Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. erfordert wird: es findet sich nemblich in derletzten Oelung ein äusserliches Zeichen/ nemblich das Gebett deß Priesters und die Salbung deß gesegneten Oels an dem Krancken: wird auch durch dasselbe eine heiligmachende Gnad der Seelen mitge- theilet/ wie die klare Wort deß Apostels bezeugen; ist auch letztlich von Christo dem Herrn dar zu eingesetzt und angeordnet/ wel- ches darauß handgreifflich abzunehmen/ weilen der Apostel die Erleichterung und Nachlassund der Sünden/ die er deutlich verspricht/ auß sich selbsten nit versprechen konte/ massen er kein Urheber ware der Sa- cramenten und dardurch mittheilender Gnade/ sonderen weilens Christus also ge- wolt und verordnet hatte; und mein! wan der H. Jacobus nit gewust hatte/ daß sol- ches der Will und Verordnung Christi gewesen wäre/ wie hätte er dan dasselbe auß ihme selbst verkündigen und versprechen dürffen? Ey/ wolle doch ein Widersinniger deme ein wenig nachdencken. Weilen aber der leydige und neydige miß-
Guͤldenes Schwerd. erfordert wird: es findet ſich nemblich in derletzten Oelung ein aͤuſſerliches Zeichen/ nemblich das Gebett deß Prieſters und die Salbung deß geſegneten Oels an dem Krancken: wird auch durch daſſelbe eine heiligmachende Gnad der Seelen mitge- theilet/ wie die klare Wort deß Apoſtels bezeugen; iſt auch letztlich von Chriſto dem Herꝛn dar zu eingeſetzt und angeordnet/ wel- ches darauß handgreifflich abzunehmen/ weilen der Apoſtel die Erleichterung und Nachlaſſund der Suͤnden/ die er deutlich verſpricht/ auß ſich ſelbſten nit verſprechen konte/ maſſen er kein Urheber ware der Sa- cramenten und dardurch mittheilender Gnade/ ſonderen weilens Chriſtus alſo ge- wolt und verordnet hatte; und mein! wan der H. Jacobus nit gewuſt hatte/ daß ſol- ches der Will und Verordnung Chriſti geweſen waͤre/ wie haͤtte er dan daſſelbe auß ihme ſelbſt verkuͤndigen und verſprechen duͤrffen? Ey/ wolle doch ein Widerſinniger deme ein wenig nachdencken. Weilen aber der leydige und neydige miß-
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Guͤldenes Schwerd.
erfordert wird: es findet ſich nemblich in der
letzten Oelung ein aͤuſſerliches Zeichen/
nemblich das Gebett deß Prieſters und die
Salbung deß geſegneten Oels an dem
Krancken: wird auch durch daſſelbe eine
heiligmachende Gnad der Seelen mitge-
theilet/ wie die klare Wort deß Apoſtels
bezeugen; iſt auch letztlich von Chriſto dem
Herꝛn dar zu eingeſetzt und angeordnet/ wel-
ches darauß handgreifflich abzunehmen/
weilen der Apoſtel die Erleichterung und
Nachlaſſund der Suͤnden/ die er deutlich
verſpricht/ auß ſich ſelbſten nit verſprechen
konte/ maſſen er kein Urheber ware der Sa-
cramenten und dardurch mittheilender
Gnade/ ſonderen weilens Chriſtus alſo ge-
wolt und verordnet hatte; und mein! wan
der H. Jacobus nit gewuſt hatte/ daß ſol-
ches der Will und Verordnung Chriſti
geweſen waͤre/ wie haͤtte er dan daſſelbe auß
ihme ſelbſt verkuͤndigen und verſprechen
duͤrffen? Ey/ wolle doch ein Widerſinniger
deme ein wenig nachdencken.
Weilen aber der leydige und neydige
Teuffel/ gleich wie er uns andere Sacra-
menta oder Mittelen der Seeligkeit: alſo
auch das Sacrament der letzten Oelung
miß-
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Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/487>, abgerufen am 16.02.2025. |