Allgemeine Zeitung. Nr. 129. München, 18. März 1908.München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 18. März 1908. Nr. 129. [Spaltenumbruch]
Handels-Zeitung. Industrie und Handel. Lieferungen nach dem Ausla'nde. Die durchschnitt- Die Summe der unerledigten Aufträge betrug am t. Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer A.-G. in Frank- furt a. M. (Privattelegramm.) Die Generalver- r. Vom Kohlensyndikat. (Privattelegramm.) * Bergwerksgesellschaft Hibernia. Aus dem Rechenschafts- Fondsbörsen. .. München, 17. März. Börse. Die Kurse der leitenden Wir notieren: Kredit-Aktien 201.30, Diskonto-Kommandit Von Lokalpapieren sind besser: Hypotheken- und * Berlin, 17. März. Berliner Anfangskurse. [Tabelle] * Wien, 17. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurse. [Tabelle] t. Frankfurt a. M., 17. März. (Privattelegramm.) * Frankfurt a. M., 17. März. 12 Uhr mittags. Anfangs- y. London, 17. März. (Privattelegramm.) Die y. London, 17. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] * Rio de Janeiro, 16. März. Wechsel auf London . Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 17. März. (Privattelegramm.) Die Börse Im weiteren Verlaufe kam das Geschäft fast vollständig zum Privatdiskont 4 5/8 Prozent. Tägliches Geld 41/2 Prozent. * Berlin, 17. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] w. Reichsbank. (Privattelegramm.) Der Zentral- w. Berlin, 17. März. (Privattelegramm.) Wie ich Nach dem Geschäftsbericht der Rütgerswerke A.-G. Nach dem Geschäftsberichte der Süddeutschen Immo- Die Vorwohler Portlandzementfabrik A.-G. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin sprachen sich Der oberschlesische Kohlenversand betrug in der * Madrid, 17. März. Die Regierung brachte in der Kammer * Kimberley, 17. März. Infolge des Darniederlie- Letzte Nachrichten. Die Entscheidung über das Reichsvereinsgesetz. n. Berlin, 17. März, 11.35 V.(Privattelegr.) Verein deutscher Dramatiker. n. Berlin, 17. März, 10.14 V.(Privattelegr.) Geschästsbericht des Reichsversicherungsamtes. n. Berlin, 17. März, 11.56 V.(Privattelegramm.) Das sächsische Wahlrecht. # Dresden, 17. März.Die Mehrheit der konserva- Die Monarchenbegegnung in Venedig. gl. Rom, 17. März, 8.24 V.(Privattelegramm.) Jn Eine Verschwörung in Lissabon * Lissabon, 17. März.Hier wurde eine Verschwö- Rußland und England auf dem Balkan. v. A. St. Petersburg, 17. März. 8.10 V.(Privattele- * Berlin, 17. März. Die Kronprinzessin Ceci- n. Berlin, 17. März, 11.05 V. (Privattelegr.) n. Berlin, 17. März, 12.55 N. (Privattelegramm.) München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 18. März 1908. Nr. 129. [Spaltenumbruch]
Handels-Zeitung. Induſtrie und Handel. Lieferungen nach dem Ausla’nde. Die durchſchnitt- Die Summe der unerledigten Aufträge betrug am t. Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer A.-G. in Frank- furt a. M. (Privattelegramm.) Die Generalver- r. Vom Kohlenſyndikat. (Privattelegramm.) * Bergwerksgeſellſchaft Hibernia. Aus dem Rechenſchafts- Fondsbörſen. .. München, 17. März. Börſe. Die Kurſe der leitenden Wir notieren: Kredit-Aktien 201.30, Diskonto-Kommandit Von Lokalpapieren ſind beſſer: Hypotheken- und * Berlin, 17. März. Berliner Anfangskurſe. [Tabelle] * Wien, 17. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurſe. [Tabelle] t. Frankfurt a. M., 17. März. (Privattelegramm.) * Frankfurt a. M., 17. März. 12 Uhr mittags. Anfangs- y. London, 17. März. (Privattelegramm.) Die y. London, 17. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] * Rio de Janeiro, 16. März. Wechſel auf London . Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 17. März. (Privattelegramm.) Die Börſe Im weiteren Verlaufe kam das Geſchäft faſt vollſtändig zum Privatdiskont 4⅝ Prozent. Tägliches Geld 4½ Prozent. * Berlin, 17. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] w. Reichsbank. (Privattelegramm.) Der Zentral- w. Berlin, 17. März. (Privattelegramm.) Wie ich Nach dem Geſchäftsbericht der Rütgerswerke A.-G. Nach dem Geſchäftsberichte der Süddeutſchen Immo- Die Vorwohler Portlandzementfabrik A.-G. Die Aelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin ſprachen ſich Der oberſchleſiſche Kohlenverſand betrug in der * Madrid, 17. März. Die Regierung brachte in der Kammer * Kimberley, 17. März. Infolge des Darniederlie- Letzte Nachrichten. Die Entſcheidung über das Reichsvereinsgeſetz. n. Berlin, 17. März, 11.35 V.(Privattelegr.) Verein deutſcher Dramatiker. n. Berlin, 17. März, 10.14 V.(Privattelegr.) Geſchäſtsbericht des Reichsverſicherungsamtes. n. Berlin, 17. März, 11.56 V.(Privattelegramm.) Das ſächſiſche Wahlrecht. # Dresden, 17. März.Die Mehrheit der konſerva- Die Monarchenbegegnung in Venedig. gl. Rom, 17. März, 8.24 V.(Privattelegramm.) Jn Eine Verſchwörung in Liſſabon * Liſſabon, 17. März.Hier wurde eine Verſchwö- Rußland und England auf dem Balkan. v. A. St. Petersburg, 17. März. 8.10 V.(Privattele- * Berlin, 17. März. Die Kronprinzeſſin Ceci- n. Berlin, 17. März, 11.05 V. (Privattelegr.) n. Berlin, 17. März, 12.55 N. (Privattelegramm.) <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0006" n="6"/> <fw place="top" type="header">München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 18. März 1908. Nr. 129.</fw><lb/> <cb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Handels-Zeitung.</hi> </hi> </head> <div n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Induſtrie und Handel.</hi> </hi> </head> <div xml:id="a03b" prev="#a03a" type="jArticle" n="4"> <p><hi rendition="#g">Lieferungen</hi> nach dem <hi rendition="#g">Ausla’nde.</hi> Die durchſchnitt-<lb/> liche Arbeiterzahl betrug 5182. Der <hi rendition="#g">Betriebsüber-<lb/> ſchuß</hi> bezifferte ſich auf 4,380,093 M (5,150,637 M), der<lb/> Gewinn an Zinſen und Beteiligungen 1,516,169 M<lb/> (821,475 M), der Vortrag 416,383 M (123,755 M), der<lb/><hi rendition="#g">Bruttogewinn</hi> auf 6,312,646 M (6,095,867 M). Die<lb/> Unkoſten erforderten 1,002,310 M (799,798 M), Abſchrei-<lb/> bungen 1,546,871 M (1,421,721 M), der <hi rendition="#g">Reingewinn</hi><lb/> 3,763,464 M (3,650,525 M). Hieraus werden wie im Vor-<lb/> jahre, 20 Prozent = 3 Mill. M verteilt, 100,000 M erhält<lb/> der Arbeiter-Unterſtützungsfonds, 211,766 M der Aufſichts-<lb/> rat und 451,697 M werden vorgetragen. In den <hi rendition="#g">Aktiven</hi><lb/> ſind aufgeführt: Grundſtücke 4.46 Mill. M, Gebäude 4.29<lb/> Mill. M. Maſchinen 2.23 Mill. M, Effekten 4.48 Mill. M,<lb/> Bankguthaben 4.05 Mill. M. Debitoren 2.36 Mill. M, Vor-<lb/> räte 7.87 Mill. M. <hi rendition="#g">Dagegen:</hi> Aktienkapital 15 Mill. M,<lb/> Reſervefonds 5 Mill. M, Wohltätigkeitsfonds 1.54 Mill.<lb/> Mark, Kreditoren 5.49 Mill. M.</p><lb/> <p>Die Summe der unerledigten Aufträge betrug am<lb/> Schluſſe des Geſchäftsjahres 16.3 Mill. M; ſeitdem ſind für<lb/> 1.75 Mill. M Beſtellungen erfolgt. Dementſprechend wird<lb/> auch für das <hi rendition="#g">laufende</hi> Geſchäftsjahr ein <hi rendition="#g">gutes</hi> Er-<lb/> trägnis erwartet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#aq">t.</hi> <hi rendition="#b">Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer A.-G. in Frank-<lb/> furt a. M.</hi> </head><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Die Generalver-<lb/> ſammlung genehmigte die Vorlagen und ſetzte die <hi rendition="#g">Divi-<lb/> dende</hi> auf 25 Prozent feſt. In bezug auf die Geſchäfts-<lb/> ausſichten verwies die Verwaltung auf den Geſchäftsbericht.<lb/> Die <hi rendition="#g">Rennbahn im Taunus</hi> ſei für die Geſellſchaft<lb/> und für die ganze Automobilinduſtrie von großem Vorteil.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#aq">r.</hi> <hi rendition="#b">Vom Kohlenſyndikat.</hi> </head><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/> Wie ich erfahre, iſt geſtern der Aufſichtsrat des Kohlen-<lb/> ſyndikats telegraphiſch einberufen worden. Es handelt ſich<lb/> um eine eventuelle <hi rendition="#g">weitere Einſchränkung der<lb/> Koksproduktion,</hi> da ſich ein außerordentlich <hi rendition="#g">ver-<lb/> ſtärkter Abſatzmangel</hi> bemerkbar macht. Es ſollen<lb/> im März bis jetzt erſt 30 Prozent der Koksbeteiligung ab-<lb/> geſetzt worden ſein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head>* <hi rendition="#b">Bergwerksgeſellſchaft Hibernia.</hi></head><lb/> <p>Aus dem Rechenſchafts-<lb/> bericht der Geſellſchaft, die auf 60 Mill. M Aktienkapital eine<lb/><hi rendition="#g">Dividende</hi> von 14 Prozent (wie i. V.) gleich 8.40 Mill. M<lb/> (8.05 Mill. M) verteilt, iſt noch hervorzuheben, daß die <hi rendition="#g">Koh-<lb/> lenförderung</hi> um 230,152 Tonnen auf 5.90 Mill. Tonn. ge-<lb/> ſtiegen, die <hi rendition="#g">Koksförderung</hi> dagegen um 7950 Tonnen auf<lb/> 798,075 Tonnen zurückgegangen iſt. Ueber die <hi rendition="#g">Kontingen-<lb/> tierung des Selbſtverbrauchs</hi> der Hüttenzechen äußert<lb/> ſich der Bericht dahin, daß während des ganzen Jahres 1907<lb/> mit nur teilweiſem Erfolg das ſtatiſtiſche Material herbeigeholt<lb/> worden ſei. Der Ausbau der <hi rendition="#g">Kraftwerke</hi> wurde mit Rück-<lb/> ſicht auf den Selbſtverbrauch und zur Verſorgung des Elektrizi-<lb/> tätswerkes Weſtfalen ausgiebig fortgeführt; er werde Mitte 1908<lb/> zu einem gewiſſen Abſchluß kommen, der allerdings nicht end-<lb/> gültig ſei. Die Werke würden dann über eine Leiſtungsfähigkeit<lb/> von 20,000 Pferdeſtärken verfügen. In dem <hi rendition="#g">Anfechtungs-<lb/> prozeß des Fiskus</hi> gegen die Beſchlüſſe der Generalver-<lb/> ſammlung vom 4. Dezember 1906 ſteht am 25. ds. Mts. Termin<lb/> vor dem Reichsgericht an. Für Neuanlagen wurden 9.61 Mill.<lb/> Mark (9.64 Mill. M), alſo reichlich das Doppelte der Abſchrei-<lb/> bungen, aufgewendet. Die Anlagen ſtehen danach in der Bilanz<lb/> mit 97.29 Mill. M zu Buch (92.58 Mill. M), in Bankguthaben<lb/> ſtanden bei Jahresſchluß 10.66 Mill. M (12.43 Mill. M), bei<lb/> Debitoren 6.91 Mill. M (6.1 Mill. M) aus, während andrerſeits<lb/> Kreditoren 11.24 Mill. M (10.51 Mill. M) zu fordern hatten,<lb/> abgeſehen von 20.24 Mill. M Anleiheſchuld. Die Reſerven be-<lb/> tragen 18.26 Mill. M bei 60 Mill. M Aktienkapital.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fondsbörſen.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>.. <hi rendition="#b">München,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Börſe.</hi> Die Kurſe der leitenden<lb/> Werte ſetzten etwas unter ihrem geſtrigen Schluſſe ein. New-<lb/> York, Eſſener Kohlenmarkt, Börſengeſetz — alles mögliche wurde<lb/> für den Rückgang geltend gemacht, nur vom hauptſächlichſten<lb/> Grunde, der vollſtändigen Direktionsloſigkeit der Börſen, ſprach<lb/> man nicht. Hierin liegt aber die eigentliche Urſache der gegen-<lb/> wärtig ſo unerfreulichen Lage unſerer Märkte.</p><lb/> <p>Wir notieren: Kredit-Aktien 201.30, Diskonto-Kommandit<lb/> 175.20, Handelsgeſellſchaft 158.00, Deutſche Bank 237.80, Dresd-<lb/> ner Bank 137.50, Reichsanleihe 82.20, Laurahütte 209.00, Bo-<lb/> chumer 197.50, Gelſenkirchener 182.60, Harpener 193.20.</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">Lokalpapieren</hi> ſind <hi rendition="#g">beſſer:</hi> Hypotheken- und<lb/> Wechſelbank (0.50). Pfälziſche Hypotheken-Bank (0.50), Rück-<lb/> verſicherung (3 M) und Geſellſchaft für elektrotechniſche Unter-<lb/> nehmungen (0.60); <hi rendition="#g">niedriger:</hi> Nürnberger Vereinsbank<lb/> (0.50), <hi rendition="#g">Riedinger</hi> (5.50), Spinnerei Hof (2), Löwenbräu<lb/> (1), Grazer Brauerei (1) und Malzfabrik Stuttgart-Aktien<lb/> (0.50 Prozent).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#b">* Berlin,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p> <hi rendition="#g">Berliner Anfangskurſe.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 17. März, 1 Uhr 30 Min. nachm.</dateline><lb/> <p> <hi rendition="#g">Schlußkurſe.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#aq">t.</hi><hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/> Die Börſe war allgemein ſchwächer auf New-York und auf un-<lb/><cb/> günſtige Nachrichten vom Kohlenmarkt, ſowie auf das weitere<lb/> Anziehen des <hi rendition="#g">Privatdiskontos</hi> auf 4⅝ Proz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 17. März. 12 Uhr mittags.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Anfangs-<lb/> kurſe.</hi> Oeſterr. Kredit 201.20, Staatsbahn 143.00, Lombarden<lb/> 25.50, Ungar. Goldrente 93.90, Deutſche Bank 238.00, Diskonto-<lb/> Kommandit 175.70, Dresdner Bank 137.50, Gotthardbahn —.<lb/> Tendenz: Schwach.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Die<lb/> Börſe war etwas ſchwächer.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 17. März, 11 Uhr.</dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#b">* Rio de Janeiro,</hi> 16. März.</dateline><lb/> <p>Wechſel auf London <formula notation="TeX">15\frac{5}{16}</formula>.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Letzte Handelsnachrichten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Die Börſe<lb/> eröffnete durchweg mit abgeſchwächtem Kursniveau unter dem<lb/> Eindruck der ungünſtigen Meldungen, die aus dem Montanrevier<lb/> vorlagen. Außerdem wirkte verſtimmend, daß New-York<lb/> ſtärkeren Kursſchwankungen ausgeſetzt war und mit ſchwacher<lb/> Tendenz ſchloß, wobei beſonders die Kursrückgänge der amerika-<lb/> niſchen Bahnen ins Auge fielen. Der verhältnismäßig befrie-<lb/> digende Reichsbankausweis vermochte ebenſo wenig wie das<lb/> Weichen des Londoner Privatdiskontos bis auf 2⅞ Proz. bei<lb/> der allgemeinen Mißſtimmung einen irgendwie nennenswerten<lb/> Einfluß auszuüben, vielmehr war noch die Einwirkung des Ein-<lb/> fluſſes zu verſpüren, die der Beſchluß der Börſengeſetzkommiſſion<lb/> hervorgerufen hatte. Das Geſchäft blieb auch heute auf allen<lb/> Gebieten äußerſt luſtlos. Das Privatpublikum fehlte gänzlich.<lb/> Die ſtärtſten Kurseinbußen erlitten <hi rendition="#g">Montanpapiere.</hi> Ver-<lb/> ſtimmend wirkte hier die vom Kohlenſyndikat in Ausſicht ge-<lb/> nommene weitere Einſchränkung der Koksproduktion infolge des<lb/> zunehmenden Abſatzmangels; ferner die ſehr unfreundlich klingen-<lb/> den Auslaſſungen eines rheiniſch-weſtfäliſchen Blattes über die<lb/> Lage des Kohlenmarktes, ſowie endlich die vom Haſper Eiſenwerk<lb/> feſtgeſetzten Lohnreduktionen. Der Bericht der Eſſener Montan-<lb/> börſe konnte bei der luſtloſen Haltung, die der Bankenmarkt<lb/> zeigte, keine Einwirkung ausüben. Gelſenkirchener verloren faſt<lb/> 1½ Proz., auch Phönix büßten über 1 Proz. ein. Schwach lagen<lb/> außerdem beſonders Harpener und Laurahütte. Am <hi rendition="#g">Banken-<lb/> markt</hi> war das Geſchäft äußerſt luſtlos bei gleichfalls vor-<lb/> wiegend nachgebenden Kurſen. Stärkere Einbußen erlitten<lb/> Deutſche Bank und Schaaffhauſener. Am Markte der Transport-<lb/> werte hatten amerikaniſche Bahnen unter der ſcharfen Abwärts-<lb/> bewegung zu leiden, die ſich in New-York bemerkbar machte.<lb/> Baltimore verloren 1 Proz., Canada ¾ Proz. Lombarden gaben,<lb/> unter dem Druck des ſtarken Anſchwellens der Mehrausgaben,<lb/> die auch fernerhin bei der Bahn zu erwarten ſtehen, ¾ Proz.<lb/> nach. Der Rentenmarkt lag ſtark vernachläſſigt. 3proz. Reichs-<lb/> anleihe, Japaner und Türkenloſe lagen ſchwächer. Schiffahrts-<lb/> aktien hatten unter den ungünſtigen Dividendenausſichten<lb/> des Norddeutſchen Lloyd zu leiden und gaben ca. ½ Proz. nach.</p><lb/> <p>Im weiteren Verlaufe kam das Geſchäft faſt vollſtändig zum<lb/> Stillſtand. Die Kurſe bewahrten vorwiegend ihren ſchwachen<lb/> Stand. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs bröckelten<lb/> Bochumer, Laura und Gelſenkirchener bei ſehr geringen Umſätzen<lb/> weiter ab. Baltimore und Ruſſenwerte lagen ſchwach.</p><lb/> <p>Privatdiskont 4⅝ Prozent. Tägliches Geld 4½ Prozent.<lb/> Die Seehandlung prolongierte Geld vom 20. bis 27. März zu<lb/> 4 Prozent. Ultimogeld wurde mit 5¾ Prozent taxiert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#b">* Berlin,</hi> 17. März, 2 Uhr 10 Min.</dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/><hi rendition="#b">Schlußkurſe.</hi></p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline> <hi rendition="#aq">w.</hi> <hi rendition="#b">Reichsbank.</hi> </dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Der Zentral-<lb/> ausſchuß der Reichsbank iſt für morgen zu einer Sitzung ein-<lb/> berufen worden. Es handelt ſich jedoch <hi rendition="#g">nicht</hi> um die Frage<lb/> einer Diskontermäßigung, ſondern um die Wahl für die Bezirks-<lb/> ausſchüſſe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Wie ich<lb/> erfahre, iſt das <hi rendition="#g">deutſche Konſortium</hi> für die <hi rendition="#g">5proz.<lb/> innere argentiniſche Goldanleihe</hi> von 1907, unter<lb/> Verteilung eines Nutzens von über 2 Proz., zur <hi rendition="#g">Auflöſung</hi><lb/> gelangt.</p><lb/> <p>Nach dem Geſchäftsbericht der <hi rendition="#g">Rütgerswerke A.-G.<lb/> in Charlottenburg</hi> wurde ein <hi rendition="#g">Reingewinn</hi> erzielt<lb/> von 1,728,069 M (1,393,430 M), woraus 11 Proz. (9½ Proz.)<lb/> verteilt werden.</p><lb/> <p>Nach dem Geſchäftsberichte der <hi rendition="#g">Süddeutſchen Immo-<lb/> biliengeſellſchaft in Mainz</hi> beträgt der <hi rendition="#g">Reinge-<lb/> winn</hi> 246,926 M (295,342 M), woraus eine <hi rendition="#g">Dividende</hi> von<lb/> 4 Proz. (5 Proz.) verteilt wird.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Vorwohler Portlandzementfabrik A.-G.<lb/> in Hannover</hi> erzielte einen Ueberſchuß von 406,213 M<lb/> (565,641 M), woraus 22 Proz. (18 Proz.) <hi rendition="#g">Dividende</hi> ver-<lb/> teilt werden.</p><lb/> <p>Die Aelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin ſprachen ſich<lb/> in einem längeren Communiqu<hi rendition="#aq">é</hi> <hi rendition="#g">gegen</hi> die dem Reichstag am<lb/> 28. Februar zugegangene Geſetzesvorlage betreffend die <hi rendition="#g">Zivil-<lb/> prozeßreform</hi> aus und forderten nach wie vor eine organiſche<lb/> Reform der geſ<hi rendition="#aq">a</hi>mten Zivilprozeßordnung.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">oberſchleſiſche Kohlenverſand</hi> betrug in der<lb/> erſten Hälfte des <hi rendition="#g">März</hi> 102,063 Waggons zu je 10 Tonnen<lb/> (104,618 Waggons).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Madrid,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>Die Regierung brachte in der Kammer<lb/> einen Geſetzentwurf ein, welcher beſtimmt, daß <hi rendition="#g">ausländi-<lb/> ſche Aktiengeſellſchaften,</hi> welche <hi rendition="#g">Eiſenbahnen<lb/> in Spanien</hi> betreiben und ſich in ſpaniſche Geſellſchaften um-<lb/> zuwandeln wünſchen, von Abgaben und der Stempelgebühr be-<lb/> freit werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Kimberley,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>Infolge des <hi rendition="#g">Darniederlie-<lb/> gens der Diamantinduſtrie</hi> wird die Dutritſpan-Mine<lb/> ihren Betrieb am 24. April einſtellen.</p><lb/> <cb/> </div> </div> </div> </div> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Letzte Nachrichten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Die Entſcheidung über das Reichsvereinsgeſetz.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März, 11.35 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegr.</hi>)<lb/> Die <hi rendition="#g">interfraktionellen Verhandlungen</hi> über<lb/> das Vereinsgeſetz ſind jetzt ſo weit gediehen, daß voraus<lb/> ſichtlich <hi rendition="#g">heute die Entſcheidung</hi> nach der einen oder<lb/> anderen Richtung fallen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Verein deutſcher Dramatiker.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März, 10.14 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegr.</hi>)<lb/> In Berlin iſt ein <hi rendition="#g">Verein deutſcher Dramatiker</hi><lb/> nach dem Muſter der franzöſiſchen Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> des Auteurs ge-<lb/> gründet worden. Zum vorläufigen Vorſitzenden wurde Mar<lb/><hi rendition="#g">Dreyer</hi> gewählt, während der Schriftſteller und Rechts-<lb/> anwalt Dr. Walter <hi rendition="#g">Bloem</hi> in dem neuen Verein als<lb/> juriſtiſcher Beirat tätig iſt. Der Organiſation iſt bereits<lb/> eine große Anzahl von dramatiſchen Schriftſtellern bei-<lb/> getreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Geſchäſtsbericht des Reichsverſicherungsamtes.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März, 11.56 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/> Dem Reichstag iſt der <hi rendition="#g">Geſchäftsbericht des Reichs-<lb/> verſicherungsamtes</hi> für das Jahr 1907 zugegangen. In<lb/> dieſem Jahre waren rund 21 Millionen Perſonen gegen Unfall<lb/> verſichert. Die verausgabten <hi rendition="#g">Entſchädigungen</hi> betrugen<lb/> nach vorläufiger Schätzung über 150 Millionen Mark. Die <hi rendition="#g">Zahl<lb/> der Perſonen,</hi> denen auf Grund der Unfallverſicherung die<lb/> geſetzliche Unterſtützung zuteil geworden iſt, erreichte die Höhe<lb/> von beinahe 1,125,000. Was die <hi rendition="#g">Invalidenverſiche-<lb/> rung</hi> anlangt, ſo ſind ſeit ihrem Inkrafttreten bis Ende 1907<lb/> über 2 Millionen Rentenanſprüche anerkannt worden, und zwar<lb/> über 1,500,000 Invaliden-, rund 460,000 Altersrenten und faſt<lb/> 80,000 Krankenrenten. Die Zahl der am 1. Januar 1908<lb/><hi rendition="#g">laufenden Renten</hi> betrug faſt eine Million. Die im Jahre<lb/> 1907 gewährten Entſchädigungen aus der Invalidenverſicherung<lb/> werden einſchließlich des Reichszuſchuſſes auf 172 Millionen ge-<lb/> ſchätzt. Bis zu Beginn des Berichtsfahres, alſo in den erſten<lb/> 16 Jahren des Beſtehens der Invalidenverſicherung, ſind <hi rendition="#g">ins-<lb/> geſamt Entſchädigungen</hi> im Betrage von 1328 Millionen<lb/> Mark gezahlt worden. Das <hi rendition="#g">Vermögen</hi> der verſchiedenen Ver-<lb/> ſicherungsanſtalten war bis Ende 1907 auf rund 1400 Millionen<lb/> Mark angewachſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Das ſächſiſche Wahlrecht.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline># <hi rendition="#b">Dresden,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>Die Mehrheit der <hi rendition="#g">konſerva-<lb/> tiven</hi> Landtagsabgeordneten hat ſich mit der <hi rendition="#g">natio-<lb/> nalliberalen</hi> Fraktion des Landtags auf ein Land-<lb/> tagswahlrecht geeinigt, das ein <hi rendition="#g">reines Pluralwahl-<lb/> recht ohne Kommunalvertreter</hi> ſein ſoll. Die<lb/> Zahl der Zuſchlagsſtimmen ſoll drei betragen. Die Stim-<lb/> men werden verliehen 1. dem Alter, 2. der Selbſtändigkeit<lb/> und Anſäſſigkeit. 3. der Bildung und dem Einkommen.<lb/> Ueber die Wahlkreiseinteilung iſt noch keine Einigung er-<lb/> zielt worden. Für dieſes Kompromiß haben ſich bereits 27<lb/> konſervative und 30 nationalliberale Abgeordnete erklärt.<lb/> Die Zweidrittelmehrheit iſt alſo vorhanden. Der Vereini-<lb/> gung iſt eine ſtürmiſche Sitzung der konſervativen Fraktion<lb/> vorausgegangen. Die Stellung des Staatsminiſters Grafen<lb/> Hohenthal dürfte erſchüttert ſein; als ſein Nachfolger wird<lb/> heute der Präſident der Erſten Kammer, Graf Vitzthum-<lb/> Eckſtätt, genannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Die Monarchenbegegnung in Venedig.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">gl.</hi><hi rendition="#b">Rom,</hi> 17. März, 8.24 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>) Jn<lb/><hi rendition="#g">Venedig</hi> ſind ſchon alle Vorbereitungen zur <hi rendition="#g">Ankunft des<lb/> Kaiſers</hi> getroffen. Die Hohenzollern liegt gerade vor der<lb/> Piazetta. Sleipner liegt bei den Giardini inmitten der italieni-<lb/> ſchen Torpedoboote. Zwiſchen der Hohenzollern und dem Sleipner<lb/> liegt das italieniſche Kommandoſchiff. Daneben werden der<lb/> Kreuzer Hamburg und die zweite Abteilung des Mittelmeer-<lb/> geſchwaders, welche beide morgen erwartet werden, landen. Das<lb/> italieniſche Geſchwader gibt der Hohenzollern das Geleite. Bis<lb/> zur Höhe von Brindiſi fahren 6 Torpedobote der Hohenzollern<lb/> entgegen und eskortieren ſie ſodann bis Korfu.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Eine Verſchwörung in Liſſabon</hi> </hi> </head><lb/> <dateline>* <hi rendition="#b">Liſſabon,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>Hier wurde eine <hi rendition="#g">Verſchwö-<lb/> rung</hi> zugunſten einer <hi rendition="#g">Militärdiktatur</hi> entdeckt.<lb/> Am nächſten Mittwoch ſollten ſich mehrere Regimenter für<lb/> den Prätendenten <hi rendition="#g">Miguel von Braganza</hi> er-<lb/> heben: dieſer leugnet jedoch jede Mitwiſſerſchaft. Eine<lb/> Anzahl Verſchworener wurde <hi rendition="#g">verhaftet.</hi> (Dieſe Nach-<lb/> richt, die einem Berliner Blatte entſtammt, muß mit Vor-<lb/> ſicht genoſſen werden. Die Migueliſten haben ſich bisher<lb/> ſehr zurückhaltend gezeigt. D. Red.)</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Rußland und England auf dem Balkan.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">v. A.</hi><hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 17. März. 8.10 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattele-<lb/> gramm.</hi>) Aus vorzüglicher Quelle erfährt Ihr Korreſpondent:<lb/> Das ruſſiſche <hi rendition="#g">Miniſterium des Aeußern</hi> hat einen <hi rendition="#g">ſehr<lb/> wichtigen Vorſchlag bezüglich der Sachlage in<lb/> Mazedonien</hi> lanciert. Dieſer Beſchluß iſt dem engliſchen<lb/> Projekt entgegengeſetzt. Nach dem ruſſiſchen Vorſchlag, welcher<lb/> auf Einführung großer Reformen baſiert und dabei lebhaft<lb/> wünſcht, die volle Autorität der Türkei zu wahren, kann das<lb/><hi rendition="#g">engliſche Projekt zu ernſten Komplikationen</hi><lb/> führen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März.</dateline><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Kronprinzeſſin Ceci-<lb/> lie</hi> ſoll, wie in militäriſchen Kreiſen verlautet, zum <hi rendition="#g">Chef<lb/> des 2. Huſaren-Regiments</hi> Nr. 11 in Krefeld (der<lb/> vielgenannten Krefelder Tanzhuſaren) ernannt worden<lb/> ſein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März, 11.05 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegr.</hi>)<lb/> Das Kammergericht hat auf die Beſchwerde des Oberſtaats-<lb/> anwaltes das Hauptverfahren gegen <hi rendition="#g">Rechtsanwalt</hi><lb/> Dr. <hi rendition="#g">Karl Liebknecht</hi> im ehrengerichtlichen Verfahren<lb/> angeordnet. Das Ehrengericht der Anwaltskammer beim<lb/> Kammergericht hatte bekanntlich das Anſuchen des Ober-<lb/> ſtaatsanwaltes zurückgewieſen, neben der Verurteilung<lb/> noch eine ehrengerichtliche Anklage zu erheben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 17. März, 12.55 <hi rendition="#aq">N.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm.</hi>)<lb/> Wie die hieſige Mittagszeitung behauptet. iſt <hi rendition="#g">Prinz Joachim<lb/> Albrecht von Preußen in Ungnade</hi> gefallen; er hat vom<lb/> Kaiſer den <hi rendition="#g">Abſchied aus der Armee</hi> erhalten ohne die Er-<lb/> laubnis zum Tragen der Uniform; auch hat man ihm ſeinen per-<lb/> ſönlichen Adjutanten, Hauptmann v. Brandenſtein, genommen.<lb/> Der Grund zu dieſer Maßregel ſei in den fortgeſetzten Beziehun-<lb/> gen des Prinzen zu der Baronin Liebenberg-Sulzer zu ſuchen,<lb/> einer früheren Schauſpielerin, die noch nicht geſchieden iſt. Der<lb/> Prinz habe bereits Berlin in Zivilkleidung verlaſſen und werde<lb/> als unabhängiger Herr im Ausland leben. Frau v. Liebenberg<lb/> war früher als Marie Sulzer am Reſidenz- und Trianon-Theater<lb/> engagiert.</p> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 18. März 1908. Nr. 129.
Handels-Zeitung.Induſtrie und Handel. Lieferungen nach dem Ausla’nde. Die durchſchnitt-
liche Arbeiterzahl betrug 5182. Der Betriebsüber-
ſchuß bezifferte ſich auf 4,380,093 M (5,150,637 M), der
Gewinn an Zinſen und Beteiligungen 1,516,169 M
(821,475 M), der Vortrag 416,383 M (123,755 M), der
Bruttogewinn auf 6,312,646 M (6,095,867 M). Die
Unkoſten erforderten 1,002,310 M (799,798 M), Abſchrei-
bungen 1,546,871 M (1,421,721 M), der Reingewinn
3,763,464 M (3,650,525 M). Hieraus werden wie im Vor-
jahre, 20 Prozent = 3 Mill. M verteilt, 100,000 M erhält
der Arbeiter-Unterſtützungsfonds, 211,766 M der Aufſichts-
rat und 451,697 M werden vorgetragen. In den Aktiven
ſind aufgeführt: Grundſtücke 4.46 Mill. M, Gebäude 4.29
Mill. M. Maſchinen 2.23 Mill. M, Effekten 4.48 Mill. M,
Bankguthaben 4.05 Mill. M. Debitoren 2.36 Mill. M, Vor-
räte 7.87 Mill. M. Dagegen: Aktienkapital 15 Mill. M,
Reſervefonds 5 Mill. M, Wohltätigkeitsfonds 1.54 Mill.
Mark, Kreditoren 5.49 Mill. M.
Die Summe der unerledigten Aufträge betrug am
Schluſſe des Geſchäftsjahres 16.3 Mill. M; ſeitdem ſind für
1.75 Mill. M Beſtellungen erfolgt. Dementſprechend wird
auch für das laufende Geſchäftsjahr ein gutes Er-
trägnis erwartet.
t. Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer A.-G. in Frank-
furt a. M.
(Privattelegramm.) Die Generalver-
ſammlung genehmigte die Vorlagen und ſetzte die Divi-
dende auf 25 Prozent feſt. In bezug auf die Geſchäfts-
ausſichten verwies die Verwaltung auf den Geſchäftsbericht.
Die Rennbahn im Taunus ſei für die Geſellſchaft
und für die ganze Automobilinduſtrie von großem Vorteil.
r. Vom Kohlenſyndikat.
(Privattelegramm.)
Wie ich erfahre, iſt geſtern der Aufſichtsrat des Kohlen-
ſyndikats telegraphiſch einberufen worden. Es handelt ſich
um eine eventuelle weitere Einſchränkung der
Koksproduktion, da ſich ein außerordentlich ver-
ſtärkter Abſatzmangel bemerkbar macht. Es ſollen
im März bis jetzt erſt 30 Prozent der Koksbeteiligung ab-
geſetzt worden ſein.
* Bergwerksgeſellſchaft Hibernia.
Aus dem Rechenſchafts-
bericht der Geſellſchaft, die auf 60 Mill. M Aktienkapital eine
Dividende von 14 Prozent (wie i. V.) gleich 8.40 Mill. M
(8.05 Mill. M) verteilt, iſt noch hervorzuheben, daß die Koh-
lenförderung um 230,152 Tonnen auf 5.90 Mill. Tonn. ge-
ſtiegen, die Koksförderung dagegen um 7950 Tonnen auf
798,075 Tonnen zurückgegangen iſt. Ueber die Kontingen-
tierung des Selbſtverbrauchs der Hüttenzechen äußert
ſich der Bericht dahin, daß während des ganzen Jahres 1907
mit nur teilweiſem Erfolg das ſtatiſtiſche Material herbeigeholt
worden ſei. Der Ausbau der Kraftwerke wurde mit Rück-
ſicht auf den Selbſtverbrauch und zur Verſorgung des Elektrizi-
tätswerkes Weſtfalen ausgiebig fortgeführt; er werde Mitte 1908
zu einem gewiſſen Abſchluß kommen, der allerdings nicht end-
gültig ſei. Die Werke würden dann über eine Leiſtungsfähigkeit
von 20,000 Pferdeſtärken verfügen. In dem Anfechtungs-
prozeß des Fiskus gegen die Beſchlüſſe der Generalver-
ſammlung vom 4. Dezember 1906 ſteht am 25. ds. Mts. Termin
vor dem Reichsgericht an. Für Neuanlagen wurden 9.61 Mill.
Mark (9.64 Mill. M), alſo reichlich das Doppelte der Abſchrei-
bungen, aufgewendet. Die Anlagen ſtehen danach in der Bilanz
mit 97.29 Mill. M zu Buch (92.58 Mill. M), in Bankguthaben
ſtanden bei Jahresſchluß 10.66 Mill. M (12.43 Mill. M), bei
Debitoren 6.91 Mill. M (6.1 Mill. M) aus, während andrerſeits
Kreditoren 11.24 Mill. M (10.51 Mill. M) zu fordern hatten,
abgeſehen von 20.24 Mill. M Anleiheſchuld. Die Reſerven be-
tragen 18.26 Mill. M bei 60 Mill. M Aktienkapital.
Fondsbörſen.
.. München, 17. März.
Börſe. Die Kurſe der leitenden
Werte ſetzten etwas unter ihrem geſtrigen Schluſſe ein. New-
York, Eſſener Kohlenmarkt, Börſengeſetz — alles mögliche wurde
für den Rückgang geltend gemacht, nur vom hauptſächlichſten
Grunde, der vollſtändigen Direktionsloſigkeit der Börſen, ſprach
man nicht. Hierin liegt aber die eigentliche Urſache der gegen-
wärtig ſo unerfreulichen Lage unſerer Märkte.
Wir notieren: Kredit-Aktien 201.30, Diskonto-Kommandit
175.20, Handelsgeſellſchaft 158.00, Deutſche Bank 237.80, Dresd-
ner Bank 137.50, Reichsanleihe 82.20, Laurahütte 209.00, Bo-
chumer 197.50, Gelſenkirchener 182.60, Harpener 193.20.
Von Lokalpapieren ſind beſſer: Hypotheken- und
Wechſelbank (0.50). Pfälziſche Hypotheken-Bank (0.50), Rück-
verſicherung (3 M) und Geſellſchaft für elektrotechniſche Unter-
nehmungen (0.60); niedriger: Nürnberger Vereinsbank
(0.50), Riedinger (5.50), Spinnerei Hof (2), Löwenbräu
(1), Grazer Brauerei (1) und Malzfabrik Stuttgart-Aktien
(0.50 Prozent).
* Berlin, 17. März.
Berliner Anfangskurſe.
* Wien, 17. März, 1 Uhr 30 Min. nachm.
Schlußkurſe.
t. Frankfurt a. M., 17. März.
(Privattelegramm.)
Die Börſe war allgemein ſchwächer auf New-York und auf un-
günſtige Nachrichten vom Kohlenmarkt, ſowie auf das weitere
Anziehen des Privatdiskontos auf 4⅝ Proz.
* Frankfurt a. M., 17. März. 12 Uhr mittags.
Anfangs-
kurſe. Oeſterr. Kredit 201.20, Staatsbahn 143.00, Lombarden
25.50, Ungar. Goldrente 93.90, Deutſche Bank 238.00, Diskonto-
Kommandit 175.70, Dresdner Bank 137.50, Gotthardbahn —.
Tendenz: Schwach.
y. London, 17. März.
(Privattelegramm.) Die
Börſe war etwas ſchwächer.
y. London, 17. März, 11 Uhr.
(Privattelegramm.)
* Rio de Janeiro, 16. März.
Wechſel auf London [FORMEL].
Letzte Handelsnachrichten.
w. Berlin, 17. März.
(Privattelegramm.) Die Börſe
eröffnete durchweg mit abgeſchwächtem Kursniveau unter dem
Eindruck der ungünſtigen Meldungen, die aus dem Montanrevier
vorlagen. Außerdem wirkte verſtimmend, daß New-York
ſtärkeren Kursſchwankungen ausgeſetzt war und mit ſchwacher
Tendenz ſchloß, wobei beſonders die Kursrückgänge der amerika-
niſchen Bahnen ins Auge fielen. Der verhältnismäßig befrie-
digende Reichsbankausweis vermochte ebenſo wenig wie das
Weichen des Londoner Privatdiskontos bis auf 2⅞ Proz. bei
der allgemeinen Mißſtimmung einen irgendwie nennenswerten
Einfluß auszuüben, vielmehr war noch die Einwirkung des Ein-
fluſſes zu verſpüren, die der Beſchluß der Börſengeſetzkommiſſion
hervorgerufen hatte. Das Geſchäft blieb auch heute auf allen
Gebieten äußerſt luſtlos. Das Privatpublikum fehlte gänzlich.
Die ſtärtſten Kurseinbußen erlitten Montanpapiere. Ver-
ſtimmend wirkte hier die vom Kohlenſyndikat in Ausſicht ge-
nommene weitere Einſchränkung der Koksproduktion infolge des
zunehmenden Abſatzmangels; ferner die ſehr unfreundlich klingen-
den Auslaſſungen eines rheiniſch-weſtfäliſchen Blattes über die
Lage des Kohlenmarktes, ſowie endlich die vom Haſper Eiſenwerk
feſtgeſetzten Lohnreduktionen. Der Bericht der Eſſener Montan-
börſe konnte bei der luſtloſen Haltung, die der Bankenmarkt
zeigte, keine Einwirkung ausüben. Gelſenkirchener verloren faſt
1½ Proz., auch Phönix büßten über 1 Proz. ein. Schwach lagen
außerdem beſonders Harpener und Laurahütte. Am Banken-
markt war das Geſchäft äußerſt luſtlos bei gleichfalls vor-
wiegend nachgebenden Kurſen. Stärkere Einbußen erlitten
Deutſche Bank und Schaaffhauſener. Am Markte der Transport-
werte hatten amerikaniſche Bahnen unter der ſcharfen Abwärts-
bewegung zu leiden, die ſich in New-York bemerkbar machte.
Baltimore verloren 1 Proz., Canada ¾ Proz. Lombarden gaben,
unter dem Druck des ſtarken Anſchwellens der Mehrausgaben,
die auch fernerhin bei der Bahn zu erwarten ſtehen, ¾ Proz.
nach. Der Rentenmarkt lag ſtark vernachläſſigt. 3proz. Reichs-
anleihe, Japaner und Türkenloſe lagen ſchwächer. Schiffahrts-
aktien hatten unter den ungünſtigen Dividendenausſichten
des Norddeutſchen Lloyd zu leiden und gaben ca. ½ Proz. nach.
Im weiteren Verlaufe kam das Geſchäft faſt vollſtändig zum
Stillſtand. Die Kurſe bewahrten vorwiegend ihren ſchwachen
Stand. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs bröckelten
Bochumer, Laura und Gelſenkirchener bei ſehr geringen Umſätzen
weiter ab. Baltimore und Ruſſenwerte lagen ſchwach.
Privatdiskont 4⅝ Prozent. Tägliches Geld 4½ Prozent.
Die Seehandlung prolongierte Geld vom 20. bis 27. März zu
4 Prozent. Ultimogeld wurde mit 5¾ Prozent taxiert.
* Berlin, 17. März, 2 Uhr 10 Min.
(Privattelegramm.)
Schlußkurſe.
w. Reichsbank.
(Privattelegramm.) Der Zentral-
ausſchuß der Reichsbank iſt für morgen zu einer Sitzung ein-
berufen worden. Es handelt ſich jedoch nicht um die Frage
einer Diskontermäßigung, ſondern um die Wahl für die Bezirks-
ausſchüſſe.
w. Berlin, 17. März.
(Privattelegramm.) Wie ich
erfahre, iſt das deutſche Konſortium für die 5proz.
innere argentiniſche Goldanleihe von 1907, unter
Verteilung eines Nutzens von über 2 Proz., zur Auflöſung
gelangt.
Nach dem Geſchäftsbericht der Rütgerswerke A.-G.
in Charlottenburg wurde ein Reingewinn erzielt
von 1,728,069 M (1,393,430 M), woraus 11 Proz. (9½ Proz.)
verteilt werden.
Nach dem Geſchäftsberichte der Süddeutſchen Immo-
biliengeſellſchaft in Mainz beträgt der Reinge-
winn 246,926 M (295,342 M), woraus eine Dividende von
4 Proz. (5 Proz.) verteilt wird.
Die Vorwohler Portlandzementfabrik A.-G.
in Hannover erzielte einen Ueberſchuß von 406,213 M
(565,641 M), woraus 22 Proz. (18 Proz.) Dividende ver-
teilt werden.
Die Aelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin ſprachen ſich
in einem längeren Communiqué gegen die dem Reichstag am
28. Februar zugegangene Geſetzesvorlage betreffend die Zivil-
prozeßreform aus und forderten nach wie vor eine organiſche
Reform der geſamten Zivilprozeßordnung.
Der oberſchleſiſche Kohlenverſand betrug in der
erſten Hälfte des März 102,063 Waggons zu je 10 Tonnen
(104,618 Waggons).
* Madrid, 17. März.
Die Regierung brachte in der Kammer
einen Geſetzentwurf ein, welcher beſtimmt, daß ausländi-
ſche Aktiengeſellſchaften, welche Eiſenbahnen
in Spanien betreiben und ſich in ſpaniſche Geſellſchaften um-
zuwandeln wünſchen, von Abgaben und der Stempelgebühr be-
freit werden.
* Kimberley, 17. März.
Infolge des Darniederlie-
gens der Diamantinduſtrie wird die Dutritſpan-Mine
ihren Betrieb am 24. April einſtellen.
Letzte Nachrichten.
Die Entſcheidung über das Reichsvereinsgeſetz.
n. Berlin, 17. März, 11.35 V.
(Privattelegr.)
Die interfraktionellen Verhandlungen über
das Vereinsgeſetz ſind jetzt ſo weit gediehen, daß voraus
ſichtlich heute die Entſcheidung nach der einen oder
anderen Richtung fallen wird.
Verein deutſcher Dramatiker.
n. Berlin, 17. März, 10.14 V.
(Privattelegr.)
In Berlin iſt ein Verein deutſcher Dramatiker
nach dem Muſter der franzöſiſchen Société des Auteurs ge-
gründet worden. Zum vorläufigen Vorſitzenden wurde Mar
Dreyer gewählt, während der Schriftſteller und Rechts-
anwalt Dr. Walter Bloem in dem neuen Verein als
juriſtiſcher Beirat tätig iſt. Der Organiſation iſt bereits
eine große Anzahl von dramatiſchen Schriftſtellern bei-
getreten.
Geſchäſtsbericht des Reichsverſicherungsamtes.
n. Berlin, 17. März, 11.56 V.
(Privattelegramm.)
Dem Reichstag iſt der Geſchäftsbericht des Reichs-
verſicherungsamtes für das Jahr 1907 zugegangen. In
dieſem Jahre waren rund 21 Millionen Perſonen gegen Unfall
verſichert. Die verausgabten Entſchädigungen betrugen
nach vorläufiger Schätzung über 150 Millionen Mark. Die Zahl
der Perſonen, denen auf Grund der Unfallverſicherung die
geſetzliche Unterſtützung zuteil geworden iſt, erreichte die Höhe
von beinahe 1,125,000. Was die Invalidenverſiche-
rung anlangt, ſo ſind ſeit ihrem Inkrafttreten bis Ende 1907
über 2 Millionen Rentenanſprüche anerkannt worden, und zwar
über 1,500,000 Invaliden-, rund 460,000 Altersrenten und faſt
80,000 Krankenrenten. Die Zahl der am 1. Januar 1908
laufenden Renten betrug faſt eine Million. Die im Jahre
1907 gewährten Entſchädigungen aus der Invalidenverſicherung
werden einſchließlich des Reichszuſchuſſes auf 172 Millionen ge-
ſchätzt. Bis zu Beginn des Berichtsfahres, alſo in den erſten
16 Jahren des Beſtehens der Invalidenverſicherung, ſind ins-
geſamt Entſchädigungen im Betrage von 1328 Millionen
Mark gezahlt worden. Das Vermögen der verſchiedenen Ver-
ſicherungsanſtalten war bis Ende 1907 auf rund 1400 Millionen
Mark angewachſen.
Das ſächſiſche Wahlrecht.
# Dresden, 17. März.
Die Mehrheit der konſerva-
tiven Landtagsabgeordneten hat ſich mit der natio-
nalliberalen Fraktion des Landtags auf ein Land-
tagswahlrecht geeinigt, das ein reines Pluralwahl-
recht ohne Kommunalvertreter ſein ſoll. Die
Zahl der Zuſchlagsſtimmen ſoll drei betragen. Die Stim-
men werden verliehen 1. dem Alter, 2. der Selbſtändigkeit
und Anſäſſigkeit. 3. der Bildung und dem Einkommen.
Ueber die Wahlkreiseinteilung iſt noch keine Einigung er-
zielt worden. Für dieſes Kompromiß haben ſich bereits 27
konſervative und 30 nationalliberale Abgeordnete erklärt.
Die Zweidrittelmehrheit iſt alſo vorhanden. Der Vereini-
gung iſt eine ſtürmiſche Sitzung der konſervativen Fraktion
vorausgegangen. Die Stellung des Staatsminiſters Grafen
Hohenthal dürfte erſchüttert ſein; als ſein Nachfolger wird
heute der Präſident der Erſten Kammer, Graf Vitzthum-
Eckſtätt, genannt.
Die Monarchenbegegnung in Venedig.
gl. Rom, 17. März, 8.24 V.
(Privattelegramm.) Jn
Venedig ſind ſchon alle Vorbereitungen zur Ankunft des
Kaiſers getroffen. Die Hohenzollern liegt gerade vor der
Piazetta. Sleipner liegt bei den Giardini inmitten der italieni-
ſchen Torpedoboote. Zwiſchen der Hohenzollern und dem Sleipner
liegt das italieniſche Kommandoſchiff. Daneben werden der
Kreuzer Hamburg und die zweite Abteilung des Mittelmeer-
geſchwaders, welche beide morgen erwartet werden, landen. Das
italieniſche Geſchwader gibt der Hohenzollern das Geleite. Bis
zur Höhe von Brindiſi fahren 6 Torpedobote der Hohenzollern
entgegen und eskortieren ſie ſodann bis Korfu.
Eine Verſchwörung in Liſſabon
* Liſſabon, 17. März.
Hier wurde eine Verſchwö-
rung zugunſten einer Militärdiktatur entdeckt.
Am nächſten Mittwoch ſollten ſich mehrere Regimenter für
den Prätendenten Miguel von Braganza er-
heben: dieſer leugnet jedoch jede Mitwiſſerſchaft. Eine
Anzahl Verſchworener wurde verhaftet. (Dieſe Nach-
richt, die einem Berliner Blatte entſtammt, muß mit Vor-
ſicht genoſſen werden. Die Migueliſten haben ſich bisher
ſehr zurückhaltend gezeigt. D. Red.)
Rußland und England auf dem Balkan.
v. A. St. Petersburg, 17. März. 8.10 V.
(Privattele-
gramm.) Aus vorzüglicher Quelle erfährt Ihr Korreſpondent:
Das ruſſiſche Miniſterium des Aeußern hat einen ſehr
wichtigen Vorſchlag bezüglich der Sachlage in
Mazedonien lanciert. Dieſer Beſchluß iſt dem engliſchen
Projekt entgegengeſetzt. Nach dem ruſſiſchen Vorſchlag, welcher
auf Einführung großer Reformen baſiert und dabei lebhaft
wünſcht, die volle Autorität der Türkei zu wahren, kann das
engliſche Projekt zu ernſten Komplikationen
führen.
* Berlin, 17. März.
Die Kronprinzeſſin Ceci-
lie ſoll, wie in militäriſchen Kreiſen verlautet, zum Chef
des 2. Huſaren-Regiments Nr. 11 in Krefeld (der
vielgenannten Krefelder Tanzhuſaren) ernannt worden
ſein.
n. Berlin, 17. März, 11.05 V.
(Privattelegr.)
Das Kammergericht hat auf die Beſchwerde des Oberſtaats-
anwaltes das Hauptverfahren gegen Rechtsanwalt
Dr. Karl Liebknecht im ehrengerichtlichen Verfahren
angeordnet. Das Ehrengericht der Anwaltskammer beim
Kammergericht hatte bekanntlich das Anſuchen des Ober-
ſtaatsanwaltes zurückgewieſen, neben der Verurteilung
noch eine ehrengerichtliche Anklage zu erheben.
n. Berlin, 17. März, 12.55 N.
(Privattelegramm.)
Wie die hieſige Mittagszeitung behauptet. iſt Prinz Joachim
Albrecht von Preußen in Ungnade gefallen; er hat vom
Kaiſer den Abſchied aus der Armee erhalten ohne die Er-
laubnis zum Tragen der Uniform; auch hat man ihm ſeinen per-
ſönlichen Adjutanten, Hauptmann v. Brandenſtein, genommen.
Der Grund zu dieſer Maßregel ſei in den fortgeſetzten Beziehun-
gen des Prinzen zu der Baronin Liebenberg-Sulzer zu ſuchen,
einer früheren Schauſpielerin, die noch nicht geſchieden iſt. Der
Prinz habe bereits Berlin in Zivilkleidung verlaſſen und werde
als unabhängiger Herr im Ausland leben. Frau v. Liebenberg
war früher als Marie Sulzer am Reſidenz- und Trianon-Theater
engagiert.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2021-09-13T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |