Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung, Nr. 8, 8. Januar 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] kaum irgend ein Schritt dem Ministerium mehr hätte schaden
können, als jene Verfolgungen, da nicht blos die Presse, sondern
fast das gesamte Publikum das Verfahren als unweise und un-
vereinbar mit den praktisch bestehenden Freiheiten der Nation miß-
billigt. Das Blatt selbst war seit seiner Entstehung als Mor-
ning-Journal unstreitig das mindest geachtete der Hauptstadt; nur
die Unterstüzungen des hiesigen Agenten Don Miguels hielten es
aufrecht, und die arme portugiesische Nation mußte die Kosten
eines Tagblattes hergeben, dessen sogar die Ultra-Tories sich schäm-
ten. Bei den Maaßregeln aber, welche die Minister gegen das-
selbe genommen, kommt der Charakter des Blattes weit weniger
in Betracht, als der dadurch angegriffene Grundsaz der Preßfrei-
heit, den die Jury selbst, von dem Kronanwald blindlings gelei-
tet, verlezt hat. Jedermann fand hier den Ausspruch über die
erste Anklage wegen Diffamation des Charakters des gegenwärti-
gen Lordkanzlers Lyndhurst gerecht, weil hier eine persönliche Ver-
läumdung zum Grunde lag, indem der Lordkanzler beschul-
digt war, die Stelle des Solicitor-General gegen ein Darlehn
von 30,000 Pf. verkauft zu haben. Lord Lyndhurst mußte eher
als jeder andere seiner Kollegen zu dieser Anklage sich entschlie-
ßen, weil er nichts weniger als reich ist, und die Führung seines
Haushalts eben nicht als Muster dienen kan. Anders aber ver-
hält es sich mit den sogenannten Schmähschriften gegen den Lord
Wellington, wodurch der Herausgeber nach Beschuldigung der An-
klage bezwekte, die Regierung des Königs herabzuwürdigen, in-
dem er den König als unfrei und unter der Herrschaft seines
Premierministers schilderte. Die Jury, eingeschüchtert durch das
Rednertalent des Generalanwaldes, sprach zwar den Angeklagten
von einem Vergehen gegen die Regierung frei, fand ihn aber ei-
ner Schmähung des Königs schuldig, und empfahl ihn hinwieder
auf das Dringendste der Gnade der Richter, -- ein Ausspruch, der
allgemeinen Tadel auf sich zog, und der gewiß nicht gegeben wor-
den wäre, hätte die hiesige Presse vor der Gerichtssizung die Jury
über die konstitutionelle Aufgabe, deren Lösung ihr bei Preßverge-
hen allein anvertraut wird, belehrt, was aber hier aus Zartge-
fühl nie geschieht. Glüklicher Weise kan der Irrthum einer Jury,
auf den bald der Geist einer andern unabhängigeren folgen würde,
hier die Preßfreiheit keineswegs gefährden, und das Verfahren
der Minister hat nur einen desto einstimmigern und allgemeinen
Tadel gegen sie hervorgerufen. -- Mit dem nächsten Paketboote
aus New-York sieht man der ersten Eröfnungsrede des Präsiden-
ten Jackson im Kongresse zu Washington entgegen, sie wird von
den Amerikanern mit Ungeduld erwartet; man glaubt, sie werde
eine Empfehlung an den Kongreß enthalten, den Tarif von 1828
zu modifiziren; Virginien und Georgien haben gegen dessen Fort-
dauer protestirt. Unter den konstitutionellen Fragen, die vor den
disjährigen Kongreß gebracht werden sollen, gehören die Vorschläge der
Staaten Missouri und Louisiana, zu Modifikationen in der Wahl des
Präsidenten und Vicepräsidenten der Republik, zu den wichtigern; er-
sterer Staat verlangt, daß die Wahl dieser beiden hohen Staatsbeam-
ten in keinem Falle dem Hause der Repräsentanten überlassen werde,
und Lezterer, daß ein Präsident der Vereinigten Staaten nie zum
zweitenmale zu dieser Würde solle gewählt werden können, wogegen
die Zeit seiner Verwaltung von vier auf sechs Jahre zu verlän-
gern sey. Hr. Poinsett, bisheriger Gesandter der Vereinigten
Staaten in Merico, der sich eine zu große Einmischung in die
innern Angelegenheiten Merico's zu Schulden kommen ließ, wird
[Spaltenumbruch] zurükberufen werden, und wahrscheinlich den Hrn. Hughes, bis-
herigen Gesandten der Vereinigten Staaten am niederländischen
Hofe, zum Nachfolger erhalten; an dessen Stelle wird dann Hr.
Preble nach den Niederlanden gehen, und hoffentlich die Berichti-
gung der Gränzstreitigkeiten zwischen Großbritannien und den
Vereinigten Staaten unter der Vermittelung des Königs der
Niederlande zu Stande bringen. Bisher war über die Verhand-
lungen der Vereinigten Staaten mit der mericanischen Regierung
wegen Abtretung der Provinz Teras nichts Offizielles bekannt,
und was man in Europa darüber erfuhr, beruhte blos auf Gerüchten.
In einer Botschaft des Gouverneurs Pope von Arkansas an die
Legislatur dieses jungen Staates, die am 5 Nov. ihre Sizungen
eröfnete, kommt nun folgende Stelle vor: "Was unsere Gränze
nach Texas zu betrift, so ist vielleicht nicht unangemessen zu er-
wähnen, daß Hofnung gehegt wird, unsere Regierung werde diese
Provinz an sich kaufen. Schon bei einem oberflächlichen Blike auf
diese Angelegenheit scheint es mix, daß die mericanische Regie-
rung keine starke Einwendung gegen den Verkauf haben kan, und
daß wir klug handeln würden, Eigenthümer von Texas zu werden.
Die Erwerbung dieser Provinz wird unsern südwestlichen und west-
lichen Gränzen Friede und Sicherheit verschaffen." Diese Politik der
Vereinigten Staaten, einen der fruchtbarsten Distrikte Merico's auf
jede mögliche diplomatische Weise zu erwerben, erklärt die seit Jahren
von Hrn. Poinsett beobachtete Politik der Einmischung und der Unter-
stüzung einer Partei, von welcher er bei ihren Siegen Konzessionen
erwarten durfte. -- Eine Verordnung des Stadtmagistrats von
New-York vom 24 Nov. verbietet allen Schiffen, auf welchen
während ihrer Reise die Menschenblattern ausgebrochen sind, das
Anlanden an der Küste; sie müssen sich wenigstens 300 Yards
vom Ufer entfernt halten, und die Befehle des Mayors und des
Gesundheitraths von New-York abwarten; bis dahin darf Nie-
mand von der Mannschaft eine Gemeinschaft mit der Stadt ha-
ben. Steuermänner, Lootsen und Hafenbeamte, die dieses Gesez
übertreten, sind Strafen unterworfen, die 2000 Dollars an Gelde
oder zwölf Monate Gefängniß nicht übersteigen dürfen. -- Von der
kriegsgefangenen spanischen Division in Tampico hatte man Nach-
richten bis zum 9 Oktober. Das Küstenfieber richtete furchtbare
Verheerungen unter der bedauernswürdigen Mannschaft an, und
man befürchtete, daß am Ende die ganze Division ein Opfer der
Krankheit werden würde.

Frankreich.

Konsol. 5 Proz. 108, 90; 3 Proz. 84, 50;
Falconnet 92, 10.

Am 31 Dec. empfing der König vor der Messe in dem Thron-
saale die Deputation des Kassations- und des Rechnungshofs so wie
das königliche Konsell des öffentlichen Unterrichts, zur Neujahrs-
gratulation. Nach der Messe empfing der König Deputationen
des königlichen Gerichtshofs, des Civilgerichtshofs von Paris, des
Handelstribunals, die Friedensrichter der zwölf Bezirke, die
französische Akademie; die Konsistorien der Reformirten und der
Augsburger Konfession und das Centralkonsistorium der Israeliten.
Auch hatte eine Deputation der königlichen Gesellschaft der Ge-
fängnisse, die königliche Akerbaugesellschaft und eine Deputation
der polytechnischen Schule die Ehre dem Könige vorgestellt zu
werden. Dem Grafen Portalis, ersten Präsidenten des Kassa-
tionshofs, antwortete der König: er könne von dem weisen und
festen Betragen des Kassationshofs in jeder Hinsicht nur mit Lob

[Spaltenumbruch] kaum irgend ein Schritt dem Miniſterium mehr hätte ſchaden
können, als jene Verfolgungen, da nicht blos die Preſſe, ſondern
faſt das geſamte Publikum das Verfahren als unweiſe und un-
vereinbar mit den praktiſch beſtehenden Freiheiten der Nation miß-
billigt. Das Blatt ſelbſt war ſeit ſeiner Entſtehung als Mor-
ning-Journal unſtreitig das mindeſt geachtete der Hauptſtadt; nur
die Unterſtüzungen des hieſigen Agenten Don Miguels hielten es
aufrecht, und die arme portugieſiſche Nation mußte die Koſten
eines Tagblattes hergeben, deſſen ſogar die Ultra-Tories ſich ſchäm-
ten. Bei den Maaßregeln aber, welche die Miniſter gegen daſ-
ſelbe genommen, kommt der Charakter des Blattes weit weniger
in Betracht, als der dadurch angegriffene Grundſaz der Preßfrei-
heit, den die Jury ſelbſt, von dem Kronanwald blindlings gelei-
tet, verlezt hat. Jedermann fand hier den Ausſpruch über die
erſte Anklage wegen Diffamation des Charakters des gegenwärti-
gen Lordkanzlers Lyndhurſt gerecht, weil hier eine perſönliche Ver-
läumdung zum Grunde lag, indem der Lordkanzler beſchul-
digt war, die Stelle des Solicitor-General gegen ein Darlehn
von 30,000 Pf. verkauft zu haben. Lord Lyndhurſt mußte eher
als jeder andere ſeiner Kollegen zu dieſer Anklage ſich entſchlie-
ßen, weil er nichts weniger als reich iſt, und die Führung ſeines
Haushalts eben nicht als Muſter dienen kan. Anders aber ver-
hält es ſich mit den ſogenannten Schmähſchriften gegen den Lord
Wellington, wodurch der Herausgeber nach Beſchuldigung der An-
klage bezwekte, die Regierung des Königs herabzuwürdigen, in-
dem er den König als unfrei und unter der Herrſchaft ſeines
Premierminiſters ſchilderte. Die Jury, eingeſchüchtert durch das
Rednertalent des Generalanwaldes, ſprach zwar den Angeklagten
von einem Vergehen gegen die Regierung frei, fand ihn aber ei-
ner Schmähung des Königs ſchuldig, und empfahl ihn hinwieder
auf das Dringendſte der Gnade der Richter, — ein Ausſpruch, der
allgemeinen Tadel auf ſich zog, und der gewiß nicht gegeben wor-
den wäre, hätte die hieſige Preſſe vor der Gerichtsſizung die Jury
über die konſtitutionelle Aufgabe, deren Löſung ihr bei Preßverge-
hen allein anvertraut wird, belehrt, was aber hier aus Zartge-
fühl nie geſchieht. Glüklicher Weiſe kan der Irrthum einer Jury,
auf den bald der Geiſt einer andern unabhängigeren folgen würde,
hier die Preßfreiheit keineswegs gefährden, und das Verfahren
der Miniſter hat nur einen deſto einſtimmigern und allgemeinen
Tadel gegen ſie hervorgerufen. — Mit dem nächſten Paketboote
aus New-York ſieht man der erſten Eröfnungsrede des Präſiden-
ten Jackſon im Kongreſſe zu Washington entgegen, ſie wird von
den Amerikanern mit Ungeduld erwartet; man glaubt, ſie werde
eine Empfehlung an den Kongreß enthalten, den Tarif von 1828
zu modifiziren; Virginien und Georgien haben gegen deſſen Fort-
dauer proteſtirt. Unter den konſtitutionellen Fragen, die vor den
disjährigen Kongreß gebracht werden ſollen, gehören die Vorſchläge der
Staaten Miſſouri und Louiſiana, zu Modifikationen in der Wahl des
Präſidenten und Vicepräſidenten der Republik, zu den wichtigern; er-
ſterer Staat verlangt, daß die Wahl dieſer beiden hohen Staatsbeam-
ten in keinem Falle dem Hauſe der Repräſentanten überlaſſen werde,
und Lezterer, daß ein Präſident der Vereinigten Staaten nie zum
zweitenmale zu dieſer Würde ſolle gewählt werden können, wogegen
die Zeit ſeiner Verwaltung von vier auf ſechs Jahre zu verlän-
gern ſey. Hr. Poinſett, bisheriger Geſandter der Vereinigten
Staaten in Merico, der ſich eine zu große Einmiſchung in die
innern Angelegenheiten Merico’s zu Schulden kommen ließ, wird
[Spaltenumbruch] zurükberufen werden, und wahrſcheinlich den Hrn. Hughes, bis-
herigen Geſandten der Vereinigten Staaten am niederländiſchen
Hofe, zum Nachfolger erhalten; an deſſen Stelle wird dann Hr.
Preble nach den Niederlanden gehen, und hoffentlich die Berichti-
gung der Gränzſtreitigkeiten zwiſchen Großbritannien und den
Vereinigten Staaten unter der Vermittelung des Königs der
Niederlande zu Stande bringen. Bisher war über die Verhand-
lungen der Vereinigten Staaten mit der mericaniſchen Regierung
wegen Abtretung der Provinz Teras nichts Offizielles bekannt,
und was man in Europa darüber erfuhr, beruhte blos auf Gerüchten.
In einer Botſchaft des Gouverneurs Pope von Arkanſas an die
Legislatur dieſes jungen Staates, die am 5 Nov. ihre Sizungen
eröfnete, kommt nun folgende Stelle vor: „Was unſere Gränze
nach Texas zu betrift, ſo iſt vielleicht nicht unangemeſſen zu er-
wähnen, daß Hofnung gehegt wird, unſere Regierung werde dieſe
Provinz an ſich kaufen. Schon bei einem oberflächlichen Blike auf
dieſe Angelegenheit ſcheint es mix, daß die mericaniſche Regie-
rung keine ſtarke Einwendung gegen den Verkauf haben kan, und
daß wir klug handeln würden, Eigenthümer von Texas zu werden.
Die Erwerbung dieſer Provinz wird unſern ſüdweſtlichen und weſt-
lichen Gränzen Friede und Sicherheit verſchaffen.“ Dieſe Politik der
Vereinigten Staaten, einen der fruchtbarſten Diſtrikte Merico’s auf
jede mögliche diplomatiſche Weiſe zu erwerben, erklärt die ſeit Jahren
von Hrn. Poinſett beobachtete Politik der Einmiſchung und der Unter-
ſtüzung einer Partei, von welcher er bei ihren Siegen Konzeſſionen
erwarten durfte. — Eine Verordnung des Stadtmagiſtrats von
New-York vom 24 Nov. verbietet allen Schiffen, auf welchen
während ihrer Reiſe die Menſchenblattern ausgebrochen ſind, das
Anlanden an der Küſte; ſie müſſen ſich wenigſtens 300 Yards
vom Ufer entfernt halten, und die Befehle des Mayors und des
Geſundheitraths von New-York abwarten; bis dahin darf Nie-
mand von der Mannſchaft eine Gemeinſchaft mit der Stadt ha-
ben. Steuermänner, Lootſen und Hafenbeamte, die dieſes Geſez
übertreten, ſind Strafen unterworfen, die 2000 Dollars an Gelde
oder zwölf Monate Gefängniß nicht überſteigen dürfen. — Von der
kriegsgefangenen ſpaniſchen Diviſion in Tampico hatte man Nach-
richten bis zum 9 Oktober. Das Küſtenfieber richtete furchtbare
Verheerungen unter der bedauernswürdigen Mannſchaft an, und
man befürchtete, daß am Ende die ganze Diviſion ein Opfer der
Krankheit werden würde.

Frankreich.

Konſol. 5 Proz. 108, 90; 3 Proz. 84, 50;
Falconnet 92, 10.

Am 31 Dec. empfing der König vor der Meſſe in dem Thron-
ſaale die Deputation des Kaſſations- und des Rechnungshofs ſo wie
das königliche Konſell des öffentlichen Unterrichts, zur Neujahrs-
gratulation. Nach der Meſſe empfing der König Deputationen
des königlichen Gerichtshofs, des Civilgerichtshofs von Paris, des
Handelstribunals, die Friedensrichter der zwölf Bezirke, die
franzöſiſche Akademie; die Konſiſtorien der Reformirten und der
Augsburger Konfeſſion und das Centralkonſiſtorium der Iſraeliten.
Auch hatte eine Deputation der königlichen Geſellſchaft der Ge-
fängniſſe, die königliche Akerbaugeſellſchaft und eine Deputation
der polytechniſchen Schule die Ehre dem Könige vorgeſtellt zu
werden. Dem Grafen Portalis, erſten Präſidenten des Kaſſa-
tionshofs, antwortete der König: er könne von dem weiſen und
feſten Betragen des Kaſſationshofs in jeder Hinſicht nur mit Lob

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div n="2">
          <div type="jArticle" n="3">
            <p><pb facs="#f0002" n="30"/><cb/>
kaum irgend ein Schritt dem Mini&#x017F;terium mehr hätte &#x017F;chaden<lb/>
können, als jene Verfolgungen, da nicht blos die Pre&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;ondern<lb/>
fa&#x017F;t das ge&#x017F;amte Publikum das Verfahren als unwei&#x017F;e und un-<lb/>
vereinbar mit den prakti&#x017F;ch be&#x017F;tehenden Freiheiten der Nation miß-<lb/>
billigt. Das Blatt &#x017F;elb&#x017F;t war &#x017F;eit &#x017F;einer Ent&#x017F;tehung als Mor-<lb/>
ning-Journal un&#x017F;treitig das minde&#x017F;t geachtete der Haupt&#x017F;tadt; nur<lb/>
die Unter&#x017F;tüzungen des hie&#x017F;igen Agenten Don Miguels hielten es<lb/>
aufrecht, und die arme portugie&#x017F;i&#x017F;che Nation mußte die Ko&#x017F;ten<lb/>
eines Tagblattes hergeben, de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ogar die Ultra-Tories &#x017F;ich &#x017F;chäm-<lb/>
ten. Bei den Maaßregeln aber, welche die Mini&#x017F;ter gegen da&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elbe genommen, kommt der Charakter des Blattes weit weniger<lb/>
in Betracht, als der dadurch angegriffene Grund&#x017F;az der Preßfrei-<lb/>
heit, den die Jury &#x017F;elb&#x017F;t, von dem Kronanwald blindlings gelei-<lb/>
tet, verlezt hat. Jedermann fand hier den Aus&#x017F;pruch über die<lb/>
er&#x017F;te Anklage wegen Diffamation des Charakters des gegenwärti-<lb/>
gen Lordkanzlers Lyndhur&#x017F;t gerecht, weil hier eine per&#x017F;önliche Ver-<lb/>
läumdung zum Grunde lag, indem der Lordkanzler be&#x017F;chul-<lb/>
digt war, die Stelle des Solicitor-General gegen ein Darlehn<lb/>
von 30,000 Pf. verkauft zu haben. Lord Lyndhur&#x017F;t mußte eher<lb/>
als jeder andere &#x017F;einer Kollegen zu die&#x017F;er Anklage &#x017F;ich ent&#x017F;chlie-<lb/>
ßen, weil er nichts weniger als reich i&#x017F;t, und die Führung &#x017F;eines<lb/>
Haushalts eben nicht als Mu&#x017F;ter dienen kan. Anders aber ver-<lb/>
hält es &#x017F;ich mit den &#x017F;ogenannten Schmäh&#x017F;chriften gegen den Lord<lb/>
Wellington, wodurch der Herausgeber nach Be&#x017F;chuldigung der An-<lb/>
klage bezwekte, die Regierung des Königs herabzuwürdigen, in-<lb/>
dem er den König als unfrei und unter der Herr&#x017F;chaft &#x017F;eines<lb/>
Premiermini&#x017F;ters &#x017F;childerte. Die Jury, einge&#x017F;chüchtert durch das<lb/>
Rednertalent des Generalanwaldes, &#x017F;prach zwar den Angeklagten<lb/>
von einem Vergehen gegen die Regierung frei, fand ihn aber ei-<lb/>
ner Schmähung des Königs &#x017F;chuldig, und empfahl ihn hinwieder<lb/>
auf das Dringend&#x017F;te der Gnade der Richter, &#x2014; ein Aus&#x017F;pruch, der<lb/>
allgemeinen Tadel auf &#x017F;ich zog, und der gewiß nicht gegeben wor-<lb/>
den wäre, hätte die hie&#x017F;ige Pre&#x017F;&#x017F;e vor der Gerichts&#x017F;izung die Jury<lb/>
über die kon&#x017F;titutionelle Aufgabe, deren Lö&#x017F;ung ihr bei Preßverge-<lb/>
hen allein anvertraut wird, belehrt, was aber hier aus Zartge-<lb/>
fühl nie ge&#x017F;chieht. Glüklicher Wei&#x017F;e kan der Irrthum einer Jury,<lb/>
auf den bald der Gei&#x017F;t einer andern unabhängigeren folgen würde,<lb/>
hier die Preßfreiheit keineswegs gefährden, und das Verfahren<lb/>
der Mini&#x017F;ter hat nur einen de&#x017F;to ein&#x017F;timmigern und allgemeinen<lb/>
Tadel gegen &#x017F;ie hervorgerufen. &#x2014; Mit dem näch&#x017F;ten Paketboote<lb/>
aus New-York &#x017F;ieht man der er&#x017F;ten Eröfnungsrede des Prä&#x017F;iden-<lb/>
ten Jack&#x017F;on im Kongre&#x017F;&#x017F;e zu Washington entgegen, &#x017F;ie wird von<lb/>
den Amerikanern mit Ungeduld erwartet; man glaubt, &#x017F;ie werde<lb/>
eine Empfehlung an den Kongreß enthalten, den Tarif von 1828<lb/>
zu modifiziren; Virginien und Georgien haben gegen de&#x017F;&#x017F;en Fort-<lb/>
dauer prote&#x017F;tirt. Unter den kon&#x017F;titutionellen Fragen, die vor den<lb/>
disjährigen Kongreß gebracht werden &#x017F;ollen, gehören die Vor&#x017F;chläge der<lb/>
Staaten Mi&#x017F;&#x017F;ouri und Loui&#x017F;iana, zu Modifikationen in der Wahl des<lb/>
Prä&#x017F;identen und Viceprä&#x017F;identen der Republik, zu den wichtigern; er-<lb/>
&#x017F;terer Staat verlangt, daß die Wahl die&#x017F;er beiden hohen Staatsbeam-<lb/>
ten in keinem Falle dem Hau&#x017F;e der Reprä&#x017F;entanten überla&#x017F;&#x017F;en werde,<lb/>
und Lezterer, daß ein Prä&#x017F;ident der Vereinigten Staaten nie zum<lb/>
zweitenmale zu die&#x017F;er Würde &#x017F;olle gewählt werden können, wogegen<lb/>
die Zeit &#x017F;einer Verwaltung von vier auf &#x017F;echs Jahre zu verlän-<lb/>
gern &#x017F;ey. Hr. Poin&#x017F;ett, bisheriger Ge&#x017F;andter der Vereinigten<lb/>
Staaten in Merico, der &#x017F;ich eine zu große Einmi&#x017F;chung in die<lb/>
innern Angelegenheiten Merico&#x2019;s zu Schulden kommen ließ, wird<lb/><cb/>
zurükberufen werden, und wahr&#x017F;cheinlich den Hrn. Hughes, bis-<lb/>
herigen Ge&#x017F;andten der Vereinigten Staaten am niederländi&#x017F;chen<lb/>
Hofe, zum Nachfolger erhalten; an de&#x017F;&#x017F;en Stelle wird dann Hr.<lb/>
Preble nach den Niederlanden gehen, und hoffentlich die Berichti-<lb/>
gung der Gränz&#x017F;treitigkeiten zwi&#x017F;chen Großbritannien und den<lb/>
Vereinigten Staaten unter der Vermittelung des Königs der<lb/>
Niederlande zu Stande bringen. Bisher war über die Verhand-<lb/>
lungen der Vereinigten Staaten mit der mericani&#x017F;chen Regierung<lb/>
wegen Abtretung der Provinz Teras nichts Offizielles bekannt,<lb/>
und was man in Europa darüber erfuhr, beruhte blos auf Gerüchten.<lb/>
In einer Bot&#x017F;chaft des Gouverneurs Pope von Arkan&#x017F;as an die<lb/>
Legislatur die&#x017F;es jungen Staates, die am 5 Nov. ihre Sizungen<lb/>
eröfnete, kommt nun folgende Stelle vor: &#x201E;Was un&#x017F;ere Gränze<lb/>
nach Texas zu betrift, &#x017F;o i&#x017F;t vielleicht nicht unangeme&#x017F;&#x017F;en zu er-<lb/>
wähnen, daß Hofnung gehegt wird, un&#x017F;ere Regierung werde die&#x017F;e<lb/>
Provinz an &#x017F;ich kaufen. Schon bei einem oberflächlichen Blike auf<lb/>
die&#x017F;e Angelegenheit &#x017F;cheint es mix, daß die mericani&#x017F;che Regie-<lb/>
rung keine &#x017F;tarke Einwendung gegen den Verkauf haben kan, und<lb/>
daß wir klug handeln würden, Eigenthümer von Texas zu werden.<lb/>
Die Erwerbung die&#x017F;er Provinz wird un&#x017F;ern &#x017F;üdwe&#x017F;tlichen und we&#x017F;t-<lb/>
lichen Gränzen Friede und Sicherheit ver&#x017F;chaffen.&#x201C; Die&#x017F;e Politik der<lb/>
Vereinigten Staaten, einen der fruchtbar&#x017F;ten Di&#x017F;trikte Merico&#x2019;s auf<lb/>
jede mögliche diplomati&#x017F;che Wei&#x017F;e zu erwerben, erklärt die &#x017F;eit Jahren<lb/>
von Hrn. Poin&#x017F;ett beobachtete Politik der Einmi&#x017F;chung und der Unter-<lb/>
&#x017F;tüzung einer Partei, von welcher er bei ihren Siegen Konze&#x017F;&#x017F;ionen<lb/>
erwarten durfte. &#x2014; Eine Verordnung des Stadtmagi&#x017F;trats von<lb/>
New-York vom 24 Nov. verbietet allen Schiffen, auf welchen<lb/>
während ihrer Rei&#x017F;e die Men&#x017F;chenblattern ausgebrochen &#x017F;ind, das<lb/>
Anlanden an der Kü&#x017F;te; &#x017F;ie mü&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich wenig&#x017F;tens 300 Yards<lb/>
vom Ufer entfernt halten, und die Befehle des Mayors und des<lb/>
Ge&#x017F;undheitraths von New-York abwarten; bis dahin darf Nie-<lb/>
mand von der Mann&#x017F;chaft eine Gemein&#x017F;chaft mit der Stadt ha-<lb/>
ben. Steuermänner, Loot&#x017F;en und Hafenbeamte, die die&#x017F;es Ge&#x017F;ez<lb/>
übertreten, &#x017F;ind Strafen unterworfen, die 2000 Dollars an Gelde<lb/>
oder zwölf Monate Gefängniß nicht über&#x017F;teigen dürfen. &#x2014; Von der<lb/>
kriegsgefangenen &#x017F;pani&#x017F;chen Divi&#x017F;ion in Tampico hatte man Nach-<lb/>
richten bis zum 9 Oktober. Das Kü&#x017F;tenfieber richtete furchtbare<lb/>
Verheerungen unter der bedauernswürdigen Mann&#x017F;chaft an, und<lb/>
man befürchtete, daß am Ende die ganze Divi&#x017F;ion ein Opfer der<lb/>
Krankheit werden würde.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g">Frankreich.</hi> </head><lb/>
          <div type="jArticle" n="3">
            <dateline><hi rendition="#g">Paris,</hi> 31 Dec.</dateline>
            <p>Kon&#x017F;ol. 5 Proz. 108, 90; 3 Proz. 84, 50;<lb/>
Falconnet 92, 10.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle" n="3">
            <p>Am 31 Dec. empfing der König vor der Me&#x017F;&#x017F;e in dem Thron-<lb/>
&#x017F;aale die Deputation des Ka&#x017F;&#x017F;ations- und des Rechnungshofs &#x017F;o wie<lb/>
das königliche Kon&#x017F;ell des öffentlichen Unterrichts, zur Neujahrs-<lb/>
gratulation. Nach der Me&#x017F;&#x017F;e empfing der König Deputationen<lb/>
des königlichen Gerichtshofs, des Civilgerichtshofs von Paris, des<lb/>
Handelstribunals, die Friedensrichter der zwölf Bezirke, die<lb/>
franzö&#x017F;i&#x017F;che Akademie; die Kon&#x017F;i&#x017F;torien der Reformirten und der<lb/>
Augsburger Konfe&#x017F;&#x017F;ion und das Centralkon&#x017F;i&#x017F;torium der I&#x017F;raeliten.<lb/>
Auch hatte eine Deputation der königlichen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft der Ge-<lb/>
fängni&#x017F;&#x017F;e, die königliche Akerbauge&#x017F;ell&#x017F;chaft und eine Deputation<lb/>
der polytechni&#x017F;chen Schule die Ehre dem Könige vorge&#x017F;tellt zu<lb/>
werden. Dem Grafen <hi rendition="#g">Portalis,</hi> er&#x017F;ten Prä&#x017F;identen des Ka&#x017F;&#x017F;a-<lb/>
tionshofs, antwortete der König: er könne von dem wei&#x017F;en und<lb/>
fe&#x017F;ten Betragen des Ka&#x017F;&#x017F;ationshofs in jeder Hin&#x017F;icht nur mit Lob<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0002] kaum irgend ein Schritt dem Miniſterium mehr hätte ſchaden können, als jene Verfolgungen, da nicht blos die Preſſe, ſondern faſt das geſamte Publikum das Verfahren als unweiſe und un- vereinbar mit den praktiſch beſtehenden Freiheiten der Nation miß- billigt. Das Blatt ſelbſt war ſeit ſeiner Entſtehung als Mor- ning-Journal unſtreitig das mindeſt geachtete der Hauptſtadt; nur die Unterſtüzungen des hieſigen Agenten Don Miguels hielten es aufrecht, und die arme portugieſiſche Nation mußte die Koſten eines Tagblattes hergeben, deſſen ſogar die Ultra-Tories ſich ſchäm- ten. Bei den Maaßregeln aber, welche die Miniſter gegen daſ- ſelbe genommen, kommt der Charakter des Blattes weit weniger in Betracht, als der dadurch angegriffene Grundſaz der Preßfrei- heit, den die Jury ſelbſt, von dem Kronanwald blindlings gelei- tet, verlezt hat. Jedermann fand hier den Ausſpruch über die erſte Anklage wegen Diffamation des Charakters des gegenwärti- gen Lordkanzlers Lyndhurſt gerecht, weil hier eine perſönliche Ver- läumdung zum Grunde lag, indem der Lordkanzler beſchul- digt war, die Stelle des Solicitor-General gegen ein Darlehn von 30,000 Pf. verkauft zu haben. Lord Lyndhurſt mußte eher als jeder andere ſeiner Kollegen zu dieſer Anklage ſich entſchlie- ßen, weil er nichts weniger als reich iſt, und die Führung ſeines Haushalts eben nicht als Muſter dienen kan. Anders aber ver- hält es ſich mit den ſogenannten Schmähſchriften gegen den Lord Wellington, wodurch der Herausgeber nach Beſchuldigung der An- klage bezwekte, die Regierung des Königs herabzuwürdigen, in- dem er den König als unfrei und unter der Herrſchaft ſeines Premierminiſters ſchilderte. Die Jury, eingeſchüchtert durch das Rednertalent des Generalanwaldes, ſprach zwar den Angeklagten von einem Vergehen gegen die Regierung frei, fand ihn aber ei- ner Schmähung des Königs ſchuldig, und empfahl ihn hinwieder auf das Dringendſte der Gnade der Richter, — ein Ausſpruch, der allgemeinen Tadel auf ſich zog, und der gewiß nicht gegeben wor- den wäre, hätte die hieſige Preſſe vor der Gerichtsſizung die Jury über die konſtitutionelle Aufgabe, deren Löſung ihr bei Preßverge- hen allein anvertraut wird, belehrt, was aber hier aus Zartge- fühl nie geſchieht. Glüklicher Weiſe kan der Irrthum einer Jury, auf den bald der Geiſt einer andern unabhängigeren folgen würde, hier die Preßfreiheit keineswegs gefährden, und das Verfahren der Miniſter hat nur einen deſto einſtimmigern und allgemeinen Tadel gegen ſie hervorgerufen. — Mit dem nächſten Paketboote aus New-York ſieht man der erſten Eröfnungsrede des Präſiden- ten Jackſon im Kongreſſe zu Washington entgegen, ſie wird von den Amerikanern mit Ungeduld erwartet; man glaubt, ſie werde eine Empfehlung an den Kongreß enthalten, den Tarif von 1828 zu modifiziren; Virginien und Georgien haben gegen deſſen Fort- dauer proteſtirt. Unter den konſtitutionellen Fragen, die vor den disjährigen Kongreß gebracht werden ſollen, gehören die Vorſchläge der Staaten Miſſouri und Louiſiana, zu Modifikationen in der Wahl des Präſidenten und Vicepräſidenten der Republik, zu den wichtigern; er- ſterer Staat verlangt, daß die Wahl dieſer beiden hohen Staatsbeam- ten in keinem Falle dem Hauſe der Repräſentanten überlaſſen werde, und Lezterer, daß ein Präſident der Vereinigten Staaten nie zum zweitenmale zu dieſer Würde ſolle gewählt werden können, wogegen die Zeit ſeiner Verwaltung von vier auf ſechs Jahre zu verlän- gern ſey. Hr. Poinſett, bisheriger Geſandter der Vereinigten Staaten in Merico, der ſich eine zu große Einmiſchung in die innern Angelegenheiten Merico’s zu Schulden kommen ließ, wird zurükberufen werden, und wahrſcheinlich den Hrn. Hughes, bis- herigen Geſandten der Vereinigten Staaten am niederländiſchen Hofe, zum Nachfolger erhalten; an deſſen Stelle wird dann Hr. Preble nach den Niederlanden gehen, und hoffentlich die Berichti- gung der Gränzſtreitigkeiten zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staaten unter der Vermittelung des Königs der Niederlande zu Stande bringen. Bisher war über die Verhand- lungen der Vereinigten Staaten mit der mericaniſchen Regierung wegen Abtretung der Provinz Teras nichts Offizielles bekannt, und was man in Europa darüber erfuhr, beruhte blos auf Gerüchten. In einer Botſchaft des Gouverneurs Pope von Arkanſas an die Legislatur dieſes jungen Staates, die am 5 Nov. ihre Sizungen eröfnete, kommt nun folgende Stelle vor: „Was unſere Gränze nach Texas zu betrift, ſo iſt vielleicht nicht unangemeſſen zu er- wähnen, daß Hofnung gehegt wird, unſere Regierung werde dieſe Provinz an ſich kaufen. Schon bei einem oberflächlichen Blike auf dieſe Angelegenheit ſcheint es mix, daß die mericaniſche Regie- rung keine ſtarke Einwendung gegen den Verkauf haben kan, und daß wir klug handeln würden, Eigenthümer von Texas zu werden. Die Erwerbung dieſer Provinz wird unſern ſüdweſtlichen und weſt- lichen Gränzen Friede und Sicherheit verſchaffen.“ Dieſe Politik der Vereinigten Staaten, einen der fruchtbarſten Diſtrikte Merico’s auf jede mögliche diplomatiſche Weiſe zu erwerben, erklärt die ſeit Jahren von Hrn. Poinſett beobachtete Politik der Einmiſchung und der Unter- ſtüzung einer Partei, von welcher er bei ihren Siegen Konzeſſionen erwarten durfte. — Eine Verordnung des Stadtmagiſtrats von New-York vom 24 Nov. verbietet allen Schiffen, auf welchen während ihrer Reiſe die Menſchenblattern ausgebrochen ſind, das Anlanden an der Küſte; ſie müſſen ſich wenigſtens 300 Yards vom Ufer entfernt halten, und die Befehle des Mayors und des Geſundheitraths von New-York abwarten; bis dahin darf Nie- mand von der Mannſchaft eine Gemeinſchaft mit der Stadt ha- ben. Steuermänner, Lootſen und Hafenbeamte, die dieſes Geſez übertreten, ſind Strafen unterworfen, die 2000 Dollars an Gelde oder zwölf Monate Gefängniß nicht überſteigen dürfen. — Von der kriegsgefangenen ſpaniſchen Diviſion in Tampico hatte man Nach- richten bis zum 9 Oktober. Das Küſtenfieber richtete furchtbare Verheerungen unter der bedauernswürdigen Mannſchaft an, und man befürchtete, daß am Ende die ganze Diviſion ein Opfer der Krankheit werden würde. Frankreich. Paris, 31 Dec.Konſol. 5 Proz. 108, 90; 3 Proz. 84, 50; Falconnet 92, 10. Am 31 Dec. empfing der König vor der Meſſe in dem Thron- ſaale die Deputation des Kaſſations- und des Rechnungshofs ſo wie das königliche Konſell des öffentlichen Unterrichts, zur Neujahrs- gratulation. Nach der Meſſe empfing der König Deputationen des königlichen Gerichtshofs, des Civilgerichtshofs von Paris, des Handelstribunals, die Friedensrichter der zwölf Bezirke, die franzöſiſche Akademie; die Konſiſtorien der Reformirten und der Augsburger Konfeſſion und das Centralkonſiſtorium der Iſraeliten. Auch hatte eine Deputation der königlichen Geſellſchaft der Ge- fängniſſe, die königliche Akerbaugeſellſchaft und eine Deputation der polytechniſchen Schule die Ehre dem Könige vorgeſtellt zu werden. Dem Grafen Portalis, erſten Präſidenten des Kaſſa- tionshofs, antwortete der König: er könne von dem weiſen und feſten Betragen des Kaſſationshofs in jeder Hinſicht nur mit Lob

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine08_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine08_1830/2
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 8, 8. Januar 1830, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine08_1830/2>, abgerufen am 16.07.2024.