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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
in seinem Sendschreiben zu den Epheseren
cap. 5. v. 27. bezeuget. Daß Christus die
Kirch geheiliget und gereiniget habe/
damit er ihm selbst eine herrliche Kir-
che darstellete/ die keinen Flecken/ noch
Rüntzel/ oder etwas deßgleichen ha-
be/ sondern daß sie heilig und unbe-
fleckt sey.

Antwort: Jhr seyet wohl schlechte und
ungetriebene Soldaten/ und soltet euch
billig schämen/ daß euch von einem so ge-
ringem Bürgers- und Hand-Wercks-
Mann/ der mehr seine Sinn und Gedan-
cken auff Fraw und Kinder/ wie selbige er-
nehren möge/ als auff die Bibel setzen muß/
in die Schul führen/ und wie eweren Bi-
bel-Degen/ den euch ewer Officier Calvinus
in die Hand gegeben/ besser führen sollet/
lehren lassen müsset; treibe aber den Haw
mit einem unwiderleglichem Argument al-
so ab: nach obangeführten zweyen Texten
muß die wahre Kirch allein bestehen auß de-
nen Rechtglaubigen/ die rein und heilig
seynd: Jhr aber seyet/ und könnet nit rein
und heilig seyn; dan indem ihr die Gebott
Gottes nit haltet/ dieselbe so gar, wie selbst
bekennet/ nit halten könnet (ohne welcher
Festhaltung gleichwohl ein reines und H.

Le-
A 4

Guͤldenes Schwerd.
in ſeinem Sendſchreiben zu den Epheſeren
cap. 5. v. 27. bezeuget. Daß Chriſtus die
Kirch geheiliget und gereiniget habe/
damit er ihm ſelbſt eine herꝛliche Kir-
che darſtellete/ die keinen Flecken/ noch
Ruͤntzel/ oder etwas deßgleichen ha-
be/ ſondern daß ſie heilig und unbe-
fleckt ſey.

Antwort: Jhr ſeyet wohl ſchlechte und
ungetriebene Soldaten/ und ſoltet euch
billig ſchaͤmen/ daß euch von einem ſo ge-
ringem Buͤrgers- und Hand-Wercks-
Mann/ der mehr ſeine Sinn und Gedan-
cken auff Fraw und Kinder/ wie ſelbige er-
nehren moͤge/ als auff die Bibel ſetzen muß/
in die Schul fuͤhren/ und wie eweren Bi-
bel-Degen/ den euch ewer Officier Calvinus
in die Hand gegeben/ beſſer fuͤhren ſollet/
lehren laſſen muͤſſet; treibe aber den Haw
mit einem unwiderleglichem Argument al-
ſo ab: nach obangefuͤhrten zweyen Texten
muß die wahre Kirch allein beſtehen auß de-
nen Rechtglaubigen/ die rein und heilig
ſeynd: Jhr aber ſeyet/ und koͤnnet nit rein
und heilig ſeyn; dan indem ihr die Gebott
Gottes nit haltet/ dieſelbe ſo gar, wie ſelbſt
bekennet/ nit halten koͤnnet (ohne welcher
Feſthaltung gleichwohl ein reines und H.

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[7/0019] Guͤldenes Schwerd. in ſeinem Sendſchreiben zu den Epheſeren cap. 5. v. 27. bezeuget. Daß Chriſtus die Kirch geheiliget und gereiniget habe/ damit er ihm ſelbſt eine herꝛliche Kir- che darſtellete/ die keinen Flecken/ noch Ruͤntzel/ oder etwas deßgleichen ha- be/ ſondern daß ſie heilig und unbe- fleckt ſey. Antwort: Jhr ſeyet wohl ſchlechte und ungetriebene Soldaten/ und ſoltet euch billig ſchaͤmen/ daß euch von einem ſo ge- ringem Buͤrgers- und Hand-Wercks- Mann/ der mehr ſeine Sinn und Gedan- cken auff Fraw und Kinder/ wie ſelbige er- nehren moͤge/ als auff die Bibel ſetzen muß/ in die Schul fuͤhren/ und wie eweren Bi- bel-Degen/ den euch ewer Officier Calvinus in die Hand gegeben/ beſſer fuͤhren ſollet/ lehren laſſen muͤſſet; treibe aber den Haw mit einem unwiderleglichem Argument al- ſo ab: nach obangefuͤhrten zweyen Texten muß die wahre Kirch allein beſtehen auß de- nen Rechtglaubigen/ die rein und heilig ſeynd: Jhr aber ſeyet/ und koͤnnet nit rein und heilig ſeyn; dan indem ihr die Gebott Gottes nit haltet/ dieſelbe ſo gar, wie ſelbſt bekennet/ nit halten koͤnnet (ohne welcher Feſthaltung gleichwohl ein reines und H. Le- A 4

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/19>, abgerufen am 21.11.2024.