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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Zorns Gottes seynd/ und in diesem Zorn
hinsterben. Fölglich dan nit Gott/ sonderen
ihr/ ihr meine Gegentheilige/ tyrannisch-
und unbarmhertzig seyd/ da ihr so manches
Kind/ so manche unschüldige Seel an sei-
nem Heyl/ durch auffsetzliche Zurückstel-
lung der H. Tauff/ ewiglich/ ach! ewiglich
behindert; ärger seyd ihr als Pharao/ der
die Jüdische Männlein in Aegypto ver-
säuffen; ärger/ als Herodes/ der so viele un-
schüldige Kinder zu Bethlehem ermörden
lassen: Dan Pharao und Herodes waren
ungläubig und Feynde Gottes. Jhr aber
sollet und wollet Christen und Gottes
Freunde seyn; jene haben frembde Kinder
am Leib und zeitlich allein/ nit aber an der
Seelen getödtet/ weilen sie umb Gottes
willen umbkommen/ und darumb seelig
worden: ihr aber tödtet nit allein frembde/
sonderen so gar ewre eygene Kinder/ nit
zwarn zeitlich am Leib/ sonderen ewig an
der Seelen. O ihr Seelen-Mörder! ihr
Tyrannen! ja ärger als die ärgste Tyran-
nen/ Türcken oder Juden/ ärger als der
Teuffel selbsten! tausendt Höllen wären zu
wenig solche Tyranney abzustraffen.

3. Durch den Glauben und Vorbitt

dero

Guͤldenes Schwerd.
Zorns Gottes ſeynd/ und in dieſem Zorn
hinſterben. Foͤlglich dan nit Gott/ ſonderen
ihr/ ihr meine Gegentheilige/ tyranniſch-
und unbarmhertzig ſeyd/ da ihr ſo manches
Kind/ ſo manche unſchuͤldige Seel an ſei-
nem Heyl/ durch auffſetzliche Zuruͤckſtel-
lung der H. Tauff/ ewiglich/ ach! ewiglich
behindert; aͤrger ſeyd ihr als Pharao/ der
die Juͤdiſche Maͤnnlein in Aegypto ver-
ſaͤuffen; aͤrger/ als Herodes/ der ſo viele un-
ſchuͤldige Kinder zu Bethlehem ermoͤrden
laſſen: Dan Pharao und Herodes waren
unglaͤubig und Feynde Gottes. Jhr aber
ſollet und wollet Chriſten und Gottes
Freunde ſeyn; jene haben frembde Kinder
am Leib und zeitlich allein/ nit aber an der
Seelen getoͤdtet/ weilen ſie umb Gottes
willen umbkommen/ und darumb ſeelig
worden: ihr aber toͤdtet nit allein frembde/
ſonderen ſo gar ewre eygene Kinder/ nit
zwarn zeitlich am Leib/ ſonderen ewig an
der Seelen. O ihr Seelen-Moͤrder! ihr
Tyrannen! ja aͤrger als die aͤrgſte Tyran-
nen/ Tuͤrcken oder Juden/ aͤrger als der
Teuffel ſelbſten! tauſendt Hoͤllen waͤren zu
wenig ſolche Tyranney abzuſtraffen.

3. Durch den Glauben und Vorbitt

dero
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[357/0369] Guͤldenes Schwerd. Zorns Gottes ſeynd/ und in dieſem Zorn hinſterben. Foͤlglich dan nit Gott/ ſonderen ihr/ ihr meine Gegentheilige/ tyranniſch- und unbarmhertzig ſeyd/ da ihr ſo manches Kind/ ſo manche unſchuͤldige Seel an ſei- nem Heyl/ durch auffſetzliche Zuruͤckſtel- lung der H. Tauff/ ewiglich/ ach! ewiglich behindert; aͤrger ſeyd ihr als Pharao/ der die Juͤdiſche Maͤnnlein in Aegypto ver- ſaͤuffen; aͤrger/ als Herodes/ der ſo viele un- ſchuͤldige Kinder zu Bethlehem ermoͤrden laſſen: Dan Pharao und Herodes waren unglaͤubig und Feynde Gottes. Jhr aber ſollet und wollet Chriſten und Gottes Freunde ſeyn; jene haben frembde Kinder am Leib und zeitlich allein/ nit aber an der Seelen getoͤdtet/ weilen ſie umb Gottes willen umbkommen/ und darumb ſeelig worden: ihr aber toͤdtet nit allein frembde/ ſonderen ſo gar ewre eygene Kinder/ nit zwarn zeitlich am Leib/ ſonderen ewig an der Seelen. O ihr Seelen-Moͤrder! ihr Tyrannen! ja aͤrger als die aͤrgſte Tyran- nen/ Tuͤrcken oder Juden/ aͤrger als der Teuffel ſelbſten! tauſendt Hoͤllen waͤren zu wenig ſolche Tyranney abzuſtraffen. 3. Durch den Glauben und Vorbitt dero

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/369>, abgerufen am 22.11.2024.