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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Weib lästig? den sie hat ein gut Werck
an mir verrichtet?
Alhier frag ich euch
Calvinische/ ob Magdalena gesündiget/ da
sie die Salb über das Haupt Christi ge-
schüttet? sagt ihr/ daß sie dabey gesündiget/
so seyd ihr nit Christi/ sonderen Judä Brü-
der/ dan Christus bekents selbst/ daß Mag-
dalena ein gut Werck an ihm verrichtet/
und Judas nennts ein Verlust.

4. 2. Petr. 1. v. 10. leset man diese Wort:
Befleissiget euch umb so viel mehr/
ewren Beruff und Außerwöhlung
durch gute Werck gewiß zu machen:
den so ihr das thuet/ so werdet ihr
nimmermehr sündigen; den also wird
euch reichlich gehandreicht werden
der Eingang in das ewige Reich un-
seres Herrn und Heylands Jesu Chri-
sti.
Petrus ermahnet alhier das erste zu den
guten Wercken. Zweytens sagt er/ daß die
jenige nit sündigen werden/ welche diese sei-
ne Ermahnung folgen/ und die gute Werck
verrichten werden. Derenthalben er sie dan
drittens deß Himmels versichert. Wie kön-
te aber Petrus zu den guten Wercken an-
mahnen? wie solte man durch Verrichtung
derselbigen nit sündigen? wie würde man

ver-

Guͤldenes Schwerd.
Weib laͤſtig? den ſie hat ein gut Werck
an mir verrichtet?
Alhier frag ich euch
Calviniſche/ ob Magdalena geſuͤndiget/ da
ſie die Salb uͤber das Haupt Chriſti ge-
ſchuͤttet? ſagt ihr/ daß ſie dabey geſuͤndiget/
ſo ſeyd ihr nit Chriſti/ ſonderen Judaͤ Bruͤ-
der/ dan Chriſtus bekents ſelbſt/ daß Mag-
dalena ein gut Werck an ihm verrichtet/
und Judas nennts ein Verluſt.

4. 2. Petr. 1. v. 10. leſet man dieſe Wort:
Befleiſſiget euch umb ſo viel mehr/
ewren Beruff und Außerwoͤhlung
durch gute Werck gewiß zu machen:
den ſo ihr das thuet/ ſo werdet ihr
nimmermehr ſuͤndigen; den alſo wird
euch reichlich gehandreicht werden
der Eingang in das ewige Reich un-
ſeres Herꝛn und Heylands Jeſu Chri-
ſti.
Petrus ermahnet alhier das erſte zu den
guten Wercken. Zweytens ſagt er/ daß die
jenige nit ſündigen werden/ welche dieſe ſei-
ne Ermahnung folgen/ und die gute Werck
verrichten werden. Derenthalben er ſie dan
drittens deß Himmels verſichert. Wie koͤn-
te aber Petrus zu den guten Wercken an-
mahnen? wie ſolte man durch Verrichtung
derſelbigen nit ſuͤndigen? wie wuͤrde man

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[499/0511] Guͤldenes Schwerd. Weib laͤſtig? den ſie hat ein gut Werck an mir verrichtet? Alhier frag ich euch Calviniſche/ ob Magdalena geſuͤndiget/ da ſie die Salb uͤber das Haupt Chriſti ge- ſchuͤttet? ſagt ihr/ daß ſie dabey geſuͤndiget/ ſo ſeyd ihr nit Chriſti/ ſonderen Judaͤ Bruͤ- der/ dan Chriſtus bekents ſelbſt/ daß Mag- dalena ein gut Werck an ihm verrichtet/ und Judas nennts ein Verluſt. 4. 2. Petr. 1. v. 10. leſet man dieſe Wort: Befleiſſiget euch umb ſo viel mehr/ ewren Beruff und Außerwoͤhlung durch gute Werck gewiß zu machen: den ſo ihr das thuet/ ſo werdet ihr nimmermehr ſuͤndigen; den alſo wird euch reichlich gehandreicht werden der Eingang in das ewige Reich un- ſeres Herꝛn und Heylands Jeſu Chri- ſti. Petrus ermahnet alhier das erſte zu den guten Wercken. Zweytens ſagt er/ daß die jenige nit ſündigen werden/ welche dieſe ſei- ne Ermahnung folgen/ und die gute Werck verrichten werden. Derenthalben er ſie dan drittens deß Himmels verſichert. Wie koͤn- te aber Petrus zu den guten Wercken an- mahnen? wie ſolte man durch Verrichtung derſelbigen nit ſuͤndigen? wie wuͤrde man ver-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/511>, abgerufen am 22.11.2024.