Allgemeine Zeitung, Nr. 15, 15. Januar 1830.15 Januar. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nro. 15. 1830.Portugal. Unter der Rubrik: "Litterarische Nachrichten," enthält die 15 Januar. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nro. 15. 1830.Portugal. Unter der Rubrik: „Litterariſche Nachrichten,“ enthält die <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005"/> <div type="jSupplement"> <floatingText> <front> <titlePage type="heading"> <docImprint> <docDate>15 Januar.</docDate> </docImprint><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"><hi rendition="#g">Beilage zur Allgemeinen Zeitung</hi>.</titlePart> </docTitle><lb/> <docImprint> <docDate><hi rendition="#aq">N<hi rendition="#uu"><hi rendition="#sup">ro.</hi></hi></hi> 15. 1830.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Portugal</hi>.</head><lb/> <div type="jComment" n="4"><lb/> <p>Unter der Rubrik: „Litterariſche Nachrichten,“ enthält die<lb/><hi rendition="#g">preußiſche Staatszeitung</hi> in ihrer Beilage Nro. 7 nach-<lb/> ſtehenden Artikel: „Vor geraumer Zeit wurde in dieſen Blättern<lb/> eine Schrift angezeigt, welche die Rechte <hi rendition="#g">Don Miguels</hi> auf<lb/> den portugleſiſchen Thron entwikelt. Gleich entfernt, ſowol trans-<lb/> montanen als ultraliberalen Träumereien das Wort zu reden,<lb/> und Unparteilichkeit zum Loſungswort aufſtellend, dürften wir<lb/> hier den Grundſaz geltend machen: <hi rendition="#aq">Audiatur et altera pars.</hi><lb/> Dieſer andere Theil iſt eine in Paris erſchienene Broſchüre:<lb/><hi rendition="#aq">Jnjuste Acclamation du Sérénissime Jnfant Don Miguel, ou<lb/> Analyse et Réfutation juridique de la décision des soi – di-<lb/> sant trois états du Royaume de Portugal, par le Desem-<lb/> bargador Antonio da Silva Lopes Rocha</hi> (1828). Was ih-<lb/> ren Gegenſtand, die Streitfrage über die <hi rendition="#g">Succeſſion in Por-<lb/> tugal</hi> ſo intereſſant, ja zu einer europäiſchen Frage macht, iſt,<lb/> daß gerade jene ertremen Anſichten in der Politik, welche überall<lb/> vorhanden, doch in Frankreich zur ſchärfſten Entgegenſezung ge-<lb/> kommen ſind, bei der Löſung dieſer Frage ſich in die größten Wi-<lb/> derſprüche verwikeln, und um zu ſiegen, der Waffen des Gegners<lb/> ſich zu bedienen genöthigt werden. Denn die Liberalen vertheidi-<lb/> gen aus keinem andern Grunde Don Pedro und ſeine Charte, —<lb/> (ob ſie für Portugal paßt oder nicht, iſt eine andere, hier nicht<lb/> her gehörige Frage), — als weil Don Pedro für den legitimen<lb/> Erben und Souverain Portugals nicht nur von ſeinem Vater und<lb/> dem ganzen Hauſe Braganza, ohne Don Miguel ſelbſt auszuneh-<lb/> men, ſondern auch von allen Kabinetten Europa’s anerkannt wor-<lb/> den iſt. Die Ultra-Royaliſten aber, wohl fühlend, daß die Rechte<lb/> Don Miguels an ſich nicht hinreichend waren, um ihm Anerken-<lb/> nung zu verſchaffen, ſuchten ſich durch den Ausſpruch des Volks<lb/> zu verſtärken, und beriefen die Cortes von Liſſabon, um Don<lb/> Pedro, ohne ihn einmal zu hören, vom Throne auszuſchließen.<lb/> Und kan das unhaltbare Dogma der Souverainetät des Volks<lb/> wohl deutlicher ausgeſprochen werden, als durch dieſe That der<lb/> Migueliſten? Wenn wir aber die Vernunft der Sache fragen, ſo<lb/> darf das Volk ſich nicht in die Thronfolge miſchen; ſonſt entſteht<lb/> die verderblichſte der Monarchien, die Wahlmonarchie, nur allzu-<lb/> leicht daraus. Und wenden wir uns ans portugieſiſche Staats-<lb/> recht, ſo dürften darnach die Stände nur entſcheiden, im Falle<lb/> der verſtorbene König keine Kinder hatte. Doch ſelbſt dieſes<lb/> Recht hatten die Stände durch den Verlauf der Geſchichte bereits<lb/> verloren. Wie verlezten alſo hier diejenigen, welche das Mittel-<lb/> alter immer für das Höchſte halten, die vom Mittelalter ihnen<lb/> überkommenen Rechte ſelbſt? Ja, das Manifeſt der Cortes von<lb/> Liſſabon, welche doch die Sache der Religion vertheidigen wollten,<lb/> geht ſeinen eigenen Worten nach, die unſer Verfaſſer anführt, ſo<lb/> weit, die Religion des Eides umzuſtoßen, wenn er dem Wohl<lb/> und Willen des Volks zuwider ſey. So erkennt Europa an die-<lb/> ſer Streitfrage, wie leicht die Ertreme, eben weil ſie dieſes ſind,<lb/> in ihr anderes Ertrem umſchlagen, und die Wahrheit nur in der<lb/> Mitte liegt. Unſer Verfaſſer drukt das Manifeſt der Cortes von<lb/> Liſſabon ab, und ſucht es Schritt vor Schritt zu widerlegen. Der<lb/> Hauptangrif gegen Don Pedro’s Rechte iſt immer der, daß er<lb/> durch die Annahme der Krone Braſiliens, als eines fremden Reichs,<lb/> die Anſprüche auf die Krone Portugals verloren habe. Erſtens<lb/><cb/> iſt aber Braſilien kein fremdes Reich, ſondern ein Schweſterland<lb/> Portugals und portugieſiſchen Urſprungs. Und ferner müſſen die<lb/> Cortes von Liſſabon ſelbſt eingeſtehen, daß mehrere Beiſpiele in der<lb/> portugieſiſchen Geſchichte vorkommen, wo Kronprinzen, welche<lb/> auswärtige Kronen annahmen, dennoch ſuccedirten. Auch ſcheint<lb/> das Argument, daß beide Reiche getrennt ſeyn müßten, Don Pedro<lb/> nicht auszuſchließen. Denn die Reiche könnten getrennt ſeyn und<lb/> ganz verſchiedene Verwaltungen haben, die Krone aber dennoch<lb/> auf Einem Haupte vereinigt ſeyn, wie Schweden und Norwegen,<lb/> Hannover und England ꝛc. Jndeſſen die Abſicht und Meynung<lb/> des Traktats, wodurch Don Juan <hi rendition="#aq">VI</hi> Braſilien als unabhängig<lb/> anerkannte, iſt doch wohl die, daß beide Reiche auch einen beſon-<lb/> dern Regenten haben ſollen, und daß Don Pedro optiren müſſe.<lb/> Jndem er nun für Braſilien optirte und der Krone Portugals<lb/> entſagte, ſo durfte er freilich weder beſtimmen, wer ihm ſuccedi-<lb/> ren ſollte, noch irgend etwas Anderes über Portugal verhängen.<lb/> Sollte aber demnach nun auch klar ſeyn, daß das Oktroyren der<lb/> Charte — (wenn er es nicht blos als Vormund und im Namen<lb/> des legitimen Erben Portugals that) — ein übereilter Schritt<lb/> war, ſo folgt daraus noch nicht, daß Don Miguel legitimer König<lb/> ſey. Das Recht allein hat über die Succeſſion zu entſcheiden.<lb/> Und hier widerlegt unſer Verfaſſer die Stelle aus der Schrift<lb/> der Cortes, wo das Recht Don Miguels aus dem Grundſaze des<lb/> portugieſiſchen Staatsrechts erhärtet wird, daß wenn ein König<lb/> von Portugal zwei Kronen auf ſeinem Haupte vereinigt, die ge-<lb/> trennt werden ſollen, der älteſte Sohn die größere, der jüngere<lb/> die kleinere erhalten müſſe. Don Juan <hi rendition="#aq">VI</hi> hat nemlich, ſagt unſer<lb/> Verfaſſer, nie die Krone Braſiliens beſeſſen, ſondern er hat Braſilien<lb/> nur als portugleſiſche Kolonie beherrſcht. Der erſte portugieſiſche Kö-<lb/> nig, der beide Kronen vereinigte, iſt Don Pedro. Sein nächſter Erbe,<lb/> — (das iſt ſein Sohn, denn, obgleich jünger, geht er doch, als in der-<lb/> ſelben Linie, ſeiner ältern Schweſter vor), — erhält alſo die größere<lb/> Krone, Braſilien. Der zweite, — (das iſt ſeine Tochter, Dona Ma-<lb/> ria), Portugal. Und in der That, wenn wir fragen, wer der nächſte<lb/> Erbe Don Juans <hi rendition="#aq">VI</hi> nach dem Ausfall Don Pedro’s geweſen<lb/> wäre, ſo lautet die Antwort nicht Don Miguel, ſondern Don<lb/> Pedro’s Kinder. Denn die ältere Linie ſchließt unbedingt die jün-<lb/> gere aus, und nach portugieſiſchem Rechte ſchließen ſogar die Frauen<lb/> der ältern Linie die Männer der jüngeren Linie aus. Auch trift<lb/> es ſich, ſagt unſer Verfaſſer, daß Dona Maria geboren wurde,<lb/> als Braſilien noch eine portugieſiſche Kolonie war, ſo daß nicht<lb/> der leiſeſte Zweifel gegen ihr Jndigenat erhoben werden könnte.<lb/> Nur ein Neuling in der Politik aber kan behaupten, daß Don<lb/> Pedro durch ſeine Entſagung den Rechten ſeiner Kinder Eintrag<lb/> that. Das Prinzip der Legitimität wäre gänzlich verlezt, wenn<lb/> nicht immer der nächſte Erbe nach dem Entſagenden damit un-<lb/> mittelbar und an und für ſich an ſeine Stelle träte. Niemand<lb/> darf weder zu Gunſten noch zum Nachtheil eines Dritten entſa-<lb/> gen. Kein Beſchluß von Ständen darf an dieſem Heiligthume<lb/> rühren. Das Entſagen gilt dem Tode gleich. Und ſelbſt wenn,<lb/> nach der Behauptung der Cortes von Liſſabon, Don Pedro ſchon<lb/> bei Lebzeiten ſeit der Unabhängigkeit Braſiliens den portugieſiſchen<lb/> Thron verwirkte, ſo war er als todt zu betrachten beim Abſter-<lb/> ben ſeines Vaters; und hätten nicht auch in dieſem Falle ſeine<lb/> Erben ihrem Oheim vorgezogen werden müſſen?“</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
15 Januar.
Beilage zur Allgemeinen Zeitung.
Nro. 15. 1830. Portugal.
Unter der Rubrik: „Litterariſche Nachrichten,“ enthält die
preußiſche Staatszeitung in ihrer Beilage Nro. 7 nach-
ſtehenden Artikel: „Vor geraumer Zeit wurde in dieſen Blättern
eine Schrift angezeigt, welche die Rechte Don Miguels auf
den portugleſiſchen Thron entwikelt. Gleich entfernt, ſowol trans-
montanen als ultraliberalen Träumereien das Wort zu reden,
und Unparteilichkeit zum Loſungswort aufſtellend, dürften wir
hier den Grundſaz geltend machen: Audiatur et altera pars.
Dieſer andere Theil iſt eine in Paris erſchienene Broſchüre:
Jnjuste Acclamation du Sérénissime Jnfant Don Miguel, ou
Analyse et Réfutation juridique de la décision des soi – di-
sant trois états du Royaume de Portugal, par le Desem-
bargador Antonio da Silva Lopes Rocha (1828). Was ih-
ren Gegenſtand, die Streitfrage über die Succeſſion in Por-
tugal ſo intereſſant, ja zu einer europäiſchen Frage macht, iſt,
daß gerade jene ertremen Anſichten in der Politik, welche überall
vorhanden, doch in Frankreich zur ſchärfſten Entgegenſezung ge-
kommen ſind, bei der Löſung dieſer Frage ſich in die größten Wi-
derſprüche verwikeln, und um zu ſiegen, der Waffen des Gegners
ſich zu bedienen genöthigt werden. Denn die Liberalen vertheidi-
gen aus keinem andern Grunde Don Pedro und ſeine Charte, —
(ob ſie für Portugal paßt oder nicht, iſt eine andere, hier nicht
her gehörige Frage), — als weil Don Pedro für den legitimen
Erben und Souverain Portugals nicht nur von ſeinem Vater und
dem ganzen Hauſe Braganza, ohne Don Miguel ſelbſt auszuneh-
men, ſondern auch von allen Kabinetten Europa’s anerkannt wor-
den iſt. Die Ultra-Royaliſten aber, wohl fühlend, daß die Rechte
Don Miguels an ſich nicht hinreichend waren, um ihm Anerken-
nung zu verſchaffen, ſuchten ſich durch den Ausſpruch des Volks
zu verſtärken, und beriefen die Cortes von Liſſabon, um Don
Pedro, ohne ihn einmal zu hören, vom Throne auszuſchließen.
Und kan das unhaltbare Dogma der Souverainetät des Volks
wohl deutlicher ausgeſprochen werden, als durch dieſe That der
Migueliſten? Wenn wir aber die Vernunft der Sache fragen, ſo
darf das Volk ſich nicht in die Thronfolge miſchen; ſonſt entſteht
die verderblichſte der Monarchien, die Wahlmonarchie, nur allzu-
leicht daraus. Und wenden wir uns ans portugieſiſche Staats-
recht, ſo dürften darnach die Stände nur entſcheiden, im Falle
der verſtorbene König keine Kinder hatte. Doch ſelbſt dieſes
Recht hatten die Stände durch den Verlauf der Geſchichte bereits
verloren. Wie verlezten alſo hier diejenigen, welche das Mittel-
alter immer für das Höchſte halten, die vom Mittelalter ihnen
überkommenen Rechte ſelbſt? Ja, das Manifeſt der Cortes von
Liſſabon, welche doch die Sache der Religion vertheidigen wollten,
geht ſeinen eigenen Worten nach, die unſer Verfaſſer anführt, ſo
weit, die Religion des Eides umzuſtoßen, wenn er dem Wohl
und Willen des Volks zuwider ſey. So erkennt Europa an die-
ſer Streitfrage, wie leicht die Ertreme, eben weil ſie dieſes ſind,
in ihr anderes Ertrem umſchlagen, und die Wahrheit nur in der
Mitte liegt. Unſer Verfaſſer drukt das Manifeſt der Cortes von
Liſſabon ab, und ſucht es Schritt vor Schritt zu widerlegen. Der
Hauptangrif gegen Don Pedro’s Rechte iſt immer der, daß er
durch die Annahme der Krone Braſiliens, als eines fremden Reichs,
die Anſprüche auf die Krone Portugals verloren habe. Erſtens
iſt aber Braſilien kein fremdes Reich, ſondern ein Schweſterland
Portugals und portugieſiſchen Urſprungs. Und ferner müſſen die
Cortes von Liſſabon ſelbſt eingeſtehen, daß mehrere Beiſpiele in der
portugieſiſchen Geſchichte vorkommen, wo Kronprinzen, welche
auswärtige Kronen annahmen, dennoch ſuccedirten. Auch ſcheint
das Argument, daß beide Reiche getrennt ſeyn müßten, Don Pedro
nicht auszuſchließen. Denn die Reiche könnten getrennt ſeyn und
ganz verſchiedene Verwaltungen haben, die Krone aber dennoch
auf Einem Haupte vereinigt ſeyn, wie Schweden und Norwegen,
Hannover und England ꝛc. Jndeſſen die Abſicht und Meynung
des Traktats, wodurch Don Juan VI Braſilien als unabhängig
anerkannte, iſt doch wohl die, daß beide Reiche auch einen beſon-
dern Regenten haben ſollen, und daß Don Pedro optiren müſſe.
Jndem er nun für Braſilien optirte und der Krone Portugals
entſagte, ſo durfte er freilich weder beſtimmen, wer ihm ſuccedi-
ren ſollte, noch irgend etwas Anderes über Portugal verhängen.
Sollte aber demnach nun auch klar ſeyn, daß das Oktroyren der
Charte — (wenn er es nicht blos als Vormund und im Namen
des legitimen Erben Portugals that) — ein übereilter Schritt
war, ſo folgt daraus noch nicht, daß Don Miguel legitimer König
ſey. Das Recht allein hat über die Succeſſion zu entſcheiden.
Und hier widerlegt unſer Verfaſſer die Stelle aus der Schrift
der Cortes, wo das Recht Don Miguels aus dem Grundſaze des
portugieſiſchen Staatsrechts erhärtet wird, daß wenn ein König
von Portugal zwei Kronen auf ſeinem Haupte vereinigt, die ge-
trennt werden ſollen, der älteſte Sohn die größere, der jüngere
die kleinere erhalten müſſe. Don Juan VI hat nemlich, ſagt unſer
Verfaſſer, nie die Krone Braſiliens beſeſſen, ſondern er hat Braſilien
nur als portugleſiſche Kolonie beherrſcht. Der erſte portugieſiſche Kö-
nig, der beide Kronen vereinigte, iſt Don Pedro. Sein nächſter Erbe,
— (das iſt ſein Sohn, denn, obgleich jünger, geht er doch, als in der-
ſelben Linie, ſeiner ältern Schweſter vor), — erhält alſo die größere
Krone, Braſilien. Der zweite, — (das iſt ſeine Tochter, Dona Ma-
ria), Portugal. Und in der That, wenn wir fragen, wer der nächſte
Erbe Don Juans VI nach dem Ausfall Don Pedro’s geweſen
wäre, ſo lautet die Antwort nicht Don Miguel, ſondern Don
Pedro’s Kinder. Denn die ältere Linie ſchließt unbedingt die jün-
gere aus, und nach portugieſiſchem Rechte ſchließen ſogar die Frauen
der ältern Linie die Männer der jüngeren Linie aus. Auch trift
es ſich, ſagt unſer Verfaſſer, daß Dona Maria geboren wurde,
als Braſilien noch eine portugieſiſche Kolonie war, ſo daß nicht
der leiſeſte Zweifel gegen ihr Jndigenat erhoben werden könnte.
Nur ein Neuling in der Politik aber kan behaupten, daß Don
Pedro durch ſeine Entſagung den Rechten ſeiner Kinder Eintrag
that. Das Prinzip der Legitimität wäre gänzlich verlezt, wenn
nicht immer der nächſte Erbe nach dem Entſagenden damit un-
mittelbar und an und für ſich an ſeine Stelle träte. Niemand
darf weder zu Gunſten noch zum Nachtheil eines Dritten entſa-
gen. Kein Beſchluß von Ständen darf an dieſem Heiligthume
rühren. Das Entſagen gilt dem Tode gleich. Und ſelbſt wenn,
nach der Behauptung der Cortes von Liſſabon, Don Pedro ſchon
bei Lebzeiten ſeit der Unabhängigkeit Braſiliens den portugieſiſchen
Thron verwirkte, ſo war er als todt zu betrachten beim Abſter-
ben ſeines Vaters; und hätten nicht auch in dieſem Falle ſeine
Erben ihrem Oheim vorgezogen werden müſſen?“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |