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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
sie aber vielleicht die heilige Schrifft und
den Nahmen Gottes bey ihrer Zauberey
brauchen solten/ so brauchen sie dieselbe
durch und in Nahmen deß Ober-Zauber-
Meisters/ deß leydigen Teuffels/ und zu ei-
nem bösen Teuffelischen End; welches
dan freylich wohl kein heiliges und Gott-
gefälliges Werck ist. Unsere Meeß-Priestere
aber brauchen und mißbrauchen sich der
Wörter auß heiliger Schrifft/ also und zu
solchem Ende nit/ sonderen in Nahmen
und zu Lob und Ehr Gottes und seiner
Heiligen/ zu Vertilgung ihrer und anderer
Sünden/ und der gantzen Christenheit
zum besten.

8. Einrede: Die Papistische Ceremo-
nien in der Meesse/ finden sich auch bey den
Götzen-Dieneren/ dan diese auch ihre Gö-
tzen weyhen/ Dan. 3. v. 2. und 3. sie schmucken
sie mit Gold/ Baruch. c. 6. v. 5. und 9. sie
zünden ihnen Lampen an/ Baruch. c. 6. v. 18.
sie bawen ihnen Altar auff/ Amos c. 2. v. 8.
Jerem. c. 11. v.
3. Sie tragen ihre Götzen auß
einem Orth in den anderen/ Baruch. c. 6. v.
4. Jst also auch die Papistische Meesse Ver-
mög solcher Ceremonien ein Abgöttisches
Wesen.

Ant-

Guͤldenes Schwerd.
ſie aber vielleicht die heilige Schrifft und
den Nahmen Gottes bey ihrer Zauberey
brauchen ſolten/ ſo brauchen ſie dieſelbe
durch und in Nahmen deß Ober-Zauber-
Meiſters/ deß leydigen Teuffels/ und zu ei-
nem boͤſen Teuffeliſchen End; welches
dan freylich wohl kein heiliges und Gott-
gefaͤlliges Werck iſt. Unſere Meeß-Prieſtere
aber brauchen und mißbrauchen ſich der
Woͤrter auß heiliger Schrifft/ alſo und zu
ſolchem Ende nit/ ſonderen in Nahmen
und zu Lob und Ehr Gottes und ſeiner
Heiligen/ zu Vertilgung ihrer und anderer
Suͤnden/ und der gantzen Chriſtenheit
zum beſten.

8. Einrede: Die Papiſtiſche Ceremo-
nien in der Meeſſe/ finden ſich auch bey den
Goͤtzen-Dieneren/ dan dieſe auch ihre Goͤ-
tzen weyhen/ Dan. 3. v. 2. und 3. ſie ſchmucken
ſie mit Gold/ Baruch. c. 6. v. 5. und 9. ſie
zuͤnden ihnen Lampen an/ Baruch. c. 6. v. 18.
ſie bawen ihnen Altar auff/ Amos c. 2. v. 8.
Jerem. c. 11. v.
3. Sie tragen ihre Goͤtzen auß
einem Orth in den anderen/ Baruch. c. 6. v.
4. Jſt alſo auch die Papiſtiſche Meeſſe Ver-
moͤg ſolcher Ceremonien ein Abgoͤttiſches
Weſen.

Ant-
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[447/0459] Guͤldenes Schwerd. ſie aber vielleicht die heilige Schrifft und den Nahmen Gottes bey ihrer Zauberey brauchen ſolten/ ſo brauchen ſie dieſelbe durch und in Nahmen deß Ober-Zauber- Meiſters/ deß leydigen Teuffels/ und zu ei- nem boͤſen Teuffeliſchen End; welches dan freylich wohl kein heiliges und Gott- gefaͤlliges Werck iſt. Unſere Meeß-Prieſtere aber brauchen und mißbrauchen ſich der Woͤrter auß heiliger Schrifft/ alſo und zu ſolchem Ende nit/ ſonderen in Nahmen und zu Lob und Ehr Gottes und ſeiner Heiligen/ zu Vertilgung ihrer und anderer Suͤnden/ und der gantzen Chriſtenheit zum beſten. 8. Einrede: Die Papiſtiſche Ceremo- nien in der Meeſſe/ finden ſich auch bey den Goͤtzen-Dieneren/ dan dieſe auch ihre Goͤ- tzen weyhen/ Dan. 3. v. 2. und 3. ſie ſchmucken ſie mit Gold/ Baruch. c. 6. v. 5. und 9. ſie zuͤnden ihnen Lampen an/ Baruch. c. 6. v. 18. ſie bawen ihnen Altar auff/ Amos c. 2. v. 8. Jerem. c. 11. v. 3. Sie tragen ihre Goͤtzen auß einem Orth in den anderen/ Baruch. c. 6. v. 4. Jſt alſo auch die Papiſtiſche Meeſſe Ver- moͤg ſolcher Ceremonien ein Abgoͤttiſches Weſen. Ant-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/459>, abgerufen am 28.07.2024.