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Niekamp, Johann: Des Glaubens Ende ... : [Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein, +4. Febr. 1704]. Wolfenbüttel, 1704.

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Vater / hilff von deinem Thron / Daß ich gläub' an deinen Sohn / Und durch deines Geistes Stärcke / Mich befleisse rechter Wercke! Amen!
Nachdem die Hochfürstl. Personalien verlesen waren / folgete dieser Schluß.

O Gerechter GOtt! O barmhertziger Vater! Du hast deinem Volcke ein Hartes erzeiget / du hast uns einen Ps. 60, 5.Trunck Weins gegeben / daß wir taumeln / du hast unser Obrigkeit / und uns Unterthanen aus dem Creutz Becher / den du in der Hand und mit starcken Wein voll eingeschencket Ps. 75, 9.hast / trincken / und da der Todt zu unsern Fenstern hereingefallen Jer. 9. v. 21./ und in unsere Palläste kommen ist / klagen und weinen lassen. Joh. 18. v. 11.Sollen wir nun den Kelch nicht trincken / den du / Vater / uns gegeben hast? Wie solten wir anders dir vergelten alle deine Ps. 116. v. 13.Wohlthat / die du uns thust / als daß wir den heilsamen Kelch Habac. 4 v. 2.nehmen / und des HErrn Namen verkündigen? Wenn Trübsal da ist / so denckest du der Barmhertzigkeit. Gelobet sey dein Tob. 3. v. 14.Name / HErr / ein GOtt unser Väter / denn wenn du zürnest / 1. Cor. 11. v. 32.erzeigest du Gnade und Güte. Wenn wir von dir gerichtet werden / so werden wir aus väterlicher Güte und Barmhertzigkeit gezüchtiget / auff daß wir nicht sammt der Welt verdammet werden. Wir küssen dann / in kindlichem Gehorsam / deine Hand / die uns züchtiget / deine Hand die uns unter der Züchtigunge stärcket / tröstet und segnet. Deine Hand küssen / mit gläubiger Gelassenheit und Danckbarkeit / die du / über dein liebes Kind ELISABETH JULIANEN, im Mutterleibe / im Leben / Leyden / und Sterben kräfftig- und beständiglich gehalten hast: Deine Hand / von der unserm lieben Landes-Herrn / eine so treue Gehülffinne / den Fürstlichen Kindern eine so Christ-Fürstlich-sorgfältige Versorgerinne / uns Unterthanen eine so theure Landes-Mutter gegeben ist. Recke / O starcker und gewaltiger Vater und HERR Himmels und der Erden / recke her diese deine Gnaden-Hand / und halte sie fort und fort über unsern höchstbetrübten Landes-Herrn / sende Ihm Hülffe von deinem Heiligthum / und stärcke Ihn aus Zion. Erhöre Ihn in der Noht / der Name des Gottes Jacob schütze ihn / gib Ihm was sein auff deine Ehre und

Vater / hilff von deinem Thron / Daß ich gläub’ an deinen Sohn / Und durch deines Geistes Stärcke / Mich befleisse rechter Wercke! Amen!
Nachdem die Hochfürstl. Personalien verlesen waren / folgete dieser Schluß.

O Gerechter GOtt! O barmhertziger Vater! Du hast deinem Volcke ein Hartes erzeiget / du hast uns einen Ps. 60, 5.Trunck Weins gegeben / daß wir taumeln / du hast unser Obrigkeit / und uns Unterthanen aus dem Creutz Becher / den du in der Hand und mit starcken Wein voll eingeschencket Ps. 75, 9.hast / trincken / und da der Todt zu unsern Fenstern hereingefallen Jer. 9. v. 21./ und in unsere Palläste kommen ist / klagen und weinen lassen. Joh. 18. v. 11.Sollen wir nun den Kelch nicht trincken / den du / Vater / uns gegeben hast? Wie solten wir anders dir vergelten alle deine Ps. 116. v. 13.Wohlthat / die du uns thust / als daß wir den heilsamen Kelch Habac. 4 v. 2.nehmen / und des HErrn Namen verkündigen? Wenn Trübsal da ist / so denckest du der Barmhertzigkeit. Gelobet sey dein Tob. 3. v. 14.Name / HErr / ein GOtt unser Väter / denn wenn du zürnest / 1. Cor. 11. v. 32.erzeigest du Gnade und Güte. Wenn wir von dir gerichtet werden / so werden wir aus väterlicher Güte und Barmhertzigkeit gezüchtiget / auff daß wir nicht sam̃t der Welt verdammet werden. Wir küssen dann / in kindlichem Gehorsam / deine Hand / die uns züchtiget / deine Hand die uns unter der Züchtigunge stärcket / tröstet und segnet. Deine Hand küssen / mit gläubiger Gelassenheit uñ Danckbarkeit / die du / über dein liebes Kind ELISABETH JULIANEN, im Mutterleibe / im Leben / Leyden / und Sterben kräfftig- und beständiglich gehalten hast: Deine Hand / von der unserm lieben Landes-Herrn / eine so treue Gehülffinne / den Fürstlichen Kindern eine so Christ-Fürstlich-sorgfältige Versorgerinne / uns Unterthanen eine so theure Landes-Mutter gegeben ist. Recke / O starcker und gewaltiger Vater und HERR Himmels und der Erden / recke her diese deine Gnaden-Hand / und halte sie fort und fort über unsern höchstbetrübten Landes-Herrn / sende Ihm Hülffe von deinem Heiligthum / und stärcke Ihn aus Zion. Erhöre Ihn in der Noht / der Name des Gottes Jacob schütze ihn / gib Ihm was sein auff deine Ehre und

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[44/0052] Vater / hilff von deinem Thron / Daß ich gläub’ an deinen Sohn / Und durch deines Geistes Stärcke / Mich befleisse rechter Wercke! Amen! Nachdem die Hochfürstl. Personalien verlesen waren / folgete dieser Schluß. O Gerechter GOtt! O barmhertziger Vater! Du hast deinem Volcke ein Hartes erzeiget / du hast uns einen Trunck Weins gegeben / daß wir taumeln / du hast unser Obrigkeit / und uns Unterthanen aus dem Creutz Becher / den du in der Hand und mit starcken Wein voll eingeschencket hast / trincken / und da der Todt zu unsern Fenstern hereingefallen / und in unsere Palläste kommen ist / klagen und weinen lassen. Sollen wir nun den Kelch nicht trincken / den du / Vater / uns gegeben hast? Wie solten wir anders dir vergelten alle deine Wohlthat / die du uns thust / als daß wir den heilsamen Kelch nehmen / und des HErrn Namen verkündigen? Wenn Trübsal da ist / so denckest du der Barmhertzigkeit. Gelobet sey dein Name / HErr / ein GOtt unser Väter / denn wenn du zürnest / erzeigest du Gnade und Güte. Wenn wir von dir gerichtet werden / so werden wir aus väterlicher Güte und Barmhertzigkeit gezüchtiget / auff daß wir nicht sam̃t der Welt verdammet werden. Wir küssen dann / in kindlichem Gehorsam / deine Hand / die uns züchtiget / deine Hand die uns unter der Züchtigunge stärcket / tröstet und segnet. Deine Hand küssen / mit gläubiger Gelassenheit uñ Danckbarkeit / die du / über dein liebes Kind ELISABETH JULIANEN, im Mutterleibe / im Leben / Leyden / und Sterben kräfftig- und beständiglich gehalten hast: Deine Hand / von der unserm lieben Landes-Herrn / eine so treue Gehülffinne / den Fürstlichen Kindern eine so Christ-Fürstlich-sorgfältige Versorgerinne / uns Unterthanen eine so theure Landes-Mutter gegeben ist. Recke / O starcker und gewaltiger Vater und HERR Himmels und der Erden / recke her diese deine Gnaden-Hand / und halte sie fort und fort über unsern höchstbetrübten Landes-Herrn / sende Ihm Hülffe von deinem Heiligthum / und stärcke Ihn aus Zion. Erhöre Ihn in der Noht / der Name des Gottes Jacob schütze ihn / gib Ihm was sein auff deine Ehre und Ps. 60, 5. Ps. 75, 9. Jer. 9. v. 21. Joh. 18. v. 11. Ps. 116. v. 13. Habac. 4 v. 2. Tob. 3. v. 14. 1. Cor. 11. v. 32.

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Des Glaubens Ende ... : [Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein, +4. Febr. 1704]. Wolfenbüttel, 1704, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_ende_1704/52>, abgerufen am 22.12.2024.