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Allgemeine Zeitung, Nr. 138, 24. März 1908.

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Nr. 138. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 24. März 1908.
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Anfangs-
kurse
. Oesterr. Kredit 202.20, Staatsbahn 143.80, Lombarden
25.50, Ungar. Goldrente 94.[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]0, Deutsche Bank 239.00, Diskonto-
Kommandit 176.80, Dresdner Bank 138.00, Gotthardbahn --.
Tendenz: Fest.

(Privattelegramm.)
Die Börse war etwas fester, aber sehr still. Gefragt sind Staats-
Fonds, besonders Japaner, Russen und inländische. Privat-
diskont
4 Prozent.

Vorbörse. Kreditaktien 642.75,
Marknoten per Ultimo 117.66, Ungarische Kredit --, Staats-
bahn 672.00, Lombarden 143.50. Tendenz: Fest.

Kreditaktien 643.00,
Lombarden 143.25, Napoleons 19.11, Marknoten per Kassa 117.72,
do. per Ultimo 117.6, Ungarische Goldrente 111.85, Länderbank
433.00, Staatsbahn 672.75. Tendenz: Fest.

Schlußkurse.

[Tabelle]

(Privattelegramm.) Die
Börse war im ganzen behauptet.

(Privattelegramm.)

[Tabelle]
[Spaltenumbruch]
Letzte Handelsnachrichten.

(Privattelegramm.)
Schlußkurse.

[Tabelle]

(Privattelegramm.) Im
Gegensatz zu den letzten Tagen etwickelte sich heute ein etwas
lebhafterer Verkehr, der vorwiegend auf den leichteren Geldstand
zurückzuführen war, der sich in London gezeigt hatte. Man wollte
daran die Hoffnung knüpfen, daß auch bei uns bald eine Besse-
rung der Geldverhältnisse zu erwarten steht, so daß die Frage
einer Diskontovermäßigung in nicht mehr allzu weite Ferne ge-
rückt wäre. Da ferner die Westbörsen, insbesondere New-York,
eine gute Disposition bekundet hatten, so eröffnete auch hier der
Markt in durchaus fester Tendenz, die hauptsächlich am Mon-
tanmarkt
und Schiffahrtsmarkt stärker zum Ausdruck
kam. Auf diesen wirkten die Auslassungen in der Generalver-
sammlung der Packetfahrt-Gesellschaft anregend, die weniger
pessimistische Perspektiven für die Schiffahrt eröffneten, als man
in letzter Zeit allgemein angenommen hatte. Packetfahrt und
Norddeutsche Lloydaktien profitierten je über 3/4 Proz. Am
Bankenmarkt war das Geschäft etwas ruhiger. Gebessert
waren hier hauptsächlich Handelstanleile, Diskonto-Kommandit
und Schaaffhausener. Russenbank und Nationalbank neigten
zur Abschwächung. Am Markte der Transportwerte lagen
amerikanische Bahnen fest im Einklang mit New-York. Canada
gewannen über 1/2 Proz., angeblich auf Käufe der Verwaltung.
Auch österreichische Bahnen bekundeten eine feste Haltung, wäh-
rend Prinz Heinrich-Bahn und Orientbahnen abgeschwächt lagen.
Am Rentenmarkte waren besonders Japaner fest. 3proz.
Reichsanleihe gaben um 10 Pfg. nach. Von Montanwerten
waren in erster Linie Dortmunder und Laura bevorzugt, die je
um 1 Proz. anziehen konnten. Auch Phönix und Bochumer, sowie
Deutsch-Luxemburger zeigten eine gute Haltung.

Im weiteren Verlaufe waren besonders Deutsche Bank, öster-
reichische Bahnen, Bochumer und Harpener gebessert, während
Dortmunder etwas von der Kursavance wieder hergeben mußten.

In zweiter Börsenstunde schrit die Baissepartei im Hinblick
auf den herannahenden Ultimo zu Deckungskäufen, was gleich-
falls zu der Befestigung beitrug. Späterhin schwächte sich die
Tendenz jedoch wieder ab, als London niedrigere Kurse meldete,
insbesondere Russenwerte büßten im Kurse ein. Aus Prinz Hein-
rich-Bahn lagen schwach auf die Mindereinnahmen. Von Banken-
werten stellten sich Deutsche Bank und Diskonto-Kommandit-
[Spaltenumbruch] anteile niedriger, während Kreditaktien sich weiter befestigten.
Am Markte der Transportwerte lagen Mittelmeerbahnen zum
Schlusse fest, wogegen Canada und Orientbahnen etwas niedriger
waren. Von Montanwerten gaben Laura Phönix und Gelfen-
kirchener nach. Auch Schiffahrtsaktien mußten von ihrer Kurs-
besserung wieder etwas hergeben.

Privatdiskonto 4 5/8 , Ultimogeld 53/4 Prozent, tägliches Geld
41/2 bis 4 Prozent, die Seehandlung prolongierte Geld bis
27. März zu 4 Prozent.



A. Gaswerk Mantua in Augsburg.

(Privattelegr.)
Die Gesellschaft mit dem Sitz in Augsburg kündigt ihre sämtlichen
41/2 proz. Schuldverschreibungen aus den Jahren 1890
und 1892 zur Heimzahlung auf den 1. Juli 1908.

* Württembergische Vereinsbank.

In der heutigen 39. or-
dentlichen Generalversammlung waren 22 Aktionäre anwesend,
welche 10,708 Stimmen vertraten. Sämtliche Anträge des Auf-
sichtsrats wurden einstimmig angenommen; die Dividende von
sieben Prozent kommt von heute ab zur Auszahlung. Die aus-
scheidenden Mitglieder des Aufsichtsrats wurden wiedergewählt.

* Württembergische Bankanstalt.

Die heutige Generalver-
sammlung, in welcher ein Nominalbetrag von 1,536,600 M Aktien
vertreten war, genehmigte einstimmig die Anträge des Aufsichts-
rats und damit die sofortige Auszahlung einer Dividende von
7 Proz. Sämtliche acht austretenden Mitglieder des Aufsichts-
rats wurden auf drei Jahre wiedergewählt.

(Privattelegramm.) Nach
dem Geschäftsbericht der Oberschlesischen Kokswerke
und Chemischen Fabriken A.-G. in Berlin
wurde,
nach Abschreibungen von 1,055,000 M (1,050,000 M), ein Rein-
gewinn
erzielt von 2,407,990 M (2,208,345 M), woraus 11
Prozent (10 Prozent) Dividende verteilt werden. Die Aus-
sichten
für das laufende Jahr wurden als für befriedigende
bezeichnet.

Nach dem Geschäftsbericht der Essener Steinkohlen-
bergwerke
A.-G. wurde nach Abschreibungen von 1,072,783
Mark (1,085,401 M) ein Reingewinn erzielt von 2,808,678 M
(2,284,666 M), woraus eine Dividende von 10 Proz. (wie
i. V.) verteilt wird. Für das Jahr 1908 sind nach Angabe der
Verwaltung die Aussichten nicht ungünstig.

Auf Anregung der Berliner Handelskammer ist
eine teilweise Verbesserung der Packetbeförde-
rung von Berlin nach Nürnberg
eingetreten, indem
für diejenigen Sendungen, die Berlin um 6 Uhr 25 Min. abends
mit dem D-Zug 164 verlassen, die Schlußzeiten, die zwischen 121/2
Uhr und 23/4 Uhr in Berlin liegen, zum Teil um 2--3 Stunden
verkürzt werden konnten.

(Privattelegramm.)
Der Aufsichtsrat der Allgemeinen Elsässischen Bank-
Gesellschaft
in Straßburg schlägt auf das erhöhte Aktien-
kapital 61/2 Prozent Dividende vor (6 Prozent).

Wie die Frankfurter Zeitung erfährt, hat die Serbische
Skupschtina
vorgestern einen Regierungsantrag angenom-
men, das Privilegium der Nationalbank für 25
Jahre zu verlängern.


In der vergangenen Woche wurden
12,000 Dollars Gold und 952,000 Dollars Silber ausge-
führt
. Eingeführt wurden 678,000 Dollars Gold und 55,000
Dollars Silber.



[irrelevantes Material]
Nr. 138. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 24. März 1908.
[Spaltenumbruch]

Anfangs-
kurſe
. Oeſterr. Kredit 202.20, Staatsbahn 143.80, Lombarden
25.50, Ungar. Goldrente 94.[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]0, Deutſche Bank 239.00, Diskonto-
Kommandit 176.80, Dresdner Bank 138.00, Gotthardbahn —.
Tendenz: Feſt.

(Privattelegramm.)
Die Börſe war etwas feſter, aber ſehr ſtill. Gefragt ſind Staats-
Fonds, beſonders Japaner, Ruſſen und inländiſche. Privat-
diskont
4 Prozent.

Vorbörſe. Kreditaktien 642.75,
Marknoten per Ultimo 117.66, Ungariſche Kredit —, Staats-
bahn 672.00, Lombarden 143.50. Tendenz: Feſt.

Kreditaktien 643.00,
Lombarden 143.25, Napoleons 19.11, Marknoten per Kaſſa 117.72,
do. per Ultimo 117.6, Ungariſche Goldrente 111.85, Länderbank
433.00, Staatsbahn 672.75. Tendenz: Feſt.

Schlußkurſe.

[Tabelle]

(Privattelegramm.) Die
Börſe war im ganzen behauptet.

(Privattelegramm.)

[Tabelle]
[Spaltenumbruch]
Letzte Handelsnachrichten.

(Privattelegramm.)
Schlußkurſe.

[Tabelle]

(Privattelegramm.) Im
Gegenſatz zu den letzten Tagen etwickelte ſich heute ein etwas
lebhafterer Verkehr, der vorwiegend auf den leichteren Geldſtand
zurückzuführen war, der ſich in London gezeigt hatte. Man wollte
daran die Hoffnung knüpfen, daß auch bei uns bald eine Beſſe-
rung der Geldverhältniſſe zu erwarten ſteht, ſo daß die Frage
einer Diskontovermäßigung in nicht mehr allzu weite Ferne ge-
rückt wäre. Da ferner die Weſtbörſen, insbeſondere New-York,
eine gute Dispoſition bekundet hatten, ſo eröffnete auch hier der
Markt in durchaus feſter Tendenz, die hauptſächlich am Mon-
tanmarkt
und Schiffahrtsmarkt ſtärker zum Ausdruck
kam. Auf dieſen wirkten die Auslaſſungen in der Generalver-
ſammlung der Packetfahrt-Geſellſchaft anregend, die weniger
peſſimiſtiſche Perſpektiven für die Schiffahrt eröffneten, als man
in letzter Zeit allgemein angenommen hatte. Packetfahrt und
Norddeutſche Lloydaktien profitierten je über ¾ Proz. Am
Bankenmarkt war das Geſchäft etwas ruhiger. Gebeſſert
waren hier hauptſächlich Handelstanleile, Diskonto-Kommandit
und Schaaffhauſener. Ruſſenbank und Nationalbank neigten
zur Abſchwächung. Am Markte der Transportwerte lagen
amerikaniſche Bahnen feſt im Einklang mit New-York. Canada
gewannen über ½ Proz., angeblich auf Käufe der Verwaltung.
Auch öſterreichiſche Bahnen bekundeten eine feſte Haltung, wäh-
rend Prinz Heinrich-Bahn und Orientbahnen abgeſchwächt lagen.
Am Rentenmarkte waren beſonders Japaner feſt. 3proz.
Reichsanleihe gaben um 10 Pfg. nach. Von Montanwerten
waren in erſter Linie Dortmunder und Laura bevorzugt, die je
um 1 Proz. anziehen konnten. Auch Phönix und Bochumer, ſowie
Deutſch-Luxemburger zeigten eine gute Haltung.

Im weiteren Verlaufe waren beſonders Deutſche Bank, öſter-
reichiſche Bahnen, Bochumer und Harpener gebeſſert, während
Dortmunder etwas von der Kursavance wieder hergeben mußten.

In zweiter Börſenſtunde ſchrit die Baiſſepartei im Hinblick
auf den herannahenden Ultimo zu Deckungskäufen, was gleich-
falls zu der Befeſtigung beitrug. Späterhin ſchwächte ſich die
Tendenz jedoch wieder ab, als London niedrigere Kurſe meldete,
insbeſondere Ruſſenwerte büßten im Kurſe ein. Aus Prinz Hein-
rich-Bahn lagen ſchwach auf die Mindereinnahmen. Von Banken-
werten ſtellten ſich Deutſche Bank und Diskonto-Kommandit-
[Spaltenumbruch] anteile niedriger, während Kreditaktien ſich weiter befeſtigten.
Am Markte der Transportwerte lagen Mittelmeerbahnen zum
Schluſſe feſt, wogegen Canada und Orientbahnen etwas niedriger
waren. Von Montanwerten gaben Laura Phönix und Gelfen-
kirchener nach. Auch Schiffahrtsaktien mußten von ihrer Kurs-
beſſerung wieder etwas hergeben.

Privatdiskonto 4⅝, Ultimogeld 5¾ Prozent, tägliches Geld
4½ bis 4 Prozent, die Seehandlung prolongierte Geld bis
27. März zu 4 Prozent.



A. Gaswerk Mantua in Augsburg.

(Privattelegr.)
Die Geſellſchaft mit dem Sitz in Augsburg kündigt ihre ſämtlichen
4½ proz. Schuldverſchreibungen aus den Jahren 1890
und 1892 zur Heimzahlung auf den 1. Juli 1908.

* Württembergiſche Vereinsbank.

In der heutigen 39. or-
dentlichen Generalverſammlung waren 22 Aktionäre anweſend,
welche 10,708 Stimmen vertraten. Sämtliche Anträge des Auf-
ſichtsrats wurden einſtimmig angenommen; die Dividende von
ſieben Prozent kommt von heute ab zur Auszahlung. Die aus-
ſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats wurden wiedergewählt.

* Württembergiſche Bankanſtalt.

Die heutige Generalver-
ſammlung, in welcher ein Nominalbetrag von 1,536,600 M Aktien
vertreten war, genehmigte einſtimmig die Anträge des Aufſichts-
rats und damit die ſofortige Auszahlung einer Dividende von
7 Proz. Sämtliche acht austretenden Mitglieder des Aufſichts-
rats wurden auf drei Jahre wiedergewählt.

(Privattelegramm.) Nach
dem Geſchäftsbericht der Oberſchleſiſchen Kokswerke
und Chemiſchen Fabriken A.-G. in Berlin
wurde,
nach Abſchreibungen von 1,055,000 M (1,050,000 M), ein Rein-
gewinn
erzielt von 2,407,990 M (2,208,345 M), woraus 11
Prozent (10 Prozent) Dividende verteilt werden. Die Aus-
ſichten
für das laufende Jahr wurden als für befriedigende
bezeichnet.

Nach dem Geſchäftsbericht der Eſſener Steinkohlen-
bergwerke
A.-G. wurde nach Abſchreibungen von 1,072,783
Mark (1,085,401 M) ein Reingewinn erzielt von 2,808,678 M
(2,284,666 M), woraus eine Dividende von 10 Proz. (wie
i. V.) verteilt wird. Für das Jahr 1908 ſind nach Angabe der
Verwaltung die Ausſichten nicht ungünſtig.

Auf Anregung der Berliner Handelskammer iſt
eine teilweiſe Verbeſſerung der Packetbeförde-
rung von Berlin nach Nürnberg
eingetreten, indem
für diejenigen Sendungen, die Berlin um 6 Uhr 25 Min. abends
mit dem D-Zug 164 verlaſſen, die Schlußzeiten, die zwiſchen 12½
Uhr und 2¾ Uhr in Berlin liegen, zum Teil um 2—3 Stunden
verkürzt werden konnten.

(Privattelegramm.)
Der Aufſichtsrat der Allgemeinen Elſäſſiſchen Bank-
Geſellſchaft
in Straßburg ſchlägt auf das erhöhte Aktien-
kapital 6½ Prozent Dividende vor (6 Prozent).

Wie die Frankfurter Zeitung erfährt, hat die Serbiſche
Skupſchtina
vorgeſtern einen Regierungsantrag angenom-
men, das Privilegium der Nationalbank für 25
Jahre zu verlängern.


In der vergangenen Woche wurden
12,000 Dollars Gold und 952,000 Dollars Silber ausge-
führt
. Eingeführt wurden 678,000 Dollars Gold und 55,000
Dollars Silber.



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[7/0007] Nr. 138. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 24. März 1908. * Frankfurt a. M., 23. März. 12 Uhr mittags. Anfangs- kurſe. Oeſterr. Kredit 202.20, Staatsbahn 143.80, Lombarden 25.50, Ungar. Goldrente 94._0, Deutſche Bank 239.00, Diskonto- Kommandit 176.80, Dresdner Bank 138.00, Gotthardbahn —. Tendenz: Feſt. t. Frankfurt a. M., 23. März. (Privattelegramm.) Die Börſe war etwas feſter, aber ſehr ſtill. Gefragt ſind Staats- Fonds, beſonders Japaner, Ruſſen und inländiſche. Privat- diskont 4[FORMEL] Prozent. * Wien, 23. März, 10 Uhr. Vorbörſe. Kreditaktien 642.75, Marknoten per Ultimo 117.66, Ungariſche Kredit —, Staats- bahn 672.00, Lombarden 143.50. Tendenz: Feſt. * Wien, 23. März, 11 Uhr mittags. Kreditaktien 643.00, Lombarden 143.25, Napoleons 19.11, Marknoten per Kaſſa 117.72, do. per Ultimo 117.6, Ungariſche Goldrente 111.85, Länderbank 433.00, Staatsbahn 672.75. Tendenz: Feſt. * Wien, 23. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurſe. y. London, 23. März. (Privattelegramm.) Die Börſe war im ganzen behauptet. y. London, 23. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) Letzte Handelsnachrichten. * Berlin, 23. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) Schlußkurſe. w. Berlin, 23. März. (Privattelegramm.) Im Gegenſatz zu den letzten Tagen etwickelte ſich heute ein etwas lebhafterer Verkehr, der vorwiegend auf den leichteren Geldſtand zurückzuführen war, der ſich in London gezeigt hatte. Man wollte daran die Hoffnung knüpfen, daß auch bei uns bald eine Beſſe- rung der Geldverhältniſſe zu erwarten ſteht, ſo daß die Frage einer Diskontovermäßigung in nicht mehr allzu weite Ferne ge- rückt wäre. Da ferner die Weſtbörſen, insbeſondere New-York, eine gute Dispoſition bekundet hatten, ſo eröffnete auch hier der Markt in durchaus feſter Tendenz, die hauptſächlich am Mon- tanmarkt und Schiffahrtsmarkt ſtärker zum Ausdruck kam. Auf dieſen wirkten die Auslaſſungen in der Generalver- ſammlung der Packetfahrt-Geſellſchaft anregend, die weniger peſſimiſtiſche Perſpektiven für die Schiffahrt eröffneten, als man in letzter Zeit allgemein angenommen hatte. Packetfahrt und Norddeutſche Lloydaktien profitierten je über ¾ Proz. Am Bankenmarkt war das Geſchäft etwas ruhiger. Gebeſſert waren hier hauptſächlich Handelstanleile, Diskonto-Kommandit und Schaaffhauſener. Ruſſenbank und Nationalbank neigten zur Abſchwächung. Am Markte der Transportwerte lagen amerikaniſche Bahnen feſt im Einklang mit New-York. Canada gewannen über ½ Proz., angeblich auf Käufe der Verwaltung. Auch öſterreichiſche Bahnen bekundeten eine feſte Haltung, wäh- rend Prinz Heinrich-Bahn und Orientbahnen abgeſchwächt lagen. Am Rentenmarkte waren beſonders Japaner feſt. 3proz. Reichsanleihe gaben um 10 Pfg. nach. Von Montanwerten waren in erſter Linie Dortmunder und Laura bevorzugt, die je um 1 Proz. anziehen konnten. Auch Phönix und Bochumer, ſowie Deutſch-Luxemburger zeigten eine gute Haltung. Im weiteren Verlaufe waren beſonders Deutſche Bank, öſter- reichiſche Bahnen, Bochumer und Harpener gebeſſert, während Dortmunder etwas von der Kursavance wieder hergeben mußten. In zweiter Börſenſtunde ſchrit die Baiſſepartei im Hinblick auf den herannahenden Ultimo zu Deckungskäufen, was gleich- falls zu der Befeſtigung beitrug. Späterhin ſchwächte ſich die Tendenz jedoch wieder ab, als London niedrigere Kurſe meldete, insbeſondere Ruſſenwerte büßten im Kurſe ein. Aus Prinz Hein- rich-Bahn lagen ſchwach auf die Mindereinnahmen. Von Banken- werten ſtellten ſich Deutſche Bank und Diskonto-Kommandit- anteile niedriger, während Kreditaktien ſich weiter befeſtigten. Am Markte der Transportwerte lagen Mittelmeerbahnen zum Schluſſe feſt, wogegen Canada und Orientbahnen etwas niedriger waren. Von Montanwerten gaben Laura Phönix und Gelfen- kirchener nach. Auch Schiffahrtsaktien mußten von ihrer Kurs- beſſerung wieder etwas hergeben. Privatdiskonto 4⅝, Ultimogeld 5¾ Prozent, tägliches Geld 4½ bis 4 Prozent, die Seehandlung prolongierte Geld bis 27. März zu 4 Prozent. A. Gaswerk Mantua in Augsburg. (Privattelegr.) Die Geſellſchaft mit dem Sitz in Augsburg kündigt ihre ſämtlichen 4½ proz. Schuldverſchreibungen aus den Jahren 1890 und 1892 zur Heimzahlung auf den 1. Juli 1908. * Württembergiſche Vereinsbank. In der heutigen 39. or- dentlichen Generalverſammlung waren 22 Aktionäre anweſend, welche 10,708 Stimmen vertraten. Sämtliche Anträge des Auf- ſichtsrats wurden einſtimmig angenommen; die Dividende von ſieben Prozent kommt von heute ab zur Auszahlung. Die aus- ſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats wurden wiedergewählt. * Württembergiſche Bankanſtalt. Die heutige Generalver- ſammlung, in welcher ein Nominalbetrag von 1,536,600 M Aktien vertreten war, genehmigte einſtimmig die Anträge des Aufſichts- rats und damit die ſofortige Auszahlung einer Dividende von 7 Proz. Sämtliche acht austretenden Mitglieder des Aufſichts- rats wurden auf drei Jahre wiedergewählt. w. Berlin, 23. März. (Privattelegramm.) Nach dem Geſchäftsbericht der Oberſchleſiſchen Kokswerke und Chemiſchen Fabriken A.-G. in Berlin wurde, nach Abſchreibungen von 1,055,000 M (1,050,000 M), ein Rein- gewinn erzielt von 2,407,990 M (2,208,345 M), woraus 11 Prozent (10 Prozent) Dividende verteilt werden. Die Aus- ſichten für das laufende Jahr wurden als für befriedigende bezeichnet. Nach dem Geſchäftsbericht der Eſſener Steinkohlen- bergwerke A.-G. wurde nach Abſchreibungen von 1,072,783 Mark (1,085,401 M) ein Reingewinn erzielt von 2,808,678 M (2,284,666 M), woraus eine Dividende von 10 Proz. (wie i. V.) verteilt wird. Für das Jahr 1908 ſind nach Angabe der Verwaltung die Ausſichten nicht ungünſtig. Auf Anregung der Berliner Handelskammer iſt eine teilweiſe Verbeſſerung der Packetbeförde- rung von Berlin nach Nürnberg eingetreten, indem für diejenigen Sendungen, die Berlin um 6 Uhr 25 Min. abends mit dem D-Zug 164 verlaſſen, die Schlußzeiten, die zwiſchen 12½ Uhr und 2¾ Uhr in Berlin liegen, zum Teil um 2—3 Stunden verkürzt werden konnten. t. Frankfurt a. M., 23. März. (Privattelegramm.) Der Aufſichtsrat der Allgemeinen Elſäſſiſchen Bank- Geſellſchaft in Straßburg ſchlägt auf das erhöhte Aktien- kapital 6½ Prozent Dividende vor (6 Prozent). Wie die Frankfurter Zeitung erfährt, hat die Serbiſche Skupſchtina vorgeſtern einen Regierungsantrag angenom- men, das Privilegium der Nationalbank für 25 Jahre zu verlängern. * New-York, 21. März. In der vergangenen Woche wurden 12,000 Dollars Gold und 952,000 Dollars Silber ausge- führt. Eingeführt wurden 678,000 Dollars Gold und 55,000 Dollars Silber. _

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 138, 24. März 1908, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine138_1908/7>, abgerufen am 22.11.2024.