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Niekamp, Johann: Der Ruhm eines tüchtigen Regenten, aus Gottes Wort ... und des weyland ... Herrn Rudolph-Augusti, Regirenden Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1704.

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ten Ursachen dringet / damit also das Dunckele klar / das Ungewisse gewiß / und das Verborgene offenbar werden möge. u. s. w. In welchem Absehen auch Hiob von sich schreibet / welche Sache ich nicht wuste / die erforschete ich. Und in solchen Forschen war der weise König Salomo / der ein gehorsames und verständiges Hertz / Gericht zu halten / und sein Volck zu richten und zu regiren von GOTT verlanget und erlanget hat / ein rechter Meister / und unsers Hiobs Nachfolger. Dann als zwo Mütter über ein im Schlaff erdrücktes / und über ein noch lebendes Kind uneins und vor Gericht streitig wurden / und keine des Todten / sondern eine jede des Lebenden Mutter seyn wolte: da ließ der König Salomo Ihm ein Schwerdt holen / und befahl das lebendige Kind in zwey Theile zu theilen / und einer jeglichen eine Helffte zu geben. Da wurd der wahren Mutter des lebenden Kindes Angst / und ihr mütterliches Hertz entbrannt über ihren Sohn / daß sie sprach: Ach mein HErr / gebet ihr das Kind lebendig / und tödtet es nicht. Die andere aber sprach / es sey weder mein noch dein / laß es theilen. Da sprach der König / gebet dieser das Kind lebendig / und tödtet es nicht / die ist seine Mutter. Und das Urtheil erschall vor dem gantzen Israel / das der König gefället hatte / und fürchteten 1. Buch. König. 3.sich vor dem Könige / denn sie sahen / daß die Weißheit GOttes in ihm war Gericht zu halten. Sehet / das war eine herrliche und die erste Probe der von GOtt erbetenen und erlangeten richterlichen Weißheit. Das war der Ruhm Salomonis eines tüchtigen und weisen Regenten / das ist auch der Ruhm Hiobs / als eines weisen und tüchtigen Fürsten und Richters / welche Sache ich nicht wuste / die erforschete ich.

Wol dem Lande / des König / Fürst und Herr ist / wie Hiob war / justus, clemens, sapiens, gerecht / gnädig und verständig! Wol dem Lande / das GOtt beglücket hat mit einem gerechten / Gerechtigkeit-liebenden / und handhabenden Regenten! Denn ein König richtet das Land auff durchs Recht / Gerechtigkeit erhöhet ein Volck / aber die Sünde ist der Leute Spr. Sal. 29. v. 3. und Spr. Sal. 14. v. 34. 2, Sam. 8. 15.Verderben. Welcher König in Israel hat diß Volck mehr erhöhet als David? Und das that er durch Gerechtigkeit. David ward König über gantz Israel / und er schaffete Recht und Gerechtigkeit allem Volcke. Also blieb es noch zu Salomons Zeiten / da Juda und Israel sicher

ten Ursachen dringet / damit also das Dunckele klar / das Ungewisse gewiß / und das Verborgene offenbar werden möge. u. s. w. In welchem Absehen auch Hiob von sich schreibet / welche Sache ich nicht wuste / die erforschete ich. Und in solchen Forschen war der weise König Salomo / der ein gehorsames und verständiges Hertz / Gericht zu halten / und sein Volck zu richten und zu regiren von GOTT verlanget und erlanget hat / ein rechter Meister / und unsers Hiobs Nachfolger. Dann als zwo Mütter über ein im Schlaff erdrücktes / und über ein noch lebendes Kind uneins und vor Gericht streitig wurden / und keine des Todten / sondern eine jede des Lebenden Mutter seyn wolte: da ließ der König Salomo Ihm ein Schwerdt holen / und befahl das lebendige Kind in zwey Theile zu theilen / und einer jeglichen eine Helffte zu geben. Da wurd der wahren Mutter des lebenden Kindes Angst / und ihr mütterliches Hertz entbrannt über ihren Sohn / daß sie sprach: Ach mein HErr / gebet ihr das Kind lebendig / und tödtet es nicht. Die andere aber sprach / es sey weder mein noch dein / laß es theilen. Da sprach der König / gebet dieser das Kind lebendig / und tödtet es nicht / die ist seine Mutter. Und das Urtheil erschall vor dem gantzen Israel / das der König gefället hatte / und fürchteten 1. Buch. König. 3.sich vor dem Könige / denn sie sahen / daß die Weißheit GOttes in ihm war Gericht zu halten. Sehet / das war eine herrliche und die erste Probe der von GOtt erbetenen und erlangeten richterlichen Weißheit. Das war der Ruhm Salomonis eines tüchtigen und weisen Regenten / das ist auch der Ruhm Hiobs / als eines weisen und tüchtigen Fürsten und Richters / welche Sache ich nicht wuste / die erforschete ich.

Wol dem Lande / des König / Fürst und Herr ist / wie Hiob war / justus, clemens, sapiens, gerecht / gnädig und verständig! Wol dem Lande / das GOtt beglücket hat mit einem gerechten / Gerechtigkeit-liebenden / und handhabenden Regenten! Denn ein König richtet das Land auff durchs Recht / Gerechtigkeit erhöhet ein Volck / aber die Sünde ist der Leute Spr. Sal. 29. v. 3. und Spr. Sal. 14. v. 34. 2, Sam. 8. 15.Verderben. Welcher König in Israel hat diß Volck mehr erhöhet als David? Und das that er durch Gerechtigkeit. David ward König über gantz Israel / und er schaffete Recht und Gerechtigkeit allem Volcke. Also blieb es noch zu Salomons Zeiten / da Juda und Israel sicher

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[18/0022] ten Ursachen dringet / damit also das Dunckele klar / das Ungewisse gewiß / und das Verborgene offenbar werden möge. u. s. w. In welchem Absehen auch Hiob von sich schreibet / welche Sache ich nicht wuste / die erforschete ich. Und in solchen Forschen war der weise König Salomo / der ein gehorsames und verständiges Hertz / Gericht zu halten / und sein Volck zu richten und zu regiren von GOTT verlanget und erlanget hat / ein rechter Meister / und unsers Hiobs Nachfolger. Dann als zwo Mütter über ein im Schlaff erdrücktes / und über ein noch lebendes Kind uneins und vor Gericht streitig wurden / und keine des Todten / sondern eine jede des Lebenden Mutter seyn wolte: da ließ der König Salomo Ihm ein Schwerdt holen / und befahl das lebendige Kind in zwey Theile zu theilen / und einer jeglichen eine Helffte zu geben. Da wurd der wahren Mutter des lebenden Kindes Angst / und ihr mütterliches Hertz entbrannt über ihren Sohn / daß sie sprach: Ach mein HErr / gebet ihr das Kind lebendig / und tödtet es nicht. Die andere aber sprach / es sey weder mein noch dein / laß es theilen. Da sprach der König / gebet dieser das Kind lebendig / und tödtet es nicht / die ist seine Mutter. Und das Urtheil erschall vor dem gantzen Israel / das der König gefället hatte / und fürchteten sich vor dem Könige / denn sie sahen / daß die Weißheit GOttes in ihm war Gericht zu halten. Sehet / das war eine herrliche und die erste Probe der von GOtt erbetenen und erlangeten richterlichen Weißheit. Das war der Ruhm Salomonis eines tüchtigen und weisen Regenten / das ist auch der Ruhm Hiobs / als eines weisen und tüchtigen Fürsten und Richters / welche Sache ich nicht wuste / die erforschete ich. 1. Buch. König. 3. Wol dem Lande / des König / Fürst und Herr ist / wie Hiob war / justus, clemens, sapiens, gerecht / gnädig und verständig! Wol dem Lande / das GOtt beglücket hat mit einem gerechten / Gerechtigkeit-liebenden / und handhabenden Regenten! Denn ein König richtet das Land auff durchs Recht / Gerechtigkeit erhöhet ein Volck / aber die Sünde ist der Leute Verderben. Welcher König in Israel hat diß Volck mehr erhöhet als David? Und das that er durch Gerechtigkeit. David ward König über gantz Israel / und er schaffete Recht und Gerechtigkeit allem Volcke. Also blieb es noch zu Salomons Zeiten / da Juda und Israel sicher Spr. Sal. 29. v. 3. und Spr. Sal. 14. v. 34. 2, Sam. 8. 15.

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Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Der Ruhm eines tüchtigen Regenten, aus Gottes Wort ... und des weyland ... Herrn Rudolph-Augusti, Regirenden Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1704, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_ruhm_1704/22>, abgerufen am 22.11.2024.