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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Gott eingegeben ist nütze zur Lehre/
zur
Straffe/ zur Besserung/ 2. Timoth.
3. v.
16.

Antwort: Herr Daniel/ der Haw
trifft nichts und gehet in die Lufft. Wan
das heilige Wort Gottes sufficient seye
die Trennungen zu verhüten/ warumb
entstehen dan so viele Spaltungen und
Ketzereyen auß demselben? also auch/ daß
Luther cit. Tom. 2. Witt. fol. 21. a. selbst be-
zeuge/ die göttliche Schrifft habe den
Nahmen überkommen/ daß sie ein
Ketzer-Buch heischet/ darauß alle Ke-
tzerey entsprungen ist.
Jst zwarn wahr/
daß die Schrifft zur Lehr/ Straff/ und
Besserung nützlich seye; eine Unwarheit
aber/ daß dieselbe darzu sufficient seye/ son-
sten hatte die Lutherische Gemeinde zu Pöl-
tzig deiner Jnstruction und Predigen/ ja
die gantze Christenheit eines Lehr-Predig-
und Ober-Ampts nit vonnöhten.

Solches probieret obwohl gedachter
P. Elffen p. m. noch kräfftiger ead. pag. also:
Die Kirch ist ein ewiges Hauß Got-
tes/ und ein unumbstoßlicher
Schaaff-
stall Christi/ so muß sie Petrum ihren
Felsen oder Hirten auch allzeit behal-

ten

Guͤldenes Schwerd.
Gott eingegeben iſt nuͤtze zur Lehre/
zur
Straffe/ zur Beſſerung/ 2. Timoth.
3. v.
16.

Antwort: Herꝛ Daniel/ der Haw
trifft nichts und gehet in die Lufft. Wan
das heilige Wort Gottes ſufficient ſeye
die Trennungen zu verhuͤten/ warumb
entſtehen dan ſo viele Spaltungen und
Ketzereyen auß demſelben? alſo auch/ daß
Luther cit. Tom. 2. Witt. fol. 21. a. ſelbſt be-
zeuge/ die goͤttliche Schrifft habe den
Nahmen uͤberkommen/ daß ſie ein
Ketzer-Buch heiſchet/ darauß alle Ke-
tzerey entſprungen iſt.
Jſt zwarn wahr/
daß die Schrifft zur Lehr/ Straff/ und
Beſſerung nuͤtzlich ſeye; eine Unwarheit
aber/ daß dieſelbe darzu ſufficient ſeye/ ſon-
ſten hatte die Lutheriſche Gemeinde zu Poͤl-
tzig deiner Jnſtruction und Predigen/ ja
die gantze Chriſtenheit eines Lehr-Predig-
und Ober-Ampts nit vonnoͤhten.

Solches probieret obwohl gedachter
P. Elffen p. m. noch kraͤfftiger ead. pag. alſo:
Die Kirch iſt ein ewiges Hauß Got-
tes/ und ein unumbſtoßlicher
Schaaff-
ſtall Chriſti/ ſo muß ſie Petrum ihren
Felſen oder Hirten auch allzeit behal-

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[333/0345] Guͤldenes Schwerd. Gott eingegeben iſt nuͤtze zur Lehre/ zur Straffe/ zur Beſſerung/ 2. Timoth. 3. v. 16. Antwort: Herꝛ Daniel/ der Haw trifft nichts und gehet in die Lufft. Wan das heilige Wort Gottes ſufficient ſeye die Trennungen zu verhuͤten/ warumb entſtehen dan ſo viele Spaltungen und Ketzereyen auß demſelben? alſo auch/ daß Luther cit. Tom. 2. Witt. fol. 21. a. ſelbſt be- zeuge/ die goͤttliche Schrifft habe den Nahmen uͤberkommen/ daß ſie ein Ketzer-Buch heiſchet/ darauß alle Ke- tzerey entſprungen iſt. Jſt zwarn wahr/ daß die Schrifft zur Lehr/ Straff/ und Beſſerung nuͤtzlich ſeye; eine Unwarheit aber/ daß dieſelbe darzu ſufficient ſeye/ ſon- ſten hatte die Lutheriſche Gemeinde zu Poͤl- tzig deiner Jnſtruction und Predigen/ ja die gantze Chriſtenheit eines Lehr-Predig- und Ober-Ampts nit vonnoͤhten. Solches probieret obwohl gedachter P. Elffen p. m. noch kraͤfftiger ead. pag. alſo: Die Kirch iſt ein ewiges Hauß Got- tes/ und ein unumbſtoßlicher Schaaff- ſtall Chriſti/ ſo muß ſie Petrum ihren Felſen oder Hirten auch allzeit behal- ten

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/345>, abgerufen am 23.11.2024.