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Allgemeine Zeitung. Nr. 3. München, 4. Januar 1924.

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Freitag, 4. Januar 1924 Allgemeine Zeitung. Nr. 3
Wirtschafts-Zeitung.
[Spaltenumbruch]
Wertbeständiger
Diskontverkehr.

Nachdem bisher bei der Reichsbank
nur Lombarddarlehen mit Entwertungs-
klausel
erteilt worden waren, wird sie be-
kanntlich nunmehr auf jede Kreditgewährung.
also auch auf den Diskontverkehn aus-
gedehnt.

Von allen Kreditnehmern ist fortan die volle
Entwertung, nicht mehr, wie bisher, im Lom-
bardverkehr nur 4/5 derselben, zu zahlen.
Wechsel und Schecks im Einzelbetrage von
weniger als 10 Billionen Mark werden nicht
mehr diskontiert. Der Diskontant muß sich
ausdrücklich verpflichten, die vom Diskont
bis zum Verfalltage etwa entstehende Mark-
entwertung zu tragen: bei Schecks gilt als
Verfalltag der fünfte Tag nach dem Diskont-
tage, unbeschadet der Berechnung von min-
destens zehn Tagen für den Diskont.

Die Entwertung berechnet sich von dem
Endbetrage des Diskontgeschäfts, also nach
Abzug des Diskontbetrages. Die Berechnung
geschieht für jeden einzelnen Wechsel usw.
besonders, es sei denn, daß gleichzeitig meh-
rere Papiere mit gleichem Verfalltage einge-
reicht werden. Solche Papiere sind zusam-
men, jedoch getrennt von Wechseln usw. mit
anderem Verfalltag, auf einer Rechnung zu
berechnen und werden alsdann in Ansehung
der Entwertung behandelt wie ein einziger,
auf die Gesamtsumme lautender Wechsel: der
Vereinfachung wegen können auch mehrere
Diskontrechnungen mit ausschließlich Wech-
seln usw. gleichen Verfalltages zusammenge-
zogen werden.

Maßgebend für die Berechnung der Ent-
wertung sind die amtlichen Berliner
Dollarmittelkurse
für telegraphische
Auszahlung London der dem Diskont- und
Verfalltage vorhergehenden letzten Börs -
notiztage. Von jedem Diskontant ist vor der
ersten Diskontierung eine allgemeine Ver-
pflichtungserklärung
zu unterschrei-
ben.

Für jedes von einem Diskontanten einge-
reichte Papier ist ein Entwertungsbelag nach
vorgeschriebenem Muster beizufügen. Der
Beleg kann auch für ganze Posten von Wech-
seln und Schecks mit gleichem Vefalltag in
einer Summe abgegeben werden, so daß sich
Ausstellung von Belegen für die einzelnen
Papiere erübrigt, jedoch müssen sie sämtlich
auf einer oder mehreren Rechnungen berech-
net sein, die ausschließlich Wechsel des glei-
chen Verfalltages enthalten. Wird der Beleg
zu dem einzelnen Papier abgegeben, so muß
er diesem, sonst der betreffenden Rechnung
oder Zusammenstellung von Rechnungen an-
geheftet sein.

Die Entwertungsbelege werden am
Verfalltage dem Diskontanten zur Zahlung
vorgelegt, ausgrechnet und sind spätestens
am dritten Werktage nach dem Verfalltage
zu bezahlen. Erfolgt die Zahlung nicht spä-
testens am dritten Werktage nach dem Ver-
falltag, so wird auch von der Entwertungs-
schuld ein Entwertungsaufschlag nach den
oben angegebenen Grundsätzen erhoben. Im
Falle des Rückrufs von Wechseln vor
Verfall findet irgendwelche Aenderung in der
Berechnung der Entwertung nicht statt.

Der Reichsfinanzminister
zur Währungsfrage.

In einer Unteredung mit dem Berliner
Vertreter der "Kölnischen Zeitung" erklärte
Reichsfinanzminister Dr. Luther, daß seit
dem Tage, an dem die Rentenbank mit
der Ausgabe der Rentenbankscheine begann,
dem 15. November, Schatzanweisun-
gen
des Reiches nicht mehr diskontiert
werden durften und nicht mehr diskontiert
wurden, und daß damit die Notenpresse für
Zwecke des Reiches bei der Reichsbank
stillgelegt war.

Die Steigenung des Notenumlaufs der Reichs-
bank nach dem 15. November ist auf pri-
vate Bedürfnisse
zurückzuführen. Dem-
gegenüber gingen die Schatzanweisungsbe-
stände der Reichsbank von 189,8 Trillionen
Mark am 15 November auf 96,9 Trillionen am
30. November zurück. Uebrigens verminderten
sich die Schatzanweisungsbestände inzwischen
weiter erheblich und dürften in Kürze ganz
abgedeckt sein. Die Frage des Berichterstat-
ters, ob sich durch die Wirksamkeit der Ren-
tenbank eine neue Inflationsquelle eröffne,
beantwortete der Minister verneinend.

Auch die Frage, ob durch das Hinzutreten
der Rentenmarkbeträge zu dem bisherigen
Notenumlauf nicht die Gefahr einer inflationi-
stischen Wirkung entstehe, verneinte der Mi-
nister, indem er hierzu u. a. ausführte, daß
durch den Umtausch von Papiermark gegen
Rentenbankscheine sich entsprechend der
Umlauf an Papiermark verringert. Aber
selbst wenn das volle Kontingent der Renten-
bank in Umlauf käme und zu den gegenwärtig
in Verkehr befindlichen Geldzeichen hinzu-
träte, würde die Summe aller Zahlungsmittel
in Gold umgerechnet gegenüber den Vor-
kriegsziffern nicht als groß erscheinen. Wäh-
rend gegenwärtig an Rentenbankscheinen,
Reichsbanknoten und kleineren Goldenleihe-
stücken-Notgeld etwa 2400 Millionen Gold-
mark im Verkehr sind, belief sich der ge-
samte Zahlungsmittelumlauf im Jahre 1913 in
Deutschland auf 5,65 Milliarden. Man könne
also keineswegs von einer Uebersättigung des
Verkehrs mit Zahlungsmitteln sprechen.

Für den zukünftigen Umlauf der Renten-
mark und seine Beurteilung sei wichtig, zu
wissen, daß für die Rentenmark Aufsaugungen
[Spaltenumbruch] und Anlagemöglichkeiten geschaffen sind, die
deflationistisch wirken müssen, und zwar sind
dies die Rentenbriefe der Rentenbank,
die auf 500 Rentenmark lauten. Nach der Um-
wandlung in diese verlieren die Rentenbank-
scheine ihren Charakter als Zahlungsmittel.

Ferner gibt das Reich auf Rentenmark lau-
tende unverzinsliche Schatzanweisungen aus,
die eine vorzügliche Anlage für Ren-
tenmarkdepositen
bilden. Schließlich
erklärte der Minister, daß selbst im Falle
äußerst dringender finanzieller Sorgen eine
Inflationspolitik unter seiner Amtstätigkeit
ausgeschlossen sein werde, und daß nach
seiner Ausicht kein Finanzminister des Deut-
schen Reiches diesen Weg wieder beschreiten
werde.



Bankwesen.
Bayer. Landesproduktenbank-A.-G. in Mün-
chen.

Die Bank hat mit Anfang Januar ihre
neuen Geschäftsräume nach Rumfordstraße 2
(Ecke Müllerstraße) verlegt und dort er-
öffnet.
Mit diesem Schritt ist ein einst-
weiliger Abschluß in dem großzügigen Orga-
nisationsaufbau des bayerischen Landes-
produktenhandels
erreicht. Im Zusam-
menwirken dieses Bankinstituts mit den
Fachverbänden des bayerischen Lan-
desproduktenhandels und der bayerischen
Handelsgesellschaft für landwirtschaftliche
Erzeugnisse (Behag) besitzt nun der Pro-
duktenhandel eine Einrichtung, die es ihm
ermöglicht, seine wirtschaftlichen Funktionen
im Interesse der Allgemeinheit noch stärker
als bisher zu entfalten. Die Bank betreibt alle
bankmäßigen Geschäfte, insbesondere auch
die Errichtung von Rentenmarkkonten. Be-
schaffung von Devisen, Errichtung von Ak-
kreditiven usw.

Englisches Kapital für die deutsche Gold-
notenbank.

Reichsbankpräsident Dr. Schacht
hat mit führenden Persönlichkeiten der Bank
von England und der City gestern über die
Teilnahme englischer Finanzkreise an der
von ihm vorgeschlagenen Golnotenbank
und en der Nahrungsmittelanleihe für
Deutschland Unterredungen gehabt. Während
in Citykreisen lebhaftes Interesse für eine
englische Beteiligung an der Goldkreditbank
besteht, wird angesichts der unklaren Hal-
tung der Reparationskommission von engli-
scher Seite bezüglich einer Beteiligung an
den Lebensmittelkrediten noch große Zurück-
haltung geübt.

Vor einer Aenderung des Bankgesetzes.

Wie
wir hören, beschäftigt man sich augenblicklich
in den maßgebenden Instanzen mit einer wei-
teren Aenderung des Bankgesetzes,
und zwar handelt es sich vorwiegend um die
dem Präsidenten bzw. dem Reichsbankdirek-
torium bei Ernennung der Mittelkurse zuste-
henden Befugnisse. Nach dem Gesetz über
die Autonomie der Reichsbank vom 26. Mai
1922 werden bisher die Mitglieder nach gut-
achtlicher Aeußerung des Zentralausschusses
auf Vorschlag des Reichsbankdirektoriums
und mit Zustimmung des Reichsrats vom
Reichspräsidenten auf Lebenszeit ernannt.
Man geht nunmehr mit dem Gedanken um, die
Ernennung ausschließlich in die Hände des
Reichsbankpräsidenten zu legen. Die lebens-
längliche Ernennung des Präsidenten selber
soll, wie verlautet, in eine solche auf eine
bestimmte Reihe von Jahren umgewandelt
werden.

Die neuen Notierungen an der Danziger
Börse.

Der Vorstand der Danziger Börse er-
läßt folgende Bekanntmachung: Ab 2. Januar
werden an der Danziger Effekten- und Devi-
senbörse folgende Notierungen neu ein-
geführt:

100 Millionen Papiermark in Gulden, 100
Rentenmark in Gulden, 100 Billionen Papier-
mark Auszahlung Berlin in Gold.

Gestern wurden erstmalig die amtlichen
Notierungen für Reichs- und Rentenmark, so-
wie für Auszahlung in Berlin vorgenommen.
Gestern nachmittag zeigten die neuen No-
tierungen folgende Zahlungen: für 100 Bil-
lionen Reichsmark 121,70--122,30 Gulden, für
100 Rentenmark 129,68--130,32 Gulden. für
100 Billionen Reichsmark 131,67--132,33 Gul-
den.



Industrie und Wirtschaft.
Personalien.

Der langjährige Vorstand des
Zentralverbandes des Deutschen Großhandels,
Gruppe Bayern, Herr Konsul Weinmann,
hat den Vorsitz des Verbandes niedergelegt.
Herr Weinmann hat bereits im vorigen Jahr
die Absicht ausgesprochen, wegen starker
persönlicher Inanspruchnahme den Vorsitz
des Zentralverbandes niederzulegen, war aber
damals durch die Bitten der Verbandsmit-
glieder veranlaßt worden, sein Amt beizube-
halten.

Herabsetzung der Gütertarife.

Die Herab-
setzung der Kohlenpreise um 10 Prozent soll
nach der "D.A.Z." eine baldige Ermäßigung
der Gütertarife im Gefolge haben. Die für
Anfang Januar zu erwartende Sitzung des
Reichseisenbahurates dürfte die Frage zur
Klärung bringen.



Warenmärkte.
Vom deutschen Weinmarkt.

Die letzte
Weinversteigerung vor den Feier-
tagen fand in Mainz seitens des Weingutes
Georg Schmitt von Nierstein statt, wobei
15 Halbstück 1932er und 10 300 Flaschen
1921er Gewächse das Angebot darstellten.
Besuch des Verkaufs und Gebots waren gleich
flott; es wurde infolgedessen alles flott ab-
gesetzt. Es erzielten 1922er Weine etwa
[Spaltenumbruch] 4498 Goldmark als Durchschnittspreis für das
Stück. Für 1921er Flaschenweine erzielten
pro Flasche 18.43 Goldmark oder 30 400 Gold-
mark für das Stück. Im freihändigen Ge-
schäfte hat sich allenthalben ein Wiederauf-
leben des Verkehrs nach Oeffnung der Gren-
zen des besetzten Gebiets bemerkbar gemacht.
In Rheinhessen wurden in Nierstein einige
Pöstchen 1922er Gewächs zu 400--750 Gold-
mark und 1921er Weine zu 1500--3600 Gold-
mark pro Halbstück (600 Liter) abgegeben.
Ferner gingen in gleichem Bezirk 1923er
Weine in Landorten zu 450--550 Goldmark
die 1200 Liter in den Verkehr. Mit der Ent-
wicklung des "Neuen" ist man hier allgemein
zufrieden. An der Nahe verlief das Geschäft
vorerst noch ruhig, doch erwartet man auch
hier in Kürze Belebung im Verkauf. Im
Rheingau sind in der letzten Woche nur
mäßige Umsätze erfolgt. wobei die Preise
aber feste Tendenz aufwiesen und sich auf
ansehnlicher Höhe hielten. An der Mosel.
Saar und Ruwer war der Verkehr noch un-
entwickelt: nach den Feiertagen erwartet
man aber auch hier lebhaftere Gestaltung des
Verkaufs. In der Rheinpfalz wurden
1922er Weine zu 1000--2000--2400 franz. Frs.
und 1923er Gewächse zu 1400--3000 franz. Frs.
je 1000 Liter gehandelt. In Baden sind für
1922er Weine 70--120 Goldmark und für 1923er
100--150 Goldmark die 150 Liter angelegt wor-
den. Franken hatte neuerdings keine be-
merkenswerten Transaktionen. Wenn auch
starker Frost eingetreten ist. so bildet die
überall vorhandene Schneedecke einen genü-
genden Schutz gegen die Kälte. -- Wegen Er-
leichterungen in der sehr komplizierten und
zeitraubenden Weinsteuerbuchfüh-
rung
hatte sich der Zentralverband der
Weinhändler Norddeutschlands, e. V., ver-
schiedentlich schon an das Reichsfinanzmini-
sterium gewandt. Nunmehr ist ein Rundschrei-
ben der obersten Stelle an die Landesfinanz-
ämter engangen, wonach bei Neufassung der
Weinsteuerbestimmungen die Aufnahme einer
Ermächtigungsvorschrift geplant ist, derzu-
folge die Landesfinanzämter auf Antrag Be-
triebsinhabern, die das Vertrauen der Finanz-
verwaltung genießen, in geeigneten Fällen
und jederzeit widerruflicher Weise noch wei-
tere als die bereits zugelassenen Erleichterun-
gen in der Führung des Weinsteuerbuches
und in der Anmeldung zur Versteuerung ge-
währen können.



Viehmärkte.
Vom Münchener Schlachtviehmarkt.

Auf
dem Münchener Schlachtviehmarkt am Mitt-
woch hat das neue Jahr mit beträchtlich er-
höhten Zufuhren
seinen Anfang genom-
men, obwohl die Viehtransportverhältnisse
wegen der derzeitigen Schneeverhältnisse auf
dem Lande als auch wegen des Neujahrsfestes
nicht gerade als besonders günstige zu be-
zeichnen waren. Diese vermehrten Angebote
in Verbindung verringerter Kauflust der Metz-
ger infolge flauen Ladengeschäftes an den
letztverflossenen Verkaufstagen und nicht in
letzter Linie das stark zurückgebliebene Ex-
portgeschäft wegen der immer mehr in den
Vordergrund tretenden Konkurrenz des Aus-
landes, insbesondere auf den früber auf Zu-
schuß aus Bayern stark angewiesen gewese-
nen nord- und mitteldeutschen Viehumschlag-
plätzen, zwangen die Verkäufer schon ab
Marktbeginn, ihre Preisforderungen um 5--10
Goldpfennige das Pfund herabzustimmen. Es
zeigte sich jedoch alsbald, daß selbst diese
Preissenkungen nicht imstande waren, die
sich diesmal ganz besonders hartnäckig zei-
gende Zurückhaltung der Metzger am Einkauf
zu bannen und waren deshalb in der ersten
Stunde nach Marktbeginn die Zahl der zu-
stande gekommenen Geschäftsabschlüsse fast
kaum der Rede wert. Erst als im Vergleich
zum letzten Hauptmarkt am Freitag die Preise
für Großvieh und Kälber um 10--12. für
Schweine um 20--25 und für Schafe um 6--10
Goldpfennige das Pfund niedriger standen. be-
lebte sich der Verkehr etwas, aber auch da
nur zu einem Mittelgeschäft, denn es verblie-
ben bei sämtlichen Viehgattungen ziemlich
beträchtliche Restbestände. Die Zufuhren be-
trugen: 255 Ochsen, 217 Bullen, 451 Kühe, 272
Jungrinder, 1593 Kälber, 1268 Schweine, 619
Schafe, 4 Ziegen, 6 Lämmer und 135 Ferkel.
Von den Schweinen stammten 28 lebende aus
Holland, 70 geschlachtete aus Schweden, alles
übrige Vieh war bayerischer Herkunft. Neben
einzelnen Ueberpreisen für Spitzentiere jeg-
licher Gattung erzielten in der Hauptsache
das Pfund in Goldpfennigen: Lebendgewicht:
Ochsen 19--42. Bullen 18--35, Kühe 12--36,
Kalbinnen 17--38, Kälber 30--50 und Schweine
50--70. Die Schlachtgewichtpreise betrugen:
Kälber 30--50, Schweine 60--85, Ferkel 60--70,
Schafe 35--60 Goldpfennige das Pfund.



Produktenberichte.
Berliner Produktenbörse.

Am Produkten-
markt entwickelte sich der Verkehr schwer-
fällig, da nur wenig Kauflustige die höheren
Preisforderungen der Provinz zu bewilligen
geneigt waren. Das Angebot war gering.
weil starker Schneefall die Verladungen er-
schwerte. Die Umsätze hielten sich in ziem-
lich engen Grenzen. Gerste wurde von den
Mälzereden begehrt. auch Mais wurde vom
Konsum zu kaufen gesucht. In Mehl und Fut-
terartikeln ist das Geschäft still geworden.

Amtliche Produktenpreise: Wei-
nen.
märkischer, 169--172. Tendenz fester:
Roggen. märkischer, 148--151. pommerscher
146--149. Tendenz gut behauptet: Gerste.
Sommergerste, märkische, 167--178. Tendenz
fester: Hafer, märkischer. 132--136. pom-
merscher 124--129. schlesischer 124--129.

[Spaltenumbruch]
Wirtschaftszahlen.
3. Januar.
Dollar (amtl. Mittelkurs):
4,2 Billionen
Dollarschätze: 4,2 Billionen.
Goldanleihe: 4,2 Billionen.
Reichsbankdiskont: (f. wertbest. Kred.) 10 Pro-
zent.
Refchsindex für die Lebenshaltung: 1147 mil-
liardenfach (29. Der.).
Goldankaufspreis: 640 Dollar für 1 Kilo fein
1 Goldmark: 1 Billion Papiermark.
Goldumrechnungssatz für die Reichssteuern,
Zölle und Reichsbahn: 1 Billion.
Silberankaufspreis: 400 milliardenfach.
Großhandelsindex: 124,5 (18. Dezember).

Tendenz behauptet. Mais. La Plata, ohne
Provenienzzwang loco Berlin
--.--.

*Mannheim.

Der Verkehr war an der heu-
tigen Börse ein reger und die Preise lauteten
durchwegs höher. Man verlangte für auslän-
dischen Weizen 20--21. inländischen 20--20.5.
Roggen 17.5--18. Gerste 18--18,5. Hafer 15.5
bis 16.5 Goldmark je 100 Kilo bahnfrei Mün-
chen. Für Weizenmehl Bad. 0 lautete der
Preis auf 29--29.5 Goldmark je 100 Kilo ab
Mannheim.

Neuyorker Baumwollbörse vom 2. Januar.

Beginn niedriger auf schwächere Kabelmel-
dungen und Verkäufe der Wallstreets. Dann
weiter weichend infolge Verminderung der
Produktion der Fabriken Neu-Englands sowie
der Verkäufe des Südens und der Loko-Inter-
essenten. In der Folge vorübergehend gebes-
sert auf Käufe für lokale Rechnung und starke
Ausfuhr, dann erneut weichend infolge Ver-
käufen des Auslandes, der Wiederverkäufe
der Haussiers, um weitere Verluste zu ver-
meiden, und des Druckes der Baissiers.


Baumwolle per März
35.12, per Mai 35.30.


Baumwolle 37.28 Bill.
nominell das Kilo.


Baumwolle per Januar
20.29, per März 20.23, per Mai 20.15, per Juli
19.65.


Kaffee war behaup-
bet und stieg auf die feste Haltung der bra-
silianischen Märkte und Käufe New Orleans
und Europas. Schluß behauptet.

[irrelevantes Material]
Freitag, 4. Januar 1924 Allgemeine Zeitung. Nr. 3
Wirtschafts-Zeitung.
[Spaltenumbruch]
Wertbeständiger
Diskontverkehr.

Nachdem bisher bei der Reichsbank
nur Lombarddarlehen mit Entwertungs-
klausel
erteilt worden waren, wird sie be-
kanntlich nunmehr auf jede Kreditgewährung.
also auch auf den Diskontverkehn aus-
gedehnt.

Von allen Kreditnehmern ist fortan die volle
Entwertung, nicht mehr, wie bisher, im Lom-
bardverkehr nur ⅘ derselben, zu zahlen.
Wechsel und Schecks im Einzelbetrage von
weniger als 10 Billionen Mark werden nicht
mehr diskontiert. Der Diskontant muß sich
ausdrücklich verpflichten, die vom Diskont
bis zum Verfalltage etwa entstehende Mark-
entwertung zu tragen: bei Schecks gilt als
Verfalltag der fünfte Tag nach dem Diskont-
tage, unbeschadet der Berechnung von min-
destens zehn Tagen für den Diskont.

Die Entwertung berechnet sich von dem
Endbetrage des Diskontgeschäfts, also nach
Abzug des Diskontbetrages. Die Berechnung
geschieht für jeden einzelnen Wechsel usw.
besonders, es sei denn, daß gleichzeitig meh-
rere Papiere mit gleichem Verfalltage einge-
reicht werden. Solche Papiere sind zusam-
men, jedoch getrennt von Wechseln usw. mit
anderem Verfalltag, auf einer Rechnung zu
berechnen und werden alsdann in Ansehung
der Entwertung behandelt wie ein einziger,
auf die Gesamtsumme lautender Wechsel: der
Vereinfachung wegen können auch mehrere
Diskontrechnungen mit ausschließlich Wech-
seln usw. gleichen Verfalltages zusammenge-
zogen werden.

Maßgebend für die Berechnung der Ent-
wertung sind die amtlichen Berliner
Dollarmittelkurse
für telegraphische
Auszahlung London der dem Diskont- und
Verfalltage vorhergehenden letzten Börs –
notiztage. Von jedem Diskontant ist vor der
ersten Diskontierung eine allgemeine Ver-
pflichtungserklärung
zu unterschrei-
ben.

Für jedes von einem Diskontanten einge-
reichte Papier ist ein Entwertungsbelag nach
vorgeschriebenem Muster beizufügen. Der
Beleg kann auch für ganze Posten von Wech-
seln und Schecks mit gleichem Vefalltag in
einer Summe abgegeben werden, so daß sich
Ausstellung von Belegen für die einzelnen
Papiere erübrigt, jedoch müssen sie sämtlich
auf einer oder mehreren Rechnungen berech-
net sein, die ausschließlich Wechsel des glei-
chen Verfalltages enthalten. Wird der Beleg
zu dem einzelnen Papier abgegeben, so muß
er diesem, sonst der betreffenden Rechnung
oder Zusammenstellung von Rechnungen an-
geheftet sein.

Die Entwertungsbelege werden am
Verfalltage dem Diskontanten zur Zahlung
vorgelegt, ausgrechnet und sind spätestens
am dritten Werktage nach dem Verfalltage
zu bezahlen. Erfolgt die Zahlung nicht spä-
testens am dritten Werktage nach dem Ver-
falltag, so wird auch von der Entwertungs-
schuld ein Entwertungsaufschlag nach den
oben angegebenen Grundsätzen erhoben. Im
Falle des Rückrufs von Wechseln vor
Verfall findet irgendwelche Aenderung in der
Berechnung der Entwertung nicht statt.

Der Reichsfinanzminister
zur Währungsfrage.

In einer Unteredung mit dem Berliner
Vertreter der „Kölnischen Zeitung“ erklärte
Reichsfinanzminister Dr. Luther, daß seit
dem Tage, an dem die Rentenbank mit
der Ausgabe der Rentenbankscheine begann,
dem 15. November, Schatzanweisun-
gen
des Reiches nicht mehr diskontiert
werden durften und nicht mehr diskontiert
wurden, und daß damit die Notenpresse für
Zwecke des Reiches bei der Reichsbank
stillgelegt war.

Die Steigenung des Notenumlaufs der Reichs-
bank nach dem 15. November ist auf pri-
vate Bedürfnisse
zurückzuführen. Dem-
gegenüber gingen die Schatzanweisungsbe-
stände der Reichsbank von 189,8 Trillionen
Mark am 15 November auf 96,9 Trillionen am
30. November zurück. Uebrigens verminderten
sich die Schatzanweisungsbestände inzwischen
weiter erheblich und dürften in Kürze ganz
abgedeckt sein. Die Frage des Berichterstat-
ters, ob sich durch die Wirksamkeit der Ren-
tenbank eine neue Inflationsquelle eröffne,
beantwortete der Minister verneinend.

Auch die Frage, ob durch das Hinzutreten
der Rentenmarkbeträge zu dem bisherigen
Notenumlauf nicht die Gefahr einer inflationi-
stischen Wirkung entstehe, verneinte der Mi-
nister, indem er hierzu u. a. ausführte, daß
durch den Umtausch von Papiermark gegen
Rentenbankscheine sich entsprechend der
Umlauf an Papiermark verringert. Aber
selbst wenn das volle Kontingent der Renten-
bank in Umlauf käme und zu den gegenwärtig
in Verkehr befindlichen Geldzeichen hinzu-
träte, würde die Summe aller Zahlungsmittel
in Gold umgerechnet gegenüber den Vor-
kriegsziffern nicht als groß erscheinen. Wäh-
rend gegenwärtig an Rentenbankscheinen,
Reichsbanknoten und kleineren Goldenleihe-
stücken-Notgeld etwa 2400 Millionen Gold-
mark im Verkehr sind, belief sich der ge-
samte Zahlungsmittelumlauf im Jahre 1913 in
Deutschland auf 5,65 Milliarden. Man könne
also keineſwegs von einer Uebersättigung des
Verkehrs mit Zahlungsmitteln sprechen.

Für den zukünftigen Umlauf der Renten-
mark und seine Beurteilung sei wichtig, zu
wissen, daß für die Rentenmark Aufsaugungen
[Spaltenumbruch] und Anlagemöglichkeiten geschaffen sind, die
deflationistisch wirken müssen, und zwar sind
dies die Rentenbriefe der Rentenbank,
die auf 500 Rentenmark lauten. Nach der Um-
wandlung in diese verlieren die Rentenbank-
scheine ihren Charakter als Zahlungsmittel.

Ferner gibt das Reich auf Rentenmark lau-
tende unverzinsliche Schatzanweisungen aus,
die eine vorzügliche Anlage für Ren-
tenmarkdepositen
bilden. Schließlich
erklärte der Minister, daß selbst im Falle
äußerst dringender finanzieller Sorgen eine
Inflationspolitik unter seiner Amtstätigkeit
ausgeschlossen sein werde, und daß nach
seiner Ausicht kein Finanzminister des Deut-
schen Reiches diesen Weg wieder beschreiten
werde.



Bankwesen.
Bayer. Landesproduktenbank-A.-G. in Mün-
chen.

Die Bank hat mit Anfang Januar ihre
neuen Geschäftsräume nach Rumfordstraße 2
(Ecke Müllerstraße) verlegt und dort er-
öffnet.
Mit diesem Schritt ist ein einst-
weiliger Abschluß in dem großzügigen Orga-
nisationsaufbau des bayerischen Landes-
produktenhandels
erreicht. Im Zusam-
menwirken dieses Bankinstituts mit den
Fachverbänden des bayerischen Lan-
desproduktenhandels und der bayerischen
Handelsgesellschaft für landwirtschaftliche
Erzeugnisse (Behag) besitzt nun der Pro-
duktenhandel eine Einrichtung, die es ihm
ermöglicht, seine wirtschaftlichen Funktionen
im Interesse der Allgemeinheit noch stärker
als bisher zu entfalten. Die Bank betreibt alle
bankmäßigen Geschäfte, insbesondere auch
die Errichtung von Rentenmarkkonten. Be-
schaffung von Devisen, Errichtung von Ak-
kreditiven usw.

Englisches Kapital für die deutsche Gold-
notenbank.

Reichsbankpräsident Dr. Schacht
hat mit führenden Persönlichkeiten der Bank
von England und der City gestern über die
Teilnahme englischer Finanzkreise an der
von ihm vorgeschlagenen Golnotenbank
und en der Nahrungsmittelanleihe für
Deutschland Unterredungen gehabt. Während
in Citykreisen lebhaftes Interesse für eine
englische Beteiligung an der Goldkreditbank
besteht, wird angesichts der unklaren Hal-
tung der Reparationskommission von engli-
scher Seite bezüglich einer Beteiligung an
den Lebensmittelkrediten noch große Zurück-
haltung geübt.

Vor einer Aenderung des Bankgesetzes.

Wie
wir hören, beschäftigt man sich augenblicklich
in den maßgebenden Instanzen mit einer wei-
teren Aenderung des Bankgesetzes,
und zwar handelt es sich vorwiegend um die
dem Präsidenten bzw. dem Reichsbankdirek-
torium bei Ernennung der Mittelkurse zuste-
henden Befugnisse. Nach dem Gesetz über
die Autonomie der Reichsbank vom 26. Mai
1922 werden bisher die Mitglieder nach gut-
achtlicher Aeußerung des Zentralausschusses
auf Vorschlag des Reichsbankdirektoriums
und mit Zustimmung des Reichsrats vom
Reichspräsidenten auf Lebenszeit ernannt.
Man geht nunmehr mit dem Gedanken um, die
Ernennung ausschließlich in die Hände des
Reichsbankpräsidenten zu legen. Die lebens-
längliche Ernennung des Präsidenten selber
soll, wie verlautet, in eine solche auf eine
bestimmte Reihe von Jahren umgewandelt
werden.

Die neuen Notierungen an der Danziger
Börse.

Der Vorstand der Danziger Börse er-
läßt folgende Bekanntmachung: Ab 2. Januar
werden an der Danziger Effekten- und Devi-
senbörse folgende Notierungen neu ein-
geführt:

100 Millionen Papiermark in Gulden, 100
Rentenmark in Gulden, 100 Billionen Papier-
mark Auszahlung Berlin in Gold.

Gestern wurden erstmalig die amtlichen
Notierungen für Reichs- und Rentenmark, so-
wie für Auszahlung in Berlin vorgenommen.
Gestern nachmittag zeigten die neuen No-
tierungen folgende Zahlungen: für 100 Bil-
lionen Reichsmark 121,70—122,30 Gulden, für
100 Rentenmark 129,68—130,32 Gulden. für
100 Billionen Reichsmark 131,67—132,33 Gul-
den.



Industrie und Wirtschaft.
Personalien.

Der langjährige Vorstand des
Zentralverbandes des Deutschen Großhandels,
Gruppe Bayern, Herr Konsul Weinmann,
hat den Vorsitz des Verbandes niedergelegt.
Herr Weinmann hat bereits im vorigen Jahr
die Absicht ausgesprochen, wegen starker
persönlicher Inanspruchnahme den Vorsitz
des Zentralverbandes niederzulegen, war aber
damals durch die Bitten der Verbandsmit-
glieder veranlaßt worden, sein Amt beizube-
halten.

Herabsetzung der Gütertarife.

Die Herab-
setzung der Kohlenpreise um 10 Prozent soll
nach der „D.A.Z.“ eine baldige Ermäßigung
der Gütertarife im Gefolge haben. Die für
Anfang Januar zu erwartende Sitzung des
Reichseisenbahurates dürfte die Frage zur
Klärung bringen.



Warenmärkte.
Vom deutschen Weinmarkt.

Die letzte
Weinversteigerung vor den Feier-
tagen fand in Mainz seitens des Weingutes
Georg Schmitt von Nierstein statt, wobei
15 Halbstück 1932er und 10 300 Flaschen
1921er Gewächse das Angebot darstellten.
Besuch des Verkaufs und Gebots waren gleich
flott; es wurde infolgedessen alles flott ab-
gesetzt. Es erzielten 1922er Weine etwa
[Spaltenumbruch] 4498 Goldmark als Durchschnittspreis für das
Stück. Für 1921er Flaschenweine erzielten
pro Flasche 18.43 Goldmark oder 30 400 Gold-
mark für das Stück. Im freihändigen Ge-
schäfte hat sich allenthalben ein Wiederauf-
leben des Verkehrs nach Oeffnung der Gren-
zen des besetzten Gebiets bemerkbar gemacht.
In Rheinhessen wurden in Nierstein einige
Pöstchen 1922er Gewächs zu 400—750 Gold-
mark und 1921er Weine zu 1500—3600 Gold-
mark pro Halbstück (600 Liter) abgegeben.
Ferner gingen in gleichem Bezirk 1923er
Weine in Landorten zu 450—550 Goldmark
die 1200 Liter in den Verkehr. Mit der Ent-
wicklung des „Neuen“ ist man hier allgemein
zufrieden. An der Nahe verlief das Geschäft
vorerst noch ruhig, doch erwartet man auch
hier in Kürze Belebung im Verkauf. Im
Rheingau sind in der letzten Woche nur
mäßige Umsätze erfolgt. wobei die Preise
aber feste Tendenz aufwiesen und sich auf
ansehnlicher Höhe hielten. An der Mosel.
Saar und Ruwer war der Verkehr noch un-
entwickelt: nach den Feiertagen erwartet
man aber auch hier lebhaftere Gestaltung des
Verkaufs. In der Rheinpfalz wurden
1922er Weine zu 1000—2000—2400 franz. Frs.
und 1923er Gewächse zu 1400—3000 franz. Frs.
je 1000 Liter gehandelt. In Baden sind für
1922er Weine 70—120 Goldmark und für 1923er
100—150 Goldmark die 150 Liter angelegt wor-
den. Franken hatte neuerdings keine be-
merkenswerten Transaktionen. Wenn auch
starker Frost eingetreten ist. so bildet die
überall vorhandene Schneedecke einen genü-
genden Schutz gegen die Kälte. — Wegen Er-
leichterungen in der sehr komplizierten und
zeitraubenden Weinsteuerbuchfüh-
rung
hatte sich der Zentralverband der
Weinhändler Norddeutschlands, e. V., ver-
schiedentlich schon an das Reichsfinanzmini-
sterium gewandt. Nunmehr ist ein Rundschrei-
ben der obersten Stelle an die Landesfinanz-
ämter engangen, wonach bei Neufassung der
Weinsteuerbestimmungen die Aufnahme einer
Ermächtigungsvorschrift geplant ist, derzu-
folge die Landesfinanzämter auf Antrag Be-
triebsinhabern, die das Vertrauen der Finanz-
verwaltung genießen, in geeigneten Fällen
und jederzeit widerruflicher Weise noch wei-
tere als die bereits zugelassenen Erleichterun-
gen in der Führung des Weinsteuerbuches
und in der Anmeldung zur Versteuerung ge-
währen können.



Viehmärkte.
Vom Münchener Schlachtviehmarkt.

Auf
dem Münchener Schlachtviehmarkt am Mitt-
woch hat das neue Jahr mit beträchtlich er-
höhten Zufuhren
seinen Anfang genom-
men, obwohl die Viehtransportverhältnisse
wegen der derzeitigen Schneeverhältnisse auf
dem Lande als auch wegen des Neujahrsfestes
nicht gerade als besonders günstige zu be-
zeichnen waren. Diese vermehrten Angebote
in Verbindung verringerter Kauflust der Metz-
ger infolge flauen Ladengeschäftes an den
letztverflossenen Verkaufstagen und nicht in
letzter Linie das stark zurückgebliebene Ex-
portgeschäft wegen der immer mehr in den
Vordergrund tretenden Konkurrenz des Aus-
landes, insbesondere auf den früber auf Zu-
schuß aus Bayern stark angewiesen gewese-
nen nord- und mitteldeutschen Viehumschlag-
plätzen, zwangen die Verkäufer schon ab
Marktbeginn, ihre Preisforderungen um 5—10
Goldpfennige das Pfund herabzustimmen. Es
zeigte sich jedoch alsbald, daß selbst diese
Preissenkungen nicht imstande waren, die
sich diesmal ganz besonders hartnäckig zei-
gende Zurückhaltung der Metzger am Einkauf
zu bannen und waren deshalb in der ersten
Stunde nach Marktbeginn die Zahl der zu-
stande gekommenen Geschäftsabschlüsse fast
kaum der Rede wert. Erst als im Vergleich
zum letzten Hauptmarkt am Freitag die Preise
für Großvieh und Kälber um 10—12. für
Schweine um 20—25 und für Schafe um 6—10
Goldpfennige das Pfund niedriger standen. be-
lebte sich der Verkehr etwas, aber auch da
nur zu einem Mittelgeschäft, denn es verblie-
ben bei sämtlichen Viehgattungen ziemlich
beträchtliche Restbestände. Die Zufuhren be-
trugen: 255 Ochsen, 217 Bullen, 451 Kühe, 272
Jungrinder, 1593 Kälber, 1268 Schweine, 619
Schafe, 4 Ziegen, 6 Lämmer und 135 Ferkel.
Von den Schweinen stammten 28 lebende aus
Holland, 70 geschlachtete aus Schweden, alles
übrige Vieh war bayerischer Herkunft. Neben
einzelnen Ueberpreisen für Spitzentiere jeg-
licher Gattung erzielten in der Hauptsache
das Pfund in Goldpfennigen: Lebendgewicht:
Ochsen 19—42. Bullen 18—35, Kühe 12—36,
Kalbinnen 17—38, Kälber 30—50 und Schweine
50—70. Die Schlachtgewichtpreise betrugen:
Kälber 30—50, Schweine 60—85, Ferkel 60—70,
Schafe 35—60 Goldpfennige das Pfund.



Produktenberichte.
Berliner Produktenbörse.

Am Produkten-
markt entwickelte sich der Verkehr schwer-
fällig, da nur wenig Kauflustige die höheren
Preisforderungen der Provinz zu bewilligen
geneigt waren. Das Angebot war gering.
weil starker Schneefall die Verladungen er-
schwerte. Die Umsätze hielten sich in ziem-
lich engen Grenzen. Gerste wurde von den
Mälzereden begehrt. auch Mais wurde vom
Konsum zu kaufen gesucht. In Mehl und Fut-
terartikeln ist das Geschäft still geworden.

Amtliche Produktenpreise: Wei-
nen.
märkischer, 169—172. Tendenz fester:
Roggen. märkischer, 148—151. pommerscher
146—149. Tendenz gut behauptet: Gerste.
Sommergerste, märkische, 167—178. Tendenz
fester: Hafer, märkischer. 132—136. pom-
merscher 124—129. schlesischer 124—129.

[Spaltenumbruch]
Wirtschaftszahlen.
3. Januar.
Dollar (amtl. Mittelkurs):
4,2 Billionen
Dollarschätze: 4,2 Billionen.
Goldanleihe: 4,2 Billionen.
Reichsbankdiskont: (f. wertbest. Kred.) 10 Pro-
zent.
Refchsindex für die Lebenshaltung: 1147 mil-
liardenfach (29. Der.).
Goldankaufspreis: 640 Dollar für 1 Kilo fein
1 Goldmark: 1 Billion Papiermark.
Goldumrechnungssatz für die Reichssteuern,
Zölle und Reichsbahn: 1 Billion.
Silberankaufspreis: 400 milliardenfach.
Großhandelsindex: 124,5 (18. Dezember).

Tendenz behauptet. Mais. La Plata, ohne
Provenienzzwang loco Berlin
—.—.

*Mannheim.

Der Verkehr war an der heu-
tigen Börse ein reger und die Preise lauteten
durchwegs höher. Man verlangte für auslän-
dischen Weizen 20—21. inländischen 20—20.5.
Roggen 17.5—18. Gerste 18—18,5. Hafer 15.5
bis 16.5 Goldmark je 100 Kilo bahnfrei Mün-
chen. Für Weizenmehl Bad. 0 lautete der
Preis auf 29—29.5 Goldmark je 100 Kilo ab
Mannheim.

Neuyorker Baumwollbörse vom 2. Januar.

Beginn niedriger auf schwächere Kabelmel-
dungen und Verkäufe der Wallstreets. Dann
weiter weichend infolge Verminderung der
Produktion der Fabriken Neu-Englands sowie
der Verkäufe des Südens und der Loko-Inter-
essenten. In der Folge vorübergehend gebes-
sert auf Käufe für lokale Rechnung und starke
Ausfuhr, dann erneut weichend infolge Ver-
käufen des Auslandes, der Wiederverkäufe
der Haussiers, um weitere Verluste zu ver-
meiden, und des Druckes der Baissiers.


Baumwolle per März
35.12, per Mai 35.30.


Baumwolle 37.28 Bill.
nominell das Kilo.


Baumwolle per Januar
20.29, per März 20.23, per Mai 20.15, per Juli
19.65.


Kaffee war behaup-
bet und stieg auf die feste Haltung der bra-
silianischen Märkte und Käufe New Orleans
und Europas. Schluß behauptet.

[irrelevantes Material]
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[5/0005] Freitag, 4. Januar 1924 Allgemeine Zeitung. Nr. 3 Wirtschafts-Zeitung. Wertbeständiger Diskontverkehr. Nachdem bisher bei der Reichsbank nur Lombarddarlehen mit Entwertungs- klausel erteilt worden waren, wird sie be- kanntlich nunmehr auf jede Kreditgewährung. also auch auf den Diskontverkehn aus- gedehnt. Von allen Kreditnehmern ist fortan die volle Entwertung, nicht mehr, wie bisher, im Lom- bardverkehr nur ⅘ derselben, zu zahlen. Wechsel und Schecks im Einzelbetrage von weniger als 10 Billionen Mark werden nicht mehr diskontiert. Der Diskontant muß sich ausdrücklich verpflichten, die vom Diskont bis zum Verfalltage etwa entstehende Mark- entwertung zu tragen: bei Schecks gilt als Verfalltag der fünfte Tag nach dem Diskont- tage, unbeschadet der Berechnung von min- destens zehn Tagen für den Diskont. Die Entwertung berechnet sich von dem Endbetrage des Diskontgeschäfts, also nach Abzug des Diskontbetrages. Die Berechnung geschieht für jeden einzelnen Wechsel usw. besonders, es sei denn, daß gleichzeitig meh- rere Papiere mit gleichem Verfalltage einge- reicht werden. Solche Papiere sind zusam- men, jedoch getrennt von Wechseln usw. mit anderem Verfalltag, auf einer Rechnung zu berechnen und werden alsdann in Ansehung der Entwertung behandelt wie ein einziger, auf die Gesamtsumme lautender Wechsel: der Vereinfachung wegen können auch mehrere Diskontrechnungen mit ausschließlich Wech- seln usw. gleichen Verfalltages zusammenge- zogen werden. Maßgebend für die Berechnung der Ent- wertung sind die amtlichen Berliner Dollarmittelkurse für telegraphische Auszahlung London der dem Diskont- und Verfalltage vorhergehenden letzten Börs – notiztage. Von jedem Diskontant ist vor der ersten Diskontierung eine allgemeine Ver- pflichtungserklärung zu unterschrei- ben. Für jedes von einem Diskontanten einge- reichte Papier ist ein Entwertungsbelag nach vorgeschriebenem Muster beizufügen. Der Beleg kann auch für ganze Posten von Wech- seln und Schecks mit gleichem Vefalltag in einer Summe abgegeben werden, so daß sich Ausstellung von Belegen für die einzelnen Papiere erübrigt, jedoch müssen sie sämtlich auf einer oder mehreren Rechnungen berech- net sein, die ausschließlich Wechsel des glei- chen Verfalltages enthalten. Wird der Beleg zu dem einzelnen Papier abgegeben, so muß er diesem, sonst der betreffenden Rechnung oder Zusammenstellung von Rechnungen an- geheftet sein. Die Entwertungsbelege werden am Verfalltage dem Diskontanten zur Zahlung vorgelegt, ausgrechnet und sind spätestens am dritten Werktage nach dem Verfalltage zu bezahlen. Erfolgt die Zahlung nicht spä- testens am dritten Werktage nach dem Ver- falltag, so wird auch von der Entwertungs- schuld ein Entwertungsaufschlag nach den oben angegebenen Grundsätzen erhoben. Im Falle des Rückrufs von Wechseln vor Verfall findet irgendwelche Aenderung in der Berechnung der Entwertung nicht statt. Der Reichsfinanzminister zur Währungsfrage. In einer Unteredung mit dem Berliner Vertreter der „Kölnischen Zeitung“ erklärte Reichsfinanzminister Dr. Luther, daß seit dem Tage, an dem die Rentenbank mit der Ausgabe der Rentenbankscheine begann, dem 15. November, Schatzanweisun- gen des Reiches nicht mehr diskontiert werden durften und nicht mehr diskontiert wurden, und daß damit die Notenpresse für Zwecke des Reiches bei der Reichsbank stillgelegt war. Die Steigenung des Notenumlaufs der Reichs- bank nach dem 15. November ist auf pri- vate Bedürfnisse zurückzuführen. Dem- gegenüber gingen die Schatzanweisungsbe- stände der Reichsbank von 189,8 Trillionen Mark am 15 November auf 96,9 Trillionen am 30. November zurück. Uebrigens verminderten sich die Schatzanweisungsbestände inzwischen weiter erheblich und dürften in Kürze ganz abgedeckt sein. Die Frage des Berichterstat- ters, ob sich durch die Wirksamkeit der Ren- tenbank eine neue Inflationsquelle eröffne, beantwortete der Minister verneinend. Auch die Frage, ob durch das Hinzutreten der Rentenmarkbeträge zu dem bisherigen Notenumlauf nicht die Gefahr einer inflationi- stischen Wirkung entstehe, verneinte der Mi- nister, indem er hierzu u. a. ausführte, daß durch den Umtausch von Papiermark gegen Rentenbankscheine sich entsprechend der Umlauf an Papiermark verringert. Aber selbst wenn das volle Kontingent der Renten- bank in Umlauf käme und zu den gegenwärtig in Verkehr befindlichen Geldzeichen hinzu- träte, würde die Summe aller Zahlungsmittel in Gold umgerechnet gegenüber den Vor- kriegsziffern nicht als groß erscheinen. Wäh- rend gegenwärtig an Rentenbankscheinen, Reichsbanknoten und kleineren Goldenleihe- stücken-Notgeld etwa 2400 Millionen Gold- mark im Verkehr sind, belief sich der ge- samte Zahlungsmittelumlauf im Jahre 1913 in Deutschland auf 5,65 Milliarden. Man könne also keineſwegs von einer Uebersättigung des Verkehrs mit Zahlungsmitteln sprechen. Für den zukünftigen Umlauf der Renten- mark und seine Beurteilung sei wichtig, zu wissen, daß für die Rentenmark Aufsaugungen und Anlagemöglichkeiten geschaffen sind, die deflationistisch wirken müssen, und zwar sind dies die Rentenbriefe der Rentenbank, die auf 500 Rentenmark lauten. Nach der Um- wandlung in diese verlieren die Rentenbank- scheine ihren Charakter als Zahlungsmittel. Ferner gibt das Reich auf Rentenmark lau- tende unverzinsliche Schatzanweisungen aus, die eine vorzügliche Anlage für Ren- tenmarkdepositen bilden. Schließlich erklärte der Minister, daß selbst im Falle äußerst dringender finanzieller Sorgen eine Inflationspolitik unter seiner Amtstätigkeit ausgeschlossen sein werde, und daß nach seiner Ausicht kein Finanzminister des Deut- schen Reiches diesen Weg wieder beschreiten werde. Bankwesen. Bayer. Landesproduktenbank-A.-G. in Mün- chen. Die Bank hat mit Anfang Januar ihre neuen Geschäftsräume nach Rumfordstraße 2 (Ecke Müllerstraße) verlegt und dort er- öffnet. Mit diesem Schritt ist ein einst- weiliger Abschluß in dem großzügigen Orga- nisationsaufbau des bayerischen Landes- produktenhandels erreicht. Im Zusam- menwirken dieses Bankinstituts mit den Fachverbänden des bayerischen Lan- desproduktenhandels und der bayerischen Handelsgesellschaft für landwirtschaftliche Erzeugnisse (Behag) besitzt nun der Pro- duktenhandel eine Einrichtung, die es ihm ermöglicht, seine wirtschaftlichen Funktionen im Interesse der Allgemeinheit noch stärker als bisher zu entfalten. Die Bank betreibt alle bankmäßigen Geschäfte, insbesondere auch die Errichtung von Rentenmarkkonten. Be- schaffung von Devisen, Errichtung von Ak- kreditiven usw. Englisches Kapital für die deutsche Gold- notenbank. Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat mit führenden Persönlichkeiten der Bank von England und der City gestern über die Teilnahme englischer Finanzkreise an der von ihm vorgeschlagenen Golnotenbank und en der Nahrungsmittelanleihe für Deutschland Unterredungen gehabt. Während in Citykreisen lebhaftes Interesse für eine englische Beteiligung an der Goldkreditbank besteht, wird angesichts der unklaren Hal- tung der Reparationskommission von engli- scher Seite bezüglich einer Beteiligung an den Lebensmittelkrediten noch große Zurück- haltung geübt. Vor einer Aenderung des Bankgesetzes. Wie wir hören, beschäftigt man sich augenblicklich in den maßgebenden Instanzen mit einer wei- teren Aenderung des Bankgesetzes, und zwar handelt es sich vorwiegend um die dem Präsidenten bzw. dem Reichsbankdirek- torium bei Ernennung der Mittelkurse zuste- henden Befugnisse. Nach dem Gesetz über die Autonomie der Reichsbank vom 26. Mai 1922 werden bisher die Mitglieder nach gut- achtlicher Aeußerung des Zentralausschusses auf Vorschlag des Reichsbankdirektoriums und mit Zustimmung des Reichsrats vom Reichspräsidenten auf Lebenszeit ernannt. Man geht nunmehr mit dem Gedanken um, die Ernennung ausschließlich in die Hände des Reichsbankpräsidenten zu legen. Die lebens- längliche Ernennung des Präsidenten selber soll, wie verlautet, in eine solche auf eine bestimmte Reihe von Jahren umgewandelt werden. Die neuen Notierungen an der Danziger Börse. Der Vorstand der Danziger Börse er- läßt folgende Bekanntmachung: Ab 2. Januar werden an der Danziger Effekten- und Devi- senbörse folgende Notierungen neu ein- geführt: 100 Millionen Papiermark in Gulden, 100 Rentenmark in Gulden, 100 Billionen Papier- mark Auszahlung Berlin in Gold. Gestern wurden erstmalig die amtlichen Notierungen für Reichs- und Rentenmark, so- wie für Auszahlung in Berlin vorgenommen. Gestern nachmittag zeigten die neuen No- tierungen folgende Zahlungen: für 100 Bil- lionen Reichsmark 121,70—122,30 Gulden, für 100 Rentenmark 129,68—130,32 Gulden. für 100 Billionen Reichsmark 131,67—132,33 Gul- den. Industrie und Wirtschaft. Personalien. Der langjährige Vorstand des Zentralverbandes des Deutschen Großhandels, Gruppe Bayern, Herr Konsul Weinmann, hat den Vorsitz des Verbandes niedergelegt. Herr Weinmann hat bereits im vorigen Jahr die Absicht ausgesprochen, wegen starker persönlicher Inanspruchnahme den Vorsitz des Zentralverbandes niederzulegen, war aber damals durch die Bitten der Verbandsmit- glieder veranlaßt worden, sein Amt beizube- halten. Herabsetzung der Gütertarife. Die Herab- setzung der Kohlenpreise um 10 Prozent soll nach der „D.A.Z.“ eine baldige Ermäßigung der Gütertarife im Gefolge haben. Die für Anfang Januar zu erwartende Sitzung des Reichseisenbahurates dürfte die Frage zur Klärung bringen. Warenmärkte. Vom deutschen Weinmarkt. Die letzte Weinversteigerung vor den Feier- tagen fand in Mainz seitens des Weingutes Georg Schmitt von Nierstein statt, wobei 15 Halbstück 1932er und 10 300 Flaschen 1921er Gewächse das Angebot darstellten. Besuch des Verkaufs und Gebots waren gleich flott; es wurde infolgedessen alles flott ab- gesetzt. Es erzielten 1922er Weine etwa 4498 Goldmark als Durchschnittspreis für das Stück. Für 1921er Flaschenweine erzielten pro Flasche 18.43 Goldmark oder 30 400 Gold- mark für das Stück. Im freihändigen Ge- schäfte hat sich allenthalben ein Wiederauf- leben des Verkehrs nach Oeffnung der Gren- zen des besetzten Gebiets bemerkbar gemacht. In Rheinhessen wurden in Nierstein einige Pöstchen 1922er Gewächs zu 400—750 Gold- mark und 1921er Weine zu 1500—3600 Gold- mark pro Halbstück (600 Liter) abgegeben. Ferner gingen in gleichem Bezirk 1923er Weine in Landorten zu 450—550 Goldmark die 1200 Liter in den Verkehr. Mit der Ent- wicklung des „Neuen“ ist man hier allgemein zufrieden. An der Nahe verlief das Geschäft vorerst noch ruhig, doch erwartet man auch hier in Kürze Belebung im Verkauf. Im Rheingau sind in der letzten Woche nur mäßige Umsätze erfolgt. wobei die Preise aber feste Tendenz aufwiesen und sich auf ansehnlicher Höhe hielten. An der Mosel. Saar und Ruwer war der Verkehr noch un- entwickelt: nach den Feiertagen erwartet man aber auch hier lebhaftere Gestaltung des Verkaufs. In der Rheinpfalz wurden 1922er Weine zu 1000—2000—2400 franz. Frs. und 1923er Gewächse zu 1400—3000 franz. Frs. je 1000 Liter gehandelt. In Baden sind für 1922er Weine 70—120 Goldmark und für 1923er 100—150 Goldmark die 150 Liter angelegt wor- den. Franken hatte neuerdings keine be- merkenswerten Transaktionen. Wenn auch starker Frost eingetreten ist. so bildet die überall vorhandene Schneedecke einen genü- genden Schutz gegen die Kälte. — Wegen Er- leichterungen in der sehr komplizierten und zeitraubenden Weinsteuerbuchfüh- rung hatte sich der Zentralverband der Weinhändler Norddeutschlands, e. V., ver- schiedentlich schon an das Reichsfinanzmini- sterium gewandt. Nunmehr ist ein Rundschrei- ben der obersten Stelle an die Landesfinanz- ämter engangen, wonach bei Neufassung der Weinsteuerbestimmungen die Aufnahme einer Ermächtigungsvorschrift geplant ist, derzu- folge die Landesfinanzämter auf Antrag Be- triebsinhabern, die das Vertrauen der Finanz- verwaltung genießen, in geeigneten Fällen und jederzeit widerruflicher Weise noch wei- tere als die bereits zugelassenen Erleichterun- gen in der Führung des Weinsteuerbuches und in der Anmeldung zur Versteuerung ge- währen können. Viehmärkte. Vom Münchener Schlachtviehmarkt. Auf dem Münchener Schlachtviehmarkt am Mitt- woch hat das neue Jahr mit beträchtlich er- höhten Zufuhren seinen Anfang genom- men, obwohl die Viehtransportverhältnisse wegen der derzeitigen Schneeverhältnisse auf dem Lande als auch wegen des Neujahrsfestes nicht gerade als besonders günstige zu be- zeichnen waren. Diese vermehrten Angebote in Verbindung verringerter Kauflust der Metz- ger infolge flauen Ladengeschäftes an den letztverflossenen Verkaufstagen und nicht in letzter Linie das stark zurückgebliebene Ex- portgeschäft wegen der immer mehr in den Vordergrund tretenden Konkurrenz des Aus- landes, insbesondere auf den früber auf Zu- schuß aus Bayern stark angewiesen gewese- nen nord- und mitteldeutschen Viehumschlag- plätzen, zwangen die Verkäufer schon ab Marktbeginn, ihre Preisforderungen um 5—10 Goldpfennige das Pfund herabzustimmen. Es zeigte sich jedoch alsbald, daß selbst diese Preissenkungen nicht imstande waren, die sich diesmal ganz besonders hartnäckig zei- gende Zurückhaltung der Metzger am Einkauf zu bannen und waren deshalb in der ersten Stunde nach Marktbeginn die Zahl der zu- stande gekommenen Geschäftsabschlüsse fast kaum der Rede wert. Erst als im Vergleich zum letzten Hauptmarkt am Freitag die Preise für Großvieh und Kälber um 10—12. für Schweine um 20—25 und für Schafe um 6—10 Goldpfennige das Pfund niedriger standen. be- lebte sich der Verkehr etwas, aber auch da nur zu einem Mittelgeschäft, denn es verblie- ben bei sämtlichen Viehgattungen ziemlich beträchtliche Restbestände. Die Zufuhren be- trugen: 255 Ochsen, 217 Bullen, 451 Kühe, 272 Jungrinder, 1593 Kälber, 1268 Schweine, 619 Schafe, 4 Ziegen, 6 Lämmer und 135 Ferkel. Von den Schweinen stammten 28 lebende aus Holland, 70 geschlachtete aus Schweden, alles übrige Vieh war bayerischer Herkunft. Neben einzelnen Ueberpreisen für Spitzentiere jeg- licher Gattung erzielten in der Hauptsache das Pfund in Goldpfennigen: Lebendgewicht: Ochsen 19—42. Bullen 18—35, Kühe 12—36, Kalbinnen 17—38, Kälber 30—50 und Schweine 50—70. Die Schlachtgewichtpreise betrugen: Kälber 30—50, Schweine 60—85, Ferkel 60—70, Schafe 35—60 Goldpfennige das Pfund. Produktenberichte. Berliner Produktenbörse. Am Produkten- markt entwickelte sich der Verkehr schwer- fällig, da nur wenig Kauflustige die höheren Preisforderungen der Provinz zu bewilligen geneigt waren. Das Angebot war gering. weil starker Schneefall die Verladungen er- schwerte. Die Umsätze hielten sich in ziem- lich engen Grenzen. Gerste wurde von den Mälzereden begehrt. auch Mais wurde vom Konsum zu kaufen gesucht. In Mehl und Fut- terartikeln ist das Geschäft still geworden. Amtliche Produktenpreise: Wei- nen. märkischer, 169—172. Tendenz fester: Roggen. märkischer, 148—151. pommerscher 146—149. Tendenz gut behauptet: Gerste. Sommergerste, märkische, 167—178. Tendenz fester: Hafer, märkischer. 132—136. pom- merscher 124—129. schlesischer 124—129. Wirtschaftszahlen. 3. Januar. Dollar (amtl. Mittelkurs): 4,2 Billionen Dollarschätze: 4,2 Billionen. Goldanleihe: 4,2 Billionen. Reichsbankdiskont: (f. wertbest. Kred.) 10 Pro- zent. Refchsindex für die Lebenshaltung: 1147 mil- liardenfach (29. Der.). Goldankaufspreis: 640 Dollar für 1 Kilo fein 1 Goldmark: 1 Billion Papiermark. Goldumrechnungssatz für die Reichssteuern, Zölle und Reichsbahn: 1 Billion. Silberankaufspreis: 400 milliardenfach. Großhandelsindex: 124,5 (18. Dezember). Tendenz behauptet. Mais. La Plata, ohne Provenienzzwang loco Berlin —.—. *Mannheim. Der Verkehr war an der heu- tigen Börse ein reger und die Preise lauteten durchwegs höher. Man verlangte für auslän- dischen Weizen 20—21. inländischen 20—20.5. Roggen 17.5—18. Gerste 18—18,5. Hafer 15.5 bis 16.5 Goldmark je 100 Kilo bahnfrei Mün- chen. Für Weizenmehl Bad. 0 lautete der Preis auf 29—29.5 Goldmark je 100 Kilo ab Mannheim. Neuyorker Baumwollbörse vom 2. Januar. Beginn niedriger auf schwächere Kabelmel- dungen und Verkäufe der Wallstreets. Dann weiter weichend infolge Verminderung der Produktion der Fabriken Neu-Englands sowie der Verkäufe des Südens und der Loko-Inter- essenten. In der Folge vorübergehend gebes- sert auf Käufe für lokale Rechnung und starke Ausfuhr, dann erneut weichend infolge Ver- käufen des Auslandes, der Wiederverkäufe der Haussiers, um weitere Verluste zu ver- meiden, und des Druckes der Baissiers. * Neuyork, 2. Jan. Baumwolle per März 35.12, per Mai 35.30. Bremen, 3. Ianuar. Baumwolle 37.28 Bill. nominell das Kilo. Liverpool, 2. Jan. Baumwolle per Januar 20.29, per März 20.23, per Mai 20.15, per Juli 19.65. * Neuyork, 2. Januar. Kaffee war behaup- bet und stieg auf die feste Haltung der bra- silianischen Märkte und Käufe New Orleans und Europas. Schluß behauptet. _

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2021-09-13T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 3. München, 4. Januar 1924, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine03_1924/5>, abgerufen am 26.07.2024.