Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891.
Also sprach Zarathustra 2 p. 12.
Also sprach Zarathustra 2 p. 12. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0010" n="[3]"/> <cit> <quote> <p>Ach, wo in der Welt geschahen grössere Thor¬<lb/> heiten, als bei den Mitleidigen? Und was in der Welt<lb/> stiftete mehr Leid, als die Thorheiten der Mitleidigen?</p><lb/> <p>Wehe allen Liebenden, die nicht noch eine Höhe<lb/> haben, welche über ihrem Mitleiden ist!</p><lb/> <p>Also sprach der Teufel einst zu mir: „auch Gott<lb/> hat seine Hölle: das ist seine Liebe zu den Menschen.“</p><lb/> <p>Und jüngst hörte ich ihn diess Wort sagen: „Gott<lb/> ist todt; an seinem Mitleiden mit den Menschen ist<lb/> Gott gestorben.“</p> </quote><lb/> <bibl> <hi rendition="#right"><hi rendition="#g">Also sprach Zarathustra</hi> 2 p. 12.</hi> </bibl> </cit><lb/> </body> </text> </TEI> [[3]/0010]
Ach, wo in der Welt geschahen grössere Thor¬
heiten, als bei den Mitleidigen? Und was in der Welt
stiftete mehr Leid, als die Thorheiten der Mitleidigen?
Wehe allen Liebenden, die nicht noch eine Höhe
haben, welche über ihrem Mitleiden ist!
Also sprach der Teufel einst zu mir: „auch Gott
hat seine Hölle: das ist seine Liebe zu den Menschen.“
Und jüngst hörte ich ihn diess Wort sagen: „Gott
ist todt; an seinem Mitleiden mit den Menschen ist
Gott gestorben.“
Also sprach Zarathustra 2 p. 12.
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Zitationshilfe: | Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra04_1891/10>, abgerufen am 16.07.2024. |