Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.
Ein solches Hertze war bey diesem Mann zu finden / Dem seelgen Dörrien / Er ließ sich gar nichts binden / Da sonst der Strick der Welt fast alles fesseln kan / Er sah auff seinen GOtt von Kindes Beinen an. Daher war seine Lust der Weißheit nachzugehen / Und unverdroßne Müh beständig außzustehen / Biß Er die Lorbeer trug für den bewehrten Fleiß Und wider allen Neid behielte seinen Preiß. Als der Beruff von GOtt ihm hieß die Heerde weiden Die Christus hat erlöst / war Er bereit zu leyden Was treuen Dienern wird zu leyden fürgestellt / Woll wissend / daß ihr Lohn sey schlecht bey dieser Welt. Er litte demnach gern / als wie ein JEsus-Streiter Und war beständig treu / ein redlicher Arbeiter Im Dienste seines HErrn: Biß daß es GOtt gefiel / Zu schencken ihm die Cron der Treue köstlichs Ziel. Da ward der Hertzens-Wunsch des Seeligen erfüllet / Da ward der Seelen-Durst und Seufftzen nun gestillet / Daß Er von aller Welt und Sünden-Last erlöst Bey Christo solte seyn für alles Leyd getröst / Für Kummer recht erfreut. Woll Ihm der nunmehr lebet In höchster Seeligkeit / darnach Er hier gestrebet. Er hat bey Zeiten Ihm sein bestes Theil erwehlt / Drum Ihn im Tode selbst kein Trost noch Leben fehlt. GOtt lasse die Gebein in sanffter Ruhe liegen Und in dem Grabe selbst begrünten Wachsthum kriegen. Der seegne was allhier des Seelgen Nahmen trägt / Daß Heyl und Wollergehn werd auff sein Hauß gelegt.
Ein solches Hertze war bey diesem Mann zu finden / Dem seelgen Dörrien / Er ließ sich gar nichts binden / Da sonst der Strick der Welt fast alles fesseln kan / Er sah auff seinen GOtt von Kindes Beinen an. Daher war seine Lust der Weißheit nachzugehen / Und unverdroßne Müh beständig außzustehen / Biß Er die Lorbeer trug für den bewehrten Fleiß Und wider allen Neid behielte seinen Preiß. Als der Beruff von GOtt ihm hieß die Heerde weiden Die Christus hat erlöst / war Er bereit zu leyden Was treuen Dienern wird zu leyden fürgestellt / Woll wissend / daß ihr Lohn sey schlecht bey dieser Welt. Er litte demnach gern / als wie ein JEsus-Streiter Und war beständig treu / ein redlicher Arbeiter Im Dienste seines HErrn: Biß daß es GOtt gefiel / Zu schencken ihm die Cron der Treue köstlichs Ziel. Da ward der Hertzens-Wunsch des Seeligen erfüllet / Da ward der Seelen-Durst und Seufftzen nun gestillet / Daß Er von aller Welt und Sünden-Last erlöst Bey Christo solte seyn für alles Leyd getröst / Für Kummer recht erfreut. Woll Ihm der nunmehr lebet In höchster Seeligkeit / darnach Er hier gestrebet. Er hat bey Zeiten Ihm sein bestes Theil erwehlt / Drum Ihn im Tode selbst kein Trost noch Leben fehlt. GOtt lasse die Gebein in sanffter Ruhe liegen Und in dem Grabe selbst begrünten Wachsthum kriegen. Der seegne was allhier des Seelgen Nahmen trägt / Daß Heyl und Wollergehn werd auff sein Hauß gelegt.
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Ein solches Hertze war bey diesem Mann zu finden / Dem seelgen Dörrien / Er ließ sich gar nichts binden / Da sonst der Strick der Welt fast alles fesseln kan / Er sah auff seinen GOtt von Kindes Beinen an. Daher war seine Lust der Weißheit nachzugehen / Und unverdroßne Müh beständig außzustehen / Biß Er die Lorbeer trug für den bewehrten Fleiß Und wider allen Neid behielte seinen Preiß. Als der Beruff von GOtt ihm hieß die Heerde weiden Die Christus hat erlöst / war Er bereit zu leyden Was treuen Dienern wird zu leyden fürgestellt / Woll wissend / daß ihr Lohn sey schlecht bey dieser Welt. Er litte demnach gern / als wie ein JEsus-Streiter Und war beständig treu / ein redlicher Arbeiter Im Dienste seines HErrn: Biß daß es GOtt gefiel / Zu schencken ihm die Cron der Treue köstlichs Ziel. Da ward der Hertzens-Wunsch des Seeligen erfüllet / Da ward der Seelen-Durst und Seufftzen nun gestillet / Daß Er von aller Welt und Sünden-Last erlöst Bey Christo solte seyn für alles Leyd getröst / Für Kummer recht erfreut. Woll Ihm der nunmehr lebet In höchster Seeligkeit / darnach Er hier gestrebet. Er hat bey Zeiten Ihm sein bestes Theil erwehlt / Drum Ihn im Tode selbst kein Trost noch Leben fehlt. GOtt lasse die Gebein in sanffter Ruhe liegen Und in dem Grabe selbst begrünten Wachsthum kriegen. Der seegne was allhier des Seelgen Nahmen trägt / Daß Heyl und Wollergehn werd auff sein Hauß gelegt.
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