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Allgemeine Zeitung, Nr. 161, 9. Juni 1860.

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gesetzt werden. Nun kann man es allerdings den betreffenden Administrationen,
deren leitende Persönlichkeiten doch bekanntlich Ausländer sind, nicht gerade
zum Vorwurf machen daß sie Ausländern in vielen Fällen den Vorzug geben,
allein auch die in solcher Weise zurückgesetzten heimischen Beamten sind wohl be-
rechtigt ein solches Vorgehen mindestens unbillig zu finden. Die HH. Ma-
niel und Lapeyriere sind als hervorragende Capacitäten in ihrem Fach be-
kannt, und ihnen verdanken die ihrer Leitung anvertrauten Bahnen den großen
Aufschwung den sie genommen, aber unsere Nordbahn wird von keinen fran-
zösischen Directoren geleitet, und steht doch im Ruf eine der bestverwalteten
Eisenbahnunternehmungen zu seyn. Die Besetzung so vieler Stellen mit
Franzosen mag daher wohl auch nicht gera de wegen mangelhafter Befähigung
der Landeskinder, sondern scheint aus Gründen stattgesunden zu haben die
hier nicht näher erörtert zu werden brauchen. Das Gefühl der Zurücksetzung
bringt natürlich einen sehr deprimirenden Eindruck auf die Betreffenden
hervor, und wenn zu dem bittern Grollen eines zugefügten Unrechts auch
noch das Gefühl hinzutritt daß es von einem Ausländer herrührt, so ist es
nur um so peinlicher. Wenn nun der betreffende ausländische Beamte die
Arbeiter, wie man sagt, wirklich mit "deutschen Hunden" und ähnlichen
Schimpfereien tractirte (?), so ist dieß ein Unrecht das die Arbeiter um so em-
findlicher berühren mußte, als in ihnen auch das Gefühl der unterdrückten
Nationalität rege werden mußte, und wir glauben daher auch daß man in
maßgebenden Kreisen Vorsorge treffen sollte dem heimischen Element bei den
österreichischen Bahnen überhaupt mehr Geltung zu verschaffen.


Vorläufig wurde hohen Orts beschlossen das Ge-
neralcommando von Verona nicht nach Laibach, sondern nach Udine zu ver-
legen. Denn die Bedingung unter welcher jene Uebersiedelung hätte statt-
finden sollen, die Ermittlung von Localitäten, ist auf Hindernisse gestoßen.
Ueberdieß liegt Udine dem Lande der militärischen Beobachtung näher. Mit
dem schon vor einiger Zeit aufgetauchten Gerücht, man beabsichtige die poli-
tische Verwaltung von Krain mit derjenigen des Triester Gebiets zu ver-
einigen, steht die ebenfalls als vages Gerücht cursirende Angabe in einigem
Zusammenhang daß man die ehemalige Provinz Illyrien wiederherstellen wolle.
(Presse.)

Oesterreichische Monarchie.

Im Namen der Centralcommission A. C. haben die
HH. Gabriel Frhr. v. Pronay und M. v. Eßtergaly unterm 21 v. M. an die
Evangelischen A. C. in Ungarn und dem Banat einen Ausruf erlassen, worin
den Glaubensgenossen die sich in der letzten Zeit von der autonomen Kirche
getrennt hatten, die Hand "zur innigsten Versöhnung" gereicht, und die durch
General Haynau 1850 abgesetzten Inspectoren und Superintendenten aller
vier Superintendenzen aufgefordert werden zur Wahl der Consenioren und
Senioralinspectoren und zum Votumabgeben für etwa fehlende Superinten-
denten oder Inspectoren aufzurufen.


Heute fand hier eine Besprechung der größe-
ren Grundbesitzer statt, veranlaßt durch den Regierungserlaß welcher unser
Land in administrativer Beziehung der Lemberger Statthalterei unterordnet.
Ein Theil der Versammelten wollte eine Petition um Belassung der abgeson-
derten Verwaltung des Landes unter Hervorhebung der nationalen Verschie-
denheit an den Kaiser richten, und diese Petition mit Umgehung des für die
Bukowina ernannten zeitlichen Reichsraths durch eine eigene Deputation über-
reichen lassen. Die Majorität in der Versammlung beschloß zwar eine Pe-
tition, beschränkte sich jedoch darauf den Kaiser zu bitten daß die bereits zu-
gesicherte Landesvertretung in der Hauptstadt des Landes tagen, und ihre
Vorlagen dem Ministerium des Innern direct unterbreiten dürfe, daß endlich
die Petition nicht durch eine eigene Deputation, sondern durch den Reichsrath
der Bukowina, Frhrn. v. Petrino, in Wien überreicht werde. (Wanderer.)

Schweiz.

Auf übermorgen ist eine St. Gotthard-Confe-
renz nach Luzern einberufen, auf welcher berathen werden soll: wie von Bun-
deswegen für die Verbesserung dieses Hauptalpenpasses etwas gethan werden
kann. Wie es scheint, steht dieser Schritt mit der Turiner Commission,
welche die Frage dieses Alpenüberganges einer neuen Berathung zu unter-
werfen hat, in Verbindung. -- Hier freut man sich des kräftigen Wortes
welches Oberst Ziegler, der Commandant der in Genf liegenden eidgenössi-
schen Truppen, bei dem daselbst zu Ehren der Officiere veranstalteten Ban-
kett geäußert hat. "Einige Schweizer Officiere," sagte derselbe, "behaupten
daß die Schweiz ihre Vertheidigungslinie hinter der Aar nehmen müsse. Ich bin
nicht dieser Meinung, und dieß einfach aus dem Grunde weil ich nie einen Fuß-
breit unseres Vaterlandes aufgeben würde ohne ihn vertheidigt zu haben." --
Aus Chambery meldet man von einer in Aussicht gestellten officiellen Montblanc-
Besteigung, deren Zweck die Aufpflanzung der französischen Tricolore auf der
Spitze des Berges seyn soll. Dieselbe wird, sobald das Wetter einigermaßen
günstig ist, erfolgen und die Schlußscene der savoyischen Annexionskomödie
seyn. Jedenfalls der unschuldigste Act.

Großbritannien.

In der Unterhaussitzung am 4 Jun. (das Oberhaus saß nur
ganz kurze Zeit) erklärte der Schatzkanzler, auf eine Frage von Sir Ja-
mes Elphinstone, daß für die Kriegführung in China die Summen von
850,000 Pf. St. und von 500,000 Pf. St. beschafft worden seyen. Da
seit jener Bewilligung andere Umstände eingetreten seyen, werde der Kriegs-
minister nächstens einen neuen Voranschlag vorlegen. -- An der Tagesord-
nung war die Committeeberathung der Bill zur Verbesserung der Gesetze
über die Volksvertretung, alias Reformbill. Nach längerem Hin- und Her-
reden über Wahlbestechung, Ballot u. dgl. stellt Lord J. Russell den An-
trag: "daß der Sprecher den Stuhl verlasse" (d. h. daß sich das Haus als
Committee constituire). Dabei widerlegt er die außerhalb des Parlaments
umlaufenden Gerüchte, daß die Regierung an Zurücknahme der Reformbill
denke. Seiner Meinung nach werde es nicht nöthig seyn mit der englischen
Reformbill bis nach der zweiten Lesung der schottischen und irischen Maß-
regeln zu warten; letztere könnten sehr gut in nächster Session vorkommen.
Der Ruf des Hauses werde bis zu einem gewissen Grade von der Art und
Weise abhängen wie es mit der Reformbill umspringe, denn man könne nicht
vergessen daß die Bill in ihrer jetzigen Gestalt von beiden Seiten angenom-
men worden. Manche Mitglieder beliebten jetzt die Herabsetzung des Wahl-
census für Burgflecken gefährlich zu nennen, aber schon im Jahr 1852 habe
der sehr ehrenw. Gentleman für Buckinghamshire (Disraeli) seine Freude dar-
über ausgesprochen daß die arbeitenden Classen im Begriff seyen das Stimm-
recht zu erhalten; und im Jahr 1859 habe das Haus durch Resolution ent-
schieden daß die damals (von den Tories) eingebrachte Reformbill ungenü-
gend sey, weil sie die arbeitenden Classen nicht zu Wählern erhebe. Der
Vorschlag mit der Reform zu warten bis die Ergebnisse der Volkszählung
bekannt sind, würde die Frage thatsächlich auf drei Jahre verschieben, und
hierzu könne die Regierung sich nicht herbeilassen. Die Dauer der Session
sey nicht so scharf abgegränzt, wie dieß beim amerikanischen Congreß der Fall
ist, und die Committee dürfe sich daher Zeit zur erschöpfenden Erörterung
des Gegenstandes gönnen. Hr. Disraeli sucht die Ausichten seiner Partei
über die Wahlcensusfrage gegen den Vorwurf der Inconsequenz zu verthei-
digen. Er wolle den arbeitenden Classen nicht den ihnen gebührenden An-
theil an der Vertretung vorenthalten; was er ihnen abschlage, sey ein Ueber-
gewicht in politischen Dingen. Der Plan die irische und die schottische Bill
zurückzulegen, stehe einer Regierung, die der Opposition den Vorwurf mache
die Zeit vertrödeln zu wollen, schlecht an, denn wenn der Staatssecretär des
Auswärtigen auch mit Zuversicht erkläre daß für die Ruhe Europa's in die-
sem Augenblick nichts zu fürchten sey, so werde er doch nicht dafür einstehen
wollen daß die Lage Europa's im nächsten Jahre der Art seyn werde um die
Erörterung der schottischen und irischen Bill möglich zu machen. Aus dem
ganzen Benehmen der andern Seite ziehe er den Schluß daß die Maßregel
gar nicht in der Politik der Regierung liege, sondern dem Cabinet von Lord
John aufgedrungen sey. Hr. Mackinnon stellt das Amendement daß es
ungerecht und unzweckmäßig wäre mit der Maßregel weiter vorzugehen, bis
die Resultate des beabsichtigten allgemeinen Census (Volkszählung) dem
Hause vorliegen. Sir J. C. Lewis bekämpft das Amendement. Hr.
Barrow und Hr. Bovill unterstützen es. Auf Hrn. Hunts Antrag
wird die Debatte bis Donnerstag vertagt. -- Die Parlamentssitzungen am
5 waren von geringem Interesse.


Der Times ist folgendes, "Juan de Borbon" unterzeichnete, aus
London vom 2 Jun. datirte Actenstück zur Veröffentlichung überschickt
worden:

"An die Cortes. Die Verzichtleistung meines Bruders Karl Ludwig auf seine
Rechte an die Krone von Spanien, wie sie in seinem aus Tortosa unterm 23 April
dieses Jahrs datirten Manifest ausgesprochen ist, zwingt mich die Rechte meiner
Familie und meine eigenen auf den Thron meiner Vorfahren zu beanspruchen.
Entschlossen diese Rechte sowohl wie auch das Princip der Legalität, auf denen sie
fußen, aufrecht zu halten, will ich darum doch nicht gestatten daß der Sieg durch
Waffengewalt errungen, und daß edles spanisches Blut abermals für diese Sache ver-
gossen werde. Ich setze mein Vertrauen auf die Vorsehung Gottes, auf die Ge-
rechtigkeit und Vaterlandsliebe der Spanier, und auf die Gewalt der Ereignisse.
Ich wünsche nicht den Thron zu besteigen, wenn ich auf dessen Stufen Geopferte
vorfinden müßte; ich wünsche ihn zu besteigen, unterstützt durch die allgemeine
Ueberzeugung daß die Ordnung durch Legalität hergestellt, und daß durch sie das
Land in Uebereinstimmung mit dem Geist der Zeit gedeihen und fortschreiten wird.
Ich veröffentliche dieses Manifest an die Cortes, damit die Nation hiemit davon in
Kenntniß gesetzt werde."

Unter den Anstalten zum Krieg mit China erscheint die Einladung der
Admiralität zur Lieferung von 20,000 Tonnen südwaliser Kohlen nach Hong-
kong. Die Zunahme des Kohlenverbrauchs auf der englischen Kriegsflotte
erhellt aus folgenden officiellen Angaben. Im Jahr 1857 waren 201,440
Tonnen (die Tonne - 20 Centner) angekauft worden; im Jahr 1858
158,964 Tonnen, und im Jahr 1859 249,527 Tonnen. Hierin sind die
Kohlenankäufe für solche Schiffe nicht eingerechnet die sich in fernen Seen be-
fanden, wo eben England keine Kohlenstationen für seine Flotte hat.

geſetzt werden. Nun kann man es allerdings den betreffenden Adminiſtrationen,
deren leitende Perſönlichkeiten doch bekanntlich Ausländer ſind, nicht gerade
zum Vorwurf machen daß ſie Ausländern in vielen Fällen den Vorzug geben,
allein auch die in ſolcher Weiſe zurückgeſetzten heimiſchen Beamten ſind wohl be-
rechtigt ein ſolches Vorgehen mindeſtens unbillig zu finden. Die HH. Ma-
niel und Lapeyrière ſind als hervorragende Capacitäten in ihrem Fach be-
kannt, und ihnen verdanken die ihrer Leitung anvertrauten Bahnen den großen
Aufſchwung den ſie genommen, aber unſere Nordbahn wird von keinen fran-
zöſiſchen Directoren geleitet, und ſteht doch im Ruf eine der beſtverwalteten
Eiſenbahnunternehmungen zu ſeyn. Die Beſetzung ſo vieler Stellen mit
Franzoſen mag daher wohl auch nicht gera de wegen mangelhafter Befähigung
der Landeskinder, ſondern ſcheint aus Gründen ſtattgeſunden zu haben die
hier nicht näher erörtert zu werden brauchen. Das Gefühl der Zurückſetzung
bringt natürlich einen ſehr deprimirenden Eindruck auf die Betreffenden
hervor, und wenn zu dem bittern Grollen eines zugefügten Unrechts auch
noch das Gefühl hinzutritt daß es von einem Ausländer herrührt, ſo iſt es
nur um ſo peinlicher. Wenn nun der betreffende ausländiſche Beamte die
Arbeiter, wie man ſagt, wirklich mit „deutſchen Hunden“ und ähnlichen
Schimpfereien tractirte (?), ſo iſt dieß ein Unrecht das die Arbeiter um ſo em-
findlicher berühren mußte, als in ihnen auch das Gefühl der unterdrückten
Nationalität rege werden mußte, und wir glauben daher auch daß man in
maßgebenden Kreiſen Vorſorge treffen ſollte dem heimiſchen Element bei den
öſterreichiſchen Bahnen überhaupt mehr Geltung zu verſchaffen.


Vorläufig wurde hohen Orts beſchloſſen das Ge-
neralcommando von Verona nicht nach Laibach, ſondern nach Udine zu ver-
legen. Denn die Bedingung unter welcher jene Ueberſiedelung hätte ſtatt-
finden ſollen, die Ermittlung von Localitäten, iſt auf Hinderniſſe geſtoßen.
Ueberdieß liegt Udine dem Lande der militäriſchen Beobachtung näher. Mit
dem ſchon vor einiger Zeit aufgetauchten Gerücht, man beabſichtige die poli-
tiſche Verwaltung von Krain mit derjenigen des Trieſter Gebiets zu ver-
einigen, ſteht die ebenfalls als vages Gerücht curſirende Angabe in einigem
Zuſammenhang daß man die ehemalige Provinz Illyrien wiederherſtellen wolle.
(Preſſe.)

Oeſterreichiſche Monarchie.

Im Namen der Centralcommiſſion A. C. haben die
HH. Gabriel Frhr. v. Pronay und M. v. Eßtergaly unterm 21 v. M. an die
Evangeliſchen A. C. in Ungarn und dem Banat einen Auſruf erlaſſen, worin
den Glaubensgenoſſen die ſich in der letzten Zeit von der autonomen Kirche
getrennt hatten, die Hand „zur innigſten Verſöhnung“ gereicht, und die durch
General Haynau 1850 abgeſetzten Inſpectoren und Superintendenten aller
vier Superintendenzen aufgefordert werden zur Wahl der Conſenioren und
Senioralinſpectoren und zum Votumabgeben für etwa fehlende Superinten-
denten oder Inſpectoren aufzurufen.


Heute fand hier eine Beſprechung der größe-
ren Grundbeſitzer ſtatt, veranlaßt durch den Regierungserlaß welcher unſer
Land in adminiſtrativer Beziehung der Lemberger Statthalterei unterordnet.
Ein Theil der Verſammelten wollte eine Petition um Belaſſung der abgeſon-
derten Verwaltung des Landes unter Hervorhebung der nationalen Verſchie-
denheit an den Kaiſer richten, und dieſe Petition mit Umgehung des für die
Bukowina ernannten zeitlichen Reichsraths durch eine eigene Deputation über-
reichen laſſen. Die Majorität in der Verſammlung beſchloß zwar eine Pe-
tition, beſchränkte ſich jedoch darauf den Kaiſer zu bitten daß die bereits zu-
geſicherte Landesvertretung in der Hauptſtadt des Landes tagen, und ihre
Vorlagen dem Miniſterium des Innern direct unterbreiten dürfe, daß endlich
die Petition nicht durch eine eigene Deputation, ſondern durch den Reichsrath
der Bukowina, Frhrn. v. Petrinò, in Wien überreicht werde. (Wanderer.)

Schweiz.

Auf übermorgen iſt eine St. Gotthard-Confe-
renz nach Luzern einberufen, auf welcher berathen werden ſoll: wie von Bun-
deswegen für die Verbeſſerung dieſes Hauptalpenpaſſes etwas gethan werden
kann. Wie es ſcheint, ſteht dieſer Schritt mit der Turiner Commiſſion,
welche die Frage dieſes Alpenüberganges einer neuen Berathung zu unter-
werfen hat, in Verbindung. — Hier freut man ſich des kräftigen Wortes
welches Oberſt Ziegler, der Commandant der in Genf liegenden eidgenöſſi-
ſchen Truppen, bei dem daſelbſt zu Ehren der Officiere veranſtalteten Ban-
kett geäußert hat. „Einige Schweizer Officiere,“ ſagte derſelbe, „behaupten
daß die Schweiz ihre Vertheidigungslinie hinter der Aar nehmen müſſe. Ich bin
nicht dieſer Meinung, und dieß einfach aus dem Grunde weil ich nie einen Fuß-
breit unſeres Vaterlandes aufgeben würde ohne ihn vertheidigt zu haben.“ —
Aus Chambery meldet man von einer in Ausſicht geſtellten officiellen Montblanc-
Beſteigung, deren Zweck die Aufpflanzung der franzöſiſchen Tricolore auf der
Spitze des Berges ſeyn ſoll. Dieſelbe wird, ſobald das Wetter einigermaßen
günſtig iſt, erfolgen und die Schlußſcene der ſavoyiſchen Annexionskomödie
ſeyn. Jedenfalls der unſchuldigſte Act.

Großbritannien.

In der Unterhausſitzung am 4 Jun. (das Oberhaus ſaß nur
ganz kurze Zeit) erklärte der Schatzkanzler, auf eine Frage von Sir Ja-
mes Elphinſtone, daß für die Kriegführung in China die Summen von
850,000 Pf. St. und von 500,000 Pf. St. beſchafft worden ſeyen. Da
ſeit jener Bewilligung andere Umſtände eingetreten ſeyen, werde der Kriegs-
miniſter nächſtens einen neuen Voranſchlag vorlegen. — An der Tagesord-
nung war die Committeeberathung der Bill zur Verbeſſerung der Geſetze
über die Volksvertretung, alias Reformbill. Nach längerem Hin- und Her-
reden über Wahlbeſtechung, Ballot u. dgl. ſtellt Lord J. Ruſſell den An-
trag: „daß der Sprecher den Stuhl verlaſſe“ (d. h. daß ſich das Haus als
Committee conſtituire). Dabei widerlegt er die außerhalb des Parlaments
umlaufenden Gerüchte, daß die Regierung an Zurücknahme der Reformbill
denke. Seiner Meinung nach werde es nicht nöthig ſeyn mit der engliſchen
Reformbill bis nach der zweiten Leſung der ſchottiſchen und iriſchen Maß-
regeln zu warten; letztere könnten ſehr gut in nächſter Seſſion vorkommen.
Der Ruf des Hauſes werde bis zu einem gewiſſen Grade von der Art und
Weiſe abhängen wie es mit der Reformbill umſpringe, denn man könne nicht
vergeſſen daß die Bill in ihrer jetzigen Geſtalt von beiden Seiten angenom-
men worden. Manche Mitglieder beliebten jetzt die Herabſetzung des Wahl-
cenſus für Burgflecken gefährlich zu nennen, aber ſchon im Jahr 1852 habe
der ſehr ehrenw. Gentleman für Buckinghamſhire (Diſraeli) ſeine Freude dar-
über ausgeſprochen daß die arbeitenden Claſſen im Begriff ſeyen das Stimm-
recht zu erhalten; und im Jahr 1859 habe das Haus durch Reſolution ent-
ſchieden daß die damals (von den Tories) eingebrachte Reformbill ungenü-
gend ſey, weil ſie die arbeitenden Claſſen nicht zu Wählern erhebe. Der
Vorſchlag mit der Reform zu warten bis die Ergebniſſe der Volkszählung
bekannt ſind, würde die Frage thatſächlich auf drei Jahre verſchieben, und
hierzu könne die Regierung ſich nicht herbeilaſſen. Die Dauer der Seſſion
ſey nicht ſo ſcharf abgegränzt, wie dieß beim amerikaniſchen Congreß der Fall
iſt, und die Committee dürfe ſich daher Zeit zur erſchöpfenden Erörterung
des Gegenſtandes gönnen. Hr. Diſraeli ſucht die Auſichten ſeiner Partei
über die Wahlcenſusfrage gegen den Vorwurf der Inconſequenz zu verthei-
digen. Er wolle den arbeitenden Claſſen nicht den ihnen gebührenden An-
theil an der Vertretung vorenthalten; was er ihnen abſchlage, ſey ein Ueber-
gewicht in politiſchen Dingen. Der Plan die iriſche und die ſchottiſche Bill
zurückzulegen, ſtehe einer Regierung, die der Oppoſition den Vorwurf mache
die Zeit vertrödeln zu wollen, ſchlecht an, denn wenn der Staatsſecretär des
Auswärtigen auch mit Zuverſicht erkläre daß für die Ruhe Europa’s in die-
ſem Augenblick nichts zu fürchten ſey, ſo werde er doch nicht dafür einſtehen
wollen daß die Lage Europa’s im nächſten Jahre der Art ſeyn werde um die
Erörterung der ſchottiſchen und iriſchen Bill möglich zu machen. Aus dem
ganzen Benehmen der andern Seite ziehe er den Schluß daß die Maßregel
gar nicht in der Politik der Regierung liege, ſondern dem Cabinet von Lord
John aufgedrungen ſey. Hr. Mackinnon ſtellt das Amendement daß es
ungerecht und unzweckmäßig wäre mit der Maßregel weiter vorzugehen, bis
die Reſultate des beabſichtigten allgemeinen Cenſus (Volkszählung) dem
Hauſe vorliegen. Sir J. C. Lewis bekämpft das Amendement. Hr.
Barrow und Hr. Bovill unterſtützen es. Auf Hrn. Hunts Antrag
wird die Debatte bis Donnerſtag vertagt. — Die Parlamentsſitzungen am
5 waren von geringem Intereſſe.


Der Times iſt folgendes, „Juan de Borbon“ unterzeichnete, aus
London vom 2 Jun. datirte Actenſtück zur Veröffentlichung überſchickt
worden:

„An die Cortes. Die Verzichtleiſtung meines Bruders Karl Ludwig auf ſeine
Rechte an die Krone von Spanien, wie ſie in ſeinem aus Tortoſa unterm 23 April
dieſes Jahrs datirten Manifeſt ausgeſprochen iſt, zwingt mich die Rechte meiner
Familie und meine eigenen auf den Thron meiner Vorfahren zu beanſpruchen.
Entſchloſſen dieſe Rechte ſowohl wie auch das Princip der Legalität, auf denen ſie
fußen, aufrecht zu halten, will ich darum doch nicht geſtatten daß der Sieg durch
Waffengewalt errungen, und daß edles ſpaniſches Blut abermals für dieſe Sache ver-
goſſen werde. Ich ſetze mein Vertrauen auf die Vorſehung Gottes, auf die Ge-
rechtigkeit und Vaterlandsliebe der Spanier, und auf die Gewalt der Ereigniſſe.
Ich wünſche nicht den Thron zu beſteigen, wenn ich auf deſſen Stufen Geopferte
vorfinden müßte; ich wünſche ihn zu beſteigen, unterſtützt durch die allgemeine
Ueberzeugung daß die Ordnung durch Legalität hergeſtellt, und daß durch ſie das
Land in Uebereinſtimmung mit dem Geiſt der Zeit gedeihen und fortſchreiten wird.
Ich veröffentliche dieſes Manifeſt an die Cortes, damit die Nation hiemit davon in
Kenntniß geſetzt werde.“

Unter den Anſtalten zum Krieg mit China erſcheint die Einladung der
Admiralität zur Lieferung von 20,000 Tonnen ſüdwaliſer Kohlen nach Hong-
kong. Die Zunahme des Kohlenverbrauchs auf der engliſchen Kriegsflotte
erhellt aus folgenden officiellen Angaben. Im Jahr 1857 waren 201,440
Tonnen (die Tonne ═ 20 Centner) angekauft worden; im Jahr 1858
158,964 Tonnen, und im Jahr 1859 249,527 Tonnen. Hierin ſind die
Kohlenankäufe für ſolche Schiffe nicht eingerechnet die ſich in fernen Seen be-
fanden, wo eben England keine Kohlenſtationen für ſeine Flotte hat.

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[2686/0006] geſetzt werden. Nun kann man es allerdings den betreffenden Adminiſtrationen, deren leitende Perſönlichkeiten doch bekanntlich Ausländer ſind, nicht gerade zum Vorwurf machen daß ſie Ausländern in vielen Fällen den Vorzug geben, allein auch die in ſolcher Weiſe zurückgeſetzten heimiſchen Beamten ſind wohl be- rechtigt ein ſolches Vorgehen mindeſtens unbillig zu finden. Die HH. Ma- niel und Lapeyrière ſind als hervorragende Capacitäten in ihrem Fach be- kannt, und ihnen verdanken die ihrer Leitung anvertrauten Bahnen den großen Aufſchwung den ſie genommen, aber unſere Nordbahn wird von keinen fran- zöſiſchen Directoren geleitet, und ſteht doch im Ruf eine der beſtverwalteten Eiſenbahnunternehmungen zu ſeyn. Die Beſetzung ſo vieler Stellen mit Franzoſen mag daher wohl auch nicht gera de wegen mangelhafter Befähigung der Landeskinder, ſondern ſcheint aus Gründen ſtattgeſunden zu haben die hier nicht näher erörtert zu werden brauchen. Das Gefühl der Zurückſetzung bringt natürlich einen ſehr deprimirenden Eindruck auf die Betreffenden hervor, und wenn zu dem bittern Grollen eines zugefügten Unrechts auch noch das Gefühl hinzutritt daß es von einem Ausländer herrührt, ſo iſt es nur um ſo peinlicher. Wenn nun der betreffende ausländiſche Beamte die Arbeiter, wie man ſagt, wirklich mit „deutſchen Hunden“ und ähnlichen Schimpfereien tractirte (?), ſo iſt dieß ein Unrecht das die Arbeiter um ſo em- findlicher berühren mußte, als in ihnen auch das Gefühl der unterdrückten Nationalität rege werden mußte, und wir glauben daher auch daß man in maßgebenden Kreiſen Vorſorge treffen ſollte dem heimiſchen Element bei den öſterreichiſchen Bahnen überhaupt mehr Geltung zu verſchaffen. Laibach, 3 Jun. Vorläufig wurde hohen Orts beſchloſſen das Ge- neralcommando von Verona nicht nach Laibach, ſondern nach Udine zu ver- legen. Denn die Bedingung unter welcher jene Ueberſiedelung hätte ſtatt- finden ſollen, die Ermittlung von Localitäten, iſt auf Hinderniſſe geſtoßen. Ueberdieß liegt Udine dem Lande der militäriſchen Beobachtung näher. Mit dem ſchon vor einiger Zeit aufgetauchten Gerücht, man beabſichtige die poli- tiſche Verwaltung von Krain mit derjenigen des Trieſter Gebiets zu ver- einigen, ſteht die ebenfalls als vages Gerücht curſirende Angabe in einigem Zuſammenhang daß man die ehemalige Provinz Illyrien wiederherſtellen wolle. (Preſſe.) Oeſterreichiſche Monarchie. Peſth, 5 Jun. Im Namen der Centralcommiſſion A. C. haben die HH. Gabriel Frhr. v. Pronay und M. v. Eßtergaly unterm 21 v. M. an die Evangeliſchen A. C. in Ungarn und dem Banat einen Auſruf erlaſſen, worin den Glaubensgenoſſen die ſich in der letzten Zeit von der autonomen Kirche getrennt hatten, die Hand „zur innigſten Verſöhnung“ gereicht, und die durch General Haynau 1850 abgeſetzten Inſpectoren und Superintendenten aller vier Superintendenzen aufgefordert werden zur Wahl der Conſenioren und Senioralinſpectoren und zum Votumabgeben für etwa fehlende Superinten- denten oder Inſpectoren aufzurufen. Czernowitz, 22 Mai. Heute fand hier eine Beſprechung der größe- ren Grundbeſitzer ſtatt, veranlaßt durch den Regierungserlaß welcher unſer Land in adminiſtrativer Beziehung der Lemberger Statthalterei unterordnet. Ein Theil der Verſammelten wollte eine Petition um Belaſſung der abgeſon- derten Verwaltung des Landes unter Hervorhebung der nationalen Verſchie- denheit an den Kaiſer richten, und dieſe Petition mit Umgehung des für die Bukowina ernannten zeitlichen Reichsraths durch eine eigene Deputation über- reichen laſſen. Die Majorität in der Verſammlung beſchloß zwar eine Pe- tition, beſchränkte ſich jedoch darauf den Kaiſer zu bitten daß die bereits zu- geſicherte Landesvertretung in der Hauptſtadt des Landes tagen, und ihre Vorlagen dem Miniſterium des Innern direct unterbreiten dürfe, daß endlich die Petition nicht durch eine eigene Deputation, ſondern durch den Reichsrath der Bukowina, Frhrn. v. Petrinò, in Wien überreicht werde. (Wanderer.) Schweiz. ⨁ Bern, 6 Jun. Auf übermorgen iſt eine St. Gotthard-Confe- renz nach Luzern einberufen, auf welcher berathen werden ſoll: wie von Bun- deswegen für die Verbeſſerung dieſes Hauptalpenpaſſes etwas gethan werden kann. Wie es ſcheint, ſteht dieſer Schritt mit der Turiner Commiſſion, welche die Frage dieſes Alpenüberganges einer neuen Berathung zu unter- werfen hat, in Verbindung. — Hier freut man ſich des kräftigen Wortes welches Oberſt Ziegler, der Commandant der in Genf liegenden eidgenöſſi- ſchen Truppen, bei dem daſelbſt zu Ehren der Officiere veranſtalteten Ban- kett geäußert hat. „Einige Schweizer Officiere,“ ſagte derſelbe, „behaupten daß die Schweiz ihre Vertheidigungslinie hinter der Aar nehmen müſſe. Ich bin nicht dieſer Meinung, und dieß einfach aus dem Grunde weil ich nie einen Fuß- breit unſeres Vaterlandes aufgeben würde ohne ihn vertheidigt zu haben.“ — Aus Chambery meldet man von einer in Ausſicht geſtellten officiellen Montblanc- Beſteigung, deren Zweck die Aufpflanzung der franzöſiſchen Tricolore auf der Spitze des Berges ſeyn ſoll. Dieſelbe wird, ſobald das Wetter einigermaßen günſtig iſt, erfolgen und die Schlußſcene der ſavoyiſchen Annexionskomödie ſeyn. Jedenfalls der unſchuldigſte Act. Großbritannien. London, 6 Jun. In der Unterhausſitzung am 4 Jun. (das Oberhaus ſaß nur ganz kurze Zeit) erklärte der Schatzkanzler, auf eine Frage von Sir Ja- mes Elphinſtone, daß für die Kriegführung in China die Summen von 850,000 Pf. St. und von 500,000 Pf. St. beſchafft worden ſeyen. Da ſeit jener Bewilligung andere Umſtände eingetreten ſeyen, werde der Kriegs- miniſter nächſtens einen neuen Voranſchlag vorlegen. — An der Tagesord- nung war die Committeeberathung der Bill zur Verbeſſerung der Geſetze über die Volksvertretung, alias Reformbill. Nach längerem Hin- und Her- reden über Wahlbeſtechung, Ballot u. dgl. ſtellt Lord J. Ruſſell den An- trag: „daß der Sprecher den Stuhl verlaſſe“ (d. h. daß ſich das Haus als Committee conſtituire). Dabei widerlegt er die außerhalb des Parlaments umlaufenden Gerüchte, daß die Regierung an Zurücknahme der Reformbill denke. Seiner Meinung nach werde es nicht nöthig ſeyn mit der engliſchen Reformbill bis nach der zweiten Leſung der ſchottiſchen und iriſchen Maß- regeln zu warten; letztere könnten ſehr gut in nächſter Seſſion vorkommen. Der Ruf des Hauſes werde bis zu einem gewiſſen Grade von der Art und Weiſe abhängen wie es mit der Reformbill umſpringe, denn man könne nicht vergeſſen daß die Bill in ihrer jetzigen Geſtalt von beiden Seiten angenom- men worden. Manche Mitglieder beliebten jetzt die Herabſetzung des Wahl- cenſus für Burgflecken gefährlich zu nennen, aber ſchon im Jahr 1852 habe der ſehr ehrenw. Gentleman für Buckinghamſhire (Diſraeli) ſeine Freude dar- über ausgeſprochen daß die arbeitenden Claſſen im Begriff ſeyen das Stimm- recht zu erhalten; und im Jahr 1859 habe das Haus durch Reſolution ent- ſchieden daß die damals (von den Tories) eingebrachte Reformbill ungenü- gend ſey, weil ſie die arbeitenden Claſſen nicht zu Wählern erhebe. Der Vorſchlag mit der Reform zu warten bis die Ergebniſſe der Volkszählung bekannt ſind, würde die Frage thatſächlich auf drei Jahre verſchieben, und hierzu könne die Regierung ſich nicht herbeilaſſen. Die Dauer der Seſſion ſey nicht ſo ſcharf abgegränzt, wie dieß beim amerikaniſchen Congreß der Fall iſt, und die Committee dürfe ſich daher Zeit zur erſchöpfenden Erörterung des Gegenſtandes gönnen. Hr. Diſraeli ſucht die Auſichten ſeiner Partei über die Wahlcenſusfrage gegen den Vorwurf der Inconſequenz zu verthei- digen. Er wolle den arbeitenden Claſſen nicht den ihnen gebührenden An- theil an der Vertretung vorenthalten; was er ihnen abſchlage, ſey ein Ueber- gewicht in politiſchen Dingen. Der Plan die iriſche und die ſchottiſche Bill zurückzulegen, ſtehe einer Regierung, die der Oppoſition den Vorwurf mache die Zeit vertrödeln zu wollen, ſchlecht an, denn wenn der Staatsſecretär des Auswärtigen auch mit Zuverſicht erkläre daß für die Ruhe Europa’s in die- ſem Augenblick nichts zu fürchten ſey, ſo werde er doch nicht dafür einſtehen wollen daß die Lage Europa’s im nächſten Jahre der Art ſeyn werde um die Erörterung der ſchottiſchen und iriſchen Bill möglich zu machen. Aus dem ganzen Benehmen der andern Seite ziehe er den Schluß daß die Maßregel gar nicht in der Politik der Regierung liege, ſondern dem Cabinet von Lord John aufgedrungen ſey. Hr. Mackinnon ſtellt das Amendement daß es ungerecht und unzweckmäßig wäre mit der Maßregel weiter vorzugehen, bis die Reſultate des beabſichtigten allgemeinen Cenſus (Volkszählung) dem Hauſe vorliegen. Sir J. C. Lewis bekämpft das Amendement. Hr. Barrow und Hr. Bovill unterſtützen es. Auf Hrn. Hunts Antrag wird die Debatte bis Donnerſtag vertagt. — Die Parlamentsſitzungen am 5 waren von geringem Intereſſe. Der Times iſt folgendes, „Juan de Borbon“ unterzeichnete, aus London vom 2 Jun. datirte Actenſtück zur Veröffentlichung überſchickt worden: „An die Cortes. Die Verzichtleiſtung meines Bruders Karl Ludwig auf ſeine Rechte an die Krone von Spanien, wie ſie in ſeinem aus Tortoſa unterm 23 April dieſes Jahrs datirten Manifeſt ausgeſprochen iſt, zwingt mich die Rechte meiner Familie und meine eigenen auf den Thron meiner Vorfahren zu beanſpruchen. Entſchloſſen dieſe Rechte ſowohl wie auch das Princip der Legalität, auf denen ſie fußen, aufrecht zu halten, will ich darum doch nicht geſtatten daß der Sieg durch Waffengewalt errungen, und daß edles ſpaniſches Blut abermals für dieſe Sache ver- goſſen werde. Ich ſetze mein Vertrauen auf die Vorſehung Gottes, auf die Ge- rechtigkeit und Vaterlandsliebe der Spanier, und auf die Gewalt der Ereigniſſe. Ich wünſche nicht den Thron zu beſteigen, wenn ich auf deſſen Stufen Geopferte vorfinden müßte; ich wünſche ihn zu beſteigen, unterſtützt durch die allgemeine Ueberzeugung daß die Ordnung durch Legalität hergeſtellt, und daß durch ſie das Land in Uebereinſtimmung mit dem Geiſt der Zeit gedeihen und fortſchreiten wird. Ich veröffentliche dieſes Manifeſt an die Cortes, damit die Nation hiemit davon in Kenntniß geſetzt werde.“ Unter den Anſtalten zum Krieg mit China erſcheint die Einladung der Admiralität zur Lieferung von 20,000 Tonnen ſüdwaliſer Kohlen nach Hong- kong. Die Zunahme des Kohlenverbrauchs auf der engliſchen Kriegsflotte erhellt aus folgenden officiellen Angaben. Im Jahr 1857 waren 201,440 Tonnen (die Tonne ═ 20 Centner) angekauft worden; im Jahr 1858 158,964 Tonnen, und im Jahr 1859 249,527 Tonnen. Hierin ſind die Kohlenankäufe für ſolche Schiffe nicht eingerechnet die ſich in fernen Seen be- fanden, wo eben England keine Kohlenſtationen für ſeine Flotte hat.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-02-11T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 161, 9. Juni 1860, S. 2686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine161_1860/6>, abgerufen am 24.11.2024.