Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Priesteren. Mein! warumb schickte dochder Herr diese Außsätzige zu den Prieste- ren? darumb/ daß sie denselben den innerli- chen Außsatz ihrer Seelen beichten und be- kennen solten/ und anders nit/ als Ver- mög sothaner Bekäntnus von ihrem Auß- satz gereiniget werden könten. Jch und Herr Gerstenberger seynd auch an unseren See- len außsätzig/ wollen wir darvon gereiniget werden/ so heischt es auch mit uns: Ite, ostendite vos Sacerdotibus, H. Gersten- berger so wohl als ich solle und müsse zum Priester gehen/ und demselben seinen Auß- satz bekennen/ alsdan werde er so wohl als ich von demselben gereiniget werden/ und sonsten nit. Confitemini, spricht der H. Ja- cobus in seiner Epistel c. 5. v. 6. alterutrum peccata vestra. Bekennet einer dem an- deren ewere Sünde NB. H. Gerstenber- ger: einer dem anderen/ dem Priester nemblich mit dem Mund/ und nit allein Gott dem Herrn mit dem Hertzen und Glauben. Erzwinget man nicht die Ohren-Beicht 22. Neh-
Guͤldenes Schwerd. Prieſteren. Mein! warumb ſchickte dochder Herꝛ dieſe Außſaͤtzige zu den Prieſte- ren? darumb/ daß ſie denſelben den innerli- chen Außſatz ihrer Seelen beichten und be- kennen ſolten/ und anders nit/ als Ver- moͤg ſothaner Bekaͤntnus von ihrem Auß- ſatz gereiniget werden koͤnten. Jch und Herꝛ Gerſtenberger ſeynd auch an unſeren See- len außſaͤtzig/ wollen wir darvon gereiniget werden/ ſo heiſcht es auch mit uns: Ite, oſtendite vos Sacerdotibus, H. Gerſten- berger ſo wohl als ich ſolle und muͤſſe zum Prieſter gehen/ und demſelben ſeinen Auß- ſatz bekennen/ alsdan werde er ſo wohl als ich von demſelben gereiniget werden/ und ſonſten nit. Confitemini, ſpricht der H. Ja- cobus in ſeiner Epiſtel c. 5. v. 6. alterutrum peccata veſtra. Bekennet einer dem an- deren ewere Suͤnde NB. H. Gerſtenber- ger: einer dem anderen/ dem Prieſter nemblich mit dem Mund/ und nit allein Gott dem Herꝛn mit dem Hertzen und Glauben. Erzwinget man nicht die Ohren-Beicht 22. Neh-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0463" n="451"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Guͤldenes Schwerd.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Prieſteren.</hi> Mein! warumb ſchickte doch<lb/> der Herꝛ dieſe Außſaͤtzige zu den Prieſte-<lb/> ren? darumb/ daß ſie denſelben den innerli-<lb/> chen Außſatz ihrer Seelen beichten und be-<lb/> kennen ſolten/ und anders nit/ als Ver-<lb/> moͤg ſothaner Bekaͤntnus von ihrem Auß-<lb/> ſatz gereiniget werden koͤnten. Jch und Herꝛ<lb/> Gerſtenberger ſeynd auch an unſeren See-<lb/> len außſaͤtzig/ wollen wir darvon gereiniget<lb/> werden/ ſo heiſcht es auch mit uns: <hi rendition="#aq">Ite,<lb/> oſtendite vos Sacerdotibus,</hi> H. Gerſten-<lb/> berger ſo wohl als ich ſolle und muͤſſe zum<lb/> Prieſter gehen/ und demſelben ſeinen Auß-<lb/> ſatz bekennen/ alsdan werde er ſo wohl als<lb/> ich von demſelben gereiniget werden/ und<lb/> ſonſten nit. <hi rendition="#aq">Confitemini,</hi> ſpricht der H. Ja-<lb/> cobus in ſeiner Epiſtel <hi rendition="#aq">c. 5. v. 6. alterutrum<lb/> peccata veſtra.</hi> <hi rendition="#fr">Bekennet einer dem an-<lb/> deren ewere Suͤnde</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> H. Gerſtenber-<lb/> ger: <hi rendition="#fr">einer dem anderen/</hi> dem Prieſter<lb/> nemblich mit dem Mund/ und nit allein<lb/> Gott dem Herꝛn mit dem Hertzen und<lb/> Glauben.</p><lb/> <p>Erzwinget man nicht die Ohren-Beicht<lb/> durch eine feſteſte und unumbſtoßliche Fol-<lb/> gerey auß den Worten Chriſti <hi rendition="#aq">Matth. c.<lb/> 16. v.</hi> 19. und <hi rendition="#aq">c. 18. v.</hi> 18. Jtem <hi rendition="#aq">Joan. c. 20. v.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">22. <hi rendition="#fr">Neh-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [451/0463]
Guͤldenes Schwerd.
Prieſteren. Mein! warumb ſchickte doch
der Herꝛ dieſe Außſaͤtzige zu den Prieſte-
ren? darumb/ daß ſie denſelben den innerli-
chen Außſatz ihrer Seelen beichten und be-
kennen ſolten/ und anders nit/ als Ver-
moͤg ſothaner Bekaͤntnus von ihrem Auß-
ſatz gereiniget werden koͤnten. Jch und Herꝛ
Gerſtenberger ſeynd auch an unſeren See-
len außſaͤtzig/ wollen wir darvon gereiniget
werden/ ſo heiſcht es auch mit uns: Ite,
oſtendite vos Sacerdotibus, H. Gerſten-
berger ſo wohl als ich ſolle und muͤſſe zum
Prieſter gehen/ und demſelben ſeinen Auß-
ſatz bekennen/ alsdan werde er ſo wohl als
ich von demſelben gereiniget werden/ und
ſonſten nit. Confitemini, ſpricht der H. Ja-
cobus in ſeiner Epiſtel c. 5. v. 6. alterutrum
peccata veſtra. Bekennet einer dem an-
deren ewere Suͤnde NB. H. Gerſtenber-
ger: einer dem anderen/ dem Prieſter
nemblich mit dem Mund/ und nit allein
Gott dem Herꝛn mit dem Hertzen und
Glauben.
Erzwinget man nicht die Ohren-Beicht
durch eine feſteſte und unumbſtoßliche Fol-
gerey auß den Worten Chriſti Matth. c.
16. v. 19. und c. 18. v. 18. Jtem Joan. c. 20. v.
22. Neh-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |