Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Fleisch und Blut für die Apostelen seinemhimmlischen Vatter auffgeopffert; und solches solten die Apostelen und ihre Nach- fahren zu seiner Gedächtnus auch thuen. Wan aber unsere/ von H. Gerstenberger auß ungezimmender Passion, Gifft und Falschheit so genennte Meeß-Pfaffen nit etwa für das gehaltenes Meeß-Opffer/ sondern zu Behuff nöhtigen Unterhalts ih- nen ein gantz geringes Stipendium geben lassen/ so verkauffen sie derhalben Christum nit; sonst müste auch H. Gerstenberger und alle Lutherische Pfarreren die Sacramenta verkauffen/ wan sie für Administration der- selben eine zimbliche Besoldung nehmen. 7. Einrede: Wan die Meeß darumb Antwort: Ob die Zauberer ein solches sie
Guͤldenes Schwerd. Fleiſch und Blut fuͤr die Apoſtelen ſeinemhimmliſchen Vatter auffgeopffert; und ſolches ſolten die Apoſtelen und ihre Nach- fahren zu ſeiner Gedaͤchtnus auch thuen. Wan aber unſere/ von H. Gerſtenberger auß ungezimmender Paſſion, Gifft und Falſchheit ſo genennte Meeß-Pfaffen nit etwa fuͤr das gehaltenes Meeß-Opffer/ ſondern zu Behuff noͤhtigen Unterhalts ih- nen ein gantz geringes Stipendium geben laſſen/ ſo verkauffen ſie derhalben Chriſtum nit; ſonſt muͤſte auch H. Gerſtenberger und alle Lutheriſche Pfarreren die Sacramenta verkauffen/ wan ſie fuͤr Adminiſtration der- ſelben eine zimbliche Beſoldung nehmen. 7. Einrede: Wan die Meeß darumb Antwort: Ob die Zauberer ein ſolches ſie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0458" n="446"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Guͤldenes Schwerd.</hi></fw><lb/> Fleiſch und Blut fuͤr die Apoſtelen ſeinem<lb/> himmliſchen Vatter auffgeopffert; und<lb/> ſolches ſolten die Apoſtelen und ihre Nach-<lb/> fahren zu ſeiner Gedaͤchtnus auch thuen.<lb/> Wan aber unſere/ von H. Gerſtenberger<lb/> auß ungezimmender <hi rendition="#aq">Paſſion,</hi> Gifft und<lb/> Falſchheit ſo genennte Meeß-Pfaffen nit<lb/> etwa fuͤr das gehaltenes Meeß-Opffer/<lb/> ſondern zu Behuff noͤhtigen Unterhalts ih-<lb/> nen ein gantz geringes <hi rendition="#aq">Stipendium</hi> geben<lb/> laſſen/ ſo verkauffen ſie derhalben Chriſtum<lb/> nit; ſonſt muͤſte auch H. Gerſtenberger und<lb/> alle Lutheriſche Pfarreren die <hi rendition="#aq">Sacramenta</hi><lb/> verkauffen/ wan ſie fuͤr <hi rendition="#aq">Adminiſtration</hi> der-<lb/> ſelben eine zimbliche Beſoldung nehmen.</p><lb/> <p>7. <hi rendition="#fr">Einrede:</hi> Wan die Meeß darumb<lb/> heilig und Gott gefaͤllig ſeyn ſolle/ weilen<lb/> darin heilige Woͤrter/ auß heiliger Schrifft<lb/> nemblich/ gebraucht werden; ſo würde auch<lb/> die Zauberey eine heilige und Gott-gefaͤllige<lb/> Verrichtung ſeyn/ weilen bey ſolcher auch<lb/> Woͤrter auß der heiliger Schrifft/ ja der<lb/> Nahme Gottes gebraucht wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Antwort:</hi> Ob die Zauberer ein ſolches<lb/> thuen/ mag H. Gerſtenberger wiſſen/ da er<lb/> dieſes <hi rendition="#aq">pag.</hi> 406. ſchreibet; Jch weiß es nicht/<lb/> und iſt mir daran auch nicht gelegen; fals<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſie</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [446/0458]
Guͤldenes Schwerd.
Fleiſch und Blut fuͤr die Apoſtelen ſeinem
himmliſchen Vatter auffgeopffert; und
ſolches ſolten die Apoſtelen und ihre Nach-
fahren zu ſeiner Gedaͤchtnus auch thuen.
Wan aber unſere/ von H. Gerſtenberger
auß ungezimmender Paſſion, Gifft und
Falſchheit ſo genennte Meeß-Pfaffen nit
etwa fuͤr das gehaltenes Meeß-Opffer/
ſondern zu Behuff noͤhtigen Unterhalts ih-
nen ein gantz geringes Stipendium geben
laſſen/ ſo verkauffen ſie derhalben Chriſtum
nit; ſonſt muͤſte auch H. Gerſtenberger und
alle Lutheriſche Pfarreren die Sacramenta
verkauffen/ wan ſie fuͤr Adminiſtration der-
ſelben eine zimbliche Beſoldung nehmen.
7. Einrede: Wan die Meeß darumb
heilig und Gott gefaͤllig ſeyn ſolle/ weilen
darin heilige Woͤrter/ auß heiliger Schrifft
nemblich/ gebraucht werden; ſo würde auch
die Zauberey eine heilige und Gott-gefaͤllige
Verrichtung ſeyn/ weilen bey ſolcher auch
Woͤrter auß der heiliger Schrifft/ ja der
Nahme Gottes gebraucht wird.
Antwort: Ob die Zauberer ein ſolches
thuen/ mag H. Gerſtenberger wiſſen/ da er
dieſes pag. 406. ſchreibet; Jch weiß es nicht/
und iſt mir daran auch nicht gelegen; fals
ſie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |