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Allgemeine Zeitung, Nr. 106, 16. April 1849.

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[Spaltenumbruch] sel Kerigo) an das Königreich Griechenland abtreten, für ganz grundlos
zu erklären.

** Wir erhalten ein Londoner Abendblatt vom 12 April. Es ist
fast leer an Neuigkeiten, mit Ausnahme einer langen Freihandelsrede von
Cobden, gehalten bei einem Festmahl in Wakesield, das die Wähler von
West-Yorkshire ihm zu Ehren veranstaltet. Er beharrt bei seinem mehr-
erwähnten Finanzreformplan. Oberstlieutenant Head, ein verdienter
Veteran der Armee, welcher während der Rebellion in Canada das Com-
mando führte, ist gestorben. Vor der Queensbench in Dublin ist der
Staatsproceß gegen Hrn. Duffy wieder aufgenommen. -- Die Londoner
Presse scheint die heimliche Abreise des Grafen Montemolin erst aus den
Pariser Blättern erfahren zu haben.
Frankreich.

Die Interpellationen des Hrn. Ledru-Rollin haben zu keinem be-
stimmten Resultat geführt. Die Regierungsorgane versicherten daß man
nur die Clubs zu überwachen, die Freiheit der Wahlversammlungen aber
durchaus nicht zu beeinträchtigen gemeint sey, und die Versammlung be-
schloß die ziemlich hitzige Verhandlung mit dem einfachen Uebergehen zur
Tagesordnung. Heute wurde die Wahl der Staatsräthe fortgesetzt, und
dann das Budget wieder vorgenommen. Was vom Departement der
Culte noch übrigte, war bald erledigt, es betraf einige kleine Aufbesserun-
gen in den Gehalten der niedern Geistlichkeit der verschiedenen Confessto-
nen, welche leicht zugestanden wurden. Jetzt ist man am Finanzdeparte-
ment, und zur Einleitung werden die verschiedenen Finanzsysteme theils
der Ministerien, theils der Parteien die seit der Februar-Revolution über
die Bühne gegangen sind, noch einmal durchgemustert. Die beantragten
Ersparnisse belaufen sich auf nicht ganz 3 Mill.


Die Absichten des Präsidenten L. Bonaparte auf die Tuilerien wer-
den vorläusig noch nicht verwirklicht werden. Die Nationalversammlung
hat beschlossen daß in diesem Schloß die auf 15 Jun. anberaumte Kunst-
ausstellnng
stattfinden soll. Bereits hat man angefangen für diesen
Zweck die Möbel aus den Zimmern hinauszuschaffen. Die Industrieaus-
stellung wird ein paar Wochen früher gehalten.


Hr. Tanneguy Duchatel (der Ex-Minister des Innern unter Ludwig
Philipp) hat in einem Schreiben aus London vom 25 März die ihm von
300 Wählern des Bezirks Jonzac angebotene Candidatur abgelehnt.


Ebensoviel Preßprocesse als Verurtheilungen. Dreijähriges Gefäng-
niß und 10,000 Fr. -- das scheint die stehende Strafe zu seyn. Sie
wurde neulich gegen Hrn. Duchene, Gerant des Peuple, und unmittelbar
nachher gegen Hrn. Delescluze, Gerant der Revolution democratique et
sociale, wegen eines Artikels: "l'echafaud politique" erkannt. Dem
Peuple stehen noch zwei oder drei ähnliche Processe bevor. Dieses Blatt
hat jetzt aber angezeigt daß es sich, um nicht vor derselben Jury erscheinen
zu müssen, in contumaciam verurtheilen lassen werde. Dieß ist ihm nun
bereits wegen eines Artikels: "la Restauration de la Guillotine" begeg-
net. Diese von der Staatsgewalt verfolgten Preßvergehen betreffen alle die
Hinrichtung der drei Mörder des Generals Brea. Die radicale Presse fin-
det in dieser Strenge einen Angriff auf die Freiheit der Meinungen, und
die Folge ist daß das Publicum auf dem Weg der Subscription den Ver-
urtheilten die Strafe bezahlen wird, wie es unter der Juliusregierung der
Fall war, bis die Septembergesetze dem öffentlichen Sammeln für diesen
Zweck Einhalt thaten. Bereits hat der National zum Besten des Hrn.
Delescluze eine Subscription angekündigt, und sie selbst mit einem Bei-
trag von 100 Fr. eröffnet.


Nach einer Nachricht im Moniteur ist der Präsident L. Bonaparte
auf seinem gewöhnlichen Spazierritt im Boulogner Wald gestern vom
Pferd gestürzt, hat sich aber glücklicherweise keinen Schaden gethan.


Die Gazette du Midi meldet daß sie
vernommen habe die Flotte unter dem Befehl des Admirals Baudin werde
sich nächstens von der italienischen Küste zurückziehen. Die französische
Regierung, müde ihre Vermittlungs- und Ausgleichungsversuche überall
scheitern zu sehen, wäre gesonnen sich nirgends mehr einzumischen und die
Aufrührer und Wühler mit ihren Regierungen allein gewähren zu lassen.
Das Handelsdampfschiff la Ville de Marseille und das Postdampfschiff
Alexander sind hier eingetroffen. Jedes dieser Schiffe hatte ungefähr
150 Flüchtlinge von Genua an Bord. Die schrecklichen Auftritte in die-
ser Stadt und die Furcht vor deren Beschießung hat eine große Anzahl der
Einwohner veranlaßt auf den im Hafen liegenden englischen und französi-
schen Schiffen ihre Zuflucht zu suchen. Ein Brief von einem Officier auf
dem französtschen Dampfschiff Tonnere, auf dem sich wenigstens tausend
dieser Flüchtlinge befinden, schildert das Jammern und Flehen dieser in den
Schiffsräumen zusammengedrängten Leute, mit denen man, um sich von
der Batterie zu entfernen und ohne die nöthigen Lebensmittel an Bord
zu haben, bei sehr stürmischem| Wetter vor dem Hafen kreuzen mußte.
[Spaltenumbruch] Das Postschiff Alexander erhielt bei seiner Abfahrt eine Kugel in seine
Seitenwand.


Seit drei Tagen sind die Begebenheiten
von Genua das allgemeine Tagesgespräch. Unsere Stadt hat so vielfache
Verbindungen mit diesem Hafen daß man allen Nachrichten von dort mit
Spannung entgegenharrt. Die Ankunft des Dampfschiffes Alexander in
dem Hafen von Genua hat beinahe zu ernstlichen Conflicten zwischen der
französtschen Marine und der Stadt Veranlassung gegeben. Es scheint
daß jede der zwei Parteien welche je einen Theil der Festungswerke inne
hatten, vermuthete daß dieses Schiff, auf dessen Verdeck sich viele Leute be-
fanden, der Gegenpartei Verstärkung zuführen wolle, daher beide darauf
schoßen. Ein gleiches ist einem englischen Schiffe zugestoßen, welches als-
bald eine vertheidigende Stellung einnahm, und den Kriegslustigen zu
wissen that daß es das Schießen erwiedern werde wenn man seiner Flagge
nicht die gebührende Achtung zolle. Eine ähnliche Erklärung wurde von
dem französischen Dampfschiff Tonnere gegeben. Man schildert besonders
die mißliche Lage dieses Schiffes, welches eine übermäßige Anzahl Flücht-
linge aufgenommen hatte, und auf welchem Wasser und Brod mangelten.
-- Retto und Morchio, beide Mitglieder der provisorischen Regierung in
Genua, gehörten zu den ersten die nach den Schiffen ihre Zuflucht nahmen!
-- Die zwei hier angekommenen Dampfschiffe sollen ungefähr 500 Perso-
nen hieher gebracht haben, unter welchen sich mehr Fremde als Italiener
befinden -- größtentheils Engländer, Russen und Deutsche. -- Unter den
Italienern nennt man den Professor Montanelli, einen jener Triumvirn
der toscanischen Republik. Er gibt in den hiestgen Zeitungen die Erklä-
rung ab daß er nicht als Flüchtling hieherkomme, sondern um sich als Ge-
sandter nach Paris und London zu begeben. -- Von Sicilien wird nur
gemeldet daß die Neapolitaner Catania und Taormina besetzt haben, ohne
daß man ihnen besondern Widerstand geleistet hätte.

Italien.

Heute wurde die Stadt von Filangieri in
Belagerungszustand erklärt, und das Martialgesetz verkündet.


Turiner Blätter vom 10 und 11 schildern die
Gräuel in Genua, die noch immer fortdauerten. Am 6 wurde eine Waf-
fenruhe vom General La Marmora bewilligt, aber von den Insurgenten
nicht eingehalten. Avezzana welcher die letztern commandirt, soll schlimmer
wüthen als die Proconsuln 1793. Er hatte bereits die geringern Verbre-
cher aus den Gefängnissen entlassen und drohte auch die Galeerensklaven
zu befreien. Da begaben sich Hülfe flehend die Bürger zu dem Commo-
dore des englischen Schiffes Vengeance, und dieser drohte den Rebellen
Feuer geben zu lassen, wenn man die Darsena forciren wollte. Ein Be-
richt sagt über die Gräuel in der Stadt: "Es giebt fünf Classen bei uns,
die einen fechten, andere zahlen, andre pflegen die Verwundeten, die
Invaliden und solche die Alles niederstoßen was nicht kämpfen will."
Unterdessen beobachtet General La Marmora die Defensive und wartet
noch auf die Rückkehr der Deputation aus Turin. -- Die Polcevera soll
in Aufstand seyn.


"Erstes Bulletin des Generals La Marmora. Am 3 l. M.
traf ich bei meinen Truppen ein. Noch denselben Tag unternahm ich eine
Recognoscirung bis S. Pier d'Arena, und da die Positionen schlecht besetzt
waren, nahm ich andern Morgens (4) mit nur 2 Compagnien Scharf-
schützen am hellen Tage die Forts Belwedere, della Erocetta und della
Tanaglia weg, ebenso wie die Bastionen und Batterien zwischen S. Be-
nigno und la Tanaglia. Am 5 griff ich die Stadt mit 3 Colonnen an
und trotz des Widerstandes von den Barricaden und Häusern bemächtigte
ich mich doch in wenig Stunden des ganzen Stadttheils bis zum Thor
S. Tommoso und eroberte die Batterie und das Thor la Lanterna, wäh-
rend eine andere Colonne die Basteynen bis zum Begatto nahm. Die
Soldaten schlugen sich sehr tapfer und trieben die Rebellen überall mit
Heftigkeit zurück. Die Scharfschützen und Artilleristen verdienen beson-
derer Erwähnung. Auch das 18te Infanterieregiment zeichnete sich de-
sonders aus. Schon waren Anstalten getroffen den Rest der Stadt mit
Sturm zu nehmen als von dort Parlamentäre erschienen welche um gün-
stige Bedingungen und allgemeine Amnestie baten. Ich verlangte hierauf
unbedingte Uebergabe der Forts und der Stadt, bezüglich der Amnestie
aber gab ich heute einer Deputation die Erlaubniß sie von der Güte des
Monarchen in Turin zu erwirken, weßhalb ich die Feindseligkeiten auf
48 Stunden einstellte.

Der commandirende General La Marmora."

hat sich ergeben. Am 10 April besetzten die Trup-
pen die Thore und alle Forts und die Entwaffnung begann. Victor Ema-
nuel II hat die Amnestie mit Ausnahme von 12 Personen bewilligt, um
seine Regierung nicht mit einem "Act der Strenge" zu beginnen, und weil
die Genueser "durch falsch verbreitete Gerüchte verführt worden seien."


Genua's Aufstand ist beendigt" wir sehen
der Nachricht seiner Uebergabe entgegen. Der König empfing Sonntag
den 8ten die beiden Deputirten (der dritte hatte sich wegen Kränklichkeit

[Spaltenumbruch] ſel Kerigo) an das Königreich Griechenland abtreten, für ganz grundlos
zu erklären.

** Wir erhalten ein Londoner Abendblatt vom 12 April. Es iſt
faſt leer an Neuigkeiten, mit Ausnahme einer langen Freihandelsrede von
Cobden, gehalten bei einem Feſtmahl in Wakeſield, das die Wähler von
Weſt-Yorkſhire ihm zu Ehren veranſtaltet. Er beharrt bei ſeinem mehr-
erwähnten Finanzreformplan. Oberſtlieutenant Head, ein verdienter
Veteran der Armee, welcher während der Rebellion in Canada das Com-
mando führte, iſt geſtorben. Vor der Queensbench in Dublin iſt der
Staatsproceß gegen Hrn. Duffy wieder aufgenommen. — Die Londoner
Preſſe ſcheint die heimliche Abreiſe des Grafen Montemolin erſt aus den
Pariſer Blättern erfahren zu haben.
Frankreich.

Die Interpellationen des Hrn. Ledru-Rollin haben zu keinem be-
ſtimmten Reſultat geführt. Die Regierungsorgane verſicherten daß man
nur die Clubs zu überwachen, die Freiheit der Wahlverſammlungen aber
durchaus nicht zu beeinträchtigen gemeint ſey, und die Verſammlung be-
ſchloß die ziemlich hitzige Verhandlung mit dem einfachen Uebergehen zur
Tagesordnung. Heute wurde die Wahl der Staatsräthe fortgeſetzt, und
dann das Budget wieder vorgenommen. Was vom Departement der
Culte noch übrigte, war bald erledigt, es betraf einige kleine Aufbeſſerun-
gen in den Gehalten der niedern Geiſtlichkeit der verſchiedenen Confeſſto-
nen, welche leicht zugeſtanden wurden. Jetzt iſt man am Finanzdeparte-
ment, und zur Einleitung werden die verſchiedenen Finanzſyſteme theils
der Miniſterien, theils der Parteien die ſeit der Februar-Revolution über
die Bühne gegangen ſind, noch einmal durchgemuſtert. Die beantragten
Erſparniſſe belaufen ſich auf nicht ganz 3 Mill.


Die Abſichten des Präſidenten L. Bonaparte auf die Tuilerien wer-
den vorläuſig noch nicht verwirklicht werden. Die Nationalverſammlung
hat beſchloſſen daß in dieſem Schloß die auf 15 Jun. anberaumte Kunſt-
ausſtellnng
ſtattfinden ſoll. Bereits hat man angefangen für dieſen
Zweck die Möbel aus den Zimmern hinauszuſchaffen. Die Induſtrieaus-
ſtellung wird ein paar Wochen früher gehalten.


Hr. Tanneguy Duchâtel (der Ex-Miniſter des Innern unter Ludwig
Philipp) hat in einem Schreiben aus London vom 25 März die ihm von
300 Wählern des Bezirks Jonzac angebotene Candidatur abgelehnt.


Ebenſoviel Preßproceſſe als Verurtheilungen. Dreijähriges Gefäng-
niß und 10,000 Fr. — das ſcheint die ſtehende Strafe zu ſeyn. Sie
wurde neulich gegen Hrn. Duchêne, Gerant des Peuple, und unmittelbar
nachher gegen Hrn. Delescluze, Gerant der Révolution démocratique et
ſociale, wegen eines Artikels: »l’echafaud politique« erkannt. Dem
Peuple ſtehen noch zwei oder drei ähnliche Proceſſe bevor. Dieſes Blatt
hat jetzt aber angezeigt daß es ſich, um nicht vor derſelben Jury erſcheinen
zu müſſen, in contumaciam verurtheilen laſſen werde. Dieß iſt ihm nun
bereits wegen eines Artikels: »la Restauration de la Guillotine« begeg-
net. Dieſe von der Staatsgewalt verfolgten Preßvergehen betreffen alle die
Hinrichtung der drei Mörder des Generals Brea. Die radicale Preſſe fin-
det in dieſer Strenge einen Angriff auf die Freiheit der Meinungen, und
die Folge iſt daß das Publicum auf dem Weg der Subſcription den Ver-
urtheilten die Strafe bezahlen wird, wie es unter der Juliusregierung der
Fall war, bis die Septembergeſetze dem öffentlichen Sammeln für dieſen
Zweck Einhalt thaten. Bereits hat der National zum Beſten des Hrn.
Delescluze eine Subſcription angekündigt, und ſie ſelbſt mit einem Bei-
trag von 100 Fr. eröffnet.


Nach einer Nachricht im Moniteur iſt der Präſident L. Bonaparte
auf ſeinem gewöhnlichen Spazierritt im Boulogner Wald geſtern vom
Pferd geſtürzt, hat ſich aber glücklicherweiſe keinen Schaden gethan.


Die Gazette du Midi meldet daß ſie
vernommen habe die Flotte unter dem Befehl des Admirals Baudin werde
ſich nächſtens von der italieniſchen Küſte zurückziehen. Die franzöſiſche
Regierung, müde ihre Vermittlungs- und Ausgleichungsverſuche überall
ſcheitern zu ſehen, wäre geſonnen ſich nirgends mehr einzumiſchen und die
Aufrührer und Wühler mit ihren Regierungen allein gewähren zu laſſen.
Das Handelsdampfſchiff la Ville de Marſeille und das Poſtdampfſchiff
Alexander ſind hier eingetroffen. Jedes dieſer Schiffe hatte ungefähr
150 Flüchtlinge von Genua an Bord. Die ſchrecklichen Auftritte in die-
ſer Stadt und die Furcht vor deren Beſchießung hat eine große Anzahl der
Einwohner veranlaßt auf den im Hafen liegenden engliſchen und franzöſi-
ſchen Schiffen ihre Zuflucht zu ſuchen. Ein Brief von einem Officier auf
dem franzöſtſchen Dampfſchiff Tonnere, auf dem ſich wenigſtens tauſend
dieſer Flüchtlinge befinden, ſchildert das Jammern und Flehen dieſer in den
Schiffsräumen zuſammengedrängten Leute, mit denen man, um ſich von
der Batterie zu entfernen und ohne die nöthigen Lebensmittel an Bord
zu haben, bei ſehr ſtürmiſchem| Wetter vor dem Hafen kreuzen mußte.
[Spaltenumbruch] Das Poſtſchiff Alexander erhielt bei ſeiner Abfahrt eine Kugel in ſeine
Seitenwand.


Seit drei Tagen ſind die Begebenheiten
von Genua das allgemeine Tagesgeſpräch. Unſere Stadt hat ſo vielfache
Verbindungen mit dieſem Hafen daß man allen Nachrichten von dort mit
Spannung entgegenharrt. Die Ankunft des Dampfſchiffes Alexander in
dem Hafen von Genua hat beinahe zu ernſtlichen Conflicten zwiſchen der
franzöſtſchen Marine und der Stadt Veranlaſſung gegeben. Es ſcheint
daß jede der zwei Parteien welche je einen Theil der Feſtungswerke inne
hatten, vermuthete daß dieſes Schiff, auf deſſen Verdeck ſich viele Leute be-
fanden, der Gegenpartei Verſtärkung zuführen wolle, daher beide darauf
ſchoßen. Ein gleiches iſt einem engliſchen Schiffe zugeſtoßen, welches als-
bald eine vertheidigende Stellung einnahm, und den Kriegsluſtigen zu
wiſſen that daß es das Schießen erwiedern werde wenn man ſeiner Flagge
nicht die gebührende Achtung zolle. Eine ähnliche Erklärung wurde von
dem franzöſiſchen Dampfſchiff Tonnere gegeben. Man ſchildert beſonders
die mißliche Lage dieſes Schiffes, welches eine übermäßige Anzahl Flücht-
linge aufgenommen hatte, und auf welchem Waſſer und Brod mangelten.
— Retto und Morchio, beide Mitglieder der proviſoriſchen Regierung in
Genua, gehörten zu den erſten die nach den Schiffen ihre Zuflucht nahmen!
— Die zwei hier angekommenen Dampfſchiffe ſollen ungefähr 500 Perſo-
nen hieher gebracht haben, unter welchen ſich mehr Fremde als Italiener
befinden — größtentheils Engländer, Ruſſen und Deutſche. — Unter den
Italienern nennt man den Profeſſor Montanelli, einen jener Triumvirn
der toscaniſchen Republik. Er gibt in den hieſtgen Zeitungen die Erklä-
rung ab daß er nicht als Flüchtling hieherkomme, ſondern um ſich als Ge-
ſandter nach Paris und London zu begeben. — Von Sicilien wird nur
gemeldet daß die Neapolitaner Catania und Taormina beſetzt haben, ohne
daß man ihnen beſondern Widerſtand geleiſtet hätte.

Italien.

Heute wurde die Stadt von Filangieri in
Belagerungszuſtand erklärt, und das Martialgeſetz verkündet.


Turiner Blätter vom 10 und 11 ſchildern die
Gräuel in Genua, die noch immer fortdauerten. Am 6 wurde eine Waf-
fenruhe vom General La Marmora bewilligt, aber von den Inſurgenten
nicht eingehalten. Avezzana welcher die letztern commandirt, ſoll ſchlimmer
wüthen als die Proconſuln 1793. Er hatte bereits die geringern Verbre-
cher aus den Gefängniſſen entlaſſen und drohte auch die Galeerenſklaven
zu befreien. Da begaben ſich Hülfe flehend die Bürger zu dem Commo-
dore des engliſchen Schiffes Vengeance, und dieſer drohte den Rebellen
Feuer geben zu laſſen, wenn man die Darſena forciren wollte. Ein Be-
richt ſagt über die Gräuel in der Stadt: „Es giebt fünf Claſſen bei uns,
die einen fechten, andere zahlen, andre pflegen die Verwundeten, die
Invaliden und ſolche die Alles niederſtoßen was nicht kämpfen will.“
Unterdeſſen beobachtet General La Marmora die Defenſive und wartet
noch auf die Rückkehr der Deputation aus Turin. — Die Polcevera ſoll
in Aufſtand ſeyn.


Erſtes Bulletin des Generals La Marmora. Am 3 l. M.
traf ich bei meinen Truppen ein. Noch denſelben Tag unternahm ich eine
Recognoscirung bis S. Pier d’Arena, und da die Poſitionen ſchlecht beſetzt
waren, nahm ich andern Morgens (4) mit nur 2 Compagnien Scharf-
ſchützen am hellen Tage die Forts Belwedere, della Erocetta und della
Tanaglia weg, ebenſo wie die Baſtionen und Batterien zwiſchen S. Be-
nigno und la Tanaglia. Am 5 griff ich die Stadt mit 3 Colonnen an
und trotz des Widerſtandes von den Barricaden und Häuſern bemächtigte
ich mich doch in wenig Stunden des ganzen Stadttheils bis zum Thor
S. Tommoſo und eroberte die Batterie und das Thor la Lanterna, wäh-
rend eine andere Colonne die Baſteynen bis zum Begatto nahm. Die
Soldaten ſchlugen ſich ſehr tapfer und trieben die Rebellen überall mit
Heftigkeit zurück. Die Scharfſchützen und Artilleriſten verdienen beſon-
derer Erwähnung. Auch das 18te Infanterieregiment zeichnete ſich de-
ſonders aus. Schon waren Anſtalten getroffen den Reſt der Stadt mit
Sturm zu nehmen als von dort Parlamentäre erſchienen welche um gün-
ſtige Bedingungen und allgemeine Amneſtie baten. Ich verlangte hierauf
unbedingte Uebergabe der Forts und der Stadt, bezüglich der Amneſtie
aber gab ich heute einer Deputation die Erlaubniß ſie von der Güte des
Monarchen in Turin zu erwirken, weßhalb ich die Feindſeligkeiten auf
48 Stunden einſtellte.

Der commandirende General La Marmora.“

hat ſich ergeben. Am 10 April beſetzten die Trup-
pen die Thore und alle Forts und die Entwaffnung begann. Victor Ema-
nuel II hat die Amneſtie mit Ausnahme von 12 Perſonen bewilligt, um
ſeine Regierung nicht mit einem „Act der Strenge“ zu beginnen, und weil
die Genueſer „durch falſch verbreitete Gerüchte verführt worden ſeien.“


Genua’s Aufſtand iſt beendigt“ wir ſehen
der Nachricht ſeiner Uebergabe entgegen. Der König empfing Sonntag
den 8ten die beiden Deputirten (der dritte hatte ſich wegen Kränklichkeit

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[1527/0007] ſel Kerigo) an das Königreich Griechenland abtreten, für ganz grundlos zu erklären. ** Wir erhalten ein Londoner Abendblatt vom 12 April. Es iſt faſt leer an Neuigkeiten, mit Ausnahme einer langen Freihandelsrede von Cobden, gehalten bei einem Feſtmahl in Wakeſield, das die Wähler von Weſt-Yorkſhire ihm zu Ehren veranſtaltet. Er beharrt bei ſeinem mehr- erwähnten Finanzreformplan. Oberſtlieutenant Head, ein verdienter Veteran der Armee, welcher während der Rebellion in Canada das Com- mando führte, iſt geſtorben. Vor der Queensbench in Dublin iſt der Staatsproceß gegen Hrn. Duffy wieder aufgenommen. — Die Londoner Preſſe ſcheint die heimliche Abreiſe des Grafen Montemolin erſt aus den Pariſer Blättern erfahren zu haben. Frankreich. Paris, 12 April. Die Interpellationen des Hrn. Ledru-Rollin haben zu keinem be- ſtimmten Reſultat geführt. Die Regierungsorgane verſicherten daß man nur die Clubs zu überwachen, die Freiheit der Wahlverſammlungen aber durchaus nicht zu beeinträchtigen gemeint ſey, und die Verſammlung be- ſchloß die ziemlich hitzige Verhandlung mit dem einfachen Uebergehen zur Tagesordnung. Heute wurde die Wahl der Staatsräthe fortgeſetzt, und dann das Budget wieder vorgenommen. Was vom Departement der Culte noch übrigte, war bald erledigt, es betraf einige kleine Aufbeſſerun- gen in den Gehalten der niedern Geiſtlichkeit der verſchiedenen Confeſſto- nen, welche leicht zugeſtanden wurden. Jetzt iſt man am Finanzdeparte- ment, und zur Einleitung werden die verſchiedenen Finanzſyſteme theils der Miniſterien, theils der Parteien die ſeit der Februar-Revolution über die Bühne gegangen ſind, noch einmal durchgemuſtert. Die beantragten Erſparniſſe belaufen ſich auf nicht ganz 3 Mill. Die Abſichten des Präſidenten L. Bonaparte auf die Tuilerien wer- den vorläuſig noch nicht verwirklicht werden. Die Nationalverſammlung hat beſchloſſen daß in dieſem Schloß die auf 15 Jun. anberaumte Kunſt- ausſtellnng ſtattfinden ſoll. Bereits hat man angefangen für dieſen Zweck die Möbel aus den Zimmern hinauszuſchaffen. Die Induſtrieaus- ſtellung wird ein paar Wochen früher gehalten. Hr. Tanneguy Duchâtel (der Ex-Miniſter des Innern unter Ludwig Philipp) hat in einem Schreiben aus London vom 25 März die ihm von 300 Wählern des Bezirks Jonzac angebotene Candidatur abgelehnt. Ebenſoviel Preßproceſſe als Verurtheilungen. Dreijähriges Gefäng- niß und 10,000 Fr. — das ſcheint die ſtehende Strafe zu ſeyn. Sie wurde neulich gegen Hrn. Duchêne, Gerant des Peuple, und unmittelbar nachher gegen Hrn. Delescluze, Gerant der Révolution démocratique et ſociale, wegen eines Artikels: »l’echafaud politique« erkannt. Dem Peuple ſtehen noch zwei oder drei ähnliche Proceſſe bevor. Dieſes Blatt hat jetzt aber angezeigt daß es ſich, um nicht vor derſelben Jury erſcheinen zu müſſen, in contumaciam verurtheilen laſſen werde. Dieß iſt ihm nun bereits wegen eines Artikels: »la Restauration de la Guillotine« begeg- net. Dieſe von der Staatsgewalt verfolgten Preßvergehen betreffen alle die Hinrichtung der drei Mörder des Generals Brea. Die radicale Preſſe fin- det in dieſer Strenge einen Angriff auf die Freiheit der Meinungen, und die Folge iſt daß das Publicum auf dem Weg der Subſcription den Ver- urtheilten die Strafe bezahlen wird, wie es unter der Juliusregierung der Fall war, bis die Septembergeſetze dem öffentlichen Sammeln für dieſen Zweck Einhalt thaten. Bereits hat der National zum Beſten des Hrn. Delescluze eine Subſcription angekündigt, und ſie ſelbſt mit einem Bei- trag von 100 Fr. eröffnet. Nach einer Nachricht im Moniteur iſt der Präſident L. Bonaparte auf ſeinem gewöhnlichen Spazierritt im Boulogner Wald geſtern vom Pferd geſtürzt, hat ſich aber glücklicherweiſe keinen Schaden gethan. * Marſeille, 10 April. Die Gazette du Midi meldet daß ſie vernommen habe die Flotte unter dem Befehl des Admirals Baudin werde ſich nächſtens von der italieniſchen Küſte zurückziehen. Die franzöſiſche Regierung, müde ihre Vermittlungs- und Ausgleichungsverſuche überall ſcheitern zu ſehen, wäre geſonnen ſich nirgends mehr einzumiſchen und die Aufrührer und Wühler mit ihren Regierungen allein gewähren zu laſſen. Das Handelsdampfſchiff la Ville de Marſeille und das Poſtdampfſchiff Alexander ſind hier eingetroffen. Jedes dieſer Schiffe hatte ungefähr 150 Flüchtlinge von Genua an Bord. Die ſchrecklichen Auftritte in die- ſer Stadt und die Furcht vor deren Beſchießung hat eine große Anzahl der Einwohner veranlaßt auf den im Hafen liegenden engliſchen und franzöſi- ſchen Schiffen ihre Zuflucht zu ſuchen. Ein Brief von einem Officier auf dem franzöſtſchen Dampfſchiff Tonnere, auf dem ſich wenigſtens tauſend dieſer Flüchtlinge befinden, ſchildert das Jammern und Flehen dieſer in den Schiffsräumen zuſammengedrängten Leute, mit denen man, um ſich von der Batterie zu entfernen und ohne die nöthigen Lebensmittel an Bord zu haben, bei ſehr ſtürmiſchem| Wetter vor dem Hafen kreuzen mußte. Das Poſtſchiff Alexander erhielt bei ſeiner Abfahrt eine Kugel in ſeine Seitenwand. * Marſeille, 11 April. Seit drei Tagen ſind die Begebenheiten von Genua das allgemeine Tagesgeſpräch. Unſere Stadt hat ſo vielfache Verbindungen mit dieſem Hafen daß man allen Nachrichten von dort mit Spannung entgegenharrt. Die Ankunft des Dampfſchiffes Alexander in dem Hafen von Genua hat beinahe zu ernſtlichen Conflicten zwiſchen der franzöſtſchen Marine und der Stadt Veranlaſſung gegeben. Es ſcheint daß jede der zwei Parteien welche je einen Theil der Feſtungswerke inne hatten, vermuthete daß dieſes Schiff, auf deſſen Verdeck ſich viele Leute be- fanden, der Gegenpartei Verſtärkung zuführen wolle, daher beide darauf ſchoßen. Ein gleiches iſt einem engliſchen Schiffe zugeſtoßen, welches als- bald eine vertheidigende Stellung einnahm, und den Kriegsluſtigen zu wiſſen that daß es das Schießen erwiedern werde wenn man ſeiner Flagge nicht die gebührende Achtung zolle. Eine ähnliche Erklärung wurde von dem franzöſiſchen Dampfſchiff Tonnere gegeben. Man ſchildert beſonders die mißliche Lage dieſes Schiffes, welches eine übermäßige Anzahl Flücht- linge aufgenommen hatte, und auf welchem Waſſer und Brod mangelten. — Retto und Morchio, beide Mitglieder der proviſoriſchen Regierung in Genua, gehörten zu den erſten die nach den Schiffen ihre Zuflucht nahmen! — Die zwei hier angekommenen Dampfſchiffe ſollen ungefähr 500 Perſo- nen hieher gebracht haben, unter welchen ſich mehr Fremde als Italiener befinden — größtentheils Engländer, Ruſſen und Deutſche. — Unter den Italienern nennt man den Profeſſor Montanelli, einen jener Triumvirn der toscaniſchen Republik. Er gibt in den hieſtgen Zeitungen die Erklä- rung ab daß er nicht als Flüchtling hieherkomme, ſondern um ſich als Ge- ſandter nach Paris und London zu begeben. — Von Sicilien wird nur gemeldet daß die Neapolitaner Catania und Taormina beſetzt haben, ohne daß man ihnen beſondern Widerſtand geleiſtet hätte. Italien. Meſſina, 28 März. Heute wurde die Stadt von Filangieri in Belagerungszuſtand erklärt, und das Martialgeſetz verkündet. Genua, 8 April. Turiner Blätter vom 10 und 11 ſchildern die Gräuel in Genua, die noch immer fortdauerten. Am 6 wurde eine Waf- fenruhe vom General La Marmora bewilligt, aber von den Inſurgenten nicht eingehalten. Avezzana welcher die letztern commandirt, ſoll ſchlimmer wüthen als die Proconſuln 1793. Er hatte bereits die geringern Verbre- cher aus den Gefängniſſen entlaſſen und drohte auch die Galeerenſklaven zu befreien. Da begaben ſich Hülfe flehend die Bürger zu dem Commo- dore des engliſchen Schiffes Vengeance, und dieſer drohte den Rebellen Feuer geben zu laſſen, wenn man die Darſena forciren wollte. Ein Be- richt ſagt über die Gräuel in der Stadt: „Es giebt fünf Claſſen bei uns, die einen fechten, andere zahlen, andre pflegen die Verwundeten, die Invaliden und ſolche die Alles niederſtoßen was nicht kämpfen will.“ Unterdeſſen beobachtet General La Marmora die Defenſive und wartet noch auf die Rückkehr der Deputation aus Turin. — Die Polcevera ſoll in Aufſtand ſeyn. Genua. „Erſtes Bulletin des Generals La Marmora. Am 3 l. M. traf ich bei meinen Truppen ein. Noch denſelben Tag unternahm ich eine Recognoscirung bis S. Pier d’Arena, und da die Poſitionen ſchlecht beſetzt waren, nahm ich andern Morgens (4) mit nur 2 Compagnien Scharf- ſchützen am hellen Tage die Forts Belwedere, della Erocetta und della Tanaglia weg, ebenſo wie die Baſtionen und Batterien zwiſchen S. Be- nigno und la Tanaglia. Am 5 griff ich die Stadt mit 3 Colonnen an und trotz des Widerſtandes von den Barricaden und Häuſern bemächtigte ich mich doch in wenig Stunden des ganzen Stadttheils bis zum Thor S. Tommoſo und eroberte die Batterie und das Thor la Lanterna, wäh- rend eine andere Colonne die Baſteynen bis zum Begatto nahm. Die Soldaten ſchlugen ſich ſehr tapfer und trieben die Rebellen überall mit Heftigkeit zurück. Die Scharfſchützen und Artilleriſten verdienen beſon- derer Erwähnung. Auch das 18te Infanterieregiment zeichnete ſich de- ſonders aus. Schon waren Anſtalten getroffen den Reſt der Stadt mit Sturm zu nehmen als von dort Parlamentäre erſchienen welche um gün- ſtige Bedingungen und allgemeine Amneſtie baten. Ich verlangte hierauf unbedingte Uebergabe der Forts und der Stadt, bezüglich der Amneſtie aber gab ich heute einer Deputation die Erlaubniß ſie von der Güte des Monarchen in Turin zu erwirken, weßhalb ich die Feindſeligkeiten auf 48 Stunden einſtellte. Vom Hauptquartier an der Porta Lanterna in Genua, 6 April 1849.Der commandirende General La Marmora.“ * Genua hat ſich ergeben. Am 10 April beſetzten die Trup- pen die Thore und alle Forts und die Entwaffnung begann. Victor Ema- nuel II hat die Amneſtie mit Ausnahme von 12 Perſonen bewilligt, um ſeine Regierung nicht mit einem „Act der Strenge“ zu beginnen, und weil die Genueſer „durch falſch verbreitete Gerüchte verführt worden ſeien.“ — ν Turin, 11 April. Genua’s Aufſtand iſt beendigt“ wir ſehen der Nachricht ſeiner Uebergabe entgegen. Der König empfing Sonntag den 8ten die beiden Deputirten (der dritte hatte ſich wegen Kränklichkeit

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-16T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 106, 16. April 1849, S. 1527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine106_1849/7>, abgerufen am 24.11.2024.