt unterſtützt haben. Die eng-
liſche Regierung, der ſeine Tätigkeit ſo oder
ſo nicht genehm geweſen zu ſein ſcheint, habe
ihn auf dem ſchnellſten Wege in die Heimat
zurückbeordert. Zuverläſſiges iſt vorerſt
über alles das kaum zu erfahren.

Auch über ſein Leben ſeit dem Kriege
gehen die ſonderbarſten Gerüchte um. Er
ſoll aus Proteſt gegen die engliſche Politik
in Arabien unter falſchem Namen bei der
indiſchen Fliegertruppe eingetreten ſein, als
gemeiner Soldat oder als Offizier. Feſt ſteht
zunächſt nur, daß er das Buch „Aufſtand in
der Wüſte“ geſchrieben hat (in trefflicher
deutſcher Ueberſetzung bei Paul Liſt in
Leipzig erſchienen). Dieſes Buch ſelbſt hat
ſchon eine
abenteuerliche Geſchichte.
Bei ſeiner Rückkehr nach England zur Zeit
des Waffenſtillſtandes brachte Lawrence ein
dickes Manuſkript, Tagebücher und Notizen
mit, das ihm bei einer Eiſenbahnfahrt in
England abhanden kam und nicht wieder
aufzufinden war. Es wird behauptet, daß die
engliſche Regierung ein Intereſſe an dem
Verſchwinden dieſer Aufzeichnungen gehabt
habe. Jedenfalls ſchrieb Lawrence unge-
achtet dieſes Verluſtes dann in Oxford ein
zweibändiges Memoirenwerk über den Auf-
ſtand unter dem echt orientaliſchen Titel
„Sieben Pfeiler der Weisheit“ (Seven
Pillars of Wisdom). Dieſes Werk ließ er
in einer beſchränkten Anzahl von Exem-
plaren auf eigene Koſten drucken und ver-
ſchenkte es an ſeine Freunde. Das Buch
iſt heute
eine Karität
und wird außerordentlich hoch bezahlt. Um
[Spaltenumbruch] ſich der durch die Druckkoſten entſtandenen
Schulden zu entledigen, ließ er dann das
einbändige Werk in der Oeffentlichkeit er-
ſcheinen. Sobald dieſes Werk ſo viel gebracht
hatte, daß er ſeine Schulden bezahlen konnte,
zog er es wieder aus dem Buchhandel zu-
rück, ſo daß zurzeit die deutſche Ueberſetzung
der einzige der Oeffentlichkeit zugängliche
Text iſt. Dieſe dritte Form der Niederſchrift
macht durchaus den Eindruck, daß ſie nach
den genaueſten Tagebuchaufzeichnungen ge-
ſchrieben iſt. Entweder alſo hat dieſer Mann
ein unwahrſcheinliches Gedächtnis, oder die
Geſchichte von dem Verluſt ſeiner Aufzeich-
nungen iſt eine „story“. Man verſteht, daß
ſich um eine ſolche Geſtalt alsbald die
Legende rankt. Bernard Shaw hat ſich mit
der ganzen Wucht ſeines Weltnamens für
ihn eingeſetzt. Geſetzt, dies alles wäre ab-
gefeimte Reklame, ſo müßte man geſtehen,
daß dieſe Reklame genial gemacht wäre.

Aber es genügt, wenn man ſich an das
Buch ſelbſt hält. Es ſtehen darin ſchon ver-
ſchiedene Stellen, aus denen das Bewußtſein
der
tragiſchen Zwieſpältigkeit
ſeiner Rolle ſpricht. Er liebt die Araber und
ihr Land leidenſchaftlich und fühlt ſich zu-
gleich als ein Werkzeug des kalten engliſchen
Imperialismus. Begreiflich, daß ihn ein
Ekel an dieſem Europa gepackt hat. Für
einen bloßen Romantiker iſt er aber ein zu
heller Beobachter und ein viel zu
nüchterner Tatmenſch,
ein Fanatiker der kühnen und wohlberech-
tigten Tat. Dann wieder verſteht man aber
auch nicht, wie er vor der Aufgabe, aus
einem unmenſchlichen Europa ein menſch-
liches zu machen, einfach ausreißen kann,
ſtatt die Gewalt ſeines Talentes und ſeiner
Vitalität an irgendeiner wirkſamen Stelle
einzuſetzen. (Frankf. Ztg.)



BUECHER UND SCHRIFTEN

Vom Geſchmack von W. van Bloten. Del-
phin-Verlag München. Ein amüſant geſchriebenes
wertvolles Buch über den viel abgewandelten
Begriff: Geſchmack. Der Verfaſſer hat eine gra-
ziöſe Art über das Thema zu ſprechen, das jeden
Menſchen intereſſiert. Warum iſt dies geſchmack-
voll, jenes geſchmacklos; man iſt ſo ſchnell bei
der Hand mit dieſer und jener Feſtſtellung —
und trotzdem iſt kaum ſonſtwo eine ſolche Be-
griffsverwirrung. Das Buch iſt ein ganz unlehr-
hafter, menſchlich empfindender Führer. go.

[Spaltenumbruch]
Deutsche Stunde in Bayern
Sonntag, den 20. Januar 1929
10.00 Katholiſche Morgenfeier.
11.00 Glockenſpiel vom Münchener Rathaus.
11.10 Uebertragung der Funkbildwetterkarte der
Bayer. Landeswetterwarte.
11.25 Zeitangabe — Wetterbericht.
11.30 Konzert des Rundfunkorcheſters. Leitung
Hans A. Winter. Soliſten Margot Leander
(Sopran) — Rudolf Hindemith (Violon-
cello) — Gabriele von Lottner (Cembalo).
13.05 Zeitangabe — Wetterbericht — Programm-
durchſage.
15.15 Ein Tanznachmittag. Schallplatten.
16.15 Schmid-Carlo: Publikumsſchutz im Ballſaal.
16.30 Teekonzert des Rundfunktrios.
18.00 Das Erlebnis. Ferdinand Emmerich: Bei
Menſchenfreſſern in Neu-Guinea.

18.30 Konzertſtunde. Rosl Baumann (Sopran)
— Udo Dammert (Klavier).
19.30 Der Funkſpiegel.
19.45 Wetterbericht — Lokale Sportmeldungen.
20.00 Münchner Bilderbogen. Das Rundfunk-
orcheſter unter Leitung von Kurt Paſtor
— Der Rundfunkchor unter Leitung von
Prof. Eduard Zengerle — Guſtav Schödel
(Harmonium) — Maria Kiefl (Sopran) —
Joſef Schweiger (Tenor) — Am Flügel
Richard Staab — Eliſe Aulinger, Theodor
Auzinger, Rudolf Hoch, Albert Spenger,
Otto Willner (Rezitationen). Leitung Joa-
chim von Delbrück.
21.35 Uebertragung fremder Sender.
22.20 Abendmeldungen.
22.45—24.00 Tanzmuſik: Kapelle Heinrich Frick
(Uebertragung aus der Galerie Arkadia,
München)
Montag, den 21. Januar 1929
6.45 Morgengymnaſtik.
12.05 Landwirtſchaftlicher Wochenbericht der
Bayer. Landesbauernkammer.
12.55 Mittagskonzert. Ausgeführt mit Schall-
platten vom Muſikhaus Wolfgang Krieger,
München, Schwanthalerſtraße 7.
16.00 Lefeſtunde.
16.30 Unterhaltungskonzert des Kammerquartetts
Anny Roſenberger.

17.40 Das Leben der Arbeit. Eine Vortragsreihe.
1. Lebenserinnerungen von Landtagsabge-
ordneten Johannes Timm.
18.10 Für unſere Landwirtſchaft.
19.00 Die europäiſche Kunft im 19. Jahrhundert.
Eine Vortragsreihe von Dr. Kurt Pfiſter
4. Die Impreſſioniſten.
19.30 Hörkurs: Franzöſiſch.
20.05—22.15 Nürnberger Sendung:
20.05 Liederſtunde des Doppelquartetts des Leh-
rergeſangvereins Nürnberg.

20.35 Kindstauf’ in Franken.
21.45 Konzert der Zithergeſellſchaft Münchner
Kindl.

22.20 Abendmeldungen.
22.45 Schachfunk.


[irrelevantes Material]
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[14/0014] Seite 14 „AZ am Abend“ Nr. 16 Samstag, den 19., und Sonntag, den 20. Jan. Mit Auto, Schi und Rodel Eine kombinierte Fahrt mit dem Verkehrsdirektor Ganz beſtimmt, ich bin kein Stümper im Reiſen. Ich weiß, wo es ſchön iſt, und wie man’s macht, um mit Genuß zu reiſen. Reiſen iſt näm- lich eine Kunſt. Mit dem Rüſtzeug des Kenners trat ich alſo eine Fahrt an, zu der mich der Verkehrsdirektor, exakt der Direktor des Verkehrsverbandes Mün- chen und Südbayern, Major a. D. Dr. Schwink eingeladen hatte. Das erſte Sympathiſche war, daß wohl die An- nehmlichkeiten, die der erwartete Gaſt ge- nießt, geſichert waren, daß aber geplant war, frei von allem Zwang ſich vom Schickſal treiben zu laſſen. Die Reiſegeſellſchaft berrate ich nicht; nur daß eine hübſche, junge Dame mit im Auto ſaß, läßt ſich nicht gänzlich verſchweigen. Mit dem Auto ging’s von München los. Offener Sportswagen, die Schier ragten über die Rückwand des Autos hinaus. Ein kalter Tag. Aber gut eingewamſt friert man nicht. Was das für einen Sinn habe? Bahnfahrt? Hab ich mir auch gedacht. Erſt. Aber heute! Rauhreif auf den tiefverſchneiten Bäumen. Azur am Himmel. Freier Ausblick ringsum. Keine unverſtändigen Menſchen da- zwiſchen. Ein Flug durch ein wunderſames Märchenland. Kein Menſch pappelt dazwiſchen, zerſtört die Illuſion. — Man könnte Stunden und Stunden ſo fahren, fliegen, ſchweben, hinfegen über die lautverſchlingende Schneedecke. Wie im Schneewittchen das Stolpern der Zwerge — auf vereiſter Bahn ein ruckendes Ent- gleiſen des Gefährtes. So am Gmundener Berg. Tegernſee. Davon erzählen die Proſpekte das Sachliche. Das intereſſierte uns nicht. Ich hätte nicht nach dem Namen fragen mögen. Schön- weißchenauge hieß er in meinem Märchen. Berg- elfenſpiegel das Eis des anderen über dem Berge. Immer tiefer ins Tal. Berge nahmen uns in die Arme, bis wir an ihre froſtgepanzerte Bruſt kamen. Nacht ſank nieder, die Benzinröſſer kamen in den Stall und wir ſchritten unter den Sternen zum — da muß ich wohl den Namen ſagen — Sudelfeld. Es gibt Träumer und Dichter und Maler, die eine unfaßbare Seele in ſolch eine Stunde hinein- geheimniſſen — — — und die anderen laſſen ſich von den Kunſtwerken berauſchen und glauben nicht daran. Man kann ihnen nicht helfen. Vielleicht — — mit dieſem Gang durch die winterliche Sternennacht. Aber die Dichter und die Maler .... doch darüber lächelt ihr armen anderen nur .... Reichtum können nur die dort oben ſammeln, die eure Reichtümer nicht ſammeln können... Wald wird licht. Lichter winken. Ein Berg- hotel inmitten unvergleichlicher Schihänge. St. Mo- ritz in Bayern? Nein, Gott ſei Dank nicht. Auch kein Berghotel, trotzdem man’s ſo nennt, trotz all der Annehmlichkeiten! Dazu iſt’s doch viel zu gemütlich, warm, behaglich. Dazu ſind Maaßens, Jup und Aennchen und ihre Mutter, viel zu wenig ſteif und offiziell freundlich. Mir iſt es auch völlig egal, was dieſes Haus am Berge iſt. Ich habe — das iſt ſicher — zwei herrliche Tage auf dieſen Stützpunkt auf- gebaut. Schiſäugling, du gehſt hundert Schritte nach links, da kannſt du den Friedensvertrag mit dei- nen Brettln anbahnen. Wir Alpinen, hinauf zu Waldkopf — Vogelſang oder Wendelſtein. Wer dies Bilderbuch des Meiſters vom Schneeſchuh ſturzfrei durchblättert, der darf ſich einmal vor dem Spiegel in die Bruſt werfen: „Ha, ich!“ Schön, wunderſchön, aber — unkt einer — teuer. Auch nicht. Dreieinhalb Märker und du ſchläfft in geheiztem Zimmer im Bett. Oder billiger auf einer Matratze. Alſo dahin führte mich der Verkehrsdirektor. Muſik — Tanz — ein Schiſpitzeldoktor. Da muß von ſeiner Kunſt geredet werden. Unſer Pfadfinder ſetzte zu einer Abfahrt an. Plötzlich ein Knacken. Ein Schi mit Stiefel und einem halbleeren Strumpf fuhr allein zu Tal. Und an ſeinem Start erklang erſchütterndes — Lachen. Ein Bein war gebrochen, aber nur ein hölzernes, die Protheſe. Ob das auch Programm war, tragikomiſche Nummer. Dieſer Regie iſt alles zuzutrauen, alles für die Freude und das Vergnügen der Fremden. Bergwacht kam mit dem Schiſchlitten und — der Schiſpitzeldoktor Waſtl flickte das Bein kunſt- gerecht zuſammen. Sonnenſieſta auf dem Balkon. Unſer Cicerone, ein Genießer von Format, hat es uns vorgemacht. Sonntagsbetrieb begreiflicherweiſe ſtark, aber auf dem Balkon trotzdem ſo ſtill in dieſer ſo un- endlich weißen Landſchaft mit den beweglichen Pünktchen auf den fernen Hängen. Da ging auch die ſorgenlos beſchauliche Zeit um. Es mußte geſchieden ſein, trotzdem gerade die Werktagsruhe dort oben in dem verſchneiten Hauſe ſo verlockend iſt. Heimfahrt, aber was für eine Heimfahrt. Die Schibahn durch ausgehauenen Wald iſt noch Projekt. Aber eine famoſe Rodelbahn geht talab. Erfolgreich lag die „AZ“ im Rennen. Und dann wieder die Heimfahrt im Auto. Und wenn ſie noch nicht heimgekommen ſind, fahren ſie immer noch; denn dieſes Märchen iſt ja ſo ſchön. Tito. _ Selbſtmord eines Münchners in Berlin Seine Wirtſchafterin folgte ihm in den Tod * Finanzielle Sorgen das Motiv der Tat In nächſter Nähe des Alexanderplatzes in Berlin, direkt gegenüber dem Polizeipräſi- dium wurde Donnerstag eine furchtbare Tragödie aufgedeckt. Im Hauſe Alexander- ſtraße 35 fand man den 61 Jahre alten Kaufmann Jakob Pallmann, den In- haber eines Wachslaboratoriums, erſchoſſen am Boden liegend auf. Von geſchäftlichen Sorgen zermürbt, hatte er durch einen Revolverſchuß in die Schläfe ſeinem Leben ein Ende gemacht. Die 36 Jahre alte Stenotypiſtin Anni Mayer, die als Wirtſchafterin bei Pall- mann lebte, und ihn bei der Rückkehr vom Einholen als Leiche vorfand, konnte den Schmerz über den Verluſt nicht überwinden und iſt ihm in den Tod gefolgt. Man fand ſie in dem mit Gas gefüllten Zimmer zu ſeinen Füßen liegend ebenfalls als Leiche auf. Der Kaufmann Pallmann, der lange Zeit in München gelebl hat, und dort auch verheiratet geweſen ſein ſoll, kam etwa vor einem Jahre nach Berlin. Er hatte im Hauſe Alexanderſtraße 35 im ober- ſten, manſardenartig gebauten Stockwerk des Quergebäudes mehrere Wohn- und Lagerräume inne. Die Geſchäfre Pallmanns mit Bohner- wachs und ähnlichen Produkten gingen ſeit einiger Zeit ziemlich ſchlecht. Er hat wohl verſchiedentlich größere Poſten Waren nach München verkauft, wohin er noch Beziehun- gen unterhielt, in Berlin fand er jedoch keinen rechten Abſatz. Infolgedeſſen hatte er ſchon ſeit längerer Zeit ſchwere finanzielle Sorgen. Vor kurzer Zeit unternahm er noch eine Reiſe nach München, wo er vermutlich auch ſeine Frau, die krank darniederliegen ſoll, beſucht hat. Mit dieſer Reiſe waren wahr- ſcheinlich auch Geſchäfte verbunden. Ob die Ergebniſſe dieſer Münchner Reiſe ihn wie- derum nicht zufrieden ſtellten, iſt noch nicht geklärt. Bereits bei ſeiner Rückkehr am letz- ten Dienstag ſoll er wiederholt Selbſtmord- gedanken geäußert haben. Die Tat muß ſich bereits Donners- tag in den frühen Morgenſtunden ab- geſpielt haben. Als gegen 11 Uhr ein in Pan- kow lebender Freund des Kaufmanns Pall- mann ihn in ſeinem Laboratorium aufſuchen wollte, fand er die Tür verſchloſſen. Auch auf mehrmaligen Anruf bei Pallmann erhielt er keine Antwort Als er dann wieder keinen Einlaß fand, holte er den Hauswart hinzu, und beide drangen ſchließlich in die Räume ein. Man befürch- tete bereits das Schlimmſte, konnte aber nicht bis in das ganz hinten gelegene Zim- mer gelangen, da ſämtliche Räume mit Gas angefüllt waren. Infolgedeſſen wurde die Feuerwehr gerufen, die dann Pallmann in dem hinter- ſten als Wohnküche dienenden Zimmer blut- überſtrömt auffand. Neben ihm lag ſeine Wirtſchafterin, die kurz nach der Tat von Einkäufen nach Hauſe gekommen ſein muß, denn auf dem Tiſch befand ſich noch eine Einholtaſche. Da der Tod auch bei ihr ſchon ſeit vielen Stunden eingetreten ſein muß, war jeder Belebungsverſuch ergebnislos. Die Leichen wurden polizeilich beſchlagnahmt und vorläufig in der Wohnung belaſſen. Die Kriminalpolizei, deren Ermittlungen, ob es ſich nicht vielleicht um einen Mord und Selbſtmord handeln könne, noch nicht völlig abgeſchloſſen ſind, fand auf dem Tiſch zwei Abſchiedsbriefe, wonach Pallmann ſich das Leben nahm, weil er von der Konkur- renz betrogen und ruiniert ſei. Ein genialer Abenteurer Oberſt Lawrences rätſelhafte Rolle Ueber den „ungekrönten König von Arabien“, Oberſt Lawrence, dem es vom Sommer 1917 ab in kurzer Zeit ge- lang, den arabiſchen Aufſtand gegen die Türkei zu einem kriegswichtigen Faktor zu machen, und der über dieſe Tätigkeit eines der ſchönſten Bücher der geſamten Kriegs- geſchichte geſchrieben hat, ſind in der letzten Zeit widerſprechende Senſationsmeldungen durch die Preſſe gegangen. Nach der einen Verſion ſoll er den König Amanullah gegen die Aufſtändiſchen beraten haben, während dieſe unter der Leitung des berüchtigten Hochſtaplers Trebitſch Lincoln geſtanden hätten. Nach der anderen ſoll er die Auf- ſtändiſchen ſelbſt unterſtützt haben. Die eng- liſche Regierung, der ſeine Tätigkeit ſo oder ſo nicht genehm geweſen zu ſein ſcheint, habe ihn auf dem ſchnellſten Wege in die Heimat zurückbeordert. Zuverläſſiges iſt vorerſt über alles das kaum zu erfahren. Auch über ſein Leben ſeit dem Kriege gehen die ſonderbarſten Gerüchte um. Er ſoll aus Proteſt gegen die engliſche Politik in Arabien unter falſchem Namen bei der indiſchen Fliegertruppe eingetreten ſein, als gemeiner Soldat oder als Offizier. Feſt ſteht zunächſt nur, daß er das Buch „Aufſtand in der Wüſte“ geſchrieben hat (in trefflicher deutſcher Ueberſetzung bei Paul Liſt in Leipzig erſchienen). Dieſes Buch ſelbſt hat ſchon eine abenteuerliche Geſchichte. Bei ſeiner Rückkehr nach England zur Zeit des Waffenſtillſtandes brachte Lawrence ein dickes Manuſkript, Tagebücher und Notizen mit, das ihm bei einer Eiſenbahnfahrt in England abhanden kam und nicht wieder aufzufinden war. Es wird behauptet, daß die engliſche Regierung ein Intereſſe an dem Verſchwinden dieſer Aufzeichnungen gehabt habe. Jedenfalls ſchrieb Lawrence unge- achtet dieſes Verluſtes dann in Oxford ein zweibändiges Memoirenwerk über den Auf- ſtand unter dem echt orientaliſchen Titel „Sieben Pfeiler der Weisheit“ (Seven Pillars of Wisdom). Dieſes Werk ließ er in einer beſchränkten Anzahl von Exem- plaren auf eigene Koſten drucken und ver- ſchenkte es an ſeine Freunde. Das Buch iſt heute eine Karität und wird außerordentlich hoch bezahlt. Um ſich der durch die Druckkoſten entſtandenen Schulden zu entledigen, ließ er dann das einbändige Werk in der Oeffentlichkeit er- ſcheinen. Sobald dieſes Werk ſo viel gebracht hatte, daß er ſeine Schulden bezahlen konnte, zog er es wieder aus dem Buchhandel zu- rück, ſo daß zurzeit die deutſche Ueberſetzung der einzige der Oeffentlichkeit zugängliche Text iſt. Dieſe dritte Form der Niederſchrift macht durchaus den Eindruck, daß ſie nach den genaueſten Tagebuchaufzeichnungen ge- ſchrieben iſt. Entweder alſo hat dieſer Mann ein unwahrſcheinliches Gedächtnis, oder die Geſchichte von dem Verluſt ſeiner Aufzeich- nungen iſt eine „story“. Man verſteht, daß ſich um eine ſolche Geſtalt alsbald die Legende rankt. Bernard Shaw hat ſich mit der ganzen Wucht ſeines Weltnamens für ihn eingeſetzt. Geſetzt, dies alles wäre ab- gefeimte Reklame, ſo müßte man geſtehen, daß dieſe Reklame genial gemacht wäre. Aber es genügt, wenn man ſich an das Buch ſelbſt hält. Es ſtehen darin ſchon ver- ſchiedene Stellen, aus denen das Bewußtſein der tragiſchen Zwieſpältigkeit ſeiner Rolle ſpricht. Er liebt die Araber und ihr Land leidenſchaftlich und fühlt ſich zu- gleich als ein Werkzeug des kalten engliſchen Imperialismus. Begreiflich, daß ihn ein Ekel an dieſem Europa gepackt hat. Für einen bloßen Romantiker iſt er aber ein zu heller Beobachter und ein viel zu nüchterner Tatmenſch, ein Fanatiker der kühnen und wohlberech- tigten Tat. Dann wieder verſteht man aber auch nicht, wie er vor der Aufgabe, aus einem unmenſchlichen Europa ein menſch- liches zu machen, einfach ausreißen kann, ſtatt die Gewalt ſeines Talentes und ſeiner Vitalität an irgendeiner wirkſamen Stelle einzuſetzen. (Frankf. Ztg.) BUECHER UND SCHRIFTEN Vom Geſchmack von W. van Bloten. Del- phin-Verlag München. Ein amüſant geſchriebenes wertvolles Buch über den viel abgewandelten Begriff: Geſchmack. Der Verfaſſer hat eine gra- ziöſe Art über das Thema zu ſprechen, das jeden Menſchen intereſſiert. Warum iſt dies geſchmack- voll, jenes geſchmacklos; man iſt ſo ſchnell bei der Hand mit dieſer und jener Feſtſtellung — und trotzdem iſt kaum ſonſtwo eine ſolche Be- griffsverwirrung. Das Buch iſt ein ganz unlehr- hafter, menſchlich empfindender Führer. go. Deutsche Stunde in Bayern Sonntag, den 20. Januar 1929 10.00 Katholiſche Morgenfeier. 11.00 Glockenſpiel vom Münchener Rathaus. 11.10 Uebertragung der Funkbildwetterkarte der Bayer. Landeswetterwarte. 11.25 Zeitangabe — Wetterbericht. 11.30 Konzert des Rundfunkorcheſters. Leitung Hans A. Winter. Soliſten Margot Leander (Sopran) — Rudolf Hindemith (Violon- cello) — Gabriele von Lottner (Cembalo). 13.05 Zeitangabe — Wetterbericht — Programm- durchſage. 15.15 Ein Tanznachmittag. Schallplatten. 16.15 Schmid-Carlo: Publikumsſchutz im Ballſaal. 16.30 Teekonzert des Rundfunktrios. 18.00 Das Erlebnis. Ferdinand Emmerich: Bei Menſchenfreſſern in Neu-Guinea. 18.30 Konzertſtunde. Rosl Baumann (Sopran) — Udo Dammert (Klavier). 19.30 Der Funkſpiegel. 19.45 Wetterbericht — Lokale Sportmeldungen. 20.00 Münchner Bilderbogen. Das Rundfunk- orcheſter unter Leitung von Kurt Paſtor — Der Rundfunkchor unter Leitung von Prof. Eduard Zengerle — Guſtav Schödel (Harmonium) — Maria Kiefl (Sopran) — Joſef Schweiger (Tenor) — Am Flügel Richard Staab — Eliſe Aulinger, Theodor Auzinger, Rudolf Hoch, Albert Spenger, Otto Willner (Rezitationen). Leitung Joa- chim von Delbrück. 21.35 Uebertragung fremder Sender. 22.20 Abendmeldungen. 22.45—24.00 Tanzmuſik: Kapelle Heinrich Frick (Uebertragung aus der Galerie Arkadia, München) Montag, den 21. Januar 1929 6.45 Morgengymnaſtik. 12.05 Landwirtſchaftlicher Wochenbericht der Bayer. Landesbauernkammer. 12.55 Mittagskonzert. Ausgeführt mit Schall- platten vom Muſikhaus Wolfgang Krieger, München, Schwanthalerſtraße 7. 16.00 Lefeſtunde. 16.30 Unterhaltungskonzert des Kammerquartetts Anny Roſenberger. 17.40 Das Leben der Arbeit. Eine Vortragsreihe. 1. Lebenserinnerungen von Landtagsabge- ordneten Johannes Timm. 18.10 Für unſere Landwirtſchaft. 19.00 Die europäiſche Kunft im 19. Jahrhundert. Eine Vortragsreihe von Dr. Kurt Pfiſter 4. Die Impreſſioniſten. 19.30 Hörkurs: Franzöſiſch. 20.05—22.15 Nürnberger Sendung: 20.05 Liederſtunde des Doppelquartetts des Leh- rergeſangvereins Nürnberg. 20.35 Kindstauf’ in Franken. 21.45 Konzert der Zithergeſellſchaft Münchner Kindl. 22.20 Abendmeldungen. 22.45 Schachfunk. _

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-01-02T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 16, 19. Januar 1929, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine16_1929/14>, abgerufen am 27.11.2024.