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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
als solche in höchster Veneration von der
wahren Kirchen beständig gehalten wer-
den. Andere copeyliche Creutzer und Bild-
nussen Christi aber werden allein darumb
verehret/ weilen sie ein Figur oder Vorbild
Christi deß Gecreutzigten seynd/ und wan
sie derhalben durch Brechung oder sonst
anderer Weise ihre Figur verliehren/ so ver-
liehren sie auch ihre Verehrung/ weilen
alsdan weder Christus weder sein Creutz
dardurch repräsentirt werden kan/ in wel-
cher Repräsentation sonsten alle Vereh-
rung derselben gegründet ist. Von Richtig-
und Billigkeit aber dieser Verehrung et-
was näher zu reden/ so lasse ein Widersin-
niger Creutz-Feynd mit mir in göttliche H.
Schrifft tretten/ und zusehen/ wie daß H.
Creutz-Zeichen in derselben tituliret/ und
gepriesen werde. Paulus/ der glorreiche
Held Christi setzt alle seine Glory in diesem
allerheiligsten Creutz/ welches laut deß E-
vangelisten das Werck-Zeug unserer Erlö-
sung/ und das triumphierliche Zeichen ist
der von Christo dem Obsieger wider die
Macht der Finsternussen erhaltener Victo-
ry/ es seye weit von mir/ spricht er/ Gal.
6. v.
14. daß ich mich rühme/ ohn in

dem
A a

Güldenes Schwerd.
als ſolche in hoͤchſter Veneration von der
wahren Kirchen beſtaͤndig gehalten wer-
den. Andere copeyliche Creutzer und Bild-
nuſſen Chriſti aber werden allein darumb
verehret/ weilen ſie ein Figur oder Vorbild
Chriſti deß Gecreutzigten ſeynd/ und wan
ſie derhalben durch Brechung oder ſonſt
anderer Weiſe ihre Figur verliehren/ ſo ver-
liehren ſie auch ihre Verehrung/ weilen
alsdan weder Chriſtus weder ſein Creutz
dardurch repraͤſentirt werden kan/ in wel-
cher Repraͤſentation ſonſten alle Vereh-
rung derſelben gegruͤndet iſt. Von Richtig-
und Billigkeit aber dieſer Verehrung et-
was naͤher zu reden/ ſo laſſe ein Widerſin-
niger Creutz-Feynd mit mir in goͤttliche H.
Schrifft tretten/ und zuſehen/ wie daß H.
Creutz-Zeichen in derſelben tituliret/ und
geprieſen werde. Paulus/ der glorreiche
Held Chriſti ſetzt alle ſeine Glory in dieſem
allerheiligſten Creutz/ welches laut deß E-
vangeliſten das Werck-Zeug unſerer Erloͤ-
ſung/ und das triumphierliche Zeichen iſt
der von Chriſto dem Obſieger wider die
Macht der Finſternuſſen erhaltener Victo-
ry/ es ſeye weit von mir/ ſpricht er/ Gal.
6. v.
14. daß ich mich ruͤhme/ ohn in

dem
A a
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[553/0565] Güldenes Schwerd. als ſolche in hoͤchſter Veneration von der wahren Kirchen beſtaͤndig gehalten wer- den. Andere copeyliche Creutzer und Bild- nuſſen Chriſti aber werden allein darumb verehret/ weilen ſie ein Figur oder Vorbild Chriſti deß Gecreutzigten ſeynd/ und wan ſie derhalben durch Brechung oder ſonſt anderer Weiſe ihre Figur verliehren/ ſo ver- liehren ſie auch ihre Verehrung/ weilen alsdan weder Chriſtus weder ſein Creutz dardurch repraͤſentirt werden kan/ in wel- cher Repraͤſentation ſonſten alle Vereh- rung derſelben gegruͤndet iſt. Von Richtig- und Billigkeit aber dieſer Verehrung et- was naͤher zu reden/ ſo laſſe ein Widerſin- niger Creutz-Feynd mit mir in goͤttliche H. Schrifft tretten/ und zuſehen/ wie daß H. Creutz-Zeichen in derſelben tituliret/ und geprieſen werde. Paulus/ der glorreiche Held Chriſti ſetzt alle ſeine Glory in dieſem allerheiligſten Creutz/ welches laut deß E- vangeliſten das Werck-Zeug unſerer Erloͤ- ſung/ und das triumphierliche Zeichen iſt der von Chriſto dem Obſieger wider die Macht der Finſternuſſen erhaltener Victo- ry/ es ſeye weit von mir/ ſpricht er/ Gal. 6. v. 14. daß ich mich ruͤhme/ ohn in dem A a

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/565>, abgerufen am 01.09.2024.