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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Joan. 16. den Apostelen den H. Geist ver-
sprochen/ recht sagen können: Docebit vos
omnem veritatem,
Er wird euch alle
Warheit lehren.
Jtem Rogabo Patrem,
& alium Paraclitum dabit vobis, ut ma-
neat vobiscum in aeternum, Spiritum veri-
tatis,
Jch will den Vatter bitten/ und
er wird euch einen anderen Tröster ge-
ben/ den
Geist der Warheit/ etc.? Wan
das; was sollen dan so viele Texten und
Zeugnüssen göttlicher Schrifft/ Krafft
welcher der H. Geist bey den Apostelen und
deren Successoribus ewig bleiben/ und die-
selbe alle Ding lehren wird? Wan das/
wie soll dan Petrus ein fester Felsen seyn/
und wie Isa. cap. 20. v. 16. von ihme prophe-
ceyet/ ein bewehrter Stein/ ein Eckstein/ ein
köstlicher Stein/ der fest im Grunde Syon
ligen soll? Wan das/ sag ich; dan muß der
göttliche Mund/ die unfehlbahre Warheit/
an diesen und hundert anderen Oertheren
in H. Schrifft (O ihr Schand-Mäuler
und Gottslästerer! weh/ weh euch!) die
Unwarheit geredt/ und mit seiner Kirchen
den Narren getrieben/ viel nemblich selbi-
ger versprochen/ und nichts gegeben haben;
daß aber ist eine offenbahre Unmöglichkeit;
ergo, &c.

Ein-

Guͤldenes Schwerd.
Joan. 16. den Apoſtelen den H. Geiſt ver-
ſprochen/ recht ſagen koͤnnen: Docebit vos
omnem veritatem,
Er wird euch alle
Warheit lehren.
Jtem Rogabo Patrem,
& alium Paraclitum dabit vobis, ut ma-
neat vobiſcum in æternum, Spiritum veri-
tatis,
Jch will den Vatter bitten/ und
er wird euch einen anderen Troͤſter ge-
ben/ den
Geiſt der Warheit/ ꝛc.? Wan
das; was ſollen dan ſo viele Texten und
Zeugnuͤſſen goͤttlicher Schrifft/ Krafft
welcher der H. Geiſt bey den Apoſtelen und
deren Succeſſoribus ewig bleiben/ und die-
ſelbe alle Ding lehren wird? Wan das/
wie ſoll dan Petrus ein feſter Felſen ſeyn/
und wie Iſa. cap. 20. v. 16. von ihme prophe-
ceyet/ ein bewehrter Stein/ ein Eckſtein/ ein
koͤſtlicher Stein/ der feſt im Grunde Syon
ligen ſoll? Wan das/ ſag ich; dan muß der
goͤttliche Mund/ die unfehlbahre Warheit/
an dieſen und hundert anderen Oertheren
in H. Schrifft (O ihr Schand-Maͤuler
und Gottslaͤſterer! weh/ weh euch!) die
Unwarheit geredt/ und mit ſeiner Kirchen
den Narren getrieben/ viel nemblich ſelbi-
ger verſprochen/ und nichts gegeben haben;
daß aber iſt eine offenbahre Unmoͤglichkeit;
ergo, &c.

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[298/0310] Guͤldenes Schwerd. Joan. 16. den Apoſtelen den H. Geiſt ver- ſprochen/ recht ſagen koͤnnen: Docebit vos omnem veritatem, Er wird euch alle Warheit lehren. Jtem Rogabo Patrem, & alium Paraclitum dabit vobis, ut ma- neat vobiſcum in æternum, Spiritum veri- tatis, Jch will den Vatter bitten/ und er wird euch einen anderen Troͤſter ge- ben/ den Geiſt der Warheit/ ꝛc.? Wan das; was ſollen dan ſo viele Texten und Zeugnuͤſſen goͤttlicher Schrifft/ Krafft welcher der H. Geiſt bey den Apoſtelen und deren Succeſſoribus ewig bleiben/ und die- ſelbe alle Ding lehren wird? Wan das/ wie ſoll dan Petrus ein feſter Felſen ſeyn/ und wie Iſa. cap. 20. v. 16. von ihme prophe- ceyet/ ein bewehrter Stein/ ein Eckſtein/ ein koͤſtlicher Stein/ der feſt im Grunde Syon ligen ſoll? Wan das/ ſag ich; dan muß der goͤttliche Mund/ die unfehlbahre Warheit/ an dieſen und hundert anderen Oertheren in H. Schrifft (O ihr Schand-Maͤuler und Gottslaͤſterer! weh/ weh euch!) die Unwarheit geredt/ und mit ſeiner Kirchen den Narren getrieben/ viel nemblich ſelbi- ger verſprochen/ und nichts gegeben haben; daß aber iſt eine offenbahre Unmoͤglichkeit; ergo, &c. Ein-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/310>, abgerufen am 23.11.2024.