Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
jenem/ deiner oder deiner Mitthetscher
Lehr-Puncten seinen Ursprung nehme. Las-
se aber hingegen einer unter euch mir einen
eintzigen Punct der Römisch-Catholischer
Lehr auffweisen/ der zur geringster Unthat
Anleitung gebe/ & erit mihi magnus Apol-
lo,
und der jenige Mann soll mir ein getrie-
bener Fechter seyn; leset und durchleset alle
Catholische Lehr Bücher/ durchblättert
alle Catecismos und Theologos, schlaget
auff alle heilige Vätter und Kirchen-Lehrer;
so werdet ihr vielmehr eine Lehr finden/ wel-
che wider alle Sünden und Schandt-
Thaten/ die ein Grewel und verflucht seynd
vor dem Angesicht Gottes/ immerhin mit
Andröwung eines ewigen Ungewitters/
blitze und donnere/ und hingegen zu allen
Tugendten und Frommigkeit deß Lebens
und der Sitten die Glaubige best mög-
lichst und mit unablassendem Ernst anspor-
re; eine Lehr/ die in allen ihren Puncten/ ja
darff woll sagen/ in allen ihren Wörteren
und Buchstaben gantz heilig.

So ists dan erstlich eine unlaugbahre
Warheit/ daß die Heiligkeit der Lehr in
der Römisch-Catholischer/ nit aber in
einer Lutherisch-oder Calvinischer/ oder

sonst
G 6

Guͤldenes Schwerd.
jenem/ deiner oder deiner Mitthetſcher
Lehr-Puncten ſeinen Urſprung nehme. Laſ-
ſe aber hingegen einer unter euch mir einen
eintzigen Punct der Roͤmiſch-Catholiſcher
Lehr auffweiſen/ der zur geringſter Unthat
Anleitung gebe/ & erit mihi magnus Apol-
lo,
und der jenige Mann ſoll mir ein getrie-
bener Fechter ſeyn; leſet und durchleſet alle
Catholiſche Lehr Buͤcher/ durchblaͤttert
alle Cateciſmos und Theologos, ſchlaget
auff alle heilige Vaͤtter und Kirchen-Lehrer;
ſo werdet ihr vielmehr eine Lehr finden/ wel-
che wider alle Suͤnden und Schandt-
Thaten/ die ein Grewel und verflucht ſeynd
vor dem Angeſicht Gottes/ immerhin mit
Androͤwung eines ewigen Ungewitters/
blitze und donnere/ und hingegen zu allen
Tugendten und Frommigkeit deß Lebens
und der Sitten die Glaubige beſt moͤg-
lichſt und mit unablaſſendem Ernſt anſpor-
re; eine Lehr/ die in allen ihren Puncten/ ja
darff woll ſagen/ in allen ihren Woͤrteren
und Buchſtaben gantz heilig.

So iſts dan erſtlich eine unlaugbahre
Warheit/ daß die Heiligkeit der Lehr in
der Roͤmiſch-Catholiſcher/ nit aber in
einer Lutheriſch-oder Calviniſcher/ oder

ſonſt
G 6
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0167" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
jenem/ deiner oder deiner Mitthet&#x017F;cher<lb/>
Lehr-Puncten &#x017F;einen Ur&#x017F;prung nehme. La&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e aber hingegen einer unter euch mir einen<lb/>
eintzigen Punct der Ro&#x0364;mi&#x017F;ch-Catholi&#x017F;cher<lb/>
Lehr auffwei&#x017F;en/ der zur gering&#x017F;ter Unthat<lb/>
Anleitung gebe/ <hi rendition="#aq">&amp; erit mihi magnus Apol-<lb/>
lo,</hi> und der jenige Mann &#x017F;oll mir ein getrie-<lb/>
bener Fechter &#x017F;eyn; le&#x017F;et und durchle&#x017F;et alle<lb/>
Catholi&#x017F;che Lehr Bu&#x0364;cher/ durchbla&#x0364;ttert<lb/>
alle <hi rendition="#aq">Cateci&#x017F;mos</hi> und <hi rendition="#aq">Theologos,</hi> &#x017F;chlaget<lb/>
auff alle heilige Va&#x0364;tter und Kirchen-Lehrer;<lb/>
&#x017F;o werdet ihr vielmehr eine Lehr finden/ wel-<lb/>
che wider alle Su&#x0364;nden und Schandt-<lb/>
Thaten/ die ein Grewel und verflucht &#x017F;eynd<lb/>
vor dem Ange&#x017F;icht Gottes/ immerhin mit<lb/>
Andro&#x0364;wung eines ewigen Ungewitters/<lb/>
blitze und donnere/ und hingegen zu allen<lb/>
Tugendten und Frommigkeit deß Lebens<lb/>
und der Sitten die Glaubige be&#x017F;t mo&#x0364;g-<lb/>
lich&#x017F;t und mit unabla&#x017F;&#x017F;endem Ern&#x017F;t an&#x017F;por-<lb/>
re; eine Lehr/ die in allen ihren Puncten/ ja<lb/>
darff woll &#x017F;agen/ in allen ihren Wo&#x0364;rteren<lb/>
und Buch&#x017F;taben gantz heilig.</p><lb/>
            <p>So i&#x017F;ts dan er&#x017F;tlich eine unlaugbahre<lb/>
Warheit/ daß die Heiligkeit der Lehr in<lb/>
der Ro&#x0364;mi&#x017F;ch-Catholi&#x017F;cher/ nit aber in<lb/>
einer Lutheri&#x017F;ch-oder Calvini&#x017F;cher/ oder<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 6</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;on&#x017F;t</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[155/0167] Guͤldenes Schwerd. jenem/ deiner oder deiner Mitthetſcher Lehr-Puncten ſeinen Urſprung nehme. Laſ- ſe aber hingegen einer unter euch mir einen eintzigen Punct der Roͤmiſch-Catholiſcher Lehr auffweiſen/ der zur geringſter Unthat Anleitung gebe/ & erit mihi magnus Apol- lo, und der jenige Mann ſoll mir ein getrie- bener Fechter ſeyn; leſet und durchleſet alle Catholiſche Lehr Buͤcher/ durchblaͤttert alle Cateciſmos und Theologos, ſchlaget auff alle heilige Vaͤtter und Kirchen-Lehrer; ſo werdet ihr vielmehr eine Lehr finden/ wel- che wider alle Suͤnden und Schandt- Thaten/ die ein Grewel und verflucht ſeynd vor dem Angeſicht Gottes/ immerhin mit Androͤwung eines ewigen Ungewitters/ blitze und donnere/ und hingegen zu allen Tugendten und Frommigkeit deß Lebens und der Sitten die Glaubige beſt moͤg- lichſt und mit unablaſſendem Ernſt anſpor- re; eine Lehr/ die in allen ihren Puncten/ ja darff woll ſagen/ in allen ihren Woͤrteren und Buchſtaben gantz heilig. So iſts dan erſtlich eine unlaugbahre Warheit/ daß die Heiligkeit der Lehr in der Roͤmiſch-Catholiſcher/ nit aber in einer Lutheriſch-oder Calviniſcher/ oder ſonſt G 6

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/167
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/167>, abgerufen am 24.11.2024.