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Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 3. Chemnitz, 1884.

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-- sonderlich an vielem Gesindel, das euch in die
Ohren lärmt von Volk und Völkern.

Haltet euer Auge rein von ihrem Für und Wider!
Da giebt es viel Recht, viel Unrecht: wer da zusieht,
wird zornig.

Dreinschaun, dreinhaun -- das ist da Eins: darum
geht weg in die Wälder und legt euer Schwert schlafen!

Geht eure Wege! Und lasst Volk und Völker
die ihren gehn! -- dunkle Wege wahrlich, auf denen
auch nicht Eine Hoffnung mehr wetterleuchtet!

Mag da der Krämer herrschen, wo Alles, was
noch glänzt -- Krämer-Gold ist! Es ist die Zeit der
Könige nicht mehr: was sich heute Volk heisst, ver¬
dient keine Könige.

Seht doch, wie diese Völker jetzt selber den
Krämern gleich thun: sie lesen sich die kleinsten
Vortheile noch aus jedem Kehricht!

Sie lauern einander auf, sie lauern einander Etwas
ab, -- das heissen sie "gute Nachbarschaft." Oh
selige ferne Zeit, wo ein Volk sich sagte: "ich will
über Völker -- Herr sein!"

Denn, meine Brüder: das Beste soll herrschen,
das Beste will auch herrschen! Und wo die Lehre
anders lautet, da -- fehlt es am Besten.


22.

Wenn Die --Brod umsonst hätten, wehe! Wonach
würden Die schrein! Ihr Unterhalt -- das ist ihre
rechte Unterhaltung; und sie sollen es schwer haben!

— sonderlich an vielem Gesindel, das euch in die
Ohren lärmt von Volk und Völkern.

Haltet euer Auge rein von ihrem Für und Wider!
Da giebt es viel Recht, viel Unrecht: wer da zusieht,
wird zornig.

Dreinschaun, dreinhaun — das ist da Eins: darum
geht weg in die Wälder und legt euer Schwert schlafen!

Geht eure Wege! Und lasst Volk und Völker
die ihren gehn! — dunkle Wege wahrlich, auf denen
auch nicht Eine Hoffnung mehr wetterleuchtet!

Mag da der Krämer herrschen, wo Alles, was
noch glänzt — Krämer-Gold ist! Es ist die Zeit der
Könige nicht mehr: was sich heute Volk heisst, ver¬
dient keine Könige.

Seht doch, wie diese Völker jetzt selber den
Krämern gleich thun: sie lesen sich die kleinsten
Vortheile noch aus jedem Kehricht!

Sie lauern einander auf, sie lauern einander Etwas
ab, — das heissen sie „gute Nachbarschaft.“ Oh
selige ferne Zeit, wo ein Volk sich sagte: „ich will
über Völker — Herr sein!“

Denn, meine Brüder: das Beste soll herrschen,
das Beste will auch herrschen! Und wo die Lehre
anders lautet, da — fehlt es am Besten.


22.

Wenn Die —Brod umsonst hätten, wehe! Wonach
würden Die schrein! Ihr Unterhalt — das ist ihre
rechte Unterhaltung; und sie sollen es schwer haben!

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[84/0094] — sonderlich an vielem Gesindel, das euch in die Ohren lärmt von Volk und Völkern. Haltet euer Auge rein von ihrem Für und Wider! Da giebt es viel Recht, viel Unrecht: wer da zusieht, wird zornig. Dreinschaun, dreinhaun — das ist da Eins: darum geht weg in die Wälder und legt euer Schwert schlafen! Geht eure Wege! Und lasst Volk und Völker die ihren gehn! — dunkle Wege wahrlich, auf denen auch nicht Eine Hoffnung mehr wetterleuchtet! Mag da der Krämer herrschen, wo Alles, was noch glänzt — Krämer-Gold ist! Es ist die Zeit der Könige nicht mehr: was sich heute Volk heisst, ver¬ dient keine Könige. Seht doch, wie diese Völker jetzt selber den Krämern gleich thun: sie lesen sich die kleinsten Vortheile noch aus jedem Kehricht! Sie lauern einander auf, sie lauern einander Etwas ab, — das heissen sie „gute Nachbarschaft.“ Oh selige ferne Zeit, wo ein Volk sich sagte: „ich will über Völker — Herr sein!“ Denn, meine Brüder: das Beste soll herrschen, das Beste will auch herrschen! Und wo die Lehre anders lautet, da — fehlt es am Besten. 22. Wenn Die —Brod umsonst hätten, wehe! Wonach würden Die schrein! Ihr Unterhalt — das ist ihre rechte Unterhaltung; und sie sollen es schwer haben!

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Zitationshilfe: Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 3. Chemnitz, 1884, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra03_1884/94>, abgerufen am 17.11.2024.