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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Glauben? Laß mir H. Gerstenberger hier-
auff einmahl vernünfftig antworten.

5. Einwurff: Petrus/ Magdalena/ der
Mörder am Creutz/ etc. haben Nachlassung
ihrer Sunden erhalten ohne die Ohren-
Beicht: warumb sollen dan auch jetzige
Christ-Gläubige dieselbe ohne die Ohren-
Beicht nit erhalten?

Antwort: Christus/ der ein Erforscher
aller Nieren, und Hertzer ist/ wüste schon
die innerliche Hertzens Beschaffenheit und
Rewmühtigkeit derselben/ und derhalben
ware nit nöhtig demselben/ wie heutigen
Priestern/ so solche Erforscher nit seynd/ eine
Ohren-Beicht zu thuen/ welche zwarn an-
geordnet ware/ doch aber mit dem gantzen
Gesätz ihren Anfang erst nach der Er-
ständnus Christi genohmen.

6. Einwurff. Die Beicht kombt ja
vom Innocentio III. erst her; ergo von Chri-
sto nit.

Antwort: Das ist ein erdichtetes Vor-
geben vom H. Gerstenberger und allen sei-
nen Beichts-Feynden. Vom Innocentio
III.
kombt allein dieses her/ daß die von
Christo verordnete Beicht wenigstens ein-
mahl im Jahr umb die Oesterliche Zeit

mit

Guͤldenes Schwerd.
Glauben? Laß mir H. Gerſtenberger hier-
auff einmahl vernuͤnfftig antworten.

5. Einwurff: Petrus/ Magdalena/ der
Moͤrder am Creutz/ ꝛc. haben Nachlaſſung
ihrer Sunden erhalten ohne die Ohren-
Beicht: warumb ſollen dan auch jetzige
Chriſt-Glaͤubige dieſelbe ohne die Ohren-
Beicht nit erhalten?

Antwort: Chriſtus/ der ein Erforſcher
aller Nieren, und Hertzer iſt/ wüſte ſchon
die innerliche Hertzens Beſchaffenheit und
Rewmuͤhtigkeit derſelben/ und derhalben
ware nit noͤhtig demſelben/ wie heutigen
Prieſtern/ ſo ſolche Erforſcher nit ſeynd/ eine
Ohren-Beicht zu thuen/ welche zwarn an-
geordnet ware/ doch aber mit dem gantzen
Geſaͤtz ihren Anfang erſt nach der Er-
ſtaͤndnus Chriſti genohmen.

6. Einwurff. Die Beicht kombt ja
vom Innocentio III. erſt her; ergo von Chri-
ſto nit.

Antwort: Das iſt ein erdichtetes Vor-
geben vom H. Gerſtenberger und allen ſei-
nen Beichts-Feynden. Vom Innocentio
III.
kombt allein dieſes her/ daß die von
Chriſto verordnete Beicht wenigſtens ein-
mahl im Jahr umb die Oeſterliche Zeit

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[460/0472] Guͤldenes Schwerd. Glauben? Laß mir H. Gerſtenberger hier- auff einmahl vernuͤnfftig antworten. 5. Einwurff: Petrus/ Magdalena/ der Moͤrder am Creutz/ ꝛc. haben Nachlaſſung ihrer Sunden erhalten ohne die Ohren- Beicht: warumb ſollen dan auch jetzige Chriſt-Glaͤubige dieſelbe ohne die Ohren- Beicht nit erhalten? Antwort: Chriſtus/ der ein Erforſcher aller Nieren, und Hertzer iſt/ wüſte ſchon die innerliche Hertzens Beſchaffenheit und Rewmuͤhtigkeit derſelben/ und derhalben ware nit noͤhtig demſelben/ wie heutigen Prieſtern/ ſo ſolche Erforſcher nit ſeynd/ eine Ohren-Beicht zu thuen/ welche zwarn an- geordnet ware/ doch aber mit dem gantzen Geſaͤtz ihren Anfang erſt nach der Er- ſtaͤndnus Chriſti genohmen. 6. Einwurff. Die Beicht kombt ja vom Innocentio III. erſt her; ergo von Chri- ſto nit. Antwort: Das iſt ein erdichtetes Vor- geben vom H. Gerſtenberger und allen ſei- nen Beichts-Feynden. Vom Innocentio III. kombt allein dieſes her/ daß die von Chriſto verordnete Beicht wenigſtens ein- mahl im Jahr umb die Oeſterliche Zeit mit

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/472>, abgerufen am 22.11.2024.