Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.an ihm wahrnehmen könne / habe Er gesagt / ich schäme mich meines unter euch geführten Lebens nicht: Denn weil ihm woll wissend gewesen / daß GOtt uns nach seiner Gelindigkeit richte / habe Er lieber sagen wollen / daß er auff den gütigen HErrn / nicht aber auff seine Verdienste sich verlasse / zu dem Er auch täglich im Gebeht spräche: Vergib uns unsere Schuld / als wir vergeben unsern Schuldigern. Meine Liebsten / der Entschluß des Seel. Herrn M. Dörrien war gleiches Inhalts / wie mich denn derselbe sehr ergötzet und erfreuet hat / da selbigen von Ihm auff seinem Siech-Bette vernahm / auch inskünfftige unvergeßlich ergötzen wird / und damit ihr vernehmet / daß Er eines Schlages mit jenem des H. Ambrosii Entschlusse gewesen / so höret den Klang und Inhalt desselben / welcher dieser war: Wenn ihn GOtt noch länger in seinem Dienst und am Leben behalten wolte / so wäre Er unter Göttlicher Gnaden Hülffe zu fernerer Arbeit und Leyden willig und bereit: Fals aber GOtt ihn ab fodern wolte / wäre Er auch bereitwillig zu sterben / weil wir einen gütigen HErrn hätten / dem zu dienen wir uns nicht schämen noch durch den Tod zu Ihm zu kommen scheuen dürffen. Etwa dieses Sinnes und Inhalts war die Entschliessung dieses zum Leyden und Sterben bereitwilligen Evangelischen Predigers / unsers seeligen Herrn Mag. Dörrien. O! der grossen Gnade GOttes / die wir danckbarlich zu erkennen und zu preisen haben / an einem jeglichen / der von GOtt an ihm wahrnehmen könne / habe Er gesagt / ich schäme mich meines unter euch geführten Lebens nicht: Denn weil ihm woll wissend gewesen / daß GOtt uns nach seiner Gelindigkeit richte / habe Er lieber sagen wollen / daß er auff den gütigen HErrn / nicht aber auff seine Verdienste sich verlasse / zu dem Er auch täglich im Gebeht spräche: Vergib uns unsere Schuld / als wir vergeben unsern Schuldigern. Meine Liebsten / der Entschluß des Seel. Herrn M. Dörrien war gleiches Inhalts / wie mich denn derselbe sehr ergötzet und erfreuet hat / da selbigen von Ihm auff seinem Siech-Bette vernahm / auch inskünfftige unvergeßlich ergötzen wird / und damit ihr vernehmet / daß Er eines Schlages mit jenem des H. Ambrosii Entschlusse gewesen / so höret den Klang und Inhalt desselben / welcher dieser war: Wenn ihn GOtt noch länger in seinem Dienst und am Leben behalten wolte / so wäre Er unter Göttlicher Gnaden Hülffe zu fernerer Arbeit und Leyden willig und bereit: Fals aber GOtt ihn ab fodern wolte / wäre Er auch bereitwillig zu sterben / weil wir einen gütigen HErrn hätten / dem zu dienen wir uns nicht schämen noch durch den Tod zu Ihm zu kommen scheuen dürffen. Etwa dieses Sinnes und Inhalts war die Entschliessung dieses zum Leyden und Sterben bereitwilligen Evangelischen Predigers / unsers seeligen Herrn Mag. Dörrien. O! der grossen Gnade GOttes / die wir danckbarlich zu erkennen und zu preisen haben / an einem jeglichen / der von GOtt <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0034" n="32"/> an ihm wahrnehmen könne / habe Er gesagt / ich schäme mich meines unter euch geführten Lebens nicht: Denn weil ihm woll wissend gewesen / daß GOtt uns nach seiner Gelindigkeit richte / habe Er lieber sagen wollen / daß er auff den gütigen HErrn / nicht aber auff seine Verdienste sich verlasse / zu dem Er auch täglich im Gebeht spräche: Vergib uns unsere Schuld / als wir vergeben unsern Schuldigern.</p> <p>Meine Liebsten / der Entschluß des Seel. Herrn M. Dörrien war gleiches Inhalts / wie mich denn derselbe sehr ergötzet und erfreuet hat / da selbigen von Ihm auff seinem Siech-Bette vernahm / auch inskünfftige unvergeßlich ergötzen wird / und damit ihr vernehmet / daß Er eines Schlages mit jenem des H. Ambrosii Entschlusse gewesen / so höret den Klang und Inhalt desselben / welcher dieser war: Wenn ihn GOtt noch länger in seinem Dienst und am Leben behalten wolte / so wäre Er unter Göttlicher Gnaden Hülffe zu fernerer Arbeit und Leyden willig und bereit: Fals aber GOtt ihn ab fodern wolte / wäre Er auch bereitwillig zu sterben / weil wir einen gütigen HErrn hätten / dem zu dienen wir uns nicht schämen noch durch den Tod zu Ihm zu kommen scheuen dürffen. Etwa dieses Sinnes und Inhalts war die Entschliessung dieses zum Leyden und Sterben bereitwilligen Evangelischen Predigers / unsers seeligen Herrn Mag. Dörrien. O! der grossen Gnade GOttes / die wir danckbarlich zu erkennen und zu preisen haben / an einem jeglichen / der von GOtt </p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0034]
an ihm wahrnehmen könne / habe Er gesagt / ich schäme mich meines unter euch geführten Lebens nicht: Denn weil ihm woll wissend gewesen / daß GOtt uns nach seiner Gelindigkeit richte / habe Er lieber sagen wollen / daß er auff den gütigen HErrn / nicht aber auff seine Verdienste sich verlasse / zu dem Er auch täglich im Gebeht spräche: Vergib uns unsere Schuld / als wir vergeben unsern Schuldigern.
Meine Liebsten / der Entschluß des Seel. Herrn M. Dörrien war gleiches Inhalts / wie mich denn derselbe sehr ergötzet und erfreuet hat / da selbigen von Ihm auff seinem Siech-Bette vernahm / auch inskünfftige unvergeßlich ergötzen wird / und damit ihr vernehmet / daß Er eines Schlages mit jenem des H. Ambrosii Entschlusse gewesen / so höret den Klang und Inhalt desselben / welcher dieser war: Wenn ihn GOtt noch länger in seinem Dienst und am Leben behalten wolte / so wäre Er unter Göttlicher Gnaden Hülffe zu fernerer Arbeit und Leyden willig und bereit: Fals aber GOtt ihn ab fodern wolte / wäre Er auch bereitwillig zu sterben / weil wir einen gütigen HErrn hätten / dem zu dienen wir uns nicht schämen noch durch den Tod zu Ihm zu kommen scheuen dürffen. Etwa dieses Sinnes und Inhalts war die Entschliessung dieses zum Leyden und Sterben bereitwilligen Evangelischen Predigers / unsers seeligen Herrn Mag. Dörrien. O! der grossen Gnade GOttes / die wir danckbarlich zu erkennen und zu preisen haben / an einem jeglichen / der von GOtt
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