Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Wie dan solches die in den Litaneyen ge-truckte deutliche Wort bezeugen; Wird also anders Gott/ anders die Heiligen an- geruffen/ und demnach keine Abgötterey begangen. Eben dahin zielen unsere Ge- bett-und Gesang-Bücher/ daß die Heilige für uns bitten/ und Gott durch derselben Fürbitt uns erhören und auffnehmen wol- le; Wir betten aber in denselben die Heilige als Götter nit an. Und weilen alle Ein- würff/ wie sie auch von unserem Gegen- theil erdicht und vorgebracht werden/ diß allein probieren/ daß man den Engelen und Heiligen Gottes keine göttliche Ehr geben solle/ wie wir Catholische dan auch solches in der That nit thuen/ sonderen dieselbe der- gestalt nur anruffen/ daß sie uns durch ihre Fürbitt bey Gott Hülff und Gnade erlangen wollen durch Jesum Christum unseren Herrn; Als habe gantz unnöhtig ja überflüssig eracht/ solche nichts werthe Einwürff anzuführen; mit dem Vorbe- halt gleichwohl/ daß/ da darzu außgefor- dert werden solte/ einen jeden speciali- ter zu erplodiren nit erman- gelen wolle. Fünff-
Guͤldenes Schwerd. Wie dan ſolches die in den Litaneyen ge-truckte deutliche Wort bezeugen; Wird alſo anders Gott/ anders die Heiligen an- geruffen/ und demnach keine Abgoͤtterey begangen. Eben dahin zielen unſere Ge- bett-und Geſang-Buͤcher/ daß die Heilige fuͤr uns bitten/ und Gott durch derſelben Fuͤrbitt uns erhoͤren und auffnehmen wol- le; Wir betten aber in denſelben die Heilige als Goͤtter nit an. Und weilen alle Ein- wuͤrff/ wie ſie auch von unſerem Gegen- theil erdicht und vorgebracht werden/ diß allein probieren/ daß man den Engelen und Heiligen Gottes keine goͤttliche Ehr geben ſolle/ wie wir Catholiſche dan auch ſolches in der That nit thuen/ ſonderen dieſelbe der- geſtalt nur anruffen/ daß ſie uns durch ihre Fuͤrbitt bey Gott Huͤlff und Gnade erlangen wollen durch Jeſum Chriſtum unſeren Herꝛn; Als habe gantz unnoͤhtig ja uͤberfluͤſſig eracht/ ſolche nichts werthe Einwuͤrff anzufuͤhren; mit dem Vorbe- halt gleichwohl/ daß/ da darzu außgefor- dert werden ſolte/ einen jeden ſpeciali- ter zu erplodiren nit erman- gelen wolle. Fuͤnff-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0582" n="570"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Guͤldenes Schwerd.</hi></fw><lb/> Wie dan ſolches die in den Litaneyen ge-<lb/> truckte deutliche Wort bezeugen; Wird<lb/> alſo anders Gott/ anders die Heiligen an-<lb/> geruffen/ und demnach keine Abgoͤtterey<lb/> begangen. Eben dahin zielen unſere Ge-<lb/> bett-und Geſang-Buͤcher/ daß die Heilige<lb/> fuͤr uns bitten/ und Gott durch derſelben<lb/> Fuͤrbitt uns erhoͤren und auffnehmen wol-<lb/> le; Wir betten aber in denſelben die Heilige<lb/> als Goͤtter nit an. Und weilen alle Ein-<lb/> wuͤrff/ wie ſie auch von unſerem Gegen-<lb/> theil erdicht und vorgebracht werden/ diß<lb/> allein probieren/ daß man den Engelen und<lb/> Heiligen Gottes keine goͤttliche Ehr geben<lb/> ſolle/ wie wir Catholiſche dan auch ſolches<lb/> in der That nit thuen/ ſonderen dieſelbe der-<lb/> geſtalt nur anruffen/ daß ſie uns durch ihre<lb/> Fuͤrbitt bey Gott Huͤlff und Gnade<lb/> erlangen wollen durch Jeſum Chriſtum<lb/> unſeren Herꝛn; Als habe gantz unnoͤhtig<lb/> ja uͤberfluͤſſig eracht/ ſolche nichts werthe<lb/> Einwuͤrff anzufuͤhren; mit dem Vorbe-<lb/> halt gleichwohl/ daß/ da darzu außgefor-<lb/><hi rendition="#c">dert werden ſolte/ einen jeden ſpeciali-<lb/> ter zu erplodiren nit erman-<lb/> gelen wolle.</hi></p> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fuͤnff-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [570/0582]
Guͤldenes Schwerd.
Wie dan ſolches die in den Litaneyen ge-
truckte deutliche Wort bezeugen; Wird
alſo anders Gott/ anders die Heiligen an-
geruffen/ und demnach keine Abgoͤtterey
begangen. Eben dahin zielen unſere Ge-
bett-und Geſang-Buͤcher/ daß die Heilige
fuͤr uns bitten/ und Gott durch derſelben
Fuͤrbitt uns erhoͤren und auffnehmen wol-
le; Wir betten aber in denſelben die Heilige
als Goͤtter nit an. Und weilen alle Ein-
wuͤrff/ wie ſie auch von unſerem Gegen-
theil erdicht und vorgebracht werden/ diß
allein probieren/ daß man den Engelen und
Heiligen Gottes keine goͤttliche Ehr geben
ſolle/ wie wir Catholiſche dan auch ſolches
in der That nit thuen/ ſonderen dieſelbe der-
geſtalt nur anruffen/ daß ſie uns durch ihre
Fuͤrbitt bey Gott Huͤlff und Gnade
erlangen wollen durch Jeſum Chriſtum
unſeren Herꝛn; Als habe gantz unnoͤhtig
ja uͤberfluͤſſig eracht/ ſolche nichts werthe
Einwuͤrff anzufuͤhren; mit dem Vorbe-
halt gleichwohl/ daß/ da darzu außgefor-
dert werden ſolte/ einen jeden ſpeciali-
ter zu erplodiren nit erman-
gelen wolle.
Fuͤnff-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/582 |
Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/582>, abgerufen am 16.02.2025. |