Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. mehrgemelten Lehr-Meisters Calvini an-nehmen/ und den anderen verwerffen/ oder aber selbigen offentlich mit mir vor einen Lügener bekennen und außschreyen/ massen er an obangezogenem Orth/ §. 8. sir selbst zu- wider gehe/ und vor eine gegründte Wahr- heit annehme den Text oder Spruch deß heiligen Augustini, in seinem 45. Tract. in Jo. also redend: Nach göttlicher Vor- wissenheit und Praedestination seynd/ wie viele Schaaff dar gussen/ wie viele Wölff darinnen/ und wie viele Wölff daraussen? was ists/ was ich geredet hab/ wie viele Schaaff seynd daraus- sen? wie viele leben jetzt in Unzucht und Gailheit/ die ein keusches und reines Leben führen werden wie vie- le lasteren Christum den Herrn/ die an ihnen glauben werden? Sehet ihr nun meine liebe Calvinische/ wie ewer Ertz- Vatter allhier mit dem Grossen Kirchen- lehrer Augustino erkenne und darfür halte/ daß annoch viele ausser dieser Versamb- lung oder Kirchen seyen/ welche selbiger durch den Glauben einmahl werden ein- verleibt werden; unter welchem Vorwandt dan könnet ihr es bey der Lehr Calvini hal- ten A 2
Guͤldenes Schwerd. mehrgemelten Lehr-Meiſters Calvini an-nehmen/ und den anderen verwerffen/ oder aber ſelbigen offentlich mit mir vor einen Luͤgener bekennen und außſchreyen/ maſſen er an obangezogenem Orth/ §. 8. ſir ſelbſt zu- wider gehe/ und vor eine gegruͤndte Wahr- heit annehme den Text oder Spruch deß heiligen Auguſtini, in ſeinem 45. Tract. in Jo. alſo redend: Nach goͤttlicher Vor- wiſſenheit und Prædeſtination ſeynd/ wie viele Schaaff dar guſſen/ wie viele Woͤlff darinnen/ und wie viele Woͤlff darauſſen? was iſts/ was ich geredet hab/ wie viele Schaaff ſeynd darauſ- ſen? wie viele leben jetzt in Unzucht und Gailheit/ die ein keuſches und reines Leben fuͤhren werden wie vie- le laſteren Chriſtum den Herꝛn/ die an ihnen glauben werden? Sehet ihr nun meine liebe Calviniſche/ wie ewer Ertz- Vatter allhier mit dem Groſſen Kirchen- lehrer Auguſtino erkenne und darfuͤr halte/ daß annoch viele auſſer dieſer Verſamb- lung oder Kirchen ſeyen/ welche ſelbiger durch den Glauben einmahl werden ein- verleibt werden; unter welchem Vorwandt dan koͤnnet ihr es bey der Lehr Calvini hal- ten A 2
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Guͤldenes Schwerd.
mehrgemelten Lehr-Meiſters Calvini an-
nehmen/ und den anderen verwerffen/ oder
aber ſelbigen offentlich mit mir vor einen
Luͤgener bekennen und außſchreyen/ maſſen
er an obangezogenem Orth/ §. 8. ſir ſelbſt zu-
wider gehe/ und vor eine gegruͤndte Wahr-
heit annehme den Text oder Spruch deß
heiligen Auguſtini, in ſeinem 45. Tract. in
Jo. alſo redend: Nach goͤttlicher Vor-
wiſſenheit und Prædeſtination ſeynd/
wie viele Schaaff dar guſſen/ wie viele
Woͤlff darinnen/ und wie viele Woͤlff
darauſſen? was iſts/ was ich geredet
hab/ wie viele Schaaff ſeynd darauſ-
ſen? wie viele leben jetzt in Unzucht
und Gailheit/ die ein keuſches und
reines Leben fuͤhren werden wie vie-
le laſteren Chriſtum den Herꝛn/ die an
ihnen glauben werden? Sehet ihr nun
meine liebe Calviniſche/ wie ewer Ertz-
Vatter allhier mit dem Groſſen Kirchen-
lehrer Auguſtino erkenne und darfuͤr halte/
daß annoch viele auſſer dieſer Verſamb-
lung oder Kirchen ſeyen/ welche ſelbiger
durch den Glauben einmahl werden ein-
verleibt werden; unter welchem Vorwandt
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Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/15>, abgerufen am 23.07.2024. |