Allgemeine Zeitung, Nr. 169, 17. Juni 1860.[Spaltenumbruch]
sterscheiben. Alles rannte nach dem Platz um zu sehen was es gebe. Bald Dänemark. Aus Dänemark, 12 Jun. Die Kopenhagener Blätter enthal- Türkei. Konstantinopel. Das "Journal de Constantinople" hatte gemel- "Mein erlauchter Wessier! Du keunst Meine ganze Sorgfalt für die Wohlfahrt Neueste Posten. = München, 16 Jun. Der kurze an der Spitze der "Politischen München, 16 Jun. Ueber die Fürstenzusammenkunft sagt die N. Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges. Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. [Spaltenumbruch]
ſterſcheiben. Alles rannte nach dem Platz um zu ſehen was es gebe. Bald Dänemark. ✕ Aus Dänemark, 12 Jun. Die Kopenhagener Blätter enthal- Türkei. Konſtantinopel. Das „Journal de Conſtantinople“ hatte gemel- „Mein erlauchter Weſſier! Du keunſt Meine ganze Sorgfalt für die Wohlfahrt Neueſte Poſten. = München, 16 Jun. Der kurze an der Spitze der „Politiſchen München, 16 Jun. Ueber die Fürſtenzuſammenkunft ſagt die N. Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges. Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung. <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0008" n="2820"/><cb/> ſterſcheiben. Alles rannte nach dem Platz um zu ſehen was es gebe. Bald<lb/> hörte ich die Rufe: <hi rendition="#aq">„Viva Garibaldi! Abasso la Francia! Viva Nizza<lb/> italiana!“</hi> Ein Haufe von ungefähr 250 Individuen hatte nämlich vor der<lb/> franzöſiſchen Caſerne auf der Piazza S. Domenico Poſto gefaßt, und unter<lb/> den berührten Rufen einige Fenſter der Caſerne zertrümmert. Bevor die<lb/> franzöſiſche Wache einſchreiten konnte, hatten ſich die Tumultuanten nach dem<lb/> Corſo vor das Caf<hi rendition="#aq">é</hi> royal — von den Italienern wegen ſeiner politiſchen<lb/> Färbung „Caf<hi rendition="#aq">é</hi> d’Annexion“ genannt — begeben, und unter dem Geſchrei<lb/><hi rendition="#aq">„Abbasso la Francia! Abbasso i traditori!“</hi> gleichfalls einige Fenſter<lb/> eingeworfen, ſo daß die darin verſammelten Gäſte, größtentheils Franzoſen<lb/> oder franzöſiſch geſinnte Nizzarden, wie Spreu durch die Hinterthür hinaus-<lb/> ſtoben. Dann gieng der lärmende Zug nach der „Via di Poncette,“ wo<lb/> auf der Höhe nahe dem Hafen ein Angriff auf den dortigen franzöſiſchen<lb/> Wachtpoſten gemacht wurde. Man warf die Fenſter der Wachtſtube ein,<lb/> zertrümmerte ein Schilderhäuschen und nahm ein Gewehr weg. Dann<lb/> rannte der Haufe nach dem Hafen, und zerſtreute ſich dort unter den Rufen:<lb/><hi rendition="#aq">„Vendetta! Italiani! Viva Garibaldi!“</hi> u. ſ. w. Gegen Mitternacht<lb/> durchzogen zahlreiche franzöſiſche Patrouillen die Stadt und das Hafenquar-<lb/> tier, aber die Ruhe wurde nicht weiter geſtört. Auch nahmen die Franzoſen<lb/> einige Verhaftungen vor, und, wie man mir ſagt, ſollen ſchon heute Mor-<lb/> gens zwei Italiener ausgewieſen worden ſeyn, obwohl ſie durch Zeugen er-<lb/> härteten daß ſie ſich bei dem Tumult gar nicht betheiligt und ruhig in ihren Bet-<lb/> ten geſchlafen hatten. Von heute ab ſollen die franzöſiſchen Wachtbereitſchaften<lb/> in den Caſernen verſtärkt werden. — Der ganze franzöſiſche Verwaltungs-<lb/> troß iſt bereits hier angekommen. Ein hieſiger jüdiſcher Oelhändler Na-<lb/> mens Septime Avigdor ſoll zum „Generaleinnehmer (<hi rendition="#aq">Receveur générale</hi>)<lb/> mit 60,000 Fr. Gehalt ernannt werden. Dieſer Herr gab ſich früher für<lb/> einen großen „italieniſchen Patrioten“ aus, als aber die famoſe Annexion<lb/> aufs Tapet kam, wurde er plötzlich wüthender Bonapartiſt. Er wollte un-<lb/> ter anderm ſeine Glaubensgenoſſen durch ein Placat das er in der hieſigen<lb/> Synagoge anſchlagen ließ für Frankreich bearbeiten, aber die Schrift wurde<lb/> mit Entrüſtung herabgeriſſen. Zur weitern Charakteriſtik dieſes Menſchen<lb/> führe ich noch an daß er ſeinem Namen bald „von“ (<hi rendition="#aq">de</hi>), bald „Ritter<lb/> von“ (<hi rendition="#aq">Chevalier</hi>) vorſetzt, obwohl er nicht das geringſte Anrecht auf einen<lb/> Adelstitel beſitzt. Vor etwa drei Jahren uſurpirte er ſogar unver-<lb/> ſchämter Weiſe eine <hi rendition="#g">griechiſche Decoration,</hi> und wurde deßhalb<lb/> auf Einſchreiten des griechiſchen Geſandten in Turin von der Regierung ge-<lb/> maßregelt. 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Louis Napoleon wird zu Baden-Baden jedenfalls die<lb/> Ueberzeugung gewinnen, wenn er ſie nicht ſchon hatte, daß Deutſchland nicht<lb/> in eine Linie zu ſetzen iſt mit Italien. — König Max wird bis gegen Ende<lb/> Juni zu Baden-Baden, Königin Marie aber bis dahin hier verweilen, dann<lb/> aber beide Majeſtäten zuſammen zu den Jubiläumsfeiern der Städte Bayreuth<lb/> und Erlangen aus Anlaß ihrer fünfzigjährigen Einverleibung in die Krone<lb/> Bayern ſich begeben. Von dort wird Se. Maj. der König noch zum Gebrauch<lb/> der Seebäder nach Oſtende oder Scheveningen gehen, und bei dieſer Gelegen-<lb/> heit auch Beſuche an den Höfen zu Brüſſel und im Haag abſtatten. 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ſterſcheiben. Alles rannte nach dem Platz um zu ſehen was es gebe. Bald
hörte ich die Rufe: „Viva Garibaldi! Abasso la Francia! Viva Nizza
italiana!“ Ein Haufe von ungefähr 250 Individuen hatte nämlich vor der
franzöſiſchen Caſerne auf der Piazza S. Domenico Poſto gefaßt, und unter
den berührten Rufen einige Fenſter der Caſerne zertrümmert. Bevor die
franzöſiſche Wache einſchreiten konnte, hatten ſich die Tumultuanten nach dem
Corſo vor das Café royal — von den Italienern wegen ſeiner politiſchen
Färbung „Café d’Annexion“ genannt — begeben, und unter dem Geſchrei
„Abbasso la Francia! Abbasso i traditori!“ gleichfalls einige Fenſter
eingeworfen, ſo daß die darin verſammelten Gäſte, größtentheils Franzoſen
oder franzöſiſch geſinnte Nizzarden, wie Spreu durch die Hinterthür hinaus-
ſtoben. Dann gieng der lärmende Zug nach der „Via di Poncette,“ wo
auf der Höhe nahe dem Hafen ein Angriff auf den dortigen franzöſiſchen
Wachtpoſten gemacht wurde. Man warf die Fenſter der Wachtſtube ein,
zertrümmerte ein Schilderhäuschen und nahm ein Gewehr weg. Dann
rannte der Haufe nach dem Hafen, und zerſtreute ſich dort unter den Rufen:
„Vendetta! Italiani! Viva Garibaldi!“ u. ſ. w. Gegen Mitternacht
durchzogen zahlreiche franzöſiſche Patrouillen die Stadt und das Hafenquar-
tier, aber die Ruhe wurde nicht weiter geſtört. Auch nahmen die Franzoſen
einige Verhaftungen vor, und, wie man mir ſagt, ſollen ſchon heute Mor-
gens zwei Italiener ausgewieſen worden ſeyn, obwohl ſie durch Zeugen er-
härteten daß ſie ſich bei dem Tumult gar nicht betheiligt und ruhig in ihren Bet-
ten geſchlafen hatten. Von heute ab ſollen die franzöſiſchen Wachtbereitſchaften
in den Caſernen verſtärkt werden. — Der ganze franzöſiſche Verwaltungs-
troß iſt bereits hier angekommen. Ein hieſiger jüdiſcher Oelhändler Na-
mens Septime Avigdor ſoll zum „Generaleinnehmer (Receveur générale)
mit 60,000 Fr. Gehalt ernannt werden. Dieſer Herr gab ſich früher für
einen großen „italieniſchen Patrioten“ aus, als aber die famoſe Annexion
aufs Tapet kam, wurde er plötzlich wüthender Bonapartiſt. Er wollte un-
ter anderm ſeine Glaubensgenoſſen durch ein Placat das er in der hieſigen
Synagoge anſchlagen ließ für Frankreich bearbeiten, aber die Schrift wurde
mit Entrüſtung herabgeriſſen. Zur weitern Charakteriſtik dieſes Menſchen
führe ich noch an daß er ſeinem Namen bald „von“ (de), bald „Ritter
von“ (Chevalier) vorſetzt, obwohl er nicht das geringſte Anrecht auf einen
Adelstitel beſitzt. Vor etwa drei Jahren uſurpirte er ſogar unver-
ſchämter Weiſe eine griechiſche Decoration, und wurde deßhalb
auf Einſchreiten des griechiſchen Geſandten in Turin von der Regierung ge-
maßregelt. Leider iſt dieſer Herr auch Conſul zweier deutſchen Staa
ten; wie ſich dieſe Stellung mit ſeiner früher berührten politiſchen Richtung
und ſeinem zukünftigen franzöſiſchen Staatsamte vertragen wird, vermögen
wir nicht zu entſcheiden. — Geſtern iſt hier die Großfürſtin Helene auf dem
ruſſiſchen Dampfer „Olaff“ angekommen, und im Hôtel Victoria abgeſtie-
gen. Sie wird ſich hier bis Ende Juli aufhalten um die Seebäder zu
gebrauchen.
Dänemark.
✕ Aus Dänemark, 12 Jun. Die Kopenhagener Blätter enthal-
ten weitläuftige Beſchreibungen der Feſtlichkeiten und der außerordentlichen
Pracht womit die vorgeſtrige Ankunft des Schwedenkönigs in Helſingör und
deſſen kurzer Aufenthalt auf dem Schloß Kronborg und in dem benachbarten
Badeort „Marienluſt“ gefeiert worden iſt.
Türkei.
Konſtantinopel. Das „Journal de Conſtantinople“ hatte gemel-
det: die fremden Conſuln in den rumeliſchen Provinzen würden den Be-
rathungen des Großweſſiers, welche dieſer auf ſeiner jetzigen Rund- und Un-
terſuchungsreiſe mit den Provincialräthen über die Lage der Nichttürken
halten ſoll, beiwohnen können. Dieſe Meldung wird von demſelben Blatt
jetzt als völlig unrichtig bezeichnet, und hinzugefügt daß die Specialmiſſion
des Großweſſiers ſich nur auf innere Angelegenheiten des Reichs beziehe,
und die Conſuln daher nur in jene Beziehungen zu ihm treten könnten welche
zwiſchen einem ſo hohen Würdenträger des Reichs und den Agenten befreun-
deter und verbündeter Mächte ſtatthaben müſſen. Der großherrliche Hat wel-
cher die Rundreiſe des Großweſſiers anordnet, lautet folgendermaßen:
„Mein erlauchter Weſſier! Du keunſt Meine ganze Sorgfalt für die Wohlfahrt
und Sicherheit aller Claſſen Meiner Unterthanen nach allen Richtungen hin. Es
iſt Mein Wille daß dieſer Zweck vollſtändigſt erreicht, und daß jeder Act der in
gewiſſen Ortſchaften von Beamten oder Nichtbeamten gegen Unſere Anordnungen
verübt werden ſollte, verhütet oder ſtrenge beſtraft werde. In Anbetracht der Fä-
higkeit und Erfahrung durch welche du dich auszeichneſt, befehle Ich daß du dich
nach Rumelien in der wichtigen Specialmiſſion begebeſt, die Lage Meiner Un-
terthauen zu unterſuchen. Der Präſident des Tanzimatraths iſt bis zur Vollen-
dung deiner Miſſion, und bis zu deiner Rückkehr mit der interimiſtiſchen Leitung
des Großweſſieriats beauftragt. Das hier geſagte hat veröffentlicht zu werden.
Geſchrieben am 8 Zilkade 1276.“
Neueſte Poſten.
= München, 16 Jun. Der kurze an der Spitze der „Politiſchen
Nachrichten“ des heutigen Abendblattes der R. Münch. Ztg. ſtehende Ar-
tikel in Betreff der Zuſammenkunft unſerer deutſchen Fürſten unter ſich, und
mit dem Kaiſer der Franzoſen zu Baden-Baden, ſchon durch ſeine bemeſſene
Faſſung und Sprache hinreicheud ſeinen Urſprung bekundend, welcher ihm
eine mehr als gewöhnliche Bedeutung verleiht, hat im Verein mit den gleich-
zeitig aus Wien eingetroffenen Nachrichten in Betreff der officiellen Erklä-
rungen welche der preußiſche Geſandte daſelbſt über die Zuſammenkunft in
Baden-Baden gemacht hat, unter allen Claſſen unſerer Bevölkerung die,
wie wohl überall in ganz Deutſchland, mit der lebhafteſten Spannung den er-
ſten Nachrichten aus Baden-Baden entgegenſah, die freudigſte Stimmung
hervorgerufen, ja man kann ſagen eine wahrhaft elektriſche Wirkung geäußert.
Schon die Darſtellung der Geneſis dieſes Zuſammentreffens von zehn der an-
geſehenſten deutſchen Fürſten unter ſich und mit dem Kaiſer der Franzoſen,
daß, ganz unabhängig von der erſt in den letzten Tagen verabredeten Unter-
redung zwiſchen dem Prinz-Regenten von Preußen und dem Kaiſer Napoleon,
ſchon lange zuvor für die gleiche Zeit und den nämlichen Ort eine Begeg-
nung der Könige von Bayern und Württemberg mit dem Prinz-Regenten von
Preußen in Ausſicht geſtellt, „das Zuſammentreffen der beiden Könige mit
dem Kaiſer der Franzoſen demgemäß ein zufälliges und im voraus nicht
vermuthetes war,“ und daß dieſe Thatſachen ausdrücklich in der
Neuen Münchner Zeitung conſtatirt werden, mußte den beſten Ein-
druck machen. Mit freudigem Stolz dürfen wir es ſagen: Se. Maj. König
Max von Bayern war es der die erſte Auregung zu dieſem Zuſammentreffen
deutſcher Fürſten unter ſich gab, auf welche hin dann die Einladung des
Prinz-Regenten von Preußen auch an die andern deutſchen zu Baden-Baden
erſchienenen Fürſten ergieng, die ihr ſo bereitwillig Folge gaben. Die capi-
tale Thatſache aber liegt darin daß, indem zehn der erſten deutſchen Fürſten
(der Prinz Regent von Preußen, die Könige von Bayern, Sachſen, Hannover
und Württemberg, die Großherzoge von Baden, Heſſen und Sachſen-Weimar,
und die Herzoge von Naſſau und Sachſen-Koburg) ſich zu Baden-Baden
die Bruderhand reichten, ſo die unerſchütterliche Einigkeit unter den Fürſten
wie unter den Völkern Deutſchlands dem Ausland gegenüber offen kund-
gegeben wurde. Louis Napoleon wird zu Baden-Baden jedenfalls die
Ueberzeugung gewinnen, wenn er ſie nicht ſchon hatte, daß Deutſchland nicht
in eine Linie zu ſetzen iſt mit Italien. — König Max wird bis gegen Ende
Juni zu Baden-Baden, Königin Marie aber bis dahin hier verweilen, dann
aber beide Majeſtäten zuſammen zu den Jubiläumsfeiern der Städte Bayreuth
und Erlangen aus Anlaß ihrer fünfzigjährigen Einverleibung in die Krone
Bayern ſich begeben. Von dort wird Se. Maj. der König noch zum Gebrauch
der Seebäder nach Oſtende oder Scheveningen gehen, und bei dieſer Gelegen-
heit auch Beſuche an den Höfen zu Brüſſel und im Haag abſtatten. Ihre
Maj. die Königin aber wird ſich zu gleicher Zeit nach Berlin zu einem Beſuch
ihrer hohen Verwandten am dortigen Hof, und von dort auf einige Wochen
nach dem durch ſeine reizende Lage im Rieſengebirge bekannten Schloß Fiſch-
bach in Schleſien begeben, welches bekanntlich ſeit dem 1851 erfolgten Ab-
leben des Vaters Ihrer Majeſtät, des Prinzen Wilhelm von Preußen
(Oheim des jetzigen Königs) an deſſen Kinder als gemeinſchaftliches Eigenthum
übergegangen iſt.
München, 16 Jun. Ueber die Fürſtenzuſammenkunft ſagt die N.
Münchn. Z.: Die Unterredung zwiſchen dem Prinz-Regenten von Preußen
und dem Kaiſer Napoleon war bekanntlich ſchon vor längerem angeregt wor-
den, erſt in den letzten Tagen fand indeſſen die Verabredung über deren Ver-
wirklichung, ſo wie über Zeit und Ort derſelben ſtatt; ganz unabhängig
hievon, und lange ehevor, war aber bereits für die gleiche Zeit und
den nämlichen Ort eine Begegnung der Könige von Bayern und Würt-
temberg mit dem Prinz-Regenten von Preußen in Ausſicht geſtellt. Das
Zuſammentreffen der beiden Könige mit dem Kaiſer der Franzoſen iſt
demgemäß ein zufälliges, und im voraus nicht vermuthetes, doch wird
dasſelbe hoffentlich kein erfolgloſes ſeyn; denn die Anweſenheit dieſer bei-
den, ſo wie noch anderer deutſchen Fürſten, welche ſich ohne Zweifel auf
Einladung des Prinz-Regenten gleichfalls in Baden-Baden eingefunden haben,
gibt offen kund daß unter den Fürſten wie unter den Völkern Deutſchlands dem
Ausland gegenüber unerſchütterliche Einigkeit herrſcht, und wenn aus dem
Munde dieſer Fürſten einſtimmig der feſte Entſchluß für die Integrität des
deutſchen Bodens vereint mit aller Kraft einzuſtehen wird vernommen werden,
ſo kann dieß des Eindrucks nicht verfehlen, und nach außen wie nach innen
nur beruhigend wirken. Das Ereigniß des Tages berechtigt deßhalb zu Hoff-
nungen, welchen wir, obgleich von Ueberſchätzung derſelben fern, doch Worte
leihen wollen.
Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges.
Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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