Allgemeine Zeitung, Nr. 142, 26. März 1908.
* Liberaler Volksverein Seussen. In Seussen (Oberfranken) * Kreisverband pfälzischer liberaler Arbeitervereine. In Sun Dorftestamente. Da die Errichtung von Dorftestamenten * Bamberg, 25. März. Der Erzbischof von Bam- * Erlangen, 25. März. Eine vom Magistrat einge- * Lindau, 25. März. Die Offiziere von Lindau, *. Bad Kissingen, 23. März. Im hiesigen Postamte wurde # Würzburg, 22. März. Die Strafkammer verurteilte den # Würzburg, 22. März. Wegen Verbrechens der Blut- [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] Schwabach, 23. März. Das Gemeindekollegium faßte Aus den Nachbarländern. * Salzburg, 23. März. Die heute durchgeführten Ge- Handels-Zeitung. (Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen undTelegramme ist nur mit genauer Quellenangabe gestattet.) * München, 25. März. Die Rentabilität im Brauereigewerbe. # Als Ende November und Anfang Dezember vorigen Diesem Ergebnisse gegenüber betrachte man die Dividenden- Freilich dem Teil der Aktionäre, die ihre Papiere mit Ver- Geldmarkt und Banken. # Bayerische Landwirtschaftsbank, e. G. m. b. H. Die 11. # Vereinsbank in Nürnberg. Die ordentliche General- Ueber die Erhöhung des Silberumlaufs von 15 auf 20 Eine solche Vermehrung der Silbermünzen muß als unzu- Industrie und Handel. * Das Siegerländer Roheisensyndikat hat, wie die Rheinisch- Beim Kohlensyndikat aber besteht nicht nur nicht die [irrelevantes Material] [irrelevantes Material]
* Liberaler Volksverein Seuſſen. In Seuſſen (Oberfranken) * Kreisverband pfälziſcher liberaler Arbeitervereine. In ☉ Dorfteſtamente. Da die Errichtung von Dorfteſtamenten * Bamberg, 25. März. Der Erzbiſchof von Bam- * Erlangen, 25. März. Eine vom Magiſtrat einge- * Lindau, 25. März. Die Offiziere von Lindau, ○. Bad Kiſſingen, 23. März. Im hieſigen Poſtamte wurde □ Würzburg, 22. März. Die Strafkammer verurteilte den □ Würzburg, 22. März. Wegen Verbrechens der Blut- [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] Schwabach, 23. März. Das Gemeindekollegium faßte Aus den Nachbarländern. * Salzburg, 23. März. Die heute durchgeführten Ge- Handels-Zeitung. (Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen undTelegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.) * München, 25. März. Die Rentabilität im Brauereigewerbe. # Als Ende November und Anfang Dezember vorigen Dieſem Ergebniſſe gegenüber betrachte man die Dividenden- Freilich dem Teil der Aktionäre, die ihre Papiere mit Ver- Geldmarkt und Banken. # Bayeriſche Landwirtſchaftsbank, e. G. m. b. H. Die 11. # Vereinsbank in Nürnberg. Die ordentliche General- ⊙Ueber die Erhöhung des Silberumlaufs von 15 auf 20 Eine ſolche Vermehrung der Silbermünzen muß als unzu- Induſtrie und Handel. * Das Siegerländer Roheiſenſyndikat hat, wie die Rheiniſch- Beim Kohlenſyndikat aber beſteht nicht nur nicht die [irrelevantes Material] [irrelevantes Material] <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <cit> <quote><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header">Nr. 142. München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908.</fw><lb/><cb/> ſonſt fernbleiben müßten. Nun hat die Berechnung der Geſamt-<lb/> koſten ergeben, daß unſer Stipendienfonds nicht ganz ausreicht.<lb/> Auf eine ſo ſtarke Teilnahme hatten wir nicht rechnen zu dürfen<lb/> geglaubt. Etwa 12 Teilnehmer, die auf Unterſtützung ange-<lb/> wieſen ſind — vorweg <hi rendition="#g">Arbeiter</hi> — müſſen ausgeſchloſſen<lb/> werden, wenn nicht noch weitere Beiträge erfolgen.<lb/> Wir appellieren an unſere Parteifreunde! Sollen 12 libe-<lb/> rale Arbeiter, die das Intereſſe und den Opfermut beſitzen, ſich<lb/> zu den Ausbildungskurſen zu melden, nur deswegen fernbleiben,<lb/> weil es an Geld gefehlt hat? Da wir außer den Reiſekoſten<lb/> nur 20. M Wochenzuſchuß gewähren, iſt das Opfer, das unſere<lb/> Teilnehmer zu bringen haben, gewiß kein kleines. Darum ſagen<lb/> wir: Hier muß jeder Liberale einſtehen für den anderen und<lb/> damit für die gemeinſame Sache!<lb/> Wir bitten um Beiträge an die Bayeriſche Bank für Handel<lb/> und Induſtrie, München, Lenbachplatz 4. für das Konto: National-<lb/> verein-Stipendienfonds.<lb/> München, im März 1908.</quote> </cit><lb/> <byline>Prof. Dr. Sig. <hi rendition="#g">Günther,</hi><lb/> Landtagsabgeordneter,<lb/> Vorſitzender des Nationalvereins.</byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Liberaler Volksverein Seuſſen.</hi></head> <p>In Seuſſen (Oberfranken)<lb/> wurde nach einem Referat des jungliberalen Verbandsſekretärs<lb/><hi rendition="#g">Oſterkorn</hi> ein „Liberaler Volksverein für Seuſſen und Um-<lb/> gebung“ gegründet, der ſich dem jungliberalen Landesverbande<lb/> anſchloß.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Kreisverband pfälziſcher liberaler Arbeitervereine.</hi></head> <p>In<lb/><hi rendition="#g">Pirmaſens</hi> wurden am 22. März die liberalen Arbeiterver-<lb/> eine zu einem „Pfälziſchen Verbande“ zuſammengeſchloſſen und<lb/> als Vorort <hi rendition="#g">Kaiſerslautern</hi> gewählt. Im Anſchluß daran<lb/> wurde eine <hi rendition="#g">öffentliche Volksverſammlung</hi> in der<lb/> Volksgartenhalle abgehalten, in der die drei Landtagsabgeord-<lb/> neten <hi rendition="#g">Buttmann, Gerichten</hi> und <hi rendition="#g">Löweneck</hi> geſprochen<lb/> haben. Die Verſammlung war ſehr zahlreich beſucht und<lb/> ſpendete den Rednern reichen Beifall. Der Abg. <hi rendition="#g">Löweneck</hi><lb/> ſprach über die „<hi rendition="#g">Arbeiterfrage</hi> vom Standpunkte des Libe-<lb/> ralismus aus“.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>☉ <hi rendition="#b">Dorfteſtamente.</hi></head> <p>Da die Errichtung von Dorfteſtamenten<lb/> vielfach zu Beanſtandungen Anlaß gegeben und zu unliebſamen<lb/> Haftungen der Bürgermeiſter geführt hat, haben die Miniſterien<lb/> der Juſtiz und des Innern an die Gemeinden <hi rendition="#g">Formulare</hi><lb/> für ſolche Teſtamente hinausgegeben, welche den Bürgermeiſtern<lb/> zur Benützung empfohlen werden. Die Gemeinden, in denen<lb/> ſich nicht der Sitz eines Notariats befindet, ſollen eine ange-<lb/> meſſene Anzahl ſolcher Formulare ſtets vorrätig halten.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Bamberg,</hi> 25. März.</dateline> <p>Der <hi rendition="#g">Erzbiſchof von Bam-<lb/> berg</hi> hat den Domkapitular Georg <hi rendition="#g">Wagner,</hi> früher<lb/> Kreisſcholarch von Mittelfranken, Pfarrer von Neunkirchen<lb/> und Dechant von Schnaittach, zum Generalvikar ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Erlangen,</hi> 25. März.</dateline> <p>Eine vom Magiſtrat einge-<lb/> ſetzte Kommiſſion hat nach vergeblichen Verhandlungen<lb/> mit der Metzgerinnung auf <hi rendition="#g">Herabſetzung der hohen<lb/> Fleiſchpreiſe</hi> beſchloſſen, falls die Innung ſich nicht<lb/> auf fünf Jahre verpflichtet, die Preiſe nicht höher, als ſie<lb/> in Nürnberg und Fürth ſind, anzuſetzen, die Freibank zu<lb/> einer <hi rendition="#g">ſtädtiſchen Fleiſchbank</hi> zu erweitern, wo in<lb/> der Folge jeder Viehbeſitzer ſein Vieh ſchlachten und das<lb/> Fleiſch durch von der Stadt aufgeſtellte Schlächter verkaufen<lb/> laſſen oder ſelbſt verkaufen kann.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Lindau,</hi> 25. März.</dateline> <p>Die <hi rendition="#g">Offiziere von Lindau,</hi><lb/> Weingarten und Konſtanz ſtatteten geſtern nachmittag dem Offi-<lb/> zierkorps des k. k. Infanterie-Regiments in Bregenz, das am<lb/> 6. April nach Linz verſetzt wird, einen Abſchiedsbeſuch ab. Die<lb/> Offiziere zogen mit Muſik durch die Stadt Bregenz. Als die<lb/> Muſik in die Anton Schneiderſtraße einbog, begegnete ihr ein<lb/> Fuhrwerk der Weberbeckſchen Brauerei. Durch einen unglück-<lb/> lichen Zufall geriet das ſechsjährige Söhnchen des Schloſſers<lb/><hi rendition="#g">Klammer</hi> unter das Fuhrwerk, das mitten über den Körper<lb/> fuhr. Der Kleine war <hi rendition="#g">ſofort tot.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>○. <hi rendition="#b">Bad Kiſſingen,</hi> 23. März.</dateline> <p>Im hieſigen Poſtamte wurde<lb/> der wegen Betrugs vorbeſtrafte frühere Kaufmann <hi rendition="#g">Schmitt</hi><lb/> aus Burkardroth wegen Wechſelfälſchung <hi rendition="#g">feſtgenommen.</hi><lb/> Bei verſchiedenen hieſigen Firmen präſentierte er gefälſchte<lb/> Wechſel.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>□ <hi rendition="#b">Würzburg,</hi> 22. März.</dateline> <p>Die Strafkammer verurteilte den<lb/> verheirateten ſtädtiſchen Bauamtsaktuar Joſeph <hi rendition="#g">Pauli,</hi> der in<lb/> drei Fällen beim Bauamt von auswärtigen Firmen hinterlegte<lb/> Kautionsgelder im Geſamtbetrage von 8000 M unterſchlug, zu<lb/> 6 Monaten Gefängnis.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>□ <hi rendition="#b">Würzburg,</hi> 22. März.</dateline> <p>Wegen Verbrechens der <hi rendition="#g">Blut-<lb/> ſchande,</hi> verübt an ſeiner eigenen 14jährigen Tochter, wurde<lb/> der in Grombühl wohnhafte Maurer Rockenmayer verhaftet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/><hi rendition="#b">Schwabach,</hi> 23. März.</dateline> <p>Das Gemeindekollegium faßte<lb/> den einſtimmigen Beſchluß, es ſeien die Städte über 10,000<lb/> Einwohner aufzufordern, ſich einer <hi rendition="#g">Petition</hi> an die<lb/> kgl. Staatsregierung und den Landtag anzuſchließen, welche<lb/> die <hi rendition="#g">Aufhebung des § 14 des Schuldotations-<lb/> geſetzes</hi> erſtrebt. Der § 14 belaſtet bekanntlich die davon<lb/> betroffenen Städte in außerordentlicher Weiſe. Die Städte<lb/> müſſen zu den Schullaſten des ganzen Landes beitragen<lb/> und ihre eigenen Schullaſten nahezu allein tragen. Da die<lb/> Umlagen in den meiſten Fällen eine unheimlich raſche<lb/> Steigerung aufweiſen, ſo ſteht doch zu hoffen, daß Staats-<lb/> regierung und Landtag durch Aufhebung des § 14 es den<lb/> betreffenden Gemeinden ermöglichen, einigermaßen ihre<lb/> Finanzverhältniſſe erträglich zu geſtalten.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus den Nachbarländern.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Salzburg,</hi> 23. März.</dateline> <p>Die heute durchgeführten <hi rendition="#g">Ge-<lb/> meinderatswahlen</hi> für den 3. Wahlkörper ergaben eine<lb/> Stichwahl zwiſchen dem Arbeiterkandidaten der vereinigten<lb/> deutſchfortſchrittlichen Parteien Hubert <hi rendition="#g">Feik</hi> und dem ſozial-<lb/> demokratiſchen Kandidaten Redakteur Robert Preußler. Der<lb/> chriſtlichſoziale Kandidat Redakteur <hi rendition="#g">Held</hi> und der alldeutſche<lb/> Wahlwerber, Advokaturskonzipient Dr. Joſeph <hi rendition="#g">Reitlechner,</hi><lb/> blieben in der Minorität. Die Stichwahl iſt für 26. d. M. ange-<lb/> ordnet. Die endgültige <hi rendition="#g">Wahl Feiks gilt als geſichert.</hi></p><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Handels-Zeitung.</hi> </head><lb/> <note>(Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und<lb/> Telegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.)</note><lb/> <dateline>* <hi rendition="#b">München,</hi> 25. März.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Rentabilität im Brauereigewerbe.</hi> </head><lb/> <p># Als Ende November und Anfang Dezember vorigen<lb/> Jahres die großen Berliner Brauereien ihre Dividende für das<lb/> im September 1907 abgeſchloſſene Geſchäftsjahr bekannt gaben,<lb/> verallgemeinerte man alsbald die Berliner Ergebniſſe in <hi rendition="#g">der</hi><lb/> Weiſe, daß man gleich für das ganze deutſche Brauereigewerbe<lb/> eine <hi rendition="#g">Verſchlechterung der Rentabilität</hi> behauptete.<lb/> Obwohl dieſer Annahme ſofort widerſprochen wurde, ſetzte ſie ſich<lb/> doch allgemein feſt und hat bisher die Auffaſſung über die Ge-<lb/> ſchäftslage im Brauereigewerbe beherrſcht. Da nun inzwiſchen<lb/> die Zahl der Brauereien, die ihre Gewinnverteilung für 1907 be-<lb/> kannt gab, ſich ſo vermehrt hat, daß man aus den Ergebniſſen die<lb/> Rentabilität des Brauereigewerbes, ſoweit ſeine Betriebe die<lb/> Form von Aktiengeſellſchaften haben, feſtſtellen kann, ſo iſt es an<lb/> der Zeit, die Richtigkeit der Behauptung nachzuprüfen, daß die<lb/> Rentabilität im Brauereigewerbe auch außerhalb Berlins er-<lb/> heblich zurückgegangen ſei. Unter <hi rendition="#g">Einbeziehung der Ber-<lb/> liner Brauereien</hi> iſt allerdings ein Rückgang der Divi-<lb/> dende zu konſtatieren. Von 341 Brauereien, deren Geſchäftsab-<lb/> ſchluß vorliegt, wurden auf ein Aktienkapital von insgeſamt 435<lb/> Millionen Mark im Jahre 1906 35.30, im Jahre 1907 aber 33.19<lb/> Millionen Mark als Dividende verteilt. Das Nominalkapital<lb/> verzinſte ſich 1906 mit 8.10, 1907 mit 7.63 Proz. Der Rückgang<lb/> beträgt 0.47 Proz des Nominalkapitals. Betrachten wir nun die<lb/> Brauereien außerhalb Berlins geſondert, ſo verſchiebt ſich das<lb/> Bild ganz weſentlich. Es bleiben von den 341 Brauereien 319,<lb/> die zuſammen über ein Aktienkapital von 365.37 Mill. M ver-<lb/> fügen. Auf dieſes Kapital wurden 1906 als Dividende 27.13<lb/> Millionen Mark, 1907 aber 27.04 Mill. M verteilt. Sämtliche<lb/> Brauereien verteilten alſo auf 365.37 Mill. M <hi rendition="#g">im Jahre</hi> 1907<lb/><hi rendition="#g">gerade</hi> 90,000 M <hi rendition="#g">weniger Dividende als</hi> 1906! Das<lb/> iſt ein Ergebnis, das keineswegs für eine ungünſtige Geſtaltung<lb/> der Rentabilität im Brauereigewerbe ins Feld geführt werden<lb/> kann. Die Dividende ſtellte ſich 1906 auf 7.42, 1907 auf 7.40<lb/> Prozent des Aktienkapitals.</p><lb/> <p>Dieſem Ergebniſſe gegenüber betrachte man die <hi rendition="#g">Dividenden-<lb/> bewegung der Berliner Brauereien.</hi> Auf ein Aktien-<lb/> kapital von 69.69 Mill. M wurden für 1906 7.17 Mill. M als<lb/> Dividende verteilt, für 1907 aber nur 6.15 Mill. M. Hier beträgt<lb/> der Rückgang für 22 Brauereien 1.02 Mill. M. Die Dividende<lb/> ſank von 10.29 auf 8.83 Proz. oder um 1.46 Proz. des Nominal-<lb/> kapitals. Trotz dieſes Rückganges iſt aber die Durchſchnittsdivi-<lb/> dende für die Berliner Brauereien immer noch höher als der<lb/> Durchſchnittsſatz für ſämtliche Brauereien. Aus welchen Gründen<lb/> die Dividende der großen Berliner Brauereien für 1907 ſo ein-<lb/> heitlich zurückgegangen iſt, ſoll hier nicht unterſucht werden.<lb/> Jedenfalls ſteht die Dividendenbemeſſung der Berliner Aktien-<lb/> brauerien für das Jahr 1907 in einem auffallenden Gegenſatz zu<lb/> den Dividenden, die von den Provinzbrauereien verteilt wurden.<lb/> Zu einem für das Jahr 1907 noch befriedigenderen Ergebniſſe ge-<lb/> langen wir, wenn wir die Dividende nicht auf den Nominalwert,<lb/> ſondern auf den <hi rendition="#g">Kurswert des Aktienkapitals</hi> be-<lb/> rechnen. Auch das im Brauereigewerbe in Form von Aktien an-<lb/> gelegte Kapital war dem Entwertungsprozeſſe ausgeſetzt, von dem<lb/> alles mobile Kapital in Deutſchland während der letzten Jahre<lb/> betroffen wurde. Der Durchſchnittskurs für die <hi rendition="#g">an der Ber-<lb/> liner Börſe gehandelten Brauereiaktien</hi> ſank<lb/> z. B. von 177.36 Ultimo Juni 1906 auf 160.97 Ultimo Juni 1907.<lb/> Das heißt der Wert einer Aktie iſt um 16.39 Proz. des Nominal-<lb/> kapitals zurückgegangen. Berückſichtigt man dieſe Wertverſchie-<lb/> bung, ſo ſtellt ſich die Dividende für das Jahr 1907 nicht etwa un-<lb/> günſtiger, ſondern ſogar noch günſtiger als für das Jahr 1906,<lb/> etwa auf 4.74 Proz. gegen 4.57 Proz. im Jahre zuvor. Daß aber<lb/> der Aktionär bei der Verzinſung ſeiner Kapitalien nicht den<lb/> Nominalwert, ſondern den <hi rendition="#g">Börſenpreis</hi> zugrunde legen muß,<lb/> das dürfte wohl nicht beſtritten werden.</p><lb/> <p>Freilich dem Teil der Aktionäre, die ihre Papiere mit Ver-<lb/> luſt haben verkaufen müſſen, iſt das beſſere Rendement der<lb/> Brauereiaktien nicht zuſtatten gekommen, wohl aber den Käufern,<lb/> die zu dem niedrigeren Börſenpreiſe Aktien erworben haben.<lb/> Für die Beurteilung der Rentabilität von Aktiengeſellſchaften<lb/> müſſen die jeweiligen Wertveränderungen berückſichtigt werden,<lb/> ſoll nicht ein irreführendes Bild entſtehen. <hi rendition="#g">Im Hinblick auf<lb/> die allge meine Wertverminderung des mobilen<lb/> Kapitals</hi> hat ſich die Rentabilität im Brauereigewerbe wäh-<lb/> rend des Jahres 1907 keineswegs ungünſtig verändert, wie es<lb/> unter dem Eindruck der Berichte von Berliner Brauereien be-<lb/> hauptet wurde. Würde man das Bild noch durch die Gewinn-<lb/> ergebniſſe der größeren privaten Betriebe ergänzen können, ſo<lb/> würde es ſich womöglich noch freundlicher geſtalten als auf<lb/> Grund der Ergebniſſe der Aktiengeſellſchaften. Denn wenn auch<lb/> in den Großſtädten, vor allem in Berlin, eine Stagnation oder<lb/> teilweiſe ſogar ein Rückgang des <hi rendition="#g">Bierkonſums</hi> während des<lb/> Jahres 1907 eingetreten iſt, ſo war die Bewegung des Bierab-<lb/> ſatzes in kleinen Städten und auf dem platten Lande überwiegend<lb/> noch in der Zunahme begriffen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Geldmarkt und Banken.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head># <hi rendition="#b">Bayeriſche Landwirtſchaftsbank, e. G. m. b. H.</hi></head> <p>Die 11.<lb/> ordentliche Generalverſammlung der Bayeriſchen Landwirtſchafts-<lb/> bank, e. G. m. b. H., iſt am 24. März im Sitzungsſaale des Baye-<lb/> riſchen Landwirtſchaftsrates abgehalten worden unter dem Vorſitz<lb/> Sr. Exz. des Herrn <hi rendition="#g">Reichsrats Frhrn. v. Soden-Fraun-<lb/> hofen,</hi> wobei der kgl. Staatskommiſſar, Herr Regierungsrat<lb/> Frhr. von und zu Aufſeß, ſowie eine Anzahl Mitglieder der Ge-<lb/> noſſenſchaft zugegen waren. Der Vorſitzende gab den Geſchäfts-<lb/> bericht des Vorſtands und Aufſichtsrats für das abgelaufene Ge-<lb/> ſchäftsjahr 1907 nebſt Bilanz bekannt und erwähnte u. a., daß<lb/> Vorſtand und Aufſichtsrat beſchloſſen haben, nunmehr auch<lb/><hi rendition="#g">Pfandbriefdarlehen auf der Baſis 4 proz. Pfand-<lb/> briefe</hi> auszugeben. Die infolge dieſer Maßnahme erforder-<lb/> lichen, ſowie einige andere auf Grund der bisherigen Geſchäfts-<lb/> tätigkeit als notwendig erachteten und beantragten Aenderungen<lb/> des Statuts, welche bereits die Genehmigung der kgl. Staats-<lb/> regierung erhalten haben, wurden von der Verſammlung einſtim-<lb/> mig genehmigt. Die Verſammlung nahm alsdann vom Geſchäfts-<lb/><cb/> bericht Kenntnis, erteilte dem Vorſtand und Aufſichtsrat die Ent-<lb/> laſtung und genehmigte einſtimmig die von demſelben geſtellten<lb/> Anträge über die Verteilung des Geſchäftsgewinns. Hiernach<lb/> werden die Geſchäftsanteile der Genoſſen wie bisher mit 4 Proz.<lb/><hi rendition="#aq">p. r. t.</hi> verzinſt, wozu der Betrag von 111.881 M verwendet wird.<lb/> Der Reſervefonds wird mit 22,653 M, der Spezialreſervefonds<lb/> mit 80,000 M, der Grundſtückreſervefonds mit 6000, der Beamten-<lb/> penſionsfonds mit 5000 M dotiert und 2305 M auf neue Rechnung<lb/> vorgetragen. Die ſeitherigen ordentlichen und ſtellvertretenden<lb/> Mitglieder der Reviſionskommiſſion wurden einſtimmg wieder-<lb/> gewählt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b"># Vereinsbank in Nürnberg.</hi> </head> <p>Die ordentliche General-<lb/> verſammlung vom 5. März 1908 hat beſchloſſen, das <hi rendition="#g">Aktien-<lb/> kapital</hi> um 3 Mill. M auf 18. Mill. M zu <hi rendition="#g">erhöhen</hi> und zu<lb/> dieſem Behuf 2500 Aktien zu je 1200 M zum <hi rendition="#g">Mindeſtkurſe</hi><lb/> von 150 Prozent auszugeben und die neuen Aktien den bisheri-<lb/> gen Aktionären in der Art zum Bezug anzubieten, daß auf je<lb/> 20 alte Aktien zu 300 M oder je 5 alte Aktien zu 1200 M eine<lb/> neue Aktie zu 1200 M entfällt. Auf Grund dieſes Beſchluſſes<lb/> werden die Aktionäre, durch Bekanntmachung im <hi rendition="#g">Inſeraten-<lb/> teil</hi> dieſer Nummer, zur Ausübung des Bezugsrechtes, in<lb/><hi rendition="#g">München</hi> bei der Bankfirma <hi rendition="#g">Merck, Finck</hi> u. Co., in der<lb/> Zeit vom 1. bis 15. April ds. Js. einſchließlich, aufgefordert.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <p>⊙<hi rendition="#b">Ueber die Erhöhung des Silberumlaufs</hi> von 15 auf 20<lb/> Mark äußert ſich die <hi rendition="#g">Novelle zum Münzgeſetz</hi> in Artikel 2<lb/> dahin, daß zwar durch das Geſetz vom 1. Juni 1900 der für den<lb/> Kopf der Bevölkerung auszuprägende <hi rendition="#g">Geſamtbetrag der<lb/> Reichsſilbermünzen</hi> bis auf weiteres von 10 auf 15 M<lb/> erhöht worden ſei, und daß ſeit dem 1. Juni 1900 bis zum 31. Ja-<lb/> nuar 1908 in Reichsſilbermünzen rund 4415 Mill. M zur Aus-<lb/> prägung gelangt ſeien, daß ſich aber trotzdem am 31. Dezember<lb/> 1907 der im Münzumlauf auf den Kopf der Bevölkerung von<lb/> 1905 entfallende Betrag an Fünf-, Zwei- und Einmarkſtücken nur<lb/> auf etwa 10.8 M, am 31. Januar 1908 auf etwa 10.4 M geſtellt<lb/> habe. Deshalb ſagt die Begründung:</p><lb/> <p>Eine ſolche Vermehrung der Silbermünzen muß als <hi rendition="#g">unzu-<lb/> länglich</hi> betrachtet werden. Der Bedarf des Verkehrs an Sil-<lb/> bermünzen iſt ſeit 1900 weiter gewachſen. Eine wichtige Rolle<lb/> ſpielen in dieſer Beziehung die <hi rendition="#g">Lohnzahlungen,</hi> welche der<lb/> Hauptſache nach mit Fünf- und Zweimarkſtücken zu bewirken<lb/> ſind. Die bei dieſen Zahlungen umgeſetzten Beträge ſind be-<lb/> trächtlich geſtiegen, ſowohl weil die Zahl der Arbeiter, nament-<lb/> lich in den Induſtriebezirken gewachſen iſt, wie zum Beiſpiel aus<lb/> der zunehmenden Zahl der der Kranken-, gewerblichen Unfall-<lb/> und Invalidenverſicherung unterliegenden Perſonen hervorgeht,<lb/> als auch, weil die einzelnen Löhne im Durchſchnitt eine erhebliche<lb/> Steigerung erfahren haben. Es ſind deshalb die Klagen über<lb/> unzureichende Ausſtattung des Verkehrs mit Silbermünzen vor-<lb/> nehmlich aus den <hi rendition="#g">Induſtriebezirken</hi> laut geworden. Ins-<lb/> beſondere hat ein Mangel an Fünfmarkſtücken ſich geltend ge-<lb/> macht, die ihrer Zweckbeſtimmung nach vorzugsweiſe die Geld-<lb/> ſorte für Lohnzahlungen bilden. Am 30. November 1907 z. B.<lb/> verfügte die Reichsbank an Fünfmarkſtücken nur über einen Be-<lb/> ſtand von rund 14 Mill. M, die ſich auf mehr als 450 mit Kaſſen-<lb/> einrichtung verſehene Anſtalten verteilten, ſo daß die einzelne<lb/> Anſtalt ganz ungenügend ausgeſtattet war. Bis zum 31. Januar<lb/> 1908 hat infolge der Rückflüſſe aus dem Verkehr und durch die<lb/> Vereinnahmung des Ergebniſſes der laufenden Prägungen der<lb/> Vorrat der Reichsbank an Fünfmarkſtücken ſich auf den Betrag<lb/> von 34.2 Mill. M wieder gehoben. Die <hi rendition="#g">allgemeine Stei-<lb/> gerung der Warenpreiſe</hi> hat <hi rendition="#g">vermehrte Umſätze</hi><lb/> auch im Kleinverkehr zur Folge gehabt. Es mag ferner darauf<lb/> hingewieſen werden, daß die zahlreichen Wechſelſtuben immer<lb/> ſteigende Beträge an Silbergeld in Anſpruch nehmen und daß in<lb/> den Kaſſen der überſeeiſchen Dampfer beträchtliche Mengen an<lb/> Silbermünzen als Wechſelgeld bereitgehalten werden. Der<lb/> hauptſächliche Grund, weshalb trotz der ſeit 1900 ſtattgefundenen<lb/> umfaſſenden Prägungen die Menge der Silbermünzen keine<lb/> größere Steigerung erfahren hat, liegt darin, daß zu den Neu-<lb/> prägungen Talerſilber zu verwenden war, ſo daß nur eine der<lb/> zehnprozentigen Unterwertigkeit der Reichsſilbermünzen und der<lb/> Talerabnutzung entſprechende Vermehrung erreicht werden konnte.<lb/> Auf dieſe Weiſe erklärt es ſich, daß der auf den Kopf der Bevöl-<lb/> kerung entfallende Betrag an Reichsſilbermünzen vom 31. Oktober<lb/> 1895 bis zum 31. Januar 1908 trotz der ſtarken Volksvermehrung<lb/> zwar von 9.2 M auf 14.8 M geſtiegen, dagegen der entſprechende<lb/> Betrag an Talern und Reichsſilbermünzen während des gleichen<lb/> Zeitraums von 17.4 M bei der Volkszunahme auf 15.2 M ge-<lb/> ſunken iſt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Induſtrie und Handel.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>* <hi rendition="#b">Das Siegerländer Roheiſenſyndikat</hi> hat, wie die Rheiniſch-<lb/> Weſtfäliſche Zeitung meldet, beſchloſſen, ab 1. April eine <hi rendition="#g">Be-<lb/> triebseinſchränkung</hi> von 50 Proz. eintreten zu laſſen.<lb/> Es wurde erklärt, daß infolge des <hi rendition="#g">Feſthaltens des<lb/> Kohlenſyndikats</hi> an den <hi rendition="#g">hohen Kolkſr;preiſen</hi> die<lb/> Aufträge an gemiſchte Werke und in das Ausland gingen. Die<lb/><hi rendition="#g">Siegerländer Hütten</hi> werden Koksabſchlüſſe nur für drei<lb/> Monate betätigen.</p><lb/> <p>Beim <hi rendition="#g">Kohlenſyndikat</hi> aber beſteht nicht nur nicht die<lb/> geringſte Neigung, mit den Preiſen hinunterzugehen, ſondern es<lb/> wird ſogar beabſichtigt, durch neue Produktionseinſchränkungen<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><floatingText><body><div type="jAnnouncements" n="1"><div type="jAn" n="2"><gap reason="insignificant"/></div><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><div type="jAn" n="2"><gap reason="insignificant"/></div></div></body></floatingText><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 142. München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908.
ſonſt fernbleiben müßten. Nun hat die Berechnung der Geſamt-
koſten ergeben, daß unſer Stipendienfonds nicht ganz ausreicht.
Auf eine ſo ſtarke Teilnahme hatten wir nicht rechnen zu dürfen
geglaubt. Etwa 12 Teilnehmer, die auf Unterſtützung ange-
wieſen ſind — vorweg Arbeiter — müſſen ausgeſchloſſen
werden, wenn nicht noch weitere Beiträge erfolgen.
Wir appellieren an unſere Parteifreunde! Sollen 12 libe-
rale Arbeiter, die das Intereſſe und den Opfermut beſitzen, ſich
zu den Ausbildungskurſen zu melden, nur deswegen fernbleiben,
weil es an Geld gefehlt hat? Da wir außer den Reiſekoſten
nur 20. M Wochenzuſchuß gewähren, iſt das Opfer, das unſere
Teilnehmer zu bringen haben, gewiß kein kleines. Darum ſagen
wir: Hier muß jeder Liberale einſtehen für den anderen und
damit für die gemeinſame Sache!
Wir bitten um Beiträge an die Bayeriſche Bank für Handel
und Induſtrie, München, Lenbachplatz 4. für das Konto: National-
verein-Stipendienfonds.
München, im März 1908.
Prof. Dr. Sig. Günther,
Landtagsabgeordneter,
Vorſitzender des Nationalvereins.
* Liberaler Volksverein Seuſſen. In Seuſſen (Oberfranken)
wurde nach einem Referat des jungliberalen Verbandsſekretärs
Oſterkorn ein „Liberaler Volksverein für Seuſſen und Um-
gebung“ gegründet, der ſich dem jungliberalen Landesverbande
anſchloß.
* Kreisverband pfälziſcher liberaler Arbeitervereine. In
Pirmaſens wurden am 22. März die liberalen Arbeiterver-
eine zu einem „Pfälziſchen Verbande“ zuſammengeſchloſſen und
als Vorort Kaiſerslautern gewählt. Im Anſchluß daran
wurde eine öffentliche Volksverſammlung in der
Volksgartenhalle abgehalten, in der die drei Landtagsabgeord-
neten Buttmann, Gerichten und Löweneck geſprochen
haben. Die Verſammlung war ſehr zahlreich beſucht und
ſpendete den Rednern reichen Beifall. Der Abg. Löweneck
ſprach über die „Arbeiterfrage vom Standpunkte des Libe-
ralismus aus“.
☉ Dorfteſtamente. Da die Errichtung von Dorfteſtamenten
vielfach zu Beanſtandungen Anlaß gegeben und zu unliebſamen
Haftungen der Bürgermeiſter geführt hat, haben die Miniſterien
der Juſtiz und des Innern an die Gemeinden Formulare
für ſolche Teſtamente hinausgegeben, welche den Bürgermeiſtern
zur Benützung empfohlen werden. Die Gemeinden, in denen
ſich nicht der Sitz eines Notariats befindet, ſollen eine ange-
meſſene Anzahl ſolcher Formulare ſtets vorrätig halten.
* Bamberg, 25. März. Der Erzbiſchof von Bam-
berg hat den Domkapitular Georg Wagner, früher
Kreisſcholarch von Mittelfranken, Pfarrer von Neunkirchen
und Dechant von Schnaittach, zum Generalvikar ernannt.
* Erlangen, 25. März. Eine vom Magiſtrat einge-
ſetzte Kommiſſion hat nach vergeblichen Verhandlungen
mit der Metzgerinnung auf Herabſetzung der hohen
Fleiſchpreiſe beſchloſſen, falls die Innung ſich nicht
auf fünf Jahre verpflichtet, die Preiſe nicht höher, als ſie
in Nürnberg und Fürth ſind, anzuſetzen, die Freibank zu
einer ſtädtiſchen Fleiſchbank zu erweitern, wo in
der Folge jeder Viehbeſitzer ſein Vieh ſchlachten und das
Fleiſch durch von der Stadt aufgeſtellte Schlächter verkaufen
laſſen oder ſelbſt verkaufen kann.
* Lindau, 25. März. Die Offiziere von Lindau,
Weingarten und Konſtanz ſtatteten geſtern nachmittag dem Offi-
zierkorps des k. k. Infanterie-Regiments in Bregenz, das am
6. April nach Linz verſetzt wird, einen Abſchiedsbeſuch ab. Die
Offiziere zogen mit Muſik durch die Stadt Bregenz. Als die
Muſik in die Anton Schneiderſtraße einbog, begegnete ihr ein
Fuhrwerk der Weberbeckſchen Brauerei. Durch einen unglück-
lichen Zufall geriet das ſechsjährige Söhnchen des Schloſſers
Klammer unter das Fuhrwerk, das mitten über den Körper
fuhr. Der Kleine war ſofort tot.
○. Bad Kiſſingen, 23. März. Im hieſigen Poſtamte wurde
der wegen Betrugs vorbeſtrafte frühere Kaufmann Schmitt
aus Burkardroth wegen Wechſelfälſchung feſtgenommen.
Bei verſchiedenen hieſigen Firmen präſentierte er gefälſchte
Wechſel.
□ Würzburg, 22. März. Die Strafkammer verurteilte den
verheirateten ſtädtiſchen Bauamtsaktuar Joſeph Pauli, der in
drei Fällen beim Bauamt von auswärtigen Firmen hinterlegte
Kautionsgelder im Geſamtbetrage von 8000 M unterſchlug, zu
6 Monaten Gefängnis.
□ Würzburg, 22. März. Wegen Verbrechens der Blut-
ſchande, verübt an ſeiner eigenen 14jährigen Tochter, wurde
der in Grombühl wohnhafte Maurer Rockenmayer verhaftet.
_ Schwabach, 23. März. Das Gemeindekollegium faßte
den einſtimmigen Beſchluß, es ſeien die Städte über 10,000
Einwohner aufzufordern, ſich einer Petition an die
kgl. Staatsregierung und den Landtag anzuſchließen, welche
die Aufhebung des § 14 des Schuldotations-
geſetzes erſtrebt. Der § 14 belaſtet bekanntlich die davon
betroffenen Städte in außerordentlicher Weiſe. Die Städte
müſſen zu den Schullaſten des ganzen Landes beitragen
und ihre eigenen Schullaſten nahezu allein tragen. Da die
Umlagen in den meiſten Fällen eine unheimlich raſche
Steigerung aufweiſen, ſo ſteht doch zu hoffen, daß Staats-
regierung und Landtag durch Aufhebung des § 14 es den
betreffenden Gemeinden ermöglichen, einigermaßen ihre
Finanzverhältniſſe erträglich zu geſtalten.
Aus den Nachbarländern.
* Salzburg, 23. März. Die heute durchgeführten Ge-
meinderatswahlen für den 3. Wahlkörper ergaben eine
Stichwahl zwiſchen dem Arbeiterkandidaten der vereinigten
deutſchfortſchrittlichen Parteien Hubert Feik und dem ſozial-
demokratiſchen Kandidaten Redakteur Robert Preußler. Der
chriſtlichſoziale Kandidat Redakteur Held und der alldeutſche
Wahlwerber, Advokaturskonzipient Dr. Joſeph Reitlechner,
blieben in der Minorität. Die Stichwahl iſt für 26. d. M. ange-
ordnet. Die endgültige Wahl Feiks gilt als geſichert.
Handels-Zeitung.
(Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und
Telegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.)
* München, 25. März.
Die Rentabilität im Brauereigewerbe.
# Als Ende November und Anfang Dezember vorigen
Jahres die großen Berliner Brauereien ihre Dividende für das
im September 1907 abgeſchloſſene Geſchäftsjahr bekannt gaben,
verallgemeinerte man alsbald die Berliner Ergebniſſe in der
Weiſe, daß man gleich für das ganze deutſche Brauereigewerbe
eine Verſchlechterung der Rentabilität behauptete.
Obwohl dieſer Annahme ſofort widerſprochen wurde, ſetzte ſie ſich
doch allgemein feſt und hat bisher die Auffaſſung über die Ge-
ſchäftslage im Brauereigewerbe beherrſcht. Da nun inzwiſchen
die Zahl der Brauereien, die ihre Gewinnverteilung für 1907 be-
kannt gab, ſich ſo vermehrt hat, daß man aus den Ergebniſſen die
Rentabilität des Brauereigewerbes, ſoweit ſeine Betriebe die
Form von Aktiengeſellſchaften haben, feſtſtellen kann, ſo iſt es an
der Zeit, die Richtigkeit der Behauptung nachzuprüfen, daß die
Rentabilität im Brauereigewerbe auch außerhalb Berlins er-
heblich zurückgegangen ſei. Unter Einbeziehung der Ber-
liner Brauereien iſt allerdings ein Rückgang der Divi-
dende zu konſtatieren. Von 341 Brauereien, deren Geſchäftsab-
ſchluß vorliegt, wurden auf ein Aktienkapital von insgeſamt 435
Millionen Mark im Jahre 1906 35.30, im Jahre 1907 aber 33.19
Millionen Mark als Dividende verteilt. Das Nominalkapital
verzinſte ſich 1906 mit 8.10, 1907 mit 7.63 Proz. Der Rückgang
beträgt 0.47 Proz des Nominalkapitals. Betrachten wir nun die
Brauereien außerhalb Berlins geſondert, ſo verſchiebt ſich das
Bild ganz weſentlich. Es bleiben von den 341 Brauereien 319,
die zuſammen über ein Aktienkapital von 365.37 Mill. M ver-
fügen. Auf dieſes Kapital wurden 1906 als Dividende 27.13
Millionen Mark, 1907 aber 27.04 Mill. M verteilt. Sämtliche
Brauereien verteilten alſo auf 365.37 Mill. M im Jahre 1907
gerade 90,000 M weniger Dividende als 1906! Das
iſt ein Ergebnis, das keineswegs für eine ungünſtige Geſtaltung
der Rentabilität im Brauereigewerbe ins Feld geführt werden
kann. Die Dividende ſtellte ſich 1906 auf 7.42, 1907 auf 7.40
Prozent des Aktienkapitals.
Dieſem Ergebniſſe gegenüber betrachte man die Dividenden-
bewegung der Berliner Brauereien. Auf ein Aktien-
kapital von 69.69 Mill. M wurden für 1906 7.17 Mill. M als
Dividende verteilt, für 1907 aber nur 6.15 Mill. M. Hier beträgt
der Rückgang für 22 Brauereien 1.02 Mill. M. Die Dividende
ſank von 10.29 auf 8.83 Proz. oder um 1.46 Proz. des Nominal-
kapitals. Trotz dieſes Rückganges iſt aber die Durchſchnittsdivi-
dende für die Berliner Brauereien immer noch höher als der
Durchſchnittsſatz für ſämtliche Brauereien. Aus welchen Gründen
die Dividende der großen Berliner Brauereien für 1907 ſo ein-
heitlich zurückgegangen iſt, ſoll hier nicht unterſucht werden.
Jedenfalls ſteht die Dividendenbemeſſung der Berliner Aktien-
brauerien für das Jahr 1907 in einem auffallenden Gegenſatz zu
den Dividenden, die von den Provinzbrauereien verteilt wurden.
Zu einem für das Jahr 1907 noch befriedigenderen Ergebniſſe ge-
langen wir, wenn wir die Dividende nicht auf den Nominalwert,
ſondern auf den Kurswert des Aktienkapitals be-
rechnen. Auch das im Brauereigewerbe in Form von Aktien an-
gelegte Kapital war dem Entwertungsprozeſſe ausgeſetzt, von dem
alles mobile Kapital in Deutſchland während der letzten Jahre
betroffen wurde. Der Durchſchnittskurs für die an der Ber-
liner Börſe gehandelten Brauereiaktien ſank
z. B. von 177.36 Ultimo Juni 1906 auf 160.97 Ultimo Juni 1907.
Das heißt der Wert einer Aktie iſt um 16.39 Proz. des Nominal-
kapitals zurückgegangen. Berückſichtigt man dieſe Wertverſchie-
bung, ſo ſtellt ſich die Dividende für das Jahr 1907 nicht etwa un-
günſtiger, ſondern ſogar noch günſtiger als für das Jahr 1906,
etwa auf 4.74 Proz. gegen 4.57 Proz. im Jahre zuvor. Daß aber
der Aktionär bei der Verzinſung ſeiner Kapitalien nicht den
Nominalwert, ſondern den Börſenpreis zugrunde legen muß,
das dürfte wohl nicht beſtritten werden.
Freilich dem Teil der Aktionäre, die ihre Papiere mit Ver-
luſt haben verkaufen müſſen, iſt das beſſere Rendement der
Brauereiaktien nicht zuſtatten gekommen, wohl aber den Käufern,
die zu dem niedrigeren Börſenpreiſe Aktien erworben haben.
Für die Beurteilung der Rentabilität von Aktiengeſellſchaften
müſſen die jeweiligen Wertveränderungen berückſichtigt werden,
ſoll nicht ein irreführendes Bild entſtehen. Im Hinblick auf
die allge meine Wertverminderung des mobilen
Kapitals hat ſich die Rentabilität im Brauereigewerbe wäh-
rend des Jahres 1907 keineswegs ungünſtig verändert, wie es
unter dem Eindruck der Berichte von Berliner Brauereien be-
hauptet wurde. Würde man das Bild noch durch die Gewinn-
ergebniſſe der größeren privaten Betriebe ergänzen können, ſo
würde es ſich womöglich noch freundlicher geſtalten als auf
Grund der Ergebniſſe der Aktiengeſellſchaften. Denn wenn auch
in den Großſtädten, vor allem in Berlin, eine Stagnation oder
teilweiſe ſogar ein Rückgang des Bierkonſums während des
Jahres 1907 eingetreten iſt, ſo war die Bewegung des Bierab-
ſatzes in kleinen Städten und auf dem platten Lande überwiegend
noch in der Zunahme begriffen.
Geldmarkt und Banken.
# Bayeriſche Landwirtſchaftsbank, e. G. m. b. H. Die 11.
ordentliche Generalverſammlung der Bayeriſchen Landwirtſchafts-
bank, e. G. m. b. H., iſt am 24. März im Sitzungsſaale des Baye-
riſchen Landwirtſchaftsrates abgehalten worden unter dem Vorſitz
Sr. Exz. des Herrn Reichsrats Frhrn. v. Soden-Fraun-
hofen, wobei der kgl. Staatskommiſſar, Herr Regierungsrat
Frhr. von und zu Aufſeß, ſowie eine Anzahl Mitglieder der Ge-
noſſenſchaft zugegen waren. Der Vorſitzende gab den Geſchäfts-
bericht des Vorſtands und Aufſichtsrats für das abgelaufene Ge-
ſchäftsjahr 1907 nebſt Bilanz bekannt und erwähnte u. a., daß
Vorſtand und Aufſichtsrat beſchloſſen haben, nunmehr auch
Pfandbriefdarlehen auf der Baſis 4 proz. Pfand-
briefe auszugeben. Die infolge dieſer Maßnahme erforder-
lichen, ſowie einige andere auf Grund der bisherigen Geſchäfts-
tätigkeit als notwendig erachteten und beantragten Aenderungen
des Statuts, welche bereits die Genehmigung der kgl. Staats-
regierung erhalten haben, wurden von der Verſammlung einſtim-
mig genehmigt. Die Verſammlung nahm alsdann vom Geſchäfts-
bericht Kenntnis, erteilte dem Vorſtand und Aufſichtsrat die Ent-
laſtung und genehmigte einſtimmig die von demſelben geſtellten
Anträge über die Verteilung des Geſchäftsgewinns. Hiernach
werden die Geſchäftsanteile der Genoſſen wie bisher mit 4 Proz.
p. r. t. verzinſt, wozu der Betrag von 111.881 M verwendet wird.
Der Reſervefonds wird mit 22,653 M, der Spezialreſervefonds
mit 80,000 M, der Grundſtückreſervefonds mit 6000, der Beamten-
penſionsfonds mit 5000 M dotiert und 2305 M auf neue Rechnung
vorgetragen. Die ſeitherigen ordentlichen und ſtellvertretenden
Mitglieder der Reviſionskommiſſion wurden einſtimmg wieder-
gewählt.
# Vereinsbank in Nürnberg. Die ordentliche General-
verſammlung vom 5. März 1908 hat beſchloſſen, das Aktien-
kapital um 3 Mill. M auf 18. Mill. M zu erhöhen und zu
dieſem Behuf 2500 Aktien zu je 1200 M zum Mindeſtkurſe
von 150 Prozent auszugeben und die neuen Aktien den bisheri-
gen Aktionären in der Art zum Bezug anzubieten, daß auf je
20 alte Aktien zu 300 M oder je 5 alte Aktien zu 1200 M eine
neue Aktie zu 1200 M entfällt. Auf Grund dieſes Beſchluſſes
werden die Aktionäre, durch Bekanntmachung im Inſeraten-
teil dieſer Nummer, zur Ausübung des Bezugsrechtes, in
München bei der Bankfirma Merck, Finck u. Co., in der
Zeit vom 1. bis 15. April ds. Js. einſchließlich, aufgefordert.
⊙Ueber die Erhöhung des Silberumlaufs von 15 auf 20
Mark äußert ſich die Novelle zum Münzgeſetz in Artikel 2
dahin, daß zwar durch das Geſetz vom 1. Juni 1900 der für den
Kopf der Bevölkerung auszuprägende Geſamtbetrag der
Reichsſilbermünzen bis auf weiteres von 10 auf 15 M
erhöht worden ſei, und daß ſeit dem 1. Juni 1900 bis zum 31. Ja-
nuar 1908 in Reichsſilbermünzen rund 4415 Mill. M zur Aus-
prägung gelangt ſeien, daß ſich aber trotzdem am 31. Dezember
1907 der im Münzumlauf auf den Kopf der Bevölkerung von
1905 entfallende Betrag an Fünf-, Zwei- und Einmarkſtücken nur
auf etwa 10.8 M, am 31. Januar 1908 auf etwa 10.4 M geſtellt
habe. Deshalb ſagt die Begründung:
Eine ſolche Vermehrung der Silbermünzen muß als unzu-
länglich betrachtet werden. Der Bedarf des Verkehrs an Sil-
bermünzen iſt ſeit 1900 weiter gewachſen. Eine wichtige Rolle
ſpielen in dieſer Beziehung die Lohnzahlungen, welche der
Hauptſache nach mit Fünf- und Zweimarkſtücken zu bewirken
ſind. Die bei dieſen Zahlungen umgeſetzten Beträge ſind be-
trächtlich geſtiegen, ſowohl weil die Zahl der Arbeiter, nament-
lich in den Induſtriebezirken gewachſen iſt, wie zum Beiſpiel aus
der zunehmenden Zahl der der Kranken-, gewerblichen Unfall-
und Invalidenverſicherung unterliegenden Perſonen hervorgeht,
als auch, weil die einzelnen Löhne im Durchſchnitt eine erhebliche
Steigerung erfahren haben. Es ſind deshalb die Klagen über
unzureichende Ausſtattung des Verkehrs mit Silbermünzen vor-
nehmlich aus den Induſtriebezirken laut geworden. Ins-
beſondere hat ein Mangel an Fünfmarkſtücken ſich geltend ge-
macht, die ihrer Zweckbeſtimmung nach vorzugsweiſe die Geld-
ſorte für Lohnzahlungen bilden. Am 30. November 1907 z. B.
verfügte die Reichsbank an Fünfmarkſtücken nur über einen Be-
ſtand von rund 14 Mill. M, die ſich auf mehr als 450 mit Kaſſen-
einrichtung verſehene Anſtalten verteilten, ſo daß die einzelne
Anſtalt ganz ungenügend ausgeſtattet war. Bis zum 31. Januar
1908 hat infolge der Rückflüſſe aus dem Verkehr und durch die
Vereinnahmung des Ergebniſſes der laufenden Prägungen der
Vorrat der Reichsbank an Fünfmarkſtücken ſich auf den Betrag
von 34.2 Mill. M wieder gehoben. Die allgemeine Stei-
gerung der Warenpreiſe hat vermehrte Umſätze
auch im Kleinverkehr zur Folge gehabt. Es mag ferner darauf
hingewieſen werden, daß die zahlreichen Wechſelſtuben immer
ſteigende Beträge an Silbergeld in Anſpruch nehmen und daß in
den Kaſſen der überſeeiſchen Dampfer beträchtliche Mengen an
Silbermünzen als Wechſelgeld bereitgehalten werden. Der
hauptſächliche Grund, weshalb trotz der ſeit 1900 ſtattgefundenen
umfaſſenden Prägungen die Menge der Silbermünzen keine
größere Steigerung erfahren hat, liegt darin, daß zu den Neu-
prägungen Talerſilber zu verwenden war, ſo daß nur eine der
zehnprozentigen Unterwertigkeit der Reichsſilbermünzen und der
Talerabnutzung entſprechende Vermehrung erreicht werden konnte.
Auf dieſe Weiſe erklärt es ſich, daß der auf den Kopf der Bevöl-
kerung entfallende Betrag an Reichsſilbermünzen vom 31. Oktober
1895 bis zum 31. Januar 1908 trotz der ſtarken Volksvermehrung
zwar von 9.2 M auf 14.8 M geſtiegen, dagegen der entſprechende
Betrag an Talern und Reichsſilbermünzen während des gleichen
Zeitraums von 17.4 M bei der Volkszunahme auf 15.2 M ge-
ſunken iſt.
Induſtrie und Handel.
* Das Siegerländer Roheiſenſyndikat hat, wie die Rheiniſch-
Weſtfäliſche Zeitung meldet, beſchloſſen, ab 1. April eine Be-
triebseinſchränkung von 50 Proz. eintreten zu laſſen.
Es wurde erklärt, daß infolge des Feſthaltens des
Kohlenſyndikats an den hohen Kolkſr;preiſen die
Aufträge an gemiſchte Werke und in das Ausland gingen. Die
Siegerländer Hütten werden Koksabſchlüſſe nur für drei
Monate betätigen.
Beim Kohlenſyndikat aber beſteht nicht nur nicht die
geringſte Neigung, mit den Preiſen hinunterzugehen, ſondern es
wird ſogar beabſichtigt, durch neue Produktionseinſchränkungen
_
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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