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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
nit enthalten könte/ massen wir nach Aus-
sag deß Apostels ad Philip. 4. v. 13. alles in
dem können/ der uns stärcket. Mir/

spricht der Apostel 2. Corinth. 12. v. 7. ist ein
Stachel in mein Fleisch gegeben/ der
Engel deß Sathans/ daß er mich mit
Fäusten schlage; darumb ich drey-
mahl den Herrn gebetten habe/ daß er
von mir wiche: und er hat mir gesagt:
laß dich an meiner
Gnade begnügen;
durch die Gnade Gottes nemblich könne
Paulus und alle Menschen das Fleisch
zähmen und bezwingen.

Jtem im Buch der Weißheit cap. 8. v.
21. Nachdem ich aber wuste/ daß ich
mich nit enthalten möchte/ es würde
mir dan von
Gott gegeben/ bin ich
zum Herrn gangen/ und hab ihn ge-
betten;
gestehet er nemblich/ daß seine/ und
die gantze Menschliche Natur zwaren
schwach und zum fleischen geneigt seye/ die-
selbe aber durch Gott und dessen Gnade sich
enthalten könne. Was will dan nun ein
Calvinisches Maul gegen Gott und sein
heiliges Wort viel bellen/ und die Erfül-
lung seiner Gebotten für eine Unmöglich-
keit halten?

Drit-

Guͤldenes Schwerd.
nit enthalten koͤnte/ maſſen wir nach Auſ-
ſag deß Apoſtels ad Philip. 4. v. 13. alles in
dem koͤnnen/ der uns ſtaͤrcket. Mir/

ſpricht der Apoſtel 2. Corinth. 12. v. 7. iſt ein
Stachel in mein Fleiſch gegeben/ der
Engel deß Sathans/ daß er mich mit
Faͤuſten ſchlage; darumb ich drey-
mahl den Herꝛn gebetten habe/ daß er
von mir wiche: und er hat mir geſagt:
laß dich an meiner
Gnade begnuͤgen;
durch die Gnade Gottes nemblich koͤnne
Paulus und alle Menſchen das Fleiſch
zaͤhmen und bezwingen.

Jtem im Buch der Weißheit cap. 8. v.
21. Nachdem ich aber wuſte/ daß ich
mich nit enthalten moͤchte/ es wuͤrde
mir dan von
Gott gegeben/ bin ich
zum Herꝛn gangen/ und hab ihn ge-
betten;
geſtehet er nemblich/ daß ſeine/ und
die gantze Menſchliche Natur zwaren
ſchwach und zum fleiſchen geneigt ſeye/ die-
ſelbe aber durch Gott und deſſen Gnade ſich
enthalten koͤnne. Was will dan nun ein
Calviniſches Maul gegen Gott und ſein
heiliges Wort viel bellen/ und die Erfuͤl-
lung ſeiner Gebotten fuͤr eine Unmoͤglich-
keit halten?

Drit-
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[520/0532] Guͤldenes Schwerd. nit enthalten koͤnte/ maſſen wir nach Auſ- ſag deß Apoſtels ad Philip. 4. v. 13. alles in dem koͤnnen/ der uns ſtaͤrcket. Mir/ ſpricht der Apoſtel 2. Corinth. 12. v. 7. iſt ein Stachel in mein Fleiſch gegeben/ der Engel deß Sathans/ daß er mich mit Faͤuſten ſchlage; darumb ich drey- mahl den Herꝛn gebetten habe/ daß er von mir wiche: und er hat mir geſagt: laß dich an meiner Gnade begnuͤgen; durch die Gnade Gottes nemblich koͤnne Paulus und alle Menſchen das Fleiſch zaͤhmen und bezwingen. Jtem im Buch der Weißheit cap. 8. v. 21. Nachdem ich aber wuſte/ daß ich mich nit enthalten moͤchte/ es wuͤrde mir dan von Gott gegeben/ bin ich zum Herꝛn gangen/ und hab ihn ge- betten; geſtehet er nemblich/ daß ſeine/ und die gantze Menſchliche Natur zwaren ſchwach und zum fleiſchen geneigt ſeye/ die- ſelbe aber durch Gott und deſſen Gnade ſich enthalten koͤnne. Was will dan nun ein Calviniſches Maul gegen Gott und ſein heiliges Wort viel bellen/ und die Erfuͤl- lung ſeiner Gebotten fuͤr eine Unmoͤglich- keit halten? Drit-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/532>, abgerufen am 22.11.2024.