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Allgemeine Zeitung, Nr. 156, 4. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] heit der Verfolgung der Bischöfe sagt Contemporaneo: "Einige schreiben daß
das Verfahren gegen die Bischöfe grausam sey; wir im Gegentheil wollen
antworten daß dieses Verfahren einer Regierung die für zwei Spannen nicht
ihr gehörender Erde, für das Castell von Monza und für den Palast von
Pitti das Fleisch zweier Völker, die Sicherheit und Ehre des eigenen Staats
an den Fremden verhandelte, ganz angemessen ist." Der ersten Nummer
dieses Blattes folgte gleich eine zweite Auflage von 3000 Exemplaren, und
noch jetzt werden die erschienenen Nummern -- da sich die Abonnentenzahl
welche diese Zeitung vollständig wünschen, täglich mehrt -- immer nachge-
druckt. Die von Alberi und Montanelli in Aussicht gestellte Italia er-
schien bis jetzt noch nicht, und wenn diese beiden Herren nicht mit Blindheit ge-
schlagen sind, so werden sie unterlassen ein Product zu erzeugen welches nur
Material zu Fidibus etc. liefern würde; denn zur Ehre Toscana's und zur
Schande Deutschlands sey es gesagt: Die Italiener wollen von Napoleons
uneigennütziger Weltbeglückungsregierung gar nichts, aber auch gar nichts
wissen. -- In Betreff der Italianisirung deutscher Namen verhält es sich so
wie Sie vermutheten; sie geht aber größtentheils unfreiwillig, zum Ver-
druß der Betreffenden vor sich, und ist zum Theil recht ergötzlich; so wird
z. B. aus Baron Kraft Barone Graffi, aus Koch Cocchi, aus Meyer Maire,
aus Macbeth Maccabitte, aus Dieckmann Dicomano, aus Sandmann
Salamanna etc.

In Erwägung daß Staatsbeamte nicht
ein Centrum politischer Opposition bilden dürfen, und daß Beamte die zu-
gleich Geistliche sind, im Fall der Unverträglichkeit ihrer geistlichen und amt-
lichen Pflichten, keinen andern ehrlichen Ausweg haben als freiwillig ihre Ent-
lassung zu nehmen, suspendirt der Generalgouverneur Ricasoli folgende Pro-
fessoren der theologischen Facultät von der Universität in Siena: Canonicus
R. P. Sisti, Erzdekan G. Mattei und Can. G. Focacci, und entzieht ihnen
zugleich ihren gänzlichen Gehalt. Man hatte bisher geglaubt daß dem
Prinzen von Carignan die Suspension höherer Beamten zu unterbreiten sey,
aber dessen Name wird in dem Decret des Generalgouverneurs gar nicht ge-
nannt. -- Bei der großen Partei Mazzini's hat die Auflösung der Brigade
Roselli in Ferrara böses Blut gemacht. "L' Unita Italiana" läßt sich darüber
schreiben:

"Es ist Thatsache daß man seit lauger Zeit Umtriebe anzettelte um diese
schöne Brigade aufzulösen, die aus dem starken Willen des Volks hervorgegangen
war, und ohne welche unsere Städte (die der Romagna) ohne Schutz geblieben und
den Metzeleien von Perugia ausgesetzt gewesen wären. Es wurden zu diesem Zweck
viele böse Künste angewandt, die mißlangen. Es wurden ihr Verbrechen ange-
dichtet die nicht existirten, und nicht die ihrigen waren, und sie autwortete damit
daß sie die Ordnung erhielt, und das Land in den kritischsten Zeiten rettete. Sie
wurde des Mangels an Disciplin beschuldigt, und sie gab zuerst das Beispiel von
militärischer Streuge, indem sie in Rimini zwei ihrer Soldaten füsilirte, und andere
verurtheilte die unwürdig waren zu ihr zu gehören. Sie wurde des Mazzinismus
angeschuldigt, und schwur zuerst Treue für König und Verfassung."

Besonders scharf wird in dem Schreiben die "Rohheit" der piemonte-
sischen Officiere betont, von der man wohl unmer habe erzählen hören, an die
man aber erst jetzt glaube, seitdem man sie bei der Auflösung der Brigade
kennen gelernt habe. Es ist doch eigenthümlich daß auch dieses Blatt auf die
Mönche die Schuld der Desertionen wirft. Demnach hätte man in einem
Kloster, wo vier Jesuiten auch verhaftet wurden, ein Verzeichniß von deser-
tirten Freiwilligen und 40,000 Scudi in Napoleonsd'or gefunden, mit denen
man die Ausreißer unterstützte. Ja es wird sogar behauptet, diese Mönche
hätten die Deserteure täuschen und auf bereit gehaltenen Schiffen dem heil.
Vater zuschicken wollen. -- Ueber Piombino gehen durch die toscanischen
Maremmen noch immer Freiwillige zu Garibaldi, von denen jeder beim Ab-
zug 40 Lire erhält. Die Bürgermeister der betreffenden Ortschaften verstehen,
nach Unita Italiana, vortrefflich die Art zu studieren wie sie den Patriotismus
der Bevölkerung verdolmetschen sollen.

Die Ausscheidung unseres Geschäftsträgers
am k. bayerischen Hofe aus dem Staatsdienst ist nunmehr officiell bekannt;
das Motiv dieses Schrittes ist die Ansicht des ehrenwerthen Diplomaten über
die römische Frage. -- Cardinal Corsi besindet sich fortwährend im Mis-
sionshause dahier in Haft, da er sich beharrlich weigert einen Verbannungs-
ort zu wählen; es wird deßhalb die Regierung Se. Eminenz gewaltsam über
die Gränze bringen lassen. -- Der Generalvicar von Bologna, Mons.
Ratta, wurde exilirt. Minister Farini fährt fort gegen den Klerus einzu-
schreiten; dieser Tage wurden zwei Prediger in Genua eingezogen, nämlich
P. Betti und P. Ponti. Letzten Samstag begaben sich ungefähr zwanzig
Polizeisoldaten in das Convict des D. Bosco, Directors des Instituts für die
verwahrloste Jugend, nahmen da eine Haussuchung vor, und erklärten zu-
letzt zu Protokoll daß sie nichts gefunden hätten was den Fiscus interessire.
Solche Haussuchungen wurden in Florenz, Bergamo, Caneo, Carignano
und andern Orten bei Priestern und in Klöstern beliebt. Priester welche
öffentliche Staatsämter bekleiden, werden allenthalben abgesetzt. Durch k.
Decret vom 24 wurden die Universitätsprofessoren und Canoniker Golfini,
Tedeschi und Chelini in Bologna ihrer Stellen enthoben, andere Absetzun-
gen erfolgen auch in den alten Provinzen. Ungeachtet der "Annexion" und Fu-
[Spaltenumbruch] sion Toscana's mit Piemont, ungeachtet daß dort die Berfassung verkünder
worden, benimmt sich Ricasoli doch wie der unumschränkte Gebieter des Lan-
des, und kümmert sich um niemanden; so finden wir z. B. im Monitore
Toscano" vom 27 eine Probe seines Verfahrens. Nach vielen angeführten
Motiven beschließt nämlich der Generalgouverneur der Provinz Toscana
daß der Canonicus Pucci Sisti, der Erzdiakon Jos. Mattei und der Cano-
nicus Jos. Focacci, lauter Professoren an der Universität Siena, abgesetzt
werden. Es sind hier sehr viele emigrirte Neapolitaner angekommen, um
sich bei dem Ministerium zu insinuiren, und um Stellen in den neu zu "an-
nexirenden" sicilischen Provinzen zu erlangen. Die Ungewißheit über die
sicilischen Angelegenheiten dauert fort, so viel scheint indeß gewiß zu seyn daß
die Aufständischen in Palermo eingerückt sind. Der Times-Correspondent
Gallenga ist dahier angekommen, und beschäftigt sich mit Geldsammlungen
für die "gute Sache," d. h. für die Expedition Garibaldi's, namentlich aus Eng-
land. -- Der berühmte Romanschreiber (oder Schmierer) Al. Dumas
ist auch wieder hieher gekommen, aber nicht um nach Sicilien zu gehen, wie
einige Journale glauben machen wollten, sondern um sich Material über
den "berühmten Freiheitskämpfer" zu sammeln. -- Wir hören daß sich in
Turin unter dem Titel "Industrie- und Handelscredit Italiens" eine Ge-
sellschaft gebildet hat mit einem Capital von 5 Millionen Franken, die nö-
thigenfalls auch auf 30 Millionen gebracht werden sollen. Diese Gesell-
schaft beabsichtigt in allen größern Städten Italiens Wechselbanken zu er-
richten. In Bologna, Parma, Turin, Piacenza und Savona sollen bereits
solche Banken bestehen.

Ein sehr wichtiges Factum muß heute vorab be-
merkt werden, daß nämlich die Insurgenten Siciliens eine Deputation ge-
wählt, die nun nach Turin bestimmt ist um dem König Victor Emmanuel
die Krone Siciliens anzubieten. Als Neuestes kann berichtet werden daß
Papirito (auf der Seeseite Palermo's), vertheidigt von 1000 Mann Artillerie
und Cavallerie, von den Insurgenten angegriffen worden ist. Die König-
lichen wurden gemahnt ihr Leben zu retten; der Commandant antwortete:
Nein, wir sterben. Berzweifelter Kampf, die Insurgenten siegen. Bestän-
diges Bombardiren, Feuer an mehreren Orten. Man wirft Tiegel, Blu-
mengefäße, Möbel etc. aus den Häusern.

Die Reorganisirung der hiesigen Aemter
nach piemontesischem Muster nimmt seinen ununterbrochenen Fortgang. Es
wird dabei ganz und gar nicht auf die gerechten Klagen der Beamten geachtet,
die durch dieselbe entweder gänzlich oder theilweise ihres Amtes enthoben, oder
auf eigens Kosten nach allen Theilen des neuen piemontesischen Reichs versetzt
werden; es genügt der Regierung ihren Creaturen, den Eingebornen Piemonts,
eine gute Besoldung zu verschaffen, und zwar auf Kosten der Lombarden.
Außerdem ist dabei die Regel daß alles was nur irgendwie an Oesterreich
erinnert abgeschafft werden müsse, es sey noch so gut, wie es jüngst mit der
Einführung des piemontesischen Strafgesetzbuches in der Lombardei der Fall
war, welches gewiß, auch nach Aussage der besten hiesigen Advocaten, keinen
Vergleich mit dem österreichischen bestehen kann. Aber es wäre ein Skandal
etwas österreichisches behalten zu wollen. -- Hier finden die Anwerbungen
für Sicilien ohne Unterbrechung statt. Bemerkenswerth ist es daß an den
Tagen an welchen die Einschreibungen statthaben kein Carabiniere oder Polizei-
soldat in der Nähe des Werbungsorts zu sehen ist, da doch sonst an den andern
Tagen keine Stunde vergeht wo man nicht entweder die einen oder die andern
die Runde machen sieht. Ueberdieß geschieht diese Werbung ganz öffentlich
im Hofe des Hauses Nr. 17 Corso Francesco, gegenüber dem Bazar "Il
Gran Mercurio;" das Thor dieses Hauses ist weit offen, damit jeder sehen
kann was geschieht. Und doch hat die Regierung die Frechheit alles Einver-
ständniß mit den Revolutionären desavouiren zu wollen. -- Das vierte
Collegium Mailands ist schon wieder ohne Vertreter im Parlament, da es
dessen Erwählter, der Advocat De Pretis, vorzog für Stradella zu optiren.
Es werden neue Wühlereien hinsichtlich der neuen Wahl vorbereitet. -- Der
hiesige "Pungolo" hat wieder seinen Lesern eine seiner Aufsehen erregenden
Nenigkeiten aufgetischt. Nach einer Correspondenz aus dem Venetianischen
(es versteht sich in seinem Bureau hier in Mailand) vom 22 d. geht das Ge-
rücht daß in Wien die Revolution ausgebrochen; daß der Kaiser vom Sohne
des verstobenen Bruck verwundet worden sey, welch letzterer allsogleich ver-
haftet wurde; daß die kaiserliche Burg von zwei Bataillonen umstellt, die
Kanonen gegen die Stadt gerichtet, und die ganze Garnison unter Waffen
und in den Casernen consignirt sey! Der Pungolo erwartet weitere Berichte.
Wenn diese den gelieferten gleichen, so sind sie jedenfalls aufs beste gerathen.



Deutschland.
Bayern.

Wie ich vernehme, ist bei
dem letzten Zusammentritt des Verwaltungsraths der Gesellschaft der
bayerischen Ostbahnen dahier auch eine das gesammte reisende Publicum
in hohem Grad interessirende Frage zur Sprache gekommen. Es liegt näm-
lich in der Absicht des Verwaltungsraths dieser Bahnen eine Einrichtung zu

[Spaltenumbruch] heit der Verfolgung der Biſchöfe ſagt Contemporaneo: „Einige ſchreiben daß
das Verfahren gegen die Biſchöfe grauſam ſey; wir im Gegentheil wollen
antworten daß dieſes Verfahren einer Regierung die für zwei Spannen nicht
ihr gehörender Erde, für das Caſtell von Monza und für den Palaſt von
Pitti das Fleiſch zweier Völker, die Sicherheit und Ehre des eigenen Staats
an den Fremden verhandelte, ganz angemeſſen iſt.“ Der erſten Nummer
dieſes Blattes folgte gleich eine zweite Auflage von 3000 Exemplaren, und
noch jetzt werden die erſchienenen Nummern — da ſich die Abonnentenzahl
welche dieſe Zeitung vollſtändig wünſchen, täglich mehrt — immer nachge-
druckt. Die von Albéri und Montanelli in Ausſicht geſtellte Italia er-
ſchien bis jetzt noch nicht, und wenn dieſe beiden Herren nicht mit Blindheit ge-
ſchlagen ſind, ſo werden ſie unterlaſſen ein Product zu erzeugen welches nur
Material zu Fidibus ꝛc. liefern würde; denn zur Ehre Toscana’s und zur
Schande Deutſchlands ſey es geſagt: Die Italiener wollen von Napoleons
uneigennütziger Weltbeglückungsregierung gar nichts, aber auch gar nichts
wiſſen. — In Betreff der Italianiſirung deutſcher Namen verhält es ſich ſo
wie Sie vermutheten; ſie geht aber größtentheils unfreiwillig, zum Ver-
druß der Betreffenden vor ſich, und iſt zum Theil recht ergötzlich; ſo wird
z. B. aus Baron Kraft Barone Graffi, aus Koch Cocchi, aus Meyer Maire,
aus Macbeth Maccabitte, aus Dieckmann Dicomano, aus Sandmann
Salamanna ꝛc.

In Erwägung daß Staatsbeamte nicht
ein Centrum politiſcher Oppoſition bilden dürfen, und daß Beamte die zu-
gleich Geiſtliche ſind, im Fall der Unverträglichkeit ihrer geiſtlichen und amt-
lichen Pflichten, keinen andern ehrlichen Ausweg haben als freiwillig ihre Ent-
laſſung zu nehmen, ſuspendirt der Generalgouverneur Ricaſoli folgende Pro-
feſſoren der theologiſchen Facultät von der Univerſität in Siena: Canonicus
R. P. Siſti, Erzdekan G. Mattei und Can. G. Focacci, und entzieht ihnen
zugleich ihren gänzlichen Gehalt. Man hatte bisher geglaubt daß dem
Prinzen von Carignan die Suspenſion höherer Beamten zu unterbreiten ſey,
aber deſſen Name wird in dem Decret des Generalgouverneurs gar nicht ge-
nannt. — Bei der großen Partei Mazzini’s hat die Auflöſung der Brigade
Roſelli in Ferrara böſes Blut gemacht. „L’ Unità Italiana“ läßt ſich darüber
ſchreiben:

„Es iſt Thatſache daß man ſeit lauger Zeit Umtriebe anzettelte um dieſe
ſchöne Brigade aufzulöſen, die aus dem ſtarken Willen des Volks hervorgegangen
war, und ohne welche unſere Städte (die der Romagna) ohne Schutz geblieben und
den Metzeleien von Perugia ausgeſetzt geweſen wären. Es wurden zu dieſem Zweck
viele böſe Künſte angewandt, die mißlangen. Es wurden ihr Verbrechen ange-
dichtet die nicht exiſtirten, und nicht die ihrigen waren, und ſie autwortete damit
daß ſie die Ordnung erhielt, und das Land in den kritiſchſten Zeiten rettete. Sie
wurde des Mangels an Disciplin beſchuldigt, und ſie gab zuerſt das Beiſpiel von
militäriſcher Streuge, indem ſie in Rimini zwei ihrer Soldaten füſilirte, und andere
verurtheilte die unwürdig waren zu ihr zu gehören. Sie wurde des Mazzinismus
angeſchuldigt, und ſchwur zuerſt Treue für König und Verfaſſung.“

Beſonders ſcharf wird in dem Schreiben die „Rohheit“ der piemonte-
ſiſchen Officiere betont, von der man wohl unmer habe erzählen hören, an die
man aber erſt jetzt glaube, ſeitdem man ſie bei der Auflöſung der Brigade
kennen gelernt habe. Es iſt doch eigenthümlich daß auch dieſes Blatt auf die
Mönche die Schuld der Deſertionen wirft. Demnach hätte man in einem
Kloſter, wo vier Jeſuiten auch verhaftet wurden, ein Verzeichniß von deſer-
tirten Freiwilligen und 40,000 Scudi in Napoleonsd’or gefunden, mit denen
man die Ausreißer unterſtützte. Ja es wird ſogar behauptet, dieſe Mönche
hätten die Deſerteure täuſchen und auf bereit gehaltenen Schiffen dem heil.
Vater zuſchicken wollen. — Ueber Piombino gehen durch die toscaniſchen
Maremmen noch immer Freiwillige zu Garibaldi, von denen jeder beim Ab-
zug 40 Lire erhält. Die Bürgermeiſter der betreffenden Ortſchaften verſtehen,
nach Unità Italiana, vortrefflich die Art zu ſtudieren wie ſie den Patriotismus
der Bevölkerung verdolmetſchen ſollen.

Die Ausſcheidung unſeres Geſchäftsträgers
am k. bayeriſchen Hofe aus dem Staatsdienſt iſt nunmehr officiell bekannt;
das Motiv dieſes Schrittes iſt die Anſicht des ehrenwerthen Diplomaten über
die römiſche Frage. — Cardinal Corſi beſindet ſich fortwährend im Miſ-
ſionshauſe dahier in Haft, da er ſich beharrlich weigert einen Verbannungs-
ort zu wählen; es wird deßhalb die Regierung Se. Eminenz gewaltſam über
die Gränze bringen laſſen. — Der Generalvicar von Bologna, Monſ.
Ratta, wurde exilirt. Miniſter Farini fährt fort gegen den Klerus einzu-
ſchreiten; dieſer Tage wurden zwei Prediger in Genua eingezogen, nämlich
P. Betti und P. Ponti. Letzten Samſtag begaben ſich ungefähr zwanzig
Polizeiſoldaten in das Convict des D. Bosco, Directors des Inſtituts für die
verwahrloste Jugend, nahmen da eine Hausſuchung vor, und erklärten zu-
letzt zu Protokoll daß ſie nichts gefunden hätten was den Fiscus intereſſire.
Solche Hausſuchungen wurden in Florenz, Bergamo, Caneo, Carignano
und andern Orten bei Prieſtern und in Klöſtern beliebt. Prieſter welche
öffentliche Staatsämter bekleiden, werden allenthalben abgeſetzt. Durch k.
Decret vom 24 wurden die Univerſitätsprofeſſoren und Canoniker Golfini,
Tedeschi und Chelini in Bologna ihrer Stellen enthoben, andere Abſetzun-
gen erfolgen auch in den alten Provinzen. Ungeachtet der „Annexion“ und Fu-
[Spaltenumbruch] ſion Toscana’s mit Piemont, ungeachtet daß dort die Berfaſſung verkünder
worden, benimmt ſich Ricaſoli doch wie der unumſchränkte Gebieter des Lan-
des, und kümmert ſich um niemanden; ſo finden wir z. B. im Monitore
Toscano“ vom 27 eine Probe ſeines Verfahrens. Nach vielen angeführten
Motiven beſchließt nämlich der Generalgouverneur der Provinz Toscana
daß der Canonicus Pucci Siſti, der Erzdiakon Joſ. Mattei und der Cano-
nicus Joſ. Focacci, lauter Profeſſoren an der Univerſität Siena, abgeſetzt
werden. Es ſind hier ſehr viele emigrirte Neapolitaner angekommen, um
ſich bei dem Miniſterium zu inſinuiren, und um Stellen in den neu zu „an-
nexirenden“ ſiciliſchen Provinzen zu erlangen. Die Ungewißheit über die
ſiciliſchen Angelegenheiten dauert fort, ſo viel ſcheint indeß gewiß zu ſeyn daß
die Aufſtändiſchen in Palermo eingerückt ſind. Der Times-Correſpondent
Gallenga iſt dahier angekommen, und beſchäftigt ſich mit Geldſammlungen
für die „gute Sache,“ d. h. für die Expedition Garibaldi’s, namentlich aus Eng-
land. — Der berühmte Romanſchreiber (oder Schmierer) Al. Dumas
iſt auch wieder hieher gekommen, aber nicht um nach Sicilien zu gehen, wie
einige Journale glauben machen wollten, ſondern um ſich Material über
den „berühmten Freiheitskämpfer“ zu ſammeln. — Wir hören daß ſich in
Turin unter dem Titel „Induſtrie- und Handelscredit Italiens“ eine Ge-
ſellſchaft gebildet hat mit einem Capital von 5 Millionen Franken, die nö-
thigenfalls auch auf 30 Millionen gebracht werden ſollen. Dieſe Geſell-
ſchaft beabſichtigt in allen größern Städten Italiens Wechſelbanken zu er-
richten. In Bologna, Parma, Turin, Piacenza und Savona ſollen bereits
ſolche Banken beſtehen.

Ein ſehr wichtiges Factum muß heute vorab be-
merkt werden, daß nämlich die Inſurgenten Siciliens eine Deputation ge-
wählt, die nun nach Turin beſtimmt iſt um dem König Victor Emmanuel
die Krone Siciliens anzubieten. Als Neueſtes kann berichtet werden daß
Papirito (auf der Seeſeite Palermo’s), vertheidigt von 1000 Mann Artillerie
und Cavallerie, von den Inſurgenten angegriffen worden iſt. Die König-
lichen wurden gemahnt ihr Leben zu retten; der Commandant antwortete:
Nein, wir ſterben. Berzweifelter Kampf, die Inſurgenten ſiegen. Beſtän-
diges Bombardiren, Feuer an mehreren Orten. Man wirft Tiegel, Blu-
mengefäße, Möbel ꝛc. aus den Häuſern.

Die Reorganiſirung der hieſigen Aemter
nach piemonteſiſchem Muſter nimmt ſeinen ununterbrochenen Fortgang. Es
wird dabei ganz und gar nicht auf die gerechten Klagen der Beamten geachtet,
die durch dieſelbe entweder gänzlich oder theilweiſe ihres Amtes enthoben, oder
auf eigens Koſten nach allen Theilen des neuen piemonteſiſchen Reichs verſetzt
werden; es genügt der Regierung ihren Creaturen, den Eingebornen Piemonts,
eine gute Beſoldung zu verſchaffen, und zwar auf Koſten der Lombarden.
Außerdem iſt dabei die Regel daß alles was nur irgendwie an Oeſterreich
erinnert abgeſchafft werden müſſe, es ſey noch ſo gut, wie es jüngſt mit der
Einführung des piemonteſiſchen Strafgeſetzbuches in der Lombardei der Fall
war, welches gewiß, auch nach Ausſage der beſten hieſigen Advocaten, keinen
Vergleich mit dem öſterreichiſchen beſtehen kann. Aber es wäre ein Skandal
etwas öſterreichiſches behalten zu wollen. — Hier finden die Anwerbungen
für Sicilien ohne Unterbrechung ſtatt. Bemerkenswerth iſt es daß an den
Tagen an welchen die Einſchreibungen ſtatthaben kein Carabiniere oder Polizei-
ſoldat in der Nähe des Werbungsorts zu ſehen iſt, da doch ſonſt an den andern
Tagen keine Stunde vergeht wo man nicht entweder die einen oder die andern
die Runde machen ſieht. Ueberdieß geſchieht dieſe Werbung ganz öffentlich
im Hofe des Hauſes Nr. 17 Corſo Francesco, gegenüber dem Bazar „Il
Gran Mercurio;“ das Thor dieſes Hauſes iſt weit offen, damit jeder ſehen
kann was geſchieht. Und doch hat die Regierung die Frechheit alles Einver-
ſtändniß mit den Revolutionären desavouiren zu wollen. — Das vierte
Collegium Mailands iſt ſchon wieder ohne Vertreter im Parlament, da es
deſſen Erwählter, der Advocat De Pretis, vorzog für Stradella zu optiren.
Es werden neue Wühlereien hinſichtlich der neuen Wahl vorbereitet. — Der
hieſige „Pungolo“ hat wieder ſeinen Leſern eine ſeiner Aufſehen erregenden
Nenigkeiten aufgetiſcht. Nach einer Correſpondenz aus dem Venetianiſchen
(es verſteht ſich in ſeinem Bureau hier in Mailand) vom 22 d. geht das Ge-
rücht daß in Wien die Revolution ausgebrochen; daß der Kaiſer vom Sohne
des verſtobenen Bruck verwundet worden ſey, welch letzterer allſogleich ver-
haftet wurde; daß die kaiſerliche Burg von zwei Bataillonen umſtellt, die
Kanonen gegen die Stadt gerichtet, und die ganze Garniſon unter Waffen
und in den Caſernen conſignirt ſey! Der Pungolo erwartet weitere Berichte.
Wenn dieſe den gelieferten gleichen, ſo ſind ſie jedenfalls aufs beſte gerathen.



Deutſchland.
Bayern.

Wie ich vernehme, iſt bei
dem letzten Zuſammentritt des Verwaltungsraths der Geſellſchaft der
bayeriſchen Oſtbahnen dahier auch eine das geſammte reiſende Publicum
in hohem Grad intereſſirende Frage zur Sprache gekommen. Es liegt näm-
lich in der Abſicht des Verwaltungsraths dieſer Bahnen eine Einrichtung zu

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[2598/0002] heit der Verfolgung der Biſchöfe ſagt Contemporaneo: „Einige ſchreiben daß das Verfahren gegen die Biſchöfe grauſam ſey; wir im Gegentheil wollen antworten daß dieſes Verfahren einer Regierung die für zwei Spannen nicht ihr gehörender Erde, für das Caſtell von Monza und für den Palaſt von Pitti das Fleiſch zweier Völker, die Sicherheit und Ehre des eigenen Staats an den Fremden verhandelte, ganz angemeſſen iſt.“ Der erſten Nummer dieſes Blattes folgte gleich eine zweite Auflage von 3000 Exemplaren, und noch jetzt werden die erſchienenen Nummern — da ſich die Abonnentenzahl welche dieſe Zeitung vollſtändig wünſchen, täglich mehrt — immer nachge- druckt. Die von Albéri und Montanelli in Ausſicht geſtellte Italia er- ſchien bis jetzt noch nicht, und wenn dieſe beiden Herren nicht mit Blindheit ge- ſchlagen ſind, ſo werden ſie unterlaſſen ein Product zu erzeugen welches nur Material zu Fidibus ꝛc. liefern würde; denn zur Ehre Toscana’s und zur Schande Deutſchlands ſey es geſagt: Die Italiener wollen von Napoleons uneigennütziger Weltbeglückungsregierung gar nichts, aber auch gar nichts wiſſen. — In Betreff der Italianiſirung deutſcher Namen verhält es ſich ſo wie Sie vermutheten; ſie geht aber größtentheils unfreiwillig, zum Ver- druß der Betreffenden vor ſich, und iſt zum Theil recht ergötzlich; ſo wird z. B. aus Baron Kraft Barone Graffi, aus Koch Cocchi, aus Meyer Maire, aus Macbeth Maccabitte, aus Dieckmann Dicomano, aus Sandmann Salamanna ꝛc.  Florenz, 27 Mai. In Erwägung daß Staatsbeamte nicht ein Centrum politiſcher Oppoſition bilden dürfen, und daß Beamte die zu- gleich Geiſtliche ſind, im Fall der Unverträglichkeit ihrer geiſtlichen und amt- lichen Pflichten, keinen andern ehrlichen Ausweg haben als freiwillig ihre Ent- laſſung zu nehmen, ſuspendirt der Generalgouverneur Ricaſoli folgende Pro- feſſoren der theologiſchen Facultät von der Univerſität in Siena: Canonicus R. P. Siſti, Erzdekan G. Mattei und Can. G. Focacci, und entzieht ihnen zugleich ihren gänzlichen Gehalt. Man hatte bisher geglaubt daß dem Prinzen von Carignan die Suspenſion höherer Beamten zu unterbreiten ſey, aber deſſen Name wird in dem Decret des Generalgouverneurs gar nicht ge- nannt. — Bei der großen Partei Mazzini’s hat die Auflöſung der Brigade Roſelli in Ferrara böſes Blut gemacht. „L’ Unità Italiana“ läßt ſich darüber ſchreiben: „Es iſt Thatſache daß man ſeit lauger Zeit Umtriebe anzettelte um dieſe ſchöne Brigade aufzulöſen, die aus dem ſtarken Willen des Volks hervorgegangen war, und ohne welche unſere Städte (die der Romagna) ohne Schutz geblieben und den Metzeleien von Perugia ausgeſetzt geweſen wären. Es wurden zu dieſem Zweck viele böſe Künſte angewandt, die mißlangen. Es wurden ihr Verbrechen ange- dichtet die nicht exiſtirten, und nicht die ihrigen waren, und ſie autwortete damit daß ſie die Ordnung erhielt, und das Land in den kritiſchſten Zeiten rettete. 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Vater zuſchicken wollen. — Ueber Piombino gehen durch die toscaniſchen Maremmen noch immer Freiwillige zu Garibaldi, von denen jeder beim Ab- zug 40 Lire erhält. Die Bürgermeiſter der betreffenden Ortſchaften verſtehen, nach Unità Italiana, vortrefflich die Art zu ſtudieren wie ſie den Patriotismus der Bevölkerung verdolmetſchen ſollen. ✕ Turin, 31 Mai. Die Ausſcheidung unſeres Geſchäftsträgers am k. bayeriſchen Hofe aus dem Staatsdienſt iſt nunmehr officiell bekannt; das Motiv dieſes Schrittes iſt die Anſicht des ehrenwerthen Diplomaten über die römiſche Frage. — Cardinal Corſi beſindet ſich fortwährend im Miſ- ſionshauſe dahier in Haft, da er ſich beharrlich weigert einen Verbannungs- ort zu wählen; es wird deßhalb die Regierung Se. Eminenz gewaltſam über die Gränze bringen laſſen. — Der Generalvicar von Bologna, Monſ. Ratta, wurde exilirt. Miniſter Farini fährt fort gegen den Klerus einzu- ſchreiten; dieſer Tage wurden zwei Prediger in Genua eingezogen, nämlich P. Betti und P. Ponti. Letzten Samſtag begaben ſich ungefähr zwanzig Polizeiſoldaten in das Convict des D. Bosco, Directors des Inſtituts für die verwahrloste Jugend, nahmen da eine Hausſuchung vor, und erklärten zu- letzt zu Protokoll daß ſie nichts gefunden hätten was den Fiscus intereſſire. Solche Hausſuchungen wurden in Florenz, Bergamo, Caneo, Carignano und andern Orten bei Prieſtern und in Klöſtern beliebt. Prieſter welche öffentliche Staatsämter bekleiden, werden allenthalben abgeſetzt. Durch k. Decret vom 24 wurden die Univerſitätsprofeſſoren und Canoniker Golfini, Tedeschi und Chelini in Bologna ihrer Stellen enthoben, andere Abſetzun- gen erfolgen auch in den alten Provinzen. Ungeachtet der „Annexion“ und Fu- ſion Toscana’s mit Piemont, ungeachtet daß dort die Berfaſſung verkünder worden, benimmt ſich Ricaſoli doch wie der unumſchränkte Gebieter des Lan- des, und kümmert ſich um niemanden; ſo finden wir z. B. im Monitore Toscano“ vom 27 eine Probe ſeines Verfahrens. Nach vielen angeführten Motiven beſchließt nämlich der Generalgouverneur der Provinz Toscana daß der Canonicus Pucci Siſti, der Erzdiakon Joſ. Mattei und der Cano- nicus Joſ. Focacci, lauter Profeſſoren an der Univerſität Siena, abgeſetzt werden. Es ſind hier ſehr viele emigrirte Neapolitaner angekommen, um ſich bei dem Miniſterium zu inſinuiren, und um Stellen in den neu zu „an- nexirenden“ ſiciliſchen Provinzen zu erlangen. Die Ungewißheit über die ſiciliſchen Angelegenheiten dauert fort, ſo viel ſcheint indeß gewiß zu ſeyn daß die Aufſtändiſchen in Palermo eingerückt ſind. Der Times-Correſpondent Gallenga iſt dahier angekommen, und beſchäftigt ſich mit Geldſammlungen für die „gute Sache,“ d. h. für die Expedition Garibaldi’s, namentlich aus Eng- land. — Der berühmte Romanſchreiber (oder Schmierer) Al. Dumas iſt auch wieder hieher gekommen, aber nicht um nach Sicilien zu gehen, wie einige Journale glauben machen wollten, ſondern um ſich Material über den „berühmten Freiheitskämpfer“ zu ſammeln. — Wir hören daß ſich in Turin unter dem Titel „Induſtrie- und Handelscredit Italiens“ eine Ge- ſellſchaft gebildet hat mit einem Capital von 5 Millionen Franken, die nö- thigenfalls auch auf 30 Millionen gebracht werden ſollen. Dieſe Geſell- ſchaft beabſichtigt in allen größern Städten Italiens Wechſelbanken zu er- richten. In Bologna, Parma, Turin, Piacenza und Savona ſollen bereits ſolche Banken beſtehen. ✕ Turin, 1 Juni. Ein ſehr wichtiges Factum muß heute vorab be- merkt werden, daß nämlich die Inſurgenten Siciliens eine Deputation ge- wählt, die nun nach Turin beſtimmt iſt um dem König Victor Emmanuel die Krone Siciliens anzubieten. Als Neueſtes kann berichtet werden daß Papirito (auf der Seeſeite Palermo’s), vertheidigt von 1000 Mann Artillerie und Cavallerie, von den Inſurgenten angegriffen worden iſt. Die König- lichen wurden gemahnt ihr Leben zu retten; der Commandant antwortete: Nein, wir ſterben. Berzweifelter Kampf, die Inſurgenten ſiegen. Beſtän- diges Bombardiren, Feuer an mehreren Orten. Man wirft Tiegel, Blu- mengefäße, Möbel ꝛc. aus den Häuſern.  Mailand, 29 Mai. Die Reorganiſirung der hieſigen Aemter nach piemonteſiſchem Muſter nimmt ſeinen ununterbrochenen Fortgang. Es wird dabei ganz und gar nicht auf die gerechten Klagen der Beamten geachtet, die durch dieſelbe entweder gänzlich oder theilweiſe ihres Amtes enthoben, oder auf eigens Koſten nach allen Theilen des neuen piemonteſiſchen Reichs verſetzt werden; es genügt der Regierung ihren Creaturen, den Eingebornen Piemonts, eine gute Beſoldung zu verſchaffen, und zwar auf Koſten der Lombarden. Außerdem iſt dabei die Regel daß alles was nur irgendwie an Oeſterreich erinnert abgeſchafft werden müſſe, es ſey noch ſo gut, wie es jüngſt mit der Einführung des piemonteſiſchen Strafgeſetzbuches in der Lombardei der Fall war, welches gewiß, auch nach Ausſage der beſten hieſigen Advocaten, keinen Vergleich mit dem öſterreichiſchen beſtehen kann. Aber es wäre ein Skandal etwas öſterreichiſches behalten zu wollen. — Hier finden die Anwerbungen für Sicilien ohne Unterbrechung ſtatt. Bemerkenswerth iſt es daß an den Tagen an welchen die Einſchreibungen ſtatthaben kein Carabiniere oder Polizei- ſoldat in der Nähe des Werbungsorts zu ſehen iſt, da doch ſonſt an den andern Tagen keine Stunde vergeht wo man nicht entweder die einen oder die andern die Runde machen ſieht. Ueberdieß geſchieht dieſe Werbung ganz öffentlich im Hofe des Hauſes Nr. 17 Corſo Francesco, gegenüber dem Bazar „Il Gran Mercurio;“ das Thor dieſes Hauſes iſt weit offen, damit jeder ſehen kann was geſchieht. Und doch hat die Regierung die Frechheit alles Einver- ſtändniß mit den Revolutionären desavouiren zu wollen. — Das vierte Collegium Mailands iſt ſchon wieder ohne Vertreter im Parlament, da es deſſen Erwählter, der Advocat De Pretis, vorzog für Stradella zu optiren. Es werden neue Wühlereien hinſichtlich der neuen Wahl vorbereitet. — Der hieſige „Pungolo“ hat wieder ſeinen Leſern eine ſeiner Aufſehen erregenden Nenigkeiten aufgetiſcht. Nach einer Correſpondenz aus dem Venetianiſchen (es verſteht ſich in ſeinem Bureau hier in Mailand) vom 22 d. geht das Ge- rücht daß in Wien die Revolution ausgebrochen; daß der Kaiſer vom Sohne des verſtobenen Bruck verwundet worden ſey, welch letzterer allſogleich ver- haftet wurde; daß die kaiſerliche Burg von zwei Bataillonen umſtellt, die Kanonen gegen die Stadt gerichtet, und die ganze Garniſon unter Waffen und in den Caſernen conſignirt ſey! Der Pungolo erwartet weitere Berichte. 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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 156, 4. Juni 1860, S. 2598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine156_1860/2>, abgerufen am 21.11.2024.