Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. fürstliche Durchleucht zwaren der Herr-schender Oberherr und höchster Richter in dero Gebieth seye; nichts destoweniger obgedachte derselben offthöchstgemelter Jhrer Churfurstlicher Durchleucht Vögt/ Ambt-Leuthe und Commissarn alsolche von ihnen ergehende Urtheilen nit bloß pu- bliciren und ankündigen/ als wan sie von Jhrer Churfürstlichen Durchleucht erkent und gefehlt wären/ sonderen Krafft ihnen gegebener Gewalt und Authorität dieselbe selbst und eygentlich erkennen. Gar recht und wohl geantwortet. Eben also ists mit Christo und seinen Priesteren beschaffen: Christus ist zwarn der herrschender Ober- herr und höchster Richter über alle Sün- der/ so hat er doch unsere Priestere als Commissarios und Unter-Richtere gestelt und hinterlassen/ welche ihre Urtheilen nit allein publiciren und ankündigen/ als wan sie von Christo gefehlet und erkennet wä- ren/ sonderen dieselbe Krafft ihnen ertheil- ter Gewalt und Authorität selbst und ey- gentlich erkennen/ das ist/ den Beichtenden ihre Sünden würck- und eygentlich erlas- sen oder behalten; welches dan endlich H. Gerstenberger bekennen müssen/ da er pag. 421. ge-
Guͤldenes Schwerd. fuͤrſtliche Durchleucht zwaren der Herꝛ-ſchender Oberherꝛ und hoͤchſter Richter in dero Gebieth ſeye; nichts deſtoweniger obgedachte derſelben offthoͤchſtgemelter Jhrer Churfurſtlicher Durchleucht Voͤgt/ Ambt-Leuthe und Commiſſarn alſolche von ihnen ergehende Urtheilen nit bloß pu- bliciren und ankuͤndigen/ als wan ſie von Jhrer Churfuͤrſtlichen Durchleucht erkent und gefehlt waͤren/ ſonderen Krafft ihnen gegebener Gewalt und Authoritaͤt dieſelbe ſelbſt und eygentlich erkennen. Gar recht und wohl geantwortet. Eben alſo iſts mit Chriſto und ſeinen Prieſteren beſchaffen: Chriſtus iſt zwarn der herꝛſchender Ober- herꝛ und hoͤchſter Richter uͤber alle Suͤn- der/ ſo hat er doch unſere Prieſtere als Commiſſarios und Unter-Richtere geſtelt und hinterlaſſen/ welche ihre Urtheilen nit allein publiciren und ankündigen/ als wan ſie von Chriſto gefehlet und erkennet waͤ- ren/ ſonderen dieſelbe Krafft ihnen ertheil- ter Gewalt und Authoritaͤt ſelbſt und ey- gentlich erkennen/ das iſt/ den Beichtenden ihre Suͤnden würck- und eygentlich erlaſ- ſen oder behalten; welches dan endlich H. Gerſtenberger bekennen muͤſſen/ da er pag. 421. ge-
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Guͤldenes Schwerd.
fuͤrſtliche Durchleucht zwaren der Herꝛ-
ſchender Oberherꝛ und hoͤchſter Richter
in dero Gebieth ſeye; nichts deſtoweniger
obgedachte derſelben offthoͤchſtgemelter
Jhrer Churfurſtlicher Durchleucht Voͤgt/
Ambt-Leuthe und Commiſſarn alſolche
von ihnen ergehende Urtheilen nit bloß pu-
bliciren und ankuͤndigen/ als wan ſie von
Jhrer Churfuͤrſtlichen Durchleucht erkent
und gefehlt waͤren/ ſonderen Krafft ihnen
gegebener Gewalt und Authoritaͤt dieſelbe
ſelbſt und eygentlich erkennen. Gar recht
und wohl geantwortet. Eben alſo iſts mit
Chriſto und ſeinen Prieſteren beſchaffen:
Chriſtus iſt zwarn der herꝛſchender Ober-
herꝛ und hoͤchſter Richter uͤber alle Suͤn-
der/ ſo hat er doch unſere Prieſtere als
Commiſſarios und Unter-Richtere geſtelt
und hinterlaſſen/ welche ihre Urtheilen nit
allein publiciren und ankündigen/ als wan
ſie von Chriſto gefehlet und erkennet waͤ-
ren/ ſonderen dieſelbe Krafft ihnen ertheil-
ter Gewalt und Authoritaͤt ſelbſt und ey-
gentlich erkennen/ das iſt/ den Beichtenden
ihre Suͤnden würck- und eygentlich erlaſ-
ſen oder behalten; welches dan endlich H.
Gerſtenberger bekennen muͤſſen/ da er pag.
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Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/468>, abgerufen am 16.02.2025. |