Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.Wir wollen würken, weil es Tag ist, -- Ganz laß uns dir leben, von dem wir unser Der
Wir wollen würken, weil es Tag iſt, — Ganz laß uns dir leben, von dem wir unſer Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0054" n="38[50]"/> <p><hi rendition="#fr">Wir wollen würken, weil es Tag iſt,</hi> —<lb/> wollen die <hi rendition="#fr">guten Tage,</hi> die uns Gott giebt, die vie-<lb/> len Aufmunterungen, die mancherley Freuden des<lb/> Lebens uns nicht einſchläfern laſſen, zu glauben, daß<lb/> es immer ſo ſeyn müſſe. Es kann die <hi rendition="#fr">Macht</hi> der<lb/> Leiden kommen, wo es nur dem leicht wird doch<lb/> unverrückt ſeinen Pfad fortzuwandeln, der in guten<lb/> Tagen ſich Kraft und Feſtigkeit erworben hat. Wen<lb/> die Luſt der Welt nicht von der geraden Bahn der<lb/> Frömmigkeit und Tugend abzog, der iſt wenigſtens<lb/> ſichrer, daß ihn auch die Leiden dieſer Zeit nicht<lb/> wankend machen. Und Leiden gehen nicht leicht vor<lb/> einem von uns vorüber.</p><lb/> <p>Ganz laß uns dir leben, von dem wir unſer<lb/> Leben haben! Ganz laß dir den neuen Anfang<lb/> unſrer irdiſchen Geſchäffte an dem morgenden Tage<lb/> geheiligt ſeyn. Laß uns den Gedanken, daß jede<lb/> gute That Dank für deine Liebe ſey, auch die ſchwe-<lb/> rere Pflicht leicht und uns zu jeder Handlung, auch<lb/> der, bey welcher wir uns überwinden müſſen, willig<lb/> machen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [38[50]/0054]
Wir wollen würken, weil es Tag iſt, —
wollen die guten Tage, die uns Gott giebt, die vie-
len Aufmunterungen, die mancherley Freuden des
Lebens uns nicht einſchläfern laſſen, zu glauben, daß
es immer ſo ſeyn müſſe. Es kann die Macht der
Leiden kommen, wo es nur dem leicht wird doch
unverrückt ſeinen Pfad fortzuwandeln, der in guten
Tagen ſich Kraft und Feſtigkeit erworben hat. Wen
die Luſt der Welt nicht von der geraden Bahn der
Frömmigkeit und Tugend abzog, der iſt wenigſtens
ſichrer, daß ihn auch die Leiden dieſer Zeit nicht
wankend machen. Und Leiden gehen nicht leicht vor
einem von uns vorüber.
Ganz laß uns dir leben, von dem wir unſer
Leben haben! Ganz laß dir den neuen Anfang
unſrer irdiſchen Geſchäffte an dem morgenden Tage
geheiligt ſeyn. Laß uns den Gedanken, daß jede
gute That Dank für deine Liebe ſey, auch die ſchwe-
rere Pflicht leicht und uns zu jeder Handlung, auch
der, bey welcher wir uns überwinden müſſen, willig
machen.
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |