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Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.

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Sünde solche Trübsahlen die Er mit andern Menschen gemein hat / und von wegen der Gerechtigkeit / die eines Christen und Christlichen Lehrers eigen sind. Es hat der liebe seelige Mann seine Trübsahlen / Kranckheiten / Leibes- und Gemühts-Beschwerden / und dergleichen mehr die von der Sünde herrühren / als eine väterliche Züchtigunge seines GOttes mit Christlicher Gelassenheit und Gedult ertragen / und dazu sowoll als zu dem Tode selbst sich willig bezeiget / und resolviret wie der H. Ambrosius in seiner letzten Kranckheit / der als Er von den Umstehenden mit Thränen ersuchet und gebehten wurde / Er mögte doch GOtt bitten / daß Er ihm sein Leben noch verlängerte / weil sie besorgeten und sich hertzlich darüber betrübten / daß die Kirche eines so treuen Vorstehers und Lehrers mögte beraubet werden / denselben zur Antwort gab: Non sic vixi, ut me pudeat inter vos vivere, sed nec mori timeo, quia bonum Dominum habemus: Das ist / ich habe also mit und unter euch gelebet / daß ich mich solches meines Lebens nicht schämen darff: Doch ich scheue auch den Tod nicht / weil wir einen feinen und gütigen HErrn haben. Der H. AugustinusPossidonius in vita Augustini. c. 27. hat sich an diesem von ihm sehr gerühmten sapientissimo & piissimo Responso, an dieser überauß-klugen und Gottseeligen Antwort sehr ergötzet / und sie sonderlich in seinem Alter hoch gelobet und bewundert / auch diesen seinen Commentarium und Außlegunge darüber gemachet; Der H. Ambrosius hatte darum gesagt: Ich scheue den Tod nicht / weil wir einen feinen HErrn haben / damit Er nicht für den gehalten würde / der sich seines gantz unsträfflichen Lebens vermässe: So viel und weit doch ein Mensch den andern kennen / und des guten

Sünde solche Trübsahlen die Er mit andern Menschen gemein hat / und von wegen der Gerechtigkeit / die eines Christen und Christlichen Lehrers eigen sind. Es hat der liebe seelige Mann seine Trübsahlen / Kranckheiten / Leibes- und Gemühts-Beschwerden / und dergleichen mehr die von der Sünde herrühren / als eine väterliche Züchtigunge seines GOttes mit Christlicher Gelassenheit und Gedult ertragen / und dazu sowoll als zu dem Tode selbst sich willig bezeiget / und resolviret wie der H. Ambrosius in seiner letzten Kranckheit / der als Er von den Umstehenden mit Thränen ersuchet und gebehten wurde / Er mögte doch GOtt bitten / daß Er ihm sein Leben noch verlängerte / weil sie besorgeten und sich hertzlich darüber betrübten / daß die Kirche eines so treuen Vorstehers und Lehrers mögte beraubet werden / denselben zur Antwort gab: Non sic vixi, ut me pudeat inter vos vivere, sed nec mori timeo, quia bonum Dominum habemus: Das ist / ich habe also mit und unter euch gelebet / daß ich mich solches meines Lebens nicht schämen darff: Doch ich scheue auch den Tod nicht / weil wir einen feinen und gütigen HErrn haben. Der H. AugustinusPossidonius in vita Augustini. c. 27. hat sich an diesem von ihm sehr gerühmten sapientissimo & piissimo Responso, an dieser überauß-klugen und Gottseeligen Antwort sehr ergötzet / und sie sonderlich in seinem Alter hoch gelobet und bewundert / auch diesen seinen Commentarium und Außlegunge darüber gemachet; Der H. Ambrosius hatte darum gesagt: Ich scheue den Tod nicht / weil wir einen feinen HErrn haben / damit Er nicht für den gehalten würde / der sich seines gantz unsträfflichen Lebens vermässe: So viel und weit doch ein Mensch den andern kennen / und des guten

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[31/0033] Sünde solche Trübsahlen die Er mit andern Menschen gemein hat / und von wegen der Gerechtigkeit / die eines Christen und Christlichen Lehrers eigen sind. Es hat der liebe seelige Mann seine Trübsahlen / Kranckheiten / Leibes- und Gemühts-Beschwerden / und dergleichen mehr die von der Sünde herrühren / als eine väterliche Züchtigunge seines GOttes mit Christlicher Gelassenheit und Gedult ertragen / und dazu sowoll als zu dem Tode selbst sich willig bezeiget / und resolviret wie der H. Ambrosius in seiner letzten Kranckheit / der als Er von den Umstehenden mit Thränen ersuchet und gebehten wurde / Er mögte doch GOtt bitten / daß Er ihm sein Leben noch verlängerte / weil sie besorgeten und sich hertzlich darüber betrübten / daß die Kirche eines so treuen Vorstehers und Lehrers mögte beraubet werden / denselben zur Antwort gab: Non sic vixi, ut me pudeat inter vos vivere, sed nec mori timeo, quia bonum Dominum habemus: Das ist / ich habe also mit und unter euch gelebet / daß ich mich solches meines Lebens nicht schämen darff: Doch ich scheue auch den Tod nicht / weil wir einen feinen und gütigen HErrn haben. Der H. Augustinus hat sich an diesem von ihm sehr gerühmten sapientissimo & piissimo Responso, an dieser überauß-klugen und Gottseeligen Antwort sehr ergötzet / und sie sonderlich in seinem Alter hoch gelobet und bewundert / auch diesen seinen Commentarium und Außlegunge darüber gemachet; Der H. Ambrosius hatte darum gesagt: Ich scheue den Tod nicht / weil wir einen feinen HErrn haben / damit Er nicht für den gehalten würde / der sich seines gantz unsträfflichen Lebens vermässe: So viel und weit doch ein Mensch den andern kennen / und des guten Possidonius in vita Augustini. c. 27.

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Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_prediger_1706/33>, abgerufen am 21.11.2024.