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Allgemeine Zeitung, Nr. 9, 9. Januar 1872.

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[Spaltenumbruch]

An der Seite dieses Mannes lebt eine Frau, die nur Mittel zum Zweck
war, ein freudeloses Leben; dem einzigen Sohne wird durch den Sarkasmus des
Vaters jedes warme kindliche Gefühl in der Brust ertödtet; in Furcht vor dem
Vater wächst er auf.

Lange führen die Bestrebungen des reichen Waldenau -- so heißt der Mann
ohne Gewissen -- zum Gelingen. Endlich wendet sich das Schicksal, und eine
Reihe von Gefahren, insbesondere die Gefahr der Aufdeckung seiner Vergangenheit
führt ihn, der nie vor einem Mittel zum Zwecke zurückschreckte, zur Ermordung
eines Freundes der Familie. Die raffinirt angelegte Schreckensthat bleibt Jahre
lang verborgen, bis am Lebensabend des äußerlich glücklichen Waldenau dessen
Sohn als junger Rechtskundiger nach Hause zurückkehrt, und als Frucht langer
Forschungen dem Vater die Veweise des Mordes vorhält, und von ihm fordert daß
er sich dem Gericht stelle. Statt der Gefühle welche im Herzen des Kindes lang-
sam getödtet worden waren, ist durch Selbsterziehung des jungen Mannes ein bis
zum äußersten zugespitztes Pflichtgefühl emporgewachsen. Sein ganzes Thun wird
von dem Kant'schen Postulat beherrscht: "Wir sind nicht auf der Welt um glück-
lich zu werden, sondern um unsere Pflicht zu erfüllen."

Kein Wunder daß bei diesem Manne, nachdem er die Schuld seines Vaters
erkannt hat, die Kindesliebe einem starren Rechtssinn unterliegt. Der Vater ent-
zieht sich dem Drängen des Sohnes durch Selbstmord.

Die Schuld welche der junge Waldenau in dieser Weise auf sich lädt, wird
dadurch gesühnt daß ein edles Mädchen, welches mit ganzer Seele an ihm hieng,
sich entsetzt von ihm abwendet. In der Schlacht von Gravelotte stirbt er in treuer
Pflichterfüllung den Tod des Helden.

Zu einem ergreifenden Contrast führt der Umstand daß der alte Waldenau
sich zur Verübung des Mordes der Beihülfe eines flüchtigen Verbrechers bedient.
Der Herzlosigkeit im Waldenau'schen Hause steht die Leidenschaft gegenüber mit
welcher ein armes Mädchen an dem flüchtigen Verbrecher hängt.

Die einzelnen Scenen, in welchen sich die Haupthandlung abspielt, sind so
charakteristisch, so gut gefügt, so lebendig und wirkungsreich durchgeführt, daß der
Leser auf das höchste gespannt wird. Dazu kommt noch der Vorzug daß der vor-
liegende Roman bei seiner Knappheit und Kürze auch jenen Menschen empfohlen
werden kann welchen das Schicksal Zeit und Gelegenheit versagt hat sich durch
viele Bände hindurchzuarbeiten.

Das einzige was gegen das interessante Werk vorzubringen ist, scheint das
zu sein daß unter all den handelnden Personen nicht ein einziger Glücklicher uns
entgegentritt, daß in das gewaltige Düster nicht ein einziger freundlicher Licht-
strahl fällt.

Möge sich die Aufmerksamkeit des lesenden Publicums dem werthvollen
Buche zuwenden.



Neueste Posten.

Bezüglich der Beschwerde des Hrn. Bischofs von
Augsburg etc. wurden in heutiger Sitzung des Ausschusses der Abgeordnetenkammer
der Bericht desselben, das Minoritätsgutachten und die Protokolle des Ausschusses
über seine Verhandlungen berathen und festgestellt. Bezüglich des von Dr. Völk
ausgearbeiteten Minoritätsgutachtens hat sich der Referent der Majorität, Hr.
Abg. Hauck, eine Replik vorbehalten, zu deren Berathung eine nochmalige Aus-
schußsitzung stattfinden muß. Der Initiativantrag der Abgg. Dr. Schüttinger und
Dr. Barth wurde heut Abends im besondern Ausschuß berathen, und von der
Majorität desselben, ohne Zweifel auch in etwas modificirter Fassung, angenommen
Die Berathung hierüber, wie über die erwähnten Beschwerden in der Kammer
wird kommende Woche stattfinden.


Das Eisenbahngesetz ist, nachdem dasselbe die Sanctio-
nirung des Fürsten erhalten hat, promulgirt worden. (T. N.)

Verschiedenes.

Dem Baumeister Hirschberg in München, welcher
der Deutschen Kaiserin die von ihm über die bayerischen Spitalzüge im deutsch-
französischen Kriege herausgegebene Schrist übersendet hat, ist nachstehendes Handbillet
von der Kaiserin zugegangen: "Sie haben Mich durch Uebersendung Ihrer wichtigen
und interessanten Schrift über die bayerischen Sanitätszüge zu aufrichtigem Danke ver-
pflichtet. Ich kann dem Verfasser diesen Dank nicht ausdrücken, ohne ihm zugleich Meine
Anerkennung für seine eigenen Verdienste, wie Meine Bewunderung für das zu bezeu-
gen was die bayerische Regierung und das bayerische Volk in der großen Zeit, die wir
durchlebt haben, für die Verwundeten und Erkrankten der deutschen Armee geleistet hat
Berlin, den 11 Dec. 1871.Augusta."
Zugleich hat der Deutsche Kaiser aus diesem
Anlaß dem bayerischen Landeshülfsverein die Summe von 100 fl. gespendet. -- Auch
der Großherzog von Baden hat dem Baumeister Hirschberg für die erwähnte Schrift
seine volle Anerkennung mit dem Bemerken aussprechen lassen, daß dieselbe wesentlich
dazu beitragen werde Verbesserungen in dem behandelten Theils des Sanitätswesens
herbeizuführen, welche der Gesammtheit zu Gute kommen. (Eine eingehende Besprechung
dieser Schrift werden wir nächster Tage bringen. D. R.)


(Altkatholisches.)

Die bereits-früher in Aussicht
gestellten öffentlichen Vorträge von den HH. Stiftspropst v. Döllinger, Prof. Reinkens,
Cornelius und Ritter werden am Mittwoch, den 17 d., beginnen, und zwar wird Prof.
Reinkens den Reigen mit Vorträgen über die Einheit und den richtigen Begriff der
Unfehlbarkeit der Kirche eröffnen. In drei darauffolgenden Vorlesungen gedenkt Hr.
v. Döllinger, anknüpfend an die Geschichte der Reunionsversuche zwischen den christ-
lichen Confessionen, die Momente zu entwickeln worauf für die Zukunft das Gelingen der-
selben basirt werden könne. Die Proff. Cornelius und Ritter werden die französische
Kirche von ehedem und jetzt und die Doctrinen des römischen Stuhls über Kirche und
Staat in ihrer historisch - politischen Anwendung behandeln. -- Zu der am 14 ds. in
Regensburg stattfindenden Altkatholikenversammlung hat der Stadtmagistrat den dor-
tigen Reichssaal eingeräumt.


(Kriegsliteratur.)

Die schon vor einiger Zeit angekündigte Monographie
des Obersten Grafen Wartensleben, bekanntlich ehemaligen Generalstabschefs der
Manteuffel'schen Armee, über "die Operationen der Süd-Armee im Januar und Februar
1871, nach den Kriegsacten des Ober-Commando's der Süd-Armee," ist jetzt im Druck
erschienen (etwas über 100 Seiten in 8., mit zwei Operationskarten). Von dem Zuge
des Generals v. Manteuffel, der um den 20 Jan. der directen Vereinigung mit Werder
entsagte, um allerdings dann nur mit zwei Armeecorps zwischen Dijon und Besancon
hindurchrückend, sich dem mehr als doppelt so starken Feind vorzulegen, und ihm jeden
[Spaltenumbruch] Rückzug auf französisches Gebiet abzuschneiden, wird ein bemerkenswerther Ausspruch
General Moltke's gegen den Kaiser erzählt. "Die Operation des Generals v. Man-
teuffel," sagte Moltke, "sei eine äußerst kühne und gewagte, welche aber zu den größten
Resultaten führen könne; falls er einen Echec erleiden sollte, dürfe man ihn nicht tadeln;
denn um große Erfolge zu erreichen, müsse etwas gewagt werden."

Börsenberichte.

Bayer. Staatspapiere: 5proc. halbj. Obl. von 1866 102 G.,
von 1870 1001/2 G., 4proc. Obl. 95 1/8 G., 4proc. halbj. Oblig. 95 1/8 G., 41/2proc. Obl.
1001/4 G, 41/2proc. halbj Obl. 1001/4 G., 31/4proc. Obl. 89 G., 4proc. Grundr.-Ablös.-
Oblig. 95 1/8 G., 4proc. Präm.-L. a 100 Thlr. 1131/2 P. -- Industrielle Papiere: Bayer.
Oftbahn 1491/2 G., 2 Em. 129 G., mit 40 Proc. Emzahl. 128 G., Bankactien 840 P.
ex Div., 4proc. Bankobl. 100 G., 4proc. Pfaud briefe 96 3/8 P., Augsburger Bank 1063/4 G.,
Augsburger 7fl.-L. 6 7/8 P., Augsb. Kammgarn-Spinn. 115 G., Mech. Spinn.- u. Web.
Augsburg 230 P., Baumw.-Spinn. Stadtbach Augsburg 235 G., Baumw.-Fein-Spinn.
Augsburg 34 P., Mech. Weberei am Fichtelbach 175 G., Haunstetter Weberei 165 G.,
Baumw.-Spinn.- u. Weberei Kempten 95 G., Baumw.-Spinn- u. Weberei Bamberg
90 G., Mech. Baumw.-Spinn. Bayrenth 107 G., Baumw.-Spinnerei Kolbermoor 82 P.,
Prior.-Actien --, Gas-Industrie-Actien Augsburg 97 P., Gasbeleuchtungs-Gesellschaft
Augsburg 190 G., Gasbel.-Gesellschaft München 165 G., Maschinenfabrik Augsburg 1011/2
G., Ziegelei Augsburg --, Seilerwaarenfabrit Füßen 143 G.

Telegraphische Curs- und Handelsberichte.

Eröffnungscurse. Oesterr. Creditactien 3421/4,
Staatsbahn 4051/2, 1860er L. --, 1882er Amerikaner 96 3/8 , Lombarden 216, Silberrente --.
Tendenz: fest.


Schlußeurse. Bayer. 5proc. Anl. v. 1870
1001/2, bayer. 41/2proc. Anl. 100 1/8 , 4proc. bayer. Präm.-Anl. 1131/4, 41/2proc. bayer.
Ostbahn 1501/4, neue Emission --, mit 40 Proc. Einz. 1291/4, Alsenzbahn 1251/4, bad.
Prämien-Anl. 111, 1882er Amerikaner 96 3/8 , Köln-Mindener-L. 981/4, österr. Silber-
rente 643/4, Papierrente 551/4, 1860er L. 91 5/8 , 1864er L. --, Bankactien 845,
Creditactien 344, Lombarden 2171/2, Staatsbahn 4051/2, neue 2023/4, Elisabeth 249 7/8 ,
Franz-Joseph Prior. 90, Rudolfsb. Prior. 801/4, Ungar. Ostbahn Prior. 761/2, span.
3proc. ansl. Schuld 321/2, Napoleons 9.181/2, Darmstädter Bank 445, böhm. Westbahn
2683/4, Nordwestbahn Prior. 891/2, Oregon 751/4. Wechsel: London 1173/4, Paris 913/4,
Wien 101 3/8 . Tendenz: günstig.


Nachbörse. Oesterr. Creditactien 3441/2, Staats-
bahn 405, 1860er L. 911/2, 1882er Amerikaner 96 3/8 , Lombarden 2173/4, Silberrente 64 5/8 ,
Galizier 265, 3proc. Bankactien 846, span. ausl. Schuld --, neue Staatsbahn --,
Ital.-deutsche B. 90. Tendenz: animirt. Der Subseription auf die Washington-Staats-
anleihe ist ein großer Erfolg gesichert.


Schlußnotirungen. (Ergänzungsdepesche.) Staats-
bahn-Prior. 59 7/8 , Lombarden-Prior. 49 7/8 , Central-Pacific 89 7/8 , 7proc. Chicago 85 5/8 ,
5proc. Italiener 671/2.


Abend-Effectensocietät. 1882er Amerikaner Bonds
96 3/8 , österr. Silberrente 64 7/8 , öst. 1860er L. 91 7/8 , Creditactien 3443/4, Lombarden 2171/4,
Staatsbahnactien 4043/4, Galizische 265, Elisabeth-Westbahn 2501/4, 3proc. span. ausl.
Schuld , Westbahn 2251/2, Bankactien 848, Papierrente 55 7/8 , Ital - deutsche 901/2,
Brüsseler 1081/2, Darmstädter 446, Ungarische Loose 1083/4, junge Staatsbahn 202.
Tendenz: fest, lebhast.


Die heutige Landesproductenbörse verlief in Folge
der auswärtigen Berichte in ziemlich ruhiger Stimmung und die Umsätze waren nicht von
großem Belang. Weizen, ungarischer, ohne Handel, bayerischer 8 fl. 6--12 kr., Kernen
7 fl. 39--50 kr., Dinkel 5 fl. bis 5 fl. 9 kr., Gerste bayerische, 5 fl. 54 kr. württem-
bergische 5 fl. Hafer 3 fl. 52 kr. bis 4 fl 6 kr. Mehl Nr. 1 25 fl. 12 kr. bis 36 kr.,
Nr. 2 23 fl. 12 kr. bis 36 kr., Nr. 3 20 fl. bis 20 fl. 12 kr., Nr. 4 16 fl. 12 kr.
bis 16 fl. 30 kr.


Anfangsbericht. Oesterr. Creditactien 1961/2,
1860er L. 911/2, österr.-franz. Staatsbahn 2321/2, Lombarden 1243/4, Italiener 673/4,
1882er Amerikauer 97, Türken 49 5/8 , Rumänier 453/4, Köln-Mindener Präm.-Anl. 98,
Disconto-Commandit 220, Galizier 114. Stimmung: sehr fest. lebhaft.


Schlußcurse: Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 100 3/8 , bayer.
41/2proc. Anl. 100, 4proc. Präm.-Anl. 1133/4, bad. Präm.-Anl. 112 1/8 , 41/2proc. preuß.
Aul. 1021/4, preuß. Central-Boden-Creditactien 1251/4, Disconto-Commandit --, Köln-
Mindener L. 99 7/8 , 1882er Amerikaner 97, österr. Silberrente 65, Papierrente
553/4, österr. L. v. 1860 921/4, v. 1864 831/4, Creditactien 1971/2, Lombarden , österr.-
franz. Staatsbahn 232, neue Staatsbahn 221 5/8 , Prioritäten 299, Galizier 113 7/8 ,
Türken 493/4, Rumänier 45 5/8 , ital 5proc. Rente 67 7/8 , Südd. Bodencreditbank --,
Nordwestbahu 129 3/8 , Darmst. Zettelbank --, Oberschl. E.-B.-A. Lit. A. 209, Berliner
Wechslerbank 112 3/8 , Unionbank 121, Rhein. Eisenbahn 162, sächs. Hypotheken-Pfdbrf.
30 1/8 , Preuß. Bank 1991/4, schweiz. Westbahn 50 7/8 , Darmstädter 179. Wechsel: Wien
86 1/8 . Tendenz: fest.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Roggen per Jan. 56,
per Jan.-Febr. 56, per April-Mai 56 1/8 . per Mai-Juni 57. Tendenz: fest. -- Weizen per Jan.
79 1/8 , per April-Mai 81. -- Rüböl per Jan. 273/4, per April-Mai 273/4. -- Spititus per
Jan. 23 8, per April-Mai 23.20. Wetter: schön.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen höher, hiesiger loco 9,
fremder loco 8.71/2, per März 8 5, per Mai 8.6, per Juli 8.101/2. Roggen fester, loco
6.71/2, per März 5 221/2, per Mai 5.26, per Juli 5.28. Wetter: Schneeluft.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen loco kleinstes
Angebot, eher höher, auf Termine fest, per Januar-Februar 159, per Febr.-März 162,
per April-Mai 165. Roggen loco kleinstes Angebot, eher höher, auf Termine fest, per
Januar-Februar 111, per Febr.-März 112, per April-Mai 114. Hafer fest. Gerste still.


Vorbörse. Creditactien 340.65, Lombarden 213.60, Anglo-
Austrian 336.50, Napoleons 9 17, Unionsbank 294.20. Tendenz: sehr fest.


Schlußcurse: Silberrente 74.10, Papierrente 63.60, 1860er
L. 104.75, 1864er L. 144.75, Bankactien 839, Creditactien 338 90, Lombarden 214 30,
Staatsbahn 399 50, Anglo-Austrian 344.50, Franco-Austrian 141.20, Unionsbank 290,
Galizier 261 50, Franz-Joseph 211, Prioritäten 103.40, Rudolfsbahn 167.75, Prior.
93, Elisabeth 247.75, Napoleons 9.16, Alföldbahn 185.75, Nordwestbahn 223.75,
Prior. 102 90. Wechsel: Augsburg 97.50, Frankfurt a. M. 97.75, London 115.30,
Paris 44.55, Tendenz: matt.


Abend-Privatverkehr. Creditactien 339.40, 1860er Loose 104 75,
1864er L. 144.50, Staatsbahnactien 399.50, Lombarden 214.70, Napoleons 9.121/2,
Papierreute 63.90, Franco-Austrian 141.50, Anglo-Austrian 334.75, Unionsbank 293.75,
Tendenz: günstig.


Anfangsbericht. Muthmaßlicher Umsatz 20,000 B., Tendenz:
steigend. Tagesimport 8000 B.


Eröffnungscurse. 3proc. Nente 56 30, 5proc. Anl. 91.45,
Lombarden 482 50, 5proc. ital. Anl. 69.20, österr.-franz. Staatsbahn 890. Tendenz: fest.


Schlußcurse. 5proc. Anl. 91.15, 41/2proc. Rente 82, 3proc.
Rente 56.15, Credit mobilier 505, Staatsb. 837, Lombarden 478, 5proc. Italiener
69.15, 1882er Amerikaner 106.37, Spanier 33.81, Türken 51.75, Pariser Anleihe 257,
Credit foncier 927. Wechsel: Frankfurt 2161/4, London 25.70. Goldagio per Mille 12.
Tendenz: matt.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Mehl per Jan. 83.50,
per März-April 85. Tendenz: still. Wetter: veränderlich. -- Rüböl per Jan. 106 50,
vom März-April 106 50, vom Mai bis Aug. 105.50. Zucker 69. Tendenz: behauptet.


Börse. | 3proc. Spanier 32 3/8 , 16proc. Amerikaner 96 7/8 ,
5proc. Papierrente 541/4, 5proc. Silberrente 63 3/8 , 1864er Loose 148, 5proc. Türken .
Wechsel auf Paris 55 3/8 .



[Spaltenumbruch]

An der Seite dieſes Mannes lebt eine Frau, die nur Mittel zum Zweck
war, ein freudeloſes Leben; dem einzigen Sohne wird durch den Sarkasmus des
Vaters jedes warme kindliche Gefühl in der Bruſt ertödtet; in Furcht vor dem
Vater wächst er auf.

Lange führen die Beſtrebungen des reichen Waldenau — ſo heißt der Mann
ohne Gewiſſen — zum Gelingen. Endlich wendet ſich das Schickſal, und eine
Reihe von Gefahren, insbeſondere die Gefahr der Aufdeckung ſeiner Vergangenheit
führt ihn, der nie vor einem Mittel zum Zwecke zurückſchreckte, zur Ermordung
eines Freundes der Familie. Die raffinirt angelegte Schreckensthat bleibt Jahre
lang verborgen, bis am Lebensabend des äußerlich glücklichen Waldenau deſſen
Sohn als junger Rechtskundiger nach Hauſe zurückkehrt, und als Frucht langer
Forſchungen dem Vater die Veweiſe des Mordes vorhält, und von ihm fordert daß
er ſich dem Gericht ſtelle. Statt der Gefühle welche im Herzen des Kindes lang-
ſam getödtet worden waren, iſt durch Selbſterziehung des jungen Mannes ein bis
zum äußerſten zugeſpitztes Pflichtgefühl emporgewachſen. Sein ganzes Thun wird
von dem Kant’ſchen Poſtulat beherrſcht: „Wir ſind nicht auf der Welt um glück-
lich zu werden, ſondern um unſere Pflicht zu erfüllen.“

Kein Wunder daß bei dieſem Manne, nachdem er die Schuld ſeines Vaters
erkannt hat, die Kindesliebe einem ſtarren Rechtsſinn unterliegt. Der Vater ent-
zieht ſich dem Drängen des Sohnes durch Selbſtmord.

Die Schuld welche der junge Waldenau in dieſer Weiſe auf ſich lädt, wird
dadurch geſühnt daß ein edles Mädchen, welches mit ganzer Seele an ihm hieng,
ſich entſetzt von ihm abwendet. In der Schlacht von Gravelotte ſtirbt er in treuer
Pflichterfüllung den Tod des Helden.

Zu einem ergreifenden Contraſt führt der Umſtand daß der alte Waldenau
ſich zur Verübung des Mordes der Beihülfe eines flüchtigen Verbrechers bedient.
Der Herzloſigkeit im Waldenau’ſchen Hauſe ſteht die Leidenſchaft gegenüber mit
welcher ein armes Mädchen an dem flüchtigen Verbrecher hängt.

Die einzelnen Scenen, in welchen ſich die Haupthandlung abſpielt, ſind ſo
charakteriſtiſch, ſo gut gefügt, ſo lebendig und wirkungsreich durchgeführt, daß der
Leſer auf das höchſte geſpannt wird. Dazu kommt noch der Vorzug daß der vor-
liegende Roman bei ſeiner Knappheit und Kürze auch jenen Menſchen empfohlen
werden kann welchen das Schickſal Zeit und Gelegenheit verſagt hat ſich durch
viele Bände hindurchzuarbeiten.

Das einzige was gegen das intereſſante Werk vorzubringen iſt, ſcheint das
zu ſein daß unter all den handelnden Perſonen nicht ein einziger Glücklicher uns
entgegentritt, daß in das gewaltige Düſter nicht ein einziger freundlicher Licht-
ſtrahl fällt.

Möge ſich die Aufmerkſamkeit des leſenden Publicums dem werthvollen
Buche zuwenden.



Neueſte Poſten.

Bezüglich der Beſchwerde des Hrn. Biſchofs von
Augsburg ꝛc. wurden in heutiger Sitzung des Ausſchuſſes der Abgeordnetenkammer
der Bericht desſelben, das Minoritätsgutachten und die Protokolle des Ausſchuſſes
über ſeine Verhandlungen berathen und feſtgeſtellt. Bezüglich des von Dr. Völk
ausgearbeiteten Minoritätsgutachtens hat ſich der Referent der Majorität, Hr.
Abg. Hauck, eine Replik vorbehalten, zu deren Berathung eine nochmalige Aus-
ſchußſitzung ſtattfinden muß. Der Initiativantrag der Abgg. Dr. Schüttinger und
Dr. Barth wurde heut Abends im beſondern Ausſchuß berathen, und von der
Majorität desſelben, ohne Zweifel auch in etwas modificirter Faſſung, angenommen
Die Berathung hierüber, wie über die erwähnten Beſchwerden in der Kammer
wird kommende Woche ſtattfinden.


Das Eiſenbahngeſetz iſt, nachdem dasſelbe die Sanctio-
nirung des Fürſten erhalten hat, promulgirt worden. (T. N.)

Verſchiedenes.

Dem Baumeiſter Hirſchberg in München, welcher
der Deutſchen Kaiſerin die von ihm über die bayeriſchen Spitalzüge im deutſch-
franzöſiſchen Kriege herausgegebene Schriſt überſendet hat, iſt nachſtehendes Handbillet
von der Kaiſerin zugegangen: „Sie haben Mich durch Ueberſendung Ihrer wichtigen
und intereſſanten Schrift über die bayeriſchen Sanitätszüge zu aufrichtigem Danke ver-
pflichtet. Ich kann dem Verfaſſer dieſen Dank nicht ausdrücken, ohne ihm zugleich Meine
Anerkennung für ſeine eigenen Verdienſte, wie Meine Bewunderung für das zu bezeu-
gen was die bayeriſche Regierung und das bayeriſche Volk in der großen Zeit, die wir
durchlebt haben, für die Verwundeten und Erkrankten der deutſchen Armee geleiſtet hat
Berlin, den 11 Dec. 1871.Auguſta.“
Zugleich hat der Deutſche Kaiſer aus dieſem
Anlaß dem bayeriſchen Landeshülfsverein die Summe von 100 fl. geſpendet. — Auch
der Großherzog von Baden hat dem Baumeiſter Hirſchberg für die erwähnte Schrift
ſeine volle Anerkennung mit dem Bemerken ausſprechen laſſen, daß dieſelbe weſentlich
dazu beitragen werde Verbeſſerungen in dem behandelten Theils des Sanitätsweſens
herbeizuführen, welche der Geſammtheit zu Gute kommen. (Eine eingehende Beſprechung
dieſer Schrift werden wir nächſter Tage bringen. D. R.)


(Altkatholiſches.)

Die bereits-früher in Ausſicht
geſtellten öffentlichen Vorträge von den HH. Stiftspropſt v. Döllinger, Prof. Reinkens,
Cornelius und Ritter werden am Mittwoch, den 17 d., beginnen, und zwar wird Prof.
Reinkens den Reigen mit Vorträgen über die Einheit und den richtigen Begriff der
Unfehlbarkeit der Kirche eröffnen. In drei darauffolgenden Vorleſungen gedenkt Hr.
v. Döllinger, anknüpfend an die Geſchichte der Reunionsverſuche zwiſchen den chriſt-
lichen Confeſſionen, die Momente zu entwickeln worauf für die Zukunft das Gelingen der-
ſelben baſirt werden könne. Die Proff. Cornelius und Ritter werden die franzöſiſche
Kirche von ehedem und jetzt und die Doctrinen des römiſchen Stuhls über Kirche und
Staat in ihrer hiſtoriſch – politiſchen Anwendung behandeln. — Zu der am 14 ds. in
Regensburg ſtattfindenden Altkatholikenverſammlung hat der Stadtmagiſtrat den dor-
tigen Reichsſaal eingeräumt.


(Kriegsliteratur.)

Die ſchon vor einiger Zeit angekündigte Monographie
des Oberſten Grafen Wartensleben, bekanntlich ehemaligen Generalſtabschefs der
Manteuffel’ſchen Armee, über „die Operationen der Süd-Armee im Januar und Februar
1871, nach den Kriegsacten des Ober-Commando’s der Süd-Armee,“ iſt jetzt im Druck
erſchienen (etwas über 100 Seiten in 8., mit zwei Operationskarten). Von dem Zuge
des Generals v. Manteuffel, der um den 20 Jan. der directen Vereinigung mit Werder
entſagte, um allerdings dann nur mit zwei Armeecorps zwiſchen Dijon und Beſançon
hindurchrückend, ſich dem mehr als doppelt ſo ſtarken Feind vorzulegen, und ihm jeden
[Spaltenumbruch] Rückzug auf franzöſiſches Gebiet abzuſchneiden, wird ein bemerkenswerther Ausſpruch
General Moltke’s gegen den Kaiſer erzählt. „Die Operation des Generals v. Man-
teuffel,“ ſagte Moltke, „ſei eine äußerſt kühne und gewagte, welche aber zu den größten
Reſultaten führen könne; falls er einen Echec erleiden ſollte, dürfe man ihn nicht tadeln;
denn um große Erfolge zu erreichen, müſſe etwas gewagt werden.“

Börſenberichte.

Bayer. Staatspapiere: 5proc. halbj. Obl. von 1866 102 G.,
von 1870 100½ G., 4proc. Obl. 95⅛ G., 4proc. halbj. Oblig. 95⅛ G., 4½proc. Obl.
100¼ G, 4½proc. halbj Obl. 100¼ G., 3¼proc. Obl. 89 G., 4proc. Grundr.-Ablöſ.-
Oblig. 95⅛ G., 4proc. Präm.-L. à 100 Thlr. 113½ P. — Induſtrielle Papiere: Bayer.
Oftbahn 149½ G., 2 Em. 129 G., mit 40 Proc. Emzahl. 128 G., Bankactien 840 P.
ex Div., 4proc. Bankobl. 100 G., 4proc. Pfaud briefe 96⅜ P., Augsburger Bank 106¾ G.,
Augsburger 7fl.-L. 6⅞ P., Augsb. Kammgarn-Spinn. 115 G., Mech. Spinn.- u. Web.
Augsburg 230 P., Baumw.-Spinn. Stadtbach Augsburg 235 G., Baumw.-Fein-Spinn.
Augsburg 34 P., Mech. Weberei am Fichtelbach 175 G., Haunſtetter Weberei 165 G.,
Baumw.-Spinn.- u. Weberei Kempten 95 G., Baumw.-Spinn- u. Weberei Bamberg
90 G., Mech. Baumw.-Spinn. Bayrenth 107 G., Baumw.-Spinnerei Kolbermoor 82 P.,
Prior.-Actien —, Gas-Induſtrie-Actien Augsburg 97 P., Gasbeleuchtungs-Geſellſchaft
Augsburg 190 G., Gasbel.-Geſellſchaft München 165 G., Maſchinenfabrik Augsburg 101½
G., Ziegelei Augsburg —, Seilerwaarenfabrit Füßen 143 G.

Telegraphiſche Curs- und Handelsberichte.

Eröffnungscurſe. Oeſterr. Creditactien 342¼,
Staatsbahn 405½, 1860er L. —, 1882er Amerikaner 96⅜, Lombarden 216, Silberrente —.
Tendenz: feſt.


Schlußeurſe. Bayer. 5proc. Anl. v. 1870
100½, bayer. 4½proc. Anl. 100⅛, 4proc. bayer. Präm.-Anl. 113¼, 4½proc. bayer.
Oſtbahn 150¼, neue Emiſſion —, mit 40 Proc. Einz. 129¼, Alſenzbahn 125¼, bad.
Prämien-Anl. 111, 1882er Amerikaner 96⅜, Köln-Mindener-L. 98¼, öſterr. Silber-
rente 64¾, Papierrente 55¼, 1860er L. 91⅝, 1864er L. —, Bankactien 845,
Creditactien 344, Lombarden 217½, Staatsbahn 405½, neue 202¾, Eliſabeth 249⅞,
Franz-Joſeph Prior. 90, Rudolfsb. Prior. 80¼, Ungar. Oſtbahn Prior. 76½, ſpan.
3proc. ansl. Schuld 32½, Napoleons 9.18½, Darmſtädter Bank 445, böhm. Weſtbahn
268¾, Nordweſtbahn Prior. 89½, Oregon 75¼. Wechſel: London 117¾, Paris 91¾,
Wien 101⅜. Tendenz: günſtig.


Nachbörſe. Oeſterr. Creditactien 344½, Staats-
bahn 405, 1860er L. 91½, 1882er Amerikaner 96⅜, Lombarden 217¾, Silberrente 64⅝,
Galizier 265, 3proc. Bankactien 846, ſpan. ausl. Schuld —, neue Staatsbahn —,
Ital.-deutſche B. 90. Tendenz: animirt. Der Subſeription auf die Waſhington-Staats-
anleihe iſt ein großer Erfolg geſichert.


Schlußnotirungen. (Ergänzungsdepeſche.) Staats-
bahn-Prior. 59⅞, Lombarden-Prior. 49⅞, Central-Pacific 89⅞, 7proc. Chicago 85⅝,
5proc. Italiener 67½.


Abend-Effectenſocietät. 1882er Amerikaner Bonds
96⅜, öſterr. Silberrente 64⅞, öſt. 1860er L. 91⅞, Creditactien 344¾, Lombarden 217¼,
Staatsbahnactien 404¾, Galiziſche 265, Eliſabeth-Weſtbahn 250¼, 3proc. ſpan. ausl.
Schuld , Weſtbahn 225½, Bankactien 848, Papierrente 55⅞, Ital – deutſche 90½,
Brüſſeler 108½, Darmſtädter 446, Ungariſche Looſe 108¾, junge Staatsbahn 202.
Tendenz: feſt, lebhaſt.


Die heutige Landesproductenbörſe verlief in Folge
der auswärtigen Berichte in ziemlich ruhiger Stimmung und die Umſätze waren nicht von
großem Belang. Weizen, ungariſcher, ohne Handel, bayeriſcher 8 fl. 6—12 kr., Kernen
7 fl. 39—50 kr., Dinkel 5 fl. bis 5 fl. 9 kr., Gerſte bayeriſche, 5 fl. 54 kr. württem-
bergiſche 5 fl. Hafer 3 fl. 52 kr. bis 4 fl 6 kr. Mehl Nr. 1 25 fl. 12 kr. bis 36 kr.,
Nr. 2 23 fl. 12 kr. bis 36 kr., Nr. 3 20 fl. bis 20 fl. 12 kr., Nr. 4 16 fl. 12 kr.
bis 16 fl. 30 kr.


Anfangsbericht. Oeſterr. Creditactien 196½,
1860er L. 91½, öſterr.-franz. Staatsbahn 232½, Lombarden 124¾, Italiener 67¾,
1882er Amerikauer 97, Türken 49⅝, Rumänier 45¾, Köln-Mindener Präm.-Anl. 98,
Disconto-Commandit 220, Galizier 114. Stimmung: ſehr feſt. lebhaft.


Schlußcurſe: Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 100⅜, bayer.
4½proc. Anl. 100, 4proc. Präm.-Anl. 113¾, bad. Präm.-Anl. 112⅛, 4½proc. preuß.
Aul. 102¼, preuß. Central-Boden-Creditactien 125¼, Disconto-Commandit —, Köln-
Mindener L. 99⅞, 1882er Amerikaner 97, öſterr. Silberrente 65, Papierrente
55¾, öſterr. L. v. 1860 92¼, v. 1864 83¼, Creditactien 197½, Lombarden , öſterr.-
franz. Staatsbahn 232, neue Staatsbahn 221⅝, Prioritäten 299, Galizier 113⅞,
Türken 49¾, Rumänier 45⅝, ital 5proc. Rente 67⅞, Südd. Bodencreditbank —,
Nordweſtbahu 129⅜, Darmſt. Zettelbank —, Oberſchl. E.-B.-A. Lit. A. 209, Berliner
Wechslerbank 112⅜, Unionbank 121, Rhein. Eiſenbahn 162, ſächſ. Hypotheken-Pfdbrf.
30⅛, Preuß. Bank 199¼, ſchweiz. Weſtbahn 50⅞, Darmſtädter 179. Wechſel: Wien
86⅛. Tendenz: feſt.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Roggen per Jan. 56,
per Jan.-Febr. 56, per April-Mai 56⅛. per Mai-Juni 57. Tendenz: feſt. — Weizen per Jan.
79⅛, per April-Mai 81. — Rüböl per Jan. 27¾, per April-Mai 27¾. — Spititus per
Jan. 23 8, per April-Mai 23.20. Wetter: ſchön.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen höher, hieſiger loco 9,
fremder loco 8.7½, per März 8 5, per Mai 8.6, per Juli 8.10½. Roggen feſter, loco
6.7½, per März 5 22½, per Mai 5.26, per Juli 5.28. Wetter: Schneeluft.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen loco kleinſtes
Angebot, eher höher, auf Termine feſt, per Januar-Februar 159, per Febr.-März 162,
per April-Mai 165. Roggen loco kleinſtes Angebot, eher höher, auf Termine feſt, per
Januar-Februar 111, per Febr.-März 112, per April-Mai 114. Hafer feſt. Gerſte ſtill.


Vorbörſe. Creditactien 340.65, Lombarden 213.60, Anglo-
Auſtrian 336.50, Napoleons 9 17, Unionsbank 294.20. Tendenz: ſehr feſt.


Schlußcurſe: Silberrente 74.10, Papierrente 63.60, 1860er
L. 104.75, 1864er L. 144.75, Bankactien 839, Creditactien 338 90, Lombarden 214 30,
Staatsbahn 399 50, Anglo-Auſtrian 344.50, Franco-Auſtrian 141.20, Unionsbank 290,
Galizier 261 50, Franz-Joſeph 211, Prioritäten 103.40, Rudolfsbahn 167.75, Prior.
93, Eliſabeth 247.75, Napoleons 9.16, Alföldbahn 185.75, Nordweſtbahn 223.75,
Prior. 102 90. Wechſel: Augsburg 97.50, Frankfurt a. M. 97.75, London 115.30,
Paris 44.55, Tendenz: matt.


Abend-Privatverkehr. Creditactien 339.40, 1860er Looſe 104 75,
1864er L. 144.50, Staatsbahnactien 399.50, Lombarden 214.70, Napoleons 9.12½,
Papierreute 63.90, Franco-Auſtrian 141.50, Anglo-Auſtrian 334.75, Unionsbank 293.75,
Tendenz: günſtig.


Anfangsbericht. Muthmaßlicher Umſatz 20,000 B., Tendenz:
ſteigend. Tagesimport 8000 B.


Eröffnungscurſe. 3proc. Nente 56 30, 5proc. Anl. 91.45,
Lombarden 482 50, 5proc. ital. Anl. 69.20, öſterr.-franz. Staatsbahn 890. Tendenz: feſt.


Schlußcurſe. 5proc. Anl. 91.15, 4½proc. Rente 82, 3proc.
Rente 56.15, Credit mobilier 505, Staatsb. 837, Lombarden 478, 5proc. Italiener
69.15, 1882er Amerikaner 106.37, Spanier 33.81, Türken 51.75, Pariſer Anleihe 257,
Crédit foncier 927. Wechſel: Frankfurt 216¼, London 25.70. Goldagio per Mille 12.
Tendenz: matt.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Mehl per Jan. 83.50,
per März-April 85. Tendenz: ſtill. Wetter: veränderlich. — Rüböl per Jan. 106 50,
vom März-April 106 50, vom Mai bis Aug. 105.50. Zucker 69. Tendenz: behauptet.


Börſe. | 3proc. Spanier 32⅜, 16proc. Amerikaner 96⅞,
5proc. Papierrente 54¼, 5proc. Silberrente 63⅜, 1864er Looſe 148, 5proc. Türken .
Wechſel auf Paris 55⅜.



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[124/0012] An der Seite dieſes Mannes lebt eine Frau, die nur Mittel zum Zweck war, ein freudeloſes Leben; dem einzigen Sohne wird durch den Sarkasmus des Vaters jedes warme kindliche Gefühl in der Bruſt ertödtet; in Furcht vor dem Vater wächst er auf. Lange führen die Beſtrebungen des reichen Waldenau — ſo heißt der Mann ohne Gewiſſen — zum Gelingen. Endlich wendet ſich das Schickſal, und eine Reihe von Gefahren, insbeſondere die Gefahr der Aufdeckung ſeiner Vergangenheit führt ihn, der nie vor einem Mittel zum Zwecke zurückſchreckte, zur Ermordung eines Freundes der Familie. Die raffinirt angelegte Schreckensthat bleibt Jahre lang verborgen, bis am Lebensabend des äußerlich glücklichen Waldenau deſſen Sohn als junger Rechtskundiger nach Hauſe zurückkehrt, und als Frucht langer Forſchungen dem Vater die Veweiſe des Mordes vorhält, und von ihm fordert daß er ſich dem Gericht ſtelle. Statt der Gefühle welche im Herzen des Kindes lang- ſam getödtet worden waren, iſt durch Selbſterziehung des jungen Mannes ein bis zum äußerſten zugeſpitztes Pflichtgefühl emporgewachſen. Sein ganzes Thun wird von dem Kant’ſchen Poſtulat beherrſcht: „Wir ſind nicht auf der Welt um glück- lich zu werden, ſondern um unſere Pflicht zu erfüllen.“ Kein Wunder daß bei dieſem Manne, nachdem er die Schuld ſeines Vaters erkannt hat, die Kindesliebe einem ſtarren Rechtsſinn unterliegt. Der Vater ent- zieht ſich dem Drängen des Sohnes durch Selbſtmord. Die Schuld welche der junge Waldenau in dieſer Weiſe auf ſich lädt, wird dadurch geſühnt daß ein edles Mädchen, welches mit ganzer Seele an ihm hieng, ſich entſetzt von ihm abwendet. In der Schlacht von Gravelotte ſtirbt er in treuer Pflichterfüllung den Tod des Helden. Zu einem ergreifenden Contraſt führt der Umſtand daß der alte Waldenau ſich zur Verübung des Mordes der Beihülfe eines flüchtigen Verbrechers bedient. Der Herzloſigkeit im Waldenau’ſchen Hauſe ſteht die Leidenſchaft gegenüber mit welcher ein armes Mädchen an dem flüchtigen Verbrecher hängt. Die einzelnen Scenen, in welchen ſich die Haupthandlung abſpielt, ſind ſo charakteriſtiſch, ſo gut gefügt, ſo lebendig und wirkungsreich durchgeführt, daß der Leſer auf das höchſte geſpannt wird. Dazu kommt noch der Vorzug daß der vor- liegende Roman bei ſeiner Knappheit und Kürze auch jenen Menſchen empfohlen werden kann welchen das Schickſal Zeit und Gelegenheit verſagt hat ſich durch viele Bände hindurchzuarbeiten. Das einzige was gegen das intereſſante Werk vorzubringen iſt, ſcheint das zu ſein daß unter all den handelnden Perſonen nicht ein einziger Glücklicher uns entgegentritt, daß in das gewaltige Düſter nicht ein einziger freundlicher Licht- ſtrahl fällt. Möge ſich die Aufmerkſamkeit des leſenden Publicums dem werthvollen Buche zuwenden. Neueſte Poſten. &#xfffc; München, 8 Jan. Bezüglich der Beſchwerde des Hrn. Biſchofs von Augsburg ꝛc. wurden in heutiger Sitzung des Ausſchuſſes der Abgeordnetenkammer der Bericht desſelben, das Minoritätsgutachten und die Protokolle des Ausſchuſſes über ſeine Verhandlungen berathen und feſtgeſtellt. Bezüglich des von Dr. Völk ausgearbeiteten Minoritätsgutachtens hat ſich der Referent der Majorität, Hr. Abg. Hauck, eine Replik vorbehalten, zu deren Berathung eine nochmalige Aus- ſchußſitzung ſtattfinden muß. Der Initiativantrag der Abgg. Dr. Schüttinger und Dr. Barth wurde heut Abends im beſondern Ausſchuß berathen, und von der Majorität desſelben, ohne Zweifel auch in etwas modificirter Faſſung, angenommen Die Berathung hierüber, wie über die erwähnten Beſchwerden in der Kammer wird kommende Woche ſtattfinden. Bukareſt, 7 Jan. Das Eiſenbahngeſetz iſt, nachdem dasſelbe die Sanctio- nirung des Fürſten erhalten hat, promulgirt worden. (T. N.) Verſchiedenes. × München, 8 Jan. Dem Baumeiſter Hirſchberg in München, welcher der Deutſchen Kaiſerin die von ihm über die bayeriſchen Spitalzüge im deutſch- franzöſiſchen Kriege herausgegebene Schriſt überſendet hat, iſt nachſtehendes Handbillet von der Kaiſerin zugegangen: „Sie haben Mich durch Ueberſendung Ihrer wichtigen und intereſſanten Schrift über die bayeriſchen Sanitätszüge zu aufrichtigem Danke ver- pflichtet. Ich kann dem Verfaſſer dieſen Dank nicht ausdrücken, ohne ihm zugleich Meine Anerkennung für ſeine eigenen Verdienſte, wie Meine Bewunderung für das zu bezeu- gen was die bayeriſche Regierung und das bayeriſche Volk in der großen Zeit, die wir durchlebt haben, für die Verwundeten und Erkrankten der deutſchen Armee geleiſtet hat Berlin, den 11 Dec. 1871.Auguſta.“ Zugleich hat der Deutſche Kaiſer aus dieſem Anlaß dem bayeriſchen Landeshülfsverein die Summe von 100 fl. geſpendet. — Auch der Großherzog von Baden hat dem Baumeiſter Hirſchberg für die erwähnte Schrift ſeine volle Anerkennung mit dem Bemerken ausſprechen laſſen, daß dieſelbe weſentlich dazu beitragen werde Verbeſſerungen in dem behandelten Theils des Sanitätsweſens herbeizuführen, welche der Geſammtheit zu Gute kommen. (Eine eingehende Beſprechung dieſer Schrift werden wir nächſter Tage bringen. D. R.) ꘉ München, 8 Jan. (Altkatholiſches.) Die bereits-früher in Ausſicht geſtellten öffentlichen Vorträge von den HH. Stiftspropſt v. Döllinger, Prof. Reinkens, Cornelius und Ritter werden am Mittwoch, den 17 d., beginnen, und zwar wird Prof. Reinkens den Reigen mit Vorträgen über die Einheit und den richtigen Begriff der Unfehlbarkeit der Kirche eröffnen. In drei darauffolgenden Vorleſungen gedenkt Hr. v. Döllinger, anknüpfend an die Geſchichte der Reunionsverſuche zwiſchen den chriſt- lichen Confeſſionen, die Momente zu entwickeln worauf für die Zukunft das Gelingen der- ſelben baſirt werden könne. Die Proff. Cornelius und Ritter werden die franzöſiſche Kirche von ehedem und jetzt und die Doctrinen des römiſchen Stuhls über Kirche und Staat in ihrer hiſtoriſch – politiſchen Anwendung behandeln. — Zu der am 14 ds. in Regensburg ſtattfindenden Altkatholikenverſammlung hat der Stadtmagiſtrat den dor- tigen Reichsſaal eingeräumt. (Kriegsliteratur.) Die ſchon vor einiger Zeit angekündigte Monographie des Oberſten Grafen Wartensleben, bekanntlich ehemaligen Generalſtabschefs der Manteuffel’ſchen Armee, über „die Operationen der Süd-Armee im Januar und Februar 1871, nach den Kriegsacten des Ober-Commando’s der Süd-Armee,“ iſt jetzt im Druck erſchienen (etwas über 100 Seiten in 8., mit zwei Operationskarten). Von dem Zuge des Generals v. Manteuffel, der um den 20 Jan. der directen Vereinigung mit Werder entſagte, um allerdings dann nur mit zwei Armeecorps zwiſchen Dijon und Beſançon hindurchrückend, ſich dem mehr als doppelt ſo ſtarken Feind vorzulegen, und ihm jeden Rückzug auf franzöſiſches Gebiet abzuſchneiden, wird ein bemerkenswerther Ausſpruch General Moltke’s gegen den Kaiſer erzählt. „Die Operation des Generals v. Man- teuffel,“ ſagte Moltke, „ſei eine äußerſt kühne und gewagte, welche aber zu den größten Reſultaten führen könne; falls er einen Echec erleiden ſollte, dürfe man ihn nicht tadeln; denn um große Erfolge zu erreichen, müſſe etwas gewagt werden.“ Börſenberichte. Augsburg, 8 Jan. Bayer. Staatspapiere: 5proc. halbj. Obl. von 1866 102 G., von 1870 100½ G., 4proc. Obl. 95⅛ G., 4proc. halbj. Oblig. 95⅛ G., 4½proc. Obl. 100¼ G, 4½proc. halbj Obl. 100¼ G., 3¼proc. Obl. 89 G., 4proc. Grundr.-Ablöſ.- Oblig. 95⅛ G., 4proc. Präm.-L. à 100 Thlr. 113½ P. — Induſtrielle Papiere: Bayer. Oftbahn 149½ G., 2 Em. 129 G., mit 40 Proc. Emzahl. 128 G., Bankactien 840 P. ex Div., 4proc. Bankobl. 100 G., 4proc. Pfaud briefe 96⅜ P., Augsburger Bank 106¾ G., Augsburger 7fl.-L. 6⅞ P., Augsb. Kammgarn-Spinn. 115 G., Mech. Spinn.- u. Web. Augsburg 230 P., Baumw.-Spinn. Stadtbach Augsburg 235 G., Baumw.-Fein-Spinn. Augsburg 34 P., Mech. Weberei am Fichtelbach 175 G., Haunſtetter Weberei 165 G., Baumw.-Spinn.- u. Weberei Kempten 95 G., Baumw.-Spinn- u. Weberei Bamberg 90 G., Mech. Baumw.-Spinn. Bayrenth 107 G., Baumw.-Spinnerei Kolbermoor 82 P., Prior.-Actien —, Gas-Induſtrie-Actien Augsburg 97 P., Gasbeleuchtungs-Geſellſchaft Augsburg 190 G., Gasbel.-Geſellſchaft München 165 G., Maſchinenfabrik Augsburg 101½ G., Ziegelei Augsburg —, Seilerwaarenfabrit Füßen 143 G. Telegraphiſche Curs- und Handelsberichte. * Frankfurt a. M., 8 Jan. Eröffnungscurſe. Oeſterr. Creditactien 342¼, Staatsbahn 405½, 1860er L. —, 1882er Amerikaner 96⅜, Lombarden 216, Silberrente —. Tendenz: feſt. (*) Frankfurt a. M., 8 Jan. Schlußeurſe. Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 100½, bayer. 4½proc. Anl. 100⅛, 4proc. bayer. Präm.-Anl. 113¼, 4½proc. bayer. Oſtbahn 150¼, neue Emiſſion —, mit 40 Proc. Einz. 129¼, Alſenzbahn 125¼, bad. Prämien-Anl. 111, 1882er Amerikaner 96⅜, Köln-Mindener-L. 98¼, öſterr. Silber- rente 64¾, Papierrente 55¼, 1860er L. 91⅝, 1864er L. —, Bankactien 845, Creditactien 344, Lombarden 217½, Staatsbahn 405½, neue 202¾, Eliſabeth 249⅞, Franz-Joſeph Prior. 90, Rudolfsb. Prior. 80¼, Ungar. Oſtbahn Prior. 76½, ſpan. 3proc. ansl. Schuld 32½, Napoleons 9.18½, Darmſtädter Bank 445, böhm. Weſtbahn 268¾, Nordweſtbahn Prior. 89½, Oregon 75¼. Wechſel: London 117¾, Paris 91¾, Wien 101⅜. Tendenz: günſtig. (*) Frankfurt a. M., 8 Jan. Nachbörſe. Oeſterr. Creditactien 344½, Staats- bahn 405, 1860er L. 91½, 1882er Amerikaner 96⅜, Lombarden 217¾, Silberrente 64⅝, Galizier 265, 3proc. Bankactien 846, ſpan. ausl. Schuld —, neue Staatsbahn —, Ital.-deutſche B. 90. Tendenz: animirt. Der Subſeription auf die Waſhington-Staats- anleihe iſt ein großer Erfolg geſichert. * Frankfurt a. M., 8 Jan. Schlußnotirungen. (Ergänzungsdepeſche.) Staats- bahn-Prior. 59⅞, Lombarden-Prior. 49⅞, Central-Pacific 89⅞, 7proc. Chicago 85⅝, 5proc. Italiener 67½. * Frankfurt a. M., 8 Jan. Abend-Effectenſocietät. 1882er Amerikaner Bonds 96⅜, öſterr. Silberrente 64⅞, öſt. 1860er L. 91⅞, Creditactien 344¾, Lombarden 217¼, Staatsbahnactien 404¾, Galiziſche 265, Eliſabeth-Weſtbahn 250¼, 3proc. ſpan. ausl. Schuld [FORMEL], Weſtbahn 225½, Bankactien 848, Papierrente 55⅞, Ital – deutſche 90½, Brüſſeler 108½, Darmſtädter 446, Ungariſche Looſe 108¾, junge Staatsbahn 202. Tendenz: feſt, lebhaſt. * Stuttgart, 8 Jan. Die heutige Landesproductenbörſe verlief in Folge der auswärtigen Berichte in ziemlich ruhiger Stimmung und die Umſätze waren nicht von großem Belang. Weizen, ungariſcher, ohne Handel, bayeriſcher 8 fl. 6—12 kr., Kernen 7 fl. 39—50 kr., Dinkel 5 fl. bis 5 fl. 9 kr., Gerſte bayeriſche, 5 fl. 54 kr. württem- bergiſche 5 fl. Hafer 3 fl. 52 kr. bis 4 fl 6 kr. Mehl Nr. 1 25 fl. 12 kr. bis 36 kr., Nr. 2 23 fl. 12 kr. bis 36 kr., Nr. 3 20 fl. bis 20 fl. 12 kr., Nr. 4 16 fl. 12 kr. bis 16 fl. 30 kr. * Berlin, 8 Jan., 12 Uhr 10 M. Anfangsbericht. Oeſterr. Creditactien 196½, 1860er L. 91½, öſterr.-franz. Staatsbahn 232½, Lombarden 124¾, Italiener 67¾, 1882er Amerikauer 97, Türken 49⅝, Rumänier 45¾, Köln-Mindener Präm.-Anl. 98, Disconto-Commandit 220, Galizier 114. Stimmung: ſehr feſt. lebhaft. (*) Berlin, 8 Jan. Schlußcurſe: Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 100⅜, bayer. 4½proc. Anl. 100, 4proc. Präm.-Anl. 113¾, bad. Präm.-Anl. 112⅛, 4½proc. preuß. Aul. 102¼, preuß. Central-Boden-Creditactien 125¼, Disconto-Commandit —, Köln- Mindener L. 99⅞, 1882er Amerikaner 97, öſterr. Silberrente 65, Papierrente 55¾, öſterr. L. v. 1860 92¼, v. 1864 83¼, Creditactien 197½, Lombarden [FORMEL], öſterr.- franz. Staatsbahn 232, neue Staatsbahn 221⅝, Prioritäten 299, Galizier 113⅞, Türken 49¾, Rumänier 45⅝, ital 5proc. Rente 67⅞, Südd. Bodencreditbank —, Nordweſtbahu 129⅜, Darmſt. Zettelbank —, Oberſchl. E.-B.-A. Lit. A. 209, Berliner Wechslerbank 112⅜, Unionbank 121, Rhein. Eiſenbahn 162, ſächſ. Hypotheken-Pfdbrf. 30⅛, Preuß. Bank 199¼, ſchweiz. Weſtbahn 50⅞, Darmſtädter 179. Wechſel: Wien 86⅛. Tendenz: feſt. (*) Berlin, 8 Jan. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Roggen per Jan. 56, per Jan.-Febr. 56, per April-Mai 56⅛. per Mai-Juni 57. Tendenz: feſt. — Weizen per Jan. 79⅛, per April-Mai 81. — Rüböl per Jan. 27¾, per April-Mai 27¾. — Spititus per Jan. 23 8, per April-Mai 23.20. Wetter: ſchön. (*) Köln, 8 Jan. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen höher, hieſiger loco 9, fremder loco 8.7½, per März 8 5, per Mai 8.6, per Juli 8.10½. Roggen feſter, loco 6.7½, per März 5 22½, per Mai 5.26, per Juli 5.28. Wetter: Schneeluft. (*) Hamburg, 8 Jan. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen loco kleinſtes Angebot, eher höher, auf Termine feſt, per Januar-Februar 159, per Febr.-März 162, per April-Mai 165. Roggen loco kleinſtes Angebot, eher höher, auf Termine feſt, per Januar-Februar 111, per Febr.-März 112, per April-Mai 114. Hafer feſt. Gerſte ſtill. * Wien, 8 Jan. Vorbörſe. Creditactien 340.65, Lombarden 213.60, Anglo- Auſtrian 336.50, Napoleons 9 17, Unionsbank 294.20. Tendenz: ſehr feſt. * Wien, 8 Jan. Schlußcurſe: Silberrente 74.10, Papierrente 63.60, 1860er L. 104.75, 1864er L. 144.75, Bankactien 839, Creditactien 338 90, Lombarden 214 30, Staatsbahn 399 50, Anglo-Auſtrian 344.50, Franco-Auſtrian 141.20, Unionsbank 290, Galizier 261 50, Franz-Joſeph 211, Prioritäten 103.40, Rudolfsbahn 167.75, Prior. 93, Eliſabeth 247.75, Napoleons 9.16, Alföldbahn 185.75, Nordweſtbahn 223.75, Prior. 102 90. Wechſel: Augsburg 97.50, Frankfurt a. M. 97.75, London 115.30, Paris 44.55, Tendenz: matt. * Wien, 8 Jan. Abend-Privatverkehr. Creditactien 339.40, 1860er Looſe 104 75, 1864er L. 144.50, Staatsbahnactien 399.50, Lombarden 214.70, Napoleons 9.12½, Papierreute 63.90, Franco-Auſtrian 141.50, Anglo-Auſtrian 334.75, Unionsbank 293.75, Tendenz: günſtig. * Liverpool, 8 Jan. Anfangsbericht. Muthmaßlicher Umſatz 20,000 B., Tendenz: ſteigend. Tagesimport 8000 B. * Paris, 8 Jan. Eröffnungscurſe. 3proc. Nente 56 30, 5proc. Anl. 91.45, Lombarden 482 50, 5proc. ital. Anl. 69.20, öſterr.-franz. Staatsbahn 890. Tendenz: feſt. * Paris, 8 Jan. Schlußcurſe. 5proc. Anl. 91.15, 4½proc. Rente 82, 3proc. Rente 56.15, Credit mobilier 505, Staatsb. 837, Lombarden 478, 5proc. Italiener 69.15, 1882er Amerikaner 106.37, Spanier 33.81, Türken 51.75, Pariſer Anleihe 257, Crédit foncier 927. Wechſel: Frankfurt 216¼, London 25.70. Goldagio per Mille 12. Tendenz: matt. (*) Paris, 8 Jan. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Mehl per Jan. 83.50, per März-April 85. Tendenz: ſtill. Wetter: veränderlich. — Rüböl per Jan. 106 50, vom März-April 106 50, vom Mai bis Aug. 105.50. Zucker 69. Tendenz: behauptet. * Amſterdam, 8 Jan. Börſe. | 3proc. Spanier 32⅜, 16proc. Amerikaner 96⅞, 5proc. Papierrente 54¼, 5proc. Silberrente 63⅜, 1864er Looſe 148, 5proc. Türken [FORMEL]. Wechſel auf Paris 55⅜.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-02-11T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 9, 9. Januar 1872, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine09_1872/12>, abgerufen am 24.11.2024.