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Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891.

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Zarathustra keine kleine Lust, ihres Eifers zu spotten:
denn ersichtlich waren es sehr friedfertige Könige,
welche er vor sich sah, solche mit alten und feinen
Gesichtern. Aber er bezwang sich. "Wohlan! sprach
er, dorthin führt der Weg, da liegt die Höhle Zara¬
thustra's; und dieser Tag soll einen langen Abend
haben! Jetzt aber ruft mich eilig ein Nothschrei fort
von Euch.

Es ehrt meine Höhle, wenn Könige in ihr sitzen
und warten wollen: aber, freilich, Ihr werdet lange
warten müssen!

Je nun! Was thut's! Wo lernt man heute besser
warten als an Höfen? Und der Könige ganze Tugend,
die ihnen übrig blieb, -- heisst sie heute nicht:
Warten-können?"

Also sprach Zarathustra.


Zarathustra keine kleine Lust, ihres Eifers zu spotten:
denn ersichtlich waren es sehr friedfertige Könige,
welche er vor sich sah, solche mit alten und feinen
Gesichtern. Aber er bezwang sich. „Wohlan! sprach
er, dorthin führt der Weg, da liegt die Höhle Zara¬
thustra's; und dieser Tag soll einen langen Abend
haben! Jetzt aber ruft mich eilig ein Nothschrei fort
von Euch.

Es ehrt meine Höhle, wenn Könige in ihr sitzen
und warten wollen: aber, freilich, Ihr werdet lange
warten müssen!

Je nun! Was thut's! Wo lernt man heute besser
warten als an Höfen? Und der Könige ganze Tugend,
die ihnen übrig blieb, — heisst sie heute nicht:
Warten-können?“

Also sprach Zarathustra.


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[20/0027] Zarathustra keine kleine Lust, ihres Eifers zu spotten: denn ersichtlich waren es sehr friedfertige Könige, welche er vor sich sah, solche mit alten und feinen Gesichtern. Aber er bezwang sich. „Wohlan! sprach er, dorthin führt der Weg, da liegt die Höhle Zara¬ thustra's; und dieser Tag soll einen langen Abend haben! Jetzt aber ruft mich eilig ein Nothschrei fort von Euch. Es ehrt meine Höhle, wenn Könige in ihr sitzen und warten wollen: aber, freilich, Ihr werdet lange warten müssen! Je nun! Was thut's! Wo lernt man heute besser warten als an Höfen? Und der Könige ganze Tugend, die ihnen übrig blieb, — heisst sie heute nicht: Warten-können?“ Also sprach Zarathustra.

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Zitationshilfe: Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra04_1891/27>, abgerufen am 27.11.2024.