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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
berg und anderen bekanten Oertheren ge-
sessen haben; denselben würde man ja für
ein offenen Lügener außschreyen; Warumb
aber das? weilen aller Historicorum und
Scribenten glaubhaffte Federen/ die hin-
terlassene Monumenten und Grabstein/ die
unzerbrochene Ordnung deren Successo-
ren und Nachkömblingen/ etc. Jhnen deß
gethanen offenen Lügens überzeugen/ und
die gegengesetzte Warheit/ ohne männig-
liches ein-oder Gegen Red/ bekräfftigen.
Eben also ist eines groben und un-
verantwortlichen Lügens schüldig der jeni-
ge/ welcher sagen darff/ daß Petrus nie zu
Rom gewesen. Warumb? weilen das Con-
trarium
bescheinen obernenter Vätter und
Scribenten einhelliger Consens/ so von der
gantzen Christenheit biß auff die unglückse-
lige Zeiten Lutheri und Calvini für gleub-
hafft und gewiß angenohmen worden; das
zu Rom annoch vorhandene und einem
jeden zu sehen frey stehende Grab/ in wel-
chem Petrus begraben; dessen heilige Ge-
bein/ so allda biß auff heutige Stund auff-
behalten/ und in höchster Veneration ge-
halten werden; der Altar/ an welchem er ce-
ledriret; der Kercker/ in welchem er gesessen;

die

Guͤldenes Schwerd.
berg und anderen bekanten Oertheren ge-
ſeſſen haben; denſelben wuͤrde man ja fuͤr
ein offenen Luͤgener außſchreyen; Warumb
aber das? weilen aller Hiſtoricorum und
Scribenten glaubhaffte Federen/ die hin-
terlaſſene Monumenten und Grabſtein/ die
unzerbrochene Ordnung deren Succeſſo-
ren und Nachkoͤmblingen/ ꝛc. Jhnen deß
gethanen offenen Luͤgens uͤberzeugen/ und
die gegengeſetzte Warheit/ ohne maͤnnig-
liches ein-oder Gegen Red/ bekraͤfftigen.
Eben alſo iſt eines groben und un-
verantwortlichen Luͤgens ſchuͤldig der jeni-
ge/ welcher ſagen darff/ daß Petrus nie zu
Rom geweſen. Warumb? weilen das Con-
trarium
beſcheinen obernenter Vaͤtter und
Scribenten einhelliger Conſens/ ſo von der
gantzen Chriſtenheit biß auff die unglückſe-
lige Zeiten Lutheri und Calvini fuͤr gleub-
hafft und gewiß angenohmen worden; das
zu Rom annoch vorhandene und einem
jeden zu ſehen frey ſtehende Grab/ in wel-
chem Petrus begraben; deſſen heilige Ge-
bein/ ſo allda biß auff heutige Stund auff-
behalten/ und in hoͤchſter Veneration ge-
halten werden; der Altar/ an welchem er ce-
ledriret; der Kercker/ in welchem er geſeſſen;

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[324/0336] Guͤldenes Schwerd. berg und anderen bekanten Oertheren ge- ſeſſen haben; denſelben wuͤrde man ja fuͤr ein offenen Luͤgener außſchreyen; Warumb aber das? weilen aller Hiſtoricorum und Scribenten glaubhaffte Federen/ die hin- terlaſſene Monumenten und Grabſtein/ die unzerbrochene Ordnung deren Succeſſo- ren und Nachkoͤmblingen/ ꝛc. Jhnen deß gethanen offenen Luͤgens uͤberzeugen/ und die gegengeſetzte Warheit/ ohne maͤnnig- liches ein-oder Gegen Red/ bekraͤfftigen. Eben alſo iſt eines groben und un- verantwortlichen Luͤgens ſchuͤldig der jeni- ge/ welcher ſagen darff/ daß Petrus nie zu Rom geweſen. Warumb? weilen das Con- trarium beſcheinen obernenter Vaͤtter und Scribenten einhelliger Conſens/ ſo von der gantzen Chriſtenheit biß auff die unglückſe- lige Zeiten Lutheri und Calvini fuͤr gleub- hafft und gewiß angenohmen worden; das zu Rom annoch vorhandene und einem jeden zu ſehen frey ſtehende Grab/ in wel- chem Petrus begraben; deſſen heilige Ge- bein/ ſo allda biß auff heutige Stund auff- behalten/ und in hoͤchſter Veneration ge- halten werden; der Altar/ an welchem er ce- ledriret; der Kercker/ in welchem er geſeſſen; die

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/336>, abgerufen am 23.11.2024.