Allgemeine Zeitung, Nr. 2, 2. Januar 1872.[Spaltenumbruch]
wünschenswerth erklärt daß unmittelbare Messungen von Längendifferenzen zwi- In der zweiten Periode der Gradmessungen wurden sehr bedeutende Arbeiten (Schluß folgt.) Oesterreichisch-ungarische Monarchie. Wien, 29 Dec.Noch niemals ist in Oesterreich eine Thronrede | Pest, Ende Dec. Die Tage vom 20--22 Dec. waren trotz der eisigen Neueste Posten. München, 30 Dec. Se. Maj. der König hat vorgestern mit Kriegs- : München, 1 Jan. Der k. Hoftheaterintendant Frhr. v. Perfall erhielt "Ich will Mir die Freude nicht versagen Ihnen, Mein lieber Baron v. Perfall, * Munchen, 1 Jan. Den erledigten Bischofsstuhl von Speyer einzu- [Spaltenumbruch]
wünſchenswerth erklärt daß unmittelbare Meſſungen von Längendifferenzen zwi- In der zweiten Periode der Gradmeſſungen wurden ſehr bedeutende Arbeiten (Schluß folgt.) Oeſterreichiſch-ungariſche Monarchie. ∵ Wien, 29 Dec.Noch niemals iſt in Oeſterreich eine Thronrede ↑ Peſt, Ende Dec. Die Tage vom 20—22 Dec. waren trotz der eiſigen Neueſte Poſten. ☩ München, 30 Dec. Se. Maj. der König hat vorgeſtern mit Kriegs- : München, 1 Jan. Der k. Hoftheaterintendant Frhr. v. Perfall erhielt „Ich will Mir die Freude nicht verſagen Ihnen, Mein lieber Baron v. Perfall, * Munchen, 1 Jan. Den erledigten Biſchofsſtuhl von Speyer einzu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <floatingText> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0012" n="20"/><cb/> wünſchenswerth erklärt daß unmittelbare Meſſungen von Längendifferenzen zwi-<lb/> ſchen beſonders weit entfernten Stationen gemacht werden. Dabei kommt alles<lb/> darauf an Telegraphenleitungen ohne Relais zur Verfügung zu haben, weil Lei-<lb/> tungen mit Relais die momentane Zeitübertragung von einer Station zur andern<lb/> nicht geſtatten. Hr. Siemens in Berlin hat der europäiſchen Gradmeſſungsconfe-<lb/> renz die Benützung einer directen telegraphiſchen Verbindung ohne Relais zwiſchen<lb/> London oder Berlin und Kertſch einerſeits, dann Kertſch und Bombay andrerſeits<lb/> angeboten, und dieſes Anerbieten iſt ſelbſtverſtändlich mit größtem Dank angenom-<lb/> men worden.</p><lb/> <p>In der zweiten Periode der Gradmeſſungen wurden ſehr bedeutende Arbeiten<lb/> dieſer Art in faſt allen Ländern der Erde unternommen. Eine der bekannteſten iſt<lb/> die zweite franzöſiſche Gradmeſſung, welche von 1792 bis 1806 auf die Länder-<lb/> ſtrecke zwiſchen Formentera und Dünkirchen ausgedehnt und wobei ein Meridian-<lb/> bogen von faſt 200 Meilen Länge gemeſſen wurde. Veranlaßt war dieſe Grad-<lb/> meſſung durch die Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften, welche ein neues Maß-<lb/> und Gewichtsſyſtem auf die Länge des Meridianquadranten der Erde zu gründen<lb/> vorſchlug. Der zehnmillionſte Theil dieſes Quadranten ſollte die Meßeinheit, den<lb/> Meter, und das Gewicht eines Würfels Waſſer, deſſen Seiten einen Centimeter<lb/> lang ſind, die Gewichtseinheit das Gramm ſein. Der Nationalconvent der fran-<lb/> zöſiſchen Republik nahm dieſen Vorſchlag an, und ordnete ſofort zu deſſen Ausfüh-<lb/> rung die eben bezeichnete neue Gradmeſſung an, aus der die Länge des Meters zu<lb/> 443,296 Pariſer Linien hervorgieng. Ob die Feſtſtellung dieſes ſogenannten Natur-<lb/> maßes der wirkliche Grund der großen zweiten franzöſiſchen Gradmeſſung war, oder<lb/> ob es den dabei betheiligten Forſchern mehr um eine genauere Kenntniß der Erd-<lb/> geſtalt zu thun geweſen, bleibe hier dahingeſtellt: jedenfalls wurde durch ſie dieſer<lb/> letztere Zweck erreicht und zugleich der Wetteifer zu ähnlichen Unternehmungen an-<lb/> geregt, wie u. a. die Gradmeſſungen in England, Oſtindien, Schweden, Rußland<lb/> und Deutſchland beweiſen. Die engliſche Gradmeſſung, von der Südküſte Englands<lb/> bis Saravord auf den Shetlandsinſeln reichend, wurde mit der franzöſiſchen ver-<lb/> bunden, und dadurch der im weſtlichen Europa gemeſſene Meridianbogen auf die<lb/> Länge von 22 Graden oder nahezu 340 geographiſche Meilen gebracht: die oſtindi-<lb/> ſchen Gradmeſſungen umfaſſen einen Vogen von 21 Graden, während die ruſſiſch-<lb/> ſkandinaviſche im Oſten von Europa über 25 Breitengrade ſich erſtreckt. Die in<lb/> Deutſchland ausgeführten Gradmeſſungen (von Gauß in Hannover, Beſſel in Oſt-<lb/> preußen, Schumacher in Holſtein) ſind zwar von geringem Umfange, beſitzen aber<lb/> in wiſſenſchaftlicher und techniſcher Beziehung eine hohe Vollendung. Längen-<lb/> gradmeſſungen wurden ungefähr in gleicher Zahl und Ausdehnung zu Stande ge-<lb/> bracht, ſo daß, wenn alle gemeſſenen Meridian- und Parallel-Bögen an einander<lb/> gereiht würden, ein Geſammtbogen von etwa 2000 geogr. Meilen herauskäme.</p><lb/> <p>(Schluß folgt.)</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><lb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Oeſterreichiſch-ungariſche Monarchie.</hi> </head><lb/> <dateline>∵ <hi rendition="#b">Wien,</hi> 29 Dec.</dateline><lb/> <p>Noch niemals iſt in Oeſterreich eine Thronrede<lb/> von dem Reichsrath, der ſie zu hören berufen war, und von der Bevölkerung,<lb/> welche eine authentiſche Mittheilung über das Programm einer eben erſt ins Amt<lb/> getretenen Regierung erwartete, mit ſolchem Beifall aufgenommen worden wie<lb/> diejenige welche Kaiſer Franz Joſeph geſtern im Ceremonienſaale der Hofburg<lb/> verlas, und die Blätter welche dieß conſtatiren, fügen hinzu daß der Beifall ein<lb/> wohlverdienter ſei. Die Nede iſt ein wirkliches Regierungsprogramm, und zwar<lb/> ein möglichſt vollſtändiges, obwohl ſie weit entfernt iſt zu viel und alles auf einmal<lb/> zu verſprechen. Das Miniſterium hat nicht unterlaſſen jeden wichtigeren Punkt<lb/> des Staatslebens auf welchem Reform und Abhülfe noththut zu betonen. Es<lb/> hat damit bewieſen daß es die vorhandenen Uebelſtände erkenne und ſein Terrain<lb/> gehörig ſtudiert habe. So klar und beſtimmt, wie es geſtern geſchehen, iſt der<lb/> Verfaſſungsgedanke noch nie bei uns von dem Träger der Krone hervorgehoben<lb/> worden, und die Vaterlandsliebe und „altöſterreichiſche Treue,“ an welche der<lb/> Kaiſer appellirt, werden reiche Befriedigung ſchöpfen an der nun kräftig verbürgten<lb/> Hoffnung: daß durch die Rückkehr zu den Traditionen Maria Thereſia’s und<lb/> Joſephs <hi rendition="#aq">II</hi> gegenwärtig die Bahn zu der einzig richtigen, durch ſegensvolle Erfolge<lb/> bewährten Politik Oeſterreichs glücklich wieder beſchritten ſei. Was künftig an-<lb/> geſtrebt werden ſoll, iſt „die Befeſtigung der inneren Zuſtände auf Grundlage von<lb/> Recht und Freiheit.“ Und dieſen Kerngedanken der modernen freiſinnigen Staats-<lb/> kunſt umſpielt zugleich ein echt conſervativer Zug. Dem „Geſetz“ ſoll auf allen<lb/> Gebieten des öffentlichen Lebens „unbedingter Gehorſam“ geſichert, es ſoll „Frie-<lb/> den und Ordnung“ hergeſtellt werden. Es iſt bezeichnend genug für den Stand-<lb/> punkt und die Endziele der Parteien daß ein ſolcher Ausſpruch in dem einen Lager<lb/> Schrecken, in dem andern Jubel hervorruft. Jetzt kann es nicht mehr zweifelhaft<lb/> ſein in welchem Lager das „wahre Oeſterreicherthum“ zu finden iſt. Von den<lb/> großen Fragen des Tages welche die Thronrede berührt, verdienen zwei beſondere<lb/> Beachtung: die directen Wahlen und der Ausgleich mit den Polen. Die erſteren<lb/> ſind früher ſchon im Parlament durch den Mund der Miniſter, aber geſtern zum<lb/> erſtenmal von der Krone betont worden. Ja die Thronrede geht noch weiter: ſie<lb/> bekennt ſich unumwunden zu der Ueberzeugung von der Nothwendigkeit derſelben,<lb/> indem ſie dem ſchwer wiegenden Satz Ausdruck gibt: daß ſie darin die „unmittel-<lb/> bare Verkörperung des öſterreichiſchen Staatsgedankens“ erblicke. Doch iſt die<lb/> Regierung vorſichtig genug vorläufig keine andere Miſſion auf ſich zu nehmen<lb/> als: ſie werde „die Wege ebnen“ zur Verwirklichung dieſer Maßregel. Es iſt im<lb/> Publicum nicht unbemerkt geblieben daß die Regierung die Einführung directer<lb/> Wahlen zum Reichsrath nicht als ein Poſtulat des Centralismus, noch weniger<lb/> der nationalen Intereſſen oder als Aequivalent für die von der Verfaſſungspartei<lb/> der Polen zu machenden Conceſſionen, ſondern vom Geſichtspunkte der Autonomie<lb/> ins Auge faßt. Sie reclamirt dieſelbe für den Reichsrath in eben dem Maß in<lb/> welchem ſie die Nothwendigkeit und Nützlichkeit der Autonomie für die Landtage<lb/> anerkennt. Die Wünſche Galiziens aber ſollen „im Schoße der Reichsvertretung,“<lb/> alſo auf dem einzig legalen Boden, geltend gemacht und „innerhalb der Gränzen<lb/> der Einheit und Macht des Geſammtſtaats“ erfüllt werden. Oeffentlich, nicht in<lb/> geheimen Conventikeln, wird man über dieſe Frage verhandeln, Für die Polen iſt<lb/><cb/> es ein bedeutungsvoller Fingerzeig daß die Krone erwartet: es werde durch dieſe<lb/> Verhandlung die ganze Angelegenheit zum „endgültigen Abſchluſſe“ gebracht wer-<lb/> den. Der kurze Paſſus der Thronrede über die Verhältniſſe der äußeren Politik<lb/> iſt zugleich ein Symbol der Harmonie zwiſchen der Reichsregierung und den beiden<lb/> Landesregierungen dieſſeits und jenſeits der Leitha. Es darf conſtatirt werden<lb/> daß ſie nie inniger und vollſtändiger hergeſtellt war als dieß heute der Fall iſt.<lb/> Und die Harmonie welche zwiſchen den Regierungsfactoren beſteht, wird — ſo<lb/> hoffen wir — wohl endlich auch ihren ſegenbringenden Einzug halten in die Herzen<lb/> der Völker Oeſterreichs. Wir ſind in der That des „ſtaatsrechtlichen Haders<lb/> müde;“ ſie verlangen „nach Frieden und Ordnung, um ſich des Genuſſes der<lb/> Rechte zu erfreuen welche die Verfaſſung allen in reichem Maß und zu dem Zweck<lb/> gewährt um im brüderlichen Zuſammenwirken die große Miſſion Oeſterreichs zu<lb/> erfüllen.“</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="2"><lb/> <dateline>↑ <hi rendition="#b">Peſt,</hi> Ende Dec.</dateline><lb/> <p>Die Tage vom 20—22 Dec. waren trotz der eiſigen<lb/> Winterkälte ſchwüle Zeiten für den Cultus- und Unterrichtsminiſter <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Pauler<lb/> Hageldicht fielen die Angriffe von links und rechts, und mit Ausnahme eines einzi-<lb/> gen ſchüchternen Verſuchs wagte kein Abgeordneter den Miniſter in Schutz zu neh-<lb/> men oder zu vertheidigen. Wie ich Ihnen ſchon zum voraus angedeutet, wendet<lb/> ſich die Oppoſition gegen Pauler namentlich auf ſeine unentſchloſſene Haltung in<lb/> der religiöſen Frage, auf deſſen Energieloſigkeit in der Durchführung des Volks-<lb/> ſchulgeſetzes, auf ſeine Hinneigung zum Bureaukratismus und zur Vielſchreiberei, auf<lb/> die ſichtliche Vorliebe zur Sparſamkeit u. ſ. w. Die beſten Redner in der dreitägi-<lb/> gen Debatte waren die Abgeordneten A. Pulſzky, Prof. Hoffmann, Thomas V<hi rendition="#aq">é</hi>cſey<lb/> (ſämmtliche von der Rechten) und <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Schwarz (von der äußerſten Linken). An<lb/> der ſonſt eindrucksvollen Rede des Abgeordneten Hoffmann bedauert man die per-<lb/> ſönliche Gereiztheit mit der er ſeinen frühern Collegen und Gegner angriff. Sehr<lb/> wirkſam war auch die Bekämpfung des Miniſters bezüglich der kirchlichen Frage,<lb/> worin Daniel Ir<hi rendition="#aq">á</hi>nyi (von der äußerſten Linken) energiſch das Wort ergriff.<lb/> Derſelbe machte dem Miniſter harte Vorwürfe daß Ungarn noch immer kein libe-<lb/> rales Religionsgeſetz beſitze, daß die Civilehe noch nicht eingeführt ſei (über beides<lb/> reichten ſchon die ehemaligen Miniſter Eötvös und Horvath Geſetzesvorſchläge ein),<lb/> daß man die Kinder der Nazarener noch immer gewaltſam zur Taufe zwinge, daß<lb/> der Miniſter dem ultramontanen Elaborat des ungariſchen Katholikencongreſſes<lb/> ſowie den infallibiliſtiſchen Biſchöfen gegenüber noch nicht entſchiedene Stellung<lb/> genommen u. ſ. w. Weniger ergriff die Jeremiade des „Serbenführers“ Sw.<lb/> Miletits, daß auf dem Gebiete des Unterrichtsweſens für die nichtmagyariſchen<lb/> Nationalitäten nichts geſchehe. Am dritten Tage der bewegten Debatte nahm<lb/> ſodann der Cultus- und Unterrichtsminiſter <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Pauler das Wort zu ſeiner Ver-<lb/> theidigung. Wie ihm dieſe gelang? Wir müſſen geſtehen daß der Miniſter ſich ſehr<lb/> geſchickt vertheidigte. Vor allem gab er ſeinen Gegnern zu daß das neue Volks-<lb/> ſchulgeſetz Mängel und Gebrechen habe, ebenſo daß auf dem Gebiete der Volksbil-<lb/> dung bei uns noch ungemein viel zu thun ſei; auch darin ſtimmte er den Gegnern<lb/> bei daß in den Maßnahmen der Regierung mancherlei Mißgriffe geſchehen ſeien,<lb/> namentlich in der Ernennung ungeeigneter Schulinſpectoren u. ſ. w. Aber wenn<lb/> andere Länder weiter fortgeſchritten ſind als wir, ſo iſt dieſer Fortſchritt das Werk<lb/> von Jahrzehnten, Jahrhunderten. Wir können Eiſenbahnen im Fluge bauen,<lb/> aber nicht über Nacht eine neue Cultur gründen, dazu bedarf es Zeit, Ge-<lb/> duld und der nöthigen Kräfte. Dennoch ſei manches gethan worden. Und nun<lb/> imponirte der Miniſter dem Parlament mit einer Zahlenreihe, die allerdings nicht<lb/> überall hieb- und ſtichfeſt erſcheint, in unſerer Volksvertretung aber den Eindruck<lb/> nicht verfehlte. Und dann ſpendete <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Pauler eine ſtattliche Reihe von Verhei-<lb/> ßungen, und offenbarte in allem ſo viel Offenheit und Beſcheidenheit daß ſelbſt un-<lb/> ſere Linke zu Beifall hingeriſſen wurde. Der <hi rendition="#g">Unterrichts</hi> miniſter wußte ſich zu<lb/> ſalviren, anders ergieng es dem <hi rendition="#g">Cultus</hi> miniſter. Hier ſtrauchelte <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Pauler,<lb/> trotzdem daß er die religiöſen Fragen nur nebenbei zu ſtreifen wagte. Angeſichts der<lb/> von den Abgeordneten Pulſzky, Schwarz und Ir<hi rendition="#aq">á</hi>nyi aufgeführten Thatſachen er-<lb/> ſcheint es wie grelle Ironie wenn der Miniſter ſagt: in Ungarn beſtehe trotz den<lb/> Mängeln eines liberalen Religionsgeſetzes gemäß dem geſunden Volksſinne mehr<lb/> Religionsfreiheit als in irgend einem andern Lande. Wie, darf in Ungarn jeder-<lb/> mann frei ſeine Confeſſion üben? Nein, ſonſt könnte man die Nazarener nicht drang-<lb/> ſaliren. Gilt in Ungarn die im Ausland geſchloſſene Ehe zwiſchen Juden und<lb/> Chriſten? Nein, eine ſolche Ehe iſt bei uns nur ein Concubinat. Sind Prieſter-<lb/> Ehen geſtattet? Abermals nein. Iſt die Ehe ein bürgerliches Inſtitut? Abermals<lb/> nein; denn es hat nur die kirchliche Ehe ſtaatliche Geltung, und nur geiſtliche Ge-<lb/> richte entſcheiden in Eheſachen. Sind die Confeſſionen vor dem Staate gleichbe-<lb/> rechtigt? In der Theorie wohl, aber nicht in der Praxis. Denn nur die katholi-<lb/> ſchen und die griechiſch-orientaliſchen Biſchöfe fitzen im Oberhauſe, die übrigen Con-<lb/> feſſionen genießen eines ſolchen Rechtes nicht u. ſ. w. Wenn wir auch gern aner-<lb/> kennen daß <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Pauler ein ebenſo kenntnißreicher als ehren- und gewiſſenhafter<lb/> Mann und fleißiger Beamter iſt, ſo müſſen wir gleichwohl im Hinblick auf die That-<lb/> ſachen deſſen Unentſchiedenheit, Halbheit und Energieloſigkeit beklagen. Es gibt<lb/> Dinge die man „brechen“ muß, weil ſie ſich nicht „biegen“ laſſen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Neueſte Poſten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>☩ <hi rendition="#b">München,</hi> 30 Dec.</dateline><lb/> <p>Se. Maj. der König hat vorgeſtern mit Kriegs-<lb/> miniſter Frhrn. v. Pranckh längere Zeit conferirt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>: <hi rendition="#b">München,</hi> 1 Jan.</dateline><lb/> <p>Der k. Hoftheaterintendant Frhr. v. Perfall erhielt<lb/> von Sr. Maj. dem König unterm heutigen aus Hohenſchwangau folgendes<lb/> Telegramm:</p><lb/> <floatingText> <body> <div n="1"> <p>„Ich will Mir die Freude nicht verſagen Ihnen, Mein lieber Baron v. Perfall,<lb/> perſönlich mitzutheilen daß Ich Sie unterm heutigen zur erſten Hofcharge mit dem Prä-<lb/> dicate Excellenz befördert habe. Ihnen und Ihrer Familie ſpreche Ich Meine auf-<lb/> richtigſten Glück- und Segenswünſche zum Neuen Jahre von ganzem Herzen aus.</p><lb/> <byline><hi rendition="#g">Ludwig.</hi> “</byline> </div> </body> </floatingText> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">Munchen,</hi> 1 Jan.</dateline><lb/> <p>Den erledigten Biſchofsſtuhl von Speyer einzu-<lb/> nehmen, iſt der Abt Mörtl des Venedietinerkloſters zu St. Stephan in Augsburg<lb/> auserſehen; ſeine Ernennung ſoll, wie man der „Donauztg.“ ſchreibt, der päpſtl.<lb/> Nuntiatur in München bereits officiell mitgetheilt worden ſein. — Nach demſelben<lb/></p> </div> </div> </body> </floatingText> </p> </div> </body> </text> </TEI> [20/0012]
wünſchenswerth erklärt daß unmittelbare Meſſungen von Längendifferenzen zwi-
ſchen beſonders weit entfernten Stationen gemacht werden. Dabei kommt alles
darauf an Telegraphenleitungen ohne Relais zur Verfügung zu haben, weil Lei-
tungen mit Relais die momentane Zeitübertragung von einer Station zur andern
nicht geſtatten. Hr. Siemens in Berlin hat der europäiſchen Gradmeſſungsconfe-
renz die Benützung einer directen telegraphiſchen Verbindung ohne Relais zwiſchen
London oder Berlin und Kertſch einerſeits, dann Kertſch und Bombay andrerſeits
angeboten, und dieſes Anerbieten iſt ſelbſtverſtändlich mit größtem Dank angenom-
men worden.
In der zweiten Periode der Gradmeſſungen wurden ſehr bedeutende Arbeiten
dieſer Art in faſt allen Ländern der Erde unternommen. Eine der bekannteſten iſt
die zweite franzöſiſche Gradmeſſung, welche von 1792 bis 1806 auf die Länder-
ſtrecke zwiſchen Formentera und Dünkirchen ausgedehnt und wobei ein Meridian-
bogen von faſt 200 Meilen Länge gemeſſen wurde. Veranlaßt war dieſe Grad-
meſſung durch die Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften, welche ein neues Maß-
und Gewichtsſyſtem auf die Länge des Meridianquadranten der Erde zu gründen
vorſchlug. Der zehnmillionſte Theil dieſes Quadranten ſollte die Meßeinheit, den
Meter, und das Gewicht eines Würfels Waſſer, deſſen Seiten einen Centimeter
lang ſind, die Gewichtseinheit das Gramm ſein. Der Nationalconvent der fran-
zöſiſchen Republik nahm dieſen Vorſchlag an, und ordnete ſofort zu deſſen Ausfüh-
rung die eben bezeichnete neue Gradmeſſung an, aus der die Länge des Meters zu
443,296 Pariſer Linien hervorgieng. Ob die Feſtſtellung dieſes ſogenannten Natur-
maßes der wirkliche Grund der großen zweiten franzöſiſchen Gradmeſſung war, oder
ob es den dabei betheiligten Forſchern mehr um eine genauere Kenntniß der Erd-
geſtalt zu thun geweſen, bleibe hier dahingeſtellt: jedenfalls wurde durch ſie dieſer
letztere Zweck erreicht und zugleich der Wetteifer zu ähnlichen Unternehmungen an-
geregt, wie u. a. die Gradmeſſungen in England, Oſtindien, Schweden, Rußland
und Deutſchland beweiſen. Die engliſche Gradmeſſung, von der Südküſte Englands
bis Saravord auf den Shetlandsinſeln reichend, wurde mit der franzöſiſchen ver-
bunden, und dadurch der im weſtlichen Europa gemeſſene Meridianbogen auf die
Länge von 22 Graden oder nahezu 340 geographiſche Meilen gebracht: die oſtindi-
ſchen Gradmeſſungen umfaſſen einen Vogen von 21 Graden, während die ruſſiſch-
ſkandinaviſche im Oſten von Europa über 25 Breitengrade ſich erſtreckt. Die in
Deutſchland ausgeführten Gradmeſſungen (von Gauß in Hannover, Beſſel in Oſt-
preußen, Schumacher in Holſtein) ſind zwar von geringem Umfange, beſitzen aber
in wiſſenſchaftlicher und techniſcher Beziehung eine hohe Vollendung. Längen-
gradmeſſungen wurden ungefähr in gleicher Zahl und Ausdehnung zu Stande ge-
bracht, ſo daß, wenn alle gemeſſenen Meridian- und Parallel-Bögen an einander
gereiht würden, ein Geſammtbogen von etwa 2000 geogr. Meilen herauskäme.
(Schluß folgt.)
Oeſterreichiſch-ungariſche Monarchie.
∵ Wien, 29 Dec.
Noch niemals iſt in Oeſterreich eine Thronrede
von dem Reichsrath, der ſie zu hören berufen war, und von der Bevölkerung,
welche eine authentiſche Mittheilung über das Programm einer eben erſt ins Amt
getretenen Regierung erwartete, mit ſolchem Beifall aufgenommen worden wie
diejenige welche Kaiſer Franz Joſeph geſtern im Ceremonienſaale der Hofburg
verlas, und die Blätter welche dieß conſtatiren, fügen hinzu daß der Beifall ein
wohlverdienter ſei. Die Nede iſt ein wirkliches Regierungsprogramm, und zwar
ein möglichſt vollſtändiges, obwohl ſie weit entfernt iſt zu viel und alles auf einmal
zu verſprechen. Das Miniſterium hat nicht unterlaſſen jeden wichtigeren Punkt
des Staatslebens auf welchem Reform und Abhülfe noththut zu betonen. Es
hat damit bewieſen daß es die vorhandenen Uebelſtände erkenne und ſein Terrain
gehörig ſtudiert habe. So klar und beſtimmt, wie es geſtern geſchehen, iſt der
Verfaſſungsgedanke noch nie bei uns von dem Träger der Krone hervorgehoben
worden, und die Vaterlandsliebe und „altöſterreichiſche Treue,“ an welche der
Kaiſer appellirt, werden reiche Befriedigung ſchöpfen an der nun kräftig verbürgten
Hoffnung: daß durch die Rückkehr zu den Traditionen Maria Thereſia’s und
Joſephs II gegenwärtig die Bahn zu der einzig richtigen, durch ſegensvolle Erfolge
bewährten Politik Oeſterreichs glücklich wieder beſchritten ſei. Was künftig an-
geſtrebt werden ſoll, iſt „die Befeſtigung der inneren Zuſtände auf Grundlage von
Recht und Freiheit.“ Und dieſen Kerngedanken der modernen freiſinnigen Staats-
kunſt umſpielt zugleich ein echt conſervativer Zug. Dem „Geſetz“ ſoll auf allen
Gebieten des öffentlichen Lebens „unbedingter Gehorſam“ geſichert, es ſoll „Frie-
den und Ordnung“ hergeſtellt werden. Es iſt bezeichnend genug für den Stand-
punkt und die Endziele der Parteien daß ein ſolcher Ausſpruch in dem einen Lager
Schrecken, in dem andern Jubel hervorruft. Jetzt kann es nicht mehr zweifelhaft
ſein in welchem Lager das „wahre Oeſterreicherthum“ zu finden iſt. Von den
großen Fragen des Tages welche die Thronrede berührt, verdienen zwei beſondere
Beachtung: die directen Wahlen und der Ausgleich mit den Polen. Die erſteren
ſind früher ſchon im Parlament durch den Mund der Miniſter, aber geſtern zum
erſtenmal von der Krone betont worden. Ja die Thronrede geht noch weiter: ſie
bekennt ſich unumwunden zu der Ueberzeugung von der Nothwendigkeit derſelben,
indem ſie dem ſchwer wiegenden Satz Ausdruck gibt: daß ſie darin die „unmittel-
bare Verkörperung des öſterreichiſchen Staatsgedankens“ erblicke. Doch iſt die
Regierung vorſichtig genug vorläufig keine andere Miſſion auf ſich zu nehmen
als: ſie werde „die Wege ebnen“ zur Verwirklichung dieſer Maßregel. Es iſt im
Publicum nicht unbemerkt geblieben daß die Regierung die Einführung directer
Wahlen zum Reichsrath nicht als ein Poſtulat des Centralismus, noch weniger
der nationalen Intereſſen oder als Aequivalent für die von der Verfaſſungspartei
der Polen zu machenden Conceſſionen, ſondern vom Geſichtspunkte der Autonomie
ins Auge faßt. Sie reclamirt dieſelbe für den Reichsrath in eben dem Maß in
welchem ſie die Nothwendigkeit und Nützlichkeit der Autonomie für die Landtage
anerkennt. Die Wünſche Galiziens aber ſollen „im Schoße der Reichsvertretung,“
alſo auf dem einzig legalen Boden, geltend gemacht und „innerhalb der Gränzen
der Einheit und Macht des Geſammtſtaats“ erfüllt werden. Oeffentlich, nicht in
geheimen Conventikeln, wird man über dieſe Frage verhandeln, Für die Polen iſt
es ein bedeutungsvoller Fingerzeig daß die Krone erwartet: es werde durch dieſe
Verhandlung die ganze Angelegenheit zum „endgültigen Abſchluſſe“ gebracht wer-
den. Der kurze Paſſus der Thronrede über die Verhältniſſe der äußeren Politik
iſt zugleich ein Symbol der Harmonie zwiſchen der Reichsregierung und den beiden
Landesregierungen dieſſeits und jenſeits der Leitha. Es darf conſtatirt werden
daß ſie nie inniger und vollſtändiger hergeſtellt war als dieß heute der Fall iſt.
Und die Harmonie welche zwiſchen den Regierungsfactoren beſteht, wird — ſo
hoffen wir — wohl endlich auch ihren ſegenbringenden Einzug halten in die Herzen
der Völker Oeſterreichs. Wir ſind in der That des „ſtaatsrechtlichen Haders
müde;“ ſie verlangen „nach Frieden und Ordnung, um ſich des Genuſſes der
Rechte zu erfreuen welche die Verfaſſung allen in reichem Maß und zu dem Zweck
gewährt um im brüderlichen Zuſammenwirken die große Miſſion Oeſterreichs zu
erfüllen.“
↑ Peſt, Ende Dec.
Die Tage vom 20—22 Dec. waren trotz der eiſigen
Winterkälte ſchwüle Zeiten für den Cultus- und Unterrichtsminiſter Dr. Pauler
Hageldicht fielen die Angriffe von links und rechts, und mit Ausnahme eines einzi-
gen ſchüchternen Verſuchs wagte kein Abgeordneter den Miniſter in Schutz zu neh-
men oder zu vertheidigen. Wie ich Ihnen ſchon zum voraus angedeutet, wendet
ſich die Oppoſition gegen Pauler namentlich auf ſeine unentſchloſſene Haltung in
der religiöſen Frage, auf deſſen Energieloſigkeit in der Durchführung des Volks-
ſchulgeſetzes, auf ſeine Hinneigung zum Bureaukratismus und zur Vielſchreiberei, auf
die ſichtliche Vorliebe zur Sparſamkeit u. ſ. w. Die beſten Redner in der dreitägi-
gen Debatte waren die Abgeordneten A. Pulſzky, Prof. Hoffmann, Thomas Vécſey
(ſämmtliche von der Rechten) und Dr. Schwarz (von der äußerſten Linken). An
der ſonſt eindrucksvollen Rede des Abgeordneten Hoffmann bedauert man die per-
ſönliche Gereiztheit mit der er ſeinen frühern Collegen und Gegner angriff. Sehr
wirkſam war auch die Bekämpfung des Miniſters bezüglich der kirchlichen Frage,
worin Daniel Irányi (von der äußerſten Linken) energiſch das Wort ergriff.
Derſelbe machte dem Miniſter harte Vorwürfe daß Ungarn noch immer kein libe-
rales Religionsgeſetz beſitze, daß die Civilehe noch nicht eingeführt ſei (über beides
reichten ſchon die ehemaligen Miniſter Eötvös und Horvath Geſetzesvorſchläge ein),
daß man die Kinder der Nazarener noch immer gewaltſam zur Taufe zwinge, daß
der Miniſter dem ultramontanen Elaborat des ungariſchen Katholikencongreſſes
ſowie den infallibiliſtiſchen Biſchöfen gegenüber noch nicht entſchiedene Stellung
genommen u. ſ. w. Weniger ergriff die Jeremiade des „Serbenführers“ Sw.
Miletits, daß auf dem Gebiete des Unterrichtsweſens für die nichtmagyariſchen
Nationalitäten nichts geſchehe. Am dritten Tage der bewegten Debatte nahm
ſodann der Cultus- und Unterrichtsminiſter Dr. Pauler das Wort zu ſeiner Ver-
theidigung. Wie ihm dieſe gelang? Wir müſſen geſtehen daß der Miniſter ſich ſehr
geſchickt vertheidigte. Vor allem gab er ſeinen Gegnern zu daß das neue Volks-
ſchulgeſetz Mängel und Gebrechen habe, ebenſo daß auf dem Gebiete der Volksbil-
dung bei uns noch ungemein viel zu thun ſei; auch darin ſtimmte er den Gegnern
bei daß in den Maßnahmen der Regierung mancherlei Mißgriffe geſchehen ſeien,
namentlich in der Ernennung ungeeigneter Schulinſpectoren u. ſ. w. Aber wenn
andere Länder weiter fortgeſchritten ſind als wir, ſo iſt dieſer Fortſchritt das Werk
von Jahrzehnten, Jahrhunderten. Wir können Eiſenbahnen im Fluge bauen,
aber nicht über Nacht eine neue Cultur gründen, dazu bedarf es Zeit, Ge-
duld und der nöthigen Kräfte. Dennoch ſei manches gethan worden. Und nun
imponirte der Miniſter dem Parlament mit einer Zahlenreihe, die allerdings nicht
überall hieb- und ſtichfeſt erſcheint, in unſerer Volksvertretung aber den Eindruck
nicht verfehlte. Und dann ſpendete Dr. Pauler eine ſtattliche Reihe von Verhei-
ßungen, und offenbarte in allem ſo viel Offenheit und Beſcheidenheit daß ſelbſt un-
ſere Linke zu Beifall hingeriſſen wurde. Der Unterrichts miniſter wußte ſich zu
ſalviren, anders ergieng es dem Cultus miniſter. Hier ſtrauchelte Dr. Pauler,
trotzdem daß er die religiöſen Fragen nur nebenbei zu ſtreifen wagte. Angeſichts der
von den Abgeordneten Pulſzky, Schwarz und Irányi aufgeführten Thatſachen er-
ſcheint es wie grelle Ironie wenn der Miniſter ſagt: in Ungarn beſtehe trotz den
Mängeln eines liberalen Religionsgeſetzes gemäß dem geſunden Volksſinne mehr
Religionsfreiheit als in irgend einem andern Lande. Wie, darf in Ungarn jeder-
mann frei ſeine Confeſſion üben? Nein, ſonſt könnte man die Nazarener nicht drang-
ſaliren. Gilt in Ungarn die im Ausland geſchloſſene Ehe zwiſchen Juden und
Chriſten? Nein, eine ſolche Ehe iſt bei uns nur ein Concubinat. Sind Prieſter-
Ehen geſtattet? Abermals nein. Iſt die Ehe ein bürgerliches Inſtitut? Abermals
nein; denn es hat nur die kirchliche Ehe ſtaatliche Geltung, und nur geiſtliche Ge-
richte entſcheiden in Eheſachen. Sind die Confeſſionen vor dem Staate gleichbe-
rechtigt? In der Theorie wohl, aber nicht in der Praxis. Denn nur die katholi-
ſchen und die griechiſch-orientaliſchen Biſchöfe fitzen im Oberhauſe, die übrigen Con-
feſſionen genießen eines ſolchen Rechtes nicht u. ſ. w. Wenn wir auch gern aner-
kennen daß Dr. Pauler ein ebenſo kenntnißreicher als ehren- und gewiſſenhafter
Mann und fleißiger Beamter iſt, ſo müſſen wir gleichwohl im Hinblick auf die That-
ſachen deſſen Unentſchiedenheit, Halbheit und Energieloſigkeit beklagen. Es gibt
Dinge die man „brechen“ muß, weil ſie ſich nicht „biegen“ laſſen.
Neueſte Poſten.
☩ München, 30 Dec.
Se. Maj. der König hat vorgeſtern mit Kriegs-
miniſter Frhrn. v. Pranckh längere Zeit conferirt.
: München, 1 Jan.
Der k. Hoftheaterintendant Frhr. v. Perfall erhielt
von Sr. Maj. dem König unterm heutigen aus Hohenſchwangau folgendes
Telegramm:
„Ich will Mir die Freude nicht verſagen Ihnen, Mein lieber Baron v. Perfall,
perſönlich mitzutheilen daß Ich Sie unterm heutigen zur erſten Hofcharge mit dem Prä-
dicate Excellenz befördert habe. Ihnen und Ihrer Familie ſpreche Ich Meine auf-
richtigſten Glück- und Segenswünſche zum Neuen Jahre von ganzem Herzen aus.
Ludwig. “
* Munchen, 1 Jan.
Den erledigten Biſchofsſtuhl von Speyer einzu-
nehmen, iſt der Abt Mörtl des Venedietinerkloſters zu St. Stephan in Augsburg
auserſehen; ſeine Ernennung ſoll, wie man der „Donauztg.“ ſchreibt, der päpſtl.
Nuntiatur in München bereits officiell mitgetheilt worden ſein. — Nach demſelben
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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