Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. die Catholische Kirch/ welchen Christus dergöttliche Gärtner gepflantzet/ und mit sei- nem allerheiligsten Blut befeuchtet hat: will es dir aber nit rathsam seyn/ diesen hinter deinem Hauß stehenden Garten; in wel- chem an stattlichen Blumen und Bäumen so vieles Gelt verwendet/ der etwa darzwi- schen lauffenden Distelen und unfrucht- bahrer Stauden halber/ als welche ihme an dem Praedicat eines NB. wahren Gar- tens nit hinderlich seyn mögen/ zu verlassen; ergo kan und muß es dir auch nit rathsam seyn/ die Catholische Kirch/ der Gottlosen und Sünder halben/ so unter den wolrie- chenden Blumen/ und fruchtbahren Bäu- men der außerwöhlten Glaubigen/ die Di- stelen und Stauden seynd/ als eine un- wahre Kirch zu verwerffen. Dieser stinckender und fauler Fuß ist der Die-
Guͤldenes Schwerd. die Catholiſche Kirch/ welchen Chriſtus dergoͤttliche Gaͤrtner gepflantzet/ und mit ſei- nem allerheiligſten Blut befeuchtet hat: will es dir aber nit rathſam ſeyn/ dieſen hinter deinem Hauß ſtehenden Garten; in wel- chem an ſtattlichen Blumen und Baͤumen ſo vieles Gelt verwendet/ der etwa darzwi- ſchen lauffenden Diſtelen und unfrucht- bahrer Stauden halber/ als welche ihme an dem Prædicat eines NB. wahren Gar- tens nit hinderlich ſeyn moͤgen/ zu verlaſſen; ergo kan und muß es dir auch nit rathſam ſeyn/ die Catholiſche Kirch/ der Gottloſen und Sünder halben/ ſo unter den wolrie- chenden Blumen/ und fruchtbahren Baͤu- men der außerwoͤhlten Glaubigen/ die Di- ſtelen und Stauden ſeynd/ als eine un- wahre Kirch zu verwerffen. Dieſer ſtinckender und fauler Fuß iſt der Die-
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Guͤldenes Schwerd.
die Catholiſche Kirch/ welchen Chriſtus der
goͤttliche Gaͤrtner gepflantzet/ und mit ſei-
nem allerheiligſten Blut befeuchtet hat: will
es dir aber nit rathſam ſeyn/ dieſen hinter
deinem Hauß ſtehenden Garten; in wel-
chem an ſtattlichen Blumen und Baͤumen
ſo vieles Gelt verwendet/ der etwa darzwi-
ſchen lauffenden Diſtelen und unfrucht-
bahrer Stauden halber/ als welche ihme
an dem Prædicat eines NB. wahren Gar-
tens nit hinderlich ſeyn moͤgen/ zu verlaſſen;
ergo kan und muß es dir auch nit rathſam
ſeyn/ die Catholiſche Kirch/ der Gottloſen
und Sünder halben/ ſo unter den wolrie-
chenden Blumen/ und fruchtbahren Baͤu-
men der außerwoͤhlten Glaubigen/ die Di-
ſtelen und Stauden ſeynd/ als eine un-
wahre Kirch zu verwerffen.
Dieſer ſtinckender und fauler Fuß iſt der
Ungerechter; und der ſonſt geſunder und rei-
ner Leib die Catholiſche Kirch: du aber
wilſt den Fuß von dem Leib nit herunter
hawen/ weilen er annoch ein NB. wahres/
obſchon todtes und unvollkommenes Glied
deſſelbigen iſt; ergo kanſtu auch den Unge-
rechten/ der an ſeiner Seelen tod und un-
vollkommen iſt/ von der wahren Catholi-
ſchen Kirchen nit abſonderen.
Die-
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